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er m einem verschlossenen Abstellräume der Firma versteckt, wo es von einem Kriminal beamten gefunden wurde. — Zittau. Tumult im Arbeitsamt. Im Arbeitsamt in Olbersdorf »varcn am Sonnabend einige Arbeitslose nach Schluß der Metbezeit zum Stempeln erschienen. Da sie nicht sofort abgefertigt wurden, drangen sie aus den Beamten ein, über wältigten ihn und schlugen ihn nieder. Auf die Hilferufe des Ueberfallenen eilte ein Gendarmeriewachtmeister herbei und stellte die Täter namentlich fest. , — Zwickt«. Ueberfall auf der Landstraße. In der Nacht zum Sonntag wurde der hier wohnhafte Iustizinspektor Müller, der auf seinem Fahrrad von Glauchau kam, auf der Gemeindestrahe Schlunztg-Mosel von einem Unbekannten überfallen und mit einem Ham mer auf den Kopf geschlagen. Müller wurde in schwer verletztem Zustand ins Zwickauer Krankenstift eingeliefert. Es fehlt ein« Ak tentasche, in der sich MilitürverelnSpapier« befanden. Der Hammer wurde am Tatorte vorgefunden. Der Grund zur Tat ist unbe kannt. Aus aller Wett Haftbefehl gegen den Bankdirektor Schäfer. Gegen den seit vierzehn Tagen flüchtigen Düsseldorfer Filial-Vankdirck- tor Schäfer ist Haftbefehl und Steckbrief erlassen worden. Die Veruntreuungen sollen erheblich größer sein, als man im ersten Augenblick vermutete und bis in die Millionen gehen. Schäfer hat mit einer ganzen Reihe von gefälschten Konten gearbeitet und über sie seine Effekten geschäfte laufen lassen. Die Verfehlungen gehen bis 1929 zurück. Todessprung eines Schülers vom Sö- Nlgsstuhl. Ter 17jährige Schüler Herbert Kausmann aus Berlin stürzte sich vom Königsstuhl auf Rügen in die Tiefe. Er war mit dem Zuge aus Berlin gekonnnen und hatte in Saßnitz ein Mietsauto bis Stubbcnkammer genommen. Dort warf er seinen Mantel ab, tat seine Uhr und andere Sachen in die mit Büchern ge füllte Schulmappe und legte alles auf eine S^nk, um dann plötzlich in Richtung des Feuerrcgen-Felsens abzuspringen. Der Wagenbcsitzer konnte ihn üicht mehr an der Tat hindern. Der Abgestürzte wurde als Leiche geborgen. Todcsschuß auf Bergreferendar auf geklärt. Zn der Rächt zum 10. d. M. wurde in Dortmund der Bergreferendar Lodde mit einer Kopsschußverlctzung auf- aefundcn, an der er zwei Tage danach starb. Die Untersuchung der Mordkom mission l^at nunmehr zu nahezu völliger Klärung des Vorfalls geführt. Danach kommen als Täter die beiden ehemaligen SA.-Männer Pastwa und Werdecke in Frage. Während dieser den Lodde nie- derschlng, zog Pastnm eine Pistole und gab den tödlichen Schuß ab. Die beiden Täter sind noch flüchtig, dagegen konnte -er SA.-Stnrmführer Geisner am Sonn tagmorgen verhaftet werden. Er hatte mit zwei weiteren Nationalsozialisten zur Begleitung der Täter gehört. Bei seiner Vernehmung gab Geisner seine Beteili gung offen zu. Zu seiner Wohnnng wur den zwei Uebungs-Ltielhandgranaten be schlagnahmt. Die Küche als Falschmünzerwerkstatt. Festgenommen und dem Amtsgericht zu- gesührt wurde ein Zettzer Einwohner, der «ätsche Fünf- und ZweUnarkstücke ange- sertigt und in den Verkehr gebracht hatte. Die Küche hatte ihm als Werkstatt ge dient. Dort wurden auch alles Material und Falschgeld entdeckt und beschlag nahmt. Sohlengruben als Bolkspark. Die Ab- bauHalden im Bitterfelder Kohlenrevier sollen jetzt ausgeforstet und in gärtnerische Anlagen umgewandelt werden. Das eine 500 Morgen große Grnbenfeld der I. G. Farben in Bitterfeld-Saudersdorf soll unter Verwendung des freiwilligen Ar beitsdienstes in emen Volkspark umge ivandelt werden. Piratenüberfall auf einen deutschen Dampfer. Dem „Hamburger Fremden blatt" wird aus Antosagasta berichtet, daß Piraten den im Hasen von Antosagasta vor Anker liegenden deutschen Dampfer „Elsenach" überfallen und reiche Beute gemacht hätte«. Lehrend der größte Teil der Besatzung des rund 4200 Tonnen großen Dampfers sich an Land befand, erkletterten die Seeräuber unter dem Schutz der abendlichen Dunkelheit den Daurpfer, überwältigten nach kurzem Kampf die Bordwache und banden sie an Mast und Reeling fest. Die Piraten nahmen dann eine gründliche Durch suchung des Schisses vor und raubten »chließlich 500 Kisten Tee. Mit der Beute konnten sie ungehindert entkommen. Tie Polizeibehörden haben eine sofortige Untersuchung des dreisten Uebersalles an geordnet, ohne jedoch bisher die geringste Spur von den Räubern entdeckt zu haben. Holländischer Riesendampfer dnrch Feuer vernichtet. Durch einen heftigen Brand wurde in der Nacht zum Montag im Amsterdamer Hafen der 15 000-Ton- nen-Dampser P.C. Hoost der Dampsschisf- fahrtsgesellschaft Neederland vernichtet. Der Dampfer, der von einer Reise nach Niederländisch-Jndien zurückgekehrt war, wurde am Sonntag zur Vertilgung von Ratten mit Blausäure vergast. Montag, kurz nach Mitternacht, ivar an Bord des Schiffes Fener attsgebrochen. Als ein starkes Aufgebot der Feuerwehr und zwei Löschboote an der Brandstelle erschienen, hatte das Feuer bereits aus die Kabinen erster und zweiter Klaffe übergegrisfen. Trotz der großen Wassermassen, die aus vielen Rohren in das Schiff geschleudert wurden, stand bald der grüßte Teil des Mittelschiffes in Brand. Unter heftigem Geklirr ging das dicke Spiegelglas der Fensterskyeiben in Triimmcr. Wiederholt bürte man dumpfe Knalle, die von der Explosion von Sauerstoffflaschen und von Flaschen mit Preßluft herrührten. Gegen 4 Uhr morgens n»ar nur noch das Vor- und Achterschiff vom Brande verschont geblieben. Das in Flammen stehende Schiff bekam inzwischen Schlagseite gegen Land, worauf es nach Schelliugwode ge schleppt wurde. Man hat das Schiff völ lig aufgegeben und rechnet damit, daß das Feuer noch etlva zwei Tage wüten wird, wenn die Schisfsivand inzwischen nicht durchbrennt und infolge der eindringen- den ätzassermasscn das Schiff zum Sinken gebracht wird. Ter Schaden wird auf meh rere Millioneu Gulden veranschlagt. Zu erwähnen ist, daß das Schiff, das 1926 aus der Werft von St. Nazaire gebaut wurde, während des Baues bereits einmal brannte, wobei ein großer Teil des Schif fes vernichtet wurde. Es bildet ein Talent sich in der Stille... Großes Aufsehen erregen in Madrid die dort in einer Sonderansstellung gezeig ten Zeichnungen und Gemälde eines 18- jährigen Schweinehirten aus Estremadura. Ein spanischer Beamter, den eine Dienst reise in die weltentlegene Heimat des jungen Schweinhirten führte, erkannte den Wert seiner Prodnktionen und hat sich des Künstlers angenommen. Die Ursache des Brandunglücks im Kinderheim Wädenswil ist nach Schwei zer Meldungen eimvandsrei aufgeklärt worden. Es liegt Brandstiftung vor. Als Täter kommt ein Anstaltsinsasse in Be tracht, der 43jährige geistesschwache Wid mer, der mit einigen längeren Unterbre chungen seit 1892 Insasse der Anstalt rvar. Er ist seit der Unglücksnacht mit seinen Sonntagskleidern und unter Mitnahme von Wäsche und etwas Geld verschwun den. Am Vorabend l>atte er mit einem anderen Anstaltsinsassen einen Streit und wurde von der Anstaltsleitung zurecht- gewiesen. Bei einer genauen Durch- snchung seines Zimmers wurde ein zer rissener Zettel gefunden, aus dem hcrvor- ging, -atz er aus Rache das Feuer an gelegt hatte. Wauderschnlen, sogenannte pädagogische Missionen, hat die spanische Regierung organisiert, um nach Möglichkeit die Zeit bis zur Inangriffnahme des großen Schulprogramms schon zur Bildungs arbeit in denjenigen spanischen Gebieten auszunutzen, wo bisher Schulen völlig fehlen. Schwere Taifunverwüstuugen i« Japan. Aus Tokio wird gemeldet: An der gan zen Küste des Stillen Ozeans wütet ein Taifun, der grotze Verwüstungen ange richtet hat. Die Schiffsverbindungen sind unterbrochen. In einem Torfe sind über 40 Häuser zerstört worden. Bis jetzt sol len 15 Tote geborgen worden sein. In einem anderen Torfe ist ein großer Brand ausgebrochen, der das ganze Dorf in Asche legte. Weitere Einzelheiten über das Unglück fehlen noch. 20 Verletzte bei einem Antobusunglück. In der Rühe von Tarbes stich am Mon tag im dichten Nebel ein Autobus mit einem Privativagen zusammen. Beide Wagen wurden erheblich besclmdigt. 20 Insassen des Autobus wurden dabei schwer verletzt. 270« rote in Kuba Tie Zahl der Toten, die der verheerende Wirbelsturm in Kuba gefordert hat, wird jetzt auf insgesamt 2700 Personen ange geben. In Santa Cruz wurde über die Hälfte der Bevölkerung getötet. Der Sachschaden beläuft sich nach den vorläufi, gen Schätzungen auf rund 20 Millionen Mark. 40 v. H. der Zuckerernte und für 2 Millionen abgeernteter Zucker sind ver- »richtet worden. Der militärische Oberbefehlshaber von Santa Cruz berichtet von einer sensatio nellen Voraussage der Katastrophe, die ihn» die Rettung von Hunderten von Hunderten von Menschen ermöglichte. Ein Fischer stürzte mitten in der Nacht in seine Wohnung mit den Worten: „Seht das Meer und de»» Himmel an und Ihr werdet wissen, daß ganz Santa Cruz über schwemmt werden wird." Ter Befehls haber tat hierauf sein Möglichstes, um die Bewohner znr Flucht zu veranlassen, wo bei er -es öfteren sogar mit der Schuß, waffe drohen mußte. Trotzdem gelang es ihn» nur verhältnismäßig wenige zu ret ten, bevor die Katastrophe hereinbrach. MWN Ser Nessim MM Opernhaus Mittwoch (448-4411): Die Macht des Schicksals. Äußer Anrecht. BVB. Gr. 1: 4501-4600. 111Ü1—11 300. Gr. 2: 551—600. Donnerstag (448—4411): Boccaccio. Anrechts reihe «. BB.: 2079—3041. Schauspielhaus Mittwoch (8—4411): Griselda. Anrechtsreihe A. BVB. Gr. 1: 8401—8600. 11 001—11100. Donnerstag (8—4411): Bor Sonnenuntergang. BBB. Gr. 1: 10 601—10 800. Gr. 2: 601—700. Albert-Theater Mittwoch (4): Jugend. Geschlossene Vorstellung für den Allgem. Deutschen Gewerkschaftsbund. — (8): Napoleon und Bonaparte. BVB. Gr. 1: 3701—3800. 5101—5200. Donnerstag (448): Wohltätigkeitsfest der Frauenerwerbshilfe. Die Komödie Mittwoch (444): Uebermorgen. Sondervorstel lung des Weltfriedensbundes. — (448): Der Weibsteusel. VB.: 571—590. BVB. Gr. 1: 11 601—11 700. Donnerstag (449): Schwan weiß alles. BB.: 591-610. BVB. Gr. 1: 3301—3400. Gr. 2: 1 biS 25. Residenz-Theater Mittwoch (8): Bußtag-Konzert. Donnerstag (8): Der Vogelhändler. Central-Theater Mittwoch (4 und 8*): DaS Land des Lächeln-. Donnerstag (8): Die Dubarry. VB.: 711—730. Ziepen vor Verdun. Ein Kriegsroman von Josef Magnus Wehner. Copyright 1930 by Georg Müller Verlag A -G. München Printe- in Germany. Z Leutnant Buchholz wandte sich um. Sein Freund, der Stabsoffizier, stand hinter ihm. Der Leutnant begann das Gespräch, indem er auf den Douaumont deutete „Er soll kein Glück bringen." „Der Sarg?" antwortete der Generalstäb ler. „Sagt man. Ueber zwölfhundert Geschütze werden ihm die Flanken lecken. Er wird weich werden und uns einlasien." „Und dann?" „Dann ist der Feind aus seinem Balkon — du siehst ja den Halbkreis — vertrieben. Wir haben mit Douaumont den Schlüssel zur Nord- sront und wir schließen auf." „Und dann?" „Und dann, neugieriger Frontsoldat, dann fällt die Panzerfeste Vaux, vierzig Meter tiefer und zweieinhalb Kilometer links rückwärts hin ter Douaumont gelegen, es fallen Thiaumont, Kalte Erde und Fleury, es fallen die Forts Belleville, St. Michel, Eouville und Tavannes, und wir stehen in Verdun." „Und dann?" „Langsam. Dann rollen wir die Fronten auf und stoßen aus Paris. Und dann schließen wir Frieden." „Zu Befehl. Du sprichst wie ein Fähnrich in Urlaub." , Gestatte, mein Lieber. Wenn es überhaupt in diesem Kriege einen kühnen, einen faustischen, einen deutschen Gedanken gab, dann ist es der Sturm auf Verdun " „Den w»r machen. Gut. Das ist der Be hnke des Kronprinzen und aller tüchtigen jun gen Soldaten. Ader was meint der alte Herr dazu?" „Du sprichst vom Chef des Generalstabes des deutschen Feldheeres, General von Falken hayn?" „Von ihm selbst — und ich denke zugleich in einer mephistophelischen Ideenverbindung an die Marne. Damals hatten wir auch einen alten Herrn an der Spitze, als das deutsche Heer mit seinem rechten Arm über Belgien nach Frankreich aushvlte und beinahe Paris an sein Herz drückte. Da plötzlich wurden wir gebremst. Morgen Verdun — was will der alte Herr?" „Nicht so laut!" Der Generalstäbler nahm den Frontoffizier beiseite. Er hatte ihm vorher manches erzählt von den Kämpfen zwischen dem deutschen Kron prinzen, der Befehlshaber der Verdunarme« war, und General Falkenhayn von der obersten Heeresleitung, einem Kampfe zwischen Front geist und Stabsgeist, zwischen jung und alt. so wie es Leutnant Buchholz begriff. Die beiden Freunde begaben sich in den Schutz des Sche renfernrohrs, das eben von den Beobachtern verlaßen war. Hier waren sie sicher, nicht ge hört zu werden. Leutnant Buchholz fuhr fort: „Du kennst Moltke den Sieger von 1870/71. Du weißt, was er sagt: Alles ist im Kriege un sicher, sicher nur, was der Feldherr an Witten und Tatkraft in sich selber trägt. Dars ich dich von hier aus angreifen?" „Bitte. Doch sei versichert, baß ich mit dir einer Meinung bin." „Um so besser. Kehrt marsch! Halt!" Vor den beiden Offizieren lag die Front. Der Stäbler holte aus: ,Da — damit du zufrieden bist. Zwischen Maas und Woevre greifen drei Korps an. Habt ihr die ersten Stellungen gestürmt, dann brechen von der MoSvre aus zwei weitere Korps, Front nach der Maas, ein. Und recht» des Flusses bullert die Artillerie. Mein Her-, was willst du noch mehr?" „Warum greifen wir nicht auch westlich der Maas, also von uns aus rechts an? Warum zwängen wir uns nur in die engen Schluchten der Maashöhen? Prost Flankenfeuer!" „Falkenhayn meint, er dürfe nicht alle Re serven aus der Hand geben. Wenn Gegen stöße kommen. Für alle Fälle." „Wer an alles denkt, denkt an nichts. Uebri- gens hast du mir doch einmal von der berühm ten Blutpumpe erzählt. Der alte Herr will, daß Frankreich sich hier verblutet, vor Verdun, dem moralischen Herzen der Front. Die fran zösischen Divisionen sollen durch den Rahmen ihres Verdunheeres postieren und durchsiebt werden, eine nach der anderen." „Stimmt. Das glaubt der alte Herr auch." „Man kann aber nicht zwei Gedanken zu- gleich haben, einen starken, jungen, den des An griffs, und einen alten, schwachen, den der Zer mürbung. Der alte Herr zweifelt, er glaubt nicht an den Sieg, sonst würde er alle Reserven auf den einen Punkt werfen und sie nicht „für alle Fälle in der Hand behalten"." „Folglich — du glaubst nicht an den Sieg?" „Ich glaube, daß Schicksal und Charakter dasselbe sind. Der Charakter des Feldherrn wird das Schicksal der Schlacht entscheiden. Hie Fal- kenhayn — hie Kronprinz. Wer hat das letzte Wort? Die Rangliste?" Der Stabsoffizier schwieg. Er nahm seinen Freund unter den Arm und führte ihn an den Rand des Berges. Ueberall in den Tälern lag das Feuer der Mittagssonne, und überall auf den Straßen sah man Truppen, die von ihren Uebungsplätzen heimkchrten. Ihr freudiger Ge sang erfüllte rundum den Raum. Auf den nörd lichen Hängen der Maashöhen, die dem Feinde abgekehrt waren, sah man ein Gewimmel von Soldaten von Ost nach West in voller Arbeit für den Sturm. Die übrigen Herren des Stabes näherten sich. Einer von ihnen sprach erregt: „Der Teu- lei loll «sich holen, wenn ich da klar sehe. Ziffer s 3 des Angriffsbefehls fordert rücksichtslose Ver folgung, der Feind soll sich nicht setzen . . ." „Das ist die Stimme der Front", sprach Buchholz halblaut. ,„ . . nach Ziffer 2 dagegen sollen wir am ersten Tage schwach gegen die erste feindliche Linie vorfühlen und vielleicht auch die zweite aufklären, damit sie, bitte, am nächsten Vormit tag erneut unter Artilleriefeuer genommen wer den kann." „Und das ist die Bremse des alten Herrn", bestätigte der Freund. „Du hast recht, Buchholz. Die Römer gaben einmal eine seltsame Wahl parole aus: „Die Sechzigjährigen von der Brücke!" Der römische Staat fuhr gut dabei." „Wir werden leben und sehen." „Und siegen!" Die beiden Offiziere gaben sich die Hand. Das Gespräch hatte sie nicht verdüstert. Sie waren jung und hatten die Kraft, auch über den Zweifel hinauszuwachsen. Sie fühlten, wer sich nicht das höchste Ziel stecke, erreiche keines. Und Verdun, das war ein Ziel für Deutsche! Unteroffizier Eduard Lang marschierte in einer der Kompagnien, die gegen Mittag von ihren Uebungsplätzen einrückten. Man war mit vollem Gepäck angetreten: jeder Soldat trug am Koppel das Seitengewehr, den Spaten und die Beilpicke nebst drei Handgranaten, Brotbeutel und Feldflasche, dazu den schweren Tornister mit dreifachen Portionen, mit Sandsäcken und einem Teil der hundertfünfzig Patronen, über der Schulter das Gewehr: einige schleppten noch Drahtscheren und Echutzschilde: zwischen zwei Zügen ging ein Flammenwerfertrupp, der heute unter gewaltiger Rauchentwicklung mitgewirkt batte, am Schlüsse Maschinengewehrleute, deren Feuer die Kompagnie übungsweise unterlaufen hatte. Fortsetzung folgt.