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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 15.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193211152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19321115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19321115
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Enthält Beilage "Fremden- und Kurliste" 93.1932 Nr. 47
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1932
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Monat
1932-11
- Tag 1932-11-15
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Monat
1932-11
-
Jahr
1932
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Dresden Die Kriminalpolizei rechnet mit der Ermordung des Schlossers Hentsch Die Täter sind flüchtig. Bor einigen Tagen berichtete die Kriminal» polizei, daß der 2« Jahre alte Schlosser Herbert Hentsch vermißt wird. Bis jetzt war es noch nicht möglich, die Angelegenheit zu kläre«. Die Vermutung der Kriminalpolizei, daß möglicher weise ein Verbrechen vorliegt, wird jetzt noch -adnrch verstärkt, daß die Personen, die zuletzt mit H. znsammen waren, geflüchtet sind. Auf fällig ist» daß diese Personen, und zwar, der 27 Jahre alte Funker Rudolf Schenk aus Dölzschen, der 22 Jahre alte Telegraphen, banhandwerker Friedrich Fränkel, Chem nitzer Straße 118 wohnhaft, nnd der 2» Jahre alte berufslose Walter Woicik, Marienberger Straße 69 wohnhaft, erst geflüchtet sind, nachdem sie davon Kenntnis hatte», daß die Kriminal polizei mit der Möglichkeit eines Verbrechens rechnete. Nach den bisherigen Feststellungen ist Hentsch am Abend des 1. November fernmündlich angernfen und für 11 Uhr nachmittags in die Nähe des Königshofes in StrehlSn bestellt wor den. Dort ist er auch eingetroffen. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Hentsch und auch die anderen Personen sind Mitglieder der NSDAP, und gehören einer Sturmabteilung an. Der Vermißte hat seine Wohnung in SA.-Uniform mit Mantel verlassen. Er wird wie folgt be schrieben: 17V cm groß, kräftige Gestalt, hell blonde Haare, nach hinten gewellt, bartlos, dunkelbraune Angen, am rechten Zeigefinger fehlt ein Glied, im Genick und am Hinterkops kleine Narben. Sachdienliche Mitteilungen er bittet die Kriminalpolizei nach Zimmer 182 Alle Mitteilungen werden auf Wunsch streng vertraulich behandelt. * Der „Weiße Adler" soll später versteigert werden Das bekannte Vergnügungs- und Tanz lokal „Weißer Adler" aus dem Weißen Hirsch war vor einigen Tagen, wie ge meldet, zivangsversteigert worden. Ans das mit 250 000 Mark gewertete Grund stück erfolgte aber nur ein Höchstgebot von 21 IM Mark. Das Dresdner Amtsgericht verkündete nun beute den Beschluß, daß auf Antrag der Sachs. Vodenkreoit-Anstalt, Ler Dresdner Bank, der Brauerei Felsen keller und anderer der Zuschlag versagt worden sei, weil das Höchstgebot hinter des Schätzungswertes znrückvleibe. Ein neuer Bersteigerungstermin soll spä ter anberaumt werden. Ferner verkün dete das Gericht, daß das Grundstück der früheren Schiffswerft Gebrüder Pierburg nach mehreren vergeblichen Versteigerun gen nunmehr für 384 200 Mark dem Kauf mann Max Apitzsch zugeschlagen worden fei. h. Klavierwettspiel für Schüler. In der Lberrealschule Seevorstadt fand ein Klavier wettspiel statt, zu dem 20 Meldungen aus allen Klassen von Sexta bis Oberprima eingegangen waren. Der erzieherische Wert der Ver anstaltung lag einmal in der Setzung eines Zieles für die Uebungsart der Schüler, ferner in der Schaffung einer Möglichkeit, die Hem mungen beim Spiel vor fremden Hörern über winden zu lernen. Die Wahl der Stücke war freigestellt, nur waren Bearbeitungen und in haltsleere Etüden von vornherein ausge schlossen. So wurden Werke u. a. von Haydn, Mozart, Beethoven (sechsmal), Schubert, Men delssohn aufgeführt. Die Teilnehmer traten alle wohlvorbereitet an ihre Aufgabe heran. Die zahlreiche Hörerschaft verfolgte die Dar bietungen mit großem Interesse. Die Preise bestanden in Urkunden, die im Zeichenunter richt in künstlerischer Form hergestellt worden waren. Der ReichSverband Deutscher Ton künstler und Musiklehrer bekundete sein In teresse an der Veranstaltung durch Abordnung eines Vorstandsmitgliedes. h. Der „Wander-Schäfer" s. Am Sonntag starb Oberlehrer i. R. Theodor Schäfer, in Dresden und Sachsen weithin bekannt als „Wander-Schäfer" durch seine im Verlag Meinhold erschienenen Führer durch Nord- böhmcn, die Sächsische Schweiz, das Erzgebirge, die Lausitz und Dresden. Außerdem mar er über 50 Jahre ein hochgeschätzter Lehrer an der Forwergschen Höheren Mädchenschule uud an der 8. Bürgerschule und lange Zeit Re dakteur der „Kinderlaube". Theodor Schäfer war am 23. September 1850 in Loschwitz ge boren: sehr viele seiner Aufsätze brachten Be trachtungen über seine schöne Heimat. Nach seiner Ausbildung auf dem Friedrichstädter Seminar trat er sein erstes Lehramt in Schmilka an der Elbe an. Die Bootsfahrten auf der Oberen Schleuse bei Hinterhermsdorf wurden auf seine Anregung hin eingerichtet. Der Sächsischen Schweiz blieb er besonders zu getan, und der Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz dankte ihm durch Verleihung der Ehrenmitgliedschaft. h. Totengedenkfeier. In der städtischen FeuerbestattnngSarstalt in DreSdcn-Tolke- Witz findet am Totensonntag, dem 20. d. M.. nachmittags 4 Uhr eine Totengedenk feier statt. Mitwirkende: Mezzosopransoli: Lotte Acitzke, Konzertsängerin; Altsoli: Ly dia Burger-Semmler, Konzertsängerin; Violoncello: Hans vo-n Schuch. EellovirtuoS; Or^el und Leitung: Wilhelm Petzoldt, Orga nist an der Städtischen Feuerbestattungs anstalt. h. Zum Tod« eine« Dresdner Student« la Berlin. Wie berichtet, war in Berlin der 23jährige Student Christian Hertel aus Dres den in seiner Wohnung unter Umständen aufgefunden worden, die ein Derbrechen nicht ausgeschlossen sein liehen. Gr war nach dem Genuß von Lebenr mitteln, die in einem Postpaket zugestellt worden waren, ge storben. Die Erörterungen der Berliner Kriminalpolizei haben ergeben, daß ein Ver brechen ausscheidet, Hertel vielmehr, der schwer nierenkrank war, einen Herzschlag er litten hat. h. Bund für Vogelschutz. Die Ortsgruppe Dresden des Bundes.für Vogelschutz E. B.» Sitz Stuttgart, veranstaltete am 8. d. M. im Dresdner Heimatkundlichen Schulmuseum ihren ersten diesjährigen Vortragsabend. Oberpräparator Reichert berichtete an der Hand zahlreicher, technisch und künstlerisch best gelungener Lichtbilder über seine Erlebnisse während der Expedition des Museums sür Tierkunde nach dem Hochlande am Nyaflasee. Mit seiner sesselnden Vortragsweise verstand er es ausgezeichnet, seinen Hörern die leben digsten Eindrücke von der Schönheit und Eigen art der afrikanischen Landschaft sowie der Le bensweise ihrer menschlichen und tierischen Be wohner zu vermitteln. Vorträge des Dr. Mansfeld sowie des bayrischen Landessachver- stäudigen für Vogelschutz und Leiters der Vo gelwarte Garmisch, NegierungSrat Forstmeister Dr. h. c. Haenel, in beiden Fällen von Licht- bildervorfüchrungen begleitet, sind als wettere Winterveranstaltungen der Ortsgruppe vorge sehen, denen im Sommer wieder eine reiche Auswahl von Lehrausflügen nach vogelkund- lich oder vogelschutzlich wichtigen Gegenden der näheren und wetteren Umgebung von Dresden folgen wird. h. Der Verein für die ev-lnth. Diakonissen anstalt zu Dresden hält, wie aus heutiger Be- kanntmachung im Anzeigenteil ersichtlich ist, am Mittwoch, dem 80. November, nachmittags 4 Uhr, im Festsaal der Diakonissenanstalt seinen 47. ordentlichen Vereinstaa ab. Die Tages ordnung ist in besagter Bekanntmachung an gegeben. h. Bruckner-Abend in der Dreikönigskirche. Bruckners „Requiem" kam gestern abend vom Sinfoniechor unter Leitung von Pembaur erst malig hier zur Aufführung. Das Jugendwerk (Totensang) Bruckners paßt nur für'den katho lischen Gottesdienst. Auch hörte man bei dem gestrigen Kirchenkonzert (Solisten: Liesel von Schuch, Helene Jung, Eybisch und Zottmayr) Bruckners 150. Psalm, dessen Wiedergabe mäch tig wirkte. h. Goldschmiedeobermeister Gäbler KV Jahre alt. Eine in weiten Kreisen Dres dens und Lachsens bekannte und beliebte Persönlichkeit, Goldschmiedeöbermeistcr Alfred Gäbler, begeht morgen, Mittwoch, seinen 60. Geburtstag. Gäbler hat sich aus kleinsten Anfängen heraus zu einer geachteten Stellung im öffentlichen Leben emporgearbeitet. Seit 1022 ist er Vor sitzender des Landesverbandes der Juwe liere, Gold- und Silberhändler im Frei staat Sachsen, seit Jahren gehört er dem Jnnungsausschuß zu Dresden als Vor standsmitglied an und auch der All gemeine Handlverkerverein zn Dresden wählte ihn vor einem Jahrzehnt zum 1. Vorsitzenden. h. Ihr SO. Lebensjahr vollendet heute in geistiger und körperlicher Regsamkeit Frau Pauline verw. Hofmann, verwitwet ge» wesene Doigtland geb. Richter, Hartig straße 4, l., l. h. Die städtischen Bäder am Bußtag. Am Bußtag (Mittwoch, den 16. Nov. 1S32) bleiben sämtliche Abteilungen des Güutzbades und die städtischen Volksbäder geschlossen. h. Der Landesverband ehe«. Schützen 108 veranstaltet am Totensonntag 3.30 Ahr am Ehrenmal, Alaunplatz, eine Totengedenkfeier. Die Gedenkstunde wird umrahmt von Musik stücken, Rezitationen und der Red« des MilitärpfarrerS Münchmeyer. Kranznieder legung und der Regimentsmarsch werden di« Feier beenden. h. Autobrand. Am Montag kurz vor 8 Ahr geriet im Hofe, eines Fabrikgrundstücks auf der Pirnaer Landstraße in DreSden-Leu- ben an einem Lastauto der Benzintank in Brand. Dem Chauffeur und heraneilenden Arbeitern gelang es, mit Schaunrlöschappa- raten das Feuer zu löschen, so daß die Feuerwehr nicht mehr in Tätigkeit zu treten brauchte. h. Selbstmord. In der letzten Nacht nahm sich in ihrer Wohnung Schönfelder Straße 12 eine 53jahrige Arbeiterin mit Leuchtgas das Leben. Bei Eintreffen der Sanitäter war bet ihr bereits Toten starre eingetreten. * Friedrichstadt. Sammelbezirk der Reichs, wehr am Donnerstag: Gruppe IV in Friedrich stadt, Grenze: Weißeritz, Siebenlehner Straße, Nossener Brücke, Bahnlinie DreSden-Freiberg, Falkenbrücke, Wetttnerstr., Postplatz, Sophienstr., Theaterplatz. Platzmusiken finden am Don nerstag von der Kapelle des 3. Jnf.-Regts. 10 statt auf dem Hohcnthalplatz von 10 bis 10.40 Nhr und auf dem Schützenplatz von 11 bis 11.40 Uhr. Dr.-Plauen, Gorbitz, Lotta, Löbtan. Die im Dresdner Westen wohnenden ncugewählten nationalen Stadtverordneten sind: Postinspektor Oskar Beyrich, Plauenscher Ring 14 (Naz.), Dachdcckermeister Gustav Schmidt, Gottfried- Keller-Straße S, und Schlosser Max Lorenz, Niebergorbitz, Silberfund 14. Nichtwieder - gewählt wurde der der Deutschen BolkS- partet angehörige Stadtverordnete E. Baier, der sich besonders der Wünsche und Beschwerden beS Stadtteiles Löbtau angenommen und sie bei den städtischen Körperschaften nachdrücklich vertreten hat. Im Dresdner Westen wohnt ferner der Stadtverordnete Richard Müller, Gottfried- Keller^Ltraße 80 (Zentrum), der schon immer sich der Belange des Dresdner Westens in beson derer Weise angenommen hat. Er hat die Wünsche nicht nur daraus kennengelernt, daß sie ihm zugetragen wurden, sondern auch da durch, daß er sich auch dem Bezirks- und Bürger- veretn in Cotta anschloß und die Sitzungen des früheren 6. BerwaltungSausschusses besuchte. Dr.'Plauen. Der evangelische Arbeiterverein hatte sür Sonntag zu einem Familienabend ins Kirchgemeindebaus eingeladen. Viele Mit glieder und Freunde des Vereins waren der Einladung gefolgt, so daß der Vorsitzende, Hausmeister Stark«, bet seinem Grußmort einen wohlgefüllten Saal vor sich sah. Die Galerie des Saales hatten die evangelischen Jugendvereine Plauens besetzt. Dem Vorstand war es gelungen, für diesen Familienabend Polizetinspektor Hermann Geißer zu gewin- nen, der allen noch in guter Erinnerung von einem der letzten Familtenabende war. Der Vortragende führte die Zuhörer mit seiner munteren Vortragsart in sein Heimatland und ließ die Anwesenden „Sonnige Tage im Schwabenland" erleben. Auf der Lichtbildwand zeigte er alle die von ihm be suchten alten Städtchen und Dörfer mit ihren verträumten Winkeln in felbstaufgenommenen Bildern. Er führte durch die stillen, vom Welt verkehr abgelegenen Ortschaften, wie Markt breit, Ochsenfurt, Sommerhausen, und zeigte den Ort seiner Vorfahren, Langenburg, mit dem Schloß Hohenlohe-Langenburg. Hier in Langenburg sei einer seiner Urgroßväter Nachtwächter gewesen, meinte er in seiner hu morvollen Art, und wenn er heute Polizet inspektor sei, so zeige sich, daß der Beruf in der Familie sich fortgeerbt habe. Seine Wan- derung ging dann über Kloster Comburg, Ell- wangen, Mergentheim, Kloster Schönthal nach Neuenstadt am Kocher, wo sich Deutschlands älteste Linde befindet, die heute von 97 Säu len gestützt werden muß. Ueber den alten römisch-germanischen Grenzwall, den sogenann ten Limes, ging «S weiter ins Frankenland hinein nach Kleverfulzbach, wo der Dichter Eduard Möricke als Pfarrer lebte. Ueber Neckarsulm und Wimpfen wurde das Kloster Maulbronn besucht. Hier wurde gerastet und die Kaffeepaufe eingeschoben. Nach einigen wundervollen Winterbildern aus dem Schwarz- wald ging es nun ins Ncckarland nach Horb und Weil, der Stadt, in der 1571 der berühmte Astronom Johannes Kepler geboren wurde. Sein Großvater war in dem Städtchen Bür germeister. Auch Schillers Geburtsort Mar- bach wurde berührt und das schlcchte Geburts haus im Lichtbrdd geschaut. Dann ging es über Eßlingen zur Metropole Schwabens, nach Tü bingen, von deren hochgelegener Jugendher berge sich ein wundervoller Blick auf die Stadt bietet. Burg Lichtenstein zog am Auge vor- über und machte Wilhelm Hauffs romantische Sag« lebendig. Ueber Urach, Kloster Beuron und Blaubeuren führte die Wanderung zuletzt ans Schwäbische Meer, den Bodensee, nach Meersburg mit seinem alten Schloß, von dem der letzte Hohenstaufe Konradin einst auszog, der dann sein junges Leben in Neapel unter dem Richtschwert lassen mußte. Die Ausfüh rungen Polizeiinspektor Geißers, verbunden mit Schilderungen aus deutscher Geschichte, zeugten von echter und großer Heimatliebe, -sehnsucht und -Verbundenheit, wie man sie nur allen wünschen möchte. Reicher Beifall der Zu hörerschaft entlohnte ihn für den Abend, den er mit seinem köstlichen Humor so reich durch würzte. Hch. Dr-Lö-ta». Eine der ältesten Gaststätten Löbtaus, das Sängerheim in Ler Wernerstraße, ist geschlossen worden. Die schlechten wirtschaft lichen Verhältnisse haben den Pächter veranlaßt, die Bewirtschaftung aufzugeben. Als Löbtau noch kleiner war, fanden sich hier immer eine Anzahl angesehener Bürger zusammen, und es wurde über das Wohl und Wehe -es Ortes ge sprochen. Dresdeu-Lvbtaa. Z« de« Stadtverordneten- wahlen. Di« Würfel sind gefallen! Das neue Stadtparlament ist gewühlt. Das Ergebnis hat den Errvartungen entsprochen, die man nach den letzten Retchstagswahlen ungefähr voraus sehen konnte. Die Wahlbeteiligung war fast die gleiche, wie am 6. November. 39 von den alten Stadtverordneten werden auch diesmal wieder in das Ratbaus einziehen, 86 sind neu gewählt worden. Was ergibt sich nun für un sere Vorstadt aus den Wahlen vom Sonntag? Daran haben wir ja das meiste Interesse mit. Von den 75 Mitgliedern ist nur ein einziger aus unser Vorstadt, -er Elektromonteur Wein hold, welcher der kommunistischen Partei an gehört. Er ist «in noch unbeschriebenes Blatt, denn er ist einer von den Neugewählten. Wird er die Interessen unserer Vorstadt allezeit ge nügend vertreten? Wir wollen es hoffen und wünschen es. Eine Vorstadt wie die unsere müßte noch viel stärker vertreten sein. Wir gehören nun fast 30 Jahre zu GroßdreSden, aber noch lange ist das nicht erfüllt worden, was«uns beider Einverleibung versprochen war- den ist. Und es sind Wünsche, die -urchaus berech tigt sind. Wir haben auch von uns aus immer wieder darauf hingewiesen. Stadtver ordneter Baier, der bisher dem Kollegium an- gehvrt«, war ein eifriger Verfechter unserer Angelegenheiten. Dafür wollen wir ihm auch bei seinem Abschiede aus dem Siadtparlament danken. Freilich, auch er konnte nicht immer mit seiner Ansicht durchdringen, wir waren eben schon immer zu schwach vertreten. Zum ' Teil lag das auch an den gegenwärtigen Ver hältnissen. Aber, was anderswo möglich ist, muß bei der Größe Löbtaus erst recht mög lich gemacht werden. Das möchten wir dem neuen Vertreter für seine Tätigkeit bei den Stadtverordneten mit auf den Weg geben. Dresden «Ost Blasevitz. Die Orgelvesper des vergangenen Sonntags in der hiesigen Kirche stand im Zei chen des kommenden Bußtages und des Toten sonntags. Das „memento mori" drang aus allen Klängen und gab der musikalischen Feierstunde eine besondere Note —, mahnte zu innerer Sammlung und zum Gedenken an das irdische Vergehen. Die Konzertsängerin Fr. Trude Schöne-Knüpfel bot ernste Gesänge von Hugo Wolf,'Eugen d Albert, Woyrsch und Draeseke, in denen sie wiederum ihre feine Stimmkultur, ihre große, tragende Ton- fülle, klangvoll in Höhe und Tiefe, entfaltete- Joh. Striegler, der hervorragende Gcigcn- virtuos, gab in Gemeinschaft mit Organist M. Wolf Albert Beckers Adagio Eis-Moll und August Wilhelmys Romanze für Violine und Orgel, mit dem Herzen empfunden und in edlem Spiel die Herzen der Hörer bezwingend. Organist Max Wolf, der zu Gesang und Geige die feinfühlige Untermalung auf der Orgel ge geben und Lie Vesper mit Hans Fährmanns Sonate in sinfonisc^r Form eingeleitet und mit Karg-Ehlerts Sequenz in C-Mvll beschlos. sen hatte, zwang Lie Zuhörer zwischendurch noch mit den schwebenden Klängen von Rhein bergers „Bisions", einer reizvollen Melodie, Lie von einem anmutig-lieblichen Thema Lurch- wsben wird, in Ler Töne Bann und gab da mit der Herbheit dieser ernsten Stunde den milden, lichtvollen Hoffnungsschimmer. CDr. Blasewitz. Die Anwesenheit des Reichs kanzlers von Papen in Blascwitz am gestrigen Nachmittag verlief ruhig und programmäßig. In der zweiten Stunde fuhr er mit Minister präsident Schieck, Oberbürgermeister Dr. Külz und einigen anderen städtischen und staatlichen Persönlichkeiten vor der Parkvilla des Ministerpräsidenten auf der Äaumannstraße vor, um dort als dessen Gast einige Stunden zu verbringen. Hatte die Ankunft des Reichs kanzlers nur wenig Publikum vor Lie schloß artige Billa in der Naumannstraße gelockt, so war bei dessen Abfahrt, nach 4 Uhr eine größere Ansammlung von Passanten zu verzeichnen. Tie Blasewitzer Sicherheits- und Kriminal polizei sorgte mit Unterstützung aus der Stadt für glatte Abwicklung des Verkehrs. Die Mehrzahl der Gäste fuhr dann dem Stadt zentrum zu, während das Auto des Reichs kanzlers und einige Begleitwagen ihren Weg über die Brücke, durch die Grundstraße in Loschwitz und über den Weißen Hirsch nach der Neustadt zu nahmen. Blasewitz. Die Reichswehr wird am nächste« Donnerstag sammeln in Blasewitz und in der Johannstadt. Grenze: Lothringer Weg, Blase witzer Straße, Forsthausstraße, Tittmannstraße, Wormser Straße, Gabelsbergerstraße, Fürsten straße. Platzmusike« finden am Donnerstag von der Kapelle der Jnf.-Schule statt aus dem Zöllnerplatz von 10 bis 10.40 Uhr und auf dem Striesener Platz von 11 bis 11.40 Uhr. Die Kapelle des Art.-Regts. 4 konzertiert von 9.45 bis 10.25 Uhr auf dem Wormser Platz und von 10.40—11.20 Uhr auf dem Königsheimplatz. apph. Blasewitz. Der Vuudcsbezirk Losch» witz-Blasewitz im Sächs. Militärvereinsbund, dem die Militärvereine des Oberen Elbtales angehören, hält am Bußtag, nachmittag 3 Uhr, im Goethegarten Blascwitz seine Herbst-Be- zirksversammlung ab. Außer den zu erledigen den geschäftlichen Angelegenheiten sichen zwei Vorträge der Kameraden Heinrich-Heidenau und Bez.-Vorst. Oehmichen-Niedersedlitz im Vordergrund der Tagesordnung. Blascwitz/Stricsen. Das Freimaurer-Jnsti» tvt hält am kommenden Freitag, dem 18. No vember, im Festsaale der Schule seinen 83. Kunsterziehungsabend ab, der Werken von Haydn und Mozart gewidmet ist. Als Aus- führende wurden hierfür gewonnen: Die Or chesterschule der Staatskapelle (Leitung Kapell meister Kuhschbach), sowie die Solistinnen Opernsängerin Annelies Hetz (Sopran) und Violinvirtuosin Marianne Tunder. Gäste ha ben freien Eintritt. Striesen. Turmmusik. Am kommen-en Donnerstag wird der Posaunenchor der Ver- söhuungsktrche, abends 7 Uhr, vom Turm der Kirche folgende Choräle zu Gehör bringen: 1) Valet will ich dir geben; 2) Mitten wir im Leben sind; 3) Jerusalem, du hochgebaute Stadt; 4) Ach Herr, laß dein lieb Engelein, Hostcrwitz. An der Gemeindcvcrordneteu» wähl am Sonntag beteiligten sich nach den Fest stellungen des Wahlausschusses von 802 Stimm berechtigten 693 Wähler gleich 86,4 Prozent (687 gültige und 6 ungültige Stimmen). Nach dem Stimmverhältnis gelten als gewählt: vom Wahlvorschlag 1 (Bürgerlich) Sängewerksbe- sitzer Max Kuhnert, Schneidermstr. Friedrich Völkel sen., Fahrradhändler Kurt Rosen löcher sen., vom Wahlvorschlag 2 (Liste Krö mer): Werkzeugschlosser Paul Krömer, Zim merer Paul Schietzoldt, vom Wahlvorschlag 3 (SPD): Schlosser Osrar Hauke, vom Wahl vorschlag 4 (NSDAP.): Gärtner Oskar Räde, Buchhalter Paul Fischer, Sägemüller Richard Walter. Pillnitz. Krankheiten von Zimmerpflanzen. Die Ausstellung der Hauptstelle für gärtneri schen Pflanzenschutz Pillnitz über „Krankheiten der Zierpflanzen" hat bei führenden Erwerbs gärtnern und bei Privatgartenbesitzern und Blumenliebhabern so viel Interesse gesunden, Latz sie bis Donnerstag, Len 17. November ein- schlietzlich geöffnet bleibt. Die zielsichere Auf bauarbeit der sächsischcu aärtncrischen Betriebe im Zusammengehen mit der Pillnitzer Haupt- stelle gibt die sicherste Gewähr dafür, daß die
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