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Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188609026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860902
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-02
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.09.1886
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Sächsischer «Fandes-Anzergcr. «r. 203 Do»u«r»taz, 2. E«>i««ber 1886. grfiunt ist, hat d« ganze Verlauf der Reise de» gürstr» durch Rumänien drtniese«, wo ihm besonder« Ehren bezeugt wurden, und daß König Milan ander» al» früher denkt, beweist sei» Telegramm an de« Fürsten Alexander, irr welchem er diesem herzlich zu seiner RülSehr gratnlirt. Der Fürst hat darauf sofort mit warme» Danke«, wort« erwidert «nd die Hoffnung ausgesprochen, di« freundschaftliche» Beziehung«, zmischrn Serbien und Bulgarien bald wieder ernenert z» scheu. Liqgt diesen Aunahwen Tbatsächliche» zu Grunde, so wäre das Gehrimniß der plötzliche» Rückkehr de» Fürste« klar. Alexander hat sofort nach seinem Wiedereintreffen in Bulgarien di« Regierung wird» übernommen. Da» Ministerium Karawelow iu Sophia hat sich aufgelöst, di« provisorische Regierung Stambulow» ist dagegen Von ihm bestätigt. Eine ostrnmrlische Division unter Mutknro« ist in Sophia eingetroffe«, von wo di« Reste der mentrrischeu Truppe» geflüchtet find. Ueberall in, Laude herrscht völlig« Roh«. I» einer Prrrlamatio« spricht der Fürst dem Volke und der Armee für die in schwere« Tagen dem Throne bewiesene Treue, sowie für ihr Siutriteu ,n Gunsten der Unabhängigkeit Bulgarien» »nd der Ehr« der tu?- arische« Namen» seine« Dank an» «ud erbittet Gotte» Segen für Bulgarien, für dessen Wohlfahrt Alle eiumütbig ihre Kräfte vereinige» möchten. Li« Reise de» Fürsten durch sein Land von Rustschuk au» ist ei« fortwährender Triuwphzug. In Ststowo spannte ihm die B»! öllernng die Pferde von seine« Wagen ab nnd sich selbst vor den La em Montag Abend ist Alexander in Tirnowo von Sistowo ein., troffen. Ans dem ganze» Wege dorthin setzten sich die Freuden, knndgebnngrn der Bevölkernng fort, dir, meist dou Priestern geführt, welch« HeÜigenbilder vor sich herlrngen, dem Fürsten ihre Huldigung darkrachte. Di« Bevölkerung vou Tirnowo war dem Fürsten 5 Kilo- m «er wett zu Fuß, zu Pferde «ud zu Wagen eulgegeugezogru und gelistet« ihn unter fortwährenden stürmischen Kundgebungen bi» in die Stadt Aus die an ihn gerichtete BewillkommnungS. Ansprache dankte der Fürst, indem er die Stadt beglückwünschte, wett sie unter Etombnlow die erste gewesen, welche gegen dir Revolution aufgrstauden sei Dienstag erfolgt« über den Balkan die Reis« nach Philippoprl und von dort geht e» noch Sophia zurück. ?ie Aburtheilung der gefangenen Berräther erfolgt erst «ach der Heimkehr »ach Sophia. Sie werden Wohl, an» Rücksicht aus Rußland, ziemlich milde davon» komme«. Die ersten Magnaten Ungarn» find nach Sophia abgereist, um beim Einzug de» Fürsten Alexander Ungar« glänzend zu vertrete«. Sächsisches. — Dresden, 31. August. Gestern Vormittag 10 Uhr 44 Min. traf der schwarze Prinz Dido vou Didotown von Leipzig kommend in Dresden «in. Drei elegante Zweispänner hotten denselben sammt G-folg« am Bahnhof ab, in deren erstem der Prinz mit Familie Platz »ahm, um zunächst ein« kleine Umfahrt durch die Neustadt zu halttu, und daun durch Altstadt nach dem Zoologischen Garten zn fahren. Der Prinz bezeichnet« Dresden wiederholt als sehr schön, namentlich beim Pasfire» de» alten Brücke. Die Kameruner waren bi» znm Knie« bekleidet: Der Prinz trug al» hervorragenden E4mnck «ine parke golden« Kette um den Hals und Elsenbeinu-au- scheiten. Seine beiden mitgekommeuen Liebl ngSfrauen find im Ge- ficht, bisorder» di« ältere, stark tätowirt. Da» Publikum bildete aaf den berührten Straßen ob de» imposanten Aufzuge» überall Spaiier. — Vergangenen Montag «ud Dienstag wurden vier junge Bursche», Lehrlinge im Alter von 17 Jahre», ermittelt und frstgenomwen, welche gemeinschaftlich in letzter Zeit hier vier Ein- brnchs-Dirbpähle verübt habe». — Bautzen. Am Sonnabrnd wurde« da» Hau» de» Tischlers Kopte in Möuchswalde und Tag» darauf da» Buder'sche Hau» in Siugwitz durch Feuer zerstört. — Leipzig, 31. August. Unter den beim Elscndahnbau in der Nähe von Liebrrtwolkwitz beschäftigten polnischen Arbeitern brach gestern Vormittag in der Arbeiter-Cantine «in« allgemeine Schlägerei an», die bald eine höchst gefährliche Ausdehnung nahm, da Schippe und Spate«, sowie Biergläse» al» Waffe znm gegenseitigen Zuschlägen gebraucht wurden. ES kamen mehrfache schwer, Verletzungen vor. ^-besonder« aber wurde ein 24 Jahre alter Bahnarbeiter, Nomens Wolf, durch einen Schlag aus de» Kops so bedeutend verwundet, daß er ««verweilt mittelst Wagens nach dem hiefige« Krankenhaus« Iran», portirt werden mußte. — Her» Bürgermeister Stege» in Riesa ist um sein« Pen- fionirung eiugekommen. Nachdem die Stadtverordneten dieselbe ge nehmigt haben, dürste die Ausschreibung der Stelle in Kürze er folge». — Am Sonntag Abend gingen dir Pferde de» GutS- b>sitzen» Kießig in Poppitz Lei Riesa durch. Hierbei stürzt« dessen H utter von dem Wagen so unglücklich herab, daß fi« sofort todt blieb. — Oschätz, 31. August. Am 29. Avgust kurz vor Mitter nacht brannte» in Schöna sömwtliche znm Gute des Gemel»devor> par.deS Zschorn gehörige Gebäude nieder. Außer den vorhandenen Getreide, und Heuvorrüthe« find auch einige Hundert Mark Geld mit verbrannt. Brandstiftung wird vermuthet. — Au» dem oberen Bogtlande, 29. August. Für dem jenigen, welcher die obervogtländischeu Verhältnisse nicht Kurt, mag ,S lächerlich erscheine», wenn anch dir Preißelbeerervte de» Gegen stand der öffentlichen Besprechung bildet; ober wir wissen nur zu gut, welch' bedeutende Summen durch den Versandt der Preißelbeeren in unsere arme Gegend kommen und freuen uns, wenn den armen Leuten duich da» Beerenpflkckeu ein reichlicher Nebenverdienst möglich wird Nunmehr find die Wälder thaisächlich von Menschen belagert, die am Abende mit gefüllten Gefäßen heimwärt» ziehen. Vor einigen Tagen kaufte« die Händler die Beere» für 12 Pfg. per Liter; doch hat die rege Nachfrage den Preis dermaßen gesteigert, daß man jetzt schon 10 Pfg. bezahlt. Die fremde« Einkäufer durchziehen die Dörfer und reiße» den Pflückern die Beere« förmlich au» den Händen Auch die Dklicoteflenhandluugen der großen Städte, welche die Beeren zum E »sieden branchen, verlar-ge» große Mafien. Der District, wo Preißel- beere« gesunden werden, erstreckt sich vom Erz. bis znm Fichtelgebirge. — Auerbach i. B. Vergangenen Sormaberd Nachmittag wurde im Badpübner'schen Mühlgraben zu Rodewisch, unterhalb de» Einflüsse» der Pelzbache» in Ersten», der L-Ichnam eir.eS neugeborenen KiudeS aufgesnuden und von der Ortsbehörde anfgehoben. Di« Mutter zn «mittel«, ist noch nicht gelungen. — Au» Netzschkau hatte« wir neulich einigt Mittheilungen gebracht, in welche« al» älteste Urkunde für dar Bestehen der Ortes eine v. I. 1464 angeführt und dar Jahr 1887 al» dasjenige be- zeichnet worden, iu welche» derselbe sei« 200jährige» Stadtjnbiläum begehe» lönn«. Im Anschluß hi.ran wird Folgende» geschrieben: Die neulich gegebenen Nachrichten, welche auf «Sachsen» Kirchen galerie*. 11. Bd. (Dresden 1845), S. 124 saßen dürfte», müssen auf Grund der Jahresschriften de» AlterthumSverrin» zu Plauen, die ausfälliger Weise im Vogtland« selbst «och wenig beachtet und verarbeitet werde», und aus Grund weiterer archivalischer Quellen etwa» berichtigt «ud ergänzt werden. Nctzschka« ist einer der älteste« Orte de» Vogtlands, «S kommt schon 1140 al» vill» Xetsebk» vor m d gehörte damals zur Pfarrei Reichenbach. Len 2. Juni 1271 wurde „Retschka" in die Kapelle zu Mylau eiugepfarrt. Im 14. Jahrhundert stand der Ort unter der Oberherrlichkeit der Herren von Llsterberg; Her« an« IV. von Elsterbrrp, zugleich Lehnsherr vou Falkenstein, nennt den 25. März 1351 „Tunrat «nd Nykel grbrüder, geraunt vou Neczzschkawe', seine liebe« Getreuen. Dies« beiden Brüder find die erste» «n» mit Namen bekannten Besitzer Netzschkau». Kourad erscheint nrknndlich »och einmal am 13. Mai 1368 unter den Zengen, al» Hermann IV. vou Lobdabnrg, Herr zu Elsterberg, de« Bürger» letzterer Stadt da» Recht freu» Vererbnng ertheilt. Wa» dann die Erlangung der Stadtgerechtigkeit für Netzschkau au» belangt, so gab schon Kaiser Friedrich III. am 22. December 1491 zu Linz de« Kaspar Wetzsch die Selaubniß. .an» Netzschkau eine Stadt zn machen mit sammt kaiserliche« Geleite.* Und di« Säch sischen Füisten Friedrich nnd Johann bestätigte« ihre» Theil» zu Targa» de« 22 Juli 1492 di« kaiserliche „Freiheit* für „Retzschko*. Ob dann Netzschkau erst, beziehentlich ob wirklich auch sett 1687 al» Stadt gegolten hat, dürste noch genau z» «ntersucheu sein. — Zwickau, 31. August. Eine i« de« 60er Jahren stehende Wäscherin verunglückte gestern gegen Abend bei einer Mandel. Sie war mit Läschemavdelu beschäftigt und hat wahrscheinlich» da sich während der Arbeit «in Stück Wäsche verschoben hatte, dasselbe glatt legen wollen, konnte aber de« Arm nicht schnell genug wieder zurück» ziehen uud so wurde ihr der «echte Mittel«« vollständig zermalmt. — Mügeln. Am 28 Angust entstand iu WermSdorf ei« Brand. E» wurde da» Wvhnhau» und di« Scheune de» Fleischer» Morgenstern durch di« Flammen in unglaublich kurzer Zeit total verwüstet. Nur sehr wenig konnte gerettet werden «ud «» ist die eiu- gebrachte Ernte zum größten Theil mit verbräunt. Da» Feuer ist entstanden durch Spielen der Kinder mit Jener iu der Scheune. — Aunaberg. Lines schwere« Verbrechen» hat sich hierselbst am Sonntag Abend 7 Uhr ein 43jährig«r Handarbeiter schuldig ge wacht. Derselbe, ein bereit» wegen Sittlichkeit vorbestraft:», «och unter Ehrverlust stehendes Individuum lockte um die angegebeuk Zeit das fünfjährige TSchterchen eine» hiefige« kisteumacher» «ach dem Galgenberg und unternahm daselbst mit dem wehrlosen Kinde gewisse, mit Zuchthausstrafe bedrohte Handlungen. Drei de» Wege» Kommende befreiten da» Kind uud führte» e» nach Hause. Der Schuldige flüch tete, wnrde jedoch gestern Mittag entdeckt und in Untersuchungshaft abgeführt. — Scheibend erg, 31. August. Nach Elte,lein 'zu wa« gestern Abend 8 Uhr große» Feuer zn sehe«. Drei Häuser brannten daselbst. Unsere Landspritze war zu Hilfe geeilt. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Chemnitz, den 1: September. — Da» sächsisch« Unterricht»wi«iste,ium hat Herr« vr. Gäbler, Oberlehrer am Gymnasium iu P-auru, «ach Chemnitz und Herrn Oberlehrer Or. Uhde hierselbst nach Plauen versetzt. — Eine öffentliche Sitzung der Stadtverordneten findet am Freitag Abend mit folgender Tagesordnung statt; 1. Ge schäftliche Mittheilooge». 2. Bericht« de» VerfasiuugSanSschuffeS über: a. den Rathrbeschlnß, di« Anstellung de» HilfSexpedlenten Glöckner al» Rath», uvd Schulexpedient betr., d. den Rathrbeschlnß, die Einbezirkung des sogenannten Hammelwiesengrnndstück» in den Bezirk der Stadtgemeinde Chemnitz betr, <r. den RathSbeschluß, die Einbezirkung der Parzelle Nr 96-> der Flur Kappel an die Flur Chemnitz betr. 3. Berichte de» Finanzausschusses über: a. de« Raths- beschlnß, Arealerwerbung zum Zwecke der Echulgafienverbreiteruug betr., d. den RathSbeschluß, den Einbau einer Rohrschleuße an de» südöstlichen Seite der Annabergerstraße, zwischen der Treffurthfiraße «nd Flurgrenze betr, e. die Mittheilung de» Rache», die Höher- legurg der Oberfläche deS Schnlgrundstück» für die 8. Bezirkrschule betr., ä. de« RathSbeschluß, die Herstellung eine» Futtermouer am RathhauSgruudpück au der Poststraße betr.. e. den RathSbeschluß, die Feststellung der Banliuie für di« Nischer'scheu Grundstücke, äußere Kloflerstraße Nr. 40 uud Theaterstraße Nr. 32. 4. Berichte de» LontrolanSschuffe» über: a. die Rechnung de» Hospitals St. Georg auf da» Jahr 1885, b. di« Rechnung der Etadtbibliothek und der «atnrwifftnschastliche« Sawmlvngen auf da» Jahr 1885, o. die Rechnung der Polizekverwaltung auf da» Jahr 1885, ä. die Rech- vuvg de« SchvldentilguugSkaffe der Stadtanleiheu ans das Jahr 1885, e. die Rechnung der Sparkasse ans da» Jahr 1885, k die Rechnung der bei der Sparlasse erzielten Ueberschüfse aus da» Jahr 1885. — DitErgünzuvgkwahlrnfürdirhiesigtHandel»« nnd Gewerbe! awmer find aus den 16. September festgesetzt. Wählbar find all« stimmberechtigten Persone». — Die diesjährige Sedaufeier wird am Morgen de» 2. September wie in siüheren Jahre» durch mehrere Rrvellleu «in- geleitet werden. Die erste, gespielt von der Stadtcaprlle, stellt sich am neuen RathhanS und wird voraussichtlich uachbevannte Straßen be rühren: Poststraße» JvhauniSplatz, äußere JohanniSstraße, Brücken- straße, Kövigflroße, Johavnisplvtz, innere JohanniSstraße, Bachgasse, Krouenstroß«, Poststraße, Zwickauerfiraße, Stollberkerstraße, Neef« stroße, Göthepraße, Zwickaue,fließe, Nicolrigraben, Theaterstraße, Lohgasse, kleine Brüdergafse, Holzmarkt. Roßwurkt, Nicolaistraße, Lange straße, Bretgasse, Hauptwarkt, innere Klosterfiroße, Theaterstraße, Plan, Neuwarkt, Bachgvffe, Krone, firaße, Poststraße. — Die zweite Re- vnlle, ebenfalls von der Stadtcaprlle auSgrsührt, stellt sich am SiegeS- dcnkmal und bewegt sich nach der äußeren klosterfiroße, Hartmanu- straße, Leipzigerstraße, Salzstraße, Bergstraße, Hartmar »straße, Schlvß- straße, über die Georgbrücke, äußere Rochlitzerfiraße, Hermannstraßr, BiSmarckstroße, E'iseustraße, Ferdinandstroße, WilhelwSplatz, Schiller- firnße, Schillerplotz, nach der untere» Aetieustraße, Schillerplotz, Neu- fiädtermorkt, noch der Liude, Caroliuenstraße, Albertstraße, Waisrn- straße, Königstraße, Theaterstraße. — Line dritte Reveille wird auSgesührt vom Hormonikaclub und nimmt Ausstellung auf der Au- tzufiuSdurgerslraßr an Reuter'» Restauration, bewegt sich «ach der veuen DreSduerpraß«, Waiseupraße, Ziwmerstroße, AutonSplatz. Gar- teusiraße, Kön'gproße, Theaterstraße, Webergafse, Neumarkt, Haupt- markt, innere Kloflerstraße, äußere Klosterstraße, innere Rochlitzerstraße, Frouenstraße» Mühleustroße, Friedrichkplotz, Brückenstraße, AugustuS- burgerst,aße. — Eine vierte Reveille, veranstaltet von den Be wohnern der Opvorstadt, wird die verschttdeueu Straßen dieses Stadt- thrils zwischen der DreSduerpraße uud Aogustusburg«'straße durch ziehen. — Ebenso wird vou der HauScapelle de» Herrn Zweiniger an der Jacobstroße in einigen Straßen in diesem Bezirk eine Reveille auSgesührt werden. — I« der Südvorfiadt werden zwei Musikchöre die Reveille aus führen uud zwar da» Knabevmufik- uud Trommler chor vom ArbeitervereinShanse an der Zschopane,straße ans, die ge- nannte Straße entlang, Turustrcße, BeruSdorferweg, Reitbahnstrvße, Moritzflraße, Wirseupraße, Aunenftraße, Logenpraße; das zweite Chor vou der Brauerei in der Aue ob durch die Beckerstraße, Treffurth- firaße, Annabergerstraße, Apollopraßt, Beru»bachplatz, Schützrnflraße, BrrnSbachstraße, BrauhauSstraße, Snnevflraße, Logenpraße, Moritz straße. — Endlich ist noch von einem Theil der Bewohner der uörd- lichen Vorstadt eine Reveille in Aussicht geuonmen »ud dies« wird jedenfalls folgende Straßen berühren: Furtherfiraße, Richardstraße, vlankenauerpraß«, Eckstraße, Hauboldstraße, Müllrrflraße, Zöllver- flraße, Lerchenstraße, Wettinerstroße, äußere Echillerstraße, Elisen straße, Ferdinaudstraße, WilhelwSplatz, Josephinenstraße, Blankenau»- straße bi» zur Scheibe. Nachmittags vou 3 Uhr an findet daselbst Cowmer» uud Volksfest uud Abend» Feuerwerk statt. — Für den Nachmittag ist von den Bewohnern der Ostvorpadt, wie schon bekannt, ein Kinderfest in Aussicht genommen, zn welchem über 4500 Kinder angemeldrt find. Der Hanptsammelpnnkt der Kinder ist der Dresdner Hof, von da an» bewegt sich der Zug nach dem Festplatz an der obere» Hainstraße. — Zu der Südvorstadt findet Abend» durch die Siuder ei« Lampiouzug statt, z, welchem edenfall» über 400V Kind«, angemrldet sind. Die Aufstellung de» Zuge» erfolgt At«d» 7 Uhr auf der Schützeustraße vor der Restauration zu« Schützrnhan». welcher daun folgende Straßen berührt: BeruSbachstraße, Anuabnger- straße, Moritzstraße, Rettbahnstraße, Kasrrnenstraße, Wiesenstraße, Zschopanerstraße, Logenflraße. BrauhauSstraße, Anneustraß«, Anna» bergerstraße, Apollostraße, BernSbachplatz. Dort findet Auflösung de» Zuge», welcher überdies von mehr««» Musik - Chöre« begleitet wird, statt. — Thalia. Theater. Am deutschen National-Festtags Donnerstag, den 2. September, gelaugt Gutzkow» berühmte» patrio- tische» Schauspiel „Zopf uud Schwert* zu, Aufführung (am Deutschen Theater in Berlin wird dasselbe au» gleicher Veranlassung am Eedautagr gegeben). Ein besondere» Interesse nimmt diese Vor stellung insofern noch Wetter für sich in Anspruch, al» dieselbe de» bewährten Mitgli'de der Bühne, Herrn Quaudt, zum Benefiz b«. willigt worden ist. Herr Quaudt ist allen Theaterfreunden unserer Stadt al» hervorragender, äußerst strebsamer Künstler bekannt und erfreut sich infolgedessen allgemeiner Achtung. Sowohl im Stadt, al» auch im Thalia-Theater hat der Her« Benefiziant während der letzten Jahr« sich durch glanzvolle Vertretung de» ihm übertragene» Partie«« stet» ausgezeichnet «nd die gebührende Würdigung gefunden. Ohne Zweifel wird Herr Quaudt Gelegenheit haben, an seine« Ehrenabend durch rin volle» Hau» bestätigt zu finden, daß mau sei« Wirksamkeit auch in diesem Falle zn schätzen weiß. — Bracht«n»werthe Rathschläge für Mütter gchen von ärztlicher Seit« dem „Dresdner Anzeiger* zur Veröffentlichung zu: Unter der jetzt herrschenden enormen Hitze leiden entschiede« an» meisten unser« Säuglinge. Leider könne« sie noch nicht sprechen» sonst würde« sie gewiß laute Klagen über ihre unzweckmäßige Kleidung und namentlich über die dicken Betten, in denen sie, fest ringehüllt, den heißen Sonnenstrahlen im durchglühtru Kinderwagen auSgesetzt find, von sich geben. Die arme« Kinde« liegen förmlich in einem chronische» Schwitzbad; eingrwickelt «nd sestgebunde» in dicken Fed«rbetten, ange zogen mit dicken Jäckchen und Häubchen» so steht man sie täglich jetzt den heißen Sonnenstrahlen auSgesetzt in der glühenden Sonnenhitze herau-fahre«: um sich zu erhole«, zu kräftige« au de» Lust, wie di« Eltern meinen. Und doch, wie viele solcher armen Säuglinge unter liegen dieser verkehrten BehaudluugSweise jede« Sommer! Bo» Alle» find «» Brechdurchfälle, noch mehr aber die gefürchtete und meist tödtliche Gehirnhautentzündung, di« durch eine unkluge Behandlung»« weise entstehen. Deshalb merke mau sich Folgende»: An heißen Tag« lass« «an di« Kinder sehr früh de» Morgen-, höchsten» bi» 9 Uhr, auSfahren; dann bade man sie erst und lege sie in «in kühle» Zimmer «ud lasse sie de« Tag über dort bi» zum Abend, jetzt bi» gegen '„5 Uhr; dann bringe mau sie wieder a» die Lust bi» 7 oder Vr8 Uhr, ältere noch etwa» länger, uud sorg« dafür, daß mittlerweile in der Wohnung di« Schlafzimmer tüchtig gelüftet worden. Also den Tag über im kühlen Zimmer, früh «ud Abend» dagegen au di« Lust k Bor Alle» aber entferne mau bald die Federbetten, wenigsten» i» heißen Sommer. Man lege de« Säugling, wer« er 3 dis 4 Woche« alt ist, auf eine SeegraSmatratze mit Keinem Roßhaarkeilkissen, di« beide auch in den Kinderwagen paffen müssen, und decke dir Kleine» mit einer leichten, mit Leinwand überzogenen Watt- oder Wollendecke z«. Alle Feder«, jegliche» Liubiuden uud Frstwickelu vermeide man: der kleine Körper soll sich strecken und »ecken können I So liege« die Kinder kühl, schwitzen entschieden weniger und die wichtige Blnt- zirkulation zum Gehirn wird eine entschieden gleichmäßigere! Möge« doch die Mütter diese Rathschläge beherzigen, die wohlmeinend« nud dabei erprobte find! — Di« Capelle de» hiesigen Infanterieregimente» wird für den Sedantag an» den Mannüver« sich «ach Chemnitz be geben «nd wie au» einer Anzeige i« heutigen Blatt hervorgrht, d» JohanuiSgarten coneertirrn. — Die Expedition ende» Polizeiamt» bleiben am Sedan tage bi» auf di« Zeit von Vormittag» 10'/,—12 Uhr «nd Nach mittags von 5—6 Uhr, die zur Erledigung dringlicher Angelegenheit» bestimmt ist, geschloffen. Ebenso bleiben au» Anlaß de» Rational- feste» di« Lokalitäten der OrtSkrankenkasse geschloffen. —c—- Der heutige Wochenmarkt war als MiitwochSmarkt ziemlich lebhaft, namentlich auf der Brückenstraße, wo dir Nachfrage da» Angebot säst überflieg. — Birnen «nd Pflaume« waren reichlich vertrete»; Plan wen waren im Preise etwa» gesunken und wurde» viel gekauft, für Birnen «nd Aepsel wurde» die bisherigen Preise behauptet, deshalb war der Umsatz wrnige« groß. Gemüse bot gnte Auswahl und fand anch viele Käufer, nur Blumenkohl, vou dem a« Sonnabend große Riste gebliiben waren, zeigte vielfach ein welket» Aussehen und wurde nur zögerud gekaust. Blumenkohl hält sich aller dings bei hoher Temperatur schlechter als da» meiste andere Gemüse. Rothkront, Weißkraut, Welschkohl «. Lhvl war dagegen in guter Qualität vertreten. Spinat war wenig vorhanden, e» war auch keine Nachfrage darnach. AehnlichsS gilt von Schoten und Bohnen. Kartoffeln, Kohlrabi, Möhre», Zwiebeln und ander« Wurzeln wurden viel begehrt; «S waren auch genügende Vorräthe davon am Markte. Sehr stark waren wieder Preißtlbeere« vertreten; der alt« Preis wurde behauptet. Dennoch war die Abnahme reichlich. Pilze waren auch reichlich vor handen, sie wurden, obgleich der Preis ganz bedeutend gesunken ist, doch nur sehr mäßig gekauft. Große Mengen vou Gurken waren wiederum angefahre», doch glaubt man vielfach, daß e» damit bald z« Ende gehen werde. Am meisten waren Senfgnrken herringe bracht ; de» Preis war im Allgemeinen etwa» niedriger, die Abnahme befriedigend. Butter, Eier nnd Käse hatten ein mäßige» Geschäft zu verzeichnen. — Die Durchschnittspreise für Fourageartikel pellte« sich »ach dem Verordi.ungSblatte der Zwickaner KreiShaupt« mannlchast iw Monat Juli in Chemnitz wie folgt: Hafer 7 M. 3V Pf., Heu 3 M. 36 Pf. nnd Stroh 2 M. 44 Pf. der Eentner. — Wegen Schlenseubaue» wird die Kasrrnenstraße zwischen der BrauhauSstraße «nd der Reitbahustraße vom nächst« Montag, der Brühl zwischen der Linien- «nd der Färberstraße vom nächsten Freitag ab für de» Fährverkehr bi» auf Weitere» gesperrt. — Verboten ist vom Polizeiawt für die Dauer der a« 2 September früh von den vereinigten Militär-Vereinen am Sieg«»- drnkwal veranstalteten Feierlichkeiten der Fährverkehr an der Theater» straße in der Nähe de» bezeichnet«« Orte»; ferner für die Dan» der am 2. September d. I. Nachmittag» im Schüffuer'schru Grund stücke und anf der Schlvßtrichinsrl zu veranstaltenden öffentliche« Festlichkeiten dal Befahren der genannten Plätze mit Kinderwagen. Letztere» gilt während der am Abend de» genannte« Tage» anf der Schloßteichinsel zu veranstaltenden Festlichkeiten bezüglich de» Schloß» teichdammeS, sowie während der am Nachmittage de» genannt» Tage- ans einem an der oberen Hainstraße belegen«» Grundstück« pattfindende« Kinderdelupigungeu da» Befahre» diese» Platze» mit Kinderwagen; endlich für die Dauer der zuletzt erwähnten Kinter- belnpigunge« da» Befahre« de» zwischen der Peterflraß, und Fürsten- straße belegruen Theile» der obere» Hainstraße mit Kinderwagen und Geschirre« aller Art. Zuwiderhandlungen werden gemäß Z 366 Pkt. 10 de» Straf Gesetz Buche» geahndet. Hierbei wird anf da» allgemein geltende Verbot de» Schießen» sowohl in de« Gebäuden, al» anch auf den Straße» «nd Plätzen him- gewirsen und an die Sinwrhnerschast da» Ersuchen gerichtet, Zuwider handlungen gegen diese» Verbot, welche «ach § 367 Pkt. 8 de»
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