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Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188804186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880418
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-04
- Tag 1888-04-18
-
Monat
1888-04
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.04.1888
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" ' i --- Mil 9 «Lchrische» L«»»e».Rr. LÄ. «uttuoch, 18. «pal 1«ß — Da S»HN«, »eiLef achig, tz»ch «ttstm^ bä b« veSo»»i»«b^ «I» Pöbriauftttls i» Live Vor de» LidaHil«, der gemistiga» Bläu«; »» schrie: „An die Lat«« «it de, Oppouuuist«»! Hoch B»- I«Mr!' Kavallerie Mete Ord«««. I» Pcrrft ü»d iu 1« W»,t»attre di» zwä Uhr Nacht» er, Auflauf statt, ftvir ei, Era- »ap vor der „France", »elcht die W-HLevSche, durch TLansvaccett veskudete. Voulavga emvffug die HakbrgULgeu i» RrLr-rarr Deaaud, Place de la Madeleive. Er will TvnL«sr-g. vcn -cre« TvMtchtsjcha-r betzleiul, stiueu Siuzuz in» Palais Svnrd-'t: halwn. —- Tie Pari« Wärter äußer, sich natürlich je nach ihrer Srellwn: sehr verschiede» z» da Wahl. Leu der revLdlikancichr» Lrc^e ttgl d«S „Journal :«s Tebars": Die rrrrbökarifthe Cvnrrrurattrn 1:««re ei«, «nen OhsmachiSdewäs; kürftiz w-'-zcn die RLükalen allrft: Gch couceuaiieu. Dre Mäur:« da Lrdnnrg rvrlleu irr ftrw« vor» ihva Politik bärät sei». Tie „R^v-rLliane Frau^r.ic' iagt: S.n- laager» Sieg irr nicht ohne Kampf da Patlioreo all« Parteien gegen die verächtlrchste Ticlltrr aftkgl. Frankreich w-«r< baldigst die Früchte diese» Laurpres «uien. „Si-<le" «Aän, dir rcpnbltkavffche Cr: :er- traticm sä uochweubiz« als je. und plaidirr die eiligste Einzäwah! zur Betäraprang da cas^iaoi-chen Celera, „R-rrä" ^eicu, Lon- Lwga sei da Erwählte da Reacrirnäre. Das Loww eins Tepar «--»es dedate Nicht». Br-rüarrger möge eS in Paris ^ersLcher. Els«e»crsL§ ^sstice^ ist ünarm vor schrecken. Lai da monarchi stischen Presse sagt „Fizaarft dir Illusion da Mvrarchisten.Brularz« je» da Lorläna eines Monarchen, sei rührend, ad« lscha'ich „Ganlois aÜän ine Republik mr Lb-ernrindcn. Brulangrrs W-ähl«- schssi sei eine Nauvnalvarrä für dir Laiasiungsrepmou, die Lamwer- ouflösurig, dir Abschaffung des Parlamentarismus. Caffagnae's ^A»oorit4" sagt, nicht da Säbel stegi, sondern da Stiefel, welcher die Republikaner mit Fußtouren sonjagl. Bon den be-uLmzisti'chen Blättern jubelt die „Lanterne", die Lrrvnunisten seien vernichtet; die Richenbavegung reiße ganz Frankreich fort. „Jnlranfigeanr" sagt, dar das Bvlkswillen rnnsien die Lpprnun.sten sich beugen, wenn ne »acht selber Ausrührer werden wellen. Das „Berit-Journal" nennt die Wählerschaft den Souverän; die Regierung ninß deren Willen verstehen und gehorchen. Ateftie». Aus Mcffauah find, wie üb« Rem berichtet wird, 5 Compagnien Infanterie und eine Batterie Feldartillerie aus der RstiSehr nach Italien begriffen. — Ta König ton Schweden kam in Noreo; an. Nutzt««». Tie widerspruchsvolle Benrcheilung da deutschen Kauzleckiie von Seiten da rw'fischen Presse findet ihre Erklärung in der Unsicherheit, welche ansangs selbst in den maßgebenden Kreisen Rußlands geherrscht hat. Als die Bismarckkrffe begann, io hat, dem Wiener »TimestCorrespondemen zufolge, ein dem Petersburger Hose «gehörender Mann nach Wien geschrieben, waren die Ansichten am Hofe darüber gecheilt, welche Stellung Rußland der Krise gegenüber einnchmen sollte. Fürst Bismarck und Prinz Alexander von Batten berg seien den Russen gleich verhaßt. Eine starke Partei am Hofe hielt es für das Beste, wenn der Zar privatim in Berlin mittheilen kaffen würde, daß er eine vom Kaiser Friedrich gebilligte Heirath als Privatangelegenheit ansehen werde — welches Manöver nach Ansicht der erwähnten Russen zum Sturze des Fürsten Bismarck hätte führen müssen. Eine andere Partei am Hofe, mit Herrn von Gins an der Spitze, sei jedoch der Ansicht gewesen, baß es dem Fürsten Bismarck in erster Reihe gar nicht darauf ankomwe, die Battenbergiiche Heirath zu verhindern, sondern jeinen Einfluß gegen über der Kaiserin zur Geltung zu bringen. Ter Rücktritt des Kanzlers liege überdies gar nicht im Interesse Rußlands, denn in diesem Falle würden sich die Einflüsse der englisch-österreichischen Allianz in Berlin in überwiegendem Maße geltend machen und mit der vom Kaiser Wilhelm auf seinem Todbelle empfohlenen schonen den Politik gegenüber Rußland wäre es zu Ende. Diese Gründe, sowie die Erwägung, daß Fürst Bismarck leicht wieder an s Ruder gelangen und dann Derjenigen, welche ihn zu stürzen geholfen hätten, gedenken könne, hätten den Zaren veranlaßt, den Fürsten Bismarck zu unterstützen. In der Thal haben sich die anerkannt offiziösen Blätter, wie dos „Journal de St. Po-tcrsbourg", der „Nord" und der „Worschawski Tnjewnik" für die von dem Reichskanzler ver tretene Politik ausgesprochen. In Petersburg erwartet man natür lich, daß derselbe sich nun noch freundlicher und hülfsbereiter gegen über Rußland zeigen werde als bisher. Es ist ziemlich sicher, daß solche Erwartungen den Russen viel Enttäuschungen bringen werden, denn die Behandlung des Heirathsprojektes von Seiten des Fürsten Bismarck ist ja nicht durch Berücksichtigung russischer, sondern deutscher Interessen bedingt. Orient. Wenn die Zeichen nicht trügen, so steht das Ende der Herrschaft des Prinzen Ferdinand in Bulgarien nahe bevor. Wie sicher der Prinz selbst hiervon überzeugt ist, geht unter Anderen, auch aus einer Meldung hervor, welche nach Bukarest aus der nächsten Umgebung Ferdinands gelangte, und wonach das fürstliche Ho-inar- icha kla»! as ein große» Paris« Ha»» n»d an einen Pferdehändler in Pest die Weisung erließ, »ir da Absenkung da bestellten Ein- richrnnzkstickr und da für den Mar-all bestimmten Wagenpferd« bi» aus wettere Srdrr zu warten. Tie Bestellungen selle» zwar ursprüng lich ünr des Prinzen Mutter gewacht weiden sein, so daß jene Ler- rngung nur daran- schließen loste, dir Herzogin Clenrsuine werde nicht so t-ald web: nach Sofia znrnckkehrrn. allein bei nähere» Zu sehen »acht die Sache doch erneu anderen Eindruck. Man muß sich näwlich daran erinnern, daß der Herzog von Anwalt seiner Schwester, als sie ihn unlängst in Brüssel um seine Beihilfe bei der Rcalifirnog eines Anlebrns in Bulgarien bnirgend bar, cbrnio dringend riech, keine weiraren Hostnungcu ans die bulgarische Zukunft ;n setzen, so- ' weil diele Bezog ans ibreu Sohn babtu könnte, Mutter wie Sohn scheinen sich von der sstchrigkrtt dieser Ansicht nunmehr übcrzengl zu baden nnd ttefir» irre Anordnungen. Tie Herzogin bleibt Bulgarien kerne ond Prinz Ferdinand geht wieder „rn Muttern*. Es ward bereits geseldet. daß der Prinz am rumänischst Hose ensaner werde, und die'cr Bsuch als das Ende vom Liede bezeichnet. Heule verlautet denn auch -chvn, Ferdinand wolle von Bukarest nach Evenchal reisen, um P sin asten bei ferner Mutter zu 'eiern. Er wird ohne Sang und iLlang und um einige Mi2io:.cn Enlden leicht« einen Thron ver losten. zu besten drd-tt-rning ihm all« Eigenschaften fehlten. Er muß 'ehr bald Zehen: denn die Sprache der russischen Preffe, den Brnstc- 's .Nord' eingr'chlpsten, wird immer drohender und kündigt große Umwälzungen in Bulgarien schon für die nächst. Zeit an. Äußerd-em macht sich unter den ßarawelisteu. welche zur aknonslnstigen Lvpo- fioioo gehören, eine erhöhte Thäiiakeit bemerkbar, der sich die ab- wanende Lpvosition, die Zankowisten. anfchließen wird, >obald der Swrm lo-sbricht. — Tie türkischen Behörden griffen eine Bande bul garischer Rebellen mir russischen Paffen ans und kansporiirten die- elben nach Adrianopel. In Folge weitverbreiteter russischer Agitation wird, wie schon erwähnt, ein Pul''ch in Bulgarien erwartet. „Schön. Und was weiter?" sagte Paul, der seine ganze Fassung wiüiergewounen hatte. „Und was weiter? O Gott! Wir verschlossen alles wieder mit der äußersten Sorgsalt und verließen das Gruftzimmer in der Ueberzeugung, daß die Schätze sich in vollkommenster Sicher Heft befänden" „Drei Wochen ist eine lange Zeit. Es kann gar Mancher nach Ihnen hier unten gewesen sein." „Ich wiederhole Ihnen, Herr von Roland, daß außer mir nur Wassili im Besitze der Schlüffe! und des Geheimnisses gewesen ist. »Nun, dann haben Sie auch den Schatz auf die Seite geschafft, sagte Kamphoven grob. „Mein unbescholtenes Greisenalter und mein Ruf werden mich vor solch' unwürdigem Verdachte schützen!" „Kaum," entgegnete Kamphoven. „Es giebt auch alte — Ahem Sie kennen das Sprüchwort von der Gelegenheit .... Haben auch wohl schon von Kleptomanie und dergleichen gehört . . . Der alte Justizrath wendete sich mit einer Geberde des Zornes und der Verzweiflung zur Seite. „Herr von Kamphoven," nahm jetzt Paul das Wort, „ich muß Sie ersuchen, derartige Reden hier zu unterlassen. Ich brauche Sie wohl nicht darauf hinzuweisen, daß Cie sich unter meinem Tache un auf meinem Grund und Boden befinden. — Sie sind also gegen wärtig nicht in der Lage, für das Verschwinden des Portefeuilles und des silbernen Kastens eine Erklärung zu finden, Herr Justizrath? „Nein, Herr von Roland; Sie sehen mich vollständig rathlos. Ich bin wie vom Blitz getroffen, es ist absolut unmöglich, daß ein Dritter hier eingedrungen sein kann." „Tie Schlüffe! —" warf Kamphoven ein. „Tie Schlüssel sind Tag und Nacht nicht von meinem Leibe gekommen. Es existiren nur zwei Garnituren davon, die eine war in des Generals, die andere in meiner Verwahrung. Vor seinem Tode händigte der General die seinen dem treuen Wassili Pctrowitsch «in, dieselben Schlüssel, die ich in Ihrer Gegenwart der Leiche des Ermordeten abnahm." „Merkwürdig, daß der General sich veranlaßt gesehen haben sollte, Sie schon bei seinen Lebzeiten mit den Schlüsseln zu betrauen, bemerkte Kamphoven, einen fragenden Blick auf Paul weisend. „Das finde ich gar nicht," sagte dieser. „Das ist doch meiner Ansicht nach ebenso wenig merkwürdig, als das Vertrauen, welches man seinem Bankier zu schenken gewohnt ist." sächsisches. — Tresdcn, 17. Avril. Tie Königin Carola trifft am Freitag, von Cannes kommend, in Dresden ein. — Einem bestimmt auftrelenden Vernehmen zufolge soll der deut'che Kronprinz Wilhelm am 23. d. hier zu einem Betuche einlreffen, um bei der an diesem Tage, Geburtstag des Königs, stailsindenden Parade auf dem Alaun- platz« sein ihm vor einigen Tagen erst verliehenes 2. Grenadier- Regiment „Kaiser Wilhelm" verstell.ch vorzusühren. — Wie bereits mitgetheilt wurde, ist dem Projekt der Errichtung eines stehenden Cirkusgebäudes aus dem Terrain zwischen der Erunaer- und Pirnaffchennraße seitens der König!. Kreishanvtmaiinschaft die Ge nehmigung versagt worden. Nichtsdestoweniger tritt derielbe Gedankt bereits jetzt von Neuem hervor und zwar in glücklicherer Form. Nach dem jetzt vorliegenden neuen Projekte soll ein größerer Cirkus aus massivem Material in Verbindung mir einem Panorama und den nothwendigen Restauralionsräumlichkeilen auf den vereinigten Terrains der Grundstücke Hstraallee 24 (sogen. Maxpalais) und Lstraallee 3(> erbaut werden. Zur Erwerbung des crsteren Grund stücks Hai bereits der König, speciell auch zu dem erwähnten Zwecke, seine Einwilligung gegeben, und ebenso ist das zwcilelwähnte Grund stuck käuflich erworben. Ter Bau soll nach den Plänen eines gleichen Etablissements in Stockholm zur Ausführung gelangen, nur mit den Abänderungen, welche das hiesige Terrain erfordert. Tas Gebäude selbst würde aus das ca. Quadratmeter umfassende Terrain hinter dem Maxvalais zu stehen kommen, während das letztere selbst erhalten bleibt und als Wohnräume Verwendung finden soll. — Leipzig, 16. April. Tie hiesige Polizei-Behörde erließ heute nachstcbende Bekanntmachung: Aus einem Steinhauerplatze an der äußeren Berliner Straße neben dem Vioduct ist heute früh die Leiche eines bisher noch unbekannten jungen Mannes ausgemaden worden und zwar unter einer großen Granit-Trottoirvlatte, so daß es zunächst den Anschein gehabt bat, als wenn der Betreffende beim Umfallen der Platte von derselben getroffen und erichlagen worden wäre. Tie sofort angcstellien Erhebungen haben jedoch dargethau. daß der fragliche junge Mann nicht verunglückt, sondern vielmebr der Gegenstand eines Verbrechens gewe>en und daß derselbe nur zum Schein in die Lage gebracht worden ist, in der man ihn gefun den hat. Man verinuihet, daß derselbe bei einem Exceffe ums Leben gekommen ist und daß die Gegner desselben die Leiche an den Platz geschafft und zur Verdeckung ihrer Thal in die erwähnte Situation gebracht haben. Wir nehmen unter diesen Umständen die Mithilfe des Publikums in Anspruch und ersuche» Jeden, der in der ver gangenen Nacht, etwa in der zweiten oder drillen Morgenstunde, Zeuge eines Exceffes, der in der Berliner Straße oder auf dem daselbst gelegenen Viaducte staltgeiunden haben dürfte, gewesen sein, oder von einem solchen irgend wie Kennmiß erlangt haben sollte, sich unge säumt in unserem Eriminal-Ccmimsiariate zu melden. „Sie nehmen also obendrein noch seine Partei? Nun, das ver stehe, wer's kann!" Paul wendete sich ohne Antwort von Komvbvven ab und trat an die Seite des Justizratbs. „Wäre cs nicht möglich," fragte er, „daß der Schlaffer, der Ihre Schlüssel anfertigte, noch dritte und vierte Exemplare davon hergestellt hat?" „Nein. Er arbeitete dieselbe» vor einigen Jahren hier im Hause unter fortwährender Aufsicht des Generals. Außerdem aber wußte er nichts anderes, als daß dieselben zur Leffnuug einer Grust und der darin befindlichen Saigbehälter dienen sollten." Es entstand eine längere Pause, während welcher sich Jeder seinen Gedanken und Muthmaßungen überließ. „Lassen Sie uns noch einmal nachsuchcn," begann Paul endlich von Neuem. „Vielleicht haben wir die beiden nicht sehr großen Gegenstände bei der mangelhaften Beleuchtung übersehen." Ter Juftizraih schüttelte den Kopf, folgte aber dem Loranschrei- tenden wieder in das Innere des eisernen Würfels, während Kamp hoven mit Janka einen schnellen Blick austauschte; der Hausmeister stand da wie ein im Traum Befangener. „Hier ist weder ein Winkel, noch eine Ecke, die die Sachen verbergen könnten", sagte der Justizrath, indem er seine Kerze lief in den Sarkophag hinein hielt. „Ringsum nichts als glatter, massiver Stahl." „Und darunter, ich meine unterhalb des BodenS des Kastens?" „Der Boden des Sarkophags ist von sechszölligem Stahl, wie alle übrigen Theile desselben; darunter befindet sich der Boden des eisernen Receptakulums, fünfzehn Zoll dick; unter diesem wieder ist das granitene Fundament der Gruft. Das Verschwinden des Schatzes ist mir unbegreiflich. Er muß von Geisterhänden entführt worden sein." „So wird's sein", lachte Kamphoven. „Der einbalsamirte alte Herr hielt die Geschichte nicht für sicher genug; er wird daher heimlich aus seinem Sarge geklettert sein und den Schatz anderweit versteckt haben." Paul machte eine Bewegung, als ob er sich aus de« unverbesser lichen Spötter stürzen w-llle; aber er bezwang sich wieder, noch che man seine Absicht bemerkt haben konnte. „Herr von Kamphoven", sagte er ruhig, „gestatten Sie mir, Sie noch einmal an die Schicklichkeit zu erinnern, deren Beobachtung an einem Orte, wie dieser, geboten ist. — Hier ist also nichts, Herr Toctor; lassen Sie uns nunmehr hier außerhalb herumlenchtcn." Fortsetzung folgt. — «0hli«, 16. April. Herr Professor vr.Hasse beabsichtigt. zur Beschaffung von Arbeiterwohuungeu Areal au hiesiger Hohen Straße anznkaufeu. Diese wichtig« Angelegenheit, welche wohl als erst« klein« Versuch zu späteren Uvternehwungen gelten dürste wird den Gemrinderalh in ein« seiner nächsten Sitzungen beschäftige». — Lnrzeo, 15. April. Gegen drei Stimmen' genehmigte, die Stadtverordneten am 13. ds. Mts. den Bau einer Kaserne fÄ 416'—115.'X<> M. nach den vorgelegten Plänen dem Anträge des Städtisches gemäß. — Für den Bau einer Herberge zur Heiwath wurden ebeuialls gegen eine Stimme l4,060 M. ausgsrorfen. — Minweida, 17. April. Nächsten Sonntag wird in de» ,9 Uhr beginnenden Gottesdienste die neue Qrgel uns«« Kirche geweiht werden. Das vom Lrgelbaumcister Ladrgast in WeißenseÄ «baute Werk hat bei 40 klingenden Stimmen üb« 4000 Pfeifen und ist mit den besten Einrichtungen der neueren Lrgelbautechnik i> versehen. Zur Feier des Tages wird am Nachmittag ein Kirchen-- Concerl stattfindcn, dessen Reinertrag den Ueber'chwemmlen zu Gut« kommen soll. --- Geringswalde. Am 1. Mai d. I. soll mit dem Abbruch der hiesigen Kirche begonnen werden und alsdann der Neubau der selben ror sich gehen. Wie man hört, werLen sich die Kosten auf unge'ähr 150,6>00 Mark belauft«. Während der Zeit des Baues wird der Gottesdienst, überhaupt jede kirchliche Handlung, in der städlijcheu Turnhalle stattffnden: damit aber der Turnunterricht keine Beeinträchtigung «leider, hat sich der Kirchcnvorstand anheischig ge macht, der Stadt Geringswalde für Rechnung der ßirchengemeinde für die Tau« der Bauzeit — bis Ende 1öb9 — eine Turnhalle im iogen. Piarrganen «richten zu lasten; selbstverständlich wird die selbe nur von Holz hergcnclli. — Ter Schießhaus-Pächt« P. in Geringswalde wurde wegen Wtch'eliälschung verhaftet. — In Elsterberg fiel die zwölfjährige Tochter des Hand arbeit«; Fritz'ch beim Sch:u«haderreinigen in die Elster und «trank. — Plauen, 16. April. Ter einer. Archidiaconus Herr Martin hi« ist gestern gestorben. T« Entt'chlasenc hat in hiesiger Gemeinde weil über 30 Jahre segensreich gewirkt und in s. Z von Johanvgcorgenstadt, wo er Tiaconus war, nach Plauen, 'ein« Vater stadt, als Geistlicher berufen worden. — T« Vorstand des Vogt- iändi'chen Sängerbundes hat in seiner Sitzung am 14. April d. I. beschlossen, seinen diesjährigen Sängerlag in Plauen am 14., 15. und 16. Juli d. I. zu feiern. — Rcichenbach, 16. Avril. T« mir 10,0'X' Mark und einigen Wechseln von hier flüchtig gewordene Handlung-lchrling Dietzel ist in Riesa auigegriffcn worden. Aus ein« an den Prinzipal des Flüchtlings ergangenen Depesche erfthen wir, daß ein Leirag von 9L60 Mk. und die mitgenommenen Wechsel vorgeiunden worden find. Ter junge Mann scheint sonach drei recht vergnügte Tage verleb: zu haben. — Vor e.wa 4 Wochen kehrte Bernhard Paul, der ehemalige Pächter der Garküche in Reichenbach, Hausund Horten Rücken. Tie zurückgelaffene Frau und deren zahlreiche Familie verharrten seitdem in banger Ungewißheit um das Schicksal des entwichenen Ernährers. Turch ein cingezangencs Telegramm wurde nun die Un gewißheit zerstreut. Beruh. Paul ist in einem bayerische» Forst hinter Hof erhängt aurgcrundcn worden. — Zwickau, 16. April. Am Sonnabend wurde hier durch die Schutzmaniffchaft ein acsährlilbcr Betrüger, ein Schubmacher aus Frieftn bei Rcichenbach, fcstgcnommen. Derselbe war bis vor kurzem in der Landcsanstal! in Zwickau untergebracht, baue die Fa- milicnverhältniffe seiner Mitgefangenen ausgekundichanei und an die wohlhabenden Frauen einiger derselben unter dem Namen deren ' Männer geschrieben. Ein solcher Brief war auch an eine Frau in Chemnitz gelangt, worin deren angeblich« Ehemann anzeigl, daß er aus der Strafanstalt beurlaubt worden sei, aber die ausgelaufenen Verpflegebeirräge an die Anstalt bezahlen müsse und darum um lieber- > iendung einer gewissen Summe postlagernd Zwickau bitte. Tie Em pfängerin des Briefes erkannte die Handschrift desselben nicht als die ' ihres Mannes, schöpfte Verdacht und wendete sich an die Anstalts- dircction, wodurch der Betrug soiort festgestellt wurde. Tie von der Lache benachrichtigte Polizei ließ seil einigen Tagen strengste Be obachtung eintreten; am Sonnabend gelang es ibr, den Verbrecher sestzunehmen, als er sich »ach dein Eingänge des Geldes erkundigte. Seiner Festnahme setzte er den gröbsten Widerstand entgegen, selbst die Fessel zersprengte er. In gleicher Weise, wie nach Chemnitz, hatte der Verbrecher noch an vier Personen geschrieben, die aber weniger . vorsichtig waren als jene. — In Reinsdorf «bängte sich die 18 Jahre alte Tiennmagd Minna Friedrich aus Tcichwolframsdorf. Tie Ursache des Selbstmordes ist unbekannt. — Am selbigen Nach mittag ertrank im Mühlgraben zu Reinsdorf der 26, Jahre alte Sohn des Bergarbeiters Bertram. Ties« Knabe hatte im Hoiraume gewielt und war dabei vcrmuthlich in den in der Nähe gelegenen Mühlgraben gestürzt. X Stollberg. Von den 1380 Reisenden, welche im ver gangenen Jahr in der hiesigen Herberge zur Heimath über Nacht blieben, waren 164 Handarbeiter, 150 Fleischer, 132 Bäcker, 121 Brauer. 101 Schuhmacher, 91 Schloss«, 64 Schneid«, 63 Maurer, 55 Strumpfwirker, 49 Schmiede, 45 Hutmachcr, 41 Tischler, 39 Müller, 39 Weber, 38 Klempner, 32 Bergarbeiter, 30 Steinmetzen, 29 Cigarrcnarbeiter, 38 Schriftsetzer, 39 Kauflcuie, 4l Mal«, 24 Buchbinder, 21 Seiler, 19 Sattler, 17 Kupferschmiede, 12 Former, 11 Steindruck«, 15 Fabrikarbeiter, 16 Barbiere, 14 Stellmacher, 15 Tuchmacher, 15 Gerber, 14 Dachdecker, 15 Konditoren, 12 Färber, 10 Gärt»«, 12 Bürstenmacher, 7 Zimmerleute, 5 Drechsler, 5 Fcilenhau«, 7 Korbmacher, 6 Eisendrcher, 7 Mclalldruck«, 7 Nadel macher, 7 Eisengießer, 8 Kürschner, 7 Kellner, 9 Töpfer, 5 Schorn steinfeger, 6 Tapezierer, 5 Glaser, 5 Böttcher, 7 Spinner, 4 Bret- schneider, 5 Gelbgießer, 3 Sticker, 3 Beutler, 3 Laufburschen, 3 Steinsetzer, 3 Stuhlbauer, 5 Handelsleute, 5 Bildhauer. 4 Riemer, 3 Haushalt«, 3 Vergolder, 3 Goldarbeit«, 3 Uhrmacher, 3 Hand schuhmacher, 3 Schreiber, 2 Lehrer, 2 Kutscher, 2 Gürtler, 2 Mecha niker, 2 Förster, 2 Linirer, 2 Instrumentenbau«, 2 Wcißgcrber und je 1 Köhler, Kesselschmied, Lithograph, Reitknecht, Schriflgieß«, Photograpb, Apotheker, Verwalter, Walker, Kettenzieher, Glasmacher, Rohrstuhlflechter. — Annaber g. Am Sonntag den 15. April hielt Herr Tiaconus Wolf, welcher in Dresden ein Amt erhalten, seine Ab schieds-Predigt. Aus Rah und Fern. — Einen seltenen Triumph hat der Norddeutsche Lloyd neuerdings mit einem seiner Reichspostdampfer errungen. Du eng lische Gouverneur von Hongkong, Sir Wm. des Voeux, reiste mit seiner Familie und Begleitung auf einem Dampfer der großen eng lischen Dampfergesellschaft „keurnzrrlitr rurä Oriental LteainstttP Oompsnzt" von England nach Ostasien. Er war jedoch mit d« Verpflegung und. den Einrichtungen des Schiffes so unzufrieden, daß er sein Paffagegeld im Stiche ließ, in Singapore mit Familie und Begleitung ausstieg und den Reichspostdampfer „Preußen" des Nord deutschen Lloyd abwartete und mit ihn, die Reise nach Hongkong fortsetzte. — Tiner hervorragenden journalistischen Leistung darf sich die in Buenos AyreS erscheinende „Tribuna National" rühmen. Dieselbe hat sich von ihrem Speziallorrespondeuten de» ganzen Wortlaut sowohl ver Proklamation de» neuen deutschen Kaiser» Friedrich an dar deutsche Volt, als seines Schreibens an den Fürsten Bismarck Telegram Amerikan „Sixshoo! nehmen, Seit Lar Washingt Zöglingen renzen m nahm de schreiten daß der Schule, wundet > suchung c Knaben d sich ihre den fein Revolvers Beim zw« und glück Dic N«>md — Ei Franz, j uiNerbrochi vorm. Wil Rathsstelle —8>r. Chemnitz, „Handwerk folgte eine Wi tting 1887. Da das Vorjai ans 744 sti Mk. 7b Pi Pf. zu ver zum Gedäi 7b Pf. für 8 Mk. 71 hi Kasienbesta b0 Pf. D diese Gclde beitrüge, a> in Berlin bestand d Sachsen (ö Einnahme von 116 wählt die H Vorstand d Mitglieder welchen dr wurde. Zl O-. And» Fabrikant Abendunter macht, was Das, was in musikali waren an ! Gaißert, ferner dic l und Kutzsl Schlüsse be wirkenden i sich fernere» -Zn gegenwürtix sollen diesel der beiden »ach dem „ —8>ü. hält morge» s» ndhcite einen Vorir Thema ein mehr über i Frühling? 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