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* - seinen tiefsten Gefühlen nicht umwan dein; auch im radikalsten französischen Re-ß such stattgegeben wird. Uebrigens ist Ne UM ug, > ,en >uf N- ri« a- l- an eld >as >er ien er ,e« lar lis ¬ ch' ht en aer »keu. publikaner oder Republikanerin schlum- »ert ein Kämpfer des Erlösers oder eine -en Ber-, endpflep it Liesnr Nern ter r jugr^ c Reich«, z Reich», ffe. Die lühun-t« orgamiv^ >n- Fach« Vereine» t ist -e. rbeitSl-se gung ir» oollen-en Die Osterzen'uren werden vor dem Heimwea schnell noch einmal eingeprSgt. nicht die einzige Rcchtsanivaltin, die ihr Sprechcnkönnen auf der Bühne verwer tete; auch die gefeierte Alice DufrSne kam aus der Advokaturskanzlei zum Theater, während Colette Andris, die schöne Nacht- täruerin, Doktor der Philosophie ist. Auch andere Pariser Stars führen ein Doppelleben. Marthe Regnier, die von allen aner- kannte dramatische Künstlerin, die die Madelon kreiert hatte, begann ihre Laufbahn als Putzmachermädchen und nun, als gefeierte Diva, gründete sie, so nebenbei, einen prunkvollen Hutsalon am Place Vendome, wo sie zwischen zwei Proben Modelle komponiert. So kreiert Symbol worde» Lester. Reichs >en Na- ! werd« gespielt, n. Alle ng und ses B«. ag los. edenhei- tiefster Drei Hurras auf de« Prinz von Wales Der englische Thronsolg-r ist Chef de« englischen Welch-GuardS Regiment geworden. Der Prinz besiclO '' kürzlich das Regiment ans dem NehungSplatz AdlerShot Nnser Bild zeigt di« Truppen beim Hurra auf den Negimentschef. Die Bgr.nmützen, der Paradehelm der L? mrds, werden «vährend des Hurras aus di« Sabel, bzw. Bajonett- jpitz« genommen nnd hochgehaltey. ERWWM Seelenzustand, wie bei Maitre Germaine Ostertag, der diplomierten Rechtsanwäl tin, die ihren Prinzipal, den bekannten kommunistischen Anwalt Andrt Berthou, aanz unverhofft verließ, um von einem Tag zum anderen Star im vornehmen Thöatre Daunou zu werden. Sie spielte ein und dieselbe Rolle unter tosendem Beifall eine Saison hindurch, und als das Stück nicht mehr gespielt wurde, kam sie um ihre Wiederaufnahme in die Rechts anwaltsliste ein. Fraglich, ob ihrem Gc- vor zwei Jahren, beim Tode Eve La- Etres, mimte die Presse noch Verwun- kruna über das sonderbare Schicksal der Küutlerin, die von der Bühne fchnur- »racks ins Kloster ging. Seither nahm Oder eine Borzugsschülerin der großen ptaro Garden, übrige s singendes Mäd chen in zweifelhaften Nachtkabarctts, mit derselben Plötzlichkeit den Schleier; auch «urde Uvonne Hautaine durch das düstere Schauspiel der Klostcrmesse -er Comtdie Arancaise entlockt, und «mi ging sogar Suzanne Delorme ««ter die Verlobte« des Herr»! Noch kein Jahr ist es her, da sie im Chant du Berceau ein im Kloster erzogenes junges Mädchen spielte, das bei Erwachen der ersten Liebesklänge dem wcihrauch- »uftenden Käfig katholischer Mysterien entflatterte. Sechzehn Jahre laischer Republik konn ten das meistkatholische Volk der Erde in von seinen Vätern hinterlassene Antiqua tätengeschäft mit ansehnlichem materiellen Erfolg. Richt, daß er darauf angewiesen wäre; wir sahen ja seinen Triumph tu der Comtdie Caumartin, im Thtatre An toine, Thiatre Edouard vn. und wissen, daß er auch als Kinoregisseur Erfolge hatte, und das sogar in Amerika. „Meine beiden Berufe gefallen mir in gleicher Weise", versichert er. „Ich liebe die alten Burgen, wo von Ahnen hinterlassene Mö. bel von Längstvergangenem erzählen, ich liebe -en Duft der antiken Salons und - ein seltenes Kunstobjckt bietet mir die- selbe Anregung wie eine neuartige Rolle." Eigenartig, daß der wirkliche Künstler sich meistens zu den grauesten Alltagsbe- schäftigunaen hingezogen fühlt, währen der Kleinbürger Schauspieler sein möchte, womöglich ein Schwanenritter, -er mit 'einem glitzernden Helm und strahlenden Phantasiekostüm allabendlich im Rampen, licht die dekolletierten Damen blendet. I« die Garderobe Vernons, des einstigen großen Opernsängers, stürzte ein gutgeklcideter junger Mann und flehte ihn mit Tränen in den Augen um eine Statistenrolle an. „Verstehen Sie recht, Meister", redete er verzweifelt auf ihn ein, „die Tragik meiner Situation. Ich habe eine entzückende junge Frau, in die ich tödlich verliebt bin, und die mich auch ihrerseits aus Liebe heiratete. Lei der bin ich aber nur ein Schirmfabrikant. Wahrlich kein erhabener Beruf! Meine Frau, romantisch veranlagt, liebt dieses Geschäft nicht und wird von Tag zu Tag sichtlich kühler. Meine einzige Hoffnung, ihre Liebe noch mal zu entflammen, ist, daß sie mich in Gold und Purpur auf der Bühne der großen Oper erblicke." Vernons Herz wurde von soviel Jam mer gerührt: „Trocknen Sie Ihre Trä. nen, mein Lieber", sagte er und klopfte dem trefflichen Schirmfabrikanten besänf tigend auf die Schulter. „Morgen abend schon werden Sie im Goldhclm des .Her zogs von Granada« neben mir auftrcten und zur Probe der .Jüdin' können Sie sich ebenfalls morgen nachmittag melden: darin werden Sie sogar als päpstlicher Nunzius auf einem prachtvollen Schimmel auf der Bühne erscheinen." Wenige Tage darauf erhielt Vernon folgenden Brief: „Ter Himmel segne Sie, Meister! Elsa, mein Weib, deren Zärt lichkeit schon zum .Herzog von Granada« wieder erwachte, hat den päpstlichen Nun zius mit ihrer ungeteilten Liebe beglückt. Empfangen Sie den innigsten Dank des glücklichsten Gatten von Paris, der nie vergessen wird, daß er sein Gattenglück Ihnen zu verdanken bat." Leider können wir diese rührende Ge- schichte nickt mit einem Happyend ab- schließen. Der exaltierte Schirmfabrikant blieb ständiger Statist der Pariser Gro. ßen Oper und hatte das Unglück, bei einer Reprise des „Philtre" als Bauer in Holz, schuhen auftrcten zu müssen. Wie Elsa, die Empfindsame, auf diesen entsetzlichen Nangsturz reagiert haben mag, können mir bloß vermuten. Tatsache ist, daß man den Schirmhändlcr nach jenem tragischen Abend hinter seinem Pult auf einem Schirmrcchen erhängt sand. nahm es mir Übel, daß ich als Schau spielerin Hüte anfertige und verkaufe. Meine Neuerungen waren ihnen auch zu gewagt. Es kostete mich große Mühe, meinen La-en zu einem der ersten Pariser Hutsalons zu erheben." Ich war etwas verwundert über die „Voreingenommenheit der Pariserinnen", über die Marthe NLgnier sprach; l-atte doch -ie Tänzerin Jenny Dolly nicht die geringsten Schwierigkeiten, ihren Modesalon in Gang zu bringen — ganz im Gegenteil! 80 Prozent der Mitglieder der Union des Artistes betätigen sich in einem bürgerlichen Beruf, um sich ein sorgenfreies Leben zu sichern. Henri, der bekannte Shakespeare-Gestalter, führt das flicht mitUu», n Hrrtt :r«n 8«. eil«» -O Stn-lich« creinhah »it wrui- rse» tri!-' >eitSlof«»> - IW,., ich Möi<! ;«nheUe» krau«»,, geschasst» cchschuitt- lichkeUt» Verlobte des Herrn. Engel und Heilige ließen sich aus dem lichtblauen Himmel ter „Doulce France" durch Bttriots Mo toren durchaus nicht verscheuchen; stets fühlt man den Schlag ihrer goldenen Fit tiche und ihre zarten Finger können mit Leichtigkeit -ie Schultern -er Leben-en be rühren. Im Lande, wo der Staatengrün- terin Jeanne d'Arc, -ie -er Papst zur Heiligen erhob, von sozialistischen Ge- »einoen Denkmäler gestellt werden, wo tte wundertätige heilige Therese ihr all- Miffen-es, feines Lächeln noch vor weni gen Jahren unter -en lebenden ANtags- «cuschen trug, führt zum Altar auch von ter Bühne ein gerader Weg. Keine -er großen Künstlerinnen und Künstler ver- »umt -ie Sonntagsmesse in -er Kirche ter Rue Satnt-Honort, -ie eigens -em Lheaterverein gelesen wird. Fast alle sind geistige Kinder -eS R. P. Gillet und Mitglieder der Association Catholique des llrttsteS, deren Vorsitz -er ehrwürdige Vater mit einer blendenden Schauspiele rin teilt, die nicht allein durch ihr edles Herz und goldenes Gemüt, sondern auch -urch ihr ungezügeltes Liebesleben be kannt ist. Die fromme Gemeinde des N P. Gillet besteht aus Nachttänzerinnen, au- Künstlerinnen, die in den schlüpfrig sten Rollen stets naturgetreu wirken, aus ve-etten bet Doppelbesetzung mit einem Mohammedaner als Herzensgeliebten »nd mit einem Juden als Gönner, auS Choristinnen, die Kußbuch führen, um ihre -leichzeitigen Liaisons nicht zu verwir ren: ja, die Nevuebühne erzieht immer hiufiger Novizen für die Kirche! „Schauspielerin zu sein", sagte mir eine geistreiche Pensionärin -er Comtdie Francaise, .ist kein Berus, sondern ein Zustand." und tatsächlich finden wir gerade unter den ganz Großen immer seltener Künst ler wie Raimu, der sich sein ganzes Leben lang zur Bühne vorbereitete und aus der Dheaterschule geradewegs auf die Bühne trat. Bei den meisten ist das Theater- spielcn nichts als ein vorübergehender sie gleichzeitig eine neue Rolle und einen neuen Hut; alle Pariser Bühnenkünst lerinnen sind Kundschaften bei ihr. „Meine schauspielerischen Erfolge", er zählte sie dem Verfasser dieser Zeilen, „trugen viel zur Entwicklung meines Hutgeschmackes bei: erst auf der Bühne lernte ich die Wichtigkeit eines gutsitzen den Hutes zu schätzen. Mein erstes Ge schäft aus der Rue Francois l. wurde hauptsächlich von vornehmen Auslände rinnen besucht: die französische Gesellschaft Stars im Nebenberuf Bon unserem Pariser Korrespondenten E. Benedek.