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Donnerstag, den 6. Oktober 1932 Ar. 235 , - Tage der Zahlung gültige Zeilenprei« in Änre nung gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Klage ob. Konkurs d. Auftraggeber« -ntkSIt di« amtlichen Bekanntmachungen de» Rate» ,u Dresden für di« Stadtteile «. Welker Kirsch, Bühlau, Rochwitz, Wachwitz und Laubegast lll. und III. Verwaltungsbezirks der Gemeinden Bla,«witz, Loschwttz Weitzer W-Itzig und Schön,-Id, sowie der Amt-Hauptmann,chast Dresden. rma« L-n°-w> s«« » a°. r.,«« a.« v'.»« w -.««> »„»„ »»d- m 71—777—I^^I^TIId^E^Ä^WlMlMbi^ZeitunglNurem^ückel^Ar^^^düSg^p^ gricheini täglich mü den ^'UogemAm^^emdenund^^l Bezugspreis betr. monatl.M. r-, I mit 100 Golbpfennigen. Anreisen u. Reklamen mit plahvorschriften und ,chw,engen Satzarten werben mit 50 X stündchenLachen.Aus att^u. neue^ , Redaktion UNt> SkveLitioN . AuHlag berechnet Schluß der Anzeigenannahme VE 11 Uhr Für da- Erscheinen einichl.ZOpfg Trägerlohn. k»r A»,j»Ker keinen Anspruch auf I „ «n» «m . . I ^^r Anzeigen an bestimmten Tagen ober Plänen, sowie für telephonische Aufträge wird postaeb. Für Hätte höh. Druck: Siemens Landgraf I A^s^jÜ Elk. 1 gewähr geleistet. Insertionsbettäge sind sofort bei Erscheinen der Anzüge sättig. Lieferg. bzw.Nachlüferg d^Zei ung ob Anzeigen, > > S-i späterer Zahlung wird der am Tage her Zahlung gültige Zeilenprei« in Anre nung w^rch^ermpr"aufgegeb^werd nicht 5bernebm * Jahrgang ———I gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Mage ob Konkurs d. Auftraggeber« Sächsische DM«»»WMM » «»7 mit Loschwiher Anzeiger Let^rldr.: albgaupresse Nasevitz Tageszeitung für das östliche Dresden und seine Vororte. SkW U M MkllWk»! lastung der Gemeinden nicht gebracht haben". Wollen R WEM oen KvnlliM Bekannllich hat -er Reichsarbeitsminister Schäffer am 3. Oktober eine Verordnung er- lasten, in der eS heißt, Laß die Erfüllung des ArbcitSvertrageS nach Maßgabe der Verordnung vom 5. September als dem Tarifvertrag ent- sprechend gilt. Kampfmaßnahmen einer Tarif. Vertragspartei gegen die Durchführung der Verordnung durch eine andere Vertragspartei oder eines ihrer Mitglieder gelten als Ver letz u n g des Tarifvertrages. Die Verordnung bedeutet, daß ein Lohnabbau im Ginne der Ver ordnung vom 6. September nicht mit einem Streik beantwortet werden darf und daß die Gewerkschaften derartige Streik» nicht unter- stützen dürfen, falls sie nicht dafür haftbar «e- macht werden sollen. Wie wir auS GewerkschaftSkretsen hören, be- trachten die Gewerkschaften Lie Durchführungs verordnung jedoch als rechtsunwirksam, sie bestreiten insbesondere, daß die neue Verord nung sicb rechtsgültig auf die Notverordnung vom 5. L^-r.mäer stützen kann. Die Gewerk schaften wcrdcm daher ihre Haltung in -er Streikbewegung auch nach -er Schäfferverord- nung nicht ändern, h., sie werden nach wie vor die Streikbewegung unterstützen. Die schweben den Arbeitskonflikte erfahren damit eine wesent liche Verschärfung. Die Schlichter sind optimistisch Dem Reichsarbeitsminister berichteten am Mittwoch die Schlichter über ihre Er fahrungen bei der Durchführung der Ver ordnung zur Vermehrung und Erhaltung der Arbeitsgelegenheit. Die allgemeine Meinung war, daß die stellenweise sich er- - gebenden Schwierigkeiten, die übrigens in der Oeffentlichkeit übertrieben wur den, keinen Anlaß geben, an der Verord nung oder an den Weisungen, die bisher Len Schlichtern erteilt worden sind, etwas zu ändern. Da jetzt auch die Anwartschaft auf die Beschäftigungsprämie wirksam geworden ist, rechnen die Schlichter mit zahlreichen Neueinstellungen von Arbeitern für die nächste Zeit. IkWkWMr WWSMS, der sich auf Unterlagen stützt In Ergänzung der obigen trockenen Mitteilung meldet unser Berliner Korre spondent: Die Konferenz, die gestern im Reichs arbeitsministerium mit den Hauptschlich- > tcrn geführt wurde, tst äußerlich ohne sen sationelle Ergebnisse verlaufen. Immer hin zeigte sich eine optimistische Stimmung, die in politischen Kreisen überraschte. ES ist nicht uninteressant, daß in dem gleichen Augenblick, in dem der Reichsarbeits minister von neuem die positiven Seiten des Ankurbelungsprogramms unter streicht, diese von einem so maßgebenden Verband wie den der preußischen Landge meinden erneut bestritten werden. In einer Entschließung dieses Verbandes wird noch einmal betont, daß die Maßnahmen der Reichsregie, rnng „wenigstens bisher eine Ent- Man fordert deshalb mit großer Schärfe die beschleunigte Inangriffnahme des Gereke-Programms, weil nur so auf dem Wege von öffentlichen Aufträgen wieder ein erheblicher Teil der Arbeitslosen in Lohn und Brot gebracht werden könne. Dieser Standpunkt -er Landgemeinden wird bet wichtigen Wirtschaftsgruppen trotz mancher Bedenken im einzelnen ge teilt. Man sagt hier noch immer, daß die Einstellunasprämie« der Reichsregierung allein nicht helfe« könne«. Eine wirkliche Ankurbelung erfordert da neben noch ein Programm großer öffent licher Arbeiten. Ohne das Programm un feine baldige Durchführung sieht man der Zuöunft mit Besorgnis entgegen. Wir glauben zu wissen -aß auch in der Reichsregierung die Strömungen für die ses zusätzliche Programm sich verstärken. Wahrscheinlich werden schon in den näch sten Wochen, ja Tagen, Schritte in dieser Richtung unternommen werden. Woher oie mm iMM Das für das Haushaltjahr 1932 zu er wartende Defizit wird wie wir hören, nachsachverständiger Ansicht rund 730 Mil lionen betragen. Dieser Schätzung sind die Veröffentlichungen über die Reichs einnahmen in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres bzw. den ersten fünf Monaten -es Rechnungsjahres zugrunde gelegt. Dabei wird vorausgesetzt, -aß der Steuer- und Zollertrag bis zum Ablauf des Rechnungsjahres gleichmäßig weiter fließt. Der Ausfall der Eingänge gegen über dem Haushaltssoll für 1930 geht in -er Hauptsache zu Lasten der Besitz- un- Vrrkehrsfteuern, Lie bisher um etwa 320 Millionen hinter dem Voranschlag zurück geblieben sind. 20 Jahre deutsche Fliegertruppen 2.^ 2?»^ wurde auf Befehl -cs Kaisers -ie erste Fliegertruppe -er Armee gegrüudet. . Kch im Kriege so glänzend hervorgetan hat, wurde dann durch das DMat aufgelöst. In diesen Tagen versammelten sich die alten Piloten und Mili. äEmetnsam die Erinnerung an das 20jährige Bestehen der Fliegertruppe zu Potsdam, wo ein Truppenteil die Tradition der Flieger fortführt, fand die k.«"n^^"?^Etner Gedenktafel, die vom Ring Deutscher Flieger gestiftet tst, statt. Sie galt en uver dem Feinde gebliebenen deutschen Lufthelden. — Unser Bild zeigt di« Ehrentafel. Rom anno X Da» groß« Jnbeljahr -es Faschismus. (Brief aus Rom.) An den Mauerecken kleben bunte Anschläge: Kundgebungen Ler Obrigkeit über das große Nationalfest, das Ende Oktober mit großem Gepränge begangen wird. Ende Oktober 1922 rief Benito Muffolini seine schwarzen Heer scharen zum Marsch auf Rom. Der Staats streich gelang. Zehn Jahr« steht jetzt Italien unter faschistischer Vorherrschaft. Di« Feierlichkeiten, deren Höhepunkt auf den 28. Oktober fällt, konzentrieren sich selbst, verständlich auf Rom. Nicht nur, weil Musso lini vor zehn Jahren seinen entscheidenden Schlag gegen Rom führte. Rom ist außerdem so sehr das Zentrum des italienischen Staates geworden, -aß andere Städte wie Mailand oder Neapel -en Wettkampf gar nicht erst auf- nehmen können. Rom — das ist jahrtausende- alt« Tradition, das ist die alte Hauptstadt der Welt. A» dir stolze» Ueberließerunge» der Römer, -eit knüpft gerade der Duce sehr bewußt an. Rom soll nach seinem Plane das werden, waS eS «inst war: Hauptstadt der Welt. Und gerade zum Jubelfest« der Nation soll sich die Haupt- stabt in besonders großartigem Gewände zeigen Auf Schritt und Tritt bemerkt man schon -i« Vorbereitungen Roms zu den Feiern des Anno X. Das „schönere Rom" ersteht auf Ge heiß des Duc«. Vom Riesengrunb des Co losseums aus erfolgt mitten durch tausendjäh rige Trümmerhaufen hindurch ein kühner Straßendurchbruch nach der Via Cavour. Groß artig« Perspektiven eröffnen sich hier: auf -er «inen Seite der Monumentalbau des Co- losseums, auf der anderen das pompöse Denk mal Victor Emanuels. Tag und Nacht rattern hier die Baggermaschinen. Man arbeitet in mehreren Schichten, nachts im grellen Lichte großer Scheinwerfer. Eine weiße Staubwolke hiillt die Gegend ein. Da man einmal bei der Erneuerung d«r Stadt war, hat man auch gleich andere Straßen und Plätze einer gründlichen Restauration unterzogen. Die Piazza Venezia — Mittelpunkt -es neuen Rom — wird neu gepflastert Am Corso Vittorio Emanuele werden auf Anregung Mussolinis Häuser ab gerissen, um auf diese Weise ein antikes Forum ireizulegen. Man buddelt überall, das „schönere Rom" ist im Werden. Mussolini wollte es so. Der Duce erfreut sich in Rom einer beispiel, losen Volkstümlichkeit. In jedem Laden, in jeder Gastwirtschaft sieht man sein Bild. Meist ist er in einer heldischen Pose dargestellt — hoch zu Roß oder doch wenigstens mit wehen- dem Helmbusch. Die «inst sehr mächtige Oppo- sition gegen Mussolini scheint völlig ausgestor- ben. Das Anno X steht ganz im Zeichen des siegreichen Faschismus. Im Duce verkör- pert sich für den gemeinen Mann aber der Faschismus. Und so nimmt es nicht wunder, daß am Nationalfest auch ein großartiges Mus solini-Forum eingeweiht wird. Gepflogenheit römischer Kaiser war es, nach großen Siegen ein prächtiges Forum anzulegen und auf diese Weis« zur Verschönerung und Erweiterung -er Stadt beizutragen. Das Mussolini-Forum zu Füßen des Monte Maria — vor den Toren der Stadt am Tiber gelegen — soll die antiken Fora an Großartigkeit noch Übertreffen. Ein« mächtige Säule aus carrarischem Marmor wird das Andenken des Duce — dauernder als Erz — verewigen. Fürstlicher ist noch «ie ei« sterblicher Me«sch für seine Taten vom Volke belohnt worden. Ganz vcrmag man die Verwunderung darüber freilich nicht zu unterdrücken, daß der Duce die Genehmigung zu dieser pompöse« persönlichen Ehrung erteilt hat. Entweder ragt die Gestalt Mussolinis weit hinaus in die Zukunft oder — ein Volk baut hier ein Monn- ment der Eitelkeit. Immer mehr glaubt