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1,' kl SäcbsMe Mit Mt-LHger Pillnitz. lowte d« g »Kracht. Na Nr. ^30 . Dienstag, den I. Juni EI beut« nachmittag in Berlin erwartet Abänderung der Postgebührenvorlag« Arbeitsgemeinschaft zwischen Nationalsozialisten und Aufwertlern tu Sachsen Idst 18« vorzeitiger Landung gezwungen lNbsiüätN, an m, NM j<> amerikanischen Volke meine aufrichtigen Glückwünsche aus. gez. v. Hindenburg. ,6* w« IM- L und 's Dresden.Freital, welche durch rt Clysv », Lrztt. ide«, so» Frauen, ri«ar«iktl -peziaU I.Zivs W UNI rbvditng« Hlüsi« .«.-C Ab- die der In Oie enttäuschten Berliner Bereits in den Mittagsstunden des Pfingst sonntages hatte sich eine große Menge Schau lustiger im Flughafen Tempelhof eingefunden, um sich einen günstigen Platz für die Ankunft der Ozeanflieger zu sichern, die für die frühen Morgenstunden des Pfingstmontag zu erwar- ten war. Gegen Abend setzte nach den ersten Meldungen von der Sichtung des amerikani schen Flugzeuges in der Nähe Irlands und an -er französischen Küste ein weiterer starker Zustrom ein. Die Stimmung der Tausenden war trotz des langen Ausharrens eine recht launige. Als die Vertreter von Behörden und der amerikanische Botschafter erschienen waren, machte lich die Erwartung in andauernden Hurrarufen Luft. Nach der Rückkehr -er um 5^4 Uhr morgens gestarteten Begrüßungsflugzeuge, die ohne die Amerikaner heimkehrten, wich die Begeisterung einer Enttäuschung Trotzdem wollte man den Gerüchten nicht glauben, die von einem anderen Reiseziel Chamberlains oder von Notlandungen wissen wollten. Des halb wollte die Menge, selbst als die Notlan dung in Bischofswerda bei Eisleben bekannt wurde, nicht von ihren Plätzen weichen, auf denen sie teilweise bis zu 18 Stunden ausge halten hatte. Als dann von dem neuen Start nnd dem Weiterflug in Richtung Ber lin berichtet wurde, wuchs wieder die Span nung, die zum zweiten Male durch die Not landung bei Klinge herb enttäuscht wurde. Man wollte es nicht glauben, daß der Ozean flieger erst Dienstag nachmittag nach Berlin kommen wollte. Wir werden dem kühnen Piloten so zu- jubeln wir vor Jahr und Tag Neuyork Eckener und seinem Luftschiff -ujubelte. Dr. Theodor Lewald, Wirk!. Geheimrat, Staatssekretär z. D., Präsident des deut schen Ausschusses für Leibesübung. K» i>. Auswahl IM Sei mwerl. etiMMvt. Manvskri-frn kst Mckpd^k» bt AMispr. aastzvyeb werd«, llya. vtr »wo Beantwort. Nr 1»l ch «acht? chtUUM reitschafi tte Auswahl en, sie »rvSgü vechselad. facher und nm- sehr futttr »Groß« le 1V2L' hier«, fchappti Namens der Reichsregierung hat Reichs kanzler Dr. Mar? an Chamberlain und Le vines ein Glückwunschtelegramm gesandt. Sporl-Oeuischland grüßt den Lusthelden In dem kühnen Flug Chamberlains sehen wir die vollendetste Inkarnation sportlichen Geistes. Vorbildlich für die Jugend aller Länder. Wir sehen aber auch in dem Länder und Kontinent verbinden den Flug -es weissen Bogel eine Frie denstaube mit dem Oelzweig im Schnabel. MN o« «m». Amerikas Gruß a« Deutschland Präsident Coolidge sandte an Cham berlain folgeitdes Telegramm: „Unsere Glückwünsche zu -er wundervollen Fahrt der Aufstellung eines neuen Dauerrekor des in -er Lufteroberung. Unser Land Chamberlain hat Lindberghs Rekord gebrochen Benzinmangel und Verlieren -er Orientierung haben den Flieger Jubel in Washington In Washillgton herrschte seit dem flug Chamberlains große Erregung, sich erst legte, als die Nachricht von Notlandung Chamberlains eintraf. Washington ist man von dem Ergebnis des Fluges -urchaus befriedigt, da Cham berlain de« Rekord Lindberghs gebrochen hat und eS ihm ausserdem gelungen ist, den ersten Passagierflug mit einem Flugzeug über den Ozean durchzuführen. Die Re gierung plant für Chamberlain und Le vines die gleichen Ehrungen wie für Lind bergh. Was sagt Zranlreich dazu? Die Kommentare der französischen Rechts presse über den Flug Chamberlains sind spärlich. Umso bezeichnender sind die Aus führungen der Organe der Linken, die dem Gelingen des Unternehmens Chamberlains volles Lob aussprechen. „Journal des DebatS" nennt den Flug Chamberlains den Bruch der Leistung Lindberghs. Chamberlains Pläne Wie der L. A. meldet, erklärte Chamber lain. dass er weder um ein Verdienst noch um Honorar gestartet sei. Materielle Vor teile habe er nicht und wolle er nicht ha ben. Er habe dem Konstrukteur des Ap parates. dem Ingenieur Dellanca, verspro chen. nach Berlin zu fliegen, und werde sein Wort halten. Entweder werde er Ende dieser oder An fang nächster Woche nach Wien und na ) Rom fliegen. Von dort gehe er etwa am 15. Ium nach Paris und London und dann über den Ozean zurück nach Amerika. Wie aus Reuyork gemeldet wird, äußerte Frau Levine, daß sie beabsichtige, mit Lem Dampfer „Resolute" der Ham- burg-Amerika-Linie nach Deutschland zu reisen. Frau Chamberlain kündigte gleich falls an, daß sie am Dienstag nach Europa fahren wolle. - Wer ist Chamberlain? Weltbekannt wurde Chamberlain durch seine fliegerische Großtat, bei der er 51 Stunden lang ununterbrochen sich in der Luft befand und eine Strecke -urücklegte, die mindestens der Entfernung Neuyork— Paris entsprach. Dies geschah am 14. April d. I. Chamberlain steht jetzt im 85. Le bensjahre und ist verheiratet. Er gilt all gemein als ein ernster und in keiner Weise rekordsüchtiger oder wagehalsiger im Boge« «m Berlin her«mfloge«. In -er Nähe voy Kottbus ging dann aber mals der Benzinvorrat aus und sie muß ten nun auf dem Sumpfgelände eine Not landung vornehmen, wobei der Propeller beschädigt wurde. Chamberlain hat unter wegs nur drei Orangen und zwei Butter brote gegessen, jedoch nichts getrunken. TSVO Kilomeier! Rach einer Mel-ung der Associated Preß wird Chamberlains Streckeurekord ans rnnd 7800 Kilometer geschätzt. Hindenburgs G'ückwunsch „Zu dem kühnen Flug der beiden amerikan. Ozeanflieger Chamberlain und Levines, die in heldenhafter Ueberwindung von Zeit und Raum das Weltmeer überbrückt und unsere Nationen dadurch näher gebracht haben, spreche ich Ihnen. Herr Präsident, und dem zu Seit Sonnabend mittag unterweg» Chamberlain ist am Sonnabend vor mittag um 11 Uhr 4 Minuten deutscher M mit dem Bellanca-Flugzeug „Colum bia" zum Flug über den Ozean in Neu- üork aufgestiegen. Der erste Start mißlang, jedoch konnte Chamberlain die Maschine wieder zurück ringen und nach 5 Minuten erneut star- en. Diesmal ging Las in eine Staub- >olke gehüllte Flugzeug tadellos in die )öhe. Zwei Notlandungen Aus Kottbus wird gemeldet: Die ame rikanischen Flieger Chamberlain und sein Begleiter Levines sind am Montag mittag 11.50 Uhr, nachdem sie bereits in Bischofs ode bei Eisleben wegen Betriebsstoff- mangels um 5.40 Uhr früh batten nieder- nhen müssen und um 9.85 Uhr zum Fluge ach Berlin wieder gestartet waren, zu uner zweiten Notlandung bei Klinge bei iottbus gezwungen worben. Die zweite totlandung soll wiederum durch Mangel a« Betriebsstoff bedingt gewesen sein. Das Flugzeug hat beim Niedergehen einen Propellerbruch erlitten. Die Maschine an sich ist jedoch startbereit geblieben. Die Bevölkerung bereitete den Flie gern bei ihrer Ankunft in der Stadt einen östlichen Empfang. Die Nachricht von ihrem Eintreffen durcheilte die Stadt mit Äindesschnelle und Unzählige sammelten sich vor dem Hotel Ansorge an, in dem die beiden Flieger abgestiegen waren. An der Landungsstelle, wo die beiden Weger gelandet sind, wird die Stadt Kott- i ous einen Gedenkstein errichten. Bon Berlin war inzwischen ein Flug- zena der Lufthansa mit dem Direktor Milch, einem Vertreter des Reichsver- tehrsministeriums und dem amerikani schen Botschaftsrat Poole zur Begrüßung eingetroffen. Die Flieger werden voraus sichtlich am Dienstag, nach Reparatur des Propellers, nach Berlin fliegen. Oer Klieger erzählt: Nach der Erzählung Chamberlains sind sie nachts in 700 Meter Höhe geflogen und al» sie morgens die Nebelwand durchflo gen, haben sie die Orientier«»- verlöre«. Hierdurch ist der Benzinvorrat vorzeitig auSaegangen. Dadurch wurden sie zur Notlandung in EtSleben gezwungen. Für die kurze Strecke nach Berlin hatten sie nur ganz allgemeine Karten, so dass sie beim Weiterfliegen bald die Richtung verloren und A ü AM M UM M MU« Oer amerikanische Flieger Chamberlain, -er bet Eisleben und bei Kottbus Notlandungen vornehmen mußte, wird freut sich mit mir darüber, daß Sie den ersten Flug von Amerika nach Deutsch- land zurücklegten. Unsere Grüße Deutschlands Volk."'