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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 01.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193203018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19320301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19320301
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Enthält Beilage "Fremden- und Kurliste" 93.1932 Nr. 10
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-01
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Monat
1932-03
-
Jahr
1932
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MW SIMlllMIk Wk» dlt SMW» SkS MlIkkOWW zMMSI O Oberbürgermeister Dr. Külz verieidigl leine Maßnahmen Dresden, 29. Februar 1932. 4. Sitzung. ES kommen zunächst kurze Anfragen -ur Verlesung und Beantwortung. Stv. Schmidt (Soz.) fragt den Rat nach sei ner Stellungnahme zur Denkschrift der Ortssach- gruppe Dresden des Verbandes deutscher Be- rufsfeuerwehrmnäner: Sind die freiwilligen Fenerwehren zur Aufrechterhaltung des Keuer, schuhes in den Dresdner Vororten notwendig? In der Antwort des Rates heißt es, daß keine Notwendigkeit besteht, von Ratsseite aus die An. gelegenheit erneut zur Beratung zu bringen, da der Gesamtaufwand für die noch bestehenden sieben freiwilligen Feuerwehren nach dem Etat 1982 noch nicht einmal 8000 Mk. beträgt. Stv. B est sNatsoz) bittet den Rat um Mit teilung der Bezüge der Vorstandsmitglieder der Drewag und der Dresdner Straßenbahn A.-G. In der Antwort des Rates heißt eS, daß diese Bezüge gekürzt worden sind und beim näch sten Bericht der Gesellschaften belanntgegeben werden. * Eine Erklärung der Kommunisten, abgegeben durch Stv. Gäbel, protestiert gegen die Bei leidserklärung des sozialdemokratischen Vor stehers beim Ableben des Königs Friedrich August. Währeird deS Verlesens läßt die Rechte ein lautes Gemurmel ertönen, so daß Stv. Gäbel mit ganz lauter Stimme sprechen muß. Eine ganze Reihe Tagesordnungspunkte werden ohne Bericht und Aussprache erledigt. Zu einem Schreiben des Rates, in dem er grundsätzlich einverstanden ist, in eine Prüfung der gemeinsamen Belange der Städte Dresden und Freital etnzutreten, beschließt daS Kollegium auf Antrag des Stv. Dr. Müller m (Soz.), von dem Schreiben des Rates in zustimmendem Sinne Kenntnis zu nehmen. Weiter beschließt LaS Kollegium, den Rat zu ersuchen, auch weiterhin alles aufzubieten, um den Fahrpreis mit den städtischen BerkehrSmit- tela nach der Innenstadt für die Einwohner der cinverleibtc« Vororte dem Fahrpreis in der Innenstadt anzugleichea. * Stv. Uhlig (So-) berichtet für den Finang. Ausschuß über die Stellungnahme deS RateS, einen Antrag Dr. Hübler und verschiedene Eingaben wegen der Schließung des Krankenhauses Johannstadt. Nach dem Bericht nimmt Oberbürgermeister Dr. Sülz .das Wort. Er ^ührt dabei aus: Alle Einwendungen und Vorstellungen, die gegen die Schließung des Krankenhauses Jo- hannstadt erhoben worden sind, sind zweifellos aus ehrlicher Sorge geschehen, daß das Kranken pflegwesen Dresdens dadurch beeinträchtigt werden könnte. Aber alle Einwendungen gehen an zwei ausschlaggebenden Tatsachen vorbei; Lie eine ist die, Laß die städtischen Krankenhäuser fast zu LS Pro, zent leerstehen, und Lie andere Tatsache ist die, ^aß die Finanzlage der Stadt gebieterisch anch weiterhin zu strengster Sparsamkeit zwingt. Die Stadt besitzt vier größere Krankenhäuser mit einer Belegfähigkeit von 4013 Betten. Die tatsächliche Belegung am 25. Februar betrug 2143 Betten. ES stehen also in den städtischen Krankenanstalten beinahe 50 Prozent aller Bet ten frei, und das zu einer Zeit, die sonst die stärkst: Belegziffer aufweist. Der Bestand der belegten Betten ist in diesem Jahre um 651 Bet ten geringer als in der gleichen Zeit des Vor jahres. Wenn Johannstadt geschlossen wird, so stehen auch nach Schließung in den städtischen Kranken anstalten noch 1344 Betten frei. Darüber hinaus muß man aber noch berück sichtigen, Laß wir in Dresden ein hochentwickeltes karitatives Krankcnwesen und ein ebenso hochent- wickeltes Privatklinikwesen haben. In der Kin- derhcilanstalt, in der Diakonissenanstalt, im Ka tholischen Srankenstift, im Joseph-Stist, im Waldparksanatorium und in der Staatlichen Frauenklinik stehen insgesamt 1011 Betten zur Verfügung. Auch hier sind nur 729 Betten belegt. Weiterhin stehen in den Dresdner Privatkliniken 1582 Betten zur Verfügung. Wie stark hier Lie Belegung ist, läßt sich ziffernmäßig mit absoluter Sicherheit nicht feststellen, aber eine vorsichtige Schätzung wird auch hier 40V Betten als leer stehend annchmcn müssen. Es ergibt sich also, daß insgesamt in Dresden 6556 Krankenbetten in Krankenhäusern zur Ver fügung stehen. Das gibt anf 16« Einwohner ein Krankenbett. Die Gcsamtbeleguna ist 41V4. Es stehen also, im ganzen frei 2452 Betten. Wenn wir Johannstadt schließen, verringert sich die Be- legstärke von 6556 Betten um 1V84 Retten. Sie beträgt dann also noch 5472 «nd es bleiben auch dann noch 1368 Betten, also fast 25 Prozent frei. Die Krankenkassen können nicht mehr mit der früheren Weitherzigkeit die Belegungen vor nehmen. Auch die Fürsorgeeinrichtungen können die Krankenhäuser nicht mehr bei leichteren Er- krankungsfällen in Anspruch nehmen, aber sicher lich hat sich auch der Gesundheitszustand im allgemeinen verbessert. Eine mäßige Herabsetzung der Krankenpfleg- sätze wird eine etwas stärkere Belegung vielleicht herbeiführen. Aber eS ist außer Zweifel, daß die Krankenkassen und die Fürsorgeämter noch auf längere Zeit stärkste Sparsamkeit werden üben müssen und Laß damit auch für Liefe Zeit die Gründe für die geringere Belegung Ler Kran- kenanstalten bestehen bleiben. Man hat in den Kreise» der Privatkliniken die Behauptung geäußert, daß ich mit der Orts, krankenkasse Verhandlungen geführt hätte, daß sie die Privatklinike« nicht mehr belegen, sondern ihre Kranken lediglich den städtischen Kranken anstalten zvsührea soll. Hieran ist kein wahres Wort. Ich habe mit keinem Menschen über diese Frage gesprochen nnd halte im Gegenteil die Prioatkraakenanstalte« für eine wertvolle Er, gänzung des öffentlichen Krankenwesens. Man hat weiter behauptet, die Sparkom misston habe sich die ganze Frage sehr leicht ge macht und nicht eingehend genug durchgeprüft. Das gerade Gegenteil ist der Fall. Die Spar- kvmmission hat in vier Sitzungen auf daS sorg fältigste alle Möglichkeiten erörtert. Wen« sie auf den Vorschlag, Johannstadt zu schließen, zu gekommen ist, so war das Entscheidende dabei die Tatsache, daß durch Schließung von Johann- stadt allein der finanziell unbedingt notwendige Einsparungserfolg erzielt werden konnte. Daß daS Bedauern, gerade Johannstadt zu schließen, besonders schmerzlich ist, ist verständ lich, nachdem man erst vor wenigen Jahren zur Modernisierung dieses Krankenhauses erhebliche Mittel aufgewendet hat. Ebenso schmerzlich ist der Umstand, daß durch Schließung von Johannstadt automatisch auch die Schwesternschule der Schließung verfällt. Die Schwesternschule ist eine mustergültige Ein, richtung, die sehr segensreich gewirkt hat. Wenn die Elternschaft gegen die Schließung vorstellig geworden ist, so habe ich hierfür volles Verständ nis. Die Elternschaft hat sich zurückgesetzt ge fühlt. Laß ich sie nicht empfangen habe. Sie vergißt aber dabei, daß ich zu längerer Aus sprache eine Abordnung der Schwesternschüler- schast selbst empfangen habe, und daß ich einer großen Zahl anderer Abordnungen, die sich mit der Frage der Schließung eines Krankenhauses beschäftigten, mich zur Verfügung gestellt habe. Ein Wciterbestchen der Schule würde einen Aufwand von rd. 2VVV0V RM. bedingen, ohne daß die Schülerinnen, wie das bei Ofseuhaltung von Johannstadt möglich ist, als Hilfspersonal verwendet werden könnten. Eine solche Aufwen dung aber würde sich nicht verantworten lassen. ES ist selbstverständlich, daß für die gegenwär tigen Besucherinnen der Schwesternschule die Beendigung ihrer Schulzeit in schonendstcr Form ermöglicht werden wird. Im übrigen aber liegt eS im unmittelbaren Interesse der Schwesternschule, wenn der Zustrom a» geprüf te« Schwestern auf einige Zeit abgedämmt wird, denn die Aussicht auf Erlangung einer Stelle ist außerordentlich gering. Man wendet hier ein, Laß Lie Schwesternschule auch Kenntnisse nicht nur beruflicher Art vermittele, sondern auch solche, die ganz allgemein für die Ausbildung der jungen Mädchen als Frau von Vorteil seien. Das ist richtig. Aber allein aus diese» Gründen die Schwesternschule anfrechtzuerhal- te«, würde nicht vcrantwortbar sein, denn die Stadt hat für die Ausbildung und Weiterbil dung junger Mädchen nach Verlassen der Volks schule bzw. außerhalb der Volksschule sowieso schon millionensältige Aufwendungen. Das Mädchenberufsschulwesen bedingt einen Auf wand von einer halben Million, die höhere Mädchenschule in Altstadt 260 000 RM., die in Dresden-Neustadt 360 000 NM., die in Blase witz 97 000 NM., die Mädchen-Gewerbe- und Handelsschule 147 000 NM. uud die Wohlfahrts schule in Hellerau einen Zuschuß von 10 000 RM. Die Stadt Dresden wendet also insgesamt für Die bürgerlichen Gruppen des StaLtparla- mcnts richteten an Len Prinzen Friedrich Chri stian als Oberhaupt des Hauses Wettin folgen- des Schreiben: Königliche Hoheit! Infolge Ler zu erwartenden Stellungnahme eines Teiles der Stadtverordneten zu Dresden konnte Lie in der heutigen ersten öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten als selbstverständ lich vorzunehmende Ehrung Les Gedächtnisses S. M. des verewigten Königs von Sachsen, des Ehrenbürgers seiner Residenzstadt Dres den, nicht stattfindcn. Die unterzeichneten nationalen Stadtver ordneten können infolgedessen nur auf diesem Weg« Eurer Königlichen Hoheit als dem Ober- hanpte des Hauses Wettin die Empfindungen zum Ausdruck bringen, die unsere Vertreter bei Len Beisetznngsfeierlichkcitcn am Sarg« ihres letzten Königs und des Ehrenbürgers der Stadt beseelt haben. Nachdem Hundcrttausendc Dresdner durch ihre würdige Teilnahme an der Ueberführung und Beisetzung Las Gefühl des Berbunden- seins deS sächsischen Volkes mit seinem Für stenhause zum Ausdrucke gebracht haben, hal ten wir uns für befugt und verpflichtet, im Sinne dieses volksmäßigene Vcrbnndcnselns Eurer Königlichen Hoheit Len Dank -er Dresdner Bevölkerung für alles auszuspre- chcn, was Dresden S. M. dem König zu ver Lanken hat, der als Vorbild der Pflichterfül lung in seinem hohen Amte, durch seine Gerech tigkeit, seine Kameradschaftlichkeit gegenüber jedem Soldaten im Frieden und im Kriege und durch seine schlichte Volkstümlichkeit seinen Volksgenossen in Lauernder Erinnerung blei ben wird. Lie Weiterbildung LeS wei-Nche» Geschlechts 1374 60« RM. auf. WaS die finanzielle Sette der Angelegenheit anbetrisft, so ist gesagt worden, die Stadt möge lieber Zuschußbetriebe schließen, so z. B. den Marstall, um dadurch die erforderlichen Einspa rungen zu erzielen. Ju einer Proteftversamm- lang ist von Architekt Baumgarten die Behan», tnng aufgestellt worden, der Marstall erfordere Zuschüsse. Daran ist kein wahres Wort. Der Marstall ist stetS Ueberschaßbetrieb gewesen. Die Ersparnis durch Schließung von I», Hannstadt ist mit rund einer Million Mark an- zusetze«. Die monatlich um 2—3000 steigende Ziffer der Wohlfahrtserwerbslosen zwingt nach wie vor, alle nicht unbedingt notwendigen Aus gaben zu unterlassen. Auch nach Schließung von Johannstadt ist der Aufwand für das Kranken pflegwesen im engeren und weiteren Sinne noch ungeheuer. Die drei dann noch in Betrieb blei benden großen Krankenhäuser werden auch weiter einen Aufwand von 2^4 Mill. RM. ver ursachen. Hierzu kommen aber noch weitere 26 Mill, für Unterbringung Minderbemittelter in Heil, und Krankenanstalten, für Heil- un- Stärkemittel an Minderbemittelte beim Für sorgeamt, 860 000 RM. für Unterbringung Alter und Gebrechlicher, 1,2 Mill. RM. für Geistes krankenbekämpfung, 100 000 RM. für Blinden fürsorge, 80 000 RM. für Krüppelfürsorge, 200 000 RM. für Tuberkulosenfürsorge, 80 000 NM. für Wochenfürsorge, 500 000 RM. für Krankenfürsorge, Heilmittel usw. an Kriegsbe schädigte. Insgesamt also gibt die Stadt Dres den auch nach der Einsparung von Johannstadt 8,06 Mill. NM. für Krankenpflege aus, ein Be trag, der sicherlich nicht zu dem Borwurfe einer engherzige« Behandlung des Krankenweseus in Dresden berechtigt. Stv. Dr. Freund (Soz.) bedauert eS, daß die Zahlen, die der Oberbürgermeister gab, nicht früher bekanntgegeben worden sind. Den Stadt verordneten kommt es darauf an, einen Plan aller Sparmaßnahmen kennenzulernen. Ein solcher wohldurchdachter Plan fehlt. Mit den Zahlen der Belegungen liegt eine falsche Berechnung vor. Wir können heute von einer Verschlechterung der Gesnndheitsverhältnisse sprechen. Das wird einen Rückschlag für die Belegungsmöglichkeiten der Krankenhäuser bringen. Der Redner warnt, die Verpflegkosten sätze zu gering herabzusetzen. Es wird weit über Dresden hinaus nicht verstanden, Laß das Krankenhaus, insbesondere auch die Kinderheil anstalt geschlossen werden soll. Die rohe Methode des Sparens, die der Rat anwendet, ist falsch. Der Redner tritt warm für das Nusschußgut achten ein und ersucht den Oberbürgermeister, sich diesem Gutachten nicht entgegenzustemmen. DaS Gutachten lautet: DaS Kollegium wolle beschließen, I. von dem Schreiben deS RateS vom 21. Ja nuar 1932 Kenntnis zu nehmen, II. den Nat zu ersuchen, 1. von einer Schließung eines der drei gro ßen städtischen Krankenhäuser Johann stadt, Friedrichstadt, Löbtauer Straße ab- »uschen «nd den Beschluß betr. Schlie ßung des Krankenhauses Johannstadt nicht durchzuführen, 2. die Wirtschaftlichkeit in Betriebsführung «nd ärztlicher Versorgung der städtischen Krankenanstalten, gegebenenfalls unter gutachtlicher Mitwirkung der Wirtschafts beratung deutscher Städte A.-G , durchzu prüfen nnd den Stv. einen umfaßenden nnd sachverständigen Sparplan über das Srankenhauswesen vorzulegcn, 3. die Pflegsätze der inzwischen eingetretenen Senkung der Löhne, Gehälter, Preise und Zinssätze möglichst anzupassen und eine bessere Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Betten, namentlich durch Ver einbarungen mit den Krankenkassen, an- znbahnen, dem Li« StaLt Dresden alles verdankt, was sie in Ler ganzen Welt als «in Kleinod mensch licher Kultur berühmt gemacht hat. Wir wer den seiner in Treue gedenken. Mit dem Ausdruck Ler vorzüglichsten Hoch achtung Ew. Königlichen Hoheit ergebenste Stadtverordnete der Deutschen Volkspartei, Gruppe Handwerk, Handel und Gewerbe, Konservativen Volkspartci und Deutschnationalen BolkSpartei. Die nationalsozialistische Stadtverordneten fraktion hat an den Prinzen Friedrich Christian ein SchreiLen folgenden Inhaltes gerichtet: „Ew. Königliche Hoheit! Da Lie übliche allgemeine Ehrung zum Ge dächtnis des verewigten Königs Friedrich August von Sachsen in der heutigen öffent lichen Sitzung des Stadtvcrordnetenkollegiums Dresdens mit Rücksicht auf die gegensätzliche Stellung eines Teiles Ler Stadtverordneten unterblieben ist, spricht Lie Fraktion Ler Na tionalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei Lem Lause Wettin noch auf diesem Wege ihre aufrichtige Anteilnahme am Ableben LeS Ehrenbürgers Ler Stadt Dresden aus. In vorzüglicher Hochachtung i. A.: Dr. Kluge, Fraktionsvorsttzender." Die StadtverorLnetenfraktion Ler Staats M -e» Antrag LeS Stadtverordnete« Dr. HÜL, ter «nd Genossen «nd die Eingabe« für er ledigt z« erkläre». , Für die Kommunisten spricht Stv. Neuhof, . Frau Stv. Müller (Staatsp.) vertritt den Standpunkt, daß eS ganz verkehrt sei, das Kran- kenhauS zu schließen. Sie weist insbes. aus die Kinderklinik und die Schwesternschule hin, die nicht nur Vorzügliches leisten, sondern eine Not. weirdigkeit darstellen. Ehe an die Unterstützung der privaten Krankenanstalten bei der Unter- bringung von Kranken gedacht werden könne, müsse man vom Standpunkt der Stadt aus zu- nächst an die städtischen Anstalten denken. Stv. Holst (DVP.) tritt der Schließung ebenfalls ernstlich entgegen. Kein Mensch ver- stehe diese Schließung einer erst erweiterten und verbesserten Krankenanstalt. Stv. Dr. Hübler (Volks., Hosp. Natsoz.) führt aus, daß die Sparkommission nicht das geeignete Gremium sei, die Schließung des Krankenhauses zu befürworten. Es fehlen hier die Fachleute. Auch die mitgeteilten Berechnun- gen zweifelt der Redner an. Stv. Dr. Berthold (Dnat.) beantragt Schluß der Aussprache 3. Vorsteher Kuntzsch (Handw.) spricht gegen diesen Antrag. Nach dem Schlußwort LeS Berichterstatters, der sein Befremden darüber ausspricht, daß der Oberbürgermeister heute so ergiebiges Material gegeben hat, während solches in der Ausschuß- beratung nicht so umfangreich zur Verfügung stand, wird daS Gutachten zum Beschluß erho, be«. Auch findet ein kommunistischer Antrag Annahme, von der Schließung jedweder Kran kenanstalt Abstand zu nehmen. Hierauf begründet Stv. Richter (Natso») einen Antrag auf Beseitigung der Notverord, nung vom 8. Dezember 1931. Oberbürgermeister Dr. Külz bittet, den An trag abzulehnen und hält dem Antragsteller Richter (Natsoz.) vor, was bei einer Aufhe bung der Notverordnung wieder rückgängig ge macht werden müsse, obwohl es sich zum Teil um Erfüllungen verschiedener Forderungen der Nazis handelt. Stv. Schneider (Kom.) spricht für die Auf. Hebung, Stv. Dr. Kluge (Natsoz.s ergänzt ihn. Am Schluffe der Ausführungen des Stv. Dr. Kluge erregt es schallendes Gelächter, als der Redner auffordert, Hindenburg zu wählen. SW. Finsterbusch (Soz.) polemisiert gegen die Nazis und Kommunisten. Stv. Müller 2 (Zentr., Hosp. Gew.Handw.) verteidigt die Notverordnung und stellt fest, dah der Stv. Richter (Natsoz.) 1918 unabhängiger Sozialdemokrat war. der damals einriß, wäh rend die anderen aufbauten. Es geht lebhaft zu. Stv. Richter bekommt zwei Ordnungsrufe und verläßt darauf unter schallendem Gelächter den Saal. In Ler Abstimmung wird der Antrag mit dem Zusatzantrag Finsterbusch (Soz.), „so weit die Notverordnung die minderbemittelte Bevölkerung belastet", zum Beschluß erhoben. Stv. Dr. Berthold (Dnat.) beantragt Ab- bruch der Sitzung, was beschloßen wird. Ein Antrag Best und Genossen (Natso^ wegen Aufstellung einer Blinklichtanlage an der Kreuzung Wiener Straße—Palaisstrabe wird an den Prüfungsausschuß überwiesen. Schluß der Sitzung 23 Uhr. Eine nichtöffentliche Sitzung folgt. Sächsische Fechtschule Nm Sonnabend hielt der WohltätigkeitSverein „Sächsische Fechtschule", Zwcigverein Dresden, im Vereinslokal „Amtshof" seine Hauptver sammlung ab. Der Vorsitzende, LandcSehren- mitglied Ernst Kasten eröffnete die Versamm lung unter Begrüßung der Erschienenen, insbe sondere begrüßte er die Herren Ehrenvorsitzender Heyne und stellvertretenden Landesschriftführer Hertwig. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende des verstorbenen vormaligen König Friedrich August von Sachsen, der bereits als Prinz Schirmherr des Vereins war und jederzeit reges Interesse an den Bestrebungen der Fechtschule bekundete. Sein Name werde in den Annalen der „Sächsischen Fechtschule" für immer fortleben. Weiter wurde der Verstorbenen gedacht: Der frühere verdienstvolle LandeSvor- sitzende Eisenbahninspektor i. R. Bruno Anders und der Mitarbeiter im Gesamtvor stande, Ratsobersekretär Quaas, Oberbrief träger Kern und Landesehreumitglied Wei gel. Den ehrenden Nachruf der Verstorbenen hörte die Versammlung stehend an. AuS dem Jahresbericht ging hervor, daS umfangreiche Arbeiten von den Vorstands mitgliedern geleistet worden waren. 867 Gesuche waren zu bearbeiten und zu prüfen. Allen Freunden und Gönnern, die durch ihre Geld- und Naturalspenden dazu beigetragen haben, die Not lindern zu helfen, wurde gedankt. Zu den bestehenden Bezirken A, B, C, D, E, F und Cotta ist noch der Bezirk Blasewitz durch Gründung hinzugekommen. Die Mitglicder- zahl ist trotz der wirtschaftlichen Lage fast unver ändert geblieben. Im Dresdner Verein, der daS 50. Geschäfts jahr vollendet hat, wurden Unterstützungen in Höhe von 3154 NM. (186 025 RM. seit Bestehen ohne der Jnflationsjahre) gewährt. Ferner wurden dem Landesverein für Unterstützungen im Lande rund 1600 RM. überwiesen. Zur 56- jährigen Jubiläumsspeisung am 1. Oktober v. I. wurden 1017 NM. verausgabt. Für die Unter bringung von erholungsbedürftigen Kindern in dem dem Landesvorstand gehörenden Kinder heim in Sohland a. d. Spree war ein Aufwand von rund 3660 RM. für 1711 Verpslegungstage der 57 Dresdner Pfleglinge nötig. Nachdem dem Bereinskasiierer und Lem Gesamtvorstand Ent lastung erteilt worden war, wurden Lie satzungS- gemäß ausscheidenden Vorstandsmitglieder nnd Rechnungsprüfer nach den Vorschlägen -e- WahlauSschusjeS gewählt. Wir neigen uns in tiefster Verehrung vor unserem toten König, Lem letzten Fürsten einer lauge« Reche von Angehörigen seines Hauses, partei teilt zu -er BeileiLsadresse mit, Laß sie an Lem Zustandekommen der Adresse nicht be teiligt worden sei, Laß sie aber auch Ler Mei nung sei, Laß durch die von ihr gebilligte Bei- lcidSaLress«, Lie Ler Oberbürgermeister und -er StadtverorLnetenvorsteher namens der städ tischen Kollegien an die Hinterbliebenen gerich tet haben, den äußerlichen Formen LeS DankeS und Ler Teilnahme Genüge geleistet sei. Zit WkklM SMkwMW MW W Ak »kS BW
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