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Letzte Meldungen Bor einem ereignisreiche« Sonnabend. Berlin, 13. Februar. (Radio.) Der heutige Sonnabend wird voraussichtlich eine Reihe wichtiger außen, und innen politischer Entscheidungen bringen. Dem Bernehmen nach wiro sich tm Laufe des Tages bereits entscheiden, ob der Reichspräsident bereit ist, seine Kan didatur aufstellen zu lassen oder ob er unter den gegebenen Umständen auf seine Aufstellung verzichtet. Bon dieser Ent- scheidung hängen dann weitere innen politische Entscheidungen ab, deren Trag weite sich im Augenblicke noch gar nicht übersehen läßt. Im Laufe des Nachmittags findet in lyenf die Völkerbundstagung über Memel statt, die von großer Bedeutung für die deutsche Ostpolitik ist. — Im Laufe des Tages ist weiter mit der Entscheidung über die Tributkonferenz zu rechnen, da anzunehmen ist, daß die Unterrichtung der kleinen Mächte durch die Engländer bis heute mittag abgeschlossen ist und dann so fort die Veröffentlichung über die nächste Tributkonferenz stattfinden kann. Möglicherweise werden im Laufe des Sonnabends weiter die Entscheidungen des Kabinetts in der Bankenfrage, über die seit längerer Zeit angekttndigte Dcvisen- ordnung sowie unter Umständen Einzel heiten über den Preußenhanshalt bekannt werden. Die Einignngsformel für die Tribut konferenz. Berlin, 13. Februar. (Radio ) Amt lich wird mitgeteilt: Die Negierungen Belgiens. Frankreichs, Deutschlands, Ita liens, Japans nnd des Vereinigten Königreiths von Großbritannien haben von dem Baseler Sachverständigenbericht Kenntnis genommen und sind dahin ü^ereingckommen, den übrigen beteiligen Regierungen die Vertagung der Konfe renz auf de« Monat Jnni zn empfehlen. Aufgabe der Konferenz wird es sein, sich über eine danerhafte Regelung der in dem Bericht der Baseler Sachverständigen auf geworfenen Fragen nnd über die Methode zn verständigen, nm die anderen wirt schaftlichen und finanziellen Schwierig keiten zu^lösen, die die gegenwärtige Welt krise verursacht haben und sie verlängern könnten. Zu vieler Entscheidung find die oben erivähnten Negiernngen in der Hoff nung gekommen, daß hierdurch die inter nationale Lage erleichtert wird. Von unterrichteter Seite wird zn obiger amtlichen deutschen Erklärung, deren Wortlaut mit den übrigen Mächten ver einbart worbe« ist, erläuternd folacndcs bemerkt: Die Reichöregiernng hat mit die ser Vereinbarung ihr Ziel der Einbe rufung der Lausanner Konferenz erreicht. Die Reichsregiernng hätte allerdings ent sprechend dem Baseler Sachverständigen bericht den Zusammentritt der Konferenz früher nnd nicht erst im Lause des Juni gewünscht. Sie hatte daher ihrerseits einen früheren Zusammentritt angeregt und die dahingehenden Bemühungen der englischen Regierung von Anfang an auf bas wärmste begrüßt und unterstützt. gende AbrüstungSprvgramm seiner Regie rung bekannt: 1. Vollständige allgemein« Durchführung der Verpflichtungen des Art. 8 des Dölker- bundsvertrages, nach dem ausdrücklich für jeden Staat ein Mindestmaß von Rüstungen zulässig ist, das der nationalen Sicherheit und den internationalen Verpflichtungen ent spricht. 2. Herabsetzungen der Rüstungen aus das nur möglichst« Mindestmaß. 3. Herab setzung nicht nur der Truppenbestände, son dern auch des Kriegsmaterials, dollständige Abschaffung der Angriffswaffen, insbeson dere der Bombenflugzeuge, entsprehend den in den Friedensvertrügen geschaffenen Ent waffnungsbestimmungen. 4. Falls das Ziel der allgemeinen Abrüstung nicht sofort er reicht werden kann, so soll die weiter« Ab rüstung in möglichst kurzer Frist erfolgen; die erste Etappe muß aber bereits einen ent scheidenden Schritt auf dem Wege der all gemeinen Abrüstung darstellen und Bürg schaften für die vollständig« Durchführung der Abrüstung enthalten. Der lettländische Außenminister trat in seiner Red« für den französischen Vor schlag auf Schaffung internationaler Streit kräfte ein. Der kanadische Vertreter betont«, daß nur die Herabsetzung der Rüstungen wirkliche Sicherheit schaffen könne. Die Organisa tion der Sicherheit müsse in erster Linie die Verhütung neuer Streitfälle zum Degenstand haben. An Stelle von Zwangsmaßnahmen müsse der Ausgleich der Interessen treten. Die „Times" über das englisch-französische Abkommen. London, 13. Februar. (Radio.) In einem Leitartikel warnt die „Times", dem englisch-französischen Abkommen eine allzu große Bedeutung beizumessen. Tas Abkommen habe lediglich eine Einigung über die Einberufung der Konferenz, nicht aber eine Vereinbarung über die weitere englisch - französische Neparationspolitik gebracht. Dieses Mal müsse eine endgül tige Taucrlösung gefunden werden. Tie Grenze für diese sei gegeben; jedermann wisse, daß für einige Zeit Deutschland überhaupt keine Reparationen zahlen könne. Es sei also die einzige Frage, wann Deutschland, wenn überhaupt, die Zahlungen wieder aufnehmcn könne und in welcher Höhe. Hier sei zu bedenken, daß Deutschlands Wohlfahrt bis zu einer gewissen Grenze wiederhergcstellt werden müsse, um es überhaupt zahlungsfähig zu machen. Eine Wtederherstettmla des deut schen Wirtschaftslebens sei nur dann mög lich, wenn die Zahlungen so herabgesetzt würden, daß Deutschland sie auch leisten könne. Es sei fraglich, ob Amerika eine derartige Lösung günstig beurteilen würde. Eine Zwischenlösung in der Form eines Kompromisses verlängere nur die gefährliche Wirtschaftskrise, die von Monat zu Monat ein Land na< dem anderen immer fester umschlinge. Durch eine endgültige nnd geschäslSmäßige Re gelung könnten die europäischen Mächte im Juni sich selbst Helsen. Ruffisch-japanischer Gcheimdertrag? Ungarn für Gleichbevechligung in der Ab- rüstungsfrag«. — Der Standpunkt Lettlands und Kanadas. Genf, 13. Februar (Radio). Der un garische Vertreter Gross Apponyi forderte in der heutigen Sitzung der Abrüstungskon ferenz in einer großen Red« di« Gleichberech tigung aller Mächte in der Abrüstungsfrage und die Beseitigung der bestehenden 2^chts- unterfchied« in den Fragen der nationalen Existenz der Staaten. Er gab dann das fvl- London, 13. Februar (Radio). „Daily Expreß" bringt in großer Aufmachung die aufsehenerregend« Meldung, daß Rußland und Iapan einen Deheimvertrag abgeschlü- sen haben, der Iapan frei« Hand in der Mandschurei und in einigen Dellen der Mm- golei gibt. Rußland habe sich ferner ver pflichtet, in keiner Weis« gegen die japani schen Maßnahmen an der chinesischen Küste Einspruch zu erheben. Das Abkommen sehe ferner den Verkauf der russischen Interessen an der chinesischen Ostbahn an Iapan uno ein Versprechen Rußlands vor, keine Ein wände gegen d«n Bau japanischer Eisen- >ahnen in der Mongolei zu erheben. Das Abkommen, so meint „Daily Expreß", sei von Stalin entgegen der Meinung eines Led es des Vollzugsausschusses der Sowjet union durchgesetzt worden. Stalin habe «inen Krieg gegen Iapan wegen der Ungleichheit der Mittel abgelehnt. Grvßfeuer in einem Messtngwerk. Eberswalde, 13. Februar. Degen 3.30 Uhr morgens brach aus bisher unbe- annten Gründen auf dem Reubau der Hirsch kupfer- und Messingwerk« A.-G. in Finow Feuer aus, das mit rasender Geschwindigkeit um sich griff. Das ganze Gebäude bildete >ald ein einziges Flammenmeer. Da zur Bekämpfung des DrvhfeuerS di« Betriebs- wehren der größeren Wehren der Umgegend nicht ausreichten, wurden sämtliche Feuer wehren der Rachbargemeinden alarmirrt. Die Lösbarkeiten sind durch den starken Frost sehr ke in: Sch igt. Bor neuen Zollmaßuahme« Polens. Warschau, 13. Februar (Radio). Die polnische Regierung beabsichtigt, wie von gutunterrichtetcr Leite verlautet, schon in den nächsten Tagen weitere neue Zollcrhvhungen und Einfuhrverbote -u erlassen. Diese Maßnahmen sollen sich auf alle nach Polen eingeftthrten SLaren erstrecken, die entweder in Polen selbst hergcstellt werden können oder aus be stimmten Gründen entbehrlich sind. Fehlg schlagt«! Dtrmktilu«qSV«rhaadlung«a m Schanghai. Schanghai. 13. Februar (Radio). Die DermittlungSverhanklungen ter verschiedenen Gesandeten sind bisher völlig fehlgeschlagrn. Der japanische Gesandte hatte außer dem englische,: auch eine lange Unterredung mit dem französischen Gesandten. Er beharrte aber auf seiner Forkec-ung, daß sich die chinesischen Truppen aus Schanghai zurück ziehen mühten. Der Riefen-urft einer „trockenen Stadt Neuyorks Alkoholumsatz: Jährlich »378 Mill. Markl — Der blühende Schmuggel Das Bombengeschäft der Bootlegger. Die Neuyorker Zeitung „World Tele gramm" wartet mit aufsehenerregenden Ent- lüllungen über den Schnapsschmuggel in Neu york auf. Der sensationelle Artikel enthält nackte Tatsachen, die selbst die Behörden in Erstaunen versetzten. Der jährliche Umsatz an Alkohol in dieser angeblich trockenen Riesen tadt beträgt 1375 Millionen Mark. Diese Zahl >eleuchtet blitzartig die Lüge der Prohibition, die durchzuführen ein Ding der Unmöglichkeit ist. Der Alkoholverkaus hat in Nenyork den zweitgrößten Umsatz aller Branchen und Gewerbe erzielt. Tchmugglergewerbe. Die Schieber arbeiten durchschnittlich mit einem Reingewinn von 50 Prozent. Selbstverständlich sind den Behörden die sensationellen Enthüllungen der genannten Zeitung sehr unangenehm. Es ist ihnen nicht gerade sympathisch, daß man den Beweis von der Unhaltbarkeit des Prohibitionsgesetzes er bracht hat. Statistiker errechneten, daß jeder Neuyorker jährlich etwa 192 Mark für Alkohol auSgibt. Dieser Zahl ist eine Bevölkerungs ziffer von 7,5 Millionen zugrunde gelegt wor den. Das ist die Lüge der Prohibition! In den dortigen Restaurants und sonstigen Gastwirtschaften kommt man jährlich auf einen Umsatz von 1578 Millionen Mark, woraus abermals hervorgeht und erneut die fast un glaubliche Tatsache ihre Bestätigung findet, )aß durch den Schnapsvcrkauf in dieser phan tastischen Stadt der Wolkenkratzer der zweit größte Umsatz erreicht wird. Nach wie vor blüht in den Bereinigten Staaten der Schmug gel. Erst durch die Prohibition entstand ein neuer Beruf, der zum ertragreichsten geworden ist. Die Bootlegger verdienen Unsummen und leben wie indische Fürsten. Ueberall in Neuyork begegnet man diesen Männern, die auffallend elegant gekleidet sind und auch sonst den Eindurck eines großen Reichtums machen. Als vor etwas mehr als 13 Jahren Amerika trockengclegt wurde, be gannen die Schmuggler mit ihrem Gewerbe in dunklen Kellern und finsteren Häusern. Heute besitzen sie große Paläste, die äußerst luxuriös ausgestattct sind. Es gibt in Neuyork große Schmugglersyndikate, die einen ungeheuer großen Aufwand betreiben und gegen die die Behörden, da es ihnen an Beweisen fehlt. nicht einschreiten können. Die Schnapsschiebcr bezahlen ihre vielen Angestellten sehr gut und verfügen über eigene Telephon, und Tele graphenleitungen. Auch unterhalten sie nicht nur in Nenyork, sondern auch in anderen Städten viele Filialen, die mit der Zentrale in ständiger Verbindung stehen. Eigene Nadio- sender und Empfangsanlagen geben diesen, Schmugglersyndikaten einen hypermodernen Anstrich. Die Ehefs der Konzerne gestatten sich allen Prunk und verstehen es, den Ge setzen ein Schnippchen zu schlagen. Die Gesellschaften sind mit ihren vielen Schmngglerschisfen ans radiotelegraphischem Wege in ständiger Verbindung und erteilen so neue Befehle; wenn eS nötig ist, schicken sie auch warnende SOS.-Nufe in den Aether. Schätzungsweise betreiben jetzt in Neuyork ungefähr 30 000 Bürger ihr Die Trächtigkeitsdauer beträgt bei etner Pferdestute 48 Wochen oder 336 Tage, bei Eselstuten etivas mehr, bei Kühen 40 Wochen oder 280 Tage, bei Schafen und Ziegen 21k Wochen oder 150 Tage, bei Schweinen 16K Wochen oder 115 Tage, bei Hündinnen neun Wochen oder 63 Tage, bei Katzen acht Wochen oder 56 Tage, bet Kaninchen 30 bis 31 Tage. Die normale Tragezeit kann unter Umstäu- den einige Tage früher oder später beendet sein. kelmn 8iö §etM öie siebten 8cfivkol?cjeki-^adl-lk Kakao, M ad 50^ Psalmen,^ ad ksdiikfrirck in alld«k.ssmter 6vte. Vsi-Koufsstsllsn: 1S 42 StroS« 1V MUnit-.f St^oS. 47 Houpt.tnoS« s sa -t-.ud.n. S4 Pirna, 14 Kr»I»eka, >»Ioup1»tro0« 104 Plot» WNxlrus». ^rald«ra«r S'raS« 10S d ei«ia«n, SroSankolnar Stroü« 11 Aonserven-Werbewoche Von Montag, den 15. Februar bis Sonnabend, den 20. Februar auf sämtliche Gemüse- und Früchte-Konserven soweit die Vorräte reichen doppelte Rückvergütungsscheine Benutzen Sie diese günstige Gelegenheit zu reichlicher Eindeckung, denn jetzt werden Konserven gebraucht, weil es an Frischgernüse fehlt, und dann .... wenig Arbeit — keine Abfälle — wenig Heizmaterial — hoher Nährgehalt . . dazu ... so billig.