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SVW »> «MWWlkffk "E mit Loschwiher Anzeiger °7WLK LUL raßeszettun- für das östliche Dresden und leine Vororte. Dtesps VUM enth-tt dße «mttNche» B^Kanntmachungen des Rates zu Dresden für die Stadtteile Vlasewktz, LafchVitz, Weißer pirsch, Vühlar^ Rochroitz und Laubegaft (ü. Und w. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach witz, Riederpoyritz, -ofterwitz, PMnitz, Weihig und Schönfeld, sowie der AmtshauptmanNschaft Dresden. Verlag: al--«-Sochdmck««t »0 Aiaag-«stM H»«»» »atz« O «a. ve-GW»ast»ch. - DerarrtworMch Nr Lokal« Lari Drache für den üürigeu Inhalt L«ga» Werwer »ai-a m Dressen. Expedition ,«iaN.Mk^.so, darch dlepofi ohne Z, Stress- vj». hat bar Bezieh«'h Msq sb. Rückzä-H- LaSgaw«. v hi moeck. «tngesanbt. Manaftrtpta» Präser, «afgaga» warb«. Smu »le« lnzeigea u Reklamen mft plahvvrschrlsten und «chmirrigen Satzarten »erden mlt 50X Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorm. it Uhr. 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Ihr Andenken, aber auch die Ehre.-geht. meiner noch lebenden Kameraden »er- pflichten mich dazu, in dieser Stunde und an dieser Stätte feierlich zu erklären: O e Einweihung -es Rationaldenkmals Auf den historischen Schlachtfeldern von Lmnenberg, unweit der Stadt Hohenstein, auf denen nunmehr vor 13 Jahren unter Zeitung Hindenburgs und Ludendorffs die entscheidende Schlacht geschlagen wurde, die Ostpreußen von den russischen Trup- -en befreite, ist a»s freiwillige« Spenden, aus allen Schichte« des dentfchen Bölkes, das Tannenberg-Nationaldenkmal errich tet morden. Auf den Höhen, auf denen während der entscheidenden Schlacht ein großer Teil der deutschen Artillerie in Stellung gegangen war, ist das in Back stein erbaute und jetzt im Rohbau fertige Denkmal errichtet worden, das man mit seinen wuchtigen Türmen weithin sieht. Die Beteiligung an den gestrigen Ein- veihungsfeierlichkeiten war trotz des reg- «erischen Wetters eine überaus große. Mit mehr als 30 Sonderzügen, mit Lastkraft wagen und Tausenden von Autos, zum keil auch zu Fuß waren die Militär- und Siiegcrvereine und zahlreiche sonstige Vereine und Verbände angerückt. Schon mm frühen Morgen an bewegten sich lange Marschkolonnen nach dem Denk- malsplatz. Starke Aufgebote der Schutz polizei sorgten für die reibungslose Ab wicklung -cs Verkehrs. In acht langen Kolonnen, zn je acht Miedern gestaffelt, nahmen die Ver eine «nd Verbände Aufstellung. Mit klingendem Spiel rückte die Ehren- tompagnie vom dritten Infanterieregi ment Osterode mit ihren alten Fahnen Md Abzeichen an. Hinter ihr hatten Ab ordnungen anderer ostpreußischer Trup penteile Aufstellung genommen. Kurz nach 11 Uhr kündeten Hochrufe das Nahen des Reichspräsidenten, Generalfel-mar- ichall v. Hindenburg. Er fuhr im offenen Sraftwagen vor und wurde zunächst von Trneralfeldmarfchall v. Mackensen und General Ludendorff begrüßt. Am Nordzugang des Denkmalsplatzes begrüßte der Vorsitzende des Tannenberg- Lationaldenkmalvereins, Generalmajor a. D. Kahns, den Reichspräsidenten mit einer Ansprache. Hindenburg gab in seiner Erwiderung der Freude ilusdruck, in kameradschaftlichem Geiste und Gedenken mit den Mitkämpfern und Befreiern der Provinz Ostpreußen zusam men zu sein. Dann fuhr er mit erhobener Stimme fort: Das Tannenberg-Nationaldenkmal gilt « erster Li»ie de« Gedächtnis derer, die Oie Anklage, daß Deutschland schuld sei an diesem größten aller Kriege, weisen wir, weist das deutsche Volk in allen seinen Schichten einmütig zurück! Nicht Neid, Haß oder Erober»«gsl«st ga ben «ns die Waffen i« die Hand. Der Krieg war «ns vielmehr das äußerste, mit den schwersten Opfern des ganze« Volkes verbundene Mittel der Selbstbehauptung einer Welt von Feinde« gegenüber. Rei nen Herzens sind wir znr Verteidigung des Vaterlandes ausgezogen, «nd mit reinen Händen haben die deuischen Krieger das Swwert geführt Deutschland ist jederzeit bereit, dies vor unparteiischen Richter« nachznweise«! (Stürmischer Beifall.) In den zahllosen Gräbern, welche Zei chen deutschen Heldentums find, rnhen ohne Unterschied Männer aller Parteifärbungen Sie waren damals einig in der Liebe und Treue zum gemeinsamen Vaterlande. Dar um möge an diesem Erinnernngsmale stets innerer Hader zerschellen (lebhafter Bei fall); es sei eine Stätte, an der sich alle die Hände reichen welche die Liebe znm Baterlande beseeU Was kostet die Bc o dungs- reform? Der vom Reichskabinett jetzt endgültig verabschiedete Entwurf eines Gesetzes über die Besoldung der Beamten wir- am Dienstag veröffentlicht werden. Die dem Reich, den Ländern, den Gemeinden, der Eisenbahn und der Reichspost durch die Besoldungserhöhung entstandenen Mehr kosten werden von Regierungsseite auf 1,35 und höchstens 1,50 Millkarden Mark geschätzt. Das Reich allein hat eine Mehr belastung von 325 Millionen zu tragen, die für das laufende Etatsjahr, wie sich aus den bisherigen Abrechnungen zweifelsfrei ergibt, ohne Schwierigkeit getragen wer den können. Der Reichspräsident schritt sodann die Ehrenkourpagnie ab, und fuhr dann die lange Front -er kameradschaftlichen Ver eine und der Mitkämpfer der Schlacht von Tannenberg ab. Die Abfahrt -er Front dauerte etwa 1^ Stunde. Nach einem Feldgottesdienst überreichte Generalmajor Kahns dann dem Reichs präsident den goldenen Schlüssel zum Tor des Denkmals. Auf die Ansprache er widerte Hindenburg mit folgenden Wor ten: Möge der Seist von Tannenberg durch dieses Denkmal der Nachwelt erhalten bleiben! Der Zug bewegte sich nunmehr zu dem Nordtor des Denkmals, -aS der Reichs präsident öffnete. Im Innern des Ehrenhofes waren viele Hunderte von Fahnen aufgestellt, ein Bild von wunderbarer Schönheit, von dem der Reichspräsident sichtlich ergriffen war. Mit entblößtem Haupt trat Hi«be«burg vor de« Stei« des deutfche» Feldgrauen «nd legte mit einem stillen Gebet eine« goldenen Kranz z« Ehren -er Gefallenen nieder. Zahlreiche weitere Kränze bedeckten schnell den ganzen Altar. Ein Rundgang durch die Denkmalsanlage bildete den Schluß der Feier im Ehrenhofe. Darauf erfolgte auf der Landstraße Osterode—Hohenstein der Vorbeimarsch der Vereine und Verbände, der mehr als zwei Stunden dauerte. Der Reichspräsi dent und die Ehrengäste fuhren sodann nach Allenstein. Am Abend erfolgte eine festliche Beleuchtung des Denkmals, ver bunden mit Zapfenstreich. Das neue Besoldungsgesetz und die Frontkämpfer Im Preußischen Landtag ist ein deutsch, nationaler Urantrag eingegangen, der das Staatsministerium ersucht, sich bei der ReichS- rcgierung dafür einzusetzen, daß durch das kommende neue Besoldungsgesetz endlich auch allen Frontkämpfern, die erst nach dem Kriege als Beamte oder Angestellten eingestellt wur den, die Militärdienstzeit ausschließlich nach- folgender Beschäftigung als Angestellter in möglichst hohem Umfange auf das BesoldungS- dienstalter angerechnet und daß ferner das be rechtigte Interesse der schwerkriegsbeschädigten Frontkämpfer berücksichtigt wird. Die für Bersorgungsanwärter bestehenden Anrech- nungSvorschriften sind zu erweitern. «WA Der Edinburger Kongreß der englischen Gewerkschaften hat mit einem Ergebnis ge endet, das man vor wenigen Monaten ein fach für unmöglich gehalten hätte. Wie lange ist es her, daß sich England auf dem Kongreß der Internationalen Gewerkschaften sich für den Frieden mit den russischen Ge werkschaften einsetzte. In Edinburgh aber zog man einen scharfen Trennungsstrich zwi schen sich und den Russen. Wie lange ist es her, daß die englischen Gewerkschaften der Regierung und den Arbeitgebern härtesten Kampf ansagten. In Edinburgh aber ka pitulierte man vor den „harten Wirklich keiten der britischen Wirtschaftslage". Sind das noch dieselben Arbeiter, die vor einem Jahre 7 Monate lang in blutigster Fehde mit der Wirtschaft lagen, die 7 Monats lang streikten, um sich ihren Lohn nicht kür zen zu lassen? Sind das noch dieselben Ar beiter, die in riesigen Demonstrationen Pro paganda gegen das englische Gewerkschafts gesetz machten? Manches hat sich in den letzten Monaten in England geändert. Am auffallendsten ist zweifellos die scharfe Abkehr von Rußland, Allerdings wurde es den Führern der eng lischen Gewerkschaften und namentlich den Führern der Arbeiterpartei nicht schwer, ihre Anhänger davon zu überzeugen, daß die russische Freundschaft recht fragwür dig ist. Die Sowjetleute haben dafür ge sorgt, daß die Halbwegs besonnenen Arbeiter aller nichtrussischen Länder sich von Tag M Tag weiter vom Kommunismus ent fernen. Wie vielsagend das Angebot der Ge werkschaften an die Arbeitgeber, in Ver handlungen über einen Wirtschaftsfriedent einzutreten! Wenn die englischen Arbeiter heute anerkennen, daß nur die Verständigung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber den Wirtschaftsfrieden gewährleisten könne, so ist das ungefähr das Gegenteil von dem, was noch vor einem Jahr die Politik der englischen Gewerkschaften war. Damals stand man auf dem Standpunkt, daß der englischen Wirtschaft und namentlich seinem notleidendsten Teil, dem Bergbau, nur durch radikale Rationalisierung und durch die Einführung moderner Wirtschafts- und Be triebsmethoden zu helfen sei. Damals fehlte das Wort Arbeitgeber noch völlig im Vo kabular des englischen Arbeiters. Er ver zichtet auch heute noch nicht, wie die Be schlüsse des Edinburgher Kongresses zeigen, auf den Generalstreik. Aber er betrachtet ihn nicht mehr als Kampfmittel des So zialismus, fondern nur noch als wirtschaft liche Repressalie. Das ist immerhin eine he- merkenswerte Wandlung. Aber ist diese Wandlung aus innerer ehrlicher Ueberzeugung hervorgegangen, oder ist sie nur eine Wahltaktik? Die englische konservative Presse glaubt, das letztere an nehmen zu müssen. Sie meint, die Führer der Arbeiterpartei wüßten genau, daß radi kale Methoden, Liebäugeln mit dem Kom munismus, den englischen Arbeiter, der iM Grunde stolz darauf ist, ein Engländer und ein Bürger zu sein, nicht gewinnen. Schlaa- worte wie „Abkehr vom KonMumsmuS?«