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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 31.12.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193212314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19321231
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19321231
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1932
-
Monat
1932-12
- Tag 1932-12-31
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Monat
1932-12
-
Jahr
1932
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Dresdner presse»Spiegel Zur jeden einen gnien Wunsch! Das klappt heute ja wunderbar und ist eine ganz glatte Rechnung: Der Erste des Ersten: Jahresanfang. Mvnatsansang. Und gleich, zeitig Sonntag: Wvchenansang! Alles neu macht der Mai! Ach nee, halt, hopla, brem sen! Der 1. Januar 1933! Wenn s bet dieser Konstellation nicht gute Vorsätze tn Fülle regnen sollte, na. dann weih ich aber wirklich nicht, woraus Lie noch warten wollen, Herr« schaiten! Lv eine Gelegenheit gtbt's ja gar nicht wieder, um mal gründlichst den alten Adam aus- und den funkelnagelneuen 1033er Weltbürger, anzuziehen! Ich möchte an dieser Stelle jedoch ausdrücklich bemerken, daß das nur symbolisch auszufassen ist. Sonst behaup ten die Damen am Ende, ich hätte sie (was be kanntlich gefährlich leicht ist!) dazu animiert, sich was Neues zum Anziehen zu besorgen, und sämtliche Ehemänner springen mir racheschnau- benü mit Krtegögeheul ans Krawattl und hei schen meine letzte Tkalplocke. Uebrigens: Gesprungen! Vergangene Nacht sind wir doch alle miteinander in etwas hinein- gesprunaen. Ich kann, da ich um einige Stun den zu spät damit käme, zwar nur meine ge rührten Glückwünsche stammeln, aber „Prosit Neujahr", nein, das geht nicht, das kann ich diesmal nicht schmettern. Dazu ist's zu spät. Schließlich können Sie sich doch auf meine Ver anlassung hin nicht heute schon wieder ein Schwipsel ankippcn. Obwohl neulich mal einer sagte: Alle Tage betrunken, ist auch „regel mäßig gelebt"! Das sind Grundsätze, waö?! Ehe wir uns aber mit dem neuen Jahr wetterbeschäftigen, gehört sich's, nach guter alter Sitte erst noch mal kurz Weihnachten Revue passieren zu lasten, das Dresdner Weihnachtöfeft zu betrachten. Der Himmel hatte insofern ein Einsehen, als er den Dächern am Hetligabend- morgen wenigstens ein bissel weihen Watte belag geliefert hatte. So wurden doch die jenigen zusriedengestcllt, die sich einen Weih nachtsmorgen ohne Schnecgiebel nicht wollen vorstellen können. Zum Schneesckuhlaufen reichte es allerdings nicht und die Skihaseln in Skihoseln sportelten nicht in Geising un- Altenberg. sondern liefen in Gruppen in der Prager Straße herum, die, wie alle Straßen der Innenstadt, in den SpätnachmtttagSstun- den des 24. Dezember noch einen außerordent lich starken Verkehr aufwies. Besonders wa ren es die Blasmusiken von den Kirchtürmen, welche die Dresdner sich in Mengen dicht um die Gotteshäuser scharen ließen. Tausende besuchten auch die Christvcspern, deren Gäste in fünf Dresdner Kirchen, einer schönen, neuen Sitte folgend, mitgebrachte Ehriftvesperpackchen in bcreitsichende Körbe legten, die dann ihren meist aus Lebensmitteln bestehenden Inhalt bedürftigen Gemeindemitgliedern spendeten. Wenn auch der erste Feiertag mit Regen aufwartete, so brachte doch der zweite als Ent schädigung Sonnenschein und Hellen Himmel, die mächtig ins Freie lockten. Zu den Weihnachtsfeiertagen gönnt ge wöhnlich jeder sich irgend etwas, und da von irgendwoher mancher doch ein paar Pfennige in der Tasche klimpern fühlt lset es nun ans gezahltes Spargeld, Rabattmarkenerlös, Weih nachtsgratifikation vom Chef — der sich jetzt meist beherrschen kann! — oder das Geld vom Kegelklubs, so kam auch dieses Mal ein jeder aus seine Kosten, mochte er ins Freie ausge- schwärmt sein oder sich bei Sarrasani die Sache „spanisch" vorkommen lasten, bei den Don kosaken russisch hören, den „Spaßvögeln" Bei fall klatschen, in irgendeinem Kino für zwei Stunden Wurzeln geschlagen haben oder den Feiertagen durch einen Theaterbesuch den rich tigen Schwung zur Ankurbelung zwar nicht der Wirtschaft, aber der guten Laune gegeben haben. Ganz besonders guter Stimmung wurde man da. um nur eine der feiertäglichen Dresdner Theaterdelikatessen zu nennen, im Zentrc.l-Theatcr, wo in fabelhafter „Schwam- merl"-Maske äußerst geschmackvoll und kul tiviert Tauber als Schubert-Franzl tn einer ganz ent-ückendcn Dretmäberlhaus- Aufführung den Publtkumsmagneten bildete und bis einschließlich heute noch bildet. Heute wird er also noch in der Waisenhaus straße parken, der blaugrüne, schicke, lange Wa gen mit der Nummer 1^ 51432 und dem R. T. am Schlaa, den der lange blonde Schüler vom . . . Gymnasium, dem sicher sonst nichts und niemand imponieren kann, in höchsten Tönen des Entzückens dem kleinen Fräulein an seiner Seite zeigte, mit dem er die par kende Reihe nach „seinem" Auto abgesucht hatte: „Guck doch das ist er. das ist „sein" Wagen! Klasse! herrlich!!" Nnd das bat mit seinem Singen — Richard der Tauber getan...! Es muß doch erbebend sein. „Liebling des Volk« zu sein"!! Nach meinem — Fahrrad hat sich noch keener den Hals verrenkt. Ich singe allerdings, auch nicht so unv«-raleichlich schön: Ich schnitt' es gern in alle Rinden ein. Und — lyrisch unterm weißen Flieder —: Trägt am schwellenden Mieder — sie blühen den Flieder . . .! Zn den „modernen Zimmerblumen" scheint er indessen nicht zu gehören, der weiße Glieder uw Hederl. Heiders. Hannerl Zschöll! In der Zimmerpslanzenschau im Botanischen Garten, die bis zum 8. Januar für den unentgeltlichen Besuch geöffnet sein wird, habe ich mich näm lich einmal richtig und ordentlich über Zim mergewächse der Gegenwart orientiert. Auf das Mode-me kommt es dieser Ausstellung an. die im Viktoria-regia-Haus Zimmerpflanzen zeigt, die, Ausdruck modernen Lebensstils, der neuzeitlichen Wohnnngskultnr angepaßt sind und großenteils nicht durch Blütenmacht und -sarbiakslt bestechen, ionb"rn durch üppiges, kraftvolles, formschönes Blattwerk wirken: Amvel""^'en. Sukkulenten mit ihren sait- voll"« Bester«. Bromelten zarte Farne Or chideen. daneben ^on zu Grob-nUerS Zei ten beliebt, beule Traum und Wunsch feder HauSira« und wobnnuabelll'enden Junggesel lin: der gute alte Gummibaum. Ich für meine Person würbe als moderne Wvhnraumpslanz« ja speziell die Einführung von Zimmerbeeten mit Dukatensamenkulturen stürmisch begrüben. Aber soweit ist mau heute noch nicht. Schade —l Vielleicht hilft mir das Schicksal auf eine andere Weise zu dem Zaster, den ich brauche. Bet uns tn Dresden liegt -war das Geld nicht auf der Straße, aber es läuft einem dort nach, kommt einem dort entgegen. Jawoll: Jedes zehnte Los gewinnt — aus der Strutz«! Seit gestern verkaufen überall die LoS- händler mit den spaßigen Mützen ihre Glücks briefe, deren jeder, auch wenn er eine Niete ist, drei wunderhübsche Heimatschutzpostkarten ent hält; und, wie gesagt: jedes zehnte Los ge winnt. Von fünfzig Pfennigen bis zu 500 Mark ist alles vertreten. Also bitte schön: Wer riskiert es: Vielleicht beschert Ihnen das neue Jahr gleich zu Anfang einen tüchtigen Griff in den Glückstopf, der sich verlohnt?! Was eS sonst noch bescheren möge? NlS mich heute motgen. merkwürdige NeujahrS- erscheinung, der Stollen so gar nicht reizte un- mein Gaumen nach kleinen Gürkchen lechzte, da habe ich mir beim Auflesen der gestern nacht auf den Teppich gesäten Grammophon nadeln ein paar nette Wünschen für meine Leser zusammengedacht. Ich bin „ein Mann mit Herz", ich hab' für jeden einen guten Wunsch und wünsche: Allen Angestellten. Arbeitern und Beamten Lohn- und Gehaltszulagen an Stelle der -abzüge! Allen politischen Parteien liebende Einigkeit untereinander und gemeinsames Streben fürs große Ganze! Allen Arbeitslosen eine gute Arbeitsstätte! Allen Jungensmüttern unzerreißbare Hosep- böden für die Rasselbande! Allen Haus„herren" den Hausschlüssel! Zielklare Ostpolitik! Mahnruf d«S deutschen Ostkunde»! Berlin, 31. Dezember (Radio). Das Präsidium des deutschen Ostbundes erläßt zum Jahreswechsel einen Mahnruf, in dem es u. a. heißt: Trotz aller Wirrnisse der Zeit ist im ab gelaufenen Jahr im Inland und erfreulicher weise auch im Ausland die Erkenntnis m immer weitere Kreise geörunz-en, daß grund legende Abänderungen der Diktate von Versailles usw. eine unerläßliche Not wendigkeit für die endgültige Herbei führung eines sicheren Frirdrnszustandes und für die Sicherheit der Staaten sind. Ins besondere ist die Erkenntnis auf dem Marsch, daß das unselige Gebilde de» Weichfelkorri» dors völ ig unhaltbar ist, datz die Grenz» Verhältnisse im Osten so schnell wie mög lich neu geregelt und die Deutschland durch Der^il.es geraubten Ostgebiet« ihm zurückgegeben werden müssen. Wir danken nicht nur allen Mitgliedern, sondern allen deutschen Männern und Frauen, die in der Richtung dieses Zieles mitgewirkt haben und rufen auf zu ent schlossener Fortsetzung des Kampfes für die Wiedergutmachung des Unrechts am Osten. Das große Werk der Ostkolonisation war die größte Tat der deutschen Geschichte. Das gesamte deutsche Volk muß heute für dieses Werk der Väter mit wirksamer Ent schlossenheit eintreten. In der für die Zukunft unseres Volkstums so überaus wichtigen Frage darf es keine Parieizerrissen heit und keme Uneinigkeit geben. Geschlossener denn je muß das deutsche Volk eintreten für die Beseitigung der unhaltbaren Zustände, die das Erenzunrecht im Osten geschaffen hat, für die Wiederherstellung einer gesunden Grenze, für die Beseitigung des maßlosen wirtschaftlichen Elends im Osten in Stadt und Land, für die Sicherung der Ren- Labilität der Landwirtschaft und des im großen Stil zu schaffenden Siedlungswerkes. Ein« gefimd« Dedolker«ng»politik mutz diefeS Sledlung-werk stützen und di« An» tcilnahm« aller deutschen Gaue und aller DedölkerungLschichten sichern und durch «ine gesunde West»Ost-Dew.gung den industrielle« Westen entlasten und den dünnbevölkerten Ost Provinzen neue» Menschentum zuführen, das auf eigenem Grund und Boden für sich und die Nachkommen eine neue Quelle des Glückes und des Wohlstandes schaffen, das zugleich aber über den deutschen Volksboden im Osten zu einem unüberwindlichen Wall deutschen Volkstums gegen den Andrang der slawischen Flut werden kann und muß. Möge das neue Jahr diese Einigkeit und Geschlossenheit schaffen und stärken und uns vorwärts bringen auf dem Wege zu diesem großen und nationalen Ziel! Hitlers Neujahrsbotschaft . München, 81. Dez. (Radio.) Die NSK. bringt tn einer aus 7 Blättern bestehenden Sondernummer die Neujahrsbot- schäft Adolf Hitlers, die sich an die National sozialisten, Nationalsozialistinnen und Partei genossen richtet. In dieser Botschaft heißt eS u. a: Riesen- groß erhebe sich die bolschewistische Gefahr Planmäßig verseuche die bolschewistische Wcltlehre Kultur und Wirtschaft der gauzc« Welt. Allen meinen Lesern ein paar Pfennig« m«hr ins Portemonnaie, al» man braucht! Allen Fräuleins einen Ring ohne Stein! Denn: Warum soll es anderen Männern ^.sser ergehen als mtr??!l In diesem Sinne: «üe» G«t« für 1«»!! K. * Hygiene am Spieltisch Natürlich ist der Tisch nett gedeckt zum Bridge-Abend: natürlich liegt der Block bereit, der Schreibstift ist gespitzt, natürlich steht die Lampe richtig, natürlich sind die Karten tn gutem Zustand. Aber die Karten sind am letzten Abend tn das Kästchen genommen worden, aus dem sie erst eben erlöst werden. Mit ihnen vereint haben die Bazillen von Ernas Schnupfen, von Lillis Husten und von EvaS HautauSschlag, der ihre Hand bedeckte, geschlummert. Sie alle werden jetzt wach. ES ist wieder die Möglich keit gegeben, sich einen neuen Wirt zu suchen und das tun sie denn auch tn reichem Ausmaße Es ist gerade, als hätten sie sich ausgeruht, um ihre Tätigkeit setzt wieder mit gröberem Er- folg durchführen zu können. So ist es vorstellbar, daß eine ganze Brtdge- Gesellschaft tnfiztert werden kann, daß sie sich nicht mehr treffen können, weil alle Mitglie der krank sind. Dem allem kann man vorbeugen, wenn man auch am Brtdgettich ein wenig Hygiene walten läßt. Es ist so einfach, nach jedem Abend die Karten abzureiben. Lauwarmes Wasser mit einem Zusatz von Eau de Cologne oder Sal miakgeist wirkt Wunder. Man reibt die Kar ten mit einem Schwämmchen ab und poliert sie mit Talkum nach Erstens sind sie dann so sauber, daß sie auch vor dem hngienewüttqsten Mediziner bestehen könnten, und zweitens ha- ben sie einen Glanz, als kämen sie eben aus der Fabrik. Dieses allmähliche innere Heranreisen der Welt für den Bolschewismus werde noch begünstigt durch die Blindheit und den Wahnwitz der so genannten Staatsmänner. Der Zusammenbruch fei damit nur noch eine Frage -er Zett und der für ihn günstigen Umstände. Die Folgen des dann entstehenden Chaos müßten vernichtend sein. Die bürgerliche Parteipolitik und die bür gerlichen Minister hätten von der ungeheuren Gefahr, die der Welt drohe, keine Vorstellung. In einem Staate, der in seinem Inneren 6 M lionen Kommunisten, 7)4 Millionen Sozial demokraten und 6 Millionen weitere, mehr oder minder pazifistisch verseuchte Elemente besitze, sollte man besser nicht mehr von „Gleichberechti gung" und auch nicht mehr von „Aufrüstung" re den, denn entscheidend für die Stärke eines solchen StaateS fei nicht seine theoretische Gleichberech tigung oder äußere Rüstung, sondern seine be reits vollzogene Abrüstung der inneren natio nalen Kraft, die in der Willenseinheit und Willensgeschlossenheit ihren Ausdruck finde. Die innere Zersetzung sei im Jabre 1018 eine krisenhafte gewesen, heute sei sie eine chronische, daher sei ihre Ueberwindung die allererste nnd wichtigste Voraussetzung für jeden deutschen Wiederaufstieg. Dieser könne aber nur durch eine Bewegung erfolgen, die ebenso entschlossen intolerant und ewig an- ariffsfreudig sei, wie ihre Gegner. Es sei das Verdienst der nationalsozialistischen Bewegung, die Epoche dieses in Wirklichkeit doch nur ver- tarnten Kommunismus abgekürzt und wohl auch beendet zu haben. Aber auch auf der ande ren Seite der Nation fei Klarheit geschaffen. Die bürgerlichen Parteierscheinungen der Mitte seien fast vollständig aufgerieben worden. In Deutschland hätte« sich «iudestig« Fronten gebildet. Der untaugliche Versuch der Regierung von Papen, die Not des dentschen Volkes und die Not der deutschen Wirtschaft mit ihren bekann ten Verordnungen zu beheben, sei, wie vorher- aefagt, gescheitert. Der Versuch der Regierung Schleicher, dieses Programm weiter fortzufüh ren, werde noch mehr mißlingen. Es werde sich damit erweisen, baß auch die Absicht, den Sieg der nationalsozialistischen Bewegung durch scheinnationale Zwischenlösungen zu verhin dern, an der ehernen Gesetzmäßigkeit der Ent wicklung zerschelle. Hitler erklärt weiter: Wenn jemals, so fei er gerade heute a«f da» äußerste entschlossen, das Recht der Erst geburt der nationalsozialistischen Bewegung nicht für bas Linsengericht der Beteiligung an einer Regierung ohne Macht zu verkaufe«. Der Einwand der Klugen, doch von innen her aus und hinten hernm und allmählich sich dann durchzusehen, sei kein anderer, als derjenige der im Jahre 1917 und 1918 riet, unS mit un versöhnlichen Geanern zu verständigen und bann in einem Völkerbund nnS friedlich mit ihnen anSeinanderznsetzen. Ich werbe bis zum letzten Atemzug mich gegen jeben solchen Ber- such wehren nnd weiß, baß ick in dieser Ent- schlossenheit hinter mir die Millionen Fanatiker und Kämpfer der nationalsozialistischen Be wegung besitze, die nicht gehofft, gestritten un- gelitten haben, dafür, daß die stolzeste und arößte Erhebung deS deutschen Volkes ihre Mission sür ein paar Ministerstühle verkauft. Die größte Anfgabe des kommenden Jahres werde die sein, ben nationalsozialistischen Kämp fern, Mitgliedern und Anhänaern in größter Klarheit vor Ai'aen zu führen, baß die NSDAP, kein Selbstzweck sei, sondern nur ein Mittel zum Zweck. Doy-isch« Selbstzufriedenheit. Die , Bayrische StaatSzeitnng" beschäftigt sich in einem Aufsatz „Ein Jahr bayrssche Politik" mit den Ereignissen der letzten 12 Monate un erklärt. der süddentsche BeharrnnaSwille, er wachs« a«S den Grnnb'ätzen deS Rechtes der Gere^'i^keit der bayrischen staatlichen Selbständigkeit sei der Generalstnn, auf Letzte Meldungen dem da» politische Geschehen in Bayern ausbaue. Bayrische Politiker hätten ihre Politik zu gar nicht» anderem gestalten können, als zu einem zähen Aufrechterhalten de- guten Rufe- der bayrischen Ordnungszelle und zu einem ziel- bewußten Fernhalten alles dessen, was dem Willen zum Aufbau diese» staatspoUtischen Siege» Bayern- rntgegenwirken könne. Eine ReujahrAhotschafi de» General» Hertzog au da» „Afrikaner-Volk". Kapp st adt, 81. Dezember lRadio). Mlnt- sterpräsident General Hertzog brandmarkt in einer Neujahrsbotschast an das „Afrikaner- Volk" die Machenschaften, die zum AbgeHen Südafrikas vom Goldstandard geführt hätten. Die Aufgabe des Goldstandard» sei durch die organisierte Finanz unter Führung von ver räterischen einheimischen Elementen erzwun gen worden. Hertzog spricht von einer ver räterischen Verschwörung, die Südafrika diese „tiefe Wunde der öffentlichen Erniedrigung, der nationalen Entehrung und der materiellen Zerstörung" zugefügt habe. Finanzminister Havenga widersetzt sich aufs äußerste einer Verbindung deS südasrtkantichen Pfundes mit dem englischen Sterling. Russische Oellieseruugen au Japan. Tokio. 81. Dezember sRadioj. Die japa nische Nord-Sachalin-Oel Gesellschaft hat mit der russischen Regierung einen Kaufvertrag über die jährliche Einfuhr von 300 000 Tonnen Oel und Oelprodukten nach Japan auf di« Dauer von 5 Jahren abgeschlossen. Verschwörung gegen General Munto auf- gedeckt. Tokio, 31. Dezember lRadio). Nach einer Meldung der Zeitung „Asahi" ist in Tschang- tschun eine Verschwörung gegen den japani schen Botschafter tn Mandschukuo, General Munto, und andere hohe Beamte in der Mandschurei ausgedeckt worden. Die Polizei habe eine Gruppe von Chinesen und Korea- nern oerhastet. Ein Amerikaner soll -er An stifter sein. Er soll Mitglie- der Kommunisti schen Partei sein und Bomben, Revolver un- Munition geliefert haben. Vielleicht «mch ei« Gnmd, befriedigt zu fei»« In der brasilianischen Landwirtschaftsschulc in Rio -c Janeiro wurden in Anwesenheit deS Landwirtschaftsministers und führender Persön- lü'keiten aus Aruree und Marine erfolgreiche Versuche zur Herstellung von Giftgas für Kriegszwecke durchgeführt. Es handelte sich dar- um. den Beweis zu erbringen, daß die Giftgas herstellung in Brasilien ausschließlich aus ein heimischen Erzeugnissen durchgeführt werden kann. Ueberreichuug d«S Ram«nsschildes d«r „Emden" an Hindenburg. Melburne, 31. Dezember (Radio). Die australische Regierung wird demnächst das Namensschild des berühmten deutschen Kren- zers „Emden", das bisher im Parlament zu Canberra ausgestellt war, -er -eutschen Negie rung als Zeichen -es „guten Willens" über reichen. Das Namensschild ist bereits in Lon don eingetroffen. Der australische Vertreter in London, Bruce, wird nach der. Rückkehr von seinem Urlaub die Ueberreichung in Deutschlan- vornehmen. Es steht noch nicht fest, ob -ie^e an den -eutschen Botschafter tn London erfolgt, oder ob Bruce nach Berlin fahren wird, um das Namensschild dem Reichspräsidenten von Hindenburg persönlich zu überreichen. Weitere englisch« Goldseuduug «ach Amerika. London, 81. Dezember (Radio). Der englische Dampfer „Britanic" fährt heute mit einer wetteren Goldsendung von über 2 Mil lionen Pfund nach Amerika ab. ES handelt sich um «inen weiteren Teilbetrag der engUjchen Kriegsschuldenrate an Amerika. Bor einer Regierungskrise in Jrlaub. Dublin, 31. Dezember. Die inner- politische Lage in Irland hat sich infolge des Widerstandes der Arbeiterpartei gegen die von der Regierung de Valera vor gesehenen Kürzungen der Beamtengehäl- ter erheblich zugespiht. Eine Abordnung der Arbeiterpartei sprach bei de Valera vor, um gegen die Kürzungen Einspruch zu erheben. Gleich darauf wurde eine Sondersitzung des Kabinetts abgehalten. Gegen Mitternacht teilte die Regierung mit, daß sie gewisse niedrige Gehälter nur um die Hälfte der vorgesehenen Sätze kür zen wolle. Der Führer der Arbeiterpar tei, Norton, erklärte diesen Vorschlag jedoch für unbefriedigend. Die Lage wird angesichts der Tatsache, daß die Stimmen der Arbeiterpartei im Parlament ans- schlaggebend sind, als kritisch betrachtet. Vorläufig ist es jedoch noch nicht wahr- schcinltch, daß die Arbeiterpartei die Re gierung im Stich lassen wird. s-eiisfofs ^.'6.
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