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Aus »em Gerichtslaak davon, an beissen Folgen sie bereits auf dem Transport nach dem Krankenhaus« verschied. Der 26 Jahre alte Sattler Zimmermann, der den anderen Handwagen zog, wurde zur Seite geschleudert und muhte mit Fuß- und inneren Verletzungen in« Krankenhaus ge bracht werden. Der Führer yibt an, durch die nicht abgeblendeten Schemwerfe. eines entgegenkommenden Kraftwagen» geblendet worden zu sein. — Neusalza-Spremberg. Falschmünzer. Hier wurde der Schmied Dießner unter dem Verdacht der Falschmünzerei verhaftet. In seiner Wohnung wurden Gerätschaften Mr Herstellung von Fünfmarkstücken beschlag nahmt. — Plauen. Den Verletzungen erlege». Der vor etwa einer Woche beim Einsetzen der Wtnterfenster abgestürzt« Photograph Dietz- gen ist im Krankenhaus seinen schweren Ver letzungen erlegen. — Zwickau. Jvwardlicher Erpresser. Der Mitinhaber einer hiesigen Firma hatte vor einigen Tagen einen Drohbrief erhalten mit der Aufforderung, an einer bestimmten Stelle einen Geldbetrag zu hinterlegen. Durch die von der Kriminalpolizei eingeleiteten Nach- forschungen konnten jetzt ein 18 Jahre alter, bei der Firma beschäftigter Kaufmannslehr ling und ein 19 Jahre alter Arbeitsloser als der Tat verdächtig festgenommen werden. Beide waren nach Engerem Leugnen go- ständig. * b. Reichenberg. Schadenfeuer. — Siu Toter. Freitag abend brach auf hem Dach boden des 3 stückigen sogenannten Alten Zoll amtes gegenüber des Hauptbahnhvfrs ein Feuer aus, das in kurzer Zelt den Dach stuhl des ausgedehnten Gebäudes einüscherte. — Der Brand hat leider auch ein Todes opfer gefordert. Der Oberkommandeur der Feuerwehr, Klinger, hatte sich da er voll ständig durch.äht war, nach Hause begeben und als er nachts nochmal nach der Brand stelle gehen wollte, wurde er von einem Herzschlag getroffen und war sofort tot. Lczembertagung de, Dresdner Schwurgerichts DaS Dresdner Schwurgericht hält vom S. bis 21. Dezember unter Vorsitz von Landge- richtSütrektor Seyfert seine S. diesjährige La guna ab. Von den insgesamt zehn Hauptver handlungen siebt in nickt weniger als sieben Meineid zur Anklage. Im einzelnen hat -a- Tagungsprogramm folgendes Aussehen: Donner-tag, den 3. Dezember, gegen den Händler Paul Josef Scholz aus Groß-Sarne wegen Zeugenmeineides; Freitag, den 4. Dezember, gegen den frühe ren Reichsbahnaushilssheizer Johannes Alfred Leupold aus Dresden wegen Meineides, Montag, den 7. Dezember, gegen den Arbet- ter Woldemar Thiel in Zetthain-Lager wegen Zeugenmetneides; Dienstag, den 8. Dezember, gegen die Stütze Elsa Alma Koschmieder auS Skalmerzyce und den Metallarbeiter Paul Kurt Heinrich auS Glaubitz bet Riesa wegen Totschlags, versuchter Abtreibung und Anstiftung dazu: Donnerstag, den 10. Dezember, gegen Len Gelegenheitsarbeiter Peter Jakob Tenten auS Geldern wegen Körperverletzung mit TodeS- folge u. a.; Freitag, den 11. Dezember, gegen den Bü cherrevisor Emil Kurt Römer aus Dresden und dessen Ehefrau Marie Gertrud geb. Hage- ncst wegen Meineides, falscher Versickerung an EtdeSstatt, Betruges und versuchten Betruges; Montag, den 14. Dezember (nötigenfalls Dienstag) gegen den Kaufmann Adam Stephan aus Pfungstadt und den Installateur Fritz HanS Gulbin auS Dresden wegen gemeinsamen ver suchten und vollendeten Mordes; Donnerstag, den 17. Dezember, gegen Lie Wohnungsvermittlerin Marie Bertha Johanna verw. Palitzsch geb. Stauß auS Minden wegen Zeugenmeineides und Betruges; Freitag, den 18. Dezember, gegen den Schirrmeister Friedr. Hans Pätzold au» DreS- den wegen Zeugenmetneides und Verleitung zum Meineid; Montag, den 21. Dezember, gegen den Kauf- mann Alfred Arno Pretzschner auS Dölzschen wegen Zeugenmetneides, Betruges u. a. Die Verhandlungen am 8., 7., 8. und 18. De- ember werden voraussichtlich unter Ausschluß >er Oeffentlichkett geführt. Die A«»schreitungen gegen da» amerikanische Konsulat vor Gericht AIS in Dresdner kommunistischen Kreisen Anfang Juni bekannt wurde, daß in den Ber einigten Staaten acht junge Neger hingertchtet werden sollten, tauchte der Plan auf, gegen diese Hinrichtungen vor dem amerikanischen Konsu lat. da- sich im Gebäude der Sächsischen Bank auf der Schloßstraße befindet, zu demonstrieren. Am 8. Juni sammelten sich in Len Abendstunden größere Menschenmengen in der Umgebung der Sächsischen Bank, und kurz vor 22 Uhr bildete sich auf der Großen Brüdersasse ein Zug, der singend vor baS amerikanische Konsulat zog. Zunächst hielt ein unbekannt Gebliebener eine Rede, und darauf wurden au» der Menge Steine und Bierflaschen in die Fenster de» im ersten Stock gelegenen Konsulat» geworfen, wo- bet einige Scheiben in Trümmer gingen. Die Polizei stellte die Ordnung sofort wieder her. In einer Verhandlung vor dem Dresdner Gemeinsamen Schöffengericht stellte sich aber heraus, daß die Polizei die richtigen Täter nicht erwischt hat. Der 16jährige Zimmerlehrling Georg Knopf und der 21jährige BulkanisSur Mar Friedrich Göhler, die wegen Land- frtedenSbruches angeklagt waren, mußten frei- gesprochen werden, nachdem sich herausgestellt hatte, daß sie sich zwar in unmittelbarer Nähe der Vorgänge aufgehalten hatten, ihnen aber nicht nachzuweisen war, daß sie sich selbst aktiv beteiligt oder mit der Menge, die die Aus schreitungen beging, in Zusammenhang gestan- den haben. Das vaunnglück in Hirschfeld« vor Gericht. DaS Gemeinsame Schöffengericht Bautzen verurteilte den Bauunternehmer Hermann zu zwei Monaten Gefängnis oder 600 RM. Geld strafe. Hermann war beschuldigt, beim Abbruch eines Schornsteines in Hirschselde durch fahr lässige Handlungsweise am 25. Juli den Tod zweier Arbeiter verschuldet zu haben. Aus aller Well Geldschrankknacker im Reschs, versichcrungsamt. In der Nacht zum Sonntag drangen bisher unbekannte Täter in das Reilysversicheruugsamt in Berlin ein und knackten zwei Geld, schränke auf. Soweit sich bisher fcststellen lieh, haben die Täter Lohngelder in Höhe von 4V 000 Mark erbeutet. Die Kriminal polizei ist der Aussafsung, daß die Täter unter den Angestellten des Reichsversiche- ruvgsamtes über Mittäter verfügt haben müssen. ni. Geheimnisvolle Brandstiftungen auf Jütland. In der Umgegend von Hobro bei Aarhus (Jütland) verbreitet ein Brandstifter seit einigen Wochen eine regelrechte Schreckensstlmmung. Nachdem n kurzer Zeit auf geheimnisvolle Weise ieben Bauerngehöfte angesteckt worden ind, brannte am Sonnabend ein achtes Gehöft ab, obwohl man schon seit Wochen wußte, daß der Hof ausbrennen sollte. Der Brandstifter hatte an einem Feru- sprcchleitungspfahl ein Plakat angenagelt, auf dem er Tag und Stunde des Bran des angckündigt hatte. Auch anderen Hofbesitzern war, und zwar durch Brief, angekUndigt worden, daß auf ihren Gc. Höften demnächst der rote Hohn krähen würde. Viele Bewohner haben die Fen ster zugelnauert und um die Scheunen Erdwälle aufgeworfen. Gestern wurde ein Knecht verhaftet, in dem man Len Brandstifter gefunden zu haben glaubt. Vom Stiefsohn erschlagen. Wie der Polizeibericht meldet, geriet am Sonn abendabend der 47jährige Invalide Groh in seiner Wohnung im Dortmunder Stadtteil Hörde mit seinen beiden Stief söhnen Ernst und Franz Golkowfki in Streit, in dessen Verlauf Franz Golkowskt ein Beil ergriff und seinem Stiefvater drei Schläge auf den Kopf versetzte. Groß brach blutüberströmt zusammen und ver schied bald darauf. Der Täter stellte sich selbst der Polizei. Im Laufe der Ermitte lungen wurde festgestellt daß Ler Getötete oft seine Familie ernstlich bedroht hat und ziemlich stark dem Trünke ergeben war. Neve Verhaftung zam Potsdamer Stadtbaaamtsskandal. Dt« polizeilichen Er mittelungen Uber die Bestechungsaffäre bet der Potsdamer Stadtbauverwaltung Laben zu einer weiteren Verhaftung geführt. Der PotS- üamer Gtadtbauinspektor und Architekt Rauh ist unter dem dringenden Verdacht der passi ven Bestechung verhaftet und dem Unter suchungsrichter vorgeführt worden. Er hat be reits zugegeben, von einer Baufirma mehrere tausend Reichsmark Bestechungsgelder ange nommen zu haben. Inzwischen hat der Magist rat Potsdam durch das Landgericht Potsdam das Vermögen der Firma Dübener in Höhe von achtzigtausend Reichsmark und das Ver mögen des ungetreuen Stadtbauinspektors Kießling in Höhe von dretßigtausend Reichs- mehr mit Arrest belegt. In dieser Höhe dürfte der Schaden liegen, der nach den bisherigen Ermittelungen der Stadt Potsdam entstanden ist. Niv Umfangreiche Wechselfälschnvge« ans- gedeckt. Zwei Selbstmorde haben zur Aufdeckung von unlauteren Vorkomm nissen bei einer Wuppertaler Kohlen firma geführt. Vor etwa 14 Tagen wurde ein Angestellter der Firma in einem Hotel in Solingen erschossen anfgefunden. Wie die Polizei feststellte, hatte er sich erschos sen. Acht Tage später vergiftete sich eine Kontoristin der Firma. Bei näheren Nachforschungen kam der Verdacht auf, daß die beiden an Wechselfälschungen be teiligt gewesen sind. Als die Untersuchung auf Grun- einer Anzeige einer Wuppen taler Bank auch auf einen der beiden Be- sitzer ausgedebnt wurde, flüchtete dieser und konnte bisher noch nicht sestaenom. men werden. Man vermutet, daß vei -er Firma Wechselfälschungen in Höhe von ,0—100 000 Mark vorgenommen worden sind. Trag-Lie a« Vah«üb«raaug. Ein Lem Rittergutsbesitzer Lhristoff v. GoSler ge. hörender Personenkraftwagen wurde am Bahnübergang Helmstedter Straße in Braunschweig von einem auS Richtung Magdeburg kommender Etlzug überfah ren. Von Len Insassen waren Frau v. GoSler und Ler Ebauffeur sofort tot. B. GoSler wurde mit schweren Verletzun gen ins Mariensttft gebracht. Der Schran kenwärter erlitt einen Nervenschock und wurde in LaS Krankenhaus übergeführt. 22 Schwerverletzte bei eine« Kraft- wagennnglück. Bei Brünn stürzte in. folge Glatteises ein Autobus mit 86 Ar beitern in Len Straßengraben. 22 Per. sonen würben schwer verletzt, davon lie- gen Lrei im Sterben. Große Unterschlagungen -ei einem Pariser Postamt. Auf einem Pariser Postamt hat ein Postangestellter mit Hilfe seiner Freundin, die ebenfalls bei diesem Postamt angestellt war, durch Fälschungen insgesamt 215 000 Frank veruntreut. Al» die Postverwaltuna Lie Fälschungen auf. deckte, war das Paar bereits entflohen. Die perfisch-rnsfifche Grenze wegen Pcstgcfahr gesperrt. Auf Veranlassung der OGPU. wurde am Sonnabend um 14 Uhr osteuropäischer Zeit die persisch-ruf. fische Grenze sür jeden Grenzverkehr ge schloffen. Die Schließung Ser Grenze ist erfolgt, weil nach Behauptung -er OGPU. in Persien die Pest ausgebrochen ist. Studenten«nrnhen in Saragossa. An -er Universität Saragossa kam es infolge der Verbannung eines rechtsstehenden Professors durch den Innenminister zu heftigen Zusammenstößen zwischen einzel. nen StuLentengruppen. Dabei wurde das Nektoratsgebäude von Studenten er. stürmt und -er Rektor zu Boden geschla, gen. W 1 > W KeAtnug l W Kiek Weg IvAn» 1 DM* H« uue nnck dN«A lm Sporlal» SsUwLretHS-Ssoeknkt SInIo« Beispiel«: 61*1, LIusn, ««Uttn, ». «»aser». Vit»»., 2 »«., 4 -!«. p — Krist. Uaw, 2 4 Iltriea 11-— derrllch« Kurl« . . 2 8«0z«, 4 1«.— InI»V, 1Z0 breit. fgr 1 -eckden S.50 ». kiodlr., 150« dn., 225 c» laag, »ear S.-S 0,15 5ckSa« V,n«U0«A,«rv><il 0 40 Veriens auch p. Oeckn., v. 20 ük. so postost. ülnsler erk. ««den K. --Slpsen, Dressen Klei,»!»«!,« Str. 40,lkälesee) ^2? rNochdrus verhören.) 4 der viele Grüße nur flüchtig rr- mit verschiedenen Beamten uch nicht so rasch daran gewöhnen kann. Ich habe mir doch Es siebt hier aus wie in einem Zigeunernest. Alles will 'ch die die mir wie viele zu kennen schienen, und widerte, so auszeichnete. Oop^rixM 1V31 b- Karl Köhler <k Eo., Berlin-Zehlendorf. vollkommen fremden Namen an und wissen doch ganz genau, ch beiße " „Allerdings. Sie hetßen Sascha Liwadhi - Alexander lehnte sich zurück „Merkwürdig Sie dürfen mir nicht übelnehmen. wenn ich „Hilse!" Es klärte sich bald auf. Es war die Deheimrätin, die Ir haberm der Wohnung, die eben -urückgekommen war, ohne de Und wie interessant fein« Reisegesellschaft war! Aus aller Herren Ländern zusammengewürfelt! Lauter Menschen, die dem braven Alexander Wiese wie Schauspieler eines buntsarbigen Theaterstückes vorkamen, und vor denen er sich zurückhielt in dem richtigen Gefühl, daß auch sie ihn mtt fragenden Mienen muster ten. Für wen mochten sie ihn wohl halten? Nur an einen einzigen der Passagiere hatte er sich angeschlos- sen. Gleich gegen Ende des ersten Tages war dieser an Alexander herangetreten und hatte ihn in ein Gespräch gezogen, dabei seinen Namen murmelnd: „Ibrahim Kemal Pascha." Ein türkischer Pascha? Warum nicht? Jedenfalls ein hoch ¬ interessanter Mann und ein trefflicher Plauderer. Von Budapest datte er erzählt, von Konstantinopel und der neuen Türkei. Als der Kellner zum Abendessen rief, faßen sie noch >n Alexanders Wagen beisammen, dann aßen sie gemeinsam und erzählten sich weiter bis lies in die Nacht, während es Alexander so verkam, als träfen ihn neidische Augen, weil ihn der Türke, den „Sascha Liwadhi", sagte sein Gegenüber, „und zwar kann da» beweisen." Alexander lacht« jetzt laut und vergnügt auf. „Sie wollen mir beweisen, baß Ich Sascha Liwadhi bin? tt, wenn ich fragen darf?" ..Sehr einfach, durch Ihren Reisepaß." Dabei hielt ihm sirke ein Patzheft hin. „Ist da, etwa nicht Ihr Paß?" „Das ist nicht mein Pah", sagte Alexander bestimmt. ^Einen Augenblick." Kemal klopft« dr«imal an di« Tür« ... . _ > imerhin die ersten fünfundzwanzig Jahre meines Lebens einge- Gellert das ahnte, und die jetzt die Beamten für Einbrecher hiel , ulxt, Alexander Wiefe zu heißen, und jetzt lagen Sie mir. daß „Es siebt hier aus wie in einem Zigeunernest. Alles will ein Irrtum war, und daß ich — wie war es doch noch?" Zweites Kapitel. Der Orlentexpreß halte die tückische Grenze passiert. Alexan der saß allein m seinem Abteil, als die Tür ausging und Ibrahim Kemal eintrat. Er hatte ein lächelndes Gesicht und schob hinter sich die Tür sorgsam ins Schloß Dann zog er blitzschnell einen Revolver und sagte kurz und befehlend: „Sascha Liwadhi. im Namen der Türkischen Republik, Sie sind verhaftet." Alexander Wies« sah den Türken mit dem Revolver in der Hand geradezu entgeistert an. Was hatte das zu bedeuten? Dieser Mann, der in diesen Tagen so liebenswürdig, fast freundschaftlich mit ihm verkehrt hatte, kannte doch seinen Namen, wußte, baß er ein Deutscher war. Es gab nur eine einzige Lösung: der Mann hatte eine plötzliche Geistesstörung erlitten! Was tun? Um Hilfe rufen? Das reizte den Mann sicher noch mehr. Die Notbremse? Alexander hob die Hand nach ihr, aber schon ries ihm der Türke zu: „Lassen Sie bas!" Er lenkte dabei den Revolver, behielt ihn aber noch immer entsichert in seiner Hand. „Wir wollen vernünf tig reden. Was Sie da mit der Notbremse Vorhalten, ist zweck los. Die Schaffner sind genau instruiert, auch habe ich noch zwei geheime Polizeiagenten hier vor der Tür " Jetzt endlich batte Alexander sich wieder so weit in der Ge walt um sprechen zu können. „Ich weiß nicht, was Sie wollen? Sie dringen mit vorge haltenem Revolver m mein Abteil. Eie reden mich mit einem Kommissar Gellert stieg Treppe zur Wohnung der Kathar.na Nikolajewa empor, ließ Tür öfsnen und trat ein. Ein gellender Schrei ertönt«. Eine alte Dame stand mit entsetztem Gesicht in der Tür des Zimmers. . Refed Mehmed Efendi trat au» dem Hintergrund hervor. „Eine Frau?" „Eine uns seit langem verdächtige Frau. — Eine Spionin gewiß. Wir wissen nur nicht, für welchen Staat." umhergeworsen " Kommissar Gellert sah sich um, fand di« Photographie. „Das hat sie hiergelassen — holla — die Mappe —" Ein W. und ein G. waren in das Leder gebrannt. „Wassili Gregorowitsch — nach dem Staub zu uriessen, ist hier seit Tagen niemand gewesen, dick gewordene Milch im Topf, «in Straßenbahndillet von vorgestern. Vorgestern wurde das Auto mit dem noch immer Bewußtlvfen gefunden. — Kein Zwei fel, diese Katharina Nikolajewa steht mit dem Raud im Zusam menhang." und sofort trat der Schaffner ein. „Nicht wahr, dies ist der Patz, den bei der Abreise jener Herr Ihnen gegeben hat?" „Gewiß. Herr Kommissar." „Herrgott, mein Paß lautete doch selbstverständlich auf Alexander Viele", protestierte Alexander. „Dies ist der Baß, den Sie mir gegeben haben. Ich saat« Ihnen doch gleich, daß das Bild mir so anders vorkäme, aber mich geht das ja nichts an. Uebrigens — hier ist die Liste. Die Mitropa hatte das Abteil auch auf den Namen Alexander Li wadhi ausgestellt." Jetzt erst durchzuckte Alexander ein erlösender Gedanke. Er hatte in diesen Tagen vollkommen vergessen, daß sein Ueberzieber »erlauscht war. nun lachte er auf. „Meine Herren, jetzt ist mir alles klar." Er erzählte sein Abenteuer im Wartesoal in Berlin und warf noch einen Blick auf das Paßbild. Kemal Ibrahim gab dem Schaffner einen Wink, und der ging wieder hinaus. „Liwadhi, es hat doch alles gar keinen Zweck. Ich hatte Sie eigentlich für raffinierter gehalten, als daß em Mann, der so viel auf dem Kerbbolz hat, mir fo eine alltägliche Erklärung auftischen will. Ich will Ihnen etwas anderes sagen: Ich bin ein gemüt- Ucher Mensch Mir liegt gar nichts daran. Sie zu verhaften. Ich weiß, daß Sie auch wegen anderer Ding« gesucht werden, aber die Tücke, liefert, wie Ihnen ja wohl bekannt ist, nicht ohne wei teres aus Ich habe auch gar nicht die Absicht, hier Aufsehen zu errenen Geben Sie mir ganz einfach das Dokument, das Sie Wassili Gregorowitsch abgenommen haben, als Sie ihn in seinem Auto betäubten, und die Sache ist für mick erledigt. Ich werde Sie dann auf der nächsten Station unauffällig begleiten, Sie keh ren zurück und verlassen die Türkei und kommen mit einem blauen Auge davon." Jetzt riß Alexander dl« Geduld. „Herr, ich weiß von dem allen nichts! Ich weih von keinem Dokument. Ich habe den Namen Wassili Gregorowitsch niemals n meinem Leben gehört, geschweige denn einen Menschen im Auto ictäubt und beraubt" „Einen Augenblick!" Blitzschnell hatte sich der Tücke auf ihn geworfen und ihm Handschellen überaestreift. Alexander schrie jetzt doch um Hilf«, aber Ibrahim preßte ihm die Hand auf den Mund. „Es dat gar keinen Zweck, bah Sie schreien. Wenn Sie widerspenstig sind, werde ich eden selbst Ihr Gepäck untersuchen." „Bitte " Alexander saß stumm in b«r Ecke und sah auf die Fesseln. Währenddessen durchsuchte der Türke den Koffer (Fortsetzung folgt.)