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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 19.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193203197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19320319
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19320319
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-19
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Monat
1932-03
-
Jahr
1932
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Zur Konfirmation Don alters her ist der Palmsonntag der Einsegnungstag unserer Konfirmanden, an dem sie vor der Gemeinde ihren Glau ben bestätigen und ihrem Heiland Treue geloben. Unter Gloclengeläute ziehen sie mit ihren Eltern und sonstigen Ange hörigen in die Kirche. Aus ihrer Kindheit treten sie dann in ihre Lebensaufgabe und ihre Berufsarbeit. Still und beschaulich wird sie kaum werden. In unseren Tagen schwerster vaterländischer Not und Be drängnis greift das bewegte Leben mit seinen Sorgen und Kämpfen in alle Ar beitsstätten und Häuser fühlbarer denn je ein. War das Leben schon immer Kampf, jetzt ist es ernstes Ringen um einen Platz, den Millionen tüchtigster Menschen heute nicht haben. Jugend sucht Rosen und soll sie suchen, aber es ist nun mal so, da» die Rosen Tarnen tragen. Zeigen wir deshalb unse rer Jugend die Welt, wie sie wirklich ist, damit nicht Illusionen auftauchen, die später wie Nebel zerreiben müssen. Bis jetzt war die Erziehung noch leicht, nun aber kommt der schwierigste Teil: den Charakter zu bilden, zur Selbsterziehung anzueisern, den Menschen zum Menschen zu gestalten. Wir wünschen der Jugend, die nun in drn Ernst des Lebens tritt, glückliche Fahrt in eine bessere Zukunft, die doch auch wieder einmal kommen must. Hoffen wir, dast auch alle die schönen und guten Worte, die morgen zu Palmarum zu ihnen dringen, eine Heimstatt finden in ihrer Seele und ihnen Wegweiser werden für alle Zeit auf ihrer Frühlingsfahrt hinein ins Leben. * Dresden Acht Einbrecher festgenommen Zahlreiche Straftaten aufgeklärt Von der Kriminalpolizei wurden Ende Februar, wie berichtet, vier Personen wegen verschiedener Straftaten festgenommen. Im weiteren Verlaufe der umfangreichen Erörte rungen wurde festgestellt, dast es sich um Mit glieder einer vielseitigen Einbrecher- und Die deskolonne handelte, die es hauptsächlich auf die Auslagen in ungesicherten Schaufenstern und Schaukästen abgesehen hatte. Die Täter erlang ten bei ihren Einbrüchen mitunter beträchtliche Werte. Das Diebesgut konnte von der .Krimi nalpolizei znm gröstten Teil wieder herbei- aeschasst werden. Insgesamt wurden acht Per sonen sestgcnommen. Ucber 20 Schaufenster- und Schauküsleneiubrüche, Motorrad- und Fahrrad- diebstähle, mehrere Laubeneinbrüche in Schreber- pärten und ein Handtaschenranb im Dezember IM in Radebeul konnten geklärt werden. * h. Entlassungsfeier. Die Klemichsche Han» dels-Ttlprle in Dresden-A., Moritzstr. 3, been dete ihr 66. Schuljahr mit der Entlassungsfeier. Schüler Helmut Schultze leitete sie mit der Fantasie in D-Moll von W. A. Mozart ein. Tirektor Kleinich hielt eine Ansprache an die scheidenden Schulbesucher. Belobungen erhiel ten 12 Abgcheude, die Zensur 1b: 3, die 2a: 20, -te 2: 32, die 2b: 27, aus die andern entjtelen die nächstfolgenden Zensurgrade. Zur Vertei lung kamen 13 Preisbücher, gestiftet von der .Industrie- und Handelskammer, Dresden, vom DHV.. vom EDA., vom VWA. und vom Ersten Dresdner Tamenverein für Kurzschrift. Die Entlassungsrede hielt Handelslehrer Guratzsch. Er rief die abgehenden Schüler aus, rechte Menschen, unermüdlich an sich weiter arbei tende Menschen zu werden, geschult am Bei spiel der Groben unserer Geschichte, an ihrer Spitze Goethe, und verpflichtet ihrer Familie und ihrem Volke. Für die Abgehenden sprachen Gertrud Glaubitz und Fritz Raschke kurze Dankesworte, die Zurückbleibenden ent gegneten durch den Mund von Wilfried Noack und Irmgard Wünschmann. Als Vertreter des DHV. sprach dann noch Herr Erdmann, der Leiter der Iugendgruppe, als Vertreter des GTA. Herr Bense. h. Baggerarbeiten an der Albcrtbriicke. Die ersten Baggerarbeiten haben jetzt, nachdem die Elbe wenigstens im Dresdner Gebiet eisfrei ist, eingesetzt und sind, durch den niedrigen Wasserstand der Elbe begünstigt, in der Nähe der Albcrtbrücke im Gange. Dort mutz das hinter den Brückenpfeilern angeschwemmte und abgelagerte Geröll aus dem Flusse entfernt werden, bevor sich noch mehr nach der Fahr rinne zu ansetzt. Allerdings können, an diesen Stellen des Flusses nicht die sonst üblichen Maschinenbagger verwendet werden. Das Bag gern muh dort in ziemlich mühevoller Arbeit durch Handbagger geschehen. h. Fastenaufruf. An alle Evangelischen Dres dens! Die Superintendenten Dresdens Ficker und Hahn lassen zum vierten Male in schwerster Zeit einen Fastenaufruf ergehen. Er lautet: Tie Not legt uns zwar schon viel hartes, un freiwilliges Verzichten auf, aber darüber hinaus gilt es, wo es überhaupt noch möglich ist, noch einmal freiwillig verzichten, um den in der Not Verzweifelnden beizustehen. Sie sollen spüren, dah eine Bruderhand sich ihnen entgegenstreckt; und alle Klüfte und Gegensätze, die uns Kinder eines Volkes zertrennen, soll die Liebe über brücken. Wir wissen: alles kommt darauf an, dah unser Volk dnrchhält in der Not. Aber da müssen wir auch selber durchhalten in der Liebe, Gutes tun und nicht müde werden. Die Liebe dellen, der sich selbst für uns geopfert hat, dränge uns, unter seinem Krenze uns selbst hinzugeben zu einem Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. h Kraftwagen gestohlen. In der Nacht zum 18. März wurde in der Comeniusstratze ein Personenkrastwaaen, Horch, I118804, Fabr- gestellnummer 30145, Motor«""«"-"- 21058, ge stohlen. h. Schaukasteneinbriiche. In der Nacht zum 18. März wurde« in der Ammon-, Marschall-, Waisenhaus-, Marien- und Prager Stratze und am Georgplatz von noch unbekannten Tätern die zum Teil gesicherten Schaukästen ausge- sprengt und die Austagen gestohlen. Es fehlen: 2 Herreuregcnmäntel, verschiedenfarbige Herren- strickwcsten, Turnhemden und -Hosen, Tennis- schuhe, silberne Bleistifte und Bijouterielvareu. Sollte das DiebeSgut zum Kauf augeboten werden, benachrichtige man sofort die Polizei. Alle Mitteilungen werden auf Wunsch streng vertraulich behandelt. Dresden-West Friedrichstadt. Mit Leuchtgas betäubt auf» gefunden wurde am Freitagabeud in einer Wohnnng des Grundstücks Seminarstraße 21 ein 19 Jahre altes Mädchen, das durch Zu- führuug vou Sauerstoff wieder erweckt werden konnte. Tr.-Plauen. Svjähriges Bestehen der 55. Volks schule. Die 55. Volksschule (früher 15. Bürger schule), Nöthuitzer Stratze 6, begeht am 16. April d. I. die Feier ihres 50jährige« Bestehens. Abends 7 Uhr soll eine Wiedersehensfeier im Westendschlötzchen stattsinden, wozu alle früheren Schülerinnen und Schüler eingeladen werden. Dresden-Plauen. Entlassungsfeier. In der 39. Volksschule faud am Donnerstag abend die feierliche Entlassung der Schüler statt, die die Schule acht Jahre lang besucht hatten. Viele Eltern und Angehörige, sowie eine Anzahl Ehrengäste, darunter Elja Brand- ßröm, der Engel der sibirischen Kriegsgefan genen, mit ihrem Gatten, hatten sich hierzu in der Turnhalle verfammelt. Die Feier wurde durch ein wundervoll gespieltes Violiuquartetl (Oberlehrer Mehlhose, Schmidt und Pohl und Frl. Kremz) weihevoll eingcleitet, worauf der Schulchor uuter Leitung des Oberlehrers Rentel „Nun grüßt uns das Leben" von Max Müller sang. Die Abjchiedorede hielt Ober lehrer Curt Bohn, e. In warmherziger Weise gedachte der Redner der gegenwärtigen Zeitverhältnisse, in denen manchen Eltern die Sorge um die Uuterbriuguug ihrer Kinder und deren Einsührnng in das Leben änderst schwer wird. Er ermahnte die Kinder zur Treue und gewissenhaIen Arbeit, zu einem fröhlichen, aber gesitteten Lebenswandel, zu Fleiß und Zuverlässigkeit, zur Vaterlandsliebe und Heimattreue mit dem Wunsche, daß sie eiust als echte deutsche Manuel uuü Frauen sich gern ihrer ehemaligen Schule eriunerteu. Nachdem das Ouartett ein weiteres Musikstück von Haydn zu Gehör gebracht hatte, uahm der Schulleiter, Oberlehrer Ernst Müller, das Wort zur Eutlassnngsrcde. Im Jahre 1924 sind 66 Kinder in die Schule ausgenommen worden, von denen 19 die Schule durchlaufen baben. Durch verschiedene Ab- und Zugänge kommen jetzt 41 Schüler (32 Knaben und 9 Mädchen) zur Entlassung, denen er noch man ches gute Wort mit aus den Weg gab. Sodann gab er die von Vereinen und Einzelpersonen gestifteten Schulprämien, bzw. die damil Ausgezeichneten bekannt, von denen insbefon dere das Sparkassenbuch mit 500 RM. Einlage aus der Bienertstistung hervvrzuhebcn ist, das der Schüler H e l m u t S te n z e l erhielt. Mit dem Goethewort „Edel sei der Meusch, hilf reich und gut" entließ er die Schüler mit den besten Wünschen für die Zukunft. Oberlehrer Schopper sprach noch einen poetischen Ab- schicdsgruß an die Abgehenden nud der Chor intonierte das Lied: „Lebt wohl" von Pau» Gläser. Dr.-Cotta. Heilandskirche. Der VersassnngS- ausschuß hielt eine Sitzung ab zu dem Zweck der Wahl eines Vorsitzenden und den Ersatz für einen ausgeschiedcnen Kirchgemeiudevcrtreter (Be rufung). Tie Wahl des Vorsitzenden für den Verfassungsausschuß fiel aus den Regierungsrat Tr. Berthold. Während diese Wahl glatt vonstatten ging, verursachte die Feststellung der Berufung eines neuen Kirchgemcindevertrctcrs insofern Schwierigkeiten, weil dazu mehrere Anträge cingegangen waren. Die Mitglieder des Vcrfassungsansslhnsscs einigten sich dohin, den Architekten Herbert Fritzsche als ersten Kandidaten in Vorschlag zn bringen. Es war hierbei natürlich zu berücksichtige«, daß dieser Ausschuß nur das Vorschlagsrecht hat, während die endgültige Berufung nnr durch das Plenum der Kirchgcmeindevertretuug erfolgen kann. — Den Vorsitz in dieser Sitzung hatte Pfarrer Laube. Im Anschluß an diese Sitzung fand die 54. öffentl. Sitzung der Kirchgemeinde vertretung statt. Der erste Punkt der Tages ordnung nahm wohl die meiste Zeit des Abends in Anspruch: Berufung eines Kirchgemeindever treters für den ausgeschiebcncn Reichsbahn- inspcktor Hartmann. Vorgeschlagen waren Weichensteller Dürichen, Architekt Fritzsche, Heizungsingenieur Neubert, zugleich Vorsitzen der des Freiwilligen Kirchenchores, und Kauf mann Rittmeister. Nach eingehender Aussprache der Anhänger der einzelnen Kandidaten ging mit großer Mehrheit Architekt Fritzsche aus dem Wahlgange hervor und wurde sofort dem Fried- hofsausschuß und dem Verfassungsausschuß zu- geteilt. Der zweite Vorsitzende des Kirchenvor standes, Postassistent Großmann, erstattete Bericht für len Finanzausschuß und suchte um Genehmigung des Haushaltplanes für 1931 nach. Die Genehmigung wurde einstimmig erteilt. Alsdann verlas Herr Großmann den Voran- schlag des Haushaltplanes siir das Jahr 1982, der mit großer Sorgfalt und unter Beopachtung größter Sparsamkeit bei den einzelnen Posi tionen aufgestellt worden ist. Der Bericht erstatter beleuchtete die Not der Kirche und teilte mit, baß ein Gesuch des Finanzausschusses an die Hilfskasse Erfolg gehabt habe. Auf Grund dieses Gesuches an die Hilfskasse für Kirch gemeinden lm Kirchcnbezirke Dresden-Stadt sind der Heilandskirchgemeinde 6000 NM. be willigt worden. Ein Gesuch um Erlaß der Zin sen hatte eine Stundung durch das Lande-- ^usistortum zur Folge. Am 5. Februar 1S32 hat eine unvermutete Kassenrevision stattgefunden, die keinen Anlaß zu Ausstellung»:.. gab. Für den Bauausschuß berichtete der Vorsitzende Graul, -aß Fußbodenschädeu in der Tauf kapelle und der Garderobe der Orgelempore be seitigt worden sind und verbreitete sich dann über den Stand der Klagsache Krems. Nach Be handlung einiger kleinerer Sachen verlas der Berichterstatter ein Schreiben der Synode, wonach bauliche Veränderungen nur mit ihrer Genehmi gung erfolgen dürfen. Es sei dieses auch leicht erklärlich, da infolge der Notlage der Kirche hierbei noch weitere Einschränkungen den einzel nen Kirchgemeinden auferlegt werden müßten. Gärtner Nitzsche berichtete für den Friedhofs- ausschuß, daß in der Sprechh'lle ein Ofen auf gestellt worden 'st, und dadurch die Klagen über die Kälte bei den Andachten verstummt sind. Das Erbbegräbnis Stausenbiel wird von der Ver sammlung genehmigt. Für Erbbegräbnisse wird das Gelände an der Mauer nach der Gorbiher Straße zu freigegeben. Die Genehmigung zur Erhöhung der Versicherungssumme um 500 RM. wirk beantragt und erteilt. Ebenso finden einige Gesuche die nachträgliche Genehmigung der Ver sammlung. Anschließend sprach Herr Nitzsche seine Genugtuung darüber aus und dankte, daß durch die heute erfolgte Berufung des Architek ten Fritzsche auch im Friedhofsausschuß ein Bau sachverständiger sei. Zu den inneren Angelegen heiten nahm der Vorsitzende, Pfarrer Laube, selbst das Wort und berichtete über die Ephoral- konferenzcn vom 29. 9. und 15.12. 1931. Längere Ausführungen machte Obersekrctär Schlage als Mitglied des Ausschusses gegen die Golt- losenbewegung und gab so ein Bild der Tätigkeit dieses Ausschusses. Im Winter über haben bis jetzt jeden Mittwoch nachmittag erwerbslose Männer im großen Saale des Gemeindehauses sich auf Erund besonderer Einladung eingesun den. Bei einfacher Bewirtung mit Kakao und Brötchen wurden Vorträge mannigfacher Art geboten. Für die kirchliche Nothilse sind bisher 1790,64 RM. eingegangen, dem bisher 1400 RM. rund Ausgaben gegenüberstehen. In die ständize Nothilfe sind 120 Frauen und Männer ausge- nomm. l worden, außerdem ist sie auch stark vou der Jugeud in Auspru.) genommen worden. Da der Zus! lß der Mittel immer mehr und mehr versiegt, müssen die Unterstützungen auch immer mehr und mehr eingestellt werden. — ES wurde noch bekauntgegeben, daß der Gustav-Adolf- Vcrein, Abteilung Cotta, zu dem Dresdnrr Hauptverein übergetreten ist. Vor Schluß wies Pfarrer Laube auf den Tod des Präsidenten der Landessynode, Dr. Löbe, hin und widmete ihm einen schlichten Nachrnf. Dr.-Briesnitz. Die Johannes - Passions- Aufführung findet in der Kirct>e zu Dresden- Briesnitz am Karfreitag, nachmittags 3 Uhl, statt. Aussührcnde: der Freiwillige Kirchen chor Dresden-Briesnitz. Solisten: Susanne Steinmetz-Pree (Sopran): Lisa Wechsler (Alt): Hans Diener (Evangelist): Otto-Karl Zinnert (Christus): Carl Robertson (Pilatus). Paul Zimmermann (Orgel), Helmut Grohmann «Cembalo): Otto Wunderlich (Laute). Orchester: Dresdner Künstler. Leitung: Kantor Alfred Kröhnert. Dr.-Briesuitz. Todesfall. Wenige Tage vor seinem 80. Geburtstage (am 4. Ostertag) verstarb am Donnerstag in feinem hiesigen Heim der Lokalrichter und langjährige frühere Gemeindevvrstand unserer einstigen selbstän digen Dorfgemeinde, Friedrich Felgen- treff. Ter nun Heimgegangene stammte aus der Leutewitzer Windmühle, wo er auch als Müller gelernt hat. Um die Entwickelung der Gemeinde Briesnitz hat sich der spätere Ge meindevorstand außerordentliche Verdienste er worben. So gehörte er auch 26 Jahre lang der Kirchgemeindevertretung unserer Kirche an. Für die Orgel unseres Gotteshauses stiftete er einige Register aus der Kirchen-Orgelbau- austalt Joh. Jahn, sowie Kronleuchter. Sein Name ist mit der Geschichte unserer einstigen Gemeinde, für die er seine ganze: Kraft ein- setzte, eng verwachsen. Cossebaude. Silberhochzeit. Gend.-Obcr inspektor Mar Jaenicke, der viele Jahre im Cossebauder Bezirk olZ Brigadier Tienst er richtete, kann heute mit seiner Frau auf einen 25jährigen glücklichen Ehestand zurückblicken. DaS Silberpaar erfreut sich hierorts einer allgemeinen Beliebtheit. Cossebaude. Dienstjubiläum. Der Kassierer beim Bahnhof Dresden-König-Albert-Hasen Eisenbahnobersekretär Franz Israel in Cosse baude konnte am 16. März d. I. die Feier seines 40jährigen Dieustjubiläums begehen. Cossebaude. Missionsvortraa. Infolge plötz licher Erkrankung konnte Missionsinspektor Handmann seinen für den 16. d. M. angekün digten Vortrag über Missionsarbett in Indien nicht halten. Für ihn war aber der dritte Geistliche Pfarrer Stelzner der Dresdner Ja- eobigemeinde eingetretcn und sprach über die Missionsarbeit bei den Negern und bei den Massais am Kilimandicharoge'biet in Ostafrika Die zahlreichen Besucher des Abeuds konnten mit dem Tausch sehr zufrieden sein, denn der Pfarrer sprach über das von ihm vor und mährend des Weltkrieges betreute Gebiet mit einer erfrischenden und begeisterten Wärme Seine herrlichen bunten Bilder, die der Apparat in voller Schärfe an die Leinwand warf, ergänzten den Vortrag wunderbar. De: Abend begann mit dem gemetn-sam gesungenen Choral „Walte, walte nah und fern". P'. -Lendler begrüßte den Gast und führte weiter aus, daß die Gemeinde schon immer ein war mes Herz für die Mission an den Tag gelegt habe und mancher Vortrag in der Kirche schon gehalten worden sei. Auch das evang.-lnth. Leipziger Missionsblatt habe viel Kenntnis üb^r die Mission verbreitet, zu bedauern sei cs, daß dieses schöne Blatt zufolge der Nöte der Zeit 50 Prozent seiner Abonnenten ver loren habe: es müße erhofft werden, daß auch hierin eine Aenderung zum Bessere» wieder eintrete. Pf. Stelzner schilderte nun zunächst feine Reise 4011 über Ho, nach Genua, von wo aus die Seereise begann. In Daressalam, der See- und Hauptstadt vom vormaligen Deutsch ostafrika, endete die Seefahrt und er betrat afrikanisches Land. Die Stadt bot inmitten ibrer Pa».ne« und durch dre Anlage ihrer Straßen mit schönen Gebäuden einen prächti gen Andlick. Fort ging es teils mit der Bahn, teils auf störrische!« Esel in das Innere bis an den 6010 Meter hohen, ständig mit Eis und Schnee bedeckten Kilimandscharo, der von den Heidennegern aus Furcht vor ihren Göttern nie betreten wird. Die Neger leben sowieso ständig in der Angst, irgendeine Zauberer- gesehcslehre übertreten z«. haben. So müssen auch Zwillingstinder, oder kleine Kinder, bet denen die oberen Schneidezähne zum Durch bruch kommen, von ihren Müttern auf einem hohen, stellen Berg getragen und dort nieder- gelegt werden, wo sie bei der geringsten Be wegung herabstürzen und ein Raub der Hyänen werden. Tas Christentum hat natür- licK auch hierin großen Wandel geschaffen. Große Av'elsinen, Bananen und Kokosnuß- haine geben ein wundervolles LandschaftS- bilö. Pf. Stelzner führte solche Bilder reich lich vor, auch von Negern, Negcrsamilien, deren Wobmtätten usw. und besprach sie ein gehend. Es wurden Missionskirchen, Mis sionsgebäude, Taufen von Negern gezeigt, eine Fülle, wie sie alle ein Missionar in die Hände bekommt. Auf Wunsch gab der Redner auch ieiuen Lebensaang bekannt. Als Sohn eines armen gottesfürchtigen Maurers in Armut erlogen, konnte an kein Studieren gedacht werden, und so erlernte er nach Beendigung 'einer Scbuloelt das Bäckerhandwerk. Heim lich zog es ihn immer hin zur Mission, bis er -'s endlich so weit gebracht hatte, endlich Mis sionar zu werden. Bei Ankun't in Dares- salam brach der Weltkrieg aus und 1'0 konnte er nur wenige Jahre sich diesem schönen Be rufe widmen. Er ging in das Heer von Lettow-Vorbeck kam in englische ^e'anacn- " ^t und wurde in Aeayoten interniert. Von dort nach -^ause zurückgekehrt. war zunächst »ür Minionarc kein Tätigkeitsfeld mehr vor banden und ,'o studierte er Theologie, um heute als Geistlicher an der Dresdner Iacobikirche -u wirken. Pf. Wendler dankte ikim herzlich »ür »eine lehrreichen, in volkstümlicher Art ge machten Uus'ührungen er dankte auch Kantor Katossfy für sein" Bedienung des Lichtbild- opoarates. Ans Wiedersehen wir der allge meine Schlusimunsih aller Anwesenden. Ans der Lößnitz. Selbstmord. In der Nacht zum Freitag schied eine ältere Hausangestellte im oberen Ortsteil von Kötzichenbroda frei willig aus dem Lebeu, indem sie sich mit Leucht gas vergiftete. Dresden-Ost Blasewitz-Loschwitz. Seltener Jiang. Dem Losch'vitzer Fischermeister Höhle jr. gelang es gestern, in seinem Zugnev aut Vlasewitzer Seite der Elbe einen 2o Pfund schweren Silberlachs zu fangen. Ter-^ artige Lachsfänge geboren in unserem Elbegebiet zu den Seltenheiten. Es dürf ten schon sehr viele Jahre vergangen sein, daß in hiesiger Gegend ein Lachs in dieser Größe ins Netz ging. , Loschwitz. 62. Volksschule. Am Don nerstagabend fand im Schulsaal die feier liche Entlassung der Knaben uud Mädchen statt, die uach achtjährigem Schulbesuch die Schule verlasse«. Ein Klaviervortrag «Kantor Friedrich) leitete die Feier ei«. Ein Voripruch (Oberlehrer Kötzsch) knüpfte dann an das Goethewort au: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut." Auch Direktor Gruuewald legte s.minv Ansprache in warmen, eindringlichen Worten zwei Goethemorte zugrunde: „Denn du bist ein M-ensch gewesen, und das heißt ein Kämpfer sein", und daun das im Vorspruch schon erwähnte Wort vom Edelmut. Es folgten Abschiedsworte der Kinder, ein allgemeiner Gesgng und ein Cboraesang. Dann nahm Direktor Grunewald als Leiter der Schule die amt liche Entlassung vor. Der Saal war wie immer durch Gärtnereibcsitzer Knacksuß festlich geschmückt. Loschrvitz. 18. Musikalischer Abend. Der Loschwitzer Einwohner hart sich der be sonderen Pflege des Musiklebens durch bestimmte Kreise rühmen) er darf darauf stolz sein und bei Gelegenheit au den Resultaten auch partizipieren. Das musi kalische Leben Loschwitz' hat in Kantor Constantin Friedrich seine Stütze und seinen Förderer. Tie von ihm veranstal teten Konzerte und musikalischen Abende sind meist lokale Ereignisse. So auch der Abend vom vergangenen Donnerstag, der den beide« Komponisten Hänbel und Haydn gewidmet ivar. Ein dicht gedräng ter Zuhörerkreis füllte den Kirch- gemeindelmussaal. Nach kurzen, einfüh rende« Worte« durch ben Veranstalter und Leiter Con st. Friedrich, brachten Kon zertmeister Gottfr. Hofmann-Stirl, Kam mermusiker Oskar Geier uud Solocelliit Emil Gmeindl in Gemeinschaft mit dem Mnsikvercin Loschwitz das Händelsche Concerto grosso tu H-Moll für drei So!o- instrilmente und Orchesi« zu Gehör. Diesem folgten zwei Htkn-delfchc Arien für Sopran mit obligater Violine und kleinem Streichorchester, gesungen mit süßem, klingendem Sopran in gemütvol ler behutsamer Zurückhaltung von der Konzertsängerin Fr. Olga Kanitzky-Roun- thaler. Den Abschluß gab Handns Sin fonie concertante für Violine (Hofmann- Stirl), Violoncello (E Gmeindl). Oboe (O. Elgneri. Fagott (O. Weinhold) und Orchester Musi tve rein). Hier, wie tn
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