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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 12.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193201120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19320112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19320112
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-01
- Tag 1932-01-12
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Monat
1932-01
-
Jahr
1932
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M ANW dki WWkl Sl«e«lkIlWkS Ani 10. Januar traten der Bundestag des Bundes Sächsischer Staatsbeamten und der Ber- tretertag der Gewerkschaft Sächsischer Staats beamten in Dresden zur GrUndungSoersamm- lung des Sächsischen StaatSbeamtenburrdes zu- sammcn. Aach der Eröffnung der gemeinsamen Tagung durch den Vorsitzenden der Gewerkschaft Sächsischer Staatsbeamten, Eichler, wurde eine SitzungSlettung gewählt, der die Herren Eichler, Gäbler, Gtinther und Berger angehörten. Dar auf erstattete Eichler den Bericht über die Vor gänge, die zur Gründung des Sächsischen Gtaats- beamtenbundes führten, und Gäbler, der Vor sitzende des Bundes Sächsischer Staatsbeamten, referierte im Anschluß daran über Lie innere Organisation des Sächsischen Staatsbeamtenbun- des. Die von den Vorständen der GSS und des BSS. eingebrachte Vorlage zur Gründung des Sächsischen Staatsbcamtenbundes wurde unter großem Beifall einstimmig angenommen. In den geschäftsführenden Vorstand des Sächsischen Ltaatsbcamtenbundcs wurden bis zu dem dem nächst stattsindenden 1. ordentlichen Bundestag des Sächsischen Staatsbeamtenbundes die Herren gewählt, die von den Vorständen der GSS. und des BSS. vereinbarungsgemäß dazu vorgeschla gen wurden. Ztun 1. Bundesvorsitzenden wurde Oberverwaltungsinspektor Eichler, zum 2, Vor sitzenden Oberregierunassekretär Gäbler und zum 3. Vorsitzenden Oberpslcger Jungnickel gewählt. Die Gründungsversammlung des Sächsischen Staatsbeamtenbundes faßte eine Ent schließung, in der es u. a. heißt: Die Sächsische Staatöbeamtenschaft tritt im Sächsischen GtaatS- beamtenbunL vor Regierung, Parlament und Öffentlichkeit mit dem festen Willen, ihre ueu- gegründete Einheitsorganisation mit ganzer Energie für die Rechte LeS BerusSbeamtentumS im sächsischen Staatsdienst cinzusetzen. Die säch sischen Staatsbeamten sind sich der Not des Rei ches, der Länder und Gemeinden und des tiefen Elends breiter Schichten unseres Volkes voll bewußt. Sie sind bereit, das ihrige zu tun, um inner- und außerhalb des Amtes, das sie im Dienste der Gesamtheit ausüdcn, zum Wieder aufstieg des deutschen Volkes nach besten Kräften beizutragen. In der Erkenntnis, daß in diesen Schicksalsstunden das einzelne Wohl hinter dem Gesamtwohl zurückstehen muß, wenn das Ziel der Freiheit Deutschlands erreicht werden soll, wird die sächsische Staatsbeamtenschaft bei ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit sich staatspolitischen Notwendigkeiten in wirtschaftlicher und sozialer Beziehung nicht verschließen. Sie wird sich aber dabei stets von dem obersten Gesichtspunkte lei ten lassen, daß der Staat nur gedeihen kann, wenn allen durch eine gerechte Regelung des wirtschaftlichen Verkehrs ein auskömmliches und kulturwürdiges Dasein verbürgt ist. Die säch sische Staatsbeamtenschaft darf aber auch von Regierung, Parlament und Öffentlichkeit er- warten, daß ihre eigenen Existenzrechte geschützt und gewahrt werden. Die Vergangenheit hat gelehrt, daß dies nicht in ausreichendem Maße geschehen ist. gS Seine Einfuhrscheine mehr für Gersteu- malz. Mit Rücksicht auf die nur in beschränk tem Umfang für die Erteilung von Einsuhr scheinen zur Verfügung stehenden Mittel war bei WicLerzutassuna der Einsuhrscheine für Malz aus Gerste im November 1981 von vorn- herein in Aussicht genommen, die Anmeldung zur Ausfuhr dieser Waren mit dem Anspruch auf Erteilung von Einfuhrscheinen zu sperren, wenn die Ausfuhr bestimmte Höchstgrenzen erreicht habe. Diese Sperre ist durch Verord nung vom 8. Januar mit Wirkung vom 16. Ja- nauar an ausgesprochen morden, weil bis zu diesem Zeitpunkt die für die Ansfuhr in Aus sicht genommene Grenzzahl annehmbar erreicht sein wird. gS. Die verkslehre. Viele der jungen Leute, die Ostern die Schule verlassen, lnrbcn sich ein Handwerk als Lebensberuj erwählt. Sie und ihre Eltern müssen wissen, daß das Handwerkslehrlingstuescu in der Reichsge werbeordnung uud in ergänzenden Vorschrif ten näl>er geregelt ist, und daß Verstöße gegen diese Vorschriften, die hier und da noch vor kommen, sie schwer sclxidigen können. Ter LohrlZerr ist in solchem Falle strafbar: der Lernende ist aber unter Umständen ungleich härter betroffen. Er läuft Gefahr, daß ihm die ungeregelte Ausbildungszeit nicht aus die Handlverkslcbre amzerechnet uud ihm später die Zulassung zur Gesellenprüfung versagt wird. Es gilt also, sich davon zu überzeugen, daß der Lehrmeister ldie Lehrmeisterins die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen be sitzt. Der Ausweis hierüber ist entweder eine vom Stadtrat oder -er Amtßhanptmannscha't ausgestellte Urkunde oder das Zeugnis über das Bestellen der Meisterprüfung. Es muß weiter ein Lehrr»ertrag nnter Benutzung vor schriftsmäßiger Vordrucke abgesMosscn wer den. Ein Vormund bedarf zum Abschluß d.'s Lehrvertrages im Regelfälle der Genehmigung des Vvrmuudsämltsgerichtes. Die eine Aus fertigung des Lehrvertrages ist zur Lehrlings- rolle der Gewerbekammer oder der Innung ctnzurci<i>en. Im Arbeitsbuch muß der Ein tritt in die Lehre unter der ausdruckliälen Ve- zeickmung des Kmaben oder des Mädchens als „SchlosierlchrUng", „Lämeiderlshrling" usw. vermerkt werden. Es ist endlich auch das Augenmerk darauf zu richten, daß die Zahl der im 4letriebe des Lehrl>errn besänftigten Lehrlinge nicht etwa mit den Bestimmuiwen über die Höchslzahl der in einem Betriebe gleichzeitig zu leitenden Lehrlinge in Wider spruch steht. Diese Höchstzahl ist in den einzel nen Handwerken verschieden. Nat und AuS kunst könne» bei -er Gcwerbekammer und der . Innung eingeholt werden. Aus aller Welt Drei Mordverdächtige. Ans Veranlas sung der Berliner Mordkommission har die Hamburger Kriminalpolizei drei sungc Leute verhaftet, die im dringenden Verdacht stehen als Mitwisser oder sogar als Mittäter -es Raubmordes am Ge schäftsführer Huth von -er Berliner Filiale von Loefer L Wolff in -er Maner straste in Frage zu kommen. Der einzige Sohn des Reichstagsabge ordneten Dr. Wen-Hansen tödlich ver unglückt. Der etwa 20 Jahre alte Lohn des Reichstagsahgeordneten uud Ritter gutsbesitzers Dr. Wen-l>ausen in Lpoten- dorf besanb sich mit seinem Motorrad aus einer Wollenendialirt von Rostock nach Spotendors, nm seine Eltern zu besuchen. In einer .Kurve stieß er in der Dunkel heit mit einem aus entgegengesetzter Rich tung kommenden Kräftigen zusammen. W. wurde auf der Stelle getötet. Bedeutender Erdölfund der Prenstag. Auf dem Gelände -er zum Konzern der Preußischen Bergwerks- und Hütten- A.-G. gehörenden Gewerkschaft „Floren ¬ tine" in Berkhöpen bei Hannover ist eine starke eruptive Bohrung fündig gewor den. Die Bohrung wurde sofort stark gedrosselt, so daß Oel bei Beginn der Produktion nicht verlorengegangen ist. Wegen der starken Drosselung sind Zah len über die Menge bei vollem Auslauf nicht zu erfahren. Es wurde jedoch fest- gestellt, -atz das Oel am Bohrlochkopf unter einem Druck von über 50 Atmo- fpliären steht. Das ist ein für deutsche Berlhiltnisse außerordentlich hoher Druck. Die Bohrung ist bis zu einer Teufe von i>00 Meter abgeteuft worden. Zivei Todesopfer einer Unsitte. Mon tag mittag wollten die zehn und zwölf Jahre alten Brüder Helmuth und Her bert Reich in Bottrop ihrem Vater, -er in Gla-beck beschäftigt ist, -as Essen brin gen. Beide Jungens kletterten unter wegs aus die Zugstange eines Lastkraft zuges. Einer der Jungen hat wohl das Uebergewicht verloren uud beim Sturz feiucu Bruder mitgerissen. Beide Kin der kamen unter den Lastzug und wurden gräßlich verstümmelt. Der eine starb auf dem Wege zum Krankenhaus, der andere gegen Aben-d an den Folgen seiner schwe ren Verletzungen. Muttermörderin. In der Nacht zum Montag hat in Borstel im Kreise Win sen die bei ihrer Mutter wohnende Frau Mathies ihrer Mutter mit einem Messer die Kehle durchschnitten. Frau Mathies lebte von ihrem Manne getrennt nnd wohnte seit zwei Jahren mit ihren bei- deu Kindern im Hause der Mutter. Ein böses Erlebnis hatte dieser Tage eine ans 17 Personen bestehende Linzer Skifahrergesellschaft, die eine Tour in das Tote Nkbirge unternommen hatte Tie Skifahrer verirrten sich und mußten in einer selbstgcgrabenen Schneehöhle die Nacht verbringen. Als die Skisahrer am nächsten Tage die Wanderung zur Püh- ringcr Hütte fortsetztcn, fror ihnen die nasse Kleidung am Leibe, wodurch fast alle Teilnehmer der Partie Erfrierungen erlitten. Zwei Hochschüler wiesen so schwere Verletzungen aus, daß sie zu Tal getragen werden mußten. Infolge -er Lawinengefahr und -es Sturmes gestal tete sich die Bergung der Skifahrer außer ordentlich schwierig. Mordanschlag auf etnen Landjäger. Der in Tantow stationierte Oberlau-- jäger Krüger wurde in den Abendstunden auf dem Heimwege von einem Dienst gang von einem Radfahrer durch vier Schliffe schwer verletzt. Es haudelt sich um einen planmäßigen Anschlag. Ter Regierungspräsident in Stettin hat 1000 Reichsmark Belohnung zur Ermittelung des Täters ansgesetzt. Der neunfach gesuchte Einbrecher. Ter dieser Tage in Weimar verhaftete inter nationale Einbrecher Döring aus Berlin wird, soweit sich bisher feststellen ließ, von neun deutschen Staatsanwaltsck>asten gesucht. Außer in den meisten deutschen Großstädten hat er in London. Basel nnd Lausanne Einbruchsdiebstähle verübt, ohue jemals gefaßt worden zu sein. Ter 50 Jahre alte Verbrecher, der bei seiner Verhaftung zwei geladene Pistolen bei sich trug, ist hochgradig morphiumsüchtig und dürfte wohl zunächst einmal in einer Klinik untergebracht werden müssen. Eiu Bizekousul wegen Betrügereien verhaftet. In Nizza wurde auf Verlan gen der englischen Polizei der ehemalige englische Bizekonfnl Beale verhaftet, weil er mit betrügerischer Zuhilfenahme von Stempeln -es Konsulats Betrügereien in der Höhe von 150 000 Pfnnd -urch- geführt hatte. Räuber! Ans der oberschlesifchen Grenz station Oderberg übersielen 25 junge Burschen einen mit Kohlen beladenen Güterzug uud beraubten die Wagen. Tas Zugpersonal war -den Burschen gegenüber völlig machtlos. Die Petroleumlampe als wirtschaft liches Kampfmittel. In der Stadt Czernowitz sind die Kaufleute, nachdm die Preise für elektrisches Licht uach ihrer Meiuuug übermäßig erhöht morde» rvaren, auf -as Mittel verfallen, in ihre,! Geschäftsräumen und Auslagen zur Be, leuchtung nurmehr Petroleumlampe, uird Kerzen zu verwenden. Sie wolle, vom Verbrauche elektrischen Stromes s, lange absehen, bis eine'fühlbare Senku»- der Stvomgebühren eingetreten ist. Lauerwetn ist abgeschoben worden. Der bekannteste französische Journalist Julet Sauerivein soll von dem Pariser ,Matin", dessen politischer Informator er fahrelang gewesen ist, kaltgestellt word«, sein. Die Pariser Zeitung machte iHv angeblich den Vorwurf, in der letzte» Zett eine deutschfreundliche Politik ge. trieben zu haben. Leningrad — die siebentgrößte Statt der Welt. Nach einem Bericht aut Leningrad hat der Leningrader Stak, sowjet am 1. Januar eiue allgemeine Volkszählung vorgenommen, die das Er. gebnis hatte, daß die ehemalige Zaren- staöt 2 783 000 Einwohner zählt. Damit ist Leningrad nach der Bevölterungszahl die siebentgrößte Stadt der Welt gewon den. „Rüstungen" eines Maharadschahs. I» einem ittdischcn Hafen sind angeblich M Messing-Himmelbetten von den englische» Zollbehörden angehalten worden, weil der Verdacht bestand, daß die Ladung nicht dem deklarierten Zweck entspreä>e. Danach sollten die Betten von einem Mahara- dschah für die AnSftattnng seines Harcmi bestimmt fein. Die Engländer glaubten jedoch, daß das Messing für die Herstel lung von Waffen verwandt werden solle, was allerdings wohl selbst für eine, Maharadschah eine etwas teure Art in Waffenbeschaffuug märe. Aus dem Gerlchtssaale Teurer Tabak. Da8 Schöffengericht in Falkenstein verurteil« den 29 Jahre alten Holzfäller Günnel M Zwota wegen Zoll- und Tabaksteuerhinter, ziehmrg im Rückfalle zu 3 Monaten Gefängnü nnd 28 000 Mk. Geldstrafe, ersatzweise zu weit«, ren 56 Tagen Gefängnis. Der 19jährige Müller Pierer und der 34 Jahre alte Geschirrsührer Friedel erhielten wegen der gleichen Delikte, da sie noch unbestraft waren, je 28 000 Mark Geld- strafe, ersatzweise ebenfalls je 56 Tage Gefäng nis. Außerdem wurden die drei Angeklagten u 65 Mark Wertersatz verurteilt. Sic batten.« zwei Fällen größere Mengen Tabak nach Lachst- zu schmrrggeln versucht. Im ersten Falle wurd! Günnel von den Grenzbeamten gefaßt, wahrem es seinen Komplicen gelungen war, ihre War in Sicherheit zu bringen. Im zweiten Fatz wurden alle drei Pascher gestellt. Eine für Pferdebesitzcr bedeutsame Gencki, entscheiduug. Der Rittergutsinspektor von N. aus Roitzilj bei Wurzen hatte gegen einen Strafbefehl üb« 150 Mk., der ihm vom Amtsgericht Wurzen z» gegangen war, Einspruch eingelegt. In ta späten Abendstunden des 26. Oktober v. I., all bei einem Gutsbesitzer in Trebclshain Keua ansgebrochen war, war von N. vom Bürgermo ster aufgesorLert morden, zwei Pferde für da Transport der Noitzfcher Feuerspritze zu stelle», von N. hatte sich geweigert, die Pferde heraus- zugeben, da er sich nicht dazu verpflichte! fühl» und die Pferde auch für diesen Dienst zu schmi seien. Die Verhandlung endete damit, daß da Strafbefehl aufrechterhalten wurde, da nach da Ortsgefetz die unbedingte Verpflichtung Mk Pscrdegestellung im Brandfallc besteht. DieVsndedesSchreckens Roman von Edgar Wallace. Copyright by Tarl Duncker Verlag, Berlin W. 62. >8. Fortsetzung. „Ja, kommen Sie!" sagte der Wetter, und eine Viertel stunde später kam Wachtmeister Rauch und mit ihm ein bleicher Mann, den er als den besten Spitzel kannte. „Erzählen Sle dem Inspektor, was Sie wissen. Thef!" „Sie wollen wissen, wer den entlaßenen Sträfling Harry gedungen bat, nicht wahr —, den Kerl, den ein Dauer aus Versehen auf dem Felde erschoß?" Long nickte. Der Berichterstatter räusperte sich. „Das war der „Proseffor". Ein alter Herr, weißhaarig und immer schwarz gekleidet mit einer großen Hornbrille und schwarzer KunUlerkrawatte." Er bemerkte den fragen den Blick des Detektivs und schüttelte den Kopf. „Nein, mehr und näheres weiß ich nicht über ihn!" Die beiden hatten ihn kaum verlaffen, als das Telefon läutete. Sofort nahm er den Hörer auf. „Ocffentliche Fernsprechstelle," sagte die Stimme de» Telephonbeamten. Das mußte Nouch sein, dachte er, aber es war eine Frauenstimme, und obgleich sie sich zu verstellen versuchte, erkannte er sie als Alice Cravels Stimme. „Sind Sie es. Long? Lassen Sie Nora Sander» sofort aus der Privatklinik verschwinden!" „Warum'!'" fragte er. „Kein „Warum" — tun Sie es! Sie haben keine hakbe Stunde Zeit. Wenn Sie kein Narr sind, werden Sie tun, was tch sage!" „Aber . . begann er, und schon hörte er, wie der Hörer auf der anderen Seite angehängt wurde. Eine List^ Sollte er das Mädchen aus der Klinik her- ausnehmen, damit sie sie leichter erreichen könnten'' Und doch hörte er au» der Stimme Sorge und äußerste Dring lichkeit heraus. Wenn er auch nur etwas über Männer und Frauen kannte, mußte er überzeugt iein. daß dir Sprecherin genau wußte, welche schreckliche Gefahr über dem Mädchen schwebte. Er ries die Klinik an. Die Oberschwester war zu Bett gegangen, aber die wachthabende Schwester gab eine zu friedenstellende Auskunft. »Ja, Ihr Beamter ist hier. Nichts ist geschehen, und Mi§ Sanders schläft." Er mußte über seine eigene Besorgnis lächeln. Er konnte in der Klinik nicht mehr tun als der bereits dort befindliche Beamte. Trotzdem entschloß er sich, nach Dor set Square zu wandern. Es war eine wunderbare Nacht. West-End wimmelte von Menschen, denn e» war gerade Iheaterschluß, und die Automobile folgten einander dicht gedrängt in beiden Fahrrichtungen. Sein Weg führte durch Berkeley Street und Berkeley Square, und er wollte leinen Vater auffuchen, der trotz der späten Stunde sicherlich in seinem Arbeitszimmer sein würde. Die Diele war erleuchtet; er drückte auf den Klin- aelknopf. Sir Godleys Kammerdiener öffnete ihm die Tür. Als Long da» besorgte Gesicht de» Manne» sah. er- faßte ihn eine böse Ahnung. „Wo ist mein Vater?" fragte er. „Ich weiß nicht. Mr. Arnold. Er ist vor einer Stunde weggegangen, um einen Brief tn den Kasten zu werfen. Sir Godley tut da» abend» immer selbst um sich etwa» Bewegung zu machen, aber gewöhnlich keyrt er nach fünf Minuten zurück." Arnold ging in die Bibliothek. Alle Lichter brannten im Zimmer — ein sichere» Zeichen, daß sein Vater sofort zurllckkehren wollte, denn er war immer ein aroßer Pe- dant gewesen und fürchtete, unnütz den elektrischen Strom zu vergeuden. „Hat er seinen Hut mitgenommen?" „Jawohl, Herr, den Hut und den Stock." Einer der Schreibtischkästen war halb geöffnet. Der Detektiv zog ihn ganz auf — er war leer. Tr pfiff leise vor sich hin. In diesem Kasten bewahrte Sir Godley einen Browning auf. Er rief den Kammerdiener herbei, vor dem sein Herr wenige Geheimnisse hatte. - ..Nimmt Sir Godlen gewöhnlich den Revolver mif. wenn er geht, um Briese fortzutragen?" fragte er. „Ja, Herr, in letzter Zeil" antwortete der Diener. Nachdem Lonu wieder aut d« Platz berausaetreteu war, ging er nach dem nächsten Briefkasten und sand dort einen Polizeiposten. Der Polizist hatte Sir Godley gesehen, mit ihm ge- sprechen und gab eine sehr beunruhigende Auskunst. „Ich muß sagen, daß Ihr Vater sich sehr seltsam be nahm," berichtete er. „Während ich mit ihm sprach, kam eine Autodroschke vorbeigefahren, und ich glaube, er er kannte den darinsitzenden Herrn. Ich habe ihn auch sehen können: ein alter Herr mit weißem Haar, einem großen schwarzen Schlips und einer Hornbrille . . Der Wetter stutzte. Das war eine ziemlich genaue Be schreibung des „Professors". „Was tat mein Vater?" fragte er. „Da» ist meiner Ansicht nach das Seltsame. Er rannte über die Straße, sprang in eine andere Autodroschke, und da» letzte, was ich von iym sah, war, wie er aus dem Fenster lehnte und dem Führer Anweisungen gab. Mir schien es, al» ob er den alten Herrn überholen wollte." Arnold Long ging ganz verwirrt weiter. Am Eingang der Privatklinik grützte ihn ein Mann. ..Nichts ist voraefallen, Sir?" berichtete er. „Sie haben da» hysterische Mädchen fortgeschafft. Sie war eine richtige „Ja, die Hysterische — iL weiß schon, wen Sie meinen!" Er erinnerte sich der Beschreibung, die die Oberin ihm gegeben hatte. Der Beamte in der Eingang»halle war eine gute Hilse für die Pflegerinnen, denn er öffnete die Tür beim Läu- ten. Auch er wußte nichts zu berichten, und die Schwester, die Nachtdienst hatte und im Augenblick die Treppe her unterkam, meldete ihm, daß Nora ruhig schlief. „Ich habe eben, al» ich herunterkam, einen Blick ins Zimmer geworfen," sagte sie. „Ich hatte Angst, daß unsere heulende Patientin sie die ganze Nacht wachhalten würde." „Kann ich sie sehen?" Warum er eine so merkwürdige Frage stellte, wußte er selbst nicht. Die Schwester nahm keinen Anstoß daran, denn sie gehörte einem Berufe an dem Ueberrajchungen fremd waren. Und doch zögerte sie. „Ich weiß nicht, ob es der Oberschwester recht sein wird, äußerte sie, „aber Sie dürfen nur hineinschauen und nicht sprechen." , tL-ttt«tzu»»g sotgtJ Nr. Hri Daß T lando hat Tas; Dre terieschulc Heeres Reützsine! Tresdne lich, inan eigentlick richc, -ei Nach als Loli Loch ist naturgcr vstizierc bemessen M lM Ä mehr na Saberi -c N) bi, der Ji untergeb 287 »öp ben kiinj so daß i schule et Am ! die Jnfc gab im zen crla Bort, Es iü schließlic Reiche s ausgezei zur Ver gehörige voll un ten Jah richtet, ! ten Hi Die in ein gang
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