Volltext Seite (XML)
Der Sausbesitz an -ie neue Reichsregierung Der Präsident des Zentralvevbandes Deut scher HauS- und Grundbesitzervereine, Stadtrat Josef Hum ar hat an die deutsch« Reichs- regierung nachstehende Eingabe gerichtet, in welcher die grundsätzlichen Forderungen des deutschen Hausbesitzes niedergelegt sind. Der Zentralverband Deutscher Haus- und Grundbesttzervereine e. V., als die maßgebende Vertretung des deutschen Hausbesitzes, beehrt sich, der Deutschen Reichsregierung für die kommenden gesetzgeberischen Maßnahmen auf wirtschaftspolitischem, insbesondere wohnwirt schaftlichem Gebiet, grundlegende Forderungen und Wünfch« zu unterbreiten, die den früheren Reichsregierungen bereits vorlagen, aber bislang entweder gar nicht oder doch uur i« völlig unzureichender Weise Berücksichti gung gefunden habe«. Die Wiedergesundung des Mietwesens und der Wohnwirtschaft hat anerkanntermaßen zur Voraussetzung die Wiederherstellung der Renta bilität des Hausbesitzes und die Schaffung fester Wirtschafts- und Rechtsgrundlagen, auf denen allein di« Rückkehr des verlorengegangenen Vertrauens in eine stabile und gerechte Gesetz gebung erwartet werden kann. Grundvoraussetzungen einer solchen streng an den Grundsätzen der Wirtschaftsfreiheit und der Privatinitiative orientierten Reform find: 1. daß die Wohnungszwangswirtschaft restlos und unter Aufgabe LeS Gedankens eine- „sozialen" Mietrechts beseitigt wird und -ie mietr«chtlichen Bestimmungen des BGB. un verändert wieder in Kraft gesetzt werden? 2. daß unbedingte Gewähr für -ie Sicherheit und Unantastbarkeit des Privateigentums an Grund und Boden geschaffen wird; 3. daß ein fühlbare Senkung der überspannten Steuerlasten und Beseitigung aller einseitigen Sonderbelastungen des Hausbesitzes erfolgt sRealsteuern, Hauszinssteuer, Bcsihwechselab- gaben) und daß von der Einführung einer Steuer ans den Wohnranm oder einer anderen neuen steuerlichen Belastung des HausbesitzcS auch aus dem Wege über Länder und Gemeinden Abstand genommen wird; 4. daß der Realkredit als Lebensnerv des Hausbesitzes wieder ans eine sichere Grundlage gebracht und der darniederliegende Pfandbrief markt neu belebt wird; 5. daß das Problem der Arbeitsbeschaffung vor allem durch eine großzügige Wiederinstand setzung des Althausbesitzes tatkräftig in Angrif? genommen wird. Wir wären dankbar, wenn dem Unterzeichne ten recht bald Gelegenheit geboten würde, dem Herrn Reichskanzler und der Reichsregierung Wünsche des HausbesitzcS mündlich vorzutragen, die außerordentliche Notlage auf dem Gebiete der deutschen Wohnnngswirtschaft im einzelnen darzulegen und geeignete Abhilfsmaßnahmen vorzuschlagen. — Bautzen. Feuer in einer Bahnhofswirt schaft. Am Dienstagabend kurz nach 1l Uhr brach in der Bahnhofswirtschaft von Michalk in Kubschütz infolge Kurzschlusses Feuer aus, dem das gesamte Gebäude vollständig zum Opfer fiel. Außer dem Dahnhofswirt wohn ten in dem Gebäude 4 Familien, denen ein großer Teil des Mobiliars verbrannte. Men schen sind nicht zu Schaden gekommen. Der Bahnhof Kubschütz selbst, der in unmittel barer Nähe der Brandstätte liegt, blieb von dem Brande unberührt. — Glauchau. Im Sommerbad vom Tod ereilt. Der Tischlergehilfe Fritz Wunderlich Aus dem Lande Unwetter über Dresden Nachdem die Temperatur am Dienstag stellenweise bis auf 29 Grad im Schatten gestiegen war, entlud sich in den gestrigen Nachmittagsstunden über Dresden und dem Elbtal ein schweres Gewitter mit hef tigen Detonationen und Regengüssen. In Cossebaude wurde durch die nieder stürzenden Wassermassen das Maschinen haus der Kläranlage überschwemmt und mutzte durch -ie Feuerwehr ausgepumpt werden. Auf der Elbe wurde oberhalb Scharfenberg die Zille eines Ham burger Schiffseigners durch den böenarti gen Gewittersturm ans Ufer gedrückt. Da der Wasserstand noch immer den Leinpfad überspült, geriet der Kahn auf Grun- und konnte zunächst nicht wieder flott gemacht werden. Erst als ein stromaufwärts fah render Schraubendampfer zu Hilfe ge rufen und vorgespannt wurde, konnte -er havarierte Kahn seine Reise fortsetzen. Schutz dem Zohannlswedel Eine prachtvolle Sprraee entfallet ihre somgliedrigen Rispen von zartsekblicher Farbe an den Ufern unserer Bäche und an nicht zu trockenen Hängen. Cs ist der Johannis wedel oder Waldseißbarl (Arunous silvester). Meterhoch erheben sich die ferngebauten Stengel, deren gefiederte Blätter zu den winzigen BMen, dw aber zu Hunderten zusammenstehen, eine wirkungsvolle Ergänzung bilden. Erst bei genauerer Betrachtung erweist sich di« stolze, schöne Pflanze als zu den Rosen gehörig. Seit alten Zeiten ist es üblich, zum Zohannisfeste die Gräber der Ver- storbenen mit dieser prächtigen Sommer staude zu schmücken. Gegen solche alten Volkssitten läßt sich ganz gewiß nichts srnwenden, stammen doch auch die dazu verwendeten Pflanzen wohl stets aus der heimatlichen Flur. In den Städten weiß man freilich von dieser alten Sitte nichts mehr. Es werden ja auch so inannigfaltige Blumen von unseren Gärtnereien angeboten. Trotzdem wandern jetzt aber sehr viele dieser Pflanzen in die Städte. Mancher Spaziergänger glaubt, sich zur Erinnerung an den Sonntagsspaziergang «inen mächtigen Busch mitnehmen zu müssen. Fast trieb haft pflücken viele da draußen, eine ver ödete, zerstörte Natur zurücklassend, sind es doch viel mehr, die sich heute auf eine solche Flur verteilen, und ist doch auch die Begehrlichkeit in dieser Beziehung ge wachsen. Aber nicht genug damit. Trag- korbwodse werden die zarten Stengel auf den Markt zum Verkauf gebracht und oft genug von gedankenlosen Menschen auch gekauft. Es ist gewiß jedem in dieser schweren Zeit ein Verdienst zu gönnen. Das darf aber nicht so weit gehen, daß damit «ine übermäßige Be raubung der Natur eintritt. Treiben wir diesen Raubbau an der Schönheit der Natur nur kurze Zeit weiter, so ist dies« schöne Pflanze gänzlich ausgerottet. Dann kann sich auch niemand mehr «inen Ver dienst mit ihr verschaffen, und der Schönheit find wir dazu noch ledig. Es «rgeht darum an alle, die die Natur als unser letztes, unveräußerliches Gut noch lieben, die dringende Bitte, sich an diesem Raube nicht zu beteiligen, ihn aber auch nicht durch Ankauf dieser Sträuße zu unterstützen. Lem Empfang. bei dem Minister melden. Unser Bildzeigt die Attaches vor Königsfeld. zu besichtß der alte gen. Herrensitz an der Staatsstraße rm seines Grundstücks erhängt. unserer Stadt und ist ein Sohn des Günern gebürtigen, aber schon lange in Chemnitz vor Strafe Hühnerstalle aus aus hier Wanderschaft, die ihn schließlich nach China führte^ wo er als Kaufmann tätig war. Schloß Königsfeld ist Das Schloß Königsfeld, Handball Am Mittwoch kamen drei wichtigere Hand, ballspiele zur Durchführung. Der SC. vi Freital fertigte die Technische Hochschule mit 4:3 (1:2) ab, Dresdensia behauptete sich gegen die Turnerschaft 1877 mit 11:8 (6:4) und die Spielvereinigung zeigte sich dem VfL. Reichs bahn mit 8:5 (3:1) überlegen. wohnhaften Christoph Pelz. Wilhelm Pelz ging im Jahre 1923 auf die entlassen worden. Aus Furcht hat sich nunmehr Eidner Aus 8VVV Meter Höhe abgesprungen. Am Mittwoch stellte der junge französische Fall schirmabspringer Machenaud einen neu» Höhenweltrekord im Fallschirmabsprung auf, indem er aus 8000 Meter Höhe absprang. Du Versuch war von Erfolg gekrönt. Der jungr Fallschirmabspringer gelangte nach 25 Mim ten glatt auf den Boden. Der Pfeiler stürzte mit dem daran befind lichen Torflügel um und kam auf den Ge schirrführer zu liegen, der eine Gehirnerschüt terung, einen mehrfachen Beinbruch und an dere Berletzungen davontrug. — Rochsburg. AuS Furcht vor Strafe in den Tod. Hier setzte der 65 Jahve alte Arbeiter Friedrich Eidner seinem Leben selbst ein Ziel. Eidner war in die Brandstiftungsangelegenheit Weidenmüller verwickelt und aus der Untersuchungshaft Die ausländischen Militär-Attaches beim neuen deutschen Wehrminister Reichswehrminister von Schleicher empfing am 24. Juni die Militär-Attaches der ausländischen diplomatischen Vertretungen, die sich offiziell Sport Spielruhe für Fußball und Handball herrscht im Gebiet Les Verbandes Mitteldeut scher Ballspiel-Vereine für den größten Teil des Monats Juli. Für Handball sind vom 1. bis 30. Juli, für Fußball vom 3. bis 30. Juli alle Spiele unzulässig. Nur für einig« Gaue und Gebiete, wo die klimatischen Verhältnisse eine ausgedehnte Wtnterruhe erfordern, dürfen auch im Juli Verbandsspiele ausgetragen wer den, da diese sonst in der kurzen verfügbaren Zeit nicht zu Ende geführt werden können. Fußball Am Mittwoch kamen mehrere Fußballspiele zur Durchführung. Das Spiel Ring-Greiling gegen Rasensport fiel dem Gewitterregen zum Opfer. Spielvereinigung besiegte Sttdwest nur knapp mit 4:3 (2:3) und der VfB. 03 schlug im Pokalspiel den Radeberger SC. mit 2:0 Allgemeines h. Dresden im Film. In Liesen Tagen wÄ die Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reise verkehr, Berlin, mit dem Städtischen Verkehrl- amte einen neuen Film von Dresden und Uw- gobung aufnehmen, der insbesondere die Stät ten Augusts des Starken betonen wird, dessen Todestag sich im nächsten Jahre zum 200. Male jährt. — Ferner erwartet das Verkehrsamt An fang Juli aus London zwei Filmoperateur«, die einen Film für eine der größten englischen Film- gesellschaften in unserer Stadt drehen. Der Film Ler Reichsbahnzentrale für Len Deutsche« Reiseverkehr, Berlin, wie auch Ler Ler Eng länder soll schon im Herbst laufen, um recht zeitig auf Las Gedenkjahr 1933 aufmerksam zu machen. Geithain—Rochlitz, wurde jetzt von dem Besitzer zur Besichtigung frergegeben. Seine Kulturschätze vergangener Jahr hunderte werden bei den Besuchern sicher reges Interesse finden. — Leipzig. Versuchter Neberfall auf eine Hausangestellte. Am 27. Juni er schien in einem Grundstück in der Hem- pelstratze ein unbekannter Mann. Er klingelte an einer Wohnung und fragte die zum Vorsaalfenfter hiliausschauende Angestellte, ob -er Herr Doktor zu Hause sei. Als die Frage verneint wurde, sagte er, er komme, um die Lebensversicherungs beiträge zu kassieren. Die Hausangestellte hatte die Tür geöffnet und bemerkte zum Unbekannten, daß sie nicht bezahlen könne. Als sie sich zurückziehen un- die Borsaal tür schließen wollte, schlug sie der Unbe kannte mit einem Gegenstand über den Kopf. Es gelang ihr noch, die Tür zu schließen. Der Täter ergriff dann -ie Flucht und ist unerkannt entkommen. — Mittelbach Dom Kraftwagen 18 Meter weit geschleift. An der gefürchteten Kreuzung der Hofer und Flockenstraße wurde die 49 jährige Frau Sterl aus Oelsnitz auf ihrem Fahrrade von einem Lisferkraftwagen erfaßt und 18 Meter weit mitgeschleift. Die Verunglückte erlitt eine schwere Gehirnerschütterung sowie er wurde km Sommerbad bebn Baben vom Herzschlag getroffen. Er befand sich schon einige Zett im Wasser, als er sich plötzlich an einen tm Wasser liegenden Balken an klammerte, um dann leblos zurückzusinken und unterzugehen. — Hohenstein-Ernstthal. Fe« der Heimat ermordet. Der in der Mandschurei ev- mordete Kaufmann Wilhelm Pelz stammt die Unterstützung nicht ausgezahlt werben, da kein Gell» in der Gemetndekass« vov- handen war. — Oschatz. Schwerer Unfall bet» Heuei»- fahren. Ins hiesige Krankenhaus wurde ein beim Gutsbesitzer M. in Salbitz beschäftig ter Wirtschaftsgehilfe eingeliefert. Sr war beim Heueinfahren mit dem Wagen an den linken Lorpfeiler des Gehöft« angefahren. (1:0). Am Dienstag befiegte Ler RadebeAa BE. die Elf von Sachsen mit 3:2 (1.-2). Finnlands Fußballmannschaft, Lie am KrH, tag in Helsingfors gegen Deutschland anirüi. wurde wie folgt aufgestellt: Halme; Leskinen Oksanen; Binioksa, Lindsten, NärvSn«^ Aström, Kuponen, Grönlund, StrömsteL Lindgren. Mit Ausnahme AströmS «n GtrömstenS ist eS also die gleiche Els, h gegen Norwegen nur knapp 1:2 verlor. hebliche Arm-, Bem- und Gesichts- Verletzungen, während ihr Rad vollständig in Trümmer ging. — Oschatz. Kein Geld zur Unterstützungs zahlung. Den Wohlfahrtserwerbslosen in Schmannewitz konnte am letzten Zahltage Pbo<o-Hau« Hpvoldttwald- Das neue Luft- und Schwimmbad „Schwarzbachtal" in Dippoldiswalde