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Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188612089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18861208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18861208
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-08
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.12.1886
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M »SS. — v S«hrßM^ Derjeden Wochentag Abend (mit Datum de« folgenden Tages) zur Versendung gelangende „Sächsische Landes-Anzeiger" mit täglich einem besonderen Unteryal- aungSblatte tostet monatlich 60 Psg. (mit -Extrabeiblatt Lustiges Bilderbuch 70 Psg.) bei den Ausgabestellen in Chemnitz und Sen Bororten, sowie beiden Postanstalten. 'Für Abonnenten erscheint im 2. und 4. QuartalTisenbahu-zuhrplanhestfitrSachsen, sowie im 4. Quartal die Weihnachtsbeigabe Zllustriries JahreSbuch des Landes-dnzeigerS und zu Neujahr Illustr. Lalldboten-Kaleadtr. s. - Sächsischer Ziiiiks-Aiisellser mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. «ittNAch, 8. Deceaier 1885, »,,el,em>re« »e»„««chs. Lm»e<«mttgx^r Raum einer schmalen EorpuSzeile lo «u. Bevorzugte Stelle (lsvalt.Pemz«ite)30Pf. Bei Wiederholung großerAnnoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle«« JnsertionSbetrag (in Briefmarken) beifüge» ge S Silben LorpuSschrift bilden ca. 1 Zellet Annoncenannahme nur bis Bormittag. Verlag: Alexander Wiede, . Backdruckeret, Chemnttz. Theaterstraße 5 (Fern,prechstelle Nr. 18«^ Telegr.-Adr.: LandeS-Änzeiger, Chemnitz. Mit täglich einem besonderen 4. Sächsischer Crzählrr Untcchawngsblatt: I. Sonntagsblatt - s. JUnstrir.es UnterhattangSblatt - ö. Sächsische Gertchts-Zettung - s. Sächsisches Allerlei. - Ertta-Beiblatt - 3. Kleine Botschaft Luftiges Bilderbuch. Amtliche Bekanntmachungen. Das Konkursverfahren über da- Vermögen des LiseugießereibesttzerS Carl Robert Hartwig, Inhabers der Firma Chemnitzer Weichetsenaießeret MeichSuer L Hartwig in Chemnitz, wird nach erfolgter Abhaltung des Schluß- termiu« hierdurch aufgehoben. LH emuitz, den 3. December 1886. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über da- Bermögeu de« Klempnermeisters Hrauz Clemens Frauenfelder in Chemnitz ist zur Abnahme der Schluß, rechlnmg des BerwalterS, zur Lrhebuug von Linweudungen gegen das Schluß, 'verzeichntb kr bei der «ertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfaffung der Ständiger über di» nicht verwerthbaren Vermögens- Oücke der Schlußtermin aus den 31. Decevlber 188« Vormittags 10 Ubr vor Km Königliche» Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Chemnitz, den 3. December 188«. Königliches Amtsgericht. Telegraphische Skachrichtea. Lo» 6. December. Berlin. Lei der hentigen ReichStagSersatzwahl für die Stelle Lndwig Löwe'» „hielt Klotz (freisinnig) 7207, Gerold (konservativ) -4783, Ehristense» (Sozialist) 1454 nnd Marggras (>a«.-lib ) 488 Glimmen. Klotz ist somit gewählt. Mannheim. Hier verwnndet« ein Arbeiter »in Mädchen mit einem Rafirmeffer tödtlich am Halse nnd schnitt sich dann selbst dir Kchle dnrch. Grund: Verschmähte Liebe. Wie«. Fast alle Posten habe» i» Folge von Schneeverwehung Verspätung. Pest. I» Jvanda, Komitat Orontal, ist die Cholera anSge- brachen, dreißig Personen erkrankt, siebzehn gestorben. Politische Rundschau. Chemnitz, de» 7. D cewber. Deutsches Reich. Die Milstärkommtsfion de- Reich »tage-, der die hervorragendsten Mitglieder aller Parteien angehören, hat sich Montag bereit» konstituirt. Wahrscheinlich wird d« Reichstag «ach der hentige« DirnStagSfitzuug ein« Panse bi» znr nächst«, Woche «intret«« laste«, nm der Militärkowmisston Zeit zur B-ratbung zu Hebe». Graf Mottle» bekannte Red« hat fast überall im AuSlande einen tiefen uud zwar ziemlich düsteren Eindruck gemacht. — Drm Reichstag« find die Beschlüsse de» BnndeSrathe» z» den von erster«»» während de» vorigen Session gefaßten Resolutionen zugegavge». Ans di« Rrsolntio, gegen dir Polen-AnSweisnngen ein- zugehru, lehnt de, B»»d«»rath ab, da die Berechtigung der preußischen Regierung z« de« «uSweisnngen uubrstreitbar sei. Di« Erörterung über den Antrag eine «ene Untersuchung der WährnngSfrage vorzn. nehmen, danert fort. Daffelbe gilt von de« Anträge, betr. die Zn- laffnug de» Rechtswege» in Zvllstreitigkriten und von dem Anträge betr die Entschädigung «„schuldig Berurtheilter. Die Resolution betr. die Bermehrnng der Fabrik Inspektoren ist abgelrhnt; infolge der Resolution um Borlage eine« Gesetzentwurfes betr die Regelnng der Unterstützung der Familien von znr Urdnug einberufenen Lindwehr- Leute« und Reservisten ist die AuSaibritnng eine- bezügliche« Gesetz entwürfe» eingelestet. — Dem Reich-tag« sind bereit» über 200 Petitionen zngegange«. Gebete« wird «. A. nm Aufhebung der Krankenkassen-kmenzzeit, »« Einschränkung de» Hanfirhondel». Ausdehnung de» Krankeniaffeu Zwange» ans die Handlungsgehilfe« in ganz Deutschland, Aufhebung de» Impfzwanges, Einführung der Doppelwährnug, Abänderung der Zolltarife» rc — Da» Arttest«» kollegiuw der Berliner Kaufmaunschaft beschloß am Montag eine Protest-Resolntton zu d„ dekaunte« Aeußnnng de- Finanzminister» von Scholz über die Börsevstener Defraudationen. — Kapitän Sebelin, der kürzlich nach Deutschland znrückgekrhrtr seithrrige chinesische Admiral, ist vom dentschen Kronprinzen in einer läugcreu Audienz empfange». Sebrlin erzählte namentlich, daß Sr. Hoheit Leibkutscher. Novelle von Max von Schlaegrl. Schluß Nachdruck verboten. „Mein Gott! mein Sottl" murmelte Benno in rathloser Wer- zweiflnug, dann riß er fich lo» und hob di« gefall»teu Hände zu Gabriele auf. „Ich beschwüre Sie, Barourff«, dringe« Sie mich nicht um «eine Stellung I Sie ist meine einzige Hilfsquelle für mich und «eine arme Schwester; ««» genügt, wa» ich hin verdiene. Wovon sollten wir leben, wenn man mich hier fortjaat?" „Niemand jagt Sie ftnttl" versichert« Gabriele. „Papa weiß «» »och gar nicht. Nnr wir beide wiffe« «». Ich habe Sie erkannt an Ihrer Aehnlichkeit mit Hedwig — nnd hieran —' „Sie hielt ihm da« offene Buch hi«. „Da, Ihr Monogramm I Nnd überdies," fügte fie unter Thräne« lächelnd binz«: „Ganz ge- wöhnliche Ketscher lesen keine solche« englische» Bücher." „Die» ««selige Buch!" murmelt« Benno, indem er e» au fich «ahm, „man kann fich vicht ganz lorsazen von alten Gewohnheiten; es rst so ich««, binabzusteigen." „Warum thaten Sie «»?" fragt- Gabriele saust, „gab e» gar keine» anderen Weg?" „Sollte, wir von der Gnade uvserer Verwandte« leien?" fuhr « auf, „oder sollte ich Hedwig i« eine dienende Stellung schicker? Da» arme Kind ist dazu nicht erzöge» I Dieser Ausweg bot sich mir, auf Pferde verstand ich «ich — vielleicht da» Einzige, worauf ich mich verstehe!" seht« er bitte» Hinz«. „Se. Hoheit hatte« eben «eine Pferd« gekauft, so mrldete ich mich " „Also doch I" rief Walt». „Ulrich sagte damal» im Park schon, so verstände nur noch Benno Winnigrode« mit seinen eigene» Pferden ennzngeheu." Benno lächelte znm ersten Mal «st sichtliche« Stolz. „Sehen Eie her!" Lr machte ei« Pferd lo,. pfiff leise und (fing «ine Strecke zurück Da, Thier wavdi« fich sofort nm und folgte ihm wie ei« Hündchen. Er ließ e» einige kleine knuststückchen machen «nd befestigt« e» daun wieder. „Ich habe fie all« selbst groß gezogen," „klärte «, „mich von ihnen zu trennen, war et« hart'» Kampf I Um so lieber nahm ich die Gelegenheit wahr, in ihre Nähe zu kommen und zugleich ans der «iustußreiche LIcekönig Lt-Hnng-Tschang den Dentschen sehr ge neigt sei. Frankreich. Der Kammerpräsident Floqnrt hatte fich bereit erklärt, ,i» Ministerium zu bilde», Grsvy hat aber di» nach dem B'gräbniß seine» «djntanle». de« General» Pittl6. jrde Kaufe, enz ab. gelehnt. Er meint, sei auch gut, wenn „st dir herrschende Aus. «gnng fich etwa» lege. Bor Ende kr Woche ist kein Beschluß zn erworlen. Dir einzelne» republikanischen Parteien haben hin nnd her berathe», bisher ist aber kein Resultat zn Stande gekommen. And«,wett heißt r», Grsvy verzögere die KabinetSbildnug absichtlich, weil „ nicht extreme Politiker zu Minister« bernfen wolle. England. In Cork fand am Sonntng eine rrnste Ruhe störung statt, «l» bei einer Versammln,g mit« freiem Himmel, in welcher der Abg. O'Brirn eine Rede dielt, die Polzri erschien, warf die Menge «st Steine» anf dl« Beamten Dies, gingen mit gefälltem Bajonnrt vor, wodurch 25—30 Prrsoneu verwundet wurden. Erst gegen Mitternacht gelang e» de, Beamten, die Straßen z« fänden,. Orient. In zwei weitere» Fälle« von Beschwerden russischer Unterthane» t« Bulgarien ist bereit» die Eatschriduug de» deutsche» Genrraltonsnl» anqernfe« An» de, Umgebung von Gchnmla wnrden zwei frühere russische Offiziere, di« als Snt-vrfitzer dort lebte«, au», gewiesen Da di« Ausweisung nicht genügend begründet war, machte der Generalkonsul dieselbe rückgängig. In «ine« dritte» Fall, die Berhastnng eine» russische» Militärschueider« Gudet wegen politischer Umtriebe, schwebe« die Verhandlungen noch. — Die Regenten in Sophia find von einem Jonrnaliste« iuterviemt worden. Si, sprachen fich sehr zuversichtlich und ohne Farcht vor «ene« russische« Machi nationen an». — Die bulgarisch« Deputation wurde in Belgrad erst vom Ministerpräsidenten Garaschaui» und daun vom König empfangen «nd zur Tafel gezogen. Montag sollte di« Weiterreise nach Wien „folgen. — Die rumänische Regierung hat mit Rücksicht dar- uns, daß in Belgrad di, Lholrra ausgedrochm ist, die GienzcontroUe iür alle Reisenden au» Serbien verschärft. De«tscher Reichstag —NU. Berlin, den 6. December. Der Gesetzentwurf betr. de« ServiStarif «nd die klaffe«. Ein- theilnng der Orte wird in erster L-surg berathe« und nach unwesent licher Debatte der Bndgrtkowmisffon überwiesen, Da» Gesetz betr di« Kontrolle de» LandeihanShalt» von Elsaß Lothringen wird in 1. «nd 2. Bnachnng debattelo» genehmigt, von der Denischrist über die Ausführung der Anlethegesetzr ebenso Kenntmß genommen. Dann wird die 2. Brrathung dc» RcichrhaushaltSetat» begonnen. Bel dem Etat de» Innern kommt r» zu längerer Debatte über Arbeiterftagen, besonder» über da» Institut de» Fabrikinspectoren. Der Etat, soweit er nicht der Budgetlommiifion überwiesen, wird genehmigt. Nächste Sitzung: Dienstag 1 Uhr. (Seminar für oiinNaltschr Sprache«, Etat.) Beim Etat de» Inner« wünsche» Abgg. Lieber (Cent»««), Ban« dach (sreis) Arndernuge« in de» Berichten der Fabrikinspee torrn «nd Konferenzen dieser Beamte». Abg. Banmbach bedauert auch, daß der BandeSrath dem vorjährigen Beschluß de» Reichstages anf Vermehr«-vg der Fabrikinspectoren keine Folge gegeben, »«» meint, der Geueralbericht der Fadriktnspectorru sei parteilich abgrfaßt. Staatssekretär von Bötticher antwortet, der Bersaffer de» Bericht» habe di« Anweisung erhalten, einen rein objrctivr« Berich! zn liefern. Wünsche da» Hau» die Berichte de« Fabrikinspectoren einzeln, so sei er gern bereit, dem zu entsprechen. Uebrr Konferenzen »nd Bermehrnng der Zahl dies« Beamten könne da» Reich nicht ent scheiden, da letztere von den Sinz-lstaateu ang,stellt würde«. Abg. Heine (Soz.) bezeichnet den Bericht als falsch «nd al» beleidigend für die Sozialdemokratie. Dann verbreitet sich Redner noch über den Arbettrrschntzantrag seiner Partei. Abg Kalle (nailtb.) meint, «ine Vermehrung der Fabrikinspectoren mindesten» in Preußen hätte ehrliche Weise mein Brod zn verdienen. Die Füchse waren aber nicht leicht zu regieren," erzählte Benno weiter, „die Leute fürchtete« sich vor ihnen. Da» kam nur z« Gat«. Ich meldete mich, nnd da» Glück wollte mir wohl, daß ich Sr. Hoheit gefiel. Ich mußt« «in« Probe machen; di« Pferde erkannte« sofort ihre» alten Herrn wieder und meine Stellung war gesichert." „Sie find znfrieden mit de« selbstgrwählteu Loose?" fragt« Walter Bruno warf den Kopf empor: „Er schützt nu» vor Demüthignng und Entbehrung!" „ES muß doch recht schwer sei«, fich stet» unter Leuten geringe« Stande» und ohne Bildung zu bewegen." „Ich komme wenig mit ihnen in Berührung. Auch bin ich schwerlich «ach ihre« Geschmack, wie fie «ach »em metnizea. So vermeide« wir uns thnnlichst." „Da» wird aber aus die Dauer nicht durchbohren sein." Benno zuckte stumm die Achseln. Dann wandt« er sich wieder an Gabriel«: „Sie verspreche« mir mich nicht zn veriache«, gnädige» Fränlein?" „Nicht, wenn Eie «n» Ihre Schwester herausgebrn," sagte Gabriele rasch. Der jnnge Mann schüttelte stolz den Kopf. „Hedwig denkt wie ich; sie bleibt bei wir." „Wo ist Sie?" „In guten Händen. Bei einfachen aber bewährten Leuten, früheren Bediensteten unserer Familie, di« fie auf den Händen tragen." „Ich glaub« fast, ich Hab« Ihre Schwester schon gesehen," warf Walt-r ein. Al» Benno sichtlich erschrak, fahr er fort: „Bei A.i,genhrst de» Ztgeunerconerrt» t« Park — Sie erinnern fich vi-llrichl?" Bruxo errütheie dunkel: „Sie wollte e» so gern höre», da» arme Ding hat so wenig Abwechselung," sagte «r hastig, wie verlege«, „doch nun wird st, um so vorsichtiger sein müssen." „Könnte Ich Hedwig nicht besuchen?" fragte Gabriele schüchtern an. „Sie find sehr gütig, Baronesse", entgegnet« Benno, „doch woz« sollte dar führen? Lasten Si« nn» da, wohin wir jetzt gehören; unsere Wege gehen weit auseinander! — Noch «iumal — schweigen SI« über «vsere Begegnung, nnd ich werd« e« Ihne» dank«,!' Gabriele nickt, wider ihre» Willen, «nd ihre «ug-u füllten fich aut« Nene mit Thräne». der Reichskanzler doch wohl herbeiiühren könne», wen« er e» eben gewollt hätte. Abg. Baumbach (freis) b'hauptet ebenfalls, tz» Reichskanzler sei comprtrnt gewesen, die Vermehrung der Fabrik- iaspeetore» dnrchznsetzen. Staat»s«kr«tär von Bötticher tm» »eint da» bestimmt im Hinblick anf die Gesetzgebung. Abg. Hart man« (kons.) betont, daß nun in de« Einzellandtag« auf diä Ziel «erd« hingewirkt werden »üff«. Rach einig« Angriff« de» Abg kayser (Soz.) gegen die Fabrikinspectoren vertagt fich da» auf Dienttag 1 Uhr. «ächfifche». — Dresden. Bom hirfig« Schwurgericht wnrden am tag die Tischlrrgesel« O. F. Große an» Weistropp »nd F. Stthnr rankforter an» Dresden weg« Morde» und Ranbk» za« »de vrrnrtheilt. Der HaudlangSgehilfe Richard Franks«!« „hielt wegen Hehlerei eine Gesängnißstrafe von 10 Monat« zn«. kannt. Große ist noch nicht 20 Jahr« alt, A. Frankfnrter 21 Iah« Beide Hab« i« Juli d. I. rin« Frenud, de» 21 Jahre alte» Kaufmann Koch ermordet, um diese« «ine Summe Velde» rüz«- «ehw«, di« koch seinem Bat« vorher gestohlen HM,. — DK D-uische Privatpost Hansa, welche am 1 December ihr« Betrieb „öffnete, hat, da die Ränm« der zu Anfang gemietheten 1. »,d L Etage de» Hanse» Scheffelst,aße 2 infolge drr zahlreich« Srndangen bereit» zu eug werden, den 1. Stock de» Nebenhaust» Nr. 1, Ecke «limarkt, da» frühere Local der Lächsl'ch« Diskontbank, noch ge- miethet. Ferner hat sie «in zwrite» Hansaamt in Neustadt, Ritt»- straße 1, Ecke kaseruenstraße. „öffnet. Man schreibt «n» ferner: vi» jetzt ward« durch di« „Hausa" täglich ea. 18,000 Sendungen befördert. Ueber die exakt« Bestellung durch die Briefträger, »Mhe fich größteutheil« an» gediente» Militärpersonen uud Postbeamte» rekmtir«, lieg« AnerkmuungSschreibeu erster hieslger Firme« vor. Di« Briefkästen werden all« zwei Stunden geleert nnd findet die Bestellung vorläufig 4 Mal täglich statt. Jrrthümlich stad in der letzte» Zest Hausabriese nnd Karten iu di« ReichSpostkastrn geworfe»; diese Se»dn»ge» werde» nur mit Strafporto voa der Re'ichSpost befördert.— Während bei u»S nur «ln rauher Nordwest die Nähe de» Winter» verkündete, hat „ fich bei unseren Nachbar» am Sonntag sehr «»- geberdig eingestellt. Di« au» Böhm« eiutreffcud« Eiseubahazüge verspät-tm fich a« Sonntag nnd gestern infolge bedeutend« Schure- orrwrhungeu. So kamen die um 6 Uhr 58 Mi», und 8 Uhr 42 Mt«. Abend» hier über Bodenbach-Tetschen «intreffend« Schnell züge am Sonutag verspätet nnd ohne die Wiener Anschlüsse a», n»d drr am Montag früh fällig« Tourierzug Wien-T.'«scheu hatte eine Berspä-uug von über einer Stunde. Da der Leipzig« Zug diese» Anschluß nicht abwarte« konnte, so wurde derselbe von Dresden ad al» Extrazng gefahren. Bei pünktlicher Abfahrt verspätete fich de» selbe dennoch um 20 Minuten, weil zwischen Dahlen und Leipzig ok Schienen vollständig mit Glatteis belegt waren. Die gleichen Ver hältnisse müsse» anch in Thüringen »nd Norddentschlaad odgewaltrt haben, denn auch di« Züge von daher verspäteten fich ganz wesentlich, so. der um ^11 Uhr Bor», vier eintreffende Tourierzug«« dreiviertel St-rnde» Die Züge der Berlin Dresdner Bahn verspäte'«» fich gleichfalls, uud der Nachicourkrzug vo« Görlitz kam ohne Aaschlnfi von Bre»lau hier an. — Frelbrrg. I« der am 2. d. M. stattgehabten Sitzung de» Gesammikirchenvorstande» wnrde Beschluß gefaßt über die endliche Inangriffnahme der Erneuerung de« berühmten „Goldenen Platte" am Dom uud di« Arbeit de« beide« Dcerdne, Btldhauer« Raffan «nd Hasenohr definitiv übertragen. Seit Mouate» ist di« Angelegen heit drr immer dringlicher werdende» Erneue,»ng Gegenstand ein gehend« Berhaudlungen. Bekanntlich bewilligte der sächsische Lauo- tag ansehnlich« Mittel znr Herstellung «ine» Schutzbaue», für welch» Herr Baurath L'pfiu» eine« künstlerisch vollendete« Latwurf liefert«^ der freilich die Beleuchtung deS kuustwrrk» sehr beeinträchtige« dürfte. „Auch Sie werden schweigen, mein Herr!" wrndte der LetK» kutsch« fich mit fast herrische« Tone an Walter. „Auch gegen Ulrich .... oder weiß er?" „Noch nicht", antwortet« Walter. „Run denn — ich müßte Si, sonst für die Folgen verantwort» lich machen", fügte „ mit aufflammeadem Blick hinzu „Wie Eie wollen", erwiderte der jung« Osficier kühl. Do», bot „ seiner Tonst«« den Ar«. „Meine Zeit ist um." Er verbeugte sich sörmlich und führte Gabriel« hinweg. W der- standslo» folgt« ihm da» junge Mädchen. Mit znsammrngrprebt«« Lippe« schaut« der Leibkntscher ihn» «ach Dann warf er trotzig b» Kopf iu de« Nack-n «ab begab sich an seine Arbeit. Walter hingegen, al» er dir Ställe im Rücken hatte, gab fich plötzlich «ln« so aaSgelaffrneu Laune hin, daß Gabriele in völlige Entrüstung über den herzlosen Beiter gettelh. Z« Hanse angelanH, macht« Walter trotz»«« keine Miene, fich zu empfehle», sondern vat eine Cousine, ihn zu ihrem Vater zu begleite«. Dort hatten di« Drei ine lebhafte AnSeinaudersrtzung, iu Folge deren die trübe Elim mang Gabriele«» verflog wie Wolke« vo» der Sonne. Am »Schfieu Morgen kehrte der Oberstallmeistrr Baron Sellnow mit einem änßerst schlauen «nd vergnügten Gesicht von dem Herzog zurück, bei welchem „ fich iu dringlichen Dienstsache« hatte m-la« loff-n, uud begab fich sofort zn seiner Tochter. Diese schickte bald baranf an Walter von Stein ein duftende« Billetchru, worauf der selbe fich sriuerseit» zum Lieutenant vo« Blackwitz begab, «» i«u eine Einladung für den Abend zu bringe» zu eine» kleine» Familien- fest im Palai» Sellnow. Zur bestimmten Stund« fanden fich die beiden Herren dort tt« und wurden .von dem Kammerdiener in Empfang genommen. DK jnnge Baroneffe ließ fich vorläufig entschnlbtgeu, fie würde später erscheinen. Di« Herren wnrden in «in» kleinen Salon geführt, welcher » da» Arbeitszimmer de» Oberstallmeister» stieß und die Verbindung zwischen dessen Gemächern nnd denen seiner Tochter bildete. Kaum waren fie etngrirrten, so fuhr «in geschloffener Wage» iu da» Poital des kleinen Palais; zwri » «schielen« Lime» ütkg» aus und »hoben fich in di« Wohnung der junge, Baroneffe.
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