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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 12.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193202121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19320212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19320212
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-12
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Monat
1932-02
-
Jahr
1932
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Schnee und nachlassende Kälte Die ^,Wciße Woche", oie der Winter, einem Z'uge der Zeit folgend, eingeschoben hat, i0url,e heute früh durch einen Nachschub ergänzt. Dem anjänglichen Pulverschnee, der wie Staub aus den.Strafen von den Autos ou gewirbelt würbe, folgte bei nachlasse-nder Külte ein regelrechtes Glockenspiel, durch das die Schneedecke etwas verstärkt wurde. Der llarblaue Himmel i,t verschwunden. Das muß man dem bärbeißigen Gesellen Wen, die feinen weichen Stores, die er uns über die Feniterscheiven gespannt hat, sind recht dauerhaft und fest, unübertrefflich in ihrer Dichte und in den Mustern unnach- ahmbar. Keines Künstlers Hand vermag über Nacht so feine glitzednde Zeichnungen hinzuwerfen, so bizarr und unberechenbar in der Form, so reich an Gedanken, wie eben der gestreng« Herr Winter. Ganz reizende kleine Palmenweoel läßt er da auf den gefrorenen Scheiden entstehen, die sich verbinden mit einem dicken Bukett ge kräuselter Federn und phantastischen, zackigen Blättern und Blumen. Dort wieder hat es den Anschein des anrolienden, brandenden Meeres oder einer leuchtenden Zaubergrotte. In den Straßenbahnen gab es in den letzten Tagen dicke Ci vorhänge. Die Fenster waren st rlvorerst. Die Fahrgäste ve mach en sich nicht anders über oie Ortsverhältnisse zu versichern als durch Schaffung kleiner Euäfensterchen. Man hauchte kräftig über die Cisdecke, die auf dem Glase ruht, hin, half ein wenig mit dem Finger nach und «rzi.lte schließlich einen eisfreien Fleck, grob genug, um Hinausschauen zu können. Nach dem heutigen amtlichen Wetter bericht haben wir einen milderen Witterungs charakter zu erwarten, so daß der gefürchtete Nachwinter wohl kaum einen längeren Bestand haben dürste. - *. Dresden Schuypenbrand bei der Petri- kirche in Dresden-N. In dem Gelär.de hinter der Petrikirchr am Großenhainer Platz tam am Donners- tagnachmi.lag ein Gwgseuer aus, das leicht hätte eine g« ä^rliche Ausbreitung gewin nen lönnen. Dort basiade.l sich aus dm wei ten Grundstücken an der Pe.ruirchsttahe La gerschuppen aller Art. In einem dieser Schupperr. der der Firma Kurt Poike ge- hö.t, ist eine größer« Aol-proöul:enM.dlung untergeöracht. Ring, um stehen in buntem Durcheina der wei e.e ähnliche Daulich- kei.en. Sie ^ck«n schr leicht von dem Feuer, das in dem Schuppen der genannten Firma -au-brach, in Ari leioenschast gezogen wer den lönnen, wenn nicht völlige Windstille den Arbei.en der Feuerwehr, die um 4 Ahr nachmiltags aMtMiert wurde, auherv denl- lich günstig gewesen wäre. Von der Aeu- stü^ter Feuerwache und von Pieschen trafen sofort Löschzüge ein. Hinzu tam noch der Grohiösckxug mit dem Pionicrzug der Haupt feuerwache. Di« Feuerwehr nahm unter Füh rung von Amte baurat Sude mit fünf Lei tungen sofort den Kampf ge^en die Flammen auf, die eine stark rauche..de und überra schende Glut entwickelten, dn in dem Schup pen in der Hauptsache auf einen Raum von 200 Quadratmeter Lumpen gelagert waren. Auch große Mengen von Dachpappen waren do.t unlergebracht, de.en Teemng oie Rauch en.Wicklung außcrorden.lich begünstigte. Ein Pe.sonenaulo verbrannte, da sein Tank auf- rih, was die Vraudmtwicklunq noch för derte. Ein großer Lastwagen, der schon in Brand gera.en war, konnte aogewscht und ebenso wie ein anderes Personenauto aus dem brennenden Schuppen herausgehvlt werden. Cs ist als ein ganz besonderes Verdienst des raschen Cingrei.enS der Feuerwehr zu bewachten, daß namentlich) der anstoßende, mehr als hundert Meter lange Schuppen der Daufirma Oehmichen, in dem unter anderem große Mengen von Mö^ln lagerten, vor dem verheerenden Clement bewahrt werden konnte. Gegen V26 Ahr waren die Löscharoeien be reits soweit voraeschrit «n, daß ein Teil der aufge^o.enen Löschzüge d.e Brandstätte wie der verlassen könnt«: das Ablöschen kleiner Bra. d.er-« sowie di« Aufräumungsarbeiten zogen sich alle.dingS noch eini^« Stunden hin. Ein falscher Beamter des Fürsorgeamies In der letzten Zeit trat in Dresden wiederholt ein Unbekannter auf, der sich unberechtigt als Beamter des Fürsorge, amtes ausgab. Er suchte nur Frauen ans, von denen er wußte, daß sie allein in der Wohnung waren. Bei seinem Vorsprc- chen erklärte er, daß er wegen Erhöhung der Unterstützungssätze oder wegen Unter, bringung eines Kindes in ein Erholungs. beim komme. Im Lause des Gespräches stellte er an die Frauen unsittliche An träge und ging sogar gewalttätig gegen die Franen vor. Er wird wie folgt de, schrieben: Etwa 170 Zentimeter groß, 26 bis30 Fahre alt, schlank, dunkelblond, im Oberkiefer hat er einen GolLzahn. In einem Falle trug er eine große schwarze Hornbrille. Bekleidet war er mit blauem Anzug und dunkbm Mantel. Im Kampfe mit einer Frau hat er ein Abzeichen, Goldblech, mit Hammer und Anstecknadel verloren, Perjoues, Lie hierzu Angaben machen können, werden gebeten, sich im KriMtnalamt, Zimmer 8äb, zu meiden. Auf Wunsch werden alle Mitteilungen streng vertraulich behandelt. h. Lntherfeier des Evangelische« Bun des. Zum Todestag des großen Refor mators Dr. Martin Luther lgcst. 18. Fe bruar 154« in Eislebens veranstaltet der Evangelische Bund Dresden zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen am kommenden Sonntag, dem 14. Februar, abends 8 Uhr in der Kreuzktrche eine öffentliche Lutherfeier, bet der der Landes bischof D. Ihmels-Dres-en die Festpredigt halten wird. h. Orgelkonzert im Lingnerschloß, ver anstaltet von Reichsverband Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer, Sonntag, den 14. Februar 1932, nachmittags 3 und 4 Uhr. Werke von Seb. Bach. Schubert, Schumann, Mozart und Rheinverger. Marianne Tunder (Violine), Hanna Gaebler (Alt), Paul Walde (Orgel). Ein tritt 40 Pfg. Der Orgelsaal ist gehetzt. h. Sonnabeudvesper in der Krenzkirch« abends 6 Uhr: Joh. Leb. Bach (1685—1750): CHoralvorsptel Uber „O Lamm Gottes un- schul-ig" (Peters, Bd. 7s für Orgel; Joh. L:b Bach: »Die bittre Letdenszett" für vier stimmigen Chor; Johann Baptista: Cboral- Vorspiel Uber »Wenn wir in höchsten Nöten sein" (aus Ammerbachs Tabulaturbuch; 1571) für Orgel; Ludwig Senfl (1492—1555): „Die sieben Worte am Kreuz" für gem. Chor (Erst aufführung). Mitwtrkende: Der Krenzchor, Orgel: Kirchenmusikdirektor Beruh. Pjann- sticchl, Leitung: Kirchenmusikdtrektor Rudolf Mauersberger. Nach der Vesper Turn,blasen (Posaunenchor von Pf. Adolf Müllers. Nächste Vesper: Sonnabend, den 20. Februar, abends 8 U-Hr: Leonhard Lechner, JohanneSpassion (1504s. h. Hofrat Professor Oskar Teyssert feiert am 19. Februar seinen 70. Geburtstag. Hofrat Seyffert ist ein Dresdner Kind und wnrde am 19. Februar 1862 auf der Nähnitzgasse als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er besuchte die Dreikönigsschule und die Kunstgewerbeschule am Antons- platze. Dieser Schule, der heutigen -Kunst- gewerbe-Akademie, ist er treu geblieben, war er doch mehrere Jahrzehnte lang Leh rer an der Kunstgewerbeschule. Im Jahre 1897 gründete er mit dem damaligen Landbanmspektor Karl Schmidt und dem Universitütsprofessor Tr. Mogk Leipzig im alten Stadtverordnetensaale den Verein für sächsische Volkskunde. Nach dem Tode des Geheimen Banrats Karl Schmidt, der den Landesverein Sächsischer Heimatschutz ins Leben ries, wurde Hofrat Seyffert 1922 Vorsitzender des Vereins. Tas Hanptverdienst des Jubilars ist die Schaf fung des Landesmuseums für Volkskunst im alten Iägcrhof, das jetzt Oskar- Seyfscrt-Mujeum heißt. h. Zwei nationalisozialistlfche Versammlungen fanden am Donnerstagabend im AnSstellungs- palast nnd Gewerbehaus« statt. Der Re.chstags- abgeordnete Hauptmann a. D. Göring und der Landtagsabgeordnete Studentkowskt be handelten das Thema „Deutschland im En-- kampf." Der Saal des Ausstellungspalastes mußte wegen Ueberfüllnng polizeilich gesperrt werden. Di« Standartenkapelle 100 konzertierte und Landtagsabgeordneter Meyer eröffnete die Versammlung. Die Hauptschuld an unserer Lage trage der Marxismus, Ler mit Stumpf und Stiel auSgerottet werden müße. Die Neben der „Eisernen Front" seien glatte Aufhetzung zum Bürgerkrieg. Mit dieser Partei des BerratS könne man nicht in eine Front treten, um ein NeichSoberhaupt zu wählen. Erst dann könne man über die Wiederwahl Hindenburgs sprechen, wenn er endgültig mit dem jetzigen System breche. Die Ned«, die wiederholt durch Zustim- mungSkundgebungen unterbrochen wurde, fand am Schluss« tosenden Beifall. Dann brauste der gemeinsame Gesang des Deutschlandliedes durch den Saal. Abg. Studentkowskt, der im gleich- falls überfüllten Gewerbehause die Hauptrede über dasselbe Thema gehalten hatte, sprach im Ausstellungssaale daS Schlußwort. Auch er wurde hier lebhaft begrüßt. Er ging auf das sächsische Volksbegehren „Landtagsauflösung" ein und kritisierte Lie Vorgänge im Rechtsausschuß. durch die der Volksentscheid verzögert werden sollte. Der Landtag müße aufgelöst werden, weil er dem Freiheitswtllen Les deutschen Volkes nicht mehr entspreche. Wenn man bei den beiden Wahlgängen, Volksentscheid und Reichsprästden- tenwahl, siegen wolle, so sei ein erbitterter Kampf unter Einsetzung Ler letzten Kraft nötig. (Starker Beifall.) h. Zevgea zu einem BerkehrSnnfall gesucht. Am 19. Januar, kurz vor 7 Uhr vorm., wurde in DreSden-Albertstadt eine Arbeiterin beim Ueberschreiten der Königsbrücker Straße von einem stadtwärtS fahrenden Straßenbahnwagen angefahren und verletzt. Ein noch unbekannter Radfahrer soll an der Unfallstelle geäußert haben, baß er gesehen habe, wie die Frau ver unglückt ist. Er und auch andere Zeugen wer- den gebeten, sich im Krtmtnalamt. Zimmer 73, zu melden. h. Unbekannte Täter erlangten in der Nacht zum 10. Februar aus einem Schaukasten, Strtc- sener Straße 12, verschiedenfarbigi kar. Sport mützen und 6 bis 8 Stück BaSkenmtitzen. Im Futter der Sportmützen befindet sich die Fabrik marke „Otto Wiedemann, Dresden-A., Strtese- ner Straße 83". h. Einbrecher entwendeten in der Nacht zum 10. Februar aus einem Schaukasten, Wallstraße, zwei Doubtt Armbanduhren und ein« goldene Armbanduhr mit Perlmutterzifferblatt. Die Dsubttuhreu trage« bi« Stempel »WalzgolL- Doubtt, 5 Jahre Garantie"'. Mitteilungen hierzu erbittet die Kriminalpolizei. h. Kollidtebe entwendeten in der letzten Zeit in der inneren Stadt von verschiedenen Spedi- ttonSgeschirren 86 Pakete Haagkaffee, 11 kg Fletsch- und Wurstwaren und 1000 Stück Jour nalbogen. Dresden-West Dr-Löbtaa. Neuer vezirksfürforgearzt. Für die Häusergrllppen innerhalb der Hohen- zoll«rn-, Siemens-, Werner-, Lübecker und Tharandter Straße ist vom Becuntenwahlaus- schuß Dr. med. Ernst Martin, Saxontastr. 8, 3., als Bez.rksfürsorgearzt für den 55. Arztbezirk — 8. Medtzinalbezirk — gewählt worden. Dresden-Löbta«. Ueber de« Zustand der Fußsteige, die ja jetzt seitens der städtischen Kehrer nur selten gereinigt werden, wird in uns zugehcnden Schrif ten lebhaft Klage geführt. Hier sollten wirklich die Hauswirte etwas eingreifen trotz ihrer Abgaben für Stratzenreintgung. Die Aröcit ist wirklich nicht so groß l-sd würde der Allgemeinheit und ihnen selbst zugute kommen. Wir bejiuden uns eben in Notzeiten, und da muß manches getan werden, was in normalen Zeiten nicht nötig ist. Dresden-Löbtau. Eisstauung. Am Ton- nerötagnachmittag hatten sich die Eisschol len auf dem Wettzeritzmühigraben in der Nähe der Fabrikstraße in bedrohlicher Weise angestaut. Man rief zur Hilfelei stung die Feuerwehr herbei. Unterdessen hatten aber Männer der Reichsbahn die Eisstauung am Wehr beseitigt. Dr.-Brlesnitz. Die Fitrforgeamtskreisstelle ist Ende Jauuar von Altbriesnitz 8 nach dem Cottaer Rathaus, Lübecker Straße 121, und die Jugendamtsaußcnstelle von dort nach Alt- brtesnitz 8, 1., verktgt worden. Fernruf: 17 814. Dresden-Stetzsch. Die 4V. Jahreshauptver sammlung LeS Männergesangvereins und Damenchors „Eintracht" war stark besucht. Der Vorsitzende Justizinspcktor Beck richtete herz liche Willlommeuowvrte an die Sänger und Sängerinnen. Dem erstatteten Jahresbericht sei u. a. folgendes entnommen: Tt« Mitglie- derza-hl ist auf 08 gestiegen und setzt sich zu sammen aus 2 Ehrenmitgliedern, 21 aktiven und 24 inaktir>en Mitgliedern, 18 aktiven und 8 inaktiven Sangesschwcst«rn. Die Zahl der Singstunden b trug 40 und waren trotz d«r Schwere der Zeit gut besucht. Für den Damenchor ergibt sich dasselbe günstige Bild. Der Kassierer Schueidergehils« Bieder mann legte seinen Kassenbericht vor, der mit einem kleinen Ueberschub abschlteßt. Di« Wablen ergaben: Bernhardt Beck 1. Vor sitzender, Georg Lucke 2. Vorsitzender. Bieder mann 1. Kassierer. Morgenstern 2. Kassierer, Werrmann 1. Schriftführer. Wieser 2. Schrift führer, Fleischer 1. Notenwirt Keil 2. Noten wart. Frau Lucke. Vorstantsdame, Frl. Clauß 1. Kglsiercrin, Frl. Gärtner 2. Kassiererin. Frl. Mende 1. Notenwärterin. Fran Petzold 2. Notenwärterin. Vertreter der passiven S^n- gcsbrüder Gärtncreibesitzer Stassen. Dem Ge- samtvorstand wnrde für seine uneigennützige und vpservolle Arbeit im Dienste des Vereins gedankt und die Bitte an ihn gerichtet, auch tm neuen Jahre den Verein zu führen nnd zu leiten wie im alten Jahre. Insbesondere wurde dem im Verein hochaeschätzten Kapell- mtster Richard Etstlcr gedankt für seine Be mißlungen um daS künstlerische Ansehen Les Vereins. Dreöden-Lcntewitz. Einbruchsdiebstahl. In der Nacht zum 11. Februar wurde an Ler Ecke Gorbißer / Steinbacher Straße ein Vcrkanfshäuschen anfgebrochen. Es feh len Lebensmittel und ein größerer Posten Zigarren und Zigaretten. Cossebaude. Vom Fasching des Gewerbe, Vereins. Unter der Parole: „Ausflug u'ch Juxhausen" lud der G«wcrbcv rein von Cosse baude und Umg. zum herkömmlichen Fa- schingSrummel nach dem Bergrestanrant ein. Diel junges „Volk" und „notverordnungs- widerstandsfähig:" Mitglieder des Vereins waren der Einladung gefolgt. Man muß eS dem VergnügungSausschuß schon bestätigen, dgß er trotz der Schwere der Zeit es verstan den hat, für zeitgemäße Unterhaltung zu sor gen, olme an die „Finanzkraft" der Besucher zu appellieren. Herr Prietzel zeigte sich als Bäckerinnge nnd verkaufte in Gemeinschaft mit dem „Syndikus" dcS Vereins, Herrn Lostncr, B'-ezeln. Letzterer benützte auch die Gelegen heit, für du Gewerbevrein die Werbetrom mel zu rühren. Der Bergwirt paßte seine Preise dem Gebot der Stnnde an, was von den „AuSflüglern" lobend anerkannt wurde. So mancher bestellte ein« „Wetnfnhrc" oder einen „Bierwagen" mehr als sonst. Die ^neidige Hau«kapelle sorgte unermüdlich für Tanzweisen. DaS „Leben in der Bude" ist nicht zuletzt das Verdienst der .^auSkapell«. Man fühlte sich einmal für einige Stunden frei von AlltaaSiorg'n beim Faiching^tanz. Der stellvertretende Prinz Karneval richtete an die Versammelten die Bitte: kauft tm Orte. Aus der LSßniß. Das Fest der goldenen Hochzeit begingen beute der Rentner Wil helm Bitterlich nUt seiner Gattin Christiane Louise geb. W-nkler in R^de- benl-Serlowik. Mühlgraben 1, bei guter Gesundheit. Ter goldene Hochzeiter steht im 74. und seine Gattin im 75. Lebens, fahre. AnS der Lößnitz. Hohes Alter. Heute, Freitag, kann unsere Mitbürgerin Frau Vrivata Clementine verw. Grün in Radebeul, Leipziger Straße 118, ihren 88. Geburtstag begehen. Nrab^ütz. Diebstahl. Einem hiesigen Gutsbesitzer wurden in der Z^it vom 5. AK 8. Februar zwei Zentner SutterrüLen- samen gestohlen. Die Säcke waren gezetch- net G. W. 7a1 bzw G. W. 782, Döbeln. Vermutlich rersucyen die Dieve den Rü. bensamen an Landwirte zu verkaufen. Tie Gendarmerieitatton in Cossebaude warnt vor Ankauf des Diebesgutes und bittet, sachdienliche Wahrnehmungen ihr schnell, stens mitzutetlen. Dresden-Ost Blasewttz. Die Touristeuvereiniauag „Schweifsterue" wählte in ihrer Jahres- Hauptversammlung den alten Vorstand mit Edmund Heinicke als 1. und Dr. Herm. Gülde als 2. Vorsitzenden wieder. Trotz der beträchtlichen Ausgaben für den Boots, hausneubau in Blafewitz ergab der Kas. senbertcht ein erfreuliches Bild. So kounle auch eine Senkung der Beiträge und BootSplatzmieten um 10A — der Beitrag für erwerbslose Mitglieder um bedeutend mehr — durchgesührt werden. Aus den weiteren Berichten des Schriftführers, Fahrtenwartes und Bootshausmartes ging eine äußerst rege Betätigung der Vereinigung hervor. In einer außer- ordentlichen Hauvtversammlung im Früh jahr soll über die durch Len BootsyauS- neubau bedingte SatzungsänLerung be raten werden. Ten um den Neubau sich verd'ent gemachten Mitgliedern sprach der Vorsitzende noch seinen besonderen Dank aus. Blasewitz. Schillergarten-Llchtspiele. »Di« letzte Kompagnie." Soibatijches Heidentum ist der goldene Kern des im UlNpalast gelaufenen Tonfilms, der h'.«r in der stummen Fassung Li« vom alten Preuhengeist durchwehte krie gerische Episode kurz nach ter Schlacht von Jena behandelt. Kein Geringerer als Conrad Veidt stellt den unerschütterlich festen Charak ter des Hauptmanns Burk auf verlorenem Posten mit überzeugender Krast dar. An die sem einzigen Menschen bricht sich wie an einem Felsen die Wandelbarkeit der anderen, an ihm richtet sich das Häuflein von zwölf Mann auf und teilt mit ihm das Schicksal: Kampf bis zum letzten Atemzug« im Bewußtsein, damit das Leben von vielen Tausenden die Elbe überschreitenden Kameraden zu retten. Ein Film, der unverlierbar sich dem Gedächtnis «inprägt. „Das Fräulein von Kaste 12", eine verwickelte, aber originelle Liebesgeschichte, dieses Usalustsptel köstlich witziger Einfälle mit -er -rolligen Dina Gralla. ..Balalaika-Nächte", ein großer französischer Film aus den Krei sen der Pariser russischen Emigranten deren einer als Eintänzer sein Brot verdient. Rus sisches Neuiahrfeieri wobei aus armseligen Pensionen die Vertriebenen aus einen Tag zu seligem Vergessen emportauchen. Bravouröse Neiterfestspiele lasten aussclmuen, wie di« ganze große Ausmachung des Films. „Die Wüstenpatrouille", ein starbeS Bild aus dem mesopotamischen Weltkri-gsschauplatz, Mac Laglen, der große Filmheld, beherrscht die ge fährlichen Situationen in der Wüste, wo die kleine Truppe von Feinden umringt ist. Ein Doppelprogramm von Bedeutung. Blasewth-Loschwih. Berkebrskontroll«. Nachdem bereits vorige Woche auf der Nesidenzstraße eine polizeiliche Verkehrs kontrolle aller dnrchkommenden KraftfaHr- zeugc stattgefunden hatte, die besonders hinsichtlich des Fahrtempos verschiedent lich Beanstandungen im Ge-olge hatte, wurden am heutigen Vormittag auf der Grundstraße und der Pillnitzer Landstraße in Loschwitz gleiche Kontrollen durch Poli- zeibeamte der betr. Abteilungen vorge- nommen. Striesen. Musikalische Abendfeier in der Bersöhnungskirche — Schandauer Straße —. Sonntag, den 14. Februar, nachmittags 6 Uhr: 1. Jnstrumeitalvorträg«, Ricercare Nr. 2 v. Joh. Nep. Davi- (Org«l) und Aria für Vio line nnd Orgel v. Max R-ger. 2. Sologesänge für Alt mit Orgel aus dem Pastionsoratorlum von Felir Woyrsch: . Fürwahr, er trug unsere Krankheit" und „Lastet uns ihn lieben". 3. Chorvorträge, von Sitt-rd: „Ein Lämmlein geht" und „Wir beten dich an", von Max Reger: „O Lamm GotteS" und von A Bruck ner: „Christus bat sich selbst er"ttdrlgt." A»S- führende: Dorle Winkler (Alt), Hofmann- Stirl (Violinei. Alfred St er (Orgel) und di« Kantoreigesellschaft unter Stier. Striese«. Z«m Besten der christlichen KinLerlehre veranstaltete Ler „Verein Christliche Jugenderziehung" im Ge meindesaale Ler Versvhnungskirche einen Vortragsabend, der die zahlreichen An wesenden in das Reich des Sternenban ners führte. „Eine Reise im Autobus quer durch Nordamerika" lautete das Thema des äußerst fesselnden Lichtbilder- vortrcrgs, den Frau Bettina Jansen aus München ihren Güsten zum besten gab. Sie konnte vielerlei aus eigener Anschau ung und eigenen Erlebnissen erzählen, hatte sie doch mehrfach größere Reisen durch Onkel Sams Land gemacht, auf denen sie die kulturellen und landschaftlichen Gegen sätze Nordamerikas kennengelernt hatte. Durch prachtvolle Lichtbilder anschaulich erläutert, machte man mit der Vortragen den die Autoreise mit von Neuyork nach Detroit, von Chikago nach Kansas, durch Steppen, an Jndianersiedlungen vorbe», weiter nach Denver und den überwältigen den Rocky Montains, zum Colorado, durch Goldgräberdörser und einen Teil des herrlichen Kaliforniens. Eingestrente Er zählungen kleiner Erlebnisse, die den Stempel wahren Amerikanismus' trugen, machten Len Vortrag weiter lebendig nnd so wurde der so interessant plander-nden Wcltenbnmwserin reicher unü -ankbarer Beifall zuteil.
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