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1932 Anzeigen u. Reklamen mit platworschrtften und ,chw Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorm. 11 Uhr Wr daS «rscheinea der Anzeigen an bestimmten Tagen ober Plätzen, «ovie tür leiepkonifche Aufträge wirb keine Gewähr geleistet. Insertionsbeträge sind sofort bei Sricheinen der Anzeige fällig. Set späterer Zahlung wirb der am Tage der Zahluna gültige Zeilenpret« in Anre nung gebrach« Rabattanspruch erli-cht - b. versvät. Zahlung, Klaqe ob Konkurs d. Austragqebers «tadthant Dresden, «irokeste Slafewih Ar. 1 ,n«chiu» Amt V^-d«n Fr. ««7 MN LvfU/WIycr Postscheck-Konto! 7lr. Dreodo« ^«dr^ «rlb-tMVerff« »af-mttz Tageszeitung für das östliche Dresden und ieine Vororte. xr- amtlichen Bekanntmachungen des Rates zu Dresden für die Stadtteile ^"7^ «nirnlau Rochwitz, Wachwitz und Laubegaft (ll. und UI. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Vlasewitz, Koschwitz, Weiher Hirsch, Weihig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. ^tteoerpoyrry, V k 2 Dreeden-Siaiewitz. - Veranüoorlltch für Lokale» Lar« Drach« für den übrigen Inhalt Lugen Werner beide m Dresden. Libaau-Suchdruckere, «Md DeNagaanstal« Seemann seyer V — .- — . - ^eri«g v—- 2-"Diertel. I Anzeigen werden di« d qespaltene Petit-Zeile mit LS Soldpfenmgen berechne«, Reklamen dle 4 ge,paltene Zeil« schein! isglich mi« den ^'agen ^Am^^emden^ unb^urn^ agra^^ s mit 10V Golbpfennigen Anzeigen u. Reklamen mit plahvorschristen und ichwiertgen Satzarten werden mit 50» p,staeb Iür ^älle hSH. ^ewalt-Kl-ieg' Landgraf r-s LS " )«r 27»— Dienstag, den 22. November Roch kein Ja Kitters! Hangen und Vangen GM Papen-Regierung beibehalten werben soll. Auch sollen von Hitler Sicherungen gegen radikale Streikaktionen gegeben werden. Politik handele. dsm Leitartikel.) wesentlichen nicht nur Ler wirtschaftspolitische, sondern auch der außenpolitische Kurs der Schwere Bedenken der Bayrischen Volkspartei Di« Bayerische Bolkspartei-Korrespon-enz schreibt: Es frage sich, ob sich unter der Füh- rung eines Adolf Hitler der Gedanke der na tionalen Konzentration verwirklichen lass«. Es liege auf der Hand, daß es sich hierbei nm das gewagteste and gefährlichste Expert, spräche« zwischen dem Bertra»e«s- ma«« des Reichspräsidenten «nd de« Parteiführer«, dem Reichstag vorz»- lege« sei«, der dazu Stellung z« nehme« hätte. Der Zweck dieses Vorgehens würde sein, zu ergründen, ob auf diese Weise die Schaffung einer „Tul-ungs"-Front er- möglicht werden kann. Dies wäre der letzte Lenkbare Appell -es Reichspräsiden ten an Las Verantwortungsbewußtsein der Parteien und Parteiführer. Würde ein solches Minimalprogramm deS Reichspräsidenten die gedachte Tolerte- rungssront nicht finden, so wäre die letzte Möglichkeit erschöpft. SS bliebe in die- sem Fall nur mehr eine Möglichkeit näm lich ohne, d. h. also gegen das Parla ment zu regieren, d. h. der Rücksicht auf Parlament, Parteiprestige und schließlich auch auf die Verfassung die Rücksicht auf Volk und Staat überzuordnen. Amtlich wird von der Pressestelle der Reichsreaierung mitgeteilt: Der Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Ar beiterpartei, Adols Hitler, hat an de« Staatssekretär Dr. Meitzner ein Schrei ben gerichtet, in welchem einige Rückfra- gen gestellt werde«, dere« Beantwortung im Lanfe des morgige« Tages (Diens tag) erfolgen wird. Wie erst jetzt bekannt wird, hat am Sonntag- vornrittag zwischen dem Reichspräsidenten von Hindenburg und dem Reichskanzler von Papen eine längere Unterredung stattgesunden. MkM M WH W Der nächste Schritt deS Reichspräsiden ten nach einem- etwaigen Schettern Hit lers würde die Betrauung des Zentrums führers Kaas mit dem Auftrage sein, der zuerst Hitler gegeben wurde. Es ist nahe zu selbstverständlich, daß Kaas nicht glücken kann, was Hitler mißlang. Es würde sich hierbei also eigentlich nur um die Erfüllung einer Formalität, eine Rücksichtnahme auf den Führer der zweit stärksten Partei handeln, die grundsätzlich die Absichten des Reichspräsidenten be jaht. Der -ritte Schritt, den -er Reichspräsi dent dann aller Wahrscheinlichkeit nach unternehmen würde, märe die Betrau ung einer Persönlichkeit seines Ver trauens mit der endgültigen Formulie rung bes von Hindenburg ins Auge ge faßten Mindestprogramms. Dieses Mindestprogramm würde da««, vielleicht «ach vorherige« Ans- MU «I MW« Die Reichspresfeftelle -er NSDAP, teilt mit: Nach eingehenden Aussprache« mit führende« Männer» der national, sozialistische« Bewegung «nd des sonsti ge» öffentlichen Lebens wurde am Mo«, tagaben- 20 Uhr die Antwort Adolf Hit lers in Form «ines Brieses an den Herrn Staatssekretär Dr. Meitzner über reicht. Der Bries enthält eine Reihe von Fragen, die voraussichtlich i« Lanse des Dienstag geklärt werden. Wie die T>U. erfährt, wir- der Brief Hitlers an den Staatssekretär Meitzner nicht veröffentlicht werde». Der Brief wnrde nm 20 Uhr durch de« Reichstags- Präsidenten Goering übergebe». Ueber den Inhalt der Antwort Hitlers, die die Form einer Reihe von Rückfragen nud Vorfrage« enthält, verlantet jedoch, -atz Hitler den Auftrag des Reichspräsidenten in der gewünfchte« Form nicht ange- «ommen hat, wogegen die Tür z« weite ren Verhandlungen offen bleibt. Unter den Persönlichkeiten, mit denen im Lanfe des Montagnachmittag im Kai- serhof eingehende Aussprachen gepflogen worden sind, befand sich auch der Reichs- bankpräfident a. D. Dr. Schacht. ment der deutsche« (Fortsetzung hinter - . « . r -- Kl» «MW VMM MM Allgemein geht Lie Annahme dahin, Laß der Reichspräsident Li« Betrauung Hitlers an be stimmte Bedingungen geknüpft hat, von Lenen in Len amtlichen Aeutzerungen aus guten Gründen nicht die Rede gewesen ist. Wenn die im Umlauf befindlichen Informationen richtig sinö, dann gehört zu Liesen Bedingungen erstens die Forderung, baß an dem «irtschastspro- gramm der Papen-Regierun-, so weit es durch Notverordnungen sestgelegt ist, in Zukunft nichts geändert werde« dürfe. Weitere Notverordnungen sollen in Zu- kunst nicht erlasse» »erde«. Zwei wichtige Ministerien sollen unter keinen UmitänLen «ine Neubesetzung erfahren: das Rkichswchrministerium unL daS Reichsaußen- »kistrrium. Das würde bedeut««, Latz im Anmarsch ^"«r stark«« Schuhabteilung zum RetchSprästdenten-PalatS, daS in di«sen Tagen poutischer Hochspannung unter besonderem Schutz steht. n«««'» MWUDWMS In diesem Jahr bewegt sich -um erstenmal seit vier Jahren die Kurve der Arbeitslosigkeit in anderer Richtung,- während von 1929 bis 1931 vom Juli bis Oktober regelmäßig eine Steige ¬ rung der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen war, ist jetzt ein Absinken eingetreten; eS betrug in Millionen die Zahl der Arbeitslosen: März Juli Oktober 1929 8 1^ 1F 1930 2,7 1931 6 4 4§ 1982 6,2 5,4 5^ Neben dem Sinken der Arbeitslosenziffer an sich ist auch noch bezeichnend die Tatsache, daß Ende Juni d. I. die Arbeitslosigkeit noch um 1F2 Millionen Personen höher lag als in der ent sprechenden Zeit 1931, während Ende Oktober der Unterschied nur noch 0^1 Mill., L. h. ein Drittel der Juni-Ziffer, betrug. Trotz Lieser Besserung ist ei«« z» günstige Beurteilung unangebracht wie sie leider gerade auch in amtlichen Be richte« zu Tage tritt. Beispielsweise wurde für die zweite Oktober- Hälfte ein ähnlicher Rückgang der Erwerbslosen- Ziffer angekündigt wie für die zweite September- Hälfte (nämlich um 160 000), während tatsächlich trotz der inzwischen ausgegebenen Steuergut schein« und trotz einer gewissen Saisonbelebung die Ziffer nur um rund 41 000 zurückging. Zwar hat sich im Oktober 1931 die Zahl der Arbeits losen um rund 269 000 vermehrt gegenüber nur 6000 im Oktober 1932,- bei dieser Zahl spielt aber eine Rolle die inzwischen weitgehend durchge- führte Herabsetzung der wöchentlichen Arbeit-- stundenzahl, die verstärkte Einlegung von Feier schichten zwecks Dnrchhaltimg einer größeren Arbeiterzahl, Lie Verschärfung der ZählüngS- methoden usw. So erwünscht eine Behebnng der Arbeits losigkeit ist, so unerwünscht ist eine zu optimistische amtliche Betrachtungsweise, die sehr leicht zu Enttäuschungen führen und damit psychologische Rückschläge anslöse« kann, die unter allen Nmftändcn schädlich wirken müssen. In diesem Zusammenhang seien mich erwähnt die sogen, „unsichtbaren Arbeitslosen". Bom Institut für Konjunkturforschung wurde vor kurzem ihre Zahl auf ungefähr zwei Millionen Personen geschätzt; dieser Zahl wird jetzt von amtlicher Stelle entschieden widersprochen. Zu berücksichtigen ist hier auch, daß der Zahl der „unsichtbaren Arbeitslosen" gegenübersteht die Zahl der „unsichtbaren Arbeitenden", d. h. der Schwarzarbeiter, die in der letzten Zeit nicht un- erheblich zugenommen hat, so daß sich bis zu einem gewissen Grade ein Ausgleich ergeben dürfte. Während früher die Zahl Ler von Ler Ar beitslosenversicherung, van der Krisenunter- stützung unL von Ler Wohlfahrtspflege ver sorgten HauptunterstützungSempsänger un gefähr gleich war, verhielt sich die Ziffer im Oktober wie 1:2:4; die Wohlfahrtspflege allein umfaßt also mehr versorgte als Arbeitslosenversiche, r»«g «nd Krisennntcrstüstung zusamme«, genommen. Bei Lieser Sachlage bat natürlich die Reich», anstalt für Arbeitslosenversicherung nicht mehr -t« frühere Bedeutung, obwohl sie auch noch