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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 25.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193211253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19321125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19321125
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-11
- Tag 1932-11-25
-
Monat
1932-11
-
Jahr
1932
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Letzte Meldunge Lagebericht aus Berlin Berlin, LS. November (Radio). Der ZentrnmSfÜhrer, Prälat «aas, wird im Laufe d«A he»ti«en LageA Belprech»«,»« mit den Parteiführern über die Lage habe«, wie sie nach dem Scheitern der Verhandln«,«« zwi- scher» dem ReichspröfiLeut«« entstanden ist. De« Arrstra«, eine Regier««, z« bilden, oder Berhandlange« über die Möglichkeit einer parlamentarischen Mehrheitbbildnn« z« füh- re«, hat er nicht. Er wird sich also daranf be schränken, feftznstellen, wie jetzt die Lage ist «nd wie die verschiedene« Parteiführer fie aufsafie». Ueber das Ergebnis seiner Bespre- changen wird er heute nachmittag dem Reichs präsidenten Bericht erstatten. Eine parteiamt liche Mitteilung über das Ergebnis seiner Be sprechungen wird vor diesem Bericht an den Reichspräsidenten seitens der ZentramSpar» tet nicht avsgegeben werden. Wie »eit der Kreis der Besprechungen des Prälaten Kaas sich erstreckt, insbesondere, ob auch die Führer der sozialdemokratischen Partei einbezogev werden, wird nicht mitgeteilt. Der gestrige Empfang der Parteiführer Hugenberg, Dingeldey und Schäffer durch den Staatssekretär des Reichspräsidenten diente, wie verlantet, lediglich der Unterrich tung der Parteiführer über die gestern nach mittag entstandene Lage. Irgendwelche Er örterungen über die Möglichkeit, wie weiter verfahren werden kann, haben nicht stattge- sundeu. Der Prälat, der vom Reichspräsiden ten persönlich empfangen wurde, ist von die sem lediglich gebeten worden, sich über die Möglichkeiten einer parlamentarischen Mehr, heitsbildung z« unterrichten nnd hierüber dem Reichspräsidenten Bericht zu erstatten. Die Unterredung, die gestern nachmittag zwischen Hitler und Dr. Hugenberg an einem dritten Ort ftattfand, konnte nach Lage der Dinge gleichfalls nur der Erörterung der nunmehr gegebenen Lage dienen, nachdem von der bereits am Sonntag ausgesprochenen Bereitwilligkeit Hugenbergs zu einer solchen Unterredung erst in einem Zeitpunkt Gebrauch gemacht wurde, iu dem auf die tatsächliche Entwicklung der gegenwärtigen Lage durch eine solche Unterredung ein Einsluß nicht mehr ansgeübt werden konnte. Hiller ruft zu neuem Kampfe Berlin 25. Nov. (Radio.) Der „Angriff" veröffentlicht einen Aufruf Adolf Hitlers zur Lage, in dem es heißt: „Nationalsozialisten, Nationalsozialistinnen, Parteigenossen! Als Herr v. Papen die Arbeitslosenzahl bis zu Beginn dieses Winters um zwei Millionen zu senke« versprach, die wirtschaftliche Not zu heben vor. gab, die innen- und aukenpolitischen Fragen einer Lösung entgegenzuführen versicherte, waren unzählige Deutsche mit einem Schlage wieder von gläubigem Vertrauen erfüllt. Ich habe damals gewarnt und mehr als recht behalten. Man hat mich nach Berlin gerufen, um an der Behebung einer Regierungskrise mitzuwirkcn, und wollte doch nichts anderes, als Papens Kabinett retten und mir einen zweiten 13. August bereiten. So hätten wir Nationalsozia listen auf einmal wieder die hohe Ehre be kommen, zur Ausputschung des etwas schwach gewordenen Glanzes dieser Regierung durch einen oder zwei nationalsozialistische Minister beitragen zu dürfen. Ich habe darauf die Hal tung eingenommen, die ich als Führer unserer Bewegung einnehmen mußte. Deutschland wollen wir retten, die Regierung v. Papen aber nicht! Da ich dieses Mal Vorsorge trug, daß der 13. August sich nicht wiederholen konnte, erhielt ich den Auftrag, eine Lösung parlamentarischer Art herbeizuftthren, die vorsorglich durch die daran geknüpften Bedingungen von vornherein unmöglich gemacht wurde. Dennoch habe ich mich angesichts der großen Not unseres Volkes entschlossen, ein Angebot zu machen, das zu gleich für die inneren Absichten aller klärend sein konnte. Das Angebot wurde abaelehnt und damit erscheint, glaube ich. der Wille der Ratgeber des Herrn Reichspräsidenten enthüllt. Was ich am Abend deS Wahltages schon er klärte, wiederhole ich daher heute: Dieses System muß in Deutschland niedergebrochen werden, wenn nicht die deutsche Nation an ihm zerbrechen soll. Der Kampf wird daher weiter geführt, und wer den Weg dieses Kabinetts vom Juni bis heute mit offenen Augen ver folgte, der weiß, wer der Gieger sein wird. Aufruf Rohm« an dl« SA. und SS. Berlin, 25. November (Radio). Der „Angrif" veröffentlicht folgenden Aufruf dr» Stabschefs Röhm an die SA.» und SS.-Formationcn: „SA.- und SS.-Kameräden! In dem zähen Ringen um Freiheit und Brot des deutschen Volkes liegt wieder ein Kampf abschnitt hinter uns. Der Reichspräsident hat das Angebot des Führers, sich mit der ganzen Kraft der Bewegung ihm zur Rettung von Bolt und Vaterland zur Verfügung zu stellen, zurückgewiesen. Noch ist die Stund« .der Entscheidung nicht gekommen. Der Angriff wird fortgesetzt, ungebeugt und trotzig! Die Hauptlast des Kampfes ruht weiterhin auf SA. und SS. Ich weiß, .welche unermeszbaren. immer sich steigernden Opfer an Gut und Blut ihr in dem jähre- langen Opfern gebracht habt. Sie wären vergeb ns, wenn wir vor dem Ziel erlahmen würden. Noch nie waren wir dem Erfolg so nahe wie heute. Gedenkt des Novembers 1918! Die Fahne der Freiheit, die uns Adolf Hitler in die Faust gegeben hat, wird nie eingerollt. Wir glauben an den Sieg! Ls lebe der Führer!" .Dölli cher Beobachter": Da« mißglückte Spiel mit der ASDAP. München, 25. November (Radio). 2m „Völkischen Beobachter" schreibt Rosenberg unter der obigen Ueberfchrist: „Die deutsche Nation werde es begrüben, daß Adolf Hitler auf den herausfordernden Brief des Staats sekretärs Meitzner vom 24. November eine deutliche Antwort erteilte, die das unwürdige Spiel hinter dem Rücken des Reichspräsi denten klotz legte. Jetzt seien die Herren wieder unter sich und suchten nach Kanzlern, aber alle, die noch etwas bedeuteten, dankten für die hohe Ehre, gegen die Träger der deutschen Freiheitsbewegung regieren zu wollen. Wenn etwa Herr v. Papen sich erneut als Reichskanzler vorstellen wollte, so wäre das ein Schritt, der die Verzweiflung der sich an die Macht klammernden, innerlich aber bereits zusammengebrockenen Herren schicht erschreckend aufzeigen würbe. Die He r.n mögen tun, was sie wollen. Wenn aber die rote Flut erneut ansteigen sollte, so werde die deutsche Nation sie mit der ausschließ lichen Verantwortung dafür belasten. Die NSDAP, aber werde unbeirrt mit ver doppelter Kraft innerhalb des Volkes weiter kämpfen." Worüber wird Kaa« verhandeln? Berlin, 25. November (Radio). Ob wohl über die Verhandlungen de« Zentrum« von den beteiligten Stellen strengste« Still schweigen bewahrt wird, lätzt s.ch doch nach Ansicht politischer Kreise umreihen, was für Verhandlungen Prälat Kaas führen wird. Man nimmt an, daß er im Laufe des heu tigen Tages Besprechungen mit den Deutsch nationalen, der Volkspartei, der DVP., den Nationalsozialisten, vielleicht auch mit den Sozialdemokraten führen wird. Von diesen Besprechungen sind diejenigen mit den Na tionalsozialisten die interessantesten, da in der Besprechung mit der NSDAP, di« Mög lichkeit besteht, daß noch neue Verhandlungen über eine Mehrheitsbildung, die Hitler für sich abgelehnt hat, wieder in Dang gebracht werden. Die Nationalsozialisten durften auf dem Standpunkt stehen, daß sie von sich au« diese Verhandlungen jetzt mitmachen können, während sie vorher durch den Auf trag des Reichspräsidenten und dessen Be dingungen zu sehr gebunden waren, um sie selbst erfolgreich führen zu können. Sachlich besteht noch die Wahrscheinlich keit, daß Kaas seine Besprechungen in der Absicht führt, die parlamentarische Tolerie rung eines vom Vertrauen Hindenburgs er nannten PrüsidiallabinettS zu erreichen. Hierbei dürfte er einer Zustimmung der BVP., der DVP. und der DNVP. sicher sein, wenn es gelingt, sich auf eine neu- träte Persönlichkeit mit dem Reichspräsi denten zu einigen, die entsprechend der Ein stellung des Zentrums allerdings nicht Herr v. Papen sein dürfte. Schwieriger dürfte es hingegen sein, die NSDAP, zu einer Tole rierung einer solchen Lösung zu gewinnen nach der gestrigen scharfen Kampfansage an jedes Kabinett, das nicht von Hitler geführt wird. Es hat den Anschein, als ob sich Kaas unter Umständen auch damit zufrie den geben würde, wenn es ihm gelänge, für die Präsidialregierung wenigstens eine breitere Basis im Reichstag zu finden, als dies beim Kabinett Papen im Reichstag der Fall war. Eine andere Frage ist, ob der Reichspräsident dies als ausreichend an sieht, um sich von Papen zu trennen. Eine Entscheidung über die Ernennung eines neuen Kanzlers wird nicht vor Sonnabend erwartet. Heinrich Sklarz verhaftet. Berlin, 25. November (Radio). Hinrich Sklarz, gegen den seit Monaten ein Haft befehl zwecks Verdutzung einer Gefängnis strafe von einem Jahr sechs Monaten schwebt, konnte unerwartet heute vormittag durch Staatsanwaltschaftsrat Soraatz in einem möblierten Zimmer, das Sklarz schon seit einiger Zeit in der Nähe des Moabiter Kriminalgerichts bewohnt, verhaftet werden. Sklarz ist in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert wordeE Schar« auf d«m Brocke«. Halberstadt, 25. November (Radio). Auf dem Brocken herrscht seit etwa 24 Stunden anhaltender Schneefall. Die Schneedecke, die bis weit auf die Brocken- Chaussee herunterreicht, hat eine Höhe von 25 bts 30 Zentimeter. Bei einem leichten Nordwestwind zeigt das Thermometer drei Grad unter Null. Der Schneepflug des Brockenhotels glättet die Brockenstratze, und Autos, die mit Schneeketten versehen sind, können den Brockengipfel bequem erreichst. Löblich verunglückt. Wiesbaden, 25. November (Radio). Dr. Paul Müller, Mitinhaber der Sekt kellerei Mathäus Müller aus Eltville, ist in der vergangenen Nacht auf der Straße von Wiesbaden-Nierstein nach Niederwalluf mit seinem Kraftwagen tödlich verunglückt. Aus bisher noch nicht völlig geklärter Ur sache geriet der Wagen in den S.raßengra- ben und überschlug s.ch. wobei Dr. Muller herausgeschleudert wurde. Er ist den schwe ren Verletzungen alsbald erlegen. Kel«« Vereinbarungen N««rath« k der - frag«. Genf, 25. November (Radio). Reichs autzenminister v. Neurath hatte heute vor mittag eine längere Unterredung mit dem englischen Autzenminifker über die chwebendcn Danziger Fragen. Die in den letzten Tagen fortlaufend und inoffiziell geführten diplo matischen Besprechungen über die Gleich berechtigungsfrage werden Ende dieser Woche unterbrochen werden, da die leitenden Staatsmänner zunächst abreisen. In hiesigen internationalen Kreisen wird heute eine Darstellung der jetzigen Besprechungen der letzten Tage über die Glelchberechtigungs- frage verbreitet, nach der eine grundsätzliche Vereinbarung gestern abend zwischen den fünf Großmächten, einschlietzlih Deutschland, zustande gekommen sein soll, Mitte der nächsten Woche zu gemeinsamen unverbind lichen Besprechungen wieder zusammen- zutreten. Zu diesen tendenziösen und entstellend-en Meldungen kann von deutscher Seite fest- gestellt werden, datz bi »her irgendwelche feste Vereinbarungen in den Verhandlungen des deutschen Außenministers mit Simon, Norman Davis und Henderson nicht getroffen worden sind. Der deutsche Außenininister hat vielmehr nach wie vor den Standpunkt ver treten, daß die Teilnahme Deutschlands an einer Fünfmüchtekonlerenz nur dann möglich ist, wenn der englische Vorschlag zur Gleich- berechtigungsffage von sämtlichen Mächten angenommen ist und damit der grundsätzliche deutsche Standpunkt Anerkennung gefunden hat. 2700 chinefisch« Dauern von japanischen Ln»pp«n niedergeschofsea. London. 25.' November (Radio). Die chinesische Gesandtschaft veröffentlicht einen Bericht, datz nach einer Drahtmeldung aus Nanking japanische Truppen östlich von Mukden 2700 Dauern einschltehlich Frauen und Kindern wegen angeblicher Unterstüt zung der chinesischen Freischärler mit Ma- schtnengewehrfeuer stie7«rr«schossen und 3 Dörfer dem Erdboden glei^gemacht hätten. Nur 130 Personen seien mit dem Leben davongekommen. N"ch dem Berich* eines F üch ItngS hätten die Japaner die Dauern aufgefordert, sich au, fre^,« ^elde zu ver sammeln, um einer Untersu^ung wegen an geblicher heimlicher Zusammenarbeit mit den Freischärlern unterzogen zu werden. Statt einer Untersuchung hätten sie den Dauern befohlen, niederzuknien und dann das Ma schinengewehrfeuer eröffn« . Di« Leichen und Häuser seien verbrannt und die Ernte köre- anischen Siedlern zur Verfügung gestellt worden. Herriot über Amerikas ablehnende Antwort. Paris, 25. November (Radio). Mini sterpräsident Herriot erklärte einem Ver treter der „Ere Nouvelle" über die ableh nende Haltung Amerikas in der Schulden srage daß es sich nun nicht mehr allein um Frankreich handele. Das „non possu- mus" Hoovers interessiere vielmehr die gesamte internationale Politik, die da durch in eine äußerst schwierige Lage ge rate. Eine neue Periode von Verhand lungen zwischen Frankreich und Amerika und auch zwischen Frankreich und Eng land werde beginnen. Erst wenn diese Verhandlungen beendet seien werde die Regierung ihre Haltung festlegen. Ans alle Fälle sei die Lage sehr ernst. — Tic Pariser Blätter setzen auch am Freitag ihre Angriffe gegen den amerikanischen Staatspräsidenten fort, den sie beschul digen, seme Versprechungen an Laval nicht gehalten zu haben. Pzlai'ch-nlfs fck« Han*«Kvertrag«b:rhand- lvngen geplant. Warschau, 25. November (Radio). Wie der »Krakauer Illustrierte Kurier" zu be richten weih, soll unmittelbar nach der Ra tifizierung des Nichtangriffsvertrages zwi schen Polen und Sowjetruhland zur »Krö nung des Werkes" noch ein Handelsvertrag zwischen beiden Staaten abgeschlossen w«rd«n. Srw«rbSlosend«monstration vor den» W«iß«a Han«. Washington, 25. November (Radio). 500 Erwerbslose zogen am Donnerstag mit ihren Frauen und Kindern in geschlossenem Zuge nach dem Weihen Haus und versuchten im Büro des Präsidenten «ine Bittschrift zu überreichen. Die Polizei schritt sofort ein und trieb die Menge mit Gummiknüp peln auseinander. Mehrer« Verhaftung«» wurden vorgenommen. Das Weihe Haus wurde durch Absperrung der umliegenden Häuserblocks gesichert. Nalten sucht Unterkommen für seinen Vevöllerungsüberschuß Nach Meldungen aus Kairo hat der König non Italien dem König Fuad von Aegypten mitgetetlt. daß er noch im Lause dieses Win ters einen Besuch in Aegypten machen werde. Neben Len offiziellen Empfängen soll eine Be sichtigung Ler italienischen Kolonien Aegyptens stattfinden. Dieser geplante italienische KöntgS- besuch in Aegypten ist ein Abschnitt aus der großzügigen ErpansionSpoltttk, die Italien aegenitber Nordostasrika betreibt. Die Poli tik stößt im nordostafrikanischen Gebiet bezeich nenderweise nicht auf den Widerstand Eng lands, wohl aber auf denjenigen Frankreich«. picrards neue Wne Professor Piccard teilte der belgischen Presse mit, daß er am 4. Januar nach den Bereinigten Staaten abreiseu werde, um dort Vorträge zir halten und Mittel zu sammeln für eine« Ballonaufstieg in der Nähe de« Nordpol», der in der Hudsonbay im Jahre 1934 stattsinde« ' soll. .Dort sollen die Abweichung der Höhen, strahlen durch den magnetischen Pol untersucht werden. Im Jahre 1933 werde in Belgien ei« Ausstieg stattfinden, um einen neuen Höhen- cekord aufzustellcn. Die geplanten Ausstiege werden nicht durch Piccard selbst, sondern durch Ingenieur Eosyns auSgeführt werden. Eine Mehrheit, auf die sich Herriot etwas einbrlden lang Paris, 25. November (Radio). Luft, fahrtminister Painlevt mutzte nach dem am Donnerstagnachmittag in der Kam. mer erlittenen Ohnmachtsanfall anf An. raten des Arztes das Bett hüten und konnte deshalb in der Nachtsitzung seine beabsichtigte Erklärung nicht abgeben. In der Nachtsitzung, die bis in die frühen Morgenstunden dauerte, ergriffen Red. ner aller Parteien bas Wort, um im Ku- sammenhang mit dem Luftfahrtskandal den in Hast befindlichen Leiter der Aero Postale, Bouilloux Lafont, den ehemaligen Finanzminister Flanbin, den ehemaligen Luftfahrtminister Tumesnil, den Letter der Flugzeugmotorenfabrik Gnom H Rhone, Louis Weiüer, Leon Blum und schließlich sogar den augenblicklichen Lust, fahrtnrinister PainlevL selbst anzuklagen. Aus der Aussprache ergab sich, datz -er Luftfahrtskandal sowohl durch seine geo graphische Ausdehnung — reicht er dock bis nach Südamerika —, wie auch durch die Anzahl der darin zu Recht oder zu Unrecht belüfteten Persönlichkeiten einen Umfang angenommen hat, der es selbst den interessierten Kreisen schwer macht, sich darin zurecht zu finden. Die Aus sprache wurde in den frühen Morgenftun. den des Freitag mit einer Entschließung abgeschlossen, die mit 485 gegen 18 Stim men angenommen wurde. In dieser Ent, schließung, in der der Regierung das Vertrauen ausgesprochen wird, wird auch darauf hingewiesen, daß mit aller Energie gegen die Schuldigen vorzugehen sei und daß die Regierung die Maßnahmen tres. fen müsse, die die Luftverbindung Frank reichs mit Südamerika unter ihrer Kon. trolle ermöglichen. Lokales . Langebrück. Der Bezirks.ObstbauvereiU^ hatte im hiesigen Bahnhofsrestaurant eine Obstschau veranstaltet, die den sehr zahl, reichen Besuchern ein ausklärendes un- lehrreiches Anschauungsmaterial bot. Es rvaren über 200 Proben, mit Namen ver. sehen, ausgestellt, und die größtenteils ausgezeichneten Früchte bewiesen treffend, daß auch in hiesiger, rveniger geeigneter Bodenklasse immer noch ein recht wert- volles Obst gezüchtet werden kann, wenn die Vorbedingungen dazu erfüllt werden. So brauchen auch unsere Edelobsterzeug nisse ausländische Konkurrenz nicht zu fürchten, da sie tn ihrer Güte dieser kaum nachstehen. Die gelungene Schau war für den Verein und seine Mitglieder ein schöner Erfolg. Schöffengericht Pirna Einen gehörige« aber wohlverdienten Denk zettel — einen Monat Gefängnis — erhielt Ler 23jährige Zimmermann Paul Pfeiffer au» Schönfeld bei Dresden wegen fahrlässiger Kör- pcrverlehung und Verkehrsllbertretung. Der Angeklagte war am 3. September gegen 6 Uhr nachmittags auf seinem Motorrad mit einem SoziuSsahrer tn 60-Stundenktlometcr- Tempo die Lohmener Straße in Richtung Copitz gerast. Kur- vor dem Restaurant Felsenkcller geriet er zufolge der hohen Fahrgeschwindigkeit von der Fahrbahn auf den frisch mit Sylitt be streuten Fußsteig und sah sich plötzlich einer Gruppe von zehn Kindern und Frauen gegen- über. Er bremste stark und rutschte dadurch mit dem Hinterrad seiner Maschine in die Kinder gruppe hinein. Nur dadurch, daß er das Vor- derrad im letzten Moment noch nach links riß, ist größeres Unhetlvermteden worden. Nur zwei Kinder wurden schwer verletzt. Die übrigen kamen mit Prellungen und Hautabschür fungen davon. Der Angeklagte, -aS typische Bild eines leichtsinnigen Fahrers, wurde, entgegen dem Anträge seines Verteidigers, der eine Geld strafe für ausreichend hielt, zu der eingangs angeführten Freiheitsstrafe verurteilt und dürfte jedenfalls seines Führerscheines verfustig gehen. üben ckis Fti-aBa qsbrtj Oeff Asvacka timobe?, nickst nbles. 5kstt srrk linkr ds» ülktts,
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