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Heute -arf man trotz aller beunruhigen, ben Vorgänge in «der Welt noch hoffen, baß -er relative Auftrieb, ben bie Welt -urch -te Konferenz von Lausanne zweifellos erlebt, ausreicht, um bie Situation bis zu -er geplanten Weltwirtschaftskonferenz Ltnüberzuretten. Allein bie Entwickelung selbst tn btesem beispiellosen Sturmjahr -er Weltwirtschaftsgeschichte tat gelehrt, selbst -e» Symptome« »es Wiederaufstlego gegenüber skep tisch z« sei». Hat schon -er fortgesetzte Zusammenbruch auf allen Gebieten ber Wirtschaft aller Staaten nicht hinbern können, -atz sich bie wirtschaftliche Praxis stur unb unbelehr- bar immer weiter von ben Grundsätzen -er wirtschaftlichen Vernunft zu -en Irr lichtern verhängnisvoller AugenbUckS- lösungen verirrte, so wir- man fürchten müssen, daß sich -er selbstmürberische Wirt- fchaftsegoismus der einzelnen im Zeichen beS Wiederaufstiegs nicht weniger ver. hängnisvoll auswirkt. Haben bie Völker im verflossenen Jahr alle Nöten und Lasten -er Katastrophe tragen müssen, so sollten bie Führer aus btesem Jahr wenigstens bie notwendigen Lehren ziehen unb erkennen, -atz bie A«geublickslösu»ae«, mit benen ma« sich bisher geholfen hat, i« Wirk, lichkeit nur Werkzeuge bes Unheils waren. Die Statistiker haben lärmst auf- gegeben, bie Ziffern ber Zollnovellen, der Devisenverorbnungen, -er Kontingentie rungen unb -er sonstigen Ein. unb Aus- fuhr Hemmungen zu registrieren. Die Kriminalgeschichte -er Wirtschaftsskanbale ist in diesen verflossenen 366 Tagen um mindestens ebensoviele Kapitel von bei spiellosem, ja unvorstellbarem Ausmaß bereichert worben. Nur die Theorien sind die alten geblieben, unb wo neue kühne Lösungen angeregt wurden, fielen sie dem Schicksal anheim, alsbalb im Dumpf bes politischen Tageskampfes zu versinken. Dieses Notjahr vom 18. Juli 1931 bis 13. Juli 1932 hat niemanden, kein Indivi duum unb keinen Staat, verschont,- allen war bie Not gemeinsam. Werben die Früchte des Erlebens dieser Tage unter -er Sonne wiebererstehender Vernunft reifen? MMSMeSWMM' Die Ursache deS Flugzeugunglück», dem gestern ber Schuhgrobindustrielle Bata und sein Pilot zum Opfer fielen, ist noch immer nicht geklärt. Vor dem Abflug wurden sämtliche in Frage kommenden Flugstationen um Wetter nachrichten ersucht, und von überallher waren die Berichte günstig. Lediglich über dem Flug- platz lag selbst dichter Nebel, trotzdem entschlossen sich der Pilot und Bata aufzusteigen, um über Lem Nebel in bessere Luftschichten zu gelangen. Bata hat fast seine sämtlichen Reisen in diesem Flugzeug unternommen. Nach einer späteren Meldung soll der Pilot eine Hochspannungsleitung übersehen haben, als er wegen des Nebels nochmals zum Startplatz zurückkehren wollte. In dieser Leitung hat sich dann das Flugzeug verfangen und ist abgestürzt. In der letzten Zeit gingen mehrfach Gerüchte über Schwierigkeiten im Bata-Konzern um, die allerdings von der Leitung des Werkes energisch in Abrede gestellt werden. Es wird sich nun nach dem plötzlichen Tode des Schuhkönigs wohl bald ergeben, was an diesen Gerüchten Wahres ist. Der Tod BataS weckt die Erinnerung an die Tragödie des belgischen Finanzmanns und Mil lionärs Baron Löwenstein, der im Juli 1928 auf einem Flug von London nach Brüssel über dem Kanal aus dem Flugzeug stürzte und ertrunken ist. Man nahm damals Selbstmord an. Die Angelegenheit ist nie restlos aufgeklärt worden. Die Bata-Werke find angeblich gesund Die Leitung der Batawcrke gibt über den wirtschaftlichen Stand der Firma folgende Er klärung ab: „DaS Unternehmen ist wirtschaftlich gesichert. Wir haben keine Schulden, alle Steuern sind be zahlt. Die Verkaufsstellen prosperieren. Jedem, der arbeiten kann und will, ist die Arbeit sicher- gestellt. Der Chef hinterließ das Werk in einem derartigen Zustand, daß wir unter Mitwirkung unser aller imstande sind, es nicht nur zu erhal ten, sondern zu weiterer Entfaltung zu führen. In der Führung des Unternehmens wird keine Aenderung eintreten." Der Staat wird gepfändet In Rumänien scheint es allmählich zur Regel zu werden, daß Privatleute, die ihre Forderungen an den Staat nicht etntreiben können, kurzerhand die Kassen eines Staat»- betriebe« pfänden lassen. Ein derartiger Fall ereignete sich kürzlich in Szatmar. Der dor tigen Sparkasse war nach einem langwierigen Prozeß gegen -en Staat wegen der Einlösung der alten Friedenskronen ein Betrag von Milliarden Lei zugesprochen worden. Die Staatskasse verweigerte jedoch die Auszahlung dieses Betrages. Jetzt erschien ein Beamter der Goarkasse tn Begleitung eines Gerichtsvoll zieher» in den staatlichen Gol-bergwerken von Banv Mare und ließ dort nicht weniger als 78 Kilograi 'm Reingold und 89^1 Kilogramm Reinsiwer p'ä"den und die Kassen -es Staat»- bergwerkeS schließen. A. WA Werl m MM Mr LMM Mn vergesse über der Kritik die Vorteile nicht In -er „D. A. Z." veröffentlicht der frühere ReichSbankpräst-ent Dr. Schacht zur Begründung seines Glückwunschtele gramms an -en Reichskanzler von Papen anläßlich -er Unterzeichnung des Lau sanner Abkommens einen Artikel über -as Lausanner Ergebnis. Darin heißt eS u. a., alle Kritik, -ie an dem Lausanner Abkommen getroffen werde, fei berechtigt. Die Kritik werde sich immer «nr in der Richtung bewege« könne«, ob er mehr hatte erreiche« könne«. Kein Wort -er Kritik sei scharf genug da. gegen, -aß immer noch kein französischer Verzicht auf Reparationen ausgesprochen worden sei. Bedauerlich auch, daß Eng land sich wieder einmal zum Träger eines wirtschaftlich unsinnigen und moralisch ungerechtfertigten Bermittlungsvorschla- geS machte. ES sei die alte englische Tak tik, -ie jedenfalls eins für sich habe, daß sie oft zum Erfolg geführt habe. Diese Tak- tik werde im vorliegenden Fall nur dann zum Erfolg führen, wenn -ie drei Mil liarden Obligationen niemals begeben würden. Wolle man eine wirkliche Gesundung der Welt, so werde ma« ia absehbarer Zeit den Verzicht auf die Begebung -er Obligationen ansspreche» müssen. Die Reichsbank werde auch in Zukunft vor -en schwersten Aufgaben stehen. Ein Wesentliches aber sei in Lausanne erreicht, -ie Ausmerzung bes politischen Druckes auf die Wirtschaft und auf die Währung. Aufklärung, -ie auch uns interessiert In Erwartung Ler Erklärung LeS englischen Ministerpräsidenten Macdonald über di« Lau sanner Konferenz hatten sich gestern säst sämt liche Abgeordneten im Unterhaus eingesunden. Macdonald führt« u a. aus: Er Hoss«, daß man al» Ergebnis von Lausanne nunmehr daS letzte Wort über Lie Reparationen gehört habe. Der groß« zeitliche Zwischenraum zwischen Lem Baseler Sachoerständigenbericht und Ler Lau sanner Konferenz gereiche niemand zur Ehr«. Der Reichskanzler von Papen habe sich hartnäckig geweigert, zuzugebe«, daß Deutschland irgend etwas mit de« Kriegs, schnlden zn tnn habe. Al» ich ihm sagte: „Sie müssen wirklich ein Versprechen abgeben", antwortete Papen, „daß er sich aus grundsätzlichen Erwägungen heraus unbedingt weigern müsse, eine Verquickung von Reparationen und Kriegsschulden anzuer kennen." Macdonald ging weiter auf -ie Gerüchte über «in von -en Mächten in Lausanne ge troffenes Gentleman-Abkommen ein. Der Hauiptinhalt des Gentleman-Abkom mens sei am vergangenen Freitag öffentlich mitgeteilt worden. Macdonald wandte sich gegen die Behaup, tvnge«, daß Europa sich einfach zusammeu- getan habe, um Amerika eine Art Ultima tum zu überreichen. Dies« Behauptungen würden wahrscheinlich üble Folgen haben. Er wolle cs daher voll kommen klarmachen, daß in Lausanne lediglich die inneren Schwierigkeiten Europas in Ord nung gebracht worden seien, und daß man sich dort über Vorschläge geeinigt habe, die die dort vertretenen Nationen für wichtig hielten. Wenn Europa, so fuhr Macdonald fort, seine wirtschaftlichen und finanziellen Problem« lösen will, so muß e» die» auch mit den politischen Frag«» tun und die politischen Problem« hängen von der politischen Geistes verfassung ab. Wir müssen noch di« aus dem Kriege übrtggebliebene Atmosphäre ver scheuchen. Deutschland muß als eine Nation mit Selbstachtung betrachtet werden und als eine Nation, die im Rate der Völker be» fragt werden maß, deren Rat angenommen werden mutz, wenn er weise ist, oder ab, gelehnt, wenn er nicht weise ist» genau so wie «s bet jeder anderen Nation der Fall ist. Deutschland muß in den Rahmen der normalen Beziehungen zwischen den Völkern wieder etn»efügt werden. Ich freu« mich, sagen zu können, daß Lausanne uns näher an Frankreich, Frankreich näher an Deutschland und Frankreich und Deutschland näher an uns Engländer gebracht habe." „Wir werden ivciter arbeiten", so schloß Macdonald, „miteinander zusammenarbeiten nnd unser« Hilfe in den Dienst des Friedens stellen. Die Arbeit l>at eben erst angesangcn. Die Abrüstung eröffnete neu« Weg«: — sie mögen sehr breit sein!" - In der Aussprache brachte Lansburry die Freude der Opposition zum Ausdruck, daß end lich ein Abkommen -ustandegekommen sei. Er hoffe und glaube, daß das große Volk der Ver- einigten Staaten den Unterzeichnermächten bei der Durchführung helfen werbe. - LanSburrv fragte dann den Schatzkanzler, ob Vorschläge schwebten, England sofort oder wäh- ^rend -er ParlamentSferten -um Goldstandard Die ReichSba»k stehe wieder als freier »d gleichberechtigter Partner ««ter de» ü-ri-e» Notenbanken da. In -er öffentlichen Diskussion gehe man nur zu leicht über -ie vorhandenen Bin dungen hinweg. Die Aufhebung der Sanktionsklausel im Haager Protokoll und aller sonstigen politischen Bindungen fei ein Verdienst, welches man der deut schen Delegation hoch anrechnen müsse. Der Kampf mit politischen Druckmit tel» sei bee»det. Der Kampf der wirt schaftliche» Vernunft beginne. Mit Freimut und Würde habe der Reichs kanzler unsere politischen Forderungen unmittelbar nach Abschluß der Lausanner Verhandlungen vor aller Welt neu ange- meldet. Dieser Kampf müsse mit unver- minöerter und nationaler Energie wei- tergefüHrt werden und werde genau so zum Ziel führen, wie -er wirtschaftliche Kampf, -er jetzt, vom politischen Druck be freit, neu einsetze. Daß in Laüsanne nicht mehr habe erreicht werden können, komme daher, daß die ganze Lausanner Konfe renz unter dem Druck der Vorbereitungen des vorhergehenden Kabinetts gelegen habe. Würde die Laufanner Konferenz nach de» Reichstagswahlen zusammenge- trete« sei«, so würde der nationale Lebenswille Deutschlands i« ganz an derer, eindrucksvollerer Weise unsere Delegation habe« schützen können. Ganz einerlei, welches Schicksal Lausanne im Deutschen Reichstag erfahren werde, keine zukünftige Verhandlung könne hin ter Lausanne zurückführen, cs könne nur vorwärtsgehen. zurückzubringen. Hierauf antwortete Neville Chamberlain, er zögere nicht, sofort zu sagen, daß die von der BIZ. angenommene Entschlie ßung keinen neuen Schritt seitens der englischen Regierungspolitik darstelle. Bei der englischen Regierung bestehe nicht die Absicht, jetzt oder in unmittelbarer Zu, kunst zum Goldstandard zurückzukehre«. Verteidigung, gegen die Einwände Lloyd Georges Lloyd George beglückwünschte den Minister präsidenten, -aß er durch die schwierige Konfe renz gekommen und ohne Schädigung seiner Gesundheit zurückgekehrt sei. Aus Lloyd Georges Vorwürf«, -aß England sehr wohl eine völlig« Reparationsstreichung in Lausanne hätte durchsetzten können, wenn eS bei der Stange geblieben wäre, erklärte Schatzkanz ler Chamberlain: „Hätten wir etwa Amerika in die Rechnung einbeziehen sollen, als wir -aS Lausanner Abkommen trafen? Hätten wir einer allgemeinen Streichung zustimmen sollen, ohne daran zu denken, was zwischen Amerika und uns nachher vor sich gehen kann?" Es sei ««vernünftig, zv verlange«, daß Eng, land sämtliche Schulden seiner europäischen Alliierten streiche, bevor es an Amerika her, antrete. Di« Lage England» ist vollkommen einfach Wenn eine allgemeine Streichung Lurchgeführt werden kann, dann streichen wirr wenn ein« Streichung nicht möglich ist, dann müssen wir warten un- sehen, was für Vorschläge uns Amerika machen kann. Das sogenannte Gentle man-Abkommen ist lediglich ein Abkommen über etwas, wa» zwischen den Gläubigernationen stattgefunden hat. Wen» Amerika au den Lausauuer Erörte rung«« teilgenommen hätte, wäre das Gentle- man-Abkomme« unnötig gewesen, weil dann an Ort und Stelle ein endgültiges Ergebnis hätten abgeschlossen werden können. * Im Verlauf der weiteren UnterhausauS- sprach« erklärte der Außenminister Sir John Simon, die Ratifizierung des Abkommens durch einen anderen Staat, lasse sich nicht mit Gewalt erzwingen. DaS müsse jeder beteiligte Staat selbst «ntschei-en. Deutschland hab« keinen Grund, sich zu beklag«n. Lloyd Georges Erklä rungen, daß die Abmachungen mit den Alliierten hinter Deutschlands Rücken vor Unterzeich nung des Lausanner Abkommens -urchgeführt worben seien, sei vollkommen falsch. Die eng lischen Vertreter hätten der deutschen Abordnung ihr« Vorschläge mitgeteilt und -ie deutschen Vertreter hätten nicht nur keinerlei Einwendun gen vorgebracht, sondern sie hätten seitdem die Abmachungen auch als völlig verständlich ange sehen. Amerika soll Einsicht zeigen Der Präsident des Auswärtigen AuS- jchusses Lcs französischen Senats, Henry Be renger, veröffentlicht in Ler „Revue de Parts" einen Artikel über die Auswirkung des Lau sanner Abkommens, in Lem er Amerika auf e trmgi nde Notwendigkeit hinweist, sich die altung der europäischen Gläubigermächte zu eigen »u machen un- die iut«rallii«rten Schul- den im gleichen Maß« -«rabzusetzen wie Lie» für die Reparationen geschehen sei. vereng« schreibt folgendes: Ebenso wie jeder andere Staat, um nicht zu sagen noch mehr als jeder andere Staat, ist Amerika von -er Krise be- rübrt. die die ganze Welt ruiniert. Wie -et den Gläubigern und Interessenten Europa» -iveiselt man auch in Amerika nicht mehr daran, baß die Lasten -er Schuldner Hera», geatzt werben müssen, wenn nicht all« -n- lammen Schiffbruch «rl«t-en woll«n. Ma« »»h sich hexte «n-- t« -er Z«k««st der Schaff««» pro-aktive« Kapitals «»ende« ««- nicht ber Ber«aage«heit der rückständigen Schulden. Bon -er Vergangenheit darf man nur den Wr 'Erhaltung des Staate» notwendigen vallaft zurückbehalten. Hierin liegt die Vernunft von einem Kontinent »um anderen. Da Europa seinen Ballast in Lausanne verringert hat, de, steht keine Veranlassung, daß Amerika nicht die gleiche Geste macht. Die künftigen Aufgaben der B3A. Die BIZ. in Basel steht in ihrer GeschSst». tätigk«it an einem Wendepunkt. Ihre wichtigste Aufgabe al» Reparationsbank ist erledigt,- di« BIZ. wend«t sich nun, abgesehen von ihr« TreuhänLeroblicgenheiten, ganz -em neuen Gi- schäftsverkehr zu. Die technischen Einzelheiten dieser Umwandlung sind nicht so einfach. Die langfristigen Pflichteinzahlungen der Gläubiger- regierungen und Deutschlands machen mehr al» die Hälfte des mit 125 Millionen Frank ringe- zahlten Aktienkapitals aus. Sie find natürlich wiederum langfristig angelegt. Mit der Ratifizierung des Laufanner Ab kommens werde« dies« gewissermaßen zum Betriebskapital gehörende« zinsfreie« Sum, me» -urückgezoge«, ««- die Ba«k steht vor der Ausgabe, sie -« ersetze«. Eine neue Aufgabe erwächst -er Bank mit der Ausgabe Ler S Milliarden Schuldverschreibun. gen. DaS bedingt eine genaue Beobachtung Le» Anleihemarkt«». Al» Treuhänderin -er DaweS- und Uoung-Anleihe verlangt -i« BIZ. «an von -er deutsche« Regierung neue Bürgschaften für de» A«- leihe- und Zinsendienst., da durch den Wegfall des Uoungplane» -ie Lurch die ungeschützten Annuitäten usw. gebotene» Sicherheiten aufhören. Präsident MaoGarrah und Vizepräsident Frazer haben in dieser Frag« bereits in Lausanne mit den deutschen Vertre tern Fühlung genommen, nachdem di« von den Deutschen angeborenen allgemeinen Bürgschaften von Ler Lausanner Konferenz al» ungenü- genL bezeichnet waren. Gleichzeitig wird von der BIZ. auch die Rückgabe der Garantieschein« Ler Reichsbank und Li« Aushebung der Vor schriften, die in Las Leutsche Bankgesetz einzu fügen waren, vorbereitet. Norwegen beleidigt Dänemark Wie durch Extrablätter mitgeteilt wirb, ist die norwegische Regierung im Begriff, weitere Gebietsstreifen an der Ostgrönlandküste zu be setzen. „Aften-Posten" will erfahren haben, Latz der ganze Küstenstreifen im Südosten vom Sü. bis 63. Grad in einer Länge von 300 bis 400 km und in einer Breite von 50 km besetzt werde. ES wird hinzugefügt, -aß dieses Gebiet seit 12M nicht mehr von Eskimos bewohnt werde. In Kopenhagen haben diese Nachrichten uv- geheures Aufsehen erregt. DänischerseitS wird festgestellt, daß -er dänische Forscher Knud Rasmussen noch im vorigen Jahr das fragliche Gebiet im Auftrage der dänischen Regierung besucht habe. Es handelt sich um ein Gebiet, das an seinem Südpunkt mit dem grönländischen Hafenplatz Frederiksdal zusammenstötzt un- mit -em im vorigen Jahr durch Norwegen besetzten Ostgrönlaudstreifen zusammenfällt. Der dänische Ministerpräsident Stauning erklärt, sollte die Meldung zutreffen, so sei daS ein noch größerer Eingriff als die Besetzung im vorigen Jahr. Ein solcher norwegischer Uebergriff würde einen offenkundigen Bruch des Abkommens von 1924 darstellen. Gefährliche Ausdehnung des brasilianischen Aufstandes Die Revolution, di« im Staate Sao Paulo ausgebrochen ist, hat sich sehr schnell aus ander« brasilianische Gliedstaaten ausgedehnt. Die Truppen und Polizeikräfte der Staaten Matto, Grosso, Parana, Santa Catharina, Rio Grande do Sul un- Minas Geraes haben sich den Aufständischen zum großen Teil an geschlossen. Armee und Marine werden mobilisiert Aus Rio de Janeiro wird gemeldet: Prä sident Vargas hat im Hinblick auf die ver schärfte Lage in den Südstaaten die äußersten Abwehrmaßnahmen ergriffen und die gesamte Armee und Marine gegen die Aufständischen in Sao Paulo mobilisiert. Der Hafen von Lantos wurde, wie die internationale Schiff fahrt, geschlossen. Die Fremdenschiffe müssen je^t direkten Kurs von Rio nach Montevideo un- Buenos Aires nehmen. Präsident Var gas erklärte, er werde nte vor den Aufständi schen kapitulieren, ihnen aber Gelegenheit geben, den unsinnigen Streit friedlich aufzu geben. Wettervorhersage. Nur vorübergehend lebhafte Winde aus vorwiegend südlichen Richtungen. Meist heiter bis mäßig warm. Neigung zur Nebelbildung. Gewitter wahrscheinlich. Macdonald stellt sich dem Unterhaus