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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 09.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193203093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19320309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19320309
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-09
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Monat
1932-03
-
Jahr
1932
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Die Schneedecke ist über Nacht noch um einige Zentimeter durch Neuschnee verstärkt worden. Die seihe Gare ward aver auch heute bald wieder zu Wasser und Matsch. Lietz sie sich doch gleich nach ihrer Ankunft ballen. Ler obligate Märzschnee wird, weil er die Stare bc ihrer Rückkehr in die deutsche Heimat oft unliebsam überrascht, „Staren, schnee* genannt. So -ickwollig und un ablässig der Staren schnee auch herabtanzte, seine geringe Haltbarkeit bewies schon beute, daß es nur ein ohnmächtiger Rück, stob des fliehenden Winters war, dem trotz alledem der junge Lenz dicht auf den Fersen ist. Und wenn des Winters letzte Veibheit unseren gefiederten Freunden iS Garten vorerst auch heute und morgen die Lust am hoffnungsfrohen Gezwitscher »erschlug — vielleicht tirilieren sie über, sorgen um so fröhlicher. In Büschen, -ecken und Gärten hielten sie wahre »Pro. itstversammlungen" gegen den neuen Machtstreich des Winters ab. Ihr Kampf M dem »System Winter", das nun hof fentlich bald gründlich abgewirtschaftet hat. Dresden Auswüchse des Wahlkampfes Politisches Rowdytum. Das Presseamt des Polizeipräsidiums teilt »U: Je näher der Tag der ReichspräsiLenten- mhl heranriickt, desto mehr häufen sich Aus wüchse der Wahlpropagan-da und sonstige Aus schreitungen. Allnächtlich sind sogenannte Schmierkolonnen unterwegs, die selbst vor Ge walttätigkeiten nicht zurückschrecken. Ueberfälle aus Andersdenkend«, sogar auf Leute, in denen mn politische Gegner lediglich vermutet, Hau sen sich, und Schlägereien zwischen Anhängern sich feindlich gcgenüberstehender politischer Parteien und Organisationen sind an der Tagesordnung. Da es Aufgabe der Polizei ist, den fried liebenden Teil der Bevölkerung vor diesen Auswüchsen des Wahlkampfes, die geeig- net sind, bei noch weiterem Ueberhandnehmen -je öffentliche Ordnung und Sicherheit erheb lich zu gefährden, nach Möglichkeit zu schützen, hat das Polizeipräsidium seine Beamten an- scmiesen, gegen derartige Auswüchse mit -In Energie durchzugrcifen und nötigenfalls von allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln, «uch der Schußwaffe, Gebrauch zu mchen. Jedenfalls wird dem politischen Am-ytum, auf welcher Seite es sich auch M machen sollte, auf das schärfste entgegen- -üttten werden. Such wird daS Polizeipräsidium von dem Hm durch die Dritte Verordnung des Reichs- Präsidenten zur Bekämpfung politischer Aus schreitungen vom 6. Oktober 1931 erteilten Rechte, Personen, die unbefugt Waffen führen, tis zu drei Monaten in Polizeihaft zu neh men, künftig schonungslos Gebrauch machen. Tas mögen sich alle diejenigen gesagt sein lassen, die es angeht! h Ao sehnlich« Sp«»v«. Di« Dresdner Zi garettenfabriken Bulgarta, Delta, OaLmatzt und D«ilid-e haben dem Fürsorgeamt erneat annähernd 10000 Ausweis« über t« 1 Zent ner Braunkohlenbriketts zur Verteilung an Bedürftige zur Verfügung gestellt. Damit belaufen sich di« Heizstofsspend«n der ge nannten Zigarettenfabriken im Winterhalb jahr 1931/32 auf insgesamt 45 000 Zentner. Durch diese ansehnliche Spende konnte einem großen Teil der notleidenden Bevölkerung di« Sorge um die Heizung gemildert werden. h. Verbotenes Wahlplalat. Grohes Auf sehen erregten am Dienstag an den Anschlag säulen nationalsozialistische Wahlanschlüge, di« Hind«nburg in ein« übl« Ges«llschast brachten und die auch durch Lettern, di« der hebräischen Schrift ähnlich waren, eine b«- stimmte Wirkung zu erreichen suchten. DaS Dresdner Polizeipräsidium hatte dieses Pla kat genehmigt. Oberbürgermeister Dr. Külz hat nun eingegriffen und die Plakatabtri- lung der Dr. Güntzschm Stiftung angewie sen, diese Plakate sofort zu überkleben. Fer ner hat er angeordnet, daß die Güntzsche Stiftung ihm all« Wahlplaka.e vorzulegen habe. h. Aufhebung d«S schweizerischen Konsu- latS in Dresden? Der schweizerische Konsul in Dresden Sutter ist von seiner Regie rung in «ine höhere Stellung nach Grau bünden gerufen wurden. Gr hat 10 Jahve lang in Dresden amtiert. Wie verlautet, wird das Konsulat möglicherweise aufge hoben werden. h. Für Verdienste mn die Volksgesundheit. Der preußische Minister für DolkSwohlfahrt hat aus Anlaß der 50jährigen Wiederkehr der Entdeckung des Tuberkelbazillus u. a. verliehen dem Dresdner Universitäts-Pro fessor d. Hyg. i. R. Dr. med. Hueppe die DtaatSmedaille für Verdienste um die Volks gesundheit. h. -ein Verbrechen. Auf einem Schutt abladeplatz, in der Nähe des Krematoriums wurde, wie berichtet, am Abend des 7- März eine 19jährige Arbeiterin mit einem Kn:bel im Munde ausgefunden. Von der Kriminal« volizei wurde hierzu festgcstellt, daß ein Ver schulden dritter Personen nicht vorliegt, son dern daß das Ntädchen dev Vorfall vorge täuscht hat. h. Unbekannter Handtascheudieb. In -er Nacht zum 19. März entriß ein Unbekannter auf dem Veilchenweg im Stadtteil Lo schwitz einer Frau die Handtasche z^.:- flüchtete. In der Tasche befanden sich u. a. < Mark Bargeld, eine Brille und «in ungarischer Paß auf den Namen Else Schrimpf lautend. Der Täter wird beschrieben: 20 Jahre alt, 106 cm groß, schlank, blasse tHestchtSfarbe. Bekleidet war er mit dunklem Mantel und Heller Sportmütze. Angaben hierzu erbittet die Kriminalpolizei. h. Kraftrad mit Seitenwagen gestohlen. Unbekannte Täter entwendeten in der Nacht zum 9. März, Ecke Borsbcrg- und Spenerstraße ein Kraftrad mit Seitenwagen, „Cito", II 16104, Fahrgestell-Nr. 1300, Mvtvr-Nr. 1337. h. Selbstmord. In seiner Wohnung Kamclienslraße 10 wurde heute früh ein 74 Jahre alter Pensionär mit (Vas ver giftet tot aufgefunden. Bei Eintreffen der Feuerwehr hatte ein Arzt den bereits ein getretenen Tod festgestellt. Dresden-West «ltdvorftadt. Rach ziemlich drei Jahr«« geklärt: In der Nacht zum R. August 1929 wurde, wt« seinerzeit berichtet, in di« Haupt- käste des Dresdner HauptbahnhoseS etnge- krochen. Die Diebe hatten zunächst mit Nach schlüsseln gearbeitet und dann ein« etwa 20 em stark« Ziegelwand durchbrochen. Den Tätern fielen damals 400 Mark in die Hände. Jetzt gelang es der Kriminalpolizei, die Täter zu ermitteln. Sie wurden in Berth» festgenom- men. ES handelt sich um internationale Grld- schranketnbrechcr. die auch in außerd«ntschcn Länd«rn mit Erfolg ausgetreten sind. DreSden-Plaue«. Der Evangel. Arbeiter» verein hält am Donnerstag, dem 17. März, seine Jahreshauptversammlung ab. Bet den vorzunehmenden Wahlen sind der 2. Dor- sitzende, 4 Beisitzer zum Gesamtvorstand, der Gartenrxrwalter, 2 GartenauSschußmttglteder und die Rechnungsprüfer zu wählen. Im Anschluß an den geschäftlichen Teil spricht Pfarrer A4 Uber soziale TageSfragen. Dr.'Plaue«. Deutsche Oberschule Dresden» Plauen. Die Deutsche Oberschule DreSben- Plauen entließ am 4. März ihr« Abiturienten. Vom 18. bis 23. Februar fanden unter dem Vorsitz des OberstudtendirektorS Dr. Forker, des Rektors der Schule, die Reifeprüfungen statt. Es unterzogen sich Ler Prüfung 7 Schü- lerinnen und 48 Schüler, darunter 8 zugewie- sen«. Alle Prüflinge erhielten in Sitten 1, in den Wissenschaften wurden «rtetlt ömal 1b, 5mal 2a, 11mal 2, 28mal 2b, 11mal Sa. Die Abiturienten entschieden sich für folgende Be rufe: Die männlichen: Lehrerberuf 8, Medizin 6, Jurist 5, Pfarrer 1, mittl. Beamter 4, Apo theker 1, Handel und Wirtschaft 10, andere akademische Berufe 10, Reichswehr 3. Die weiblichen: Lehrerberuf 4, Medizin 1, mittl. Beamter 1, Apotheker 1. Dr«Sden»Plaue«. Der Christliche Eltern- veret« veranstaltete am Sonntag im Ktrch- gemeindehaus einen Familienabend, zu Lem sich eine große Anzahl Mitglieder und Freunde Les Vereins «ingefunden hatten. Der Vor- sitzeud«, Brandmeister Rönsch, hielt seinen zugesagten Bortrag mit Lichtbildern: „lieber und aus dem Leben der Dresdner Berufs feuerwehr." Aus dem einleitenden Vortrage konnte man recht wissenswerte Mitteilungen entnehmen. Während die früheren freiwilligen Feuerwehren lediglich bei auSgebrochenen Bränden ausrückten, hat die im Jahr« 1868 gegründete Berufsfeuerwehr insbesondere auch die Aufgabe, Vorsorge zur Verhütung von Bränden zu treffen. Die Hilfeleistung Ler Feuerwehr erstreckt sich auch über Las Stadt- gebiet hinaus, auf die sogenannte UeberlanL- löschhtlfe. Mit der Reichsbahn bestehen außer- Lem Verträge über Lie Mithilfe bet etwaigen Unfällen. Die Feuerwehr ist jetzt, wie allge- mein gesagt wird, das Mädchen sür alles. Nicht nur bei Bränden, sondern auch bei Un fällen, Gefahrdrohungen, Gasvergiftungen, Na turereignissen usw. ist Li« Feuerwehr hilfs bereit zur Stelle. Sie hat namentlich auch die Befolgung Ler feuerpolizeilichen Vorschrif ten bet Neubauten, Vergnügungen, Theater- aufführungen, Lichtanlagen y. Lgl. zu über wachen. Die öffentlichen GebäuLe sind vielfach durch selbsttätige Meldeanlagen mit Ler Feuer- wache verbunLen, etwa 5000 solcher Melder MW »el MWerWMMN In MW 2000 Mark Belohnung! Das Polizeipräsidium jKriminalamtj nbt hiermit bekannt, daß es die ursprüng lich ausgesetzte Belohnung von 800 Mark für die Ermittelung der Täter, die in der Hackt zum 4. März den Polizeihanptwacht- mister Schiekel erschossen haben, ans M NM. erhöht hat, deren Verteilung es sich unter Ausschluß des Rechtsweges vor- khält. Sachdienliche Mitteilungen wer te, streng vertraulich behandelt. * apfr. Bezirksausschuß der AmtSyaupt- «amschast Dresden. Donnerstag, den 17. Mrz. 2.30 Uhr öffentliche Sitzung im Stt- MgSsaale des Rathauses zu Radebeul. Die Tagesordnung hängt sowohl im amtShauvt- mannschaftlichen Dienstgebäude. Johannstrah« N, als auch im Verwaltungsgebäude des Lezirksverbandes, Bürgerweis« 28, aus. h. Ein Polizeibeamter überfallen. Kurz vor Mitternacht kam es am Montag auf dem Alaunplah zu Reibereien zwischen zwei Poli,-eibeamten in Zivil und einer Gruppe dm Kommunisten. Einer der Beamten wurde Ivüter von 70 bis 80 Mann überfallen und blutig geschlagen. Er trug eine leichte Ge hirnerschütterung davon. Zwei der Beteilig st, konnten feftgenormnen werden. h. Attirnverein Zoologischer Gart««. Der TeschäftSbericht über daS Jahr 1931, der die Einladung zu der am Mittwoch, dem 16. Mrz, 16 Uhr, im Saal« des Zoologischen Gattens staltsindenden Generalversammlung enthält, liegt jetzt vor. Trotz einer erneuten Stnnahmenvermtnderung konnte erfreulicher weise eine Unterbilanz vermieden werden, da auch di« Ausgaben entsprechend gesenkt wurden. Besonders schwierig gestaltet« sich infolge innerer Vorgänge die Beschaffung de« Betriebskapitals während der toten Jahreszeit, aber auch diese Schwierigkeit konnte beseitigt werden, so daß dir Dermal- lung der Saison mit guten Hoffnungen ent- «gensieht, zumal sie während des oanzen vmnmerS eine besondere Sehenswürdigkeit » Gestalt einer Ktnderstadt bieten Wb' d. Auch die Möglichkeit, im Lauf« d«S März und April verbilligtes Abonnement zu lösen, wird «inen guten Dauerbesuch gewährleisten. Der Wahlkampf ist in Dresden nun mehr auf dem Höhepunkt angelangl. Wenn auch her Witterungsumfchlag die Außenbctätigung der politischen Fronten stark gehemmt hat, so bringt doch feder Abend gleich eine ganze Reihe von Wahl- kundgebungen. Die Nationalsozialisten hiel ten gestern gleichzeitig im Zirkus Sarra- sani und im Ausstellungspatast Versamm lungen ab, die beide guten Besuch auswic- sen. Propagandaleiter Leschke, der die Kundgebung im Zirkns Sarrasani eröff nete, lvandte sich zunächst dagegen, daß trotz der polizeilichen Genehmigung des Plakates „Wir ivählen Hindenburg — wir wablen Hitler" und das eine Gegen überstellung verschiedener Köpfe bringt, von Oberbürgermeister Dr. Külz ver- wten worden und durch Ueberklcben bc- eitigt worden sei. Die Bekanntgabe die- es Vorgehens führte zu erregten Kund gebungen der Zuhörerschaft. Der braun schweigische Staatsmintster Klagges nannte die Frontbildnngen der Linken, wie sie auch heißen mögen, Zeichen einer großen Angst vor dem Siegeszug der Hit- lcr-Bewegnug. Weder mit Verboten noch mit Schikanen könne man die National sozialisten in ihrem Vormarsch hemmen. Der Bankrott des Novembersystems zeige sich in den Maßnahmen der Reichsregie rung aus der letzten Zeit. Tie Notver ordnungen stellten in vielen Punkten gei stige Anleihen beim Nationalsozialismus dar: nur die Durchführung ließe leider sehr zu wünscherr übrig. Die Grundlage einer Aenderung sei und bleibe die Be- seitignng des heutigen auf Versailles auf- gebauten Systems. Brüning lrabc zwar in bezug auf die Tribute ein „Nein" aus gesprochen. Aber bisher habe es Frank reich zu verhindern gewußt, daß die Tri butkonferenz zusammentrete. Durch ihre Verschiebung auf den letzten Tag vor Ab lauf des Hooverjahres wolle Frankreich wieder einmal einen Zwang aus Deutsch land ansüben können. — Landtogsabge, ordneter Kunz-Zwickau wandte sich noch einmal scharf gegen das Plakatvevbot des Dresdner Oberbürgermeisters Dr. Külz. Stärker als alle derartigen Maßnahmen aber werde der Siegeswille des National sozialismus sein, «eine Partei hätte ge wünscht, daß sich Hindenburg nicht vor die Vertreter des Systems gestellt hätte, aber sie wollte jetzt die Entscheidungs schlacht gegen den Marxismus führen und müsse sich deshalb auch gegen alle wenden, die ihn durch ihre Politik deckten. Die Angehörigen des schwarzweiß- roten Blockes veranstalteten in Ham mers Hotel in Dresden-Striesen eine Versammlung, aus der an Stelle des durch Krankheit verhinderten Landtags abgeordneten Tögel Schriftsteller Karl Kuietzsch über die bevorstehenden Wahlen sprach. Es gehe heute um mehr als um Personen — es komme darauf an, über das herrschende System Gericht zu halten. Der Redner schilderte anschaulich den Lei densweg des deutschen Volkes, der von Spaa bis znr Unterzeichnung des Uoung- planes — der kunstvollsten Maschine zu Deutschlands Vernichtung — geführt habe. Immer wieder hätte an der Spitze der nationalen Opposition Hugenberg aus die notwendigen Folgen der Ersüllungspoli- tik hingewieseu. Diese Voraussagen hüt- ten sich leider in furchtbarer Weise erfüllt, wie wir bet Lein Zusalmnenbrechen der Gemeinden, der zunehmenden Schulden last der Länder und dem großen Wirt- schaftssterbcn sehen müßten. Die Ret- lnng ans der gegenwärtigen Not könne nur von innen heraus kommen. Die, die uns in die heutige Not hineingeführt hätten, versuchten jetzt hinter dem breiten Rücken Hindenburgs Deckung zu nehmen. Aber die nationale Rechte werde es nicht zulassen, daß die Fortsetzung der Erfül- lungspolittk durch Zuhilfenahme der Autorität Hindenburgs weitergeführt werde. Deshalb habe der schwarzweiyrote Block der Systemkandidatur Hindenburgs die UeberzeugungSkandtdatur Duester- bergs gegenübergestellt. sind vorhanden und etwa 400 Druckknopfmel« der. Durch eine automatische Meldung wird neben der Alarmierung Ler Leute gleichzeitig daS Licht auf allen in Frage kommenden Stet- len eingeschaltet. Eine mißbräuchliche Be« tätigung der Melder kann große Gefahr im Gefolge haben und wird deshalb streng be- straft, Namhaftmachung solcher Uebeltäter wird belohnt. Die Berufsfeuerwehr besteht aus etwa 850 Köpfen und verfügt über einen Wagenpark von 51 Wagen, 11 Motorspritzen, 6 Leiterwagen, 6 Rettungswagen, Hebevor richtungen und einer großen Anzahl verschie dener kleiner Wagen und Gerätschaften. Der Vortragende schilderte Lie Dtenststunden unb Ausbildung Ler Feuerwehrleute, ihr« Gliede rung und Einteilung. Alle für das Feuerlösch. wesen nötigen Handwerker sind vertreten und auf die einzelnen Arbeits- und Reparatur stellen verteilt. Im Anschlusse daran zeigte der Vortragende eine große Menge von Licht bildern und gab Lazu die nötigen Erklärungen. Man konnte Lie erste Spritze vom Jahre 1641 bis zu Len modernsten Motorspritzen, Lösch dampfern, mech. Schtebeleitern, Mannschafts-, Geräte-, Hilfs- und Rettungswagen, Hebevor richtungen und alle möglichen Werkzeuge, MannschaftSräum«, sowie Lie zur Rettung gas- vergifteter Menschen erforderlichen Materia- lien, Sprungtücher usw. sehen. Nach einer Kaffeepaus« wurden aus Ler Praxis verschie den« Brandfäll« in Theatern, Kirchen und an deren Gebäuden im Bilde gezeigt. Der all gemein belehrende von einem Fachmanns ge botene Vortrag, Ler ein großartiges Bild von der Vielseitigkeit und Tüchtigkeit unserer Be rufsfeuerwehr -arstellte und einen Einblick in die vielfach mit Lebensgefahr verbundene Tätigkeit derselben gewährte, wurde mit Ver ständnis und wärmstem Danke ausgenommen. Dr.»Löbtau. Zar Berufswahl. Oberlehrer Rau von der 4. Knabenberussschule hielt am Dienstagvormittag einen kurzen Vortrag zur Berufswahl der Knaben in der 35. Volks schule. Er ging im besonderen die einzelnen Berufe durch, die sich die Knaben gewühlt hatten, gab Ratschläge und wies ihnen die Schulen nach, die sie ab Ostern zu besuchen haben. In der Hauptsache handelt es sich um die, welche bereits eine Lehrstelle angenommen haben und nun die PfltchtberufSschule besuchen müssen. Die übrigen wissen schon, wohin sie zu gehen haben, denn die meisten haben ja schon eine Prüfung für die be- treffende Schule abgelegt. Jedenfalls war eine Aufklärung in der Berufsfrage nach dieser Richtung hin notwendig, denn trotzdem schon von -er Schule aus manches gesagt worden war, so waren doch auch viele Fragen noch unklar. Ober lehrer Rau gab zu allem bereitwilligst Auskunft und beantwortete eingehend alle Fragen, die von den Knaben gestellt wurden. Man sah aber aus allem, wie notwendig eine solche Beratung ist, denn trotz aller mündlichen und schriftlichen Hin weise wissen die Kinder immer noch nicht, wobi" sie sich nach Ostern zu wenden haben. Dresden-Löbtau. Aus der Jahreshauptver sammlung -er Turncrschaft 1877. Tie Berichte zeugten -avon, daß überall Notzeit ist. Der Ver ein führt 103 Erwerbslose in seinen Listen. In -er Kassensührung waren stärkste Einschrän kungen nötig, um alle Verpflichtungen trotz stark verminderter Einnahmen erfüllen zu können. Ist auch leider ein Rückgang der Uebungsbefuche fest zustellen, so -och troh-em eine erfreuliche kraft volle Weiterentwicklung. Im Berichtsjahre er standen neu eine Tennis, und eine Faltboot-Ab teilung. Die Mitgliederzahl des Vereins hat sich erfreulicherweise gehalten. Beschloßen wurde ein Haushaltplan, den bei ungünstiger Entwicklung der Wirtschaft -er Turnrat sofort zu ändern und anzupassen berechtigt ist. Tie als notwendig er kannte Senkung -er Beiträge wurde in -er Form beschlosten, daß künftig Ehepaare nicht zwei volle Beiträge zahlen, sondern nur 1'4. Die Wahlen brachten dem Verein in Moritz Neu mann einen neuen Oberturnwart. Willy Werner trat nach siebenjähriger Amtstätigkeit infolge Ueberlastung in anderen turnerischen Arbeiten zurück. In -er einmütigen Zustimmung zu den Berichten und Anträgen brachte die Versamm lung ihr Vertrauen zur Vereinsleitung und ihre Ueberzeugung zum Ausdruck, daß es gelingen wird, den auf gesunden Gründlagen beruhenden Vereinsbetrieb über die jetzige schwere Zeit in eine hoffentlich noch bessere Zukunft zu leiten. Dr.-Eotta. Ei« Garderobcdieb. Aus dem Garderoberaum eines Tanzlokals in Cotta wurde in Ler Nacht zum 8 März eine Zieh harmonika, Marke „Standart-Noyal", mit 120 Bässen sOktav- und Vaßkuppelung), gestohlen. DreSden-Eotta. Um die blaue Geige. Einen musikalischen Wettstreit besonderer Art gab es am Montag im Schufterhaus. Nicht weniger als füns Dresdner Kapel len waren zum Wettkampf, wenn man so sagen darf, angetretcn, Ler mit größter Hingabe üurchacführt wurde. Es galt, einige Konzertstücke, später Tanzmusik zu spiele», und schließlich l-atte das Publikum abzustimmen, lvcr musikalisch am beste.» gefallen hatte. Die Kapelle Plietzsch- Marko begann mit Melodien aus Mil löckers „GaSparone" und Nobles „Wie genlied^, Otto Fredersdorfs lick mit seiner Schar ein „Vogelhündler"-Pot- pourri und Bach Gounods „Ave" folgen, als dritte brachte die Kapelle Ruhlig eine Fantasie über Hildachs ,Fenz", eine Paraphrase über das Volkslied „Grün ist die Heide", und schließlich „Lufdige- Witwe"-Melodieu in jazzischem Gewand zu Gehör. Kapelle Frante-Dolly- noff als vierte gab oem Ohr das Pot pourri „Vom Ryein zur Donau", dem Aitsse dazu vier Tänzerinnen und später eine rassige russische Fazzsinfonie ganz exzentrischer Art. Endlich beschloß die Kapelle Ulbrich den Reigen mit der Paraphrase über das Lio- „Still wie die
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