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mel, Reklamen die 4 gehaltene Zell« i Redaktion und Expedition 1 Vlasewih, Tolkewitzes Str. 4 94 Jahrgang I Dieses Vlatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Rate« zu Dresden für die Stadtteile Vlasewitz, Loschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Rochwitz, Wachwitz und Laubegaft (ll. und w. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Niederpoyritz, Hofterwitz, Pillnitz, Weihig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Verlag Slbgau-Such-mckere» und Deriagaanfiali Hermann Seyer » E». Vreeden-Slasewitz. - Verantwortlich kür Lokale» Lari Drache für den adrigen Inhalt Sagen Werner beide m Dresden. »mstpeech-Anschtnh: html Dresden Rr 01 oo? Slbgaupresse Llasewitz Sächsische DochliW»»<MWMe Anzeigen u. ReNamen mit plahvorichristen und ichwiertgen Satzarten werden mit SvX Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorn,. 11 Uhr Für da» Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen oder Plätzen, wwie für telephonische Aufträge wird keine Gewähr geleistet. 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Für Anzeigen, > v durch ernwr ausgegeb werd., könn. wir eine Verantw bez. b Richtiqk nicht ^bernebm > mit Loschwiher Anzeiger LL Tageszeitung für das östliche Dresden und seine Vororte. Nr. 66 Freitag, den Marz 1932 Der Oster-Burgfrieden ist diktiert Amtlich wird mitgeteilt: Auf Anregung -er Lberbehörden der evaugelischen und -er katholische» Kirche hat der Herr Reichspräsident eine Verordnung erlassen, durch die — ähnlich wie es für die Weih- »achtözeit durch die Verordnung vom 8. Dezember 1931 geschehe« ist — auch für die Lsterzeit das innerpolitische Lebe» be- sriedet werden soll. In der Zeit vom Palmsonntag bis zum Weitze» Sonntag »ittags 12 Uhr dürfen keine öffentlichen politischen Versammlungen und keine po litischen Versammlungen «ud Aufzüge »nter freiem Himmel stattfiuden. Für die Weiche Zeit ist jede Art der ösfeutliche« Verbreitung von Plakaten, Flugblättern m»d Flugschriften politischen Inhalts ver boten. Die Reichsregierung ist nicht gewillt, -ie in den letzten Wochen beobachtete matz- lose Verhetzung durch Flugblätter, die in den Häusern verteilt worden sind, noch weiterhin zn dulden. Nach den bisher ge neideten Vorschriften der Verordnung zur Bekämpfung politischer Ausschreitun gen vom 28. März 1931' brauchten nnr solche Plakate und Flugblätter politischen Inhalts der Polizei zur vorherige» Kenntnisnahme mitgeteilt zu werden, die an oder auf öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen angeschlagen, ausgestellt, ver breitet oder der Oeffeutlichkeit zugänglich gemacht werden. Nunmehr ist diese Vor schrift dahin ergänzt worden, datz die Bor legungspflicht auf alle Plakate und Flug blätter politische« Inhalts ausgedehnt ist, -ie in irgendeiner Art, also auch durch Verteilung in den Häusern öffentlich ver breitet werden. UWWM öÜNMOMW W MM UHM WO'Ror Ter Kampsblock Schwarz-Weiß-Not, der, wie erinnerlich, ans den Teutschnationa len und dem Stahlhelm für die Tauer der Präsidentenwahl und vermutlich auch darüber hmansgehend für die Preußen- wahl gegründet wurde, wird eine Erklä rung veröffentlichen, in der zum Ans- drua gebracht wird, das; ein Interesse am zweiten Gang der Präsidentenwahl nicht mehr besteht. Den Mitgliedern der Teutschnationalen und des Stahlhelms wird voraussichtlich nahegelegt werden, sich an der Abstimmung am 10. April nicht zu beteiligen. Darüber hinaus finden Verhandlungen statt, die die gemeinsame Fortsetzung des Wahlkampfes in Preußen betreffen. Ter Reichskanzler beabsichtigt, wie in einer am Donnerstag stattgefun-enen Sitzung sämtlicher Hindenburg Ausschüsse sestgestellt wurde, auch im zweiten Wahl gang feine Persönlichkeit für die Wieder wahl des Herrn von Hindenburg einzn- setzcn. Außer ihm haben sich auch -ie Reichsminister Dietrich, Treviranus nnd Schlange-Schöningen bereit erklärt, den Wahlkampf der Hindenburg-Ausschüsse zu unterstützen. Poetzick-Hefflers Verabschiedung Im Reichsrat verabschiedete sich gestern der sächsische Vertreter, Ministerialdirektor Dr. Poetzsch-Hefftcr, der einem Rufe als ordentlicher Professor für öffentliches Recht an die Universi tät Kiel folgt. Staatssekretär Zwcigcrt hob in einer Ansprache an den scheidenden Bevollmäch tigten die Verbindung von Staatspraxis und StaatSwissenschaft hervor, di« sich bei Dr. Poetzsch-Hcffter so glücklich vollzogen habe, und sprach ihm den Dank für die als Vertreter des Sachsenlandes geleistete Arbeit aus. Ministerialdirektor Poctzsch-Heffter dankte mit bewegten Worten für die Ansprache und erinnerte an die Bemühungen um eine Neichs- reform, die zu beraten der Reichsrat hoffentlich recht bald in die Lage versetzt werde- Das sei sein lebhafter Wunsch. MMS!! Minus Wen U WWtki: Durchsuchung nationalsozialistischer Geschäfts stellen in ganz Preutzen (Dergl. auch de« Text ««ter dem Bild) Ml MU WM MM Die Pressestelle bei der Reichsleitung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpar tei teilt folgende Erklärung Adolf Hitlers zum Vorgehen des preußischen Innenministe riums mit: „Das preußische Innenministerium hat den uns schon seit längerem bekannten Plan eines Ueberfalls auf die nationalsozia listische Bewegung nunmehr ausgeführr. Der preußische Innenminister Dr. h. c. Severing weiß, daß die legale Machtergreifung durch die NSDAP, nur noch eine Frage der Zeit ist. Der völlige Zerfall der SPD. ist durch die Neichspräsidentenwahl einwandfrei festgestellt. Nun soll diese Polizeiaktion in letzter Minute eine neue Handhabe sein, auf dem Wege wei terer Ungesetzlichkeiten und Beriassungsbrüche das herrschende System noch einmal zu retten. Das Haltlose, ja Absurde dieser neuen preußischen Polizeiaktion ergib: sich allein schon aus folgenden Feststellungen: 1. Die NSDAP, hat noch bei jeder bisheri gen Wahl am Wahltage beziehungsweise schon in der Nacht vorher ihre SA- und Ver trauensleute zusammengczogen, weil diese die gesamte Wahlarbeit in der Nacht zum Wahl tag« und am Wahltage selbst durchzuführen haben. 2. Die nationalsozialistische Parteileitung hat insbesondere aber auch deshalb die SA- und SS-Männer an allen Wahltagen zusam- mengesaßt, um bei der gesteigerten Hey- tampagne ihrer Gegner das wehrlose Ab schlachten einzelner auf der Straße gehender SA- und SS-Männer durch die Genoßen der Partei des Herrn Ministers Severina, des Reichsbanners, der Eisernen Front und auch der ihnen wesens- und wahlverwandten Kom mune zu verhindern. Durch diese Parteien sind erst in den letzten Wochen 46 meiner Ka meraden, die ihnen einzeln waffenlos in dlc Hände fielen, getötet worden. Tausende wur den verletzt. 3. Von -er geplanten Zusammenballung der SA- und SS-Männer in ihren Vereins lokalen wurde in meinem Auftrag das Reichs innenministerium durch meinen Stabschef in Kenntnis gesetzt. Stabschef Röhm teilte diese beabsichtigte Maßnahme dem Vertreter des Reichsinnenministeriums eine Woche vorher amtlich mit. Ein Einspruch dagegen wurde nicht erhoben. 4. Di« Richtigkeit dieser Maßnahme hat sich im übrigen dadurch erwiesen, daß am letz ten Wahltage den sozialdemokratischen und Große Aktion der preußischen Polizei gegen die Nationalsozialisten Auf Veranlassung des preußischen Innenministers Severing hielt gestern Polizei in allen preußischen Städten Haussuchungen in den Geschäftsstellen der Nationalsozialistischen Deut- schcn Arbeiterpartes ab. Der Minister stützt diese Maßnahme auf Mitteilungen der polt, tischen Polizei, die Vorbereitungen zum gewaltsamen Umsturz bei den Nationalsozialisten fostgestellt haben will. — Unser Bild zeigt Schupopostcn vor der Gaugeschüftsstelle der Nattonalsoztaltsten in Berlt». kommunistischen Mordabsichten weniger Leute als sonst zum Opfer fielen und die Polizeibe hörden von einem im ganzen Reich wider Er warten rubigen Verlaus der Wahlhandlun gen zu berichten wußten. Bezüglich der anderen ins einzelne gehen den öffentlichen Beschuldigungen des Herrn Severing gegen die NSDAP, habe ich sofort durch meine Parteidienststellen Erhebungen vornehmen lasten. In den bisher untersuch en Fällen hat sich bereits die völlige Halt losigkeit der Severingschen Unterstellungen er- geben. Im Lauf« des Freitag ist mit dem Abschluß unserer Feststellungen zu rechnen. Ich werde dann durch meinen Stabschef -er Oeffentlichkeit den Beweis liefern, daß es sich bet dem Vorgehen des Herrn Severing um ein Angstmanöver handelt, das die SPD. vor der nun einmal notwendig gewordenen Abrechnung durch das deutsche Volk bei -e» bevorstehenden Wahlen retten soll." Protesllelegramm an Groener Die Fraktionsvorsitzenden Dr. Frick und Gregor Straßer haben folgendes Telegramm an den Rcichsinnenminister Groener gerichtet: „Im Namen von 110 deutschen Reichstagsabgeordneten, hinter denen heute eine Wählerschaft von 11,5 Millionen deutscher Staatsangehöri ger steht, erheben wir gegen den Versuch des Sozialdemokraten Severing, der Par tei illegale Pläne zu unterstellen, zu denen das Material aus willkürlichen Haus suchungen herbeigeschafft werden soll, allcrschärssten Protest und brandmarken die Aktion als Wablmache einer sich in ihrer Machtstellung bedroht fühlenden in ternationalen Partei." * Ablieferung der LegaMätsdokumente Die Prestestelle der Reichsleitung der NSDAP, gibt eine Mitteilung heraus, wonach gegenüber dem Versuch, die nationalsoziali stische Bewegung mit illegalen Absichten zu be- lasten, und gegenüber den von den National- sozialisten schon seit Monaten vorherqcfchenen und ihnen bekanntgewordencn Absichten des preußischen Innenministers alle maßgebenden Unterführer der Partei schon aus anderem Anlaß ihrerseits eine Erklärung des Führers über -ie absolute Gesetzlichkeit und Legalität der Absichten und -eS Vorgehens der Partei und ihrer gesamten Glieder persönlich unter zeichnet hätten. Alle diese Dokumente würden am Freitag dem Reichsinnenminister Groener durch Hauptmann Goering überreicht werden. Vorläufig wird nichts verraten Von den Berliner preußischen Dienst stellen werden zurzeit keine weiteren Aus künfte mehr über das Ergebnis der Aktion gegen die NSDAP, gegeben. Wie wir hören, beabsichtigt der Minister selbst nach Siwtung des beschlagnahmten Materials eine zusammenfassende Mitteilung zu ver öffentlichen. ch Das Reich ist unbeteiligt Wie von zuständiger Reichsstelle mit- geteilt wir-, ist das Reich an der Polizei- lichen Aktion gegen die Nationalsozia, listen in Preußen völlig unbeteiligt. Die Untersuchung ist vom Reiche weder ange regt noch angcor-net worden.