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Lehk Meldungen Volksentscheid am 10. oder 17. April Dresden, de« Al. Kedrxar. Amtlich wird mitzeteilt: Nachdem der Landtag abge» lehnt Hot, dem kommunistische« BolkSdegeh» re« aus LandtagsauslSsuug sta,iz,igedem hat Ldcr Auslösung des Landtages der BolrSent, scheid stattzusindm. Kür den Abpimmungs» tag, de« das Gevmtminifterinm sestsetzt, müs se« aus wähl rechtliche« Gründen die Lage ««dscheiden, an denen die Reichspräsidenten» «ahl stattsinde'. Palmsonntag «nd Ostern komme« überdies des Ostersriedevs «»egen nicht in Betragt. Daher steht sür den Bolks» e«tsch«id srühgtens der 10. April zur Berfü» ftvng. Tollte auch dieser Sonntag »egen eines zweiter Wahlganges der Reichspräfi» dentenwahl Msscheide«, so würde der Bolks» e«tscheid ans den 17. April sestzusetze« sein. Dorber-itung«« für di« Tremerfeier in der Hwfkirche. Dresden, 20. Februar. Di« Vorberei tungen zuc Beisetzung des Königs Friedrich August ir der katholischen Hofkirche haben heute früh begonnen. Die Handwerker sind dabei. die Estrade aufzubauen, auf die der Sarg gesetzt werden wird. Die vordere Reihe der Bänke wird entfernt, um ge nügend Platz zr schaffen. Nach Beendigung der Feier soll der Sarg nicht durch die in der Kirche vorhandene Versenkung, sondern durch Träger m die Gruft hinuntergeschafft werden. Zujunfall in Leitmeritz. Berlin, 20. Februar (Radio). Der D- Zug 51, der von Wien über Leitmeritz kom mend, um k.10 Ahr in Berlin eintresfen sollte, erlitt heute früh in Leilnveritz einen Unfall. En Schlafwagen des Zuges ent gleiste. Dr Schaffner dieses Wagens be- rnerkte der Anfall rechtzeitig und zog die Aotbremß, wodurch ein größeres Anglück verhütet verden konnte. Wieder blutige politische Auseinanderset zungen. — 1 Nationalsozialist erschossen, mehrere Schwerverletzt«. Breslau, 20. Februar (Radio). Bei einer n Saarau (Kreis Schweidnitz) am Frei tagabend im Gasthaus „Zur Hütte" veran stalteten natioralsozialistischen Kundgebung lam «S zu hcft-'gen Auseinandersetzungen mit politischen Gegnern, die zu Tätlichkeiten und einer großen Saalschlacht ausarteten. Die Landjägerei krachte die Streitenden zunächst aufeinander. Mehrere Schwerverletzte lagen am Boden. Die Tätlichkeiten setzten sich dann aus der Straße fort, wobei auch geschossen wurde. Der nationalsozialistische Jungmann Martin Decker aus Kroischwttz bet Sci^veidnitz wurde tödlich getroffen. Die Anruhen dauerten di« ganze Nacht durch fort. Nähere Einzelhei ten stehen noch aus. Süddeutschland und die Diersteuerreform. München, 20. Februar. Zu den Ber liner Verhandlungen über die Reform der Dtersteuern wird von gut unterrichteter Seit« geschrieben, b«t diesen Verhandlungen seien Pläne zutage getreten, deren Verwirklichung das gesamte süddeutsche Brau- und Gast- wtrtsgewerbe vernichtend treffen würden. Diese Bestrebungen zielen darauf hin, di« Gemeindebiersteuer völlig fallen zu lassen und zum teilweisen Ausgleich die Reichs- biersteuer um 2 oder 3 Mark zu erhöhen. Da in Norddeut chland die Gemetndebier- steuer ziemlich allgemein 10 Mark betrag«, o würde eine Erhöhung nach diesen Plänen für das norddeutsche Brau- und GastwirtS- gewerbe ein« Senkung der gesamten steuer lichen Belastung des Bieres um etwa 7 bis 8 Mark ergeben. In Bayern und auch in den übrigen süddeutschen Staaten sei bi« Auswirkung «iner derartigen Btersteuer- reform jedoch eine völlig andere. Don oen 7990 bayrischen Gemeinden beispielsweise hätten nur 1686 eine gemeindliche Bierstsuer mit 5 Mark und 58 eine solche über 5 Mark. Die restlichen 6000 Gemeinden Hütten nur eine gemeindliche Biersteuer in Höhe von 2 bis 2,50 Mark. In Ausnahmesällen seien sogar Landgemeinden noch anzutreffen, die ohne Gemeindebiersteuer auszukommen ver mögen. Der geschilderte Biersteuerreformplan würde in Bayern überwiegend statt zu einer Verminderung zu einer Erhöhung der Bier steuer und damit der Bierpreise führen. Dar aus ergebe sich schon mit aller Deutlichkeit, daß derartige Pläne für Bayern und auch für die übrigen süddeutschen Staaten, bei denen di« Verhältnisse ähnlich lägen, völlig un tragbar seien. Die Kämpfe um Kiangwan und Tschapei- London, 20. Februar (Radio). Weitere Berichte vom Kriegsschauplatz be» Schanghai lassen erkennen, daß sich die Kämpfe um das Dorf Kiangwan konzentrieren, das zum Teil in Flammen steht. Nördlich von Kiangwan sind die Japaner neuerdings in die vordersten Verteidigungslinien der Chinesen ein- gebrochen, die sich aber — anscheinend plan mäßig und in guter Ordnung — auf ihre zweite Linie zurückzogen. Auf japanischer Seite waren drei Infan teriekolonnen aus verschiedenen Richtungen auf Kiangwan angesetzt. Ihre Angriffe wurden durch Artillerie unterstützt, die nörd lich vom Hongkiu-Bezirk und in ihm auf- gestellt war. Der japanische Oberbefehls- Haber, General Uyeda, hat das Haupt quartier von der internationalen Nieder- lassung heraus näher an die Kianawanfront verlegt. Die Tschapeifront spielt zunächst eine untergeordnete Rolle. Die Japaner be- hauptsn, Fortschritte gemacht zu haben: aber ausländische Beobachter erklären, daß die Chinesen alle ihre Stellungen halten. Sie berichten durchweg, daß die Moral der chine sischen Truppen ausgezeichnet ist. Die Chi nesen sind besonders erbittert, weil die japa nischen Tanks auch über die Gräber auf den Friedhöfen fuhren und somit die Geister ihrer Toten störten und beleidigten. Eine Granate, die in die internationale Niederlassung einschlug, zerstörte einen Teil einer Baumwollspinnerei, kurz nachdem ame- rikanische Seefoldaten ihre dortigen Quartier- räume verlassen batten. Das Leben in der internationalen Niederlassung svielt sich im normalen Rahmen ab. Bon der Schlacht nördlich von Schanghai ist nicht viel zu hören. Englisch-amerikanische« Zusammengehen i« Ehina. London, 20. Februar (Radio). Eng land und Amerika haben vereinbart, drh keiner der beiden Staaten Schritt« wegen der Lage in Schanghai tun wird, ohne den anderen vorher zu verständigen. An den englischen Gesandten in China sind besonder« Anweisungen zum Schutz der britischen Staatsangehörigen ergangen. Größte Besorgnis in London. London, 20. Februar (Radio). In London brachten die Zeitungen Sonderaus gaben heraus mit den neuesten Ereignissen aus der Schlacht von Schanghai. Im Aus- wärtigen Amt waren die ganze Nacht über Beamte geblieben, um den Ereignissen zu folgen. Auch im Kriegsministerium und in der Admiralität haben Offiziere der Operationsabteilungen Nachtwache gehabt. Die englischen Schiffe vor Schanghai haben Anweisung erhalten, sich für den Fall einer Räumung von Schanghai zur Anbordnahme von Frauen und Kindern und nötigenfalls auch von Männern sofort zur Verfügung zu stellen. Der Schanghaiausschuh des englischen Ka binetts hat beschlossen, an der strengsten Neu tralität Englands festzuhalten, aber alle Maßnahmen zu treffen, um den Schutz der englischen Staatsbürger und des englischen Eigentums in Schanghai zu sichern. Erst am Nachmittag wieder Beauftragung mit der Kabinettsbildung. PariS, 20. Februar (Radio). Der Staats präsident hat sich die Entscheidung über die l«ue Beauftragung mit der KabinettSbitdung bw 14Vr Ahr Vorbehalten. Als mögliche Kandidaten für die Regierungsbildung wer den jetzt Tardieu, Flanain, Paul Boncour oder ein gemäßigter Senator genannt. Der japanische Angrisssplan. Schanghai, 20. Februar (Radio). Der japanische Angriff soll nach folgendem Plan vor sich gehen: Die jetzt von dem Vorsprung des Hongliu-Parles bis nach Paoschan rei chende japanisch« Frontlinie soll ein« süd- südw«stltch gerichtete Amgehung aussühren, wobei das Zentrum der japanischen Truppen aus den Knotenpunkt der Schanghai—Nan king- und Schanghai—Hangtschau-Eisenbahn vorstoßen soll. Dadurch sollen die 11000 in Tschapei befindlichen chinesischen Truppen abgeschnitten und gegen den Sutschau-Kanal gedrängt werden, auf dessen anderer Seite die amerikanischen und englischen Truppen stehen. 15 Tanks werden den japanischen Vorstoß unterstützen, um den Nordbahnhof zu erobern. Gleichzeitig sollen 3000 Japaner di« WusungfortS und das Dorf Wusung ein- schliehen. Bericht über die Schlacht um Schanghai. Schanghai, 20. Februar (Radio). Die große schlacht um Schanghai ist in vollem Gange. Die Chinesen setzen den japa nischen Angriffen stärksten Widerstand entgegen. ' Gegen 10 Uhr wurden ja panische Stoßtrupps Mm Angriff gegen Westen, außerhalb von Tschapei und aus dem Hangkiu Bezirk heraus angesetzt. Ihr Ziel ist die Wusung-Eisenbahn. Japa nische Flugzeuge eröffneten das Bombarde ment auf Kiangwan. Auf chinesischer Seite ist die 87. und 88. Division, die Truppe des Marschalls Tschiangkatschek, ins Gefecht ge kommen. Es gelang den Japanern in Kiangwan einzudringen. Durch energischen Gegenstoß eroberten di« Chinesen aber diesen strategischen Platz zurück. Die Japaner wurden wiAr Zuruckgedrängt. Versteckt ausgestellte Geschütze setzten die von den Japanern em gesetzten Tanks teilwepe außer Gefecht aber die Iapaner setzten ihre Angriffe fort. Gegen 11 Uhr vormittags (Ortszeit) war es ihnen gelungen, das Gebäude des Sportklubs wieder zu besetzen, das im äußeren Weichbild von Krangwan liegt. Mo- Loi k 2 Hs Aon Wio Loi b Albb tWork «EL Zs/r/r, zrrFU- U.VLN vsb Lvn7))rohfLlrv Lu. sLvv,clsL anAEfvL, olckuncimlci). s^Lu1L Konnex