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SüchW mit Loschwiher A«q<iger »u rs « mit 1< Diese» Vlatt enthütt tzie amtliche« Vekan«tmach»«-e» de» Nate» z« Dresde» fiir die Stadtteile Wasewitz, Loschwitz, Weitzer Hirsch, Vühla«, Nochwitz, Wachwitz u«d La«degaft (ll. ««d M. Berwatt»«gsdezir») der Gemeinde« Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig «nd Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dreeden. "Uschlag berechnet. Schtuß tz«r «vt-wonoatzu»« wnn. tt ähr. Für bas Erschet«« an bestimmt«! Tag«, ober PUch«, skr teiey!>«misch« StustrLg« wird -r qeletstet. Insertion«deNäq« stad sofort bei Erschein«» ber Anzeige fällig, späterer Zahlung wird ber am Lag« der Achtung gültig« Zetlenprett in Anre ' nung gebracht ^tabattanspruch erlischt: b. verspät. Achtung, Mag« ob Konkurs b. Austragg«-«r< ßüntxb«! Quh«, «u« alt« ». ME Z«st, Modm-ZriNm», «chn! ltmustrrt' »gen. O«r S«og4peeK b«tr. awaaä.M. j Slasewch, TollewHer Str. 4, » durch vernspr. autaeqeb w«rd.. Nüm. «otr ein« Derantw. b«». b ^ichtiqs nicht übernehm » Jahrgang ————I g^ocht ^at 7lr. 4S3 Sonnabend/Gonntag, den 2 /3. Juli 4932 W» W» kk« HA .MMMW" Der neueste Vorschlag Der von Len Gläubigermächten gestern armeinsam ausgearbeitete Plan ist in Len Kreitagabendstunden inoffiziell in großen Zügen der deutschen Abordnung bekanut- geworden. Eine endgültige Stellungnah me von deutscher Seite zu diesem Plan »ird erst erfolgen, wenn die für heute erwartete offizielle Bekanntgabe in -er Arositzung erfolgt und insbesondere die wa Deutschland geforderte Mitteilung Eier die Höhe der Restzahlung der deut schen Delegation erfolgt ist. Ueber den Inhalt dieses Planes liegen vorläufig nur Mitteilungen von franzö sischer und englischer Seite vor, die deshalb hier nur unter allem Vorbehalt wioder- gegeben werden. Nach diesen Mitteilungen enthält der Plan der Gläubigermächte folgenden Vor schlag: Der Vorschlag der Gläubigermächte an Deutschland wird in der Form einer großen Erklärung der deutschen Abord nung vorgelegt, die als Abschluß der Lau sanner Konferenz von den Konferenz mächten angenommen werden foll. Der Vorschlag der Gläubigermächte ent hält sodann folgende Regelung der Tributfrage: Die deutsche Regierung hinterlegt bei -er Baseler BIZ. zugunsten der Gläubiger mächte Reichsbahnbonds in Höhe einer Cumme, die endgültig erst am Sonnabend von den Gläubigermächten festgelegt wer den wird. englische« und franzSsische« Kreisen ei» Betrag von 4 bis 6 Milliarde« genannt, von denen im Falle der Schnldenstreichung durch die amerikanische Regierung ein Viertel, jedoch im negativen Falle die Ge samtsumme in der Form von Reichsbahn bonds, zu entrichten ist. Ferner soll die deutsche Regierung nach dem Vorschlag der Gläubigermächte ver pflichtet werden, die Verzinsung und Amortisierung der DaweS. und Pöring anleihe weiterzuführen und ferner in 10 Jahresraten von 117 Millionen die durch das einjährige Hoovermoratorium vom 1. Juli 1931 bis zum 1. Juli 1932 aufge schobene Summe zu tilgen. Für die von de« alliierte« Mächte« geforderte Verbindung der iuteralli- lertea Schuldenreyelnng mit der Tri- bntregelnng ist eine „elastische" For- mulieruug gefunden worden, die endgültig erst am Sonnabend festge setzt werden soll. Nach Mitteilungen von englischer und französischer Seite finden gegenwärtig noch Besprechungen über die endgülttige Festlegung dieses Planes statt, der in gro ßen Zügen in der Freitagsitzung verein bart worden ist. Die abschließende Aus arbeitung dieses Vorschlages soll am Sonnabend gemeinsam mit Herriot und Chamberlain erfolgen, worauf der Vor schlag sodann der deutschen Regierung übermittelt werden wird. Annehmbar? - Mn! Zu dem gemeinsame« Vorschlag der Glaubigermächte, der heute offiziell de» Vertretern Deutschlands übermittelt wer- de» soll, wird von den amtlichen deutschen Stelle« keioe Stellung genommen. Jedoch kann vom allgemeinen deutschen Stand punkt darauf bingewiese« werden, -aß er kaum als eine annehmbare Verhand- lungsgrundlage angesehen werden kann, da nach dem Vorschlag der Gläubiger mächte der gegenwärtig bestehende Zustand der Unsicherheit und Ungewißheit weiter fortbestehe« bleibe« würde. Ferner würde durch deu Gläubigervorschlag eine unmit telbare Verbindung zwischen der Rege lung der Tributfrage und den interalli ierte« Schulde« hergestellt »»erde«, die für Deutschland «icht besteht nnd nicht aaer- kauut werde« kann. Durch diese« Vor- schlag würde auch «icht das vo« der deut sche« Regierung «»gestrebte Ziel erreicht «»erde«, daß »»»mehr eine sofortige e«d- gültige Berei«igu«g der gesamte« Tri butfrage eintritt. I« dem Vorschlag fehlt außerdem die Streichung des Kapitels 8 des Versailler Vertrages mit den Bestimmungen über die Kriegsschuldlüge und die Tribute. Sofortige Kabmetts- sitzung einberusen Die deutsche Abordnung hat gestern bis in die Nachtstunden hinein in fortlaufen der telephonischer Verbindung mit Ber lin gestanden, «m das Kabinett über de« Vorschlag der Alliierten in der Tribut rage zu uuterrichten. Es besteht i« Krei en der Abordnung die Auffassung, daß sie endgültige Entscheidung nur vom Ge- amtkabinett, nicht jedoch lediglich von den n Lausanne anwesenden. Labiuetts- Währeud einer Dauer vou drei bis fünf Jahre« tritt ein vollständiger Zahlungsanfschnb für Deutschland ei«. Nach Lem Ablauf dieser Frist werden die Reichsbahnbonds in den Handel gebracht, jedoch nur unter der Voraussetzung, Laß der Kurs der Pounganleihe eine bestimmte Höhe erreicht hat. Die alliierte« Gläubigermächte ver pflichte« sich, sich mit allen Mittel« bei der amerikanische« Regierung für eine Streichung der internationalen Schul den eiuznsetzen. Falls die amerikanische Regierung die Streichung ablehnt, werden dreiviertel der Deutschen Reichsbahn-Bonds von den alliierten Gläubigermächten den Ver einigten Staaten als Abzahlung für ihre Schulden übergeben. Das restliche Vier tel der Deutschen Reichsbahn-Bonds wird bei der gemeinsamen Kasse für den Wie deraufbau Europas jedoch zugunsten Frankreichs eingezahlt. Falls die Ber einigten Staaten auf eine Streichung der interalliierten Schulden eingehen, werden dreiviertel der Reichsbahnbonds der deut schen Regierung wieder zurückerstattet. In diesem Fall würde die deutsche Regierung somit nur ein Viertel der anfänglich fest gesetzten Reichsbahn-Obligationen zu ent richten haben. Dieser Vorschlag enthält somit eine Mindest, ««d eine Hiichstgrenz« für die Restzahlung an di« alliierte« Mächte. Als Gesamtbetrag, de« Deutschland nach diese« Vorschlag zahle« soll, wurde gestern abe»d i« veokekt? Achte schlesische Knltvrwoche In RotiLor O/S. findet gegenwärtig die 8. schlesisch« Kulturwoche statt, die bi« Aufgabe hat, den Gedanken der gemeinsamen StaatS- und Kulturzugehörigkeit zu vfkZen und b« schlesische Kulturarbeit überparteilich zu fördern. Am 2«. Juni wurde im «ahmen »er Kulturw che ein groß«r F«st»ug veranstaltet, in dem u. a. auch ein Wagen für von Deutschland abgetretene Hultschiner Land zu sehen war, brr ein eindrucksvolle» Plakat mu dem vlldni» Friedrich» b«S Große» mitführte. Minister» gefaßt «»erde« kam«. I« Re- gieruugskreise» bestellt di« Absicht, an» Sonntag in einer süddeutsche» Stadt eise Sabiuettsfitzuua abzuhalteu, i« der eine eudgültige Stellungnahme z« dem große« Vorschlag der Gläubigermächte herbeige führt werde« foll. Der Reichsa«ße«mi»ister v»« Neurath, der am Freitaguachmittäg a« de« Voll versammlungen des Völkerbundes für den japanisch chinesischen Streitfall teil- nahm, wnrde telephonisch ans der Sitzung geholt nad begab sich sogleich im Antom». vil »ach Lanfanae znrück, nm a« de« Be- ratnnge« der Abordnung über de« Gläu- biger«orschlag teilzitnehmen. Heute werde« zunächst «och längere Ver handlungen zwische« den Glänbigermäch- te« siattfindcn, da die Endsumme sonne die juristische Formel über de« Zusam menhang zwischen de« alliierte« Schulden n«d der Trio«tfrage «och «icht feststehe «nd in diese« Frage« «och erhebliche Mei- ««»gSverschiede«heite« zwische« de« Glan- bigermächte» bestehe«. Die Bilanz von 14 Laven! Unser Dr. D.-Korrespondeut berichtet: In Berliner politischen Kreisen be ginnt man sich mehr und mehr auf Len negativen Ausgang der Amsanner Konferenz einzustellen. Aus all den Vorschlägen, die in Tages- «nd Nachtfitz«»ge« vo« den sehr e«g zusammenarbeitenden per sönlichen Frennden Herriot «nd Mac donald redigiert und verklausnliert werden, ist bisher kein einziger für Deutschland tragbar gewesen. Man hält es auch kaum für wahrschein lich, daß Lie deutsche Delegation, nur um das äußere Renommee der Konferenz zu retten, einem Kompromißantrag zustimmt in dem Sinne, daß ein Schema ohne feste Zahlenangaben einem Unterausschuß zur weiteren Behandlung und zur Einfügung von endgültigen Ziffern überwiesen wird. Di« Auerkeunung eines solche» Sche mas durch Deutschland würde die grundsätzliche Bereitschaft zn Repara- tiouseudzahlungen ausdrücken, auch wenn diese Zahlungen nach außen hin einen harmloseren Namen er- halten würden. Damit wäre aber die weitere Verhandlungsbasis Deutschlands von innen her unterminiert, befonders, La die weitgehenden politischen Zuge- ständnisse in bezug auf eine Diskrimi nation des Versailler Vertrages, die der Reichskanzler während seiner Enr. lastungsoffensive gefordert hat, kaum ge macht werden. Die Frage ist unter Liesen Umständen nur, ob es noch im letzten Augenblick gelingt, die Weiterberatung der Konferenzthemen einem in keiner Hinsicht gebundenen oder vorher festgeleg ten Ausschuß zu überantworten, oder ob auch Lieser letzte Ausweg scheitert. I« beide« Kalle« stüude ma« aber genau dort, wo man bei Beginn der Konferenz gestanden hat. Die Unzeitgemä^eit der wochenlangen Verhandlungen wäre erwiesen, und eS bliebe nur der Stoßseufzer: „Vielleicht haben im Herbst genau die gleichen Ber- Handlungen iiber genau dieselben Gegen, stände meür Aussicht auf einen reellen Erfolg al» in der Krisenwende de» Juui/Jult."