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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 23.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193202238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19320223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19320223
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-23
-
Monat
1932-02
-
Jahr
1932
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Dresden Preisverzeichnisse Dom Gewerbeamt der Stadt Dresden wird uns geschrieben: Es ist zu beob achten, daß den Vorschriften über Preis schilder und Preisverzeichnisse zum Teil noch nicht genügend nachgekommen wird. Insbesondere wird für auözeichuungs- pflichtige Waren, die wohl tm Laden, nicht aber im Schaufenster sichtbar ausgestellt sind, kein Preisverzeichnis im Schaufenster angebracht. Damit wird aber der Zweck -er Preisauszeichnung gegenstandslos. Preisschilder und Preisverzeichnisse sollen, wie auch der Reichskommissar für Preis überwachung in einem Rundschreiben aus- geführt hat, dem Käufer ermöglichen, sich vor dem Betreten des Geschäftes über die besten Preise zu unterrichten. Verschiedene Einbrüche In der Nacht zum 22. Februar wurde bei einem Fleischermeister, Bautzner Strane, cingebrochen. Tie Täter, die zum Wcgbringen des Diebesgutes ver mutlich einen Wagen benutzt haben, er langten etwa 40 Schinken mehrere Seiten Speck und eine Anzahl Bierwürste. Aus einem Schaukasten, Prager Straße, entwendeten Einbrecher in der Nacht zum 22. Februar einen hellgrauen und einen grauen Damenmantel. Beide Mäntel sind mit grauer Seide gefüttert und haben grobe Neverskragen. In der Wilsdruffer Straße wurde in der Nacht zum 23. Februar aus einem Schaukasten ein Anzug gestohlen. Ferner wurde noch die Schamkasten- scheibe eines Sportgeschäftes, Fer di - nand st ratze, eingeschlagen. Auch in diesem Falle hatten es die Täter auf die Auslage,? abgesehen. Es fehlen zwei Sportanzüge. Personen, die hierzu Angaben machen können, werden gebeten, sich im Kriminal amt, Zimmer 74, zu melden. Vertrauliche Behandlung der Mitteilungen wird zuge sichert. * h. bin Verkehrshindernis bildete heute früh in der 3. Morgenstunde auf der Bautzner Landstraße zwischen Mord- grundbriicke und Weißer Hirsch ein schwe rer Lastzug, der auf der dortigen abschüssi gen Straße ins Nutschen gekommen war und insonderheit den Straßenbahnbetricb aushiclt. Tie Feuerwehr ermöglichte durch ihr Eingreifen die Beseitigung des Ver- -kchrshindernisses. h. Der t00. Geburtstag. Am 26. Februar jährt es sich zum 100. Male, daß der bodeu- tcnde Theologe Emil Sülze, der 28 Jahre lang als Pfarrer -er Dreikönigsgemeinde in Dresden-Neustadt wirkte, in -er Leffingstadt Kamenz geboren wurde. Die damals noch un geteilte Gemeinde umfaßte nahezu 60 OM See len. Sulzes unablässigem Drängen auf über- sehbare Gemeinden verdanken Martin-Luther-, Pauli-, Petri- und die Garnisongemeinde wesentlich ihre Entstehung und ihr Sonder- -asein. Noch vor Ausbruch -es Weltkrieges, am 2«. Mai 1914, schloß Sülze, ein wahrer, neuprotestantischcr Kirchenvater, in Bad Oeyn hausen 82jährig seine Augen. h. Landgerichtsdirektor i. N. Dr. Feigen span, der sich besonders um die Pflege des ko lonialen Gedankens in Sachsen außerordent- lich verdient gemacht hat, starb am Montag im Alter von 66 Jahren. Er war lange Jahre Erster Vorsitzender -er Deutsä-en Kolo- nialgesellschast, Abteilung Dresden. h. Forderungen der Gewerkschaften zur Preisbildung. Die Vertreter der gewerkschaft lichen Loitzenverbände sprachen am Montag erneut bei Oberbürgermeister Dr. Külz in Dresden vor, um ihre Forderungen zur Preissenkung vorzutragen. Sie überreichten eine Eingabe, in -er festgestellt wird, daß Löhne und Gehälter seit Anfang 1931 um 26 Proz. gesenkt worden seien, dagegen habe der von der Reichsregierung eingeleitete Preis abbau eine Preissenkung von nur 4H Proz. gcbracht. In der Eingabe wird u. a. ange führt, daß von der Reichsregierung bisher aus verschiedenen Gebieten in der Preissen kungsfrage noch nicht genügend getan worden sei. Es werden verschiedene Vorschläge zu einer wirklichen Preissenkung vorgebracht, die der Rat bei den zuständigen Reichsstellen ver treten soll. h. Zwei unfreiwillige GaSver, «ist« ngen. Ein Todesopfer. Die Feuer- wehr wurde am Montag tu zwei Fällen zur Hilfeleistung bei Gasvergiftungen herangezo gen. Im ersteren Fall handelt-' es sich um eine 23jährige Ehefrau, die auf -er Löbtauer Straße wohnhaft ist. Nach einer Sauerstoff- hil'eleistung von 30 Minuten kam die Frau wieder zu sich. Es handelt sich um einen Unglücksfall. — Fast gleichzeitig wurde die steuerwe-r nach der Reißigerstraße alarmiert. Tort war eine 82 Jahre alte Frau durch Gas vergiftet ausgesnnden, der Tod war je doch bereits eingetreten. Auch hier handelt es sich um einen Unglückssall. h. Flüchtiger Betrüger. Verschiedene Tageszeitungen berichteten in den letzten Tagen über einen groß angelegten Be- trugsversuch eines angeblichen Dr. Over. Bon der Kriminalpolizei wurde hierzu frstgestellt, daß der angebliche O. mit dem am 25. Februar 1898 in Amsterdam ge borenen Schriftsteller Adrian Michiel van der v r ö ck e personeneins ist. B., der gemerkt hatte, daß sein Plan durchschaut »vor, ist geflüchtet. Er hat bereits ähn. liche Betrügereien verübt unb wir- von mehreren Behörden gesucht. h. Warnung vor einer reifenden Zige«- nerfamilie. Ladendiebstühle und Betrüge reien beim Geldwechseln verübten in der letzten Zett in Dresden der Musiker (Zigeuners Schneeberger und seine Ange hörigen. Sch. ist am 27. Juni 1882 in Blumberg (Tschechoslowakei) geboren. Er reist mit seinen Angehörigen von Ort zu Ort. In seiner Begleitung befinden sich seine Ehefrau (28 Jahre alt), seine Mut ter, die schrverhörig ist (50 Jahre alt) und ein acht Monate altes Kino. Wenn diese Personen erneut auftreten sollten, ver anlasse man ihre Festnahme. h. Mütter! Gebt auf die Kinderwagen acht! Zurzeit tritt in Dresden ein Un bekannter auf, der Frauen beobachtet, die mit einem Kinderivagen in ein Grund stück fahren und dort den Wagen mit den Kindern stehen lassen. Er bejchmutzt die Kinder und die Wagen in einer nicht wicderzugebendcn Weise. Hinweise zur Ermittelung des noch unbekannten Täters erbittet die Kriminalpolizei. h. Vorsicht bei Käufe« von Füllfederhal ter». Seit längerer Zeit reist der Kauf mann Ferdinand Brand, geboren am 15. Januar 1894 in Essen, in Deutschland um her und vertreibt Füllfederhalter und Stahlfedern minderwertiger Herkunft. Er bezeichnet diese als Krupp-Nirostal-Er- zeugnisse und bedient sich auf den Kästen der Füllfederhalter des Aufdruckes „Krupp-Niroftal-Spezial". In der Regel sucht er Schulen auf und jetzt größere Mengen Füllfederhalter ab. Brand ist festzunehrnen. Dresden-West Südvorstadt. Einbruch. In -er Nacht zum 22. Februar wurde die Schaufenster scheibe des Ausstellungsraumes der Schwerhörigenschule, Chemnitzer Straße, cingeschlagen. Es fehlen zwei Photoappa rate Marke „Erika n" und „Lotte n". Beide Apparate wurden von der Firma Bayer-Freital hergestellt. Friedrichstadt. Eigentümer gesucht. Im Städtischen Schlachthof wurde am 22. Fe bruar ein 57 Jahre alter Sattler festge nommen, der einen größeren Posten ge stohlener Fleischwaren im Besitz hatte. Die Eigentü er hierzu sind noch unbe kannt. Geschädigte wollen sich bei der Kriminalpolizei melden. Dresden-Plauen. Den 8g. Geburtstag feierte Frau verw. W. Stoll, Coschützer Straße 6. Dresden-Plauen. Die Konfirmandenprüfun gen in der Auferstehungsgemeinde finden am Sonntag Lätare (6. März) durch Pfarrer Aö und am Sonntag Judika (13. März) durch Pfarrer Schnauß, jeweils nachmittags 6 Uhr, statt. Die Konfirmationen finden statt am Palm sonntag (20. März), 9 Uhr durch Pfarrer Schnaub und l4l2 Uhr durch Pfarrer As. Die Konfirmandenprüfung ist ein wichtiges Stück der Konfirmation. Es sind deshalb alle Ge meindeglieder, insbesondere die Eltern, Ver wandten und Paten der Konfirmanden zur Teil nahme an der Konfirmandenprüfung eingeladen. Dr.-Löbta«. Die Feuerwehr wurde am Montagnachmtttag 3 Uhr 16 Min. nach Malterstraße 82 gerufen. Mit kleinem Löschgerät wurde dort ein im Raderaum ausgebrochenes Feuer gelöscht, das durch Hcrausfallen breuneuder Teile währen der Badeofenfeuerung entstanden war. Dresden-LSbtan. Kirchgemeinbetag der Friedenskirche. Am letzten Sonntag fand der alljährlich wic-erkehrcndc Kirchgemeinbetag -er Friedenskirche im Gottcshause statt. Gemcin- samer Gesang und eine Motette des ständigen Kirchcnchores: „Herr, wenn ich nur dich habe", unter Kruschwitzs Leitung leitete -ie Feier ein. Pfarrer Dr. Wil-feuer erstattete den Jah resbericht. Er legte seinen Ausführungen -as Wort 2. Mos. 20, 2a, zugrunde: Ich bin -er Herr, -ein Gott. Unter Beleuchtung dieses Wortes wurde hingewiesen auf die Höhepunkte im Kirchgemeindeleben im Jahre 1981: Das 25jährige Bestehen des Jungmädchcnvereins, das 40jährige Bestehen -er Friedenskirche, ans die zwei Familienabende, von -enen -er im Frühling unter -em Thema stand: Kreuz über der Großstadt, und der tm Herbst ließ -er Kirchgemeinde -en Arbeiterdtchter Fritz Woike kennenlernen, -er aus seinen Dichtun gen vortrug. Für das übrige Jahr 1931 wur den unter dem obengenannten Bibelwort die Stellung zur Gottlosenbewcgung und zur Ar beitslosigkeit dargelegt. Der Erwerbslosen hat sich die Kirchgemeinde besonders angenom men. Die Mittel zur Linderung der Not wa ren die Groschenhilfe, die Freitische für Kinder nnd Erwachsene, die Kindcrspeisung durch den Frauenverein, die Kleidersammlung -urch -ie Schwestern und -ie Ausgabe von Lebensmittel und Kohlenscheinen. Die bedeutsamste Ein richtung aber waren die ErwerbSlosenabcnde, in -ercn Mittelpunkt immer ein Vortrag stand. Mit herzlichen Dankesworten an alle, die in -iesen Notzeiten treu zur Kirche gehalten un tätig gewesen sind, schloß er seinen Bericht, der gerade unter Zugrundelegung -es Bibelwortes einen tiefen Eindruck hinterließ. Den Haupt vortrag des Abends hielt Pfarrer Köh ler Uber „Hundert Jahre Gustav-Adolf- Verein". Der Vortragende ging ans von der Geschichte -es Evangeliums in Böhmen, vom SiegeSzug desselben tu diesem Lande, oo« sei ner Unterdrückung und von seinem neuen Auk. blühen in der Los-vou-Rvm-Bewegung. Er kam sodann auf -en Hctser -ieser Bewegung, den Gustav-A-olf-Berei» zu sprechen, schilderte Gustav Adolfs Eingreifen, Sieg und Tod und behandelte im Anschluß daran ausführlich die GründungSgeschichte sowie die gegenwärtige Gestalt -es nach ihm genannten Bereins. Die sechs Vorsitzenden -es Bereins: Großmann, Hoffmann, Kricke, Pank, Hartung und Nend- torff wurden genannt, von -eu großen Liebes gaben wurde gesprochen, die Vorläufer und Mitarbeiter des Vereins wurden bel-andelt. Tas Arbeitsgebiet des Gustao-Adolf-Vereins. -ie Diaspora, wurde eingehend geschildert, wo bei Beispiele ganz besonders großer Not- gebicte z. B Rußland und Siebenbürgen er wähnt wurden. Mit einem Hinweis auf die in diesem Jahr stattfindende Hundertjahrfeier des Vereins schloß -er Vortrag. Dr.-Eotta. S. Führertaguug der GruppeIX der christliche« Elteruveretue. In der Erkennt nis, daß -ie Gottlosenbewegung und -ie welt liche Schule eine nicht zu unterschätzende Ge- fahr für die deutsche Nation ist, haben sich, wie überall im Deutschen Reiche, auch im Dresd ner Westen christliche Männer u>rü Frauen zusammengefunden, um Mittel und Wege zur Abwendung dieser Gesahr zu suchen. Am Frei tagabend folgten viel« Männer und Frauen der Gruppe IX Ler christlichen Elternvereine der Einladung ihres Vorsitzenden, -cs Ober lehrers Fröhlich-Cotta, um einem Vortrage des Landgerichtsdirektors Dr. Eschebach bei zuwohnen. Der Saal -es Gemein-ehauses war bis aus den letzten Platz gefüllt. Freudi gen Herzens begrüßte Oberlehrer Fröhlich die stattliche Zahl -er Erschienenen. Dem verstor benen ehemaligen König von Sachsen widmete er einen ehrenden Nachruf, den die Versamm lung stehend anhörte. Sodann erteilte er dem Referenten -as Wort zu seinem Vortrag: Welche Stellung nehmen die christliche« Elter« gegenüber der Volksschnle ei«. Ausgehend von der Gründung -es Deutschen Reiches im Jahre 1871 kam er auf die damals geschaffene Verfassung zu sprechen. Diese Verfassung hatte die feste Staatsgewalt zur Grundlage. Die Autorität herrschte. Für die Schule hätte das selbe gegolten. Der Schuldirektor sei die Autorität für die Schule gewesen. Er war die verantwortungs- und pflichtbewußt« Persön lichkeit. Im Gegensatz zu dem heutigen Schul leiter, der von seinen Kollegen gewählt wird ein gewaltiger Unterschied. Die in der Vor kriegszeit schon vorhandenen Strömungen zur Erschütterung des Religionsunterrichts hätten nach dem Umsturz von 1918 rapid eingesetzt mit dem Resultat, daß vielen deutschen Eltern berechtigter Anlaß zur Kritik gegeben sei. Der Redner forderte mit Nachdruck, daß die Elternschaft auf Grund des Artikels 146 der Neichsverfassung die Bekenntnisschule fordern solle. Es müsse, wie bei politischen Wahlen, heiligste Pflicht aller deutschüenkenden un- christlichen Eltern sein, auch bei den Eltern- ratswahlcn ihre Stimme zugunsten der christ lichen Schule restlos abzugeben. Im weiteren Verlauf seines gehaltvollen Vortrags kam Dr. Eschebach auk jene Kreise zu sprechen, -ie der Meinung seien, daß es heutzutage „neue" Kinder gäbe uud -aß diese Kinder einen ganz besonderen Anspruch auf Behandlung und Er ziehung hätten. Diese „Ansicht" hätte bereits eine weitere im Gefolge, nämlich, daß man auch schon von „neuen" Eltern spreche. Der Redner betonte mit Nachdruck, -aß -er Mittel punkt -er Familie die Eltern seien und nicht das Kind. DaS Kin- habe sich dem Willen Ler Eltern zu fügen. Voraussetzung sei allerdings, daß die Eltern sich ihrer christlichen und er zieherischen Pflichten dem Kinde gegenüber bewußt wären. Bezüglich Les Züchtigungs rechts der Lehrerschaft ist der Referent dafür, daß dieses wieder cingeführt werden könne, wenn kein Mißbrauch damit getrieben wird. Wie die Gerichte über -as Züchtigungsrecht der Lehrherrn gegenüber ihren Lehrlingen urteilen, erfuhr man durch -ie Verlesung einer Entscheidung des Arbeitsgerichts in Frankfurt. Dem betreffenden Lchrherrn wurde in -ieser Entscheidung bescheinigt, -aß er richtig ge handelt habe, als er dem Lehrling eine Ohr feige gab. Die weltliche Schule habe in jeder Hinsicht ihre Unfähigkeit bewiesen. Deshalb müsse für die christlichen Eltern die Parole lauten: weg mit -ieser Volksschnle und her mit der christlich und deutsch geleiteten Volks schule, aus der es dann keine Flucht in die höheren Schulen mehr gäbe. Alle nnchristlichen nn- antideutschen Tendenzen müssen aus der Volksschule herausgenommen werden und -er Lehrstoff in seinen Grundzügen wieder wie früher beschaffen sein. Religion müsse wic-cr Pflichtfach werden. Heute mit größerer Be rechtigung denn früher. Und zwar deshalb, weil die marxistische „Wissensckmft" sich als Utopie erwiesen habe. Mit einem starken Appell an die Versammlung, bet jeder sich bietenden Gelegenheit sich dafür einzusehen, daß uns die christlich und deutsch geleitete Volks schule bald uud für immer wicdcrgegebcn werde, schloß -er Referent seinen mit leb haftem Beifall aufgenommenen Bortrag. Die sich anschließende Aussprache, an der sich Leh rer uud Eltern beteiligten, ergab, -aß Land- gerichtSdirektvr Dr. Eschebach die Zeichen -er Zeit versteht und Führer der christlichen Idee ist. Der Oberlehrer Willner ergänzte des sen geistvollen Vortrag mit Erlebnissen aus seiner Praxis. Er vertritt den Standpunkt, daß die übereilte Technik, die Gefahren der Straße, da- Elend der Wohnungsnot un- dergleichen nachrevolutionäre Erscheinungen mehr äußerst ungünstig auf -ie Entwicklung des Kindes einwirkten und eS in seiner Jugend verfrühen. Der Nachwuchs der Leh rerschaft sei »um weitaus größt«« Teil völ kisch und christlich eingest«llt und biete somit Gewähr dafür, -aß dereinst unsere Volksschule wieder die wahre und reine VtldungSanstalt sür unsere Kinder werde. Pfarrer Lamm, Dr.-Gorbitz, nannte in herzerfrischender Weise -i« Quellen allen Streites uud gab als Theo- löge Ratschläge, wie -er christlichen Gläubigen, bewegung am ehesten zum Siege verhalfen werden könne. Die Ausführungen -er übri- gen Redner boten einen Einblick in den heu tigen Dchulbetrieb. In seinem Schlußwort gab Dr. Eschebach seiner Freude darüber Ausdruck, daß sein Vortrag eine so lebhafte und er gänzende Debatte ausgelöst habe. Sein Schluß- wort gipfelte in der Forderung: kein Kom promiß in christlicher Anschauung, Neutralisier ruug der Grundschule und harmonisches Zu- sammenarbciten zwischen Familie und Lehrer- schäft. Die Versammlung zollte dem Rese- renten sür seinen Vortrag starken Beifall. Dresden-Ost Blasewik. Orgelvcsper. Mit der Orgelvesper des vergangenen Sonntags hat der Veranstalter derselben, Organist Max Wolf, den zahlreichen Besuchern wieder einen besonders erlesenen Kunstgenuß und Gelegenheit zu innerer Ver tiefung geboten. Der jauchzende Sopran der Konzertsängerin Schöne-Knüpfel, dessen klin gende, mühelos erreichte Höhe ebenso fesselt, wie die angenehm abgetönte Mittellage, kam besonders in der herrlichen Fährmannschen Hymne „Wie tönt dein Name, Gott" zur Gel tung. Zwei später folgenden Haasschen Ge sängen kam vor allem die hohe Ausdruckskunst der Sängerin, ihr feines Mitempfinden und Weitergeben zugute. Das Petritt-Streichquar- tett vertiefte die Stimmung weiter durch her- vorragende Wiedergabe von Bruckners Adagio Ges-Dur für Streichquintett und Beethovens Andante con moto B-Dur für Streichquartett. Wärme im Gesamtton, kristallene Reinheit, innige Verbundenheit und plastische Ausarbei tung der köstlichen Tonsätze gaben zusammen ein edles Ganzes. Organist M. Wolf hatte die Vesper mit den schwebenden, perlenden Melo dien von Fährmanns 1. Satz der Sonate G-Moll eingeleitet und hier, wie auch in den folgenden Gaben: Mozarts wundersnßem An dante AS-Dur und als Ausklanq Guilmants Choral und Fuge aus Sonate C-Moll, fand man die virtuose Geläufigkeit und die feine, klangliche Negistrierkunst unseres Organisten aufs neue bestätigt. CDr. Blasewitz. Dieustjubilänm. Am mor gigen Mittwoch kann Oberpostsekretär Mar Zickermann, Justinenstratze 1, auf eine 40jährige Dienstzeit im Postfach ;u- rückblicken. Er begann als Eleve am Post amt zu Reppen bei Frankfurt a. O. seine Laufbahn, die ihn dann vor 24 Jahren an das Blascwitzer Postamt führte. Ten alten guten Ruf des hiesigen Postamtes als ein zuverlässiges und in der Beamtenschaft stets zuvorkommendes hat der Jubilar durch die Tat mit aufbauen helfen. Wei terhin ein frohes Glückauf! Blafewitz. Unfall auf der Straße. Gestern nachmittag glitt beim Ueberschrei- ten der Kretschmerstraße in der Nähe der Berggartensirahe die 46jährige Lehrerin an der hiesigen Volksschule Fräulein W. ans unbekannter Ursache aus und brach den rechten Fuß. Durch den Sanitäts wagen der Feuerwehr wurde sie dem Ca rolakrankenhaus zugeführt. Fräulein W. ist dnrch diesen erneuten Unfall zum drit ten Male in gleicher Weise vom Unglück verfolgt worden. Striesen. Hohes Alter. Frau Anna verw. Winkler, Augsburger Straße 44, feiert am morgigen Mittwoch ihren 90. Geburtstag. Gruna. Militärverein Grnna. Der Ver ein, der kürzlich sein 33. Stiftungsfest durch Konzert und Ball seierte, hielt nun dieser Tage seine 33. Jahreshauptversammlung ab, die, wie der erstere Abenü, durch eine markige Ansprache -es 1. Vorsitzenden, Präsidentmit- gli.d Dr. meö. Pingel eröffnet wurde. Ter nachfolgend vorgetragene Jahresbericht des Schriftführers Klopslcisch ließ erkennen, daß die wirtschaftliche Not nicht ohne Einfluß auf das VeretnSleben geblieben ist, -aß es ab-cr trotzdem dem Verein möglich war, seinen über- lteserten Aufgaben treu zu bleiben. Tie ver- schiedenen R-cchenschastsberichte zeigten recht gute Bilder. Im übrigen herrschte reges ge sellschaftliches Leben im Verein, besonders auch auf -cm r>ereinscigenen Kleinkaliberschi ßstand auf der Radrennbahn, auf dem im vergange nen Jahre nicht weniger als 22 000 Patronen verschossen worden sind. Auch ist es dem Ver ein gelungen, -ie Vezirksm istcrschast und -en Bczirkseinzelmeister zu erringen. Tie etwa 1500 Bände umfassende Bücherei fand guten Zu spruch und ist durch Stiftungen, besonders von Dr. Pingel, wertvoll vermchrt Worten. Tie Jugenbabteilung umfaßt 22 Mitglieder. Für das freiwillig ausgescht«deue Vorstantsmit glied Zimm«r wurde Mitglied Hausivalö neu gewählt, während alle anderen Vorstandsmit glieder wi.'dergewählt wurden. Ter Verein ehrte den Kam. Hugo Richter, der 26 Jahre dem Vorstand angehörte, dnrch Ueberrcichung einer Urkunde. Zum Schluffe dankte Dr. Pin gel allen Mitarbeitern im Vorstand und in den Ausschüssen und Präsidialmitglied Hed- dicke dem Gesamtvorstand im Namen der Mit glieder. appdw. Gruna. Die Zwangsversteige, rnng der „Grünen Wiese" rechtskräftig. Das Vergnuguugslokal tvar nach einem Sachverständigengutachten mit rund 120 000 RM. bewertet worden, das Meistgebot lautete aber nur auf 42 000 RM. Das VcrsteigerungSgericht hat dem Erstehcr, Gastwirt Lievig, den Zuschlag erteilt.
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