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-« gewähren und den Verkehr wieder« herzustellen. * Kür Sonnabend sind im Einverneh- men mit der BVG. nmfasiende Schutz maßnahme» für die Arbeitswilligen ge- troffen, die darin bestehen, daß die Poli zei mit alle« ihr zn Gebote stehende« Mitteln nötigenfalls dsrch Gebrauch der Schußwaffe, die Arbeitswillige« nach drücklichst schützen wNrd. Die Drohung bat gewirkt Berlins. Nov. (Radio.) Da noch im Laufe der Nacht zum Sonnabend alle ver fügbaren Polizeikräfte in den Straßen dienst einbezogen worden sind, haben sich keine ernsten Zwischenfälle ereignet. Le- diglich einige Sabotageakte sind zu ver zeichnen. So haben Streikende an drei Stellen die Schienen der Straßenbahn mit Zement ausgegossen und die Strom leitungen zerstört. M MWWW Diese Aufklärung ist bei der heutigen Lage der Dinge «in dringendes Erfordernis. Die Ein- schränkung der Bank-Kredite, die letzt wieder um im ganzen erfolgt, bewirkt das Gegen teil von dem, was die Regierung durch Steuererleichterung und Arbeitsbeschaffung an- strebt und erregt ln der schassende« Wirtschaft steigende Erbitterung. Ich darf daher die von mir unter dem 6. Sep tember ausgesprochene Bitte noch einmal wiederholen und knüpfe daran die weitere Bitte, mir mitzuteilen, welche Maßnahmen die Reichsregierung im Benehmen mit der Reichsbank ergreifen will, um ein« Einschrän- kung der zum Wiederaufbau erforderlichen Wirtschaftskredite zu verhindern.* Weshalb der Miner Bürgermeister seines Amtes enthoben wurde Gegenüber anderslautenden Meldun gen über die Gründe -er Amtsenthebung des Eutiner Bürgermeisters Dr. Stoff regen wird von der Regierung des olden burgischen Landesteils Lübeck u. a. mit- getetlt: »Die Zurdispositionsstellung des Bürgermeisters Dr. Stoffregen mußte erfolgen, weil das öffentliche Interesse es erforderte. Ein Konflikt, der zwischen der Mehrheit des Stadtmaaistrats und dem Bürgermeister ausgebrochen war und zur Arbeits- und Beschluvunfähig- kett -es Magistrats geführt hat, sollte durch die Vermittlung des Regierungs, Präsidenten beigelegt werden. Auf die an den Bürgermeister gerichtete Bitte des Regierungspräsidenten, zu einer Bespre chung der Angelegenheit zu kr men, antwortete der Bürgermeister in so ach tungswidriger Weise, daß der Vermitt lungsversuch als endgültig gescheitert an gesehen werden mußte und gleichzeitig eine weitere dienstliche Zusammenarbeit zwischen dem Regierungspräsi-enten und Dr. Stoffregen unmöglich gemacht war. Im Interesse einer ordnungsmäßigen Verwaltung der Stadt Eutin und der Autorität des Staates mußte daher in der erfolgten Art etngeschritten werden* I» MW Die Grüne Front hat an den Reichskanzler unL die Reichsminister «in Telegramm gerich- t«t, in dem «S heißt: Der Beschluß beS Reichs- kabinett», die Entscheidung über die zugesagte landwirtschaftliche Kontingentierung wiederum hinauszuschieben, beschwört «rneut große Ge- fahren für di« Existenzfähigkett der deutschen landwirtschaftlichen Edelerzeugung sowie der Forstwirtschaft herauf. Die Abfatzmöglichkeite» der «richtigste« bäuerliche« Betriebszweige DeatschlandS werde« täglich wachsend durch ei«e Aus» laudSeiusuhr bedroht, die trotz Senkung der deutschen «erbraucherkauftraft »och immer im Zunehmen begriffe» ist. Jeder Tag, um den die Erfüllung der -er Landwirtschaft gegebenen Zusage hinaus- gezögert wird, bringt neu« bäu«rltche Betrieb« zum Erlt«g«n und fügt damit d«r Landwirt- schäft wie dem gesamten Volk« unermeßlichen Schaden zu. Für «ine Besserung der Absatz. Verhältnisse für die deutschen BeredelungS- erzeugniffe bildet Lie Kontingentierung mit ihrer Möglichkeit, di« AuSlandSeinfuhr den deutschen Produktions- und Kaufkraftbedtngun- gen anzupassen, die erste unerläßliche Voraus setzung. Nur die sofortige autonome «erwirk» lichung der bereits seit langem in Aussicht gestellte« Maßnahme« wird der deutsche« Landwirtschaft den Glaube« erhalte« kSa» aen, daß hiater wieberholte« Koatiageatie» rnngSversprechange» der ernste Wille steht, eine lebensfähige Landwirtschaft zum Wiederaufbau der deutschen Volkswirtschaft zu schasse«. G«». Brandes, Fehr, HermeS, Kalckr«uth. Auch aus Sachsen ein Hilferuf Die Landwirtschaftskammer für Len Freistaat Sachsen hat ein Telegramm an -en Reichskanzler, -en NeichSernäh. rungs-, Neichsfinanz- und Reichstnnen- minister gerichtet, in -em es heißt: „Sach sens Landwirte in größter Verzweiflung. Tierische Erzeugnisse, Hauptetnnahme- quelle, versiegt immer mehr. Sie bitten -ringend, die zugesagten Kontingente - rungsmaftnahmen sofort zur Durchfüh rung zu bringen * An die zuständige Stelle weitergelettet Der Reichspräsident hat -em Vorsitzen- Len der alten geschäftsführenden preußi schen Regierung, Otto Braun, auf den Brief geantwortet, in dem sich Braun mit -en Verhandlungen mit dem Reichskom missar beschäftigt hatte. Der Reichspräsi dent hat Braun mitgeteilt, -aß er den Brief dem Reichskanzler zur staats- und verfassungsrechtlichen Stellungnahme übermittelt habe. Wie steht's mit der Vankenstützung? Der bisherige deutschnationale Reichstags- abgcordncte Geheimrat Dr. Ouaatz hat an den NeichSstnanzminister folgendes Schreiben ge richtet: „Bereits unter dem 6. September erbat ich Lie Veröffentlichung einer Liste dertenigcn Banken, die aus öffentlichen Mitteln unter stützt werden oder an denen das Reich kapital- mäßig oder durch Gewinnbeteiligung oder durch vertragsmäßige Abmachungen irgendwelcher Art beteiligt ist. Durch Schreiben vom 24. Oktober bin ich seitens Ihres Ministeriums auf ver- schicdcne Materialien verwiesen worden. DaS ist keine Erfüllung meiner Bitte. ES handelt sich vielmehr um Klarlegung des Einflusses der Sfseutlicheu Hand «»s das -«»Ische va»kw«fe». Go ist die Reform der Sozial versicherung gedacht Sparmaßnahmen im Snteresse der Versicherten Ueber Lie Reformplän« in der Sozialver sicherung erfährt Li« TU. aus gut unterrichtete« Kreisen folgendes: DaS Ziel der Reform ist Reinigung, nicht Auflösung der Sozial» versichern»«. An «ine Eingliederung in di« Arbeitslosenver sicherung wird nicht gedacht, ebensowenig an ein« Verreichlichung. Bet den Verhandlungen wird eine Verständigung mit allen Beteiligten gesucht. Es ist auch nicht beabsichtigt, einige Arten von Versicherungen aufzuheben. Nur ihre Zahl soll vermindert werden. Auf dem Gebiet der Krankenkasse» soll durch Zusammenlegung von GebietS- krankenkassen und durch Vereinigung verwand ter JnnungSkrankenkassen eine Konzentration erreicht werden. Es gibt 2100 OrtSkranken- lasten, 425 Landkrankenkasten, 8680 Betriebs- krankenkasteu und S30 Jnnungskrankenkassen. Dazu kommt noch eine große Zahl von Ersatz krankenkasten. Diese Vielheit soll aufhöreu. Achnltch ist die Lage bei der Unfallversicherung. Der Einschränkung des BersicherungSSetriebeS und des gesamten Wirtschaftsapparates entspre- chend soll «in« Konzentration auch im Be stände der gewerblichen Berufsgenossenschaften vorgenommen werden, deren Zahl heute noch 64 beträgt. Die Eigenart der Verhältnisse in den einzelnen Ländern soll in weitestem Um fang berücksichtigt werden. Die Zahl der LandeSverstcherungSanstalten kann trotzdem erheblich verringert werden, wie dies in Bayern bereits geschehen ist. Als drittes wird eine Vereinfachung bei der Aufsichtsbehörde angestrebt. ES wird nicht im geringsten daran gedacht, die Befugnisse der Länder irgendwie zu beschränken. Die Vereinfachung soll bei den untersten Instanzen, den Versicherungsämtern erfolgen. Man erwägt, diese überhaupt auf zuheben und Li« Aufgab« der Beaufsichtigung ganz den Oberoersicherungsämtern allein zu übertragen. Es hat sich herausgestellt, -aß sich die Oberverstcherungsämter für die Beaufsich- tigung Ler Krankenkaflen bester eignen als die Verstcherungsämter. Di« Oberversicherungs- ämtzr sollen LandesversicherungSämter bleiben und -er freien Versicherung der Krankenkasten als unabhängig fachlich geschulte Staatsgewalt gegenübertreten. Das Reichsversicherungsamt und die Landesversicherungsämter sollen un verändert «rhalten bleiben. Papen wirbt noch einmal um Gefolgschaft Aus, zur „Durchbruchsschlacht deutscher Selbstbesinnung!" Gestern abend sprach Reichskanzler von Papen über alle deutschen Sender. Er führte u. a. aus: Tiefste Trauer muß Lie Brust jedes Patrto- ten erfüllen, wenn er die geistig« Zerris senheit seines Volkes steht. — Tiefste Trauer, wenn er sieht, wie Haß und Berleum- düng, Lüge und Ehrabschneidung tief« Furchen durch die deutsche Volksseele ziehen — und das alles in einem Augenblicke, wo «atio» nale Sammlung höchstes Gebot patriotischer und wirtschaftlicher Klugheit seiu sollte. Um was geht Ler Streit? Er geht um Lie Herstellung einer neuen Staatsführung, die uns aus dem Sumpf der letzten Jahre heraus und der nationalen Wiedergeburt zuführen soll — einer Staatsführung des Zusammenwirken- eines arbeitsfähigen Parlaments mit einer autoritären Regierung. Da ist eS fr«ilich nicht verwunderlich, daß die Parteibüro» kratie, die sie heute beherrscht, sich auf» bäumt und einen Kamps aller gegen alle inszeniert. Wie hatten wir seinerzeit den Kampfruf Hitlers: „Gegen den Marxismus und für die nationale Erneuerung* begrüßt. Indes, sein Einbruch in die Reihen -er Roten Front ist leider nur gering geblieben. Und das ist sicher- lich nicht die Schuld dieser Regierung, die ihm und seinen Propagandamethoden zum letzten Wahlkalnpf und heute so frei« Hand wie nur möglich gelasten hat. Aber eS ist nicht verwun- dcrltch, daß Herr Hitler in jenen Rethen keine Eroberung macht, wenn er für die national« Sammlung di« gleichen Methoden LeS Klassen, kampfes, -er Verleumdung und Verhetzung an- wendet, in denen jene ihm weit Überlegen sind. Der grenzenlosen Verhetzung unserer Jugend, Lieser Aufreizung zum Klassenhaß, Lie. jör Vorbereitung einer proletarischen Welt-, revolution werden wir alle geistigen und mate riellen Machtmittel LeS Staates gegenüber stellen. Darüber kann kein Zweifel sein. Das beste Lieser Mittel aber ist Las große Ziel, das Lie Reichsregierung verfolgt: Die Beschaffung von Arbeit und Brot St« k«nn«n uns«r Programm. Nach Jahren trostlosen Zusehens ist es der erste mutige Ver such, Lie Geißel der Arbeitslosigkeit zu ban nen. Hätte man nicht erwarten müssen, daß jeder Mann, -er Arbeit und Brot sucht, ent schlossen Hand in Hand mit unS anS Werk ge gangen wäre? Ist Las Programm gescheitert? Im Gegen teil, aus allen Orten Les Reiches meldet man Belebung der Wirtschaft. Ist dieses Programm, wt« man verleulnderisch sagt, nur «in Pro gramm für Großunternehmer und Banken? Nein! Tausendmal nein! ES ist ein Programm für Handwerker, den kleinen Arbeiter und den Gewerbetreibenden, ebensogut wie für die Großbetriebe. ES ist ei« Programm für daS werktätige -e«tsche Volk. Aber ich muß hier unmißverständlich fest- stellen: Die Sabotage, die aus reinem Partei- egotSmuS gegen das Programm geführt wird, di« wilden Streiks, die auch von den National sozialisten Arm in Arm mit dem Kommunis mus vom Zaun gebrochen werden, nm den Wirtschaftsfrieden zu stören, sind ein Verbre chen gegen die Gesamtheit der Nation, die hier ihre letzten Kraftreserven eingesetzt hat Als diese Negierung berufen wurde, schrieb sie auf ihre Fahne: „Die nationale Konzen tration.* Wir unterstützten in jeder Weise den Kampf, den Herr Hitler gemeinsam mit uns zu führe» schien. Als dann, am 18. August, Liefe nationale Konzentration gebildet werde» sollt«, da versagte der Führer Lieser großen Beweguug. Es ist ein Streit um Worte, wenn Herr Hitler behauptet, daß «r an diesem schwarze« 18. August nicht di« volle Macht gefordert hätte. Zu ost, und in diesem Wahlkampi tagtäglich, wird es von allen Parteirednern und allen Zeitungen der StSDAP. wiederholt: „Alle Macht für Hitler!* Wenn sich Herr Hitler in den gemeinsamen Zug mit dem großen nationalen Deutschland setzen will, dann darf er auch nicht die Skru- pcllostgkeit besitzen, die Stellung der um die Gleichberechtigung und Wehrhoheit -er Nation kämpfenden Negierung Lurch einen Dolchstoß in den Rücken zu schwächen. Um was es geht, ist doch dieses: Nicht ob dieser oder jener Parteiführer auf dem Kanzlerstuhle sitzt, nicht ob dieser Mann Hitler, Brüning oder Papen heißt, es geht darum, daß wir uns zusammenfinden, um die Lebensgrundlagen -eS deutschen Volkes zu sichern. Unser Amt ist wahrlich kein« Herr- schäft irgendeiner Kaste oder hauchdünnen Schicht, wie man eS hinzustellen beliebt. Unser Amt ist Dienst am Volke. Wir wollen nichts anderes als Helse». Niemand soll von der gemeinsamen Arbeit ausgeschlossen werden und auch die Behaup. tung, wir wollten Lie Frau LeS Wahlrechts be- rauben, ist eine der zahlreichen Wahllügen. Was Liese Retchsregterung will, das hat die Parteipreste aller Schattierungen verschärft und verleumdet. Man kann nicht in fünf Mo naten sechs Millionen Arbeitslos« von Ler Straße bringen, Lie zerrütteten Finanzen ord- nen, den aufgeblähten öffentlichen Apparat zu. sammenschweißen, staatS- und wirtschaftspoliti sche Reformen durchführen, auf Li« LaS Volk seit Jahr«n wartet. Aber überall ist -er Anfang gemacht, die Resnl» täte -er Parteiherrschaft zn beseitige«. In Preußen ist mit eiserner Hand zugegriffen, um Lurch rigoros« Sparsamkeit in Ler Vermal- tung die unerträglichen Lasten zu senken. Für die Landwirtschaft und Lie Gesundung Les Binnenmarktes sind Milliarden aufgewendet. Das gesamt« Finanz- und Wirtschafts. Programm ist ein Beweis eigener Kraft. Nicht um einen Pfennig sind unsere Auslandsschul den vermehrt. All Liese Arbeit soll gekrönt werden durch Li« Reform der Verfassung, Lie wir mit den Ländern und -en Parlamenten durchzuführen hoffen. Dies« Erneuerung muß unser Zt«l sein, wenn wir am 6. November wählen. Deutschland ist nur zu retten, wenn alle wieder von -em Geist« Ler Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft erfüllt sind, der «inst im. Schützengraben -en Geheimratssohn und Len Bauernknecht zur Kameradschaft auf Tod unL Leben verband. Wollen wir nicht endlich Lie „Durchbruchsschlacht deutscher Selbstbesinnung* schlagen? Das ist die Schicksalsfrage, Li« ich vor allom auch an Li« groß« uattonal« Freiheitsbewegung Deutschlands richte. Schließt Li« Reihen, damit nach dem 6. November di« wahren nationalen Kräfte geläutert aus dem Glutofen dieser Notzeit «mporwachsen. Mit Hindenburg für «tu neues Deutsch- landl Richtig so! Wie auS Tilsit berichtet wir-, wurden am Freitag aus dem Zuge nach Moskau 16 reichS- deutsche Arbeitervertreter, die sich auf der Reise nach Moskau befanden, festgenommen und auf das Tilsiter Polizeipräsidium gebracht, wo ihnen die Pässe abgenommen wurden. Bon zuständiger Berliner Stelle wird erklärt, daß die Regierung sich entschloßen habe, dem ständigen Hin und Her der Kommunisten zwischen Rußland und Deutschland ein Ende zu machen. Ein lobenswerter Rechenschaftsbericht Dr. Eckener gewährte Pressevertretern eine Unterredung und gab zum Abschluß -er diesjährigen Fahrten einige Zahlen. Danach hat-das Luftschiff „Graf Zeppelin* insgesamt 290 Fahrten mit 608 600 Kilo meter in 6869 stunden zurückgelegt, da von in diesem Jahre 58 Fahrten mit 180 780 Kilometer. Es ergibt sich also wieder eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 Kilometer je Stunde. Bei den 290 Fahrten wurden befördert 7495 Fahr gäste. An Post wurden befördert 2745 Kilogramm (960 750 Sendungen) an Fracht 2021 Kilogramm. Tas Luftschiff ist 111 mal auf fremden Plätzen mit unge schultem Personal gelandet, hat 26 mal den Aequator überflogen und 38 Ozean- überquerungen durchgeführt. Das große Interesse -er amerikanischen Geschäfts welt an dem regelmäßigen Lustschiffver kehr zeigt sich durch wachsende Zahl -er angclicferten Postsendungen. Wetterdorhers«g«. Messt zeitweise auffrischende Winde aus südlichen Richtungen. Geringe Bewölkung. Nachts kühl, tagsüber mCk.