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Viertes Blatt Kreuag, den 17. März Nr. 65 1933 sch»-rr l «ehr. itet, Lene-ek nmaske >g eines ms -e- >olz ist n- aus )n de« Tröd- ms -er utnant ne Lili > dann ist ver» ar und nie sie n Le» rwisse« n Ber- ihre« furcht. ,en ge- Feme- :n De. imme» käme«, aus » Mes- et de« reu Ler einem tolle» i Macht oue 6« tasten? testet! opf. bereits ns noch er erste ist? rar sind nan-er, l Meu. m Un« en El chlage« Schloß am j« illigen- >r gan- ,en -ie altijche Frei- . Aus ver. :, ver- chterne utnant osigkeit d seine ir noch rgehen, »rüber, ist in- ke-izin. zusam- f von Siegel )efäng- urteilt, »rozesse ili, -ie retten, gewor- t eine- lg wird eutung. - schon zeheim- glich Me». nd Kot - wohl e Men- n jüng- lchhand- lt u. a. Toten- t Paris ar." er -al l Schick- e Rätsel Immer wieder wies das Ministerium darauf hin. -atz lediglich die Gesetze anzuwenden seien und wo diese Anwendung eine Grenze habe, könne man auch nichts weiter tun. Bei diesen wenigen aus der praktischen Er fahrung genommenen Beispielen soll es bleiben. Mag sein, daß es eine gewisse Tragik ist, wenn jetzt diese vier treuen, tüchtigen auch national gesinnten Beamten durch die ReichS- politik gestürzt werden, just in einem Augen blick, wo sie loyal bereit waren alle Folgerun gen aus dem 5. März zu ziehen. Es mag tragisch sein, dab diese Herren nun zurücktreten mußten, obwohl sie treu zum Reiche gehalten und selbst in den Konflikt zwischen Berlin und Süddeutschland vermittelnd und erfolgreich eingegriffen haben. Und dennoch ist -aS Schicksal der sächsische» Regierung selbst verschuldet. In solchen Zeiten muß man entweder kalt sein oder warm. Neutralität und Unterlassung ist Schul- und an dieser politischen Schuld ist die sächsische Regierung gestorben. Die Konkurse im Februar io Sachsen jMitteilung des Statistischen Landesamtes.) Im Februar sind 128 (im Bormonat 155) Anträge auf Konkurseröffnung gestellt worden. 59 Anträgen ist stattgegeben worden, während 68 lim Bormonat 96» mangels Masse abgelehnt sind. Neben den Konkursen sind noch 16 (im Bormonat 13s gerichtliche Berqleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet worden. Kunst und Nisten ,Agnes Dernauer" Dresdner Schauspielhaus. Nach langem Fehlen erschien am Mittwoch Friedrich Hebbels Trauerspiel „Agnes Ber nauer" in neuer Einstudierung im Dresdner Schauspielhaus«:. Tas Trauerspiel gehört zu den großen, tiefen Meisterwerken unserer deutschen Litera tur. In ihm stellt Hebbel das Berhältnis des Einzelwesens zur Gesellschaft dar, und zwar an zwei Charakteren, von denen der eine der höchsten, -er andere der niedrigen Gesellschafts klasse angehört. Er zeigt, daß sich das Indi- vidium, so herrlich und groß, so edel und schön es ist, unter allen Umständen der Gesellschaft- beugen muß. Mit scharfem Berständnis ersaßt er alle wechselnden Erscheinungen und kraftvoll weiß er die bewegenden Kräfte und das herr schende Gesetz im Wechsel der Erscheinungen zu ergründen. Hier stoßen das absolute und das positive Recht scharf zusammen. Dadurch kommt die Hauptgestalt in eine vernichtende Lage. In der Gestalt der Agnes Bernauer stellt Hebbel „eine Lilie hin, der man cs ansieht, daß sie sich durch den Boden hindurchguälen muß" und in dem Fürsten, der sie opfert, einen durchaus sittlichen Repräsentanten der höchsten Gewalt, der eben darum auch, obwohl der Groll der Masse sich gegen ihn erklärt, am Schluß durch einfache Entfaltung des erhabenen Pflicht gefühls die ihm entgegentobende Leidenschaft niederschmettert. In lebendiger, wahrer Gestaltung stellt der Dichter die beiden Gegensätze: die Macht der Schönheit und der durch sie erweckten edelsten Leidenschaft und die Macht der Ltaatsidee dar. Bor allem ist das schöne Bürgermädchen von Augsburg eine echt deutsche, herzgewinnende Gestalt, und ein Meisterbild von Charakter zeichnung ist die Gestalt des ernsten, Pflicht- bewußten Herzogs Ernst. Erschütternd stellt Hebbel die beiden Hauptgestalten in den Kreis der tragischen Notwendigkeit. Mit höchster Poesie verklärt er einerseits die Wirkung der Schönheit und der feurigen Liebe, andererseits mit beginnender Kraft das echte Pflichtgefühl und die edelste Auffassung des fürstlichen Be rufes. Dabei sind alle Nebengestalten mit reicher und scharfer Chrakteristik gezeichnet. Tie schlichte, knappe Gestaltung des TramaS ist von echtem poetischen Schimmer umhaucht, und die kühle, sachliche Sprache erzeugt nicht weichliche Rührung, sondern tiefe Ergriffenheit und er habene Erschütterung. Die Aufführung unter Georg Kiesaus Leitung erzeugte diese tiefe Ergriffenheit und Erschütterung in vollem Maße. Mit größter Sorgfalt und Liebe war das gewaltige Trauer spiel durchgearbeitet worden. Jede einzelne Szene trug den Stempel der Bollendung, und machtvoll hoben sich die Höhepunkte ans ihnen heraus. Alle die vielen Einzelheiten: das ehrenfeste Bürgertum, das schwerttüchtige Rittertum, bunte Festlichkeiten, Turniere, Reichsacht, Kirchenbann, verschmolzen zu einem farbigen Bilde deutschen Kulturlebens im Mittelalter. Vor allem atmete die Borstellung echten deutschen Geist. Man war ergriffen von der leidenschaftlichen Liebe der Agnes Bernauer nnd des jungen Herzogs und beugte sich er schüttert vor dem unerschütterlichen Pflichtgefühl des alten Herzogs. Das Milieu war bis in die kleinsten Züge treffend gewahrt, wozu die äußere Gestaltung durch Adolph Mahnke (Bühnenbilder) und Leonhard Fanto (Kostüme) wesentlich beitrug. Die Darsteller boten durchweg glänzende Leistungen. Antonia Dietrich war als Agnes Bernauer eine echt deutsche, liebliche Ge stalt, voll zagender Sorge, selbst im Rausche des Glückes nie stolz und übermütig, nur Liebe atmend, selbst in ihrer höchsten Freude von i ' iser Trauer überschattet. Den Herzog Albrecht gab Felix Stein- j b öck mit jugendlicher Heißblütigkeit, mit leiden. Bo« Lan-tags«bge»r-»ete« S,«Lik«S S«rl TSgel, Cobmanusdors. parla- hat Der zum An das mentarischen Untersuchungsausschuß hat gerade die national-gesinnten Polizeibeamten, die in schwerster Zeit ihre Pflicht getan haben, immer wieder vor das Forum der Marxisten gezerrt Das Berhältnis zur Landeskirche «ft ver waltungsmäßig immer gut gewesen. Man wird annehmen können, daß zwischen Regierung und Kirche beste Beziehungen bestanden haben, «»- doch war in Sachsen eine Gottlosenhetze verbreitet, die alles Maß überschritt «nd die religiös gesinnte Bevölkerung einem geistige« Terror anslieferte. Tie Regierung verwies allen Beschwerden gegenüber auf die gerichtliche Klage. Sie half auch mit Verordnungen, in denen verwaltungs mäßige Anordnungen getroffen waren. Aus eben diesen Gründen wuchs marxistische Pressehetze oft über alles Maß hinaus. Ver bote der kommunistischen Zeitungen hat es zwar gegeben, aber erst nach vorsichtigen Fest stellungen und nur dann, wenn es gar nicht zu umgehen war. In Sachsen haben allsonntäglich d.e Anhänger der Eisernen Front demonstriert. Tie Parteihetzc und die Hetze gegen führende Persönlichkeiten war in ihrer Weise gesucht. peinliche Untersuchung feststellen werde, wer schuldig sei und daß man den Feststellungen die Strafe folgen lassen werde. Die Polizei mußte dies als einen Neutralttätsstandpunkt empfinden, der sie der parlamentarischen Ver- hetzung durch die Marxisten aussetzte und aus- gesetzt hat. Sachsen hat seit der Revolution eine welt liche Schule. Zwar hat sich die Regierung auch bemüht, verwaltungsmäßig hier und da Aen- derungen durchzuführen. So hat sie im Landes lehrplan den Kleinen Katechismus als Unter richtslehrsach eingeführt. Bet ihrer absoluten Selbständigkeit hat sie es aber nicht fertig ge bracht, einem Lande, in dem von 5 Millionen Uber 4 Millionen evangelische Christen wohnen, die Religionsschule wieder zu bringen. Ministerialräte hat nie stattgefuuden. Diese Neutralitätspolitik hat dem sehe« der sächsischen Polizei ans schwerste geschadet. Ein widerliches Verfahren vor einem roten Herrschaft berufen worden waren. Allen Forderungen, hier endlich Wandel zu schaffen, trat die Regierung mit unerschütterlicher Ab lehnung gegenüber: Nur durch Disziplinar verfahren könne ein Beamter abberufen wer den. Daß die sächsischen Ministerien doch gut gearbeitet haben, liegt daran, daß es gelungen war, in der Mehrzahl tüchtige Beamte alter Schule zu erhalten. Kamps gegen marxistische Die «eue« Herre« i« Württemberg Württembergische Landtag wählte den nationalsozialistischen Gauführer Murr (links! Staatspräsidenten. Der bisherige deutsch«rtional« Finanzminister Dr. Dehlinger (rechts! bleibt auch im neue« Kabinett auf feinem Poften. Seuchenkommisfio« für Bie«enzüchtervereine Da -ie Bienen jetzt unter die Haustiere ausgenommen worden sind, unterstehen sie auch dem Seuchengesetz. Jeder Bienenzüchterverein wählt seine Seuchenjactwcrskändigen, die sämt liche Bienenvölker der in Frage kommenden Imker untersuchen und aus etivaige Leuchen kontrollieren. Der Bienenzüchterverein Nossen, zu dem Reinsberg gehört, hat eine solch« Seuchcnkommtssion, die aus dem Vorsitzenden Roßberg-Nosseu, Stölzer-Obergruna und Götze- Nossen besteht. Unser Bild zeigt die Kommission bei der Prüfung eines Bienenstandes in Bieberstein. Im Vorjahr« sind dadurch «tnig« Faulbrutherde entdeckt und beseitigt worden. Die grüßte Gefahr für gesunde Stände wird damit beseitigt. In Bälde wird die Arbeit für den Imker, aber auch für derartige Sachverständige wieder einfetzen. Randbemerkungen zu den politischen Entscheidungen in Sachsen Die ReichSregterung hak, ebenso wie in den süddeutschen Ländern, auch in Sachsen einen RetchSpoltzetkommissar eingesetzt tn der Berson LeS Herrn Kapttänleutnant a. D. von Ktlltnger. Und doch liegen tn Sachsen wesentlich andere politische Entwicklungen vor als tn Süddeutsch, land. Konfliktsaefahr dem Reiche gegenüber bestand tu Sachsen nicht. Außerdem hatte der sächsische Ministerpräsident Schieck berettS am 6. März um eine Aussprache mit der Reichs- regierung gebeten, die auch am 7. März mit Reichskanzler Hitler und RetchSinnenminister Dr. Frick stattgefunden hat. In dieser Be sprechung hat man über die auch von der sächst- (chen Regierung als nötig bezeichnete An gleichung der sächsischen Politik an die RetchS- politik verhandelt. Bemerkenswert ist, -aß die sächsische Re- gierung, ein aeschäftSführendeS Beamtenkabinett mit vier Ministern, durchaus gut beurteilt worden ist. Trotz der schwersten Wirtschaft- lichen und sozialen Note des Landes gilt Sachsen als gut verwaltet. Reichskommissar von Killinger hat den Rücktritt der drei Ressort- Minister gefordert. Der Ministerpräsident hat sich angeschlossen. Seit dem 10. März sin- völlig neue politische Verhältnisse geschaffen. Die Dinge haben sich in Sachsen wie folgt entwickelt: DaS soeben gestürzte geschäftsführende Kabinett hatte sie größte Unabhängigkeit, die seit der Einsührnng des konstitntionellen Königtums eine sächsische Regierung je gehabt hat. Der Landt«»g hat den Rücktritt Ler Regierung, der verfassungsmäßig nötig war, zur Kenntnis genommen, war aber seinerseits völlig unfähig, eine Regierung zu bilden. Das Kabinett Schieck war somit überhaupt nicht zu stürzen und nur sich selbst verantwortlich. Diese unabhängige Stellung hat das sächsische Kabinett nicht benutzt, um in der politisch nationalen Entwicklung kampfmäßig und füh ren- einzugreifen. Die sächsische Regierung wollte nichts anderes sein als ein Verwal- tungskabinett, das allen Fragen mit unbestech licher Neutralität gegenüberstand. Jeder, der über einzelne sachliche Fragen mit einem ter sächsischen Minister zu verhandeln hatte, muß feststellen, daß eS ein Genuß war, mit tiefen ausgezeichneten, sachkundigen, gewissen haften und sauberen Persönlichkeiten in Ver bindung zu kommen. Es gibt auch gar keinen Zweifel, daß dieses Kabinett bis zur persön lichen Aufopferung bemüht war, dem Wohle tes Landes zu dienen. Und doch haben sich die politischen Verhält nisse in Sachsen keineswegs anders entwickelt als im übrigen Reiche auch. Die politischen Spannungen sind genau so stark gewesen und Lie Explosion einer nationalen Erhebung hat auch das Kabinett getroffen, und mit Recht. Das Kabinett wollte verwalten und hat bewußt «nd klar auf die politische Führung verzichten wollen. Es wollte Neutralität, ließ also die Frage osten: Wie hältst du es mit -er nationalen Freiheitsbewegung? Verwaltungsmäßig eingestellt ging man all zeit von Len gegebenen Tatsachen aus. Man setzte also Lie vorhandene Reichsregierung als gegebene Tatsache: man setzte das Vorhanden sein einer 32-Mann starken sozialdemokratischen Fraktion bei 96 Mitgliedern des sächsischen Landtages alS gegebene Tatsache voraus: man setzte voraus, daß es Gottlosenbewegung gab, Reichsbanner, Kommunisten und andere» mehr. Weil man von diesem echt bürokratischen Ber- waltungsstandpunkt ausging, suchte man eben dann auch, nachdem der 5. März klare, sichtbare Erkennungszeichen aufgerichtet hatte, -ie Politik Sachsens an die Reichspolitik anzugleichen. Unterlassung aber ist Schuld und wer daS Leben nicht einseht, muß und wird es verlieren. An seiner eigenen politischen Negative ist das sächsische Kabinett gestürzt worden. Wenig Beispiele für die soeben getroffene Feststellung: Unter der Aera Brüning war die sächsische Regierung eine treue Sachwalterin Brüning scher Notverordnungsdiktatur. Man führte pslichtschuldigst und pünktlich die Notverord nungssteuern ein, verbot ebenso pünktlich alle nationalen Organisationen. Der sächsische Stahl helm hat es schmerzlich empfunden, daß es die sächsische Regierung nicht erlaubt hat, seinem Ehrenmitglied, dem verstorbenen König Friedrich August, im feldgrauen Rock die letzte Ehre zu erweisen. Auf die Angriffe der nationalen Oppositionen im Landtage hat die Regierung immer geantwortet, daß man in den Ländern nur auSführen könne, was das Reich anordne. Dieser neutrale bürokratische Derwaltungs- standvunkt hat auch die sächsische Regierung ver anlaßt, bis in die letzten Tage hinein ein so genanntes gutes Verhältnis zum Landtage ansrcchtznerhalten. Ja, man war besonder» stolz darauf, daß es gelungen war, mit allen Parteien auf gutem Fuße zu leben, also auch mit der Sozialdemokratie. Trotz Bemühungen der Regierung war daS in den letzten Monaten nicht mehr möglich, weil die politische Span, nung bei Aussprachen über Polizeiverhältnisse nnd Straßendemonstrationen explosiv zur Ent- labung kam. Die Marxisten traten immer mehr »egen -ie Regierung auf trotz aller vemühun- Zwar hat die Regierung oft mit einem ge wissen Schneid die Polizei zu decken versucht, aber nie hinzuzufügen vergeßen, daß eine gen der Regierung, Zusammenstöße auch mit der Linken des Landtages zu vermeiden. Besonders schuldhaft sind die Versäumnisse auf dem Gebiete der Personalpolitik. Im Arbetts- und Wohlfabrtsmtnisterium, im Justizministerium, im Volksbtldungsmtniste- rtum saßen am 5. März noch Marxisten und verwandte Beamte, die tn den Tagen der