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Professor Wawrziniok v— Ott» »e-al-t. Kultur und Zivilisation, zwei, streng genommen, an sich u»verei»-ar« Be griffe. St« können nebenetnan-er hergehen, sie können fewetlg vorherrschen- sein, aber sie decken sich nicht. Heut« leben wir in einer Epoche, da die Zivilisation da» Heft in -er Han- hat, tn-eS -te Kultur nur noch in einzel nen, immer spärlicher werden-en Persönlich- ketten ihren Ausdruck findet. Eine solche in allen Kreisen Dresden» be- kannte Persönlichkeit ist -er Dtplom-Jngenteur an unserer Technischen Hochschule, Professor Otto Wawrziniok. Gein einfache», natür- ltcheS Wesen kennzeichnet ebenso -en strengen, objektiven Wissenschaftler wie -en warmher- -igen Freund und Förderer künstlerischer und sportlicher Bestrebungen. »Von Jugend an ein eifriger GportSmann, habe ich auch später neben meiner amtlichen wissenschaftlichen Tätigkeit immer Zett gefun- -en, an allen sportlichen Ereignissen Dresdens regen Anteil zu nehmen. Insbesondere ist es der Autosport, dem von jeher meine Vor liebe galt und mit dem ich in meiner Eigen, schäft als Präsident des Sächs. Automobilklubs innig verbunden bin." Daß Professor Wawrziniok aber nicht nur die sportliche Seite des Automobiluxsens pflegt, sondern seine Lebensarbeit in der wis senschaftlichen Durchdringung aller Probleme -es Automobilbaues und deS damit zusammen hängenden Automobtlverkehrs erblickt, das können nicht zuletzt seine zahlreichen, ihn hoch verehrenden Mitarbeiter und Schüler aufrich tig bestätigen. So hat er als ordentlicher Pro fessor des gesamten Kraftfahrwesens neben sei ner Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule das »Forschungsinstitut für Kraft- fahrwesen" neu geschaffen und in zahl- reichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Fachwelt di« Ergebnisse seiner Forschungen zu gänglich gemacht. Auf diesem Gebiete dürste die Dresdner Hochschule in ganz Deutschland an der Spitze marschieren. »Insbesondere ist cS die rein theoretische Seite -es Kraftfahrzeugbaues, der mein Inter esse gilt. Deshalb werden auch in den physika lischen und chemischen Laboratorien -eS Jnsit- tuts für Kraftfahrwescn unter Benutzung aller- empfindlichster Instrumente u. a. Fragen der Verbrennungsvorgänge, der Beschaffenheit der Brennstoffe, -er Schmiermittel usw. erforscht. Prüfungen von Werkstoffen aller Art, um das günstigste Material kennenzulernen, werden gemacht. Hierzu dient u. a. eine einzig dastehende Anlage, in der mittels Rönt- genstrahlen Stahl, Eisen und Metalle aller Art zur Feststellung von schädlichen Fehlern durch, leuchtet oder zur wissenschaftlichen Erforschung -er Mikrostruktur geprüft wer-en. Auch zur Prüfung und Durchforschung von Fahrzeug- motoren und ganzer Fahrzeuge, sowie von Gummireifen und Zahnrädergetrteben sin- zahlreiche Einrichtungen vorhanden." Der Laie ahnt gar nicht, welche Unsumme von Arbeit, wissenschaftlichem Studium, exak- tester Forschung dazu gehört, bis so ein Auto fix und fertig dem Verkehr übergeben werden kann und wir stehen staunend vor einem Höch>> maß von Intelligenz und gewissenhaftester Be- arbettung schwierigster Probleme. Bahnbrechend waren übrigens auch die von Wawrziniok in -en letzten Jahren auSgeführ- ten Versuche zur zahlenmäßigen Messung von Geräuschen und insbesondere der AuSpuff- geräusche von Kraftfahrzeugmotoren. Bei einem Schall dämpferwettbewerb wurden so aus mehreren hundert Schalldämp- ferkonstruktionen die besten ermittelt und da mit die Frage.-er Geräuschdämpfung im Gtra- ßenverkehr geklärt. Welch ein dankenswerte» Verdienst! Unser« ohnehin bis zum äußersten mißhandelten Nerven werden Wawrziniok nicht genug danken können für diese wahrhaft men schenfreundliche Tat! »Für alle diese Arbeit«» steht mir ein gro ber Stab von Gehilfen und Mitarbeitern zur Seite, von denen die letzten vorwiegend au» knnSÜIzte 5onäeüakN In ä!e 5sck»k<be 5<d»eli 16.00 Ohr »b vrescian, an kack 8otian<la>u 20.50 Ohr. 70iM5UükE7 In sie 5Säuk<de 5<dvelr 6.00 Ohr ab Oresäei». an 8e-wi!lc« 11.15 Ohr. IHe Küokfahrt muk ir« beickeo kahrteo spätesten» -4vntsg mittag erfolgen. Tur Küekkahrt kann jockos lahrplawmakig« Zetiitk, mit Ausnahme 6er Konzert- umi 8aivn<ia.mpf«r, sowie de« -iotor- boot«, beautrt wonien. »Ur »Ur»- nach Wehlen Kdt. 1.40, Kath« Kd4. 120, königste»,» 104. 1.90, äciharxiau 104. 2^0, 104. 2.70. — Ximter <Ke kalkte. RiNeKeutfcher Rundfunk u Deutsche Welle SamwSeub, W. Mat. UDO: Gustav Adolf-G«denks«i«r und Feier de» 10iähriaen Belieben« de« Deutschen Ev. Kirchenbunde« m Lützen. 12.00: Erüttnuna der Ausstellung: Goetd« in der Buchkunst der Welt. 1420: Baltelttunde für die Jugend: Wir bauen ein Kaiperl-Tbealer 15.15: Bekanntgabe der 10. Ausgabe de« Echachproblem-Lölung«» turnier» de» Mitteldeutschen Aundiunk». 1520: Prat. Dr. Thalheim: Schicksal der Wirtschaft. 1620: Hild« Keilig u. Ldrrhard Kretschmar: „Sachlich«- Jugend? 1620: Kunkberatung. 16.40: Funtnachncklen 1720: Unterdaltunaskomert de« Sinfonieorchester» 1820: Ein vergessener Ovirn'omvonift Einführung m dem Inter- merzo: Der Intendant in der Klemm«, von Domenico Eimarosa. Zur Sendung am 29. 5. 18.50: GegenwartKerilon 19 .00: Dr Teichmann: Neue Energieauellen. 1920: Luftige Eelvenfteraeschichten 20 .00: Wien: Bunter Abend Anschs Wien: Tammulit Drutsch« Well«: Souuabeud. 28. Mai 920: Stunde der Unterhaltung 11 DO: Euftav Adols-Eedentfeier in Lützen. 12.05: Schuljunl: Da» deutsche Volkslied au« vier Jahrhunderten. 1420: Kinderbaftelftund«: Eine 8«rienpr«i»ausgabe 15.45: Aranjisla Jordan: Wenn Frauen Briese schreiben. 16.00: Dr Landau: Die Entdeckung der NaturlLSnheüen. 1620: Hamburg: Nachmittagslomert. 1720- Dr Lirntovs: Die Organisation der Schul,ahnvkleg« tn Deutschland. 1720: Dr med Goetlch: Da« Glatzerbergland und seine Heilkräfte. 18 .05: Min-Nat Pro« Keftenberg: Di« n«u« MusikpSdagogik und K. 8 Zelter. 1820: Pro. Dr. Fischrr: Modern« Rassenthrorien 19 .00: Enalisch für Anfänger. 1920: Still« Stund« Der Herr Schlaf. Anschi Wetter lür die Landwirtschaft. 20.00 Au» Wi«n«r Operetten. 22.00 Aom Jadr«»donket1 de« Bereis« der Ausländischen Preil« iu Berlin. Anjcht Wetter-, Tage«, und Sportnachrichten Anschl. Tanzmusik d« Kapell« Oscar Joost. Ore8clen speigt im kümburgcr VMM 2 (früher Hotel Dioglre' k„«n, «G UMIp trsi ollss für I 5per.: Lwüe lenlne üemiire mit Nelrcb 48 klz. kakrrärler sebrauchl. >0 rv SV. «0 zu oerkausen V<«»de», hechliiroh, IO. kskrrsrlvr zebr.. guterh.. >S !S. SS. «S zu »erkausen. vre»de», vlrgerftratz« U Matzanzüge »«»I, «ebr. »«druck - Unz »r stark« Herr«» u«rl«iht und »«rkaust »an MK. 15-35 1«»«». vreud«». L«b«raasse U 1. Watch-, c»ft«r-, Sagar» lacken, Hase» aller Art dill. aus eigener Polsteret 5okü5, la ... V.58.- EhaiselongueS ». W.— 8sttm.äuNagsv.32.- Stahlbö-«« j. Gr. v. ö.- Auflageu, 2- u. 8tetltg von 1L— Kütlien, kowpl. V. 1^5.- 5rklafrlm.,iro»pl.v.45v.. Büfett m. Gl»» 13S. 1 Stiftsftr. st«. Sckla-cn, an der Anschlagsäule MVSkl. kaufen St« fetzt anßer, gewöhnlich billig bei» Fachmann Dresden. Ritterftraße « nnb W a. -. Nenstä-t. Markts Wir stellen ab Henle Freitag, den st7. 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Aber auch al» verantwortlicher Letter be- treut Wawrziniok neben seiner Lehr- un- For- schungStättgkett amtliche Gachverständtg«nst«lle» in DreS-en, Leipzig un- Bautzen, wo die an- gehen-en Kraftfahrzeugfllhrer geprüft werden. »Mancher Jünger des Kraftfahrsporte» wird deshalb schon mit klopfendem Herzen den Na men Professor Wawrziniok auf -er Karte ge- lesen haben, mit der er sich zur Prüfung zn mel-en hatte." Daß dieser so intensiv un- vielseitig beschäs. tigte Mann neben seiner wissenschaftlichen Tä- tigkeit noch Zeit und Herz für Sport und — sogar — für die Kun st findet, das «h.t ihn in hervorragendem Maße. So ist beispielsweise die Gründung des Neuen Dresdner Golf, klubS, -essen Vorstand er angehürt, mit auf seine Initiative zurückzufllhren. Als Ehren mitglied gehört er ferner dem von ihm mit be- gründeten Akademischen Sportverein an und schließlich ist er als technischer Vorsitzen- der der Sächsischen Prüfstelle für Er- satzglteber den durch Kriegs- und Unfall- ereignisse beschädigten Trägern von künstliche« Gliedmaßen kein« fremde Persönlichkeit. Nicht zuletzt aber, un- das macht ihn un» vornehmlich sympathisch, ist Wawrziniok als Vorstandsmitglied des Sächsischen Kunstvereins ein warmherziger und verständnisvoller FSr- derer der bildenden Kunst und der Musik, die in seinem Hause unter der liebenswürdigen Leitung seiner verehrten Gattin, die auch ins- besondere durch ihre soziale Hilfstätigkeit und als Beraterin der studentischen Selbsthilfe organisationen hier wohlbekannt ist, in bemer- kenswertem Maße gepflegt wird. Bei einem Rundgang durch -aS mit erles«, nem Geschmack vornehm ausgestattete Heim zeigt mir Wawrziniok u. a. seine hervor, ragende Gemäldesammlung, die neben älteren Meistern auch viele der bekann- testen Dresdner Künstler in sich vereinigt. »Un- hier sehen sie ein Bild des Prinzen Hohenlohe, der in Paris ein vielbegehrtcr Porträtmaler Nt. Er verlangt aber nicht unter 10 000 (!s Frank für ein Bildnis und — er bekommt sie auch!" Es gibt also -och noch Märchen, die zur Wirklichkeit werden in unserer« entgötterteu Welt. Es gibt aber auch noch Männer, die im eisernen Dienst -er Zivilisation sich ein Herz bewahrt haben für die höchsten Güter der Menschheit, die noch Kulturbewußtsei» besitzen und so die beiden an sich feindlicht« Schwestern Kultur — Zivilisation in sich aus das glücklichste vereinen. Keiner der Verantwortlichen Mit sich schuldig Der Landtagsausschuß zur Untersuchung staatsfeindlicher Umtriebe in der Polizei ver nahm die Polizeipräsidenten Dr. Schwamm- krug-Ehemnitz und Fleißner-Leipzig als Zeu gen. Dr. Schwammkrug äußerte sich über die Verbote von Flugblättern und Plakaten wäh rend der Reichspräsidentenwahl und betonte, daß man im Chemnitzer Polizeipräsidium ganz objektiv verfahren sei. Durch die Vernehmung wurde festgestellt, daß bei der Hitler-Kund gebung in Chemnitz von dem Grundsatz deS Verbotes von Zuzug seitens Auswärtiger ab gewichen worden ist, allerdings ist diese AuS- nahm« auch bei den am gleichen Tage statt« findenden Kundgebungen der Sozialdemokra ten und Kommunisten zugestanden worden. Auch der Leipziger Polizeipräsident gab an, daß er bezüglich der Flugblätter und Plakate unparteiisch vorgegangen sei. Den Leip ziger Polizeibeamten seien beim Volksentscheid keine Schwierigkeiten bereitet worden. Zuletzt wurde OberregierungSrat Dr. Pfotenhauer vom Dresdner Polizeipräsidium vernommen. Auch er verwahrte sich dagegen, daß bei der Zensur von Flugblättern nicht gerecht verfah ren worden sei. Auch in Bulgarien und Rumänien fasten die Razi Futz Nachdem kürzlich in Polen aus Splittern der National-Demokratischen Partei eine national sozialistische Organisation aufgezogen wurde, ist jetzt auch tn Sofia eine bulgarische National- sozialistische Arbeiterpartei gegründet worden. Die Ziele und Organisationsmethoden sind genau nach dem Muster der NSDAP, aufgestellt wor- den. Auch die Art der Propaganda soll nach dem Beispiel der deutschen Partei organisiert werden. Unter Führung deS Senators TatareScu, der bisher -er Regierungspartei angehörte, hat sich eine Nationalsozialistische Partei Rumä niens gebildet. Nach dem Programm -er Par tei gilt ihr Kampf sowohl dem Sozialismus wie dem Bolschewismus. Walker scheint unschuldig Nach dem Abschluß des Verhörs des Bür germeisters Walker wurden ihm von den Zu hörern begeisterte Beifallskun-gebungen dar- gebracht. Der Oberstaatsanwalt stellte fest, Laß Walkers persönlicher Finanzsekretär Sher wood, der seit mehreren Monaten verschwunden ist, insgesamt 700 225 Dollar auf mehreren Konten habe, von -enen einige unter falschem Namen eingetragen seien. Es gelang -em Oberstaatsanwalt jedoch nicht, den Nachweis zu erbringen, daß die Gelder dem Bürgermeister Walker gehören. Walker hat alle gegen ihn erhobenen Borwürfe mit großem Schnei- zu- rückaaoIHl»,