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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 10.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192810105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19281010
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19281010
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Enthält Beilage "Fremden- und Kurliste" 90.1928 Nr. [38] (fälschlich als 33 bezeichnet)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
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Jahr
1928
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Monat
1928-10
- Tag 1928-10-10
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Monat
1928-10
-
Jahr
1928
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Einweihungsfeier der Deutschen Turnschule Aus dem Lande mehr ist es da; Bestreben der Reichspost, dre Postgebühren fo niedrig wie möglich zu bal len, wofür neuerdings die mit Ja- Aus dem Gerichtstaale eine Aufrundung des ^bisherigen Achtpfennig- ', von der Dem nuar 1929 emtretende Ermäßigung der Fern sprechgebühren ein Beweis ist. Briefportos auf 10 Pfennig fchen Reichspost nicht geplant i st. Viel Line unglaubhafte AuSrede. Der Elektro monteur Artur Adolf Herrmann, geboren 1901 zu Dresden, wiederholt vorbestraft, hatte zuletzt bis zum 18. April Strafe verbüßt. Einige Tage darauf stahl er aus einer HauS- lur in der Güterbahnhofstraße ein Kraftrad, rat dann sofort als Besitzer desselben auf und verübte als solcher in einer Gastwirtschaft der Friedrichstadt einen Zechbetrug. Herrmann mußte sich als rückfälliger Betrüger und Dieb vor dem Amtsgericht Dresden verantworten. Zu seiner Rechtfertigung gab er an, das Kraft- rad habe ihm ein unbekannter Mann, der sich als Eigentümer bezeichnete, zum Schieben übergeben. Wohin der angebliche Kraftrad besitzer gegangen, sei damals in den Abend stunden nicht festzustellen gewesen. Damit fand er keinerlei Glauben. Er muß in Anbetracht der bereits erlittenen »Vorstrafen diese Hand lungsweise mit einem Fahr zwei Mo naten Gefängnis büßen, geht auch au drei Jahre der bürgerlichen Ehrenrechte ver lustig. wegen schwerer Brandstiftung in zwei Fällen und Versicherungsbetrugs. Der Angeklagte wurde beschuldigt, in Merschwitz in der Nacht zum 27. August 1928 tn -er zum Grundstück gehörigen Scheune vorsätzlich Feuer angelegt zu haben, wodurch diese nebst angebautem Wa genschuppen etngeäschert worden ist. In un mittelbarer Nähe des Brandherdes befand sich ein weiteres Seitengebäude, in dem die Lehr- Inge untergcbracht waren. Weiter legte die Anklage dem Härtig zur Last, in der Nacht zum 9. November v. I. erneut die inzwischen wie- )er aufgebaute Scheune angezündet zu haben. In diesem Falle wurde der Brand rechtzeitig iemerkt und unterdrückt: es war nur geringer Sachschaden angertchtet worden. Anläßlich des ersten Brandfalles hatte er die verschiedenartig- ten Sachen als mitvernichtet zur Gchädenver- lütung eingereicht. So sollten 40 Zentner Heu, erner Roggen, Pferdedecken, Werkzeuge im Gesamtwerte von 1189 M. den Flammen zum Opfer gefallen sein, obgleich er wußte, baß nichts davon sich in der niedergebrannten Scheune sich befunden hatte. Wegen des erst genannten Brandes erkannt^ das Gericht in >em vorgenannten Lokaltermin auf Frei- vrechung, verwies aber den zweiten Iranbfall an das Schwurgericht Dresden zur Aburteilung, das am Dienstag gegen ibn ver handelte. Nach dem Ergebnis der Beweis erhebung — es wurden eine Anzahl Zeugen, »aruüter der Krimtnaltnspektor Klaua von der Abteilung Mr Kapitalverbrechen beim Kri- minalamt Dresden, vernommen — erfolgte auch tn diesem Punkte der Anklage die Frei- vrechung des Beschnldtgten. Dagegen war Härtig wegen VersichernngsbetrngS vom Ge meinsamen Schöffengericht im Lokaltermin für überführt angesehen und zu 4 Monaten Ge- ängnts verurteilt worden. Diese Strafe galt am Di^nStaa abend 8 Uhr als verbüßt woraus eine Entlastung erfolgte. Die Verteidigung hatten die R-chtsanwälte Dr. Fleischhauer und Hally H übernommen. Grober Bertrauensbruch eines Buchhalters. Der 1887 zu Zeitz geborene Buchhalter Johan nes Paul Georg Bartmuß veruntreme während seiner Stellung bei der Firma Schladitz-Werke, A.-G., tn etwa 250 Etnzelfällen vereinnahmte Gelder im Gesamt beträge von rund 39 000 M. Er hatte das Mahnwesen dieser Firma zu bearbeiten und ließ seit dem Jahre 1924 vielfach die auf seine Erinnerungen hin etngelaufenen rückständigen Beträge den eigenen Taschen zuflteßen. Um diese Unregelmäßigkeiten zu verdecken, bewirkte der ungetreue Buchhalter falsche Einträge. Die erlangten Gelder verausgabte er zum Teil tn leichtsinniger Weise. Das Schöffengericht Dresden verurteilte Bartmuß wegen fortgesetz ter Unterschlagung tn Tateinheit mit Urkun denfälschung zu drei Jahren Gefäng- n t S und zum Verluste der bürgerlichen Ehrens rechte auf gleiche Zeitdauer. — Aus dieser Ver handlung sei noch folgendes angeführt: Der Angeklagte befand sich schon längere Zett be der vorgenannten Firma. Der Ehefrau will er ein weit höhere- Gehalt vorqetäuscht haben, als ihm tatsächlich gezahlt wurde. Durch Herein nähme von Sachen gegen Teilzahlung will Bartmuß tn bedrängte Verhältnisse geraten sein. Zudem verkehrte er fett dem Jahre 1SA hinter dem Rücken seiner Frau mit einem au dem gleichen Flur wohnenden Mädchen, das er monatlich mit mindestens 200 M. Bargeld unterstützte, wozu noch allerlei andere Unkosten erwachsen sind. Auf Vorhalte des Vorsitzenden daß die gesamten unterschlggenen Gelder doch unmöglich alle»vertan worden sein können, er klärte Bartmuß, daß tatsächlich alles draufge gangen und nichts mehr davon vorhanden ist. Die feierliche Einweihung der Deutschen Turnschule hatte eine große Anzahl von Ber- tretern der Behörden sowie von Turnersüh-» vern aus allen Teilen der Reiches am Sonn- abend nachmittag versamrnelt Unter ihnen be merkte man: für die RetchSregierung Ministe rialdirektor Pellengahr, für die Staatsregie- runa Ministerialdirektor Schneider, für die Stadt Berlin Oberbürgermeister Boeh, für die Provinz Brandenburg Oberprästdent Dr. Mater, für den preußischen Landtag vizeprä- sident Dr. von KrieS, für den deutschen Städte tag Präsident Dr- Mulert, für den Deutschen ReichSauSschuß für Leibesübungen Exzellenz Lewald und viel« Vertreter aller großen Ver bände. Kommerzienrat Haberland als Vertreter der Berlinischen Bodengescllschaft, die die Turnschul« gebaut hat, übergab den Schlüssel des Hauses an den 1. Vorsitzenden der DT., der ihn mit Dank annahm und dem Ober- turnwart der DT., Carl Steding (Bremen), übergab, zu besten Arbeitsgebiet die Leitung der Turnschule gehört. Steding übernahm die Schlüssel und sprach dann Uber die Ausgaben, den Zweck, sowie über die Entstehung der Turnschule. Mit dem Wunsche, daß sie das Erbe Jahns Hochhalten möge, führte er den Direktor der Turnschule, Hermann Ohnesorge, tn sein Amt ein. Namens der Reichsregterung überbracht« bann Ministerialdirektor Pellen- gab" di« besten Wünsche für die Arbeit der Turnschule. Er pries das Streben der DT., die beim Kölner Turnfest ihre Macht und ^röße dargetan hab«, und versprach weiter Unterstützung durch die RetchSregierung. Für den Deutschen ReichSauSschuß für Letbesübun- gen überbrachte der Präsident Exz._Lewalü die Grübe und besten Wünsch« für die wettere Zusammenarbeit. Für die Universität Berlin beglückwünschte der stellvertretende Rektor, Prof. Dr Pompeckj, die Turnerschaft zu der Weihe der Schule. Ein Vertreter des Akade mischen Turnbundes überreichte eine Bücherei als Grundstock für die Lehrmittelsammlung der Turnschule. Namens Ler deutschen Frauen sprach Frau Abgeordnete von Kulecza die Glückwünsche aus, für den Verein für das Deutschtum im Ausland Admiral Seebohm. Der Schlußchor „Freiheit" beendet« die würdige Feier. Anschließend folgt« eine Füh rung durch die Turnschule. bei der sich die Gäste an der modernen und zweckmäßigen Ausstattung erfreuen konnten. Veine portoerhohung -urch -ie Nelchspost Entgegen umlaufenden Gerüchten, die auch schon m der Presse Aufnahme gefunden Haben, erfährt die Deutsche Beamtenbund- Norrespondenz von zuständiger Seite, daß — Dad Elster. Dem einer n«u«v Qu«N«»- hall« in Dad Elster. In Bad Elfter h2t man mit dem Abbruch der alten Wandelhalle begonnen, die die Moritzquelle, eine der stärksten Eisenquellen Deutschlands, mit der Glaubersalzquelle verbindet. Die neue heiz bare Wandelhalle, die dem schönen Kurpark von Bad Elster ein ganz neues Gesicht verleihen wird, soll bis zum Beginn der nächsten Sommersaison fertiggestellt sein. Der Winterkurbetrieb, Bad Elster ist bekanntlich ganzjährig geöffnet, erleidet durch diesen Neubau keinerlei Störung, da man bereits für Errichtung von gehetzten provisorischen Quellenhallen Sorge getragen hat. — Freiberg. Gerüsteinsturz. In Linda bei Freiberg war am Montag mittag der Schieferdeckermeister Neumeister aus Langenau in Gemeinschaft mit seinem Gehilfen und dem Lehrling damit beschäftigt, das Dach deS Wohnhauses neu zu decken, plötzlich brach eine Stange des Gerüstes und die drei Leute stürzten in die Tiefe. Sie erlitten zum Teil schwere innere und äußere Ver letzungen. — Leipzig. Präsident Krug gestorben. Der Präsident Der Oberpostdirektiov Leipzig, Wilhelm Krug, ist am Dienstag morgen im Alter von 63 Jahren einer Nierenkrankh^it erlegen. Gr hatte sich vor etwa 14 Tagen einer Operation unterziehen müssen, in derm Gefolge sich Komplikationen einstellten, die den Tod zur Folge hatten. — O«l»nitz i. S. Keine Bewachung deS Bahnübergang- in NrnSl-nitz. Das Kollegium nahm Kenntnis von dem neuerlichen Er suchen des Stadtrates an die Reichsbahn verwaltung um bessere Sicherung des Bahn überganges im Stadtteil Neuölsnitz, worauf wieder ein ablehnender Bescheid gegeben worden ist. Die Reichsbahn vertritt dabei die Meinung, daß, nachdem sie Anweisung gegeben hat. den Llebergang im Schritt (6 Kilometer) zu befahren, sie weitergehende Verpflichtungen nicht habe und «ine Be wachung dieses Bahnüberganges als not wendig nicht anerkannt werden könne. Dann beschloß bas Kollegium die Aufnahme eines kurzfristigen Darlehns für das Ottohospital in Höhe von 4000 RM. und den Ambau der Laderäume im Volksbad. — Reitzenhain. Gin Bürgermeister seine- Amte- erhoben. Der hiesig« Bürgermeister ist auf Anordnung der Amtshauptmannschaft Marienberg auf Grund einer vom Schöffen gericht erfolgten Verurteilung des Bürger meisters nach ß 312 des Handelgesetzvuches vorläufig seines Amtes enthoben worden. — Waldheim. Grvtzfener in «in«r Ton warenfabrik. In der Tonwarenfabrik in Naunhof brach ein Großfeuer aus, das trotz der aufopfernden Tätigkeit von acht Wehren das Fabrikgebäude vollständig «inüscherte. Di« Löscharb«iten gestalteten sich sehr schwierig. Das Wasser muht« aus einem etwa 700 Meter entfernten Teich herangeholt werden. Wohnhaus, Maschinenhaus und Schuppen konnten gerettet werden. — Zwickau. Der Tob unt«r der Straßen bahn. Im hiesigen Krankenhaus« verstarb an den Folgen eines LlnglücksfalleS das 65 Jahre alte Fräulein Alice von Roemer, eine nahe Verwandte des Amtshauptmannes von Roemer, Werdau. Die alte Dame war beim Aeberschreiten der Wtlhelmstrahe von einem Straßenbahnwagen angefahren worden und hatte schwer« Kopfverletzungen erlitten, an denen sie jetzt verstarb. Bo« ber Anklage ber Vorsätzlich«» Braatz« sttstuug sreigesprochcn. Wie bereits berichtet worben ist, verhandelte bas Gemeinsame Schöf- fengertcht Dresden am 9. August im Gasthofe zu Merschwitz gegen den 1899 daselbst gebore nen, zuletzt tn Königsbrück wohnhaft gewese nen Fleischermetfter Robert Karl Härtig MWeS M WMlM Der Stau- -er Vres-ner para, tvpbuserkrankungen Bisher 82 Fälle. Vom Gtadtbeztrksarzt wird zu den Paratyphuserkrankungen noch berichtet: Nachdem Montag «nb DteuStag »och vereinzelte Krankmeldungen etngegangen sind, läßt sich jetzt ei» ungefährer Ueberbltck über den Stand der Erkran kungen gewinnen. Bekanntgeworden sind bis her im ganzen 52 Fälle. Die bakteriologische Untersuchung -er Organe -er verstorbenen Frau Hembach hat den SekttonSbefun- be stätigt. Einige auswärtige Blätter berich ten, -aß die Untersuchung im Ratskeller zur Entdeckung von TyphuSbazillen bet einigen Speiseresten geführt habe, und von einer Ver seuchung der Küchenräume. Diese Angaben sind unrichtig Bet der beztrkSärztltchen Prüfung der Küchenetnrichtungen deS Ratskellers wurde durchaus der Eindruck gewonnen, daß der Betrieb Hy- gtentsch einwandfrei geführt wirb. gs. Abbau d«r Postr«klam«. Wi« ver- lautet, hat das Reichspostminist«rium an- geordnet, daß di« Reklame an Postfahr zeugen und Briefkästen in Fortfall kommen soll. Neue ReNameaufträg« werden nicht mehr angenommen. Die laufenden Vertrüge sollen so bald wie möglich gelöst werden. Wenn man bedenkt, daß der Pvstreklame bei ihrem erstmaligen Auftauchen große Erwartungen entgeqengebracht wurden, so ist obige Meldung keineswegs angetan, dieser Reklame noch «ine Zukunft zu prophezei rn. Es zeigt sich auch hier wieder, daß in der Wirkung nichts der ZeitungSreklame gleich- kommt. gs. Die neue 15-Psennigmarke. In der Reichsvrä^dentenserie, die die Reikbspost neuerdings als Briefmarken herauSaebracht hat, befindet si-b bekanntlich eine 15-Pf«nniq- marke mit dem Bildnis des Reichspräsident«» von Hindenburg. Da die Farbe der neuen 15-Pfennigma.ke der der bisherigen 10-Pfen- nigmarke mit dem Bildnis Friedrichs deS Großen vollkommen gleicht, so ist bet ber Ver wendung der Marken Aufmerksamkeit geboten gs. Die Elbe bat während der letzten Tage erheblichen Zufluß bekommen, so baß ein nor malerer Zustand bald erreicht werden bürste den fortwährenden geringen Wasser stand sind der Schiffahrt und den von ihr ab hängenden Kreisen zum Teil empfindliche entmin'"- deren Ausgleich bis zum Schluß des Stromverkehrs kaum möglich sein > dürfte Durch Havarien sind die Werften allerdings normal be'^sttgt gewesen. gs. Di« Ernte der Rüste hat in diesem Jahre nicht befriedigt. Der strenge Winter von 1927/28 hat den an sich sckwn schwachen Nußbe- stand durch vollständige» Erfrieren von Bäu men stark vermindert. Im übrigen ist zu hof fen. -aß der Verlust durch Neupflanzung wie- -er wettgemacht wird. Sachsen auf -em Wiener Sauger feste au -er Spitze In einer Uebersicht, die der Vorstand Sächsischen Sängerbundes veröffentlicht, wird festgestellt, daß von den für Wien gelösten 190000 Festkarten allein 21420 auf Sachsen entfallen sind. Der Sächsische Sängerbund als zahlenmäßig stärkster Bund war also prozen tual auch am Drküen auf dem Wiener Sän gerfest vertretM Der Vorstand dankte allen sächsischen Sängern, die nach Wien gekommen sind, wobei darauf hingewiesen wird, daß eS gewiß vielen Tausenden nicht leicht geworden s«t, di« zur Reise notwendigen Mittel aufzu- bringen, daß aber jahrelang mit echt sächsischer Wirtschaftlichkeit gespart worden sei, um den Besuch des Festes zu ermöglichen. Das zah lenmäßige Uebergewicht der Sachsen habe auch zugleich L e musikalische Hauptverantwortung für das Gelingen der zweiten Hauptauffüh rung gebracht Wie die Sachsen für Wien vorbereitet gewesen seien, das habe sich tn der geradezu kraftvollen Wiedergabe der beiden Sachsenchöre „Trinklied* von Paul Geilsdorf und „Das Lied von Wien" von Gustav Wohl- g«muth gezeigt. In gleicher Weise seien die Sachsen aber auch für die Massenchöre der zweiten Hauptaufführung durch die Bundes- liedermeister der Einzelbünde und der Lieder- meister der Einielvcreine vorbereitet gewesen Nachdem beschloßen worden ist, das nächste Deutsche Sängcrbundesfest tn Frankfurt a. M. abzuhalten, muß satzungsgemäß in der Ze:t bis 1982 ein s^-^es SänaerbundeSfest veran staltet werden, für das Leipzig vorgesehen ist ' - Stadtrat zu Leipzig bat weitgehendstes Entgegenkommen in Aussicht gestellt. Für dieses Fest, das voraussichtlich 1931 vor sich gehen dürfte, sind ein fertiger Festplay, sowie ausreichende Hallen vorhanden. W«, KM M« Dresdner Börse vom §. Oktober Bei weiter stillem Geschäft zeigte die Heu- ttge Börse ein schwaches Aussehen, doch erreich ten di« Abstriche nur vereinzelt größeres Aus maß. Einbußen erlitten Darmstädter Bank und Dresdner Albumin-Aktien je 5,25, die Ge nußscheine der letzteren und Bereinigte Photo- Aktien je 5 Prozent, Schubert u. Salzer 4,75, Walther u. Söhne 8,75, Keramag 3, Commerz- und Privatbank, Glasfabrik Brockwitz und Mimosa je 2 Prozent. Leicht befestigt lagen daaegen Sachsenbooen plus 8 Prozent und Brauerei Felfenkell«r je plus 2 Prozent. Dresdner Presse für Rauhfutter (Stroh und Heu), festgestellt durch das Statistische Amt der Stadt Dresden. Großhandelspreise (Preise tn Reichsmark ab Bahnhof) am 8. Ok tober 1928: Roggenstroh (Breitdrusch) Glatt stroh mit Strohbänbern gebunden, 50 kg 2.50 bis 2.70 Maschtnenbrettdrusch mit Bind faden gebunden (Langpreßstroh) 50 kg 2.10 bis 2.40 ^(, Drahtpreßstroh 50 kg 2.40—2.S0: Heu: in Bündeln, sächsisches, 50 kg 7.00—7.60 lose, sächsisches, 50 kg 6.60—7.20 in Bün- deln, außersächs., 50 kg 7.00-7.60 lose, außersächsisches, 50 kg 6.60-7.20 Theater Me eMe im Nesideuztheater. Welches Glück für die Autoren Jakobson und Oesterreich, daß ihre Operette ia Dresden Usckü kileot, Fritz Schulz Magdalena Witt und Martin Kettner au» Ler Taufe Hoden. Durch sie wurde der Erfolg gesichert für ein Werk, da, sich text- ich und inhaltlich nicht über Mittelmäßigkeit er gebt, und das man mögsicherweife überhaupt nur mn gutem Appetit genießen kann, wenn es solch »rtllante Besetzung aufweist wie gegenwärtig im Refidenzthrater. Eine bessere Rote verdient der Komponist Robert Stolz, der zwar in der Be- lkntmusik weitgehende Konzessionen an den Ge- chmack von heute macht, aber doch z. B. in dem ^ied vom Pierrot eigene Wege wandelt, auf denen man ihm gern folgt. Kapellmeister Kunz- Krause tat jedenfalls fein möglichstes, den Kom- ponistcn zufrieden zu stellen, und bas gelang ihm mit seiner spielfreudiaen Kapelle vollauf. «Eine einzige Rächt" möchte das zur berühmten „russischen" Tänzerin avancierte fruhtzre Maler- modrll mit ihrem einstigen Geliebten verbringen; leiO wird ihrs nicht gemacht, diesen Wunsch erfüllt zu sehen, aber ihm wird Erfüllung, und noch Beseitigung abermaliger Komplikationen wer- >en die beiden natürlich ein Paar. Was Magdaleno Witt aus dieser Rolle herausholt, verdient An erkennung ohne Einschränkung: gesanglich aus dem Posten wie kaum je und auch darstellerisch auf der Höhe, hob sie mit der Doppelrolle der viel- umschwärmten Tänzerin und des leidenschaftlich lebenden Mäde s, wie sie ihre Aufgabe auf- aßte, das Niveau der ganzen Aufführung. Rudolf Les' als ihr Partner hatte schweres Spiel, traf aber in Wort und Haltung allenthalben den rechten Ton, um in Ehren neben ihr zu bestehen. Uschi EUeot und Fritz Schulz waren dazu ver- urteilt, das zweite Liebespaar zu mimen, und sie zogen sich mit dem köstlichcn Humor, der gan zen Liebenswürdigkeit, Schalkhaftigkeit und Grazie, renen sie ihre große Beliebtheit verdanken, aus »er Affäre. Martin Kettner blieb der Karikierung »es versiebten Fürstentrottels nichts schuldig, Grete Schulz holte sich mit dem Lied vom Grinzing einen rauschenden ßondererfolg. Und neben diesen .Prominenten" eine lange Liste von Mitwirkenden »ie mehr oder weniger Stakfaae waren. Aber der mmer recht beratene Lark Sumfüll hatte jeden auf den richtigen Posten gestellt und leitete di« ganze Aufführung, die mit 3i/z Stunden Dauer zu lang geraten war, mit gewohnter Umsicht. Ger- trude Gründig hatte sich der Einstudierung der Tänze und Balletts mit einer Liebe und Sorgfalt angenommen, die besonderer Erwähnung wirklich wert sind, und recht und billig war es auch daß neben ihr Bühnenmaler Oskar Schott in den Deifoklsorkan einbezoaen wurde, der namentlich nach dem 2. und 3. Akte das Haus durchbrauste. Wie oft am Schlüsse der Borhang auf- und niederging — ich konnte 's nicht zählen: jeden falls wurden die „Lieblinge" stürmisch gefeiert, und sie werden als Gegenleistung sicher dafür orgen, daß sich die „einzige Nacht' oftmals wie- derhott. H. ^hl. M-WM m ia »«»»»«II »»»ei VpllsveuU« Str. 17 „ » » M »» » «- Sostr.» Amtliche Notierungen am 8. Oktober. Berliner Effektenbörse. , Die Börse zeigte sich sehr lustlos. Im Ber- laufe allgemein fester. Am Schluß erfolgtem neue Abschwächung. Kasiamarkt üoerwiegenb schwächer. Geldmarkt unverändert. Am Devi^ senmarkt war die Mark weiter abgeschwächt. § Berliner Devisenbörse. Dollar: 4,20—4,21- Belgische Frankens 58,37—58,49; Französisch« Franken: 16,41 bis 16,45; Dänische Kronen: 112,06—112^8; Eng lische Pfunde: 20,35—20,42; Holländische Gul den: 168,44—168,78; Oesterreichische Schilling: 59,08—59,20; Schweizer Franken: 80,86—81,00; Spanische Peseten: 67^9-68,03; Tschechisch« Kronen: 12,45—12,47. Berliner Produktenbörse. An amtlich festgesetzten Preisen wurden ge nannt: Weizen, mark. 214—217, Roggen, mark 209—212, Hafer, märk. 200—210, Mais 218 bis 220, Weizenmehl 26,75—30, Roagenmehl 27,25 bis 30, Weizenkleie 15, Roggenkleie 15, Raps 328—330, Biktoriaerbsen 42—50, Napskuchenj 19,40—19,70, Leinkuchen 23,80—24, Trocken schnitzel 14,80—15, Soyaschrot 21^0-21,90, Kau toffelflocken 20—20LL
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