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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 16.09.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193309164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19330916
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19330916
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-09
- Tag 1933-09-16
-
Monat
1933-09
-
Jahr
1933
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tvolle» indisch« m öe» klet« ttude». Unter, et sie- tcht ge- - sie betrug asiralsi unseß- 10 MV «uh ceiti« i laßt» -S aus. t ihre» :ößer<4 Fühlt en Ja. n Kl«- braucht n, Vie berbie» wn be- Hlen. iffe? efinben ^halten. — un- -gestellt e, dort ierltche Ick den , dreht ufaktur en und etwas -werter .» Por- dann bleibt hieben« Majo- - kann rzellan irdnen. rch da? er ein meisten -tamm- hi ebene -e, das fritten- stam- irch die »urden, > Feld- parzel- >e »der werden m und rde ge- ur ge- derS in -ätschen entüm- rft der r Mzu- infolge t nicht M und »erben, l haben Zusam- Jahre weißen re) ist irobukt, ir nicht näher l einen mg des erdtngö chrhun- r, Sce- e Teile rnmasse Pulver ch Be hendem t. «!S lich, da Zrnsr rß man ißt mit mensaft kaltem Rohr- , wenn alt hei- an den schnell oortetl- lokum» Stücke schlechte en mit dauer- nolemu Aus dem Lande — A«m»b«r^ Sachse«- Wirlschast-mtntfte, hesmht b«S Lr--etztrge. Der sächsische Wirt- schaft-minifter Lenk unternahm «ine Infor- »attonSrets« nach dem obererzgabtrgischen Not. standS-ebiet. In Annaberg begrüßt« ihn Ober. jürg«rmetft«r Dr. Niedner und gab «ine In-a-l Borschläg« für ArbettSbeschaffungS- wdslichk«tt«n. Unter Leitung von Wirtschaft-, reseventen Ender fand später «ine Kundgebung statt, in der der Wirtschaft-Minister die natto- »alsozialistischen Wirtschaft-»!«!« behanbett«. Er wie- ferner darauf hin, daß man mit allen Nttteln bestrebt sein werde, der Not im oberen -r»g«btrg« zu steuern. — Vöhl«». Tödlich vernnglückt. In d«r Srikettfabrtk Ä.-G. Sächsische Werk« in Böhlen verunglückte der 28 Fahre alt« Schmied R. vär au- Medewitz tödlich. Al» «r mit dem Schmier«« «iner Maschine beschäftigt war, wurde er vom Schloß eine- Treibriemens am Kopf getroffen. Dem jungen Mann wurde der Schädel zertrümmert, so daß der Tod auf der Stelle «intrat. Bär ,var nach dreijähriger Ar- deitslostgkeit erst wieder einige Tage beschäl« ligt. Er stand kurz vor seiner Verheiratung. — Freiberg. Die Arbeiten am Dom. Bei den Ausbesserungsarbeiten am sogenannten Dachreiter de- Freiberger Domes wurde der lurmkopf herabgenommen und geöffnet. Er enthielt «ine Metallkapsel mit Dokumenten aus den Jahren 1830, 1876 und 1896. Besonders interessant aus dem erstgenannten Jahre ist «ine Drucksache über „AuSthetlung der AuS- beuthe und des wiedererstatteten Verlags vom Ueberschuß des gesamten Bergwerks bei der Königlich Sächsischen alten freyen Berg-Stadt Jreiberg", in der über fünfzig dabei beteiligte Fundgruben und Erbstollen benannt werden, deren Namen größtenteils dem Gedächtnis der Jetztzeit «ntschwunden sind. Nach Beifügung einer zweiten Metallkapsel mit Dokumenten der Jetztzeit und nach Erneuerung der Ver. goldung wurde der Knopf der Turmspitze wieder aufgesetzt. — Jöhstadt. Kommunistische Wühler im Arbeitsdienstlager. Daß Wühler gegen den nationalen Aufbau nicht geduldet werden, mußten drei im Arbeitsdienstlager Jöhstadt i. E. beschäftigte Arbeitsdienstwillige erfahren, die unter ihren Kameraden kommunistische Propaganda getrieben hatten. Sie wurden fest- genommen und werden dem Annaberger Ge. richtSgesängnis zugesiihrt werden. — Leipzig. Der ehemalige Rot-Frout, üämpferbund arbeitet wieder. — 18 Personen der Oberreichsanwaltschaft zugesiihrt. Das Po. lizeipräsidium gibt folgende Mitteilung her- aus: In den Abendstunden des 12. August wur- den sieben Kommunisten durch das rasche Zu greifen der Polizei festgenommen. Sie hatten in Leipzig an Häusern und Planken Flugzettel liochverräterischen Inhalts angeklebt und auf öle Straßen geworfen. Die Untersuchung er gab, daß die sieben Kommunisten einer Zelle der illegalen Wehrorganisation, die sich auö ehemaligen Mitgliedern des Rot-Front-Kämp- ierbundcs zusammensetztc, angehörten. Sie hatten die Flugzettel im Auftrage ihres Ab- tcilungsleiters auf einem Druckapparat an- gefertigt. Es wurde weiter festgestellt, daß die KPD. versuchte, die neue Wehrorganisation auch in Leipzig aufzustellen. Nach der Fest nahme der einzelnen Stadtteil- und Ab- teilungsführer versuchte der Stadtteil-Ehef, nach d«m Ausland« zu flieh««, er konnte aber tn Wolfach tu Vaden festgenomnren und durch zwei Beamte der politischen Abteilung nach Leipzig übergeführt werben. Der Druckappa- rat, mit dem da» illegale Material angefertlgt worden war, war nach dem bekannten System der KPD. von Hand zu Hand gewand«rt. Auf Grund sorgfältiger Ermittlungen könnt« er aber schließlich in einem K«ll«r aufgesunden werden. Bemerkenswert ist, daß bi« weiften der tn Haft Genommenen sich schon einmal tn Schutzhaft befunden haben. — Neustadl. Von «tue« Ochse» ««fgespießt. In Langburk«rSdorf wurde «in Gutsbesitzer beim Süttern «in«» Ochsen von diesem ange- nommen und schwer verletzt. Der Bedauerns- wert« wurde aufgespießt und trug u. a. «tn« 16 cm groß« Stichwunde und mehrer« Rippen- brüche davon. Der verletzt« mußt« tn da- Neustädter Krankenhaus transportiert werde». - Ortra»b. Tödlicher Ünsal. Hier fiel «tn Arbeiter in einer Bleicherei so unglücklich mit dem Rücken auf die Schienen «tn«S Fabrik- nnschlußgletseS, daß sich sofort schwere Läh. mungSerschetnungen bemerkbar machten. Der Verunglückte starb bald nach der Einlieferung ins Krankenhaus. — Ries«. Gegen «1»« vah»schra«ke gerast. Mit seinem Motorrad rast« ein 20jährtg«r Ar- bett-freiwilliger des Lagers Nünchritz bet Glaubitz gegen «tue Bahnschranke. Er durch brach diese, wurde von einer oorüberfahrenden Lokomotive erfaßt und erlitt so schwere Ver letzungen, daß d«r Tod sofort etntrat. — Stolpe». Selbstmord h»rch Spr»»g i» be» Schloßt r««»e«. Am Freitag sprang «tn junge» Mädchen, da» tn Gegenwart einer Füh- rertn Schloß Stolpen bestchttgte, in einem un- bewachte» Augenblick tn den etwa siebzig Meter tiefen Brunnen im Lchloßhof. Nach dem In- halt« der zurückg«lass«nen Handtasche zu urtet- len, scheint die Unglückliche, die etwa 2ü Jahre alt war und «in« Brille trug, au» Dresden zu stamme». Da da» Wasser t» dem Brunnen acht bi» neun Meter hoch steht und auch mit dem Vorhandensein von giftigen vrunnengasen zu rechnen tst, konnten die Bergungsarbeiten nicht sofort in Angriff genommen werden. — Zwicka». vra»bftist»»g. Nachts brannte die Schenn« des Gutsbesitzer» Richard Hoch- muth tn R«tn»dorf mit Erntevorrät«» sowie landwirtschaftlichen Maschinen nieder. E» wird Brandstiftung vermutet. — Zwick«». Razzi« a»s de» Wmheuwarkt. Am Freitag wurde auf dem Zwickauer Wochen- markt eine Razzia nach Schwarzarbeitern durch, geführt. Etwa 40 Polizeibeamt« und 60 SA.. Männer riegelten sowohl den Hauptmarkt, wo sich der Kleinverkauf befindet, al» auch den Kornmarkt mit dem Großhandel ab und kon- Freilichtbühne un» Architekt Dem Ha»« Dra»d«h«rg. lpr. Gin Volk-theater kann nur wachse» und gedeihen unter dem Schutze einer Ra tion und ihrer Regierungsmacht. Der Reichs- bund der deutschen Freilicht- und VolkSschau- spiele hat die gesamten Bestrebungen und Kräfte jener verbreiteten Bewegung, des Theaters unter freiem Himmel, zusammen gefaßt und beginnt gleich mit ganzer Arbeit. Er berief deutsche Architekten zu einer drei tägigen akademischen Arbeitsgemeinschaft in die Räume des Instituts für Theaterwissen schaft an der Universität Köln, dessen Leiter, Professor Dr. Earl Riehen, zusammen mit dem geschäftsführenden Vorsitzenden des Bun de«. Wilhelm Karl Gerst, einen ztelbewuh- ten Arbeitsplan aufgebau batte, der an die Ausstellung „Deutsche Freilichtbühnen" an knüpfen konnte. Denn diese Ausstellung zeigt, wie sehr auch das Freilichttheater und sein äußerlich einfacher Spielrahmen de« Archt- tekten bedürfen, um au« ihrer Zufälligkeit zu der bewußten Durchgestaltung von land schaftlich mannigfaltigen Thing- und Spiel plätzen emporzusteigen. So steuerten auch di: Architekten, die tn großer Zahl aus allen Teilen Deutschlands zusammengekommen waren. Anregungen und Entwürfe zu künf tigen Lösungen bei. Zusammenfassend seien auch die übrigen Ergebnisse der Tagung mitgeteilt. Earl Rie hen zeigte die ganze Füll« der schon ver-» wirklichten Möglichkeiten aus der Geschichte der Freilichtbühne auf, doch hier diente Theaterwissenschaft nur dazu, eine A«ber- lieferung zu sichern, und unfruchtbare Ex perimente hintanzuhalten. Die berühmteste historische Form der deutschen Freilichtbühne tst das Garten- und Heckentheater des Ba rocks und Rokokos, dessen Art und Verbrei tung in unseren Ländern Dramaturg Dr. Rudolf Meher als ein« Entwicklung zeigte, die schließlich, nach Goethes erstem Beispiel, au« Künstlichkeit umschlug tn di« Befreiung der wahren Raturbühne. Büchereileiter Dr. Rudolf Reuter sprach über Volksfest und Volksspiel in Vergangenheit und Gegenwart, da« führt« zu d«n Forderungen brr heutigen Gestaltung von Feststrah« und Festplatz, worin der Architekt Opgen Oerth sachver ständig war. Da« Ziel soll die städtebau liche Schöpfung eines Thingplatzes sein, auf dem sich das Volksspiel aus der Volksver sammlung entfaltet. Der Architekt muh die Gesetze des neuen dramatischen Spiels ken nen, aus denen er allein die Form des Spielplatzes ableiten kann, und mir war es vergönnt, das aus zwanzigjährigem Vor- kampf gewonnene Wi sen nun den berufenen Raumgestaltern Vorträgen zu dürfen und da mit endlich vor die rechte Schmiede zu kom men, während Dr. Hans Riedecken-Gebharo sein« praktischen Erfahrungen der Raum, und Gruppenregie an beispielhaften Licht bildern erörterte. Wichtiger noch war der AnschauunaSunter- richt von Aufführungen. Das Laienspiel im Sinne der Jugendbetregung wurde im „Mitt- svmmerspiel" von Franz Herwig gezeigt, dann die reine Tanzform des Reigens, da neben der Sprechchor im „Spiel des Volkes" von Michael Decker und schließlich als neue Form des „Aufmarschs^ielS" eine Auffüh rung des „AnnabergS" von Kurt Eggers unter chorischer Mitwirkung der Dehrver- bände. Der nächste Schritt des Bundes soll nun die Bildung von Spielgenreinschaften sein, die Schauspieler und Laien vereinigen werden, und auch hier will Köln richtung- und beispielgebend vorangehen unter der Führung des Leiters der Landesstelle Rhein land für VolkSaufklärung und Propaganda- trolltert«n öi« dort beschäftigten Leute in Gegen, wart von Beamten de» Arbeitsamte» und de- Wohlfahrtsamtes. ES sinb SO Schrvarzarb«tter unb 2ö Doppelverdiener festgestellt wovb«n. b. v«b«»bach t. B Bo» Telsche»-« vrstcke», d«. Au» Bodenbach wirb berichtet: Der Ba» der neuen Etsenbahnbrücke üb«r die Elbe ist tn d«r Hauptsache ferttgg«st«llt. Gegenwärtig ist man mit velastung»prob«n beschäftigt und am Sonntag tst bi« alte Kettenbrücke zum letzten Male für Fußgänger zu betret«», vom Mo», tag an führt der gesamte Verkehr über die n«u« Brücke. Man glaubt, baß die alte Brück« innerhalb von zwei Monaten verschwunden sein wirb. Allgemeines l. verbot beS Trage»» irreführender Lb- -eiche». Auf Gruud der verord»»»« »e- RetchSpräfideuteu zum Schutze vou Volk »ud St«at vom 28. Februar 1VSS hat da» sächsische Ministerium des Inner« unter« 1». September folgendes angeordnet: Das Trage» »o» Abzet- chen, die mit den parteiamtlich anerkannte« and etngeführten Abzeichen der Nationalsozialisti schen Deutschen Arbeiterpartei, ihrer verbände und des Stahlhelms verwechselt werden können, wird verboten. Zuwiderhandlungen gegen das Verbot werden nach der erwähnten Reich», Präsidentenverordnung bestraft. l. Weitere Mittel für die Arbeitsschlacht in Sachsen. Vom Kreditausschub und Vorstand der Oeffa wurden im Rahmen des neuen Arbeits- beschafsungsprogramms der Reichsregierung weitere 50 Millionen Darlehen bewilligt. U. a. wurden für die Elbstromregulierung 2.9 Millio nen, für arbeitsmarktpolitisch und wirtschaftlich bedeutsame Arbeiten in Sachsen 1.4 Millionen ausgeworsen. Für den Weiterbau des Mittel- land-Kanals wurden 10.8 Millionen bewilligt. l. Besuch des Schloßparks in Großsedlitz. Nachdem die durch das schwere Unwetter nötig gewordenen Aufräumungsarbeiten im Schloß- park Großsedlitz im wesentlichen beendet sind, ist der Park mit Ausnahme einiger Wege, die wegen ttnfallgesahr vorläufig noch gesperrt blei ben müssen, wieder für den öffentlichen Verkehr freigegeden worden. «iz/so 5. KSttbelg L (o., (i.m.b.«. Von ^^onk«^ Lop^rl^bt 1-ZZ ds kleukolä L U«aiu» Vorlag, llorlio 19. Fortfetzung Bedrohlich» Still» ist einaetreten. Anderlan zittert vor Zorn und Empörung. Seine Freunde sind zu ihm getreten. Klotz hat da« Gewehr in der Hand. So stehen sie — auf der einen Seite fünftmdoierzig Bauern und auf der anderen raufbereit Severin Anderlan und seine Freunde. E« ist ganz still geworden. Severin fragt: „Ist noch einer da, der so von mir denkt?" Alle» schweigt, einige Bauern schütteln den Kopf. Har. rasier tritt durch die Reihe der Männer zum Studenten: „Anderlan," sagt er, „ich weiß es, du meinst e» genau so gut mit Tirol wie wir alle Aber jetzt ist e» besser, wenn du gehst. Wir können ein andermal über die Sache reden!" Wortlos dreht Severin sich um und geht, gefolgt von seinen drei Freunden, geraden Schritte» au» ver Kirche. S. Die Tür fällt hinter ihnen zu. Haaspiel, Klo^» und Rabensteiner treten mit ihrem Führer tn» Freie. Die Sonne ist schon lange al» brennende, große Scheibe hinter den Bergen verschwunden. Der Abend steigt au» dem Tal herauf. Die Männer bleiben stehen. Rabensteiner streicht ver legen durch seinen schwarzen Bart Den Kopf hält er zur Erde gesenkt, und da» bedeutet bet ihm. daß er denkt. Und wenn Rabensteiner einmal denkt, so ist da» schon allerhand. Der leichtsinnigere Klotz schaut blauäugig und treu zu den kantigen Granitbergen auf, hinter denen Helle Schleier liegen. Er kennt sich nicht recht au». Und denken tut er nichts, Vas steht man ihm an. Seine rotbürstiaen Haare scheinen zu brennen, und der Bart. d«r das sunae, .sommeriprossige Gesicht umrahmt, leuchtet. Er spürt, daß Anderlan recht har, trotzdem liegt ihm die scharse Auseinandersetzung in der Kirche schwer auf der Seele. Der dritte, der Hagwiel, hat leinen Witz bei der Hand und seinen Mund weit offen! Lr schimpft auf die Teppn. auf die verhöllten Kalbsköpf. die nichts kapieren in ihren Kürbisschädeln, und sagt: „Woascht. Severin. 1 werd dir was sogen: Die Esel solln uns olle kreizweis um den Orsch lecken. Scher dl nit viel drum und mach dei boch richtig! Moran treftn wir uns olle wieder beim Harrasser obn tn sein Hof. Drweii hobn die gescherten Köpf do drinnen ausgesottn, und du werft sehn, Anderlan. der Kapuziner haltet, wenns sein muß. a zu uns." „Moanst? Der Psaffentetfl ist jo sunst schun nit guet af die Bayern, af die HSllsakramenter, dt« verfluchten, zu reden!" Der ruhige Rabensteiner bat «» kaum gesagt, al« Severin der bisher still dagesianven »rar. auffährt: „Mander, ich hab '». Net nachgeben tun wir, ganz und gar nicht tun wir nachgeben. Es tst und bleibt zum Ver zweifeln daß Deutsche herinnen in Tirol gegen un» kämpfen. Daß Bayern. Sachsen und Württemberger un» für den Napoleon Niederdrücken helfen! Wir s»m nit gegen die Bayern nit gegen die Württemberger und Sachienl Wir sein gegen den Napoleon. Er will Freiheit für seine großen Armeen er will seinen Brüdern Throne, seinen Vettern Königreiche und seinen Neffen Oberkommando« geben. Wir aber wollen unsere Ruh, unter Recht, unser gerade», einfache» und ewige» Recht auf Freiheit I Wir wollen nicht» Fremde» erobern wir wollen keine Kaiser werden, wollen keine Throne verschenken und Königreich« vererben. Wir wollen nur unseren ererbten Boden, unsere Sitten, unsere Gebrauch« und unseren Glauben behalten. Und wir wollen, am« wir bauen, selber ernten. Da» ist unser Recht, und da» müsten wir den bayerischen Soldaten sagen Ich hab einen Plan! Ihr müßt mir helfen, und der Harrasser werd o mitmachen und un» unterstützen: Wlr verfassen Laufdriefe an unsere deutschen Brüder, wir klären die oayerischen Soldaten auf. wo» sie tun. für wo» und gegen wen sie kämpfen'" Rosch entschlossen wendet sich Anderlan dem Tal zu; eilig springen sie über Stock und Wurzeln steil ad sorgfältig alle Steige meidend und Weae Unten am Walorano angekommen, warten sie dt» e» Abend wird tn der Ortschaft. Anderlan gibt Hagspiel Klotz und Raoensteiner Auftrag, Vie Zugang»wege zum Amtshaus» zu beobachten und für oll» Fäll, in der Näh» zu bl»lb»n und sich bereitzuhalten Er t»Ibst will im Amtshaus »inen Laufzeit»! an alle deutschrn Soldaten im Dienste Napoleon» lchreibrn. und die« aus königlich-bayerischem Papier mit dem Sieges der Amtsmann- ichaft von St. Bigil Er will dann gleich in der Amtsstube den Brief noch in der Nacht möglichst oft in der Druckpress« kopieren und sie, die drei, sollen dann im oberen und unteren Inntal und bei Innsbruck die Briefe unter den Garnison»- truooen verteilen lasten. Auch sollen sie immer wieder neue Abschriften machen, um den Aufruf immer wieder auftauchen zu lasten Anderlan erwartet von einem solchen Schritt Auf klärung über die wahre Lage nicht nur in den Soldaten gehirnen sondern auch bei den Tiroler Dickschädeln. Die drei Burschen sind zu allem bereit Als e« im Ort« ruhig geworden ist, verteilen sie sich im Dunkeln so, daß sie den Marktplatz und die Freitreppe zum Amtshaus gut Über- rönnen. Auch die vier Wege, welche in den Platz münden, können sie ganz aut überwachen. Licht brannte nur wenig, lediglich zwei Oelfunzeln waren auf Befehl Leroy» an den Häuserecken befestigt worden, so daß der Platz vor dem Amtshaus stets ein wenig beleuchtet war. — Severin schleicht ums Eck des großen Gebäudes, bleibt einen kurzen Augenblick lauschend stehen Alle» ist ruhig. Im Umschauen sieht er plötzlich leinen eigenen Steckbrief hinter sich an der Wand. Zuerst ist er verblüfft, dann erschrickt er säst, und kurz entschlossen reißt seine Hand die Ankündigung herunter Die Papierfetzen steckt er in di« Tasch«. Nur ein Teil des Steckbriefes ist hängengeblieben. „. . . erhält zur Belohnung 500 Taler . . . kann man noch lesen, und die Hälfte des holzgeschnittenen Kopsbildes ist auch geblieben. Severin hat nicht weiter daraus geachtet Laute» Lachen und Reden aus den Wachstuben unterhalb de» Hauseinaanges bat ihn plötzlich aufgeschreckt Er geht gespannt uno äußerst vorsichtig einige Schritt» vor. Dl» Soldaten sind eifrig beim Würfelspiel in der Wachstube. Außerdem würde ihn kaum einer erkennen, denn die plumpe Zeichnung auf dem Steckbrief hat nicht viel Aehnlichkeit mit dem Gesuchten. Severin bückt sich hebt einige Kieselsteine aus und wirft sie leise an Erikas Fenster. Bald öffnen sich oben die Scheiben, und da» Mädchen steht verwundert und erschrocken den unerwarteten Besucher unten stehen. „Wenn der Bater das jetzt merkt, ist e» au»," denkt sie und läuft schon mit einem Kerzenlicht über di« Trepp« und durch den langen, breiten Flur zur Hau»tür«, vor der der Severin geduldig wartet. Sie öffnet, und gleich ist Severin im Hau». Dann al» er Erika zitternd und unschlüssig vor sich stehen sieht schließt er da» Mädchen in seine Arme Zärtlich schmiegt sie ihren Kopf an seine Schulter, uns Severin küßt ihr Haar, ihr« Äugen, ihr» Wanaen und idrin Mund. . »
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