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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 23.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193202238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19320223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19320223
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-23
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Monat
1932-02
-
Jahr
1932
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» > Sn-uftrie, Kan-el. Beekehr » » Die Neuordnung der Großbanken Die N«uor-nung der Großbanken ist am Montag Tatsache geworden. Die Dresdner Bank übernimmt die Darm städter nnd Rationalbank mit Wirkung vom 1. Januar 198b. Ein« Bilanz -er Danatbank wird nicht mehr veröffentlicht. Die 300 Millionen Reichsmark Borzugsaktien der Dresdner Bank, die daS Reich bekanntlich im vorigen Jahre übernommen hatte, werben in Stammaktien umgewandelt und im Verhältnis 3:2 zusammengelegt, von denen bis zu 7H Millionen NM. zu Umtauschzwecken zur Verfügung gestellt werden. 33 Millionen Reichsmark eigener Aktien der Danatbank wer den eingezogen. Das verbleibende Stammkapital der Dresd ner Bank von 67 Millionen Reichsmark wird im Verhältnis 10:3 znsammengelegt. Für die verbleibenden 25 Millionen Reichsmark Aktien der Danatbank werden -usammengelegte Aktien der Dresdner Bank im Verhältnis 10:3 gewährt. Di« neue Dresdner Bank wird ein Aktienkapital von 220 Millionen RM. haben. Die Commerz- und Privatbank übernimmt den Barmer Bankverein. 37,2 Millionen Reichsmark eigene Commerzbank aktien werden an eine mit Hilse der GolödtSkont- bank zu schaffende Treuhanbstell« unter Rück- kaufsrecht verkauft. AlS Gegenwert erhält die Commerzbank verzinsliche Schatzanweisnngen im gleichen Betrage. Das gesamte Tommerzbank- akttentapital wird im Verhältnis 10:3 auf 22,5 Millionen RM. herabgesetzt und hierauf um 57F Millionen RM. auf 80 Millionen RM wieber evhöht. Hiervon übernimmt Lie Treuhandstelle 45 Millionen RM., während 12^ Millionen RM. für die Fusion mit dem Barmer Bankverein verwendet werden. Der Umtausch der Barmer Bankverein-Aktien, von dessen Kapital von 35 Millionen RM. 23 Millionen RM. eigene Aktien getilgt werden, erfolgt im Verhältnis 1:1. Bei der Deutschen Bank and Diskonto gesellschaft, der einzigen Bank, die ein rein privatwirtschaftliches Unternehmen bleibt, werden 33 Millionen NM. eigene Aktien eta- gezogen. 72 Millionen RM. werden an ein Konsortium gegeben,' hiervon sind 22 Millionen RM. schon fest untergebracht. 50 Millionen RM. über- niuunt vorläufig bi« Golbbiskontbank. 180 Mil. lionen RM. werden im Verhältnis 5:2 aus 72 Millionen RM. zusammengelegt, so Laß daS neue Kapital 144 Millionen RM. beträgt. Die Mittel für Lie erforderlich werdenden Hilfszahlungen des Reiches stellt Lie Golbdiö- kontbank üb«r eine geplante Treuhanbstell« zur Verfügung. Die Golddiskontbank, deren Kapi tal von 200 Millionen RM. im Besitz der Reichs bank ist, wird zu diesem Zweck ihr bisheriges Kapital um 200 Millionen RM. erhöhen, die sie wieder aus Grund der Notverordnung von Ler Reichsbank erhält. Die Sanierung der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt In der Aussichtsratssitzung der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, Leipzig, der einzigen noch verbleibenden Provinz-Großbank Deutsch. landS, wurde beschlossen, von dem bisherigen Aktienkapital von 40 Millionen RM. die der Bank zur Verfügung stehenden 22 Millionen NM. etnzuztehen und das verbleibende Kapi- tal von 18 Millionen RM. im Verhältnis von 3.1 auf sechs Millionen NM. zusammenzu« legen. Dieses zusammengelegte Kapital, wird um 13 Millionen auf 19 Millionen RM. er- höht. Die neuen Aktien übernimmt die Gol-- -tskontbank zum Kurse von 115 Prozent. All dem Agio von 15 Prozent wird der neue gesetz liche Reservefonds in Höhe von 1,95 Millionen NM. gebildet. Die bisherigen offenen Reserven von elf Millionen RM. und der sich au- der Kapital zusammenlegung ergebende Buchgewtnn von zwölf Millionen RM., zusammen also 28 Mil lionen RM., werben zu Abschreibungen be nutzt. In der Bilanz werden 142,04 <1980 204,19» Millionen RM. Debitoren ausgewiesen, d«nen 229L1 l348,76> Millionen RM. Kreditoren gegenüberstchen. Die Bilanzsumme, die sich 1930 auf 430,89 Millionen RM.. belief, ist auf 287,33 Millionen RM. zurückgegangen. Die Barliquidttät stellt sich auf 81,59 Pro- zent, die Gesamtliquidttät auf 44,50 Prozent. Die mit Lieser Bilanz erfolgte Vereinigung wird von der Verwaltung der ADCA. al- völlige endgültige Bereinigung betrachtet, die nunmehr ein weitere- normale- Arbeiten g«. stattet. Die Dresdner Bank nach der Verschmelzung mit der Danat bank Die Verschmelzung der DreS-ner Bank mit Ler Darmstädter Bank wird in der Weise er folgen, -aß die nach Absetzung der bei beiden Banken befindlichen eigenen Aktien verbleiben- den Stammaktien -er Dresdner Bank im Ver hältnis 3:1 zusammengelegt werben und daß für Lie verbleibenden Aktien der Darmstädter und Nationalbank zusammengelegte Aktien der Dresdner Bank im Verhältnis 10:8 gewährt werden. Ferner werden bet der Dresdner Bank die erst nach der Jultkrtse auSgegebenen 800 Mil lionen Reichsmark Vorzugsaktien, die bekannt lich das Reich übe-nommen hatte, unter gleich- zeitiger Umwandlung in Stammaktien im Ver hältnis 3:2 zusammengelegt werden. DaS neue Institut, daS mit einem Aktien kapital von 220 Millionen Reichsmark nun mehr die größte Bank Deutschlands sein wird, wird „Dresdner Bank" firmieren. Sächsische Staatsbank Dresden Die Bank teilt mit, -aß sie ihre Bilanz für 1931 ihrem Betrat demnächst vorlegen werde. Wie bei allen Banken sind naturgemäß auch bei dieser 1931 Verluste etngetreten, zumal ihr Ar beitsgebiet von der Wirtschaftskrise besonders hart betroffen wird. Für alle Verluste sind je- do.h ausreichende Reserven und Rückstellungen vorhanden, so -aß eine Zusammenlegung deS Grundkapitals (10 Mill. NM.) nicht in Frage kommt. Dies Ergebnis zeigt, daß die Staats bank den besonderen Gefahren -es sächsischen Wirtschaftsgebietes gegenüber ausreichend ge rüstet -asteht. — Die Staatsbank sollte an den Staat 1,4 Mill. RM. au- dem Gewinn für 1981 abliefern, doch hatte die Regierung schon vor einger Zeit dies« Summe auf 0,7 Mill. RM. herabgesetzt, aber allem Anschein nach wird auch dies« halbierte Summe noch ausfallen. Commerz- und Privatbank und Barmer Bankverein Die Commerz- und Privatbank A.-G. Berlin- Hamburg tibernimmt rückwirkend ab 1. Jan. 1981 den Barmer Bankverein HtnSberg, Fischer L Eo., Kommanditgesellschaft a. A. Zur Durchführung dieser Uebernahme und zur Bereinigung der Bilanz der Commerzbank werden folgende Transaktionen burchgeführt: Die im Besitz der Commerzbank befindlichen eigenen Aktien, im Nennbetrag von 37,2 Millionen RM., die im Durchschnitt zu 100 v. H. erworben waren, sind zum gleichen IturS an eine offizielle Stelle, die dem Reiche nahesteht, verkauft. Den Gegenwert der Aktien erhält die Commerzbank in Reichs- schatzanweisungen. DaS Aktienkapital der Com merzbank wird im Verhältnis 10 zu 3 auf 22,5 Millionen RM. herabgesetzt. Die durch die Zu sammenlegung freiwerbenden 52,5 Millionen RM. werden zuzüglich der seitherigen offenen Reserven, deS GewtnnvortrageS und der Erträg nisse deS Berichtsjahre- zur Mtnderbewertung der Aktiven verwendet. AlSbann wird das Aktienkapital nm nom. 57,5 Millionen RM. auf 80 Millionen RM. erhöht. Hiervon übernimmt eine noch zu gründende Treuhandstelle, die gleiche die die erwähnten 87,2 Millionen RM. über nommen hat, nom. 45 Millionen RM. zu 115 v. H. gegen bar, während die restlichen nom. 12F Mil lionen RM. für die geplante Fusion mit dem Barmer Bankverein verwendet werden. In der Gewinn- und Berlustrechnung werden ausgewiesen (alle- in Millionen RM.): Ein nahmen: Gewtnnvortrag 1H gegen 1,8, Zinsen, Wechsel usw. 29,8 gegen 82,8, Provisionen 37,3 gegen 40,0, Herabsetzung deS Kapitals 52,5, auf gelöste Reserven 40F; Ausgaben: Handlungs unkosten 48,4 gegen 53,8, Steuern 6,9 gegen 8,3, Abschreibungen auf Wertpapiere und Konsortial beteiligungen 18,6 gegen 4,6, Mtnderbewertung der dauernden Beteiligungen 8H, MinLerbewer- tung der Debitoren 89,4. Der Gesamtumsatz be trug 97,2 Milliarden gegen 182 Milliarden im Vorjahre. * Weiter ruhige- Geschäft im Berlin« Freiverkehr. Auch am Montag neigte im Berliner Freiver kehr die Tendenz überwiegend zur Schwäche, doch waren die Kursverluste zum größten Teil nicht hoch. Vereinzelt waren auch Befestigungen zu konstatieren, so zeigte sich Interesse für Barmer Bankverein. Diese konnten auf Grün der Fusion mit der Commerzbank eine sechS- prozentige Kurssteigerung verzeichnen. Reichs- bankantetle schwankten, nach einem Kursgewinn von 2NA> konnte dieser im Verlauf deS Geschäfts wieder aufgeholt und darüber hinaus noch ein Gewinn von ^4^ erzielt werden. Von chemischen Werten ermäßigten I. G. Farben ihren Kurs um 2'/L^>, Oberkoks um 1^. Am Markt -er fest verzinslichen Werte war da- Geschäft ebenfalls wieder ruhig. Kommnnalobligationen hatten einige Nachfrage zu verzeichnen. Am Geldmarkt machte sich bereits schon der Ultimo bemerkbar, Tagesgeld erforderte 7l4A> bis 8^^. Von den Devisen lag -er Dollar und daS Pfund behauptet, letzteres notierte gegenüber Neuyork 3,45)4. Sonst traten keine Veränderungen ein. Berlin« Devisennotierungen vom 22. Febru«. 100 holl. Gulden 170,83 RM. <G.), 170,67 RM. (Br); 100 franz. Franken — 16^9 bzw. 16,68; 100 Lire — 21M bzw. 21,92; 100 schweizer. Frau ken - 82,12 bzw. 82,28; 100 österr. Schilling 49,95 bzw. 50,05; 100 schweb. Kronen - 80,92 bW. 81,08; 100 Pengö -- 56,94 bzw. 57,06; 100 tschech. Kronen — 12,465 bzw. 12,485; 100 Belga — 58M bzw. 58,80; 1 Dollar -- 4,209 bzw. 4,217; 1 Pfuut Sterling 14^1 bzw. 14,55 RM. Di« Berliner Produktenbörse verkehrte a» Wochenanfang in schwacher Haltung. In Brot getreide wurde interveniert, die Preise ermäßig, ten sich darauf hin für Weizen um 8 RM., Rog. gen notierte ebenfalls 3 RM. niedriger. Wetze, 243—45, Roggen 195—97, Braugerste 163—70, Futtergerste 156—62, Hafer 148—55, Weizenmehl 80,25—34,50, Roggenmehl 28—29,60, Wetzen unt Noggenklete 9,70—10,15, Biktoriaerbsen 21—27M kl. Speiseerbsen 21—23,50, Futtererbsen 15-17, Peluschken 16—18, Ackerbohnen 14—16, Wicke, 16—19, Leinkuchen 11,70, Trockenschnitzel 8—8,10, Sojaschrot 10,80—11,70, Kartoffelflocken 13-13^0, Dresdner Produktenbörse oom 22 Februar Weizen, Naturalgewicht Basis 76 Kg 245—250. Roggen, Naturalgewicht Bast» 74 kg 209—214, Futter- und Industrie« gerste 162—174, Sommergerste, sächsische 178-188, Hafer, inländischer 144 big 154, Rotklee, Siebenbürgen«! 98/94 160 bis 162, böhmisch 98, 94 163—168 Trocken schnitzel 8,00—8,20, Steffenschnitzel, etwa 33o/o 10,00—10,80 Zuckerschnitzel, etwa 60°/o 8,70—9,00, Kartoffelflocken 19,00 bis 19,25, Futtermehl 13,25 - 14,25. Dresdner Marken: Weizenkleie 9,80 - 10,20, Roggenkleie 10,60—11,60, Kaiserauszug 45,50—47,25. Bäckermundmehl 39,50 bis 41,25, Inlandsweizenmehl. Auszug 43,00 bis 45,00, Griefflermundmehl 26,00-27,50, Wei- zennachmehl 22.50—24,00, Roggenmehl, Typt 600/0 32,75-33.50. Dergl. Type 70"/o 31,2b bis 32,00, Roggennachmehl 22.00—25,00. Feinste Ware über Notiz. Die Preise verstehen sich bis etnschlteßlt- Mais per 1000 kg. alle anderen Artikel per 100 kg in Reichsmark. Cinauantin. Wicken. Lupinen. Peluschken. Erbsen, Rotklee und Mehl lMehl tnkl- Sack frei Haus» in Men- gen unter 5000 kg ab Lager Dresden, alle- andere in Mindestmengen von 10 000 kg waggousret sächsischer Versandstationen. gs. Deschl-»«nigte Epionageuntersuchang iü d« Tschechoslowakei. Die in den Irtztetl Jahren in der Tschechoslowakei unter Spto» nageverdacht verhafteten Personen, darunter auch Reichsdeutsche, muhten oft eine mo natelange Haft über sich ergehen lassen, be vor ihre Schuldlosigkeit erwiesen wurde. Die Ursache dieser Verschleppung der Strafunter suchung lag bei den Militärbehörden att Sachverstänckigen in Spionagesachen. Da gegen geht nun das Justizministerium mit der strengen Weisung cm die ihm unterstell ten Behörden vor, die Spionageuntersruhrm- gen zu beschleunigen. Leider bleibt die Frage der Haftentschädigung für schuldlos Ginge« kerkerte auch weiterhin ungeklärt. Dean sucht seinen Mörder Eine seltsame Begebenheit — Bon Hermann Landon Lopsrikkt t-U t>7 ?r»»»« VrrUli l)r k. S«rU». l1. Fortsetzung.) „Der junge Bursche stand da und lachte mich aus", fuhr der Artikel fort. „Schließlich wurde er grob und wies mir die Tür. Alles verschwamm mir vor den Äugen. Ich dachte an mein krankes Kind, das ich tausendmal mehr liebte als mein Leben, der Anblick dieses grinsenden Gesichtes vor mir und der ironische Ton seiner Stimm« machten mich toll, ich verlor alle Selbst beherrschung. Ich erinnere mich hrute nicht mehr, wie es geschah, ober plötzlich sah ich den jungen Forrester am Boden liegen, mit einem blutigen Mal an der Schläfe, ich stand über ^ihn gebeugt mit der Feuerzange in der Hand. Die mutz ick ergriffen haben, ohne zu wissen, was ich tat. ich muh ihn mit all der Kraft der Verzweiflung, die in mir war. erschlagen haben. — Eine lange Zeit stand ich wohl so und starrte ihn an. ich glaube, datz ich ihn anschrie, er solle aufstehen, aber er rührte sich nicht. Schließlich kniete ich nieder und betastete sein Gesicht. Da wußte ich: er ist tot. Sein Herz stand still und sein Atem war ausgelöscht. — Seitdem habe ich meine tm Wahn der Leidenschaft begangen« Sünde tief bereut, doch in jenen Augen blicken war mein einziger Gedanke, nicht entdeckt zu werden. Ich mutzte wohl, dah der junge Mensch mich matzlo, gereizt hatte, aber ich mutzte ebensogut, datz kein Richter Gnad« walten lasten würde. Es verging einige Zeit, ungefähr ein« viert«! oder ein« halbe Stunde, eh« — mir gelang, klar zu denken. E« erschien mir dann al» da» Wichtigste, den Leichnam so zu ver- notwendige Reparaturen ausführen, di« aber nicht imstande waren, die muffige Atmosphäre auszuhellen. Er engagierte ein« grämliche, aber tüchtige Hau«HS1terin und genoß behaglich bergen, datz er nicht gefunden werden konnte, ehe ich New Port verlasten hatte. Ich blickt« mich nach einem geeigneten versteck um und erinnerte mich an einen Raum unter der Treppe, der niemandem als Jordan Forrester bekannt gewesen war. Er zeigte ihn mir einmal, al» ich einig« Tage bet ihm zu Besuch war, und erklärt« mir. datz rr sich dort aufzuhalten pflrgte, wenn rr allein sein wollte, um ihm wichtig erscheinende Problem« auszuarbeiten. Die Tür war so angelegt, dah niemand sir finden konnte, der da» versteck nicht kannte Ich beschlotz. den Leichnam in dies«. Nein, Zimmer unter der Trepp« zu schaffen. Da» Schloß widerstand zurrst, gab abrr endlich nach Als ich zum Wohnzimmer zurückkehrte. um den Toten zu holen sie! mrin Blick auf di« Fruerzang«. an deren End« rin roter Fleck hastet«. Ick »«rltübt«. ihn mit T«sch<üt»ck ech- zureiben, aber vergeblich. Diese» rote Mal ärgerte mich; ich starrt« so lange darauf, bi» mir das ganze Zimmer wie in Blut getaucht schien. Zuletzt beschloß ich. die Feuerzange zusammen mit dem Leichnam in dem Raum unter der Treppe zu verstecken. Ich hatte de» öfteren gehört, daß Mörder sich gerade durch solche zurückgrlastenen, vergessenen Gegenständ« verrieten und ge fangen genommen werden konnten. Nachdem ich dann den toten Körper und die Zange an Ort und Stelle geschafft hatte, schloß ich die Tür, ging au» dem Hause und verließ New Pork mit dem ersten Frühzug am Morgen " Da» Eeständni». rechtlich bezeugt und unterzeichnet, schloß mit der wiederholten Erklärung tiefster Reue, und der Artikel berichtete noch, daß im Befinden von Lamont» Tochter später «in« Wendung zur Besserung eingetreten und sie noch am Leben sei. Dean atmete tief auf, als er bi» hierher gekommen war. Der Bericht fügt« hinzu, daß Lamont, der diese» Geständni» am späten Abend abgelegt hatte, zur Zeit noch lebte daß man ,etuch stündlich leinen Tod erwarte Er war zur Erledigung geschäftlich« Angel^enheiten nach New Port gekommen und infolge eine» schweren Leidens, da» ihn schon feit mehreren Jahren quälte, am Tag feiner Ankunft von einem Herzkrampf befallen worden. Der herbeigerufen« Arzt gab w«nig Hoffnung auf s«in« Wiederherstellung. Dean erhob sich, durchschritt zweimal da» Zimmer, setzte sich dann wieder hin und starrte matt und schwerfällig auf da» Zettungsblatt. Der größte Teil des Bericht» erschien ihm widersinnig, doch hier und da war ein blitzhafte» Erkennen ihm bekannter Tatsachen. Er hatte «in« leise Erinnerung an den Naum unter d«r Treppe des alten Hause». Sein Vater, der einen Hang zu geheimnisvollen und ungewöhnlichen Dingen besaß, hielt sich ost de» Nachts, wenn alle andern Hau»dewoh- n« schliefen, dort auf. Außerdem war da» Geständnis so beredt und überzeugend erzählt, daß Dean, hätte er e» persönlich un interessierter gelesen, seine Glaubwürdigkeit keinen Moment angezweifelt haben würde. Da» Oeffnen der Tür durch Mr». Blosiom war ihm Hn« willkommen« Unterbrechung seiner quälenden Gedanken. ..Ein« Dame wünscht Eie zu sprechen, Mr. Dean", sagt« di« Haushälterin. G Der Wendepunkt im Leben Thoma» Dean» war eng ver knüpft mit drr Person einer reizenden jungen Dame. Beulah Vance, zu jener Zeit Hauptattraktion der Tanzgirl» in der Revue ..Narrentaumel" Thoma» war dama!» ein blasser, träu merischer Bursche von 23 Jahren gewesen, und hatte Kopf und Herz in einer W«is« an st« verloren. daß er sich in spätrren IMs« N« bi« Befähigung M jpich Wrtüch«« V«tt-Mn MtlL al» einmal wunderte. Da» End« dieser Verbindung war ein« temperamentvolle Auseinandersetzung, ein Zank, den da» Fräu lein wohl absichtlich oom Zaun gebrochen hatte. Sie ließ e» sogar auf einen Prozeß ankommen und ruhte nicht, bi, sie mit ihren „berechtigten" Ansprüchen vor Gericht stand. Da erhielt Thoma» plötzlich die Nachricht, daß sein Vater in Colorado g«- ftorben sei; er ließ alles im Stich und reiste auf das Telegramm hin sofort ab. Am Begräbnistage erst kam er dort an. Di« prunklos, Bestattung, der nur einige Bekannte de, alten For rester beiwohnten, sand an einem trüben Winternachmittag« statt, als dunkle Wolken fast bi» aus die vereisten Hügel hingen. Thoma» verließ den kleinen Friedhof allein, da er ein schwache» Mißtrauen gegen die finsterblickenden, wortkargen Gesellen hegte, die seines Vater» Gefährten gewesen waren. Ein über wältigendes Gefühl tiefer Einsamkeit besiel ihn, und in die Trauer um seinen Vater mischte sick der Schmerz nm Beulahs Handlungsweise. Er schritt achtlos vorwärts, bis plötzlich alle» um ihn herum hinter wirbelnden Schneeflocken verborgen war. Stundenlang wanderte er in die Irre, er stieß endlich auf ein« klein« Hütte, die von einem sauertöpfisch blickenden Individuum namens Simon Tabell bewohnt wurde, dessen rohe» und mürrische» Wesen einen unangenehmen Kon trast zu der ernsten, aber doch großmütigen Natur der Männer bot, di« Thoma» in den Bergen angetroffen hatte. Lus sein Anerbieten, ihm Kost und Unterunft zu bezahlen, brachte Tabell mit unfreundlicher Miene etwas zu essen für den hungrigen, halberfrorenen Mann. Es stellte sich heraus, daß er Thoma»' Vater gekannt hatte, und die bloße Erwäh nung von Iordan Forrester» Namen genügte, um ihn in Ras-ret zu versetzen. Die Beschimpfungen seines toten Vaters brachten Thoma» in Helle Wut. Obwohl er sich krank und erschöpft fühlte, bestand er darauf, daß Tabell seine Worte zurücknehmr, aber dieser wurde nur noch erregter, und die beiden Männer gerieten wild aneinander. Thoma» wußte nicht genau, wir e» geschah, aber er sah plötzlich einen blitzenden Gegenstand in Tabell» Hand und fühlte, wie die Spitze eines Messer» seine Kehle streifte. Dieser schändlich« Ueberfall verdoppelt« sein« schwindenden Kräfte; Tabell erhielt einen wuchtigen Stoß gegen den Unterkiefer, taumelte und schlug im Fallen mit d-m Kopf schwer auf die Kant« de» Ofen». Er überschlug sich noch einmal, seufzt« tief auf und blieb regungslos liegen. Im Augenblick war aller Zorn von Thoma» gewichen, er stand be täubt und entsetzt da. Allem Anschein nach war Tabell tot. Die unbewegliche Gestalt, die in Wut erstarrten Züge hinter ließen einen grauenerregenden unauslöschlichen Eindruck in Ihomas' Seel«. (Fortsetzung folgt.)
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