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Rund um die Well Zusammengestellt von Will H«lm. Letendi»«» Lette» g««er»t. Bet einem großen Schadenfeuer tn Wis- eonfin fUSA.) erlitt einer der Feuerwehr, leul« derartige Brandwunden, daß man ihn al» rettungslos verloren aufgab. Di« ganz« recht« Sette war «ine einzige Wunde. Da kam der Chefarzt des Krankenhauses auf «in« eigenartig« Fd««. Cr zerstäubt«' Gerbsäur«, etnfache Gerbsäure aus Eichenrinde, wi« sie beim Gerben gebraucht wird, auf di« Wunden und «» schien sich ein Wunder zu begeben. Wenige Minuten nach der Anivendung des neue» Mittels ließen di« unerträglichen Schmerzen nach und dann liberzog sich di« Wunde mit «in«r Schutzhant, die jeden Ver band überflüssig machte. Der Mann h«ilt« Üb«rraschen- schnell sein« Verletzungen aus und der Chefarzt suchte weitere Patienten, denen «r dt« Haut gerben kann. * Täglich 1VÜÜ Pfund für den Völkerbund. England fängt an zu sparen. Das ist nicht ganz n«u. Aber es gibt «inige interessante Tatsachen, die im Lauf« der Sparverhaudlunf gen zur Sprache kommen. Und dazu gehört auch -i« runde Summe von 200t« Mark, die dq» britische Empire als Ganzes täglich nach Genf wandern läßt, um den Völkerbund zu unterhalten. Was zu viel ist, ist zu viel. Der englische Unterstaatssekretär Eden hat strengste Sparsamkeit der verschiedenen Internationalen Aemter gefordert. Immerhin — wenn man nicht zahlt, man sieht ja was dabei heraus- kommen kann. China ist das böse Beispiel, da» da seit acht Jahren seine Zahlungen schul dig geblieben ist. Was hat es nun öavon? * Gangfterköuigin in der Jahrmarktsbude. Ehe Al Capoue war, regierte Jack Diamond. Er beherrschte die Unterivelt Neuyvrks und kam sogar übers Wasser, um Europa zu unter jochen. Womit er allerdings kein Glück hatte. Die IvoOjShrige Linde «n Fuße des CollmbergeS bei Hnbertnsburg. Ja, das brachte ihm auch im eigenen Lande Pech, wie denn erfahrungsgenräß es eine un sichere Sache ist, das Laud seiner Herrschaft zu verlassen und auf Reisen zu gehen . . . Tas Schicksal ereilte ihn in Gestalt eines Stückchen Bl«is und er hinterließ ein« hübsche Frau n«bst einem Haufen Schulden. Kiki Diamond, di« gefeierte Schönl>eit und Unteriveltskönigin verstand es nicht, sich zu halten. — In einer Jahrmarktsbude aus Coney Island, dem Rum melplatz Neuyorks, wir- sie „gezeigt" und l«i«rt zwischen den aufsehenerregenden Num mern des sechöbeinigen Kalbes und des Drei zentnerbabys ihre „Erinnerungen" an die große Zeit ihrer Herrschaft herunter . . . Lhr habt das Leben noch vor euch! Jugend, das ist Kraftbewußtsein, Jugend, da» ist Durst nach Größe, ist Hunger nach allem, was die Seele nährt und erfüllt, Jugend, das ist BegcisterungSfähigkeit und glüHende Opferbereitschast. Starke, gesunde Jugend strebte zu allen Zeiten danach, selbständig zu sein. Sie wollte allein ihren Weg gehen, nicht am Gängelband geführt werden. Und sie ging ihren Weg tn zuversichtlicher Lebensbejahung und im Voll- bewußtsein ihrer Kraft. Doch heute ist das ganz anders geworden Die schiveren wirt schaftlichen Verhältnisse, der Mangel an Ar beit, die hoffnungslose Zukunft lallen diesen Drang nach Selbständigkeit verkümmern. Fast klingt «« manchmal wie Hohn, wenn einem jungen, verzrveiselten Menschen gesagt wird: „Du hast ja das Leben noch vor dir!" In früheren Zeiten glich d«r Schritt ins Leben dem Beginn «iner lockenden Wanderung oder einer abenteuerlichen Fahrt, beute bedeutet er Verbannung tn trostlose Wüste. Vorbei ist «S urtt -er goldenen Freiheit" der Jugend. Sie tst heute vor da» blanke Nichts gestellt, oh»e Die imposante Mauer der Talsperre Kriebstein bei Waldheim Aufgabe, ohne Ziel, ohne Hoffnung. Wohin sie sich iveudet, türmen sich unüberwindliche Hin dernisse auf. Millionen sind ohne Arbeit und ohne Hoffnung auf eine Besserung ihrer Lage. Wohin man blickt, Sparmaßnahmen, Erwerbs losigkeit, Einengung und Abbau. Statt him melanstürmender Wünsche und Hoffnungen muß die Jugend den Kampf gegen die eigene Mutlosigkeit und zermürbende Verzagtheit aut- nehmen. Dunkel ist die Gegenwart, und dunkel liegt auch die Zukunft vor ihr. Da gehört eiserner Wille und zielbewußte Energie dazu, um nicht den Optimismus zu verlieren. Fast scheint «s manchmal, als habe ein Teil der Jugend ihren Tätigkeitsdrang und ihre Be geisterungsfähigkeit verloren, als wolle sie müde resignieren. Oft wird auch bloße fana tische Erhitzbarkeit im Strudel -es Partci- lebens für flammende Begeisterung gehalten. Das ist die größte Not, die einen Menschen treffen kann, die Ziellosigkeit: denn sich ein Ziel setzen, heißt seinem Leben einen Sinn und einen Inhalt geben. Und da den jungen Men schen jeder Weg zu ihrem Ziel verstellt ist, be steht die große Gefahr, daß sie über der Schwie rigkeit des Weges auch das Ziel selbst aus Len Augen verlieren. Da haben die Aelteren recht, wenn sie der Jugend zurufen: „Kopf hoch, ihr habt ja das Leben noch vor euch!" Es ist ein Beiveis für ihre Lebensangst und Gleichgültigkeit, wenn die Jungen sich gegen -i«se Redensart empören. Denn >ver es ablehnt, das Leben noch vor sich zu haben, der hat es hinter sich, ehe er sich dessen versieht. Aufgabe -er Jugend ist es, für die Zukunft zu arbeiten, für das Leben, das sie sich aufbauen wollen: die Alten sin- müde und zermürbt vom harten Kampf. Millionen von Menschen hat die Not aus ihrer Bahn geschleudert, aber eines hat di« Jugend ihren Leidensgenossen voraus: sie kann noch hoffen! Noch ni« hat sie es so schwer gehabt, sich durchzuringen, aber mit der Not muß auch ihre Widerstandskraft wachsen. Wer jung ist, hat das Leben noch vor sich. Das Alter unserer Grde DaS Blei verrät es. Eine der wissenschaftlichen Fragen, für di« auch das Laienpublikum stetes Interesse hat, ist di« Frage nach dem Alter der Erde. Seit nrältesten Zeiten schon beschäftigt sie die For scher und seit urältesten Zeiten sind sie zu ver schiedenen Resultaten gekommen. Früher tat man diese Frage zumeist mit der Annahme ab, daß Erde, Sonne und Gestirne ewig wären, seit jeher dagewesen wären und über alle Zeit hinaus bestehen bleiben würden. Die geologische Forschung brachte andere Gesichtspunkte auf. Plan begann zu erkenne«, daß es verschiedene Zeitalter der Erde gab, nicht nur ideell genommen, wie sich die Antike das als „ehernes, silbernes und goldenes" Zeit, alter vorstellte, sondern auf physikalischer Grundlage, als Tertiär, als Diluvium, als Eiszeit. Dutzende solcher verschiedener Perioden kennt man. Sie verraten in der Meng« ihrer Ablagerungen gewisse Zeitgrenzen. SchätzungS. rveise hat man sich nach ihnen gerichtet, wenn man das Alter -er Erde bestimmen wollte. Nun aber hat der Wiener UnivcrsitStS- professor Dr. Kirsch ein neues Mittel gefun den, mit dem er sich seit Jahren beschäftigt, um das Erdalter zu errechnen, und gibt diese s«in« Methode jetzt bekannt. Mittels der Stray- lenkunde, die uns zeigte, daß verschieden« Ele mente zerfallen, aus dem Verhältnis der Blei menge, die sich aus dem Uran gebildet hat, kann man berechnen, wi« lange Zeiträume dieser Zerfall gedauert hat. Di« Zersallge- schwindigkeit des Urans ist uns bekannt, die Bleimeng« der Erde ebenfalls — und auf Grund dieser Tatsachen kommt Dr. Kirsch z« dem Schluß, daß unsere Erde nicht weniger als anderthalb Milliarden Jahre alt ist. wel cher Ueberzeugung sich ander« Forscher an- schließen. Schloß H»bertusburg, Las heute als Heil- nnd Pjlegestätte für Geisteskranke dient.