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Lei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre nung gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Klage ob. Konkurs d. Auftraggebers 94 Jahrgang Montag, den 30. Mai 1932 Nr. 124 »mb«»«»»: SäMbemk vrwbe«, «rokast« Masewttz Ar. «sa »So-st-echKoat». Ar. SU Dresden «i«tt »ntkält die amtlichen Bekanntmachungen de» Rates ,u Dresden für dl« Stadtteil« .. , ,. Kirlch. Bühlau. Rochwitz, Wachwitz und Laub«gaft (ll. und M. Verwaltungsbezirk» der Gemeinden Wasewitz, Loschwitz. Weih« Weihig und SchSnseld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. »«.»--«-Moch. - -»««-» Zn».« a„-° »Äd« m v«-dm. „nd »urliüe. Aarar-Warte, Radio-Zeitung, Nur »'N Dierle,. I Anzeigen werden die 8gespaltene Petit-Zeite mit rs Goldpfenntgen berechnet, Reklamen di« 4 gespaltene Zeile Lnchtin' täglich mit den Seilagen- Am^A^md^ und nu monatl. M. r.-, mit 1V0 Goldpfenntgen. Anzeiaen u. Reklamen mit plahvorickristen und ichwieriqen Satzarten werden mit 30^ , Redatti»» und aw«»m«n 1b-'-«n«. Schl«, An„l,«,-n«.»m. °E u L,. ,s, da» AsgsxsVjh Tolletvitzek Etz. 4 Ng-'s°m» » durch sernspr. aufgegeb werd., könn. wir eine Derantw. dez. v nimngl n,w> - Sächsische DlWMI - AWivEc mit Loschwitzer Anzeiger - - - xH.: aibgaupresse Dlalewitz Tageszeitung für das östliche Dresden und seine Vororte. MmWMW Mehrheil in MllbW Tas vorläufige amtliche Gefamtergeb- Jn Klammern die Ergebnisse der vor jährigen Landtagswahl vom 17. Mai. ,is -er Landtagswahl l für -e« Freistaat Lloenburg lautet: DNVP. 15 629 112 529) HD. 50 987 154 878» erlP. 1404 1224» SPD. 15 590 118 985» Nationale Bgg. 2 308 115 012» ktaatspartei «218 18 513» Landvolk , 5 987 15 405» NLDAP. 131 525 197 778» Zentrum 42114 148192» Durch die etwas geringere Wahlbeteili gung hat sich die Zahl der Landtagssitze von 4« auf 4« verringert, und -er neue Landtag zeigt im Vergleich mit dem bis herigen folgendes Bild: 29. 5. 32 17. 5. 31 Deutschnationale 2 12» SPD. 9 111) SAP. — (-) Kommunisten 2 (3) Nationale Vereinigung — 12» Staatspartei 1 (D Landvolk 1 (1) Nationalsozialisten 24 (19) Zentrum 7 (6) Ein Mißtrauensvotum gegen die Reichspolitil Ium Oldenburger Wahlergebnis schreibt die Pressestelle der Reichsleitung der NSDAP.: „Tie NSDAP, hat bei der heutigen Oldenburger Landtagswahl die absolute Mehrheit von sämtlichen Mandaten erobert. In der Entscheidungsstunde des Kabinetts Brüning hat das Volk ge sprochen und Recht und Anspruch der NSDAP, auf die Staatsführung mit einer überwältigenden Dertrauenskund- aebung bestätigt. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte für die wirkliche Stimmung des Volkes und für die hoff nungslose Minderheit, in der sich das Kabinett Brüning in ganz Deutschland befindet, dann ist er heute in Oldenburg für das ganze deutsche Volk erbracht worden. Was gedenkt Herr Dr. Brüning und sein Kabinett morgen mittag um 12 Uhr dem Herrn Reichspräsidenten zu erklären?" Die Regierung sei gewarnt! Die deutschnationale Reichstagsfraktion wendet sich in einer Entschließung gegen die bekanntgewordenen Absichten der Reichsregierung, durch Notverordnung „im öffentlichen Interesse" Zwallgverstei- gerung derjenigen landwirtschaftlichen usw. Grundstücke zu betreiben, die im Eicherungsverfahrcn waren und die an geblich nicht mehr saniert werden können. Sollten wirklich diese Pläne durchgeführt werden, so bedeute das furchtbares Un recht am deutschen Osten. Bor allem werde das Gefühl der Rechtsunsicherheit gesteigert. Die deutschnationale Fraktion warnt die Rcichsregierung, den in dem Notverord nungsentwurf angedeuteten Weg zu be schreiten, und kündigt allerscharfsten und unerbittlichsten Kampf mit allen Mitteln an für den Fall, daß die Relchsrea.erung auch diese Warnung in den Wind schlagen sollte. Kürzungen, die zu hart erscheinen lieber den bereits bekcmntgewordenen sozialpolitischen Inhalt der Notverordnung hinaus bringt der Polttlsch-Gewerkichast- liche Zeitungsdienst eine neue Mitteilung, in der es heißt: Da die in Aussicht genommenen neuen steuerlichen Belastungen zum Ausgleih des Defizits nicht ausreichen, sollen dir Sätze der Arbeitslosenversicherung und der Krisen fürsorge auf die Satze für die Wohl- fahrtsfürsorge gesenkt werden. Die durch schnittliche Senkung beträgt in der Arbeits losenversicherung 23 v. H.; sie geht aber in kleinen Orten und für ledige Unter stützungsempfänger bis fast zu 50 v. H. In der Krisenfürsvrge ist eine Senkung von 15 v. H. vorgesehen. Dabei soll eine Aufgliederung nach Ortsklassen erfolgen. In der Invalidenversicherung muß zur Deckung des Defizits eine Senkung der Renten durchgeführt werden. Die eigent liche Invalidenrente von 36,80 RM. im Monatsdurchschnitt wird um 6,50 RM. auf 30,30 RM. gesenkt. Die Witwenrente von etwa 14,75 RM. um 4 RM. auf 10,75 RM. herabgesetzt werden. Dies« KürAungen bringen ungefähr 200 Millionen RM. ein, darüber hinaus aber wird man eine Verwertungsstelle für das Vermögen der Invalidenversicherung schaffen. Vertrügen diese Gehälter leine Senkung? Im Haushaltsentwurf des Auswärtigen Amtes für 1932 findet sich u. a. auch eine Uebersicht über die Bezüge der Auslands vertreter des Deutschen Reiches. Diese Be- züge setzen sich zusammen aus dem Inlands grundgehalt, einer Auslandszulage, einer Aufwandsentschädigung bzw. Kanzlerzulage. Die Zulagen bzw. Aufwandsentschädigungen Achten sich nach den Preisverhältnissen der einzelnen Länder, in denen die Reichsver treter beglaubigt sind. Am höchsten dotiert ist der Botschafterposten in Washington; der dortige Botschafter erhält 121 878 RM. CS folgen die Botschafter in London mit 113 893, in Moskau mit 109 402, in Pans und in Rom mit je 100 337 RM. Bon den De- andten ist am höchsten bezahlt derjenige n Buenos Aires mit 114 294 RM.; es folgt der Gesandte in Peking mit 72 557 RM., an dritter Stelle steht der Gesandte in Rio de Ianeiro mit 63 030 RM. Unter den Ge sandtschaften 2. Klasse sind am besten do tiert diejenige in Teheran und diejenige in Kairo. Der deutsche Gesandte in Teheran erhält ein Gehalt von 59 298 RM., der in Kairo von 51 486 RM. Kein Landesverrat feststellbar! Nach einer Mel-ung -es nationalsozia listischen Zeitungsdienstes hat -er Ober reichsanwalt erklärt -atz -ie Prüfung des ihm seinerzeit von -er preußischen Regie- Brüning zurückgetreten Von gestern auf heute vertagt Der Reichspräsident von Hindenburg traf am Sonntagmorgen um 7 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge wieder in Berlin ein. Er begab sich sofort in das Reichspräfidentenpalais. Um 11 Uhr empfing er den Reichskanzler zu einer Aussprache über die gesamtpolitifche Lage. Die Aussprache sand unter vier Angen statt. Sie wird am Montag um 12 Uhr fortgesetzt werden. Ueber das Ergebnis der Besprechung wnrde nichts bekauutge- geben. Ein Augenblick von historischer Bedeutung Berlin, Z». S. («atzt«) Vei seinem heutigen Empfang beim Reichspräsidenten hat der Reichskanzler Dr. Vrüning den Gesamtrücktritt der Reich-re- giernng überreicht. Der Reichspräsident hat den Rücktritt angenommen. Der Reichspräsident will di« Neubildung der Regierung auf parlamentarischem Wege versuchen. Berlin, 30. Mai. (Radios Der Reichspräsident hat das derzeitige Kabi nett gebeten, die Geschäfte bis aus weite res fortzuführe«. Er wird zunächst ver suchen, aus dem üblichen parlamentarischen Wege die Neubildung der Regierung vor- zuuehme« und heute nachmittag zuerst de» Reichstagspräfidente« Löbe, dann anschlie ßend die Fraktionsführer der verschiedenen Parteien in der Reihenfolge ihrer Frak- tionsstärke empfangen. Reichskanzler Dr. Brüning hat gebeten, ihm möglichst bald eine« längere« Urlaub zu bewillige«, da er i» die Erörterungen um die künftige Kabinettsbildung nicht hineiugezoge« wer- de« Möchte, rung zugeleiteten Materials gegen -te SA. -ie völlige Haltlosigkeit -er Lan-es- verratsanklage gegen irgendeine Stelle der Nationalsozialistischen Partei ergeben habe. Ein Verdacht des Landesverrats l>abe sich aus keinem der Schriftstücke her- lciten lassen, so -aß -as Verfahren ein gestellt wor-en sei. Deutsche Arbeit unter der Trikolore Bo« unserem ES-Berichterstatter. Drei Jahre lang arbeiteten deutsche Ar beiter auf deutschem Boden hinter französischen Grenzpfählcn. Drei Jahre lang bauten deutsche Firmen im ehemals deutschen Lothringen auf französischen Befehl. Wir haben unsere Schul- -igkeit getan, wir können gehen. Dreitausend Arbeiter kommen jetzt zurück aus Diedenhofen, aus Metz, wo sie eines der bedeutendsten Werke denk- scher Technik für Frankreich fertigstellte« — den neuen Moselkanal, -er am 27. Juni vom französischen Staatspräsidenten unter dem Zeichen der Trikolore eröffnet wird. Langsam gleitet der schwere Traubertkah« moselabwärts an uns vorüber. Unser flinkes Motorboot rattert durch niedrige, breite Kiel- wellen flußauf. Hinter uns ist Mallingen im Frühnebel versunken, wir steuern auf Disdcn- hofen zu. Unser Führer, Besitzer großer Wein- berge und beteiligt an der einheimischen In dustrie, benutzt den Anfang der Fahrt, um uns über unser Ziel, den neuen Moselkanal und -ie Schleusenanlagen von Ueckingen, zu unter richten. Anlaß gibt die Frage nach dem Zweck -es Kanals: — »Nun, der Kanal ist ' ' gebaut wordeu, um Frankreich und seiuer lothringische« Schwerindustrie neue Ver kehrswege zu erschließe«. Sie müssen bedenken, daß von hier 79 Proz. der französischen Eisenerzeugung stammt. Eine der wichtigsten deutschen Produktionsstätten lag vor dem Frieden von Versailles hier, die wir vor 50 Jahren erst unter Kosten, Mühen und nicht geringem Risiko ausbauten . . . Frankreich ver- spricht sich einen starken Nutzen von dem Ka nal, -er Plan ist nicht neu, nur fehlte das Geld, bis man auf den Gedanken kam, die Anlagen von Deutschland bauen zu lassen, um die Kosten dann auf Reparationskonto zu buchen." Der Motor hat uns indessen Diedenhofen nahegebracht. Der Nebel ist gestiegen und -ie Profile -er bergigen Ufer stehen vor blauen Himmel. Erste Häuser zeigen sich, neue Hafen- anlagen bauen sich in die Sta-t hinein, ragende Schornsteine, pfeifende Ventile, klirrendes Eisen lassen die Industriestadt erkennen. Umfang reiche Fabrikanlagen, deren blitzende Fenster und saubere Mauern wenig nach Arbeit aus- fehen, stehen längs -es Kais. »Hier, das ist ein wenig von -er Zukunfts musik, -ie eine optimistische Industrie vorträgt. Ein neues Stahlwerk, neue Hasenanlagen, enorm erweiterte Werke aller Art. Alles steht noch etwas zwecklos herum, ge- arbeitet wird längst nicht dem Aufwand ent sprechend. Man verspricht sich einen unerhör ten Aufschwung, wenn erst -er Kanal in Be trieb genommen ist. Inzwischen vergrößern -ie Unternehmer — -amit ihnen ja nichts ent- geht, wenn die gebratenen Tauben vom Himmel fliegen!" Diedenhofen bleibt zurück. Es geht in schar fem Tempo auf Ueckingen zu. In breitem Bogen schwingen sich einige Brücken iiber die zum Kanal ausgebaute Mosel. Di« Landschaft ist eiutöuig, -te Ufer oou Büsche« umsäumt,