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dttnwter, mn daS Hotel zu verlaffen, dessen Rechnung er schon äbends zuvor beglichen hat. Lächeln Sie, bitte, nicht über Ihren alten Onkel, -er noch heutzutage abends im Hotel' -immer unter dem Bett, dem Diwan, hinter der Portiere und in Kletderschräuken nach Dieben sucht. ES gilt ja unter Hoteldiebe« in der Tat nicht mehr al- zeitgemäß, sich mit Nachschlüssel oder Dietrich in ein Zimmer ein- -uschleicheu und abzuwarten, bis der heimkeh- rendc Bewohner eingeschlasen ist und dann die von ihm auf dem Nachttische handlich — sür den Dieb handlich — aufgebauten Wertsachen fort- zuuehmen. Diese Praxi- ist veraltet, doch Ver laß ist auf Dtebe nicht, und immer wieder kehrt einmal einer von ihnen zu den Pfiffen seiner goldenen Jugend zurück. Sehen Sie nach dem Nachtriegel, ehe Sie schlafengehenl Dem Hoteldieb Neumann fuhr vou Hotel zu Hotel eine Freundin voraus, die tu den von ihr bewohnten Zimmern den Nacht- riegel entfernte, wobei sie, um über das Fehlen des Riegels hinwegzutäuschen, auf die entstan dene Oesfnung eine Messingschetbe kittete. Bald nach ihr beehrte Herr Neumann das Hotel und öffnete nachts das riegellose Zimmer, indem er mit einem sinnreich konstruierten Instrument von außen den innen im Schloß steckenden Schlüssel faßte und die Tür mit ihrem eigenen Schlüssel aufschloß. Verlassen Sie sich aber auch nicht zu sehr auf -cn Nachtriegel! Ist er, wie meist, mit dem Türschloß verbunden, so kann er gewöhnlich von außen losgeschraubt und tn daS Zjmmer hinein- gestoßen werden. Sie können Herrn Neumann und Genoffen am besten so „die Tour vermasseln": Der Schlüssel wird im Schloß festgelegt, so daß man ihn weder von außen aus dem Schloß heraus- stoßen und dann mit Nachschlüssel oder Dietrich aufschließen, noch ihu im Schloß drehen kann. Dazu hängen Sie einen von Hause mitgebrach. teu starken zusammengebogenen Eisendraht mit seiner Rundung so über die Achse der Türklinke, daß seine beiden Enden durch daS Loch deS Schlüsselkopfcs gehen und den Schlüssel mit qucrgestelltem Bart unbeweglich im Schlüssel loch festhalten. Zur Not tut Ihnen etu Krück- stock denselben Liebesdienst. Nun können Sie noch einen Stuhl gegen die Tkir rücken und die gefüllte Wasserkarafse so auf die Stuhlkante sehen, daß sie herabstürzeu rmd zu Scherben gehen muß, sobald die von außen aufgeschobene Tür den Stuhl bewegt. Alles daS erfordert nur ein paar Handgriffe und verbürgt einen sicheren Schlaf. Nur an eine Kleinigkeit müssen wir noch denken: Unsere Schuhe nicht schon abends vor die Tür zu stellen, denn unter den Hoteldteben gibt eS bescheidene Leute, die beim Verlaffen deS Hotels fünf, sechs Paar Schuhe, die sie rasch auf dem Korridor etn- sammeln, immer noch lieber mitnehmen al- utchtS. Auch Kleider zum Reinigen übergibt man bester dem dienstbaren Geist persönlich, als daß man sie außen au den Türhaken hängt. MIM -er MMr MM Opernhaus Donnerstag (8): Hoffmann- Erzählungen. An- rechtSreihe A. VV.: 1784—1830. Schauspielhaus Donnerstag (8): Der Alpenkvnig und der Men schenfeind. Mittwoch-Anrecht B vom 1. April. VB.: 184—283. Albert. Theater Donnerstag (8): Im bunten Rock. VV.: 8VS6 bi- 6020. BVV. Gr. 1: 10 701—10 900. Die Komödie Donnerstag Grand Hotel. VB.: 881—740. VVB. Gr. 1: 6101-8200. Residenz-Theater Donnerstag (8): Drei alte Schachteln. BVB. Gr. 1: 7201—7300. Central-Theater Donnerstag s8): Die Fledermaus. VB.: 8431 biS 6480. BVB. Gr. 1: 6201-5400. Gr. 2: 651—700. Deutsche Frauen — Deutsche Männer 4 Millionen Arbeitslose erhalten Arbeit, wenn bei dem Einkaus deutsche Erzeugnisse bevorzugt werden! Diese Worte von ungeheurer Bedeutung, deren Tragweite kaum zu ermessen ist, soll ten allen Mitbürgern di« Augen öffnen und zeigen, wie es möglich ist, aus der unge heuren WirtschaftSnot, di« üb«r ganz Deutsch land hereingebrochen ist, herauszu kommen. Cs ist Tatsache, daß jeder vrm uns gern arbeiten und schaffen möchte, um für sich und sein« Familie «inen angemessenen Le bensunterhalt zu verdienen. Aber dieser gute Wille im Bölke wird zunichte gemacht, weil di« große Wirtschaftskrise einen großen Teil unserer Industrie und Landwirtschaft lahmgelegt hat. Di« Gründe all di«s«S Glends sind teil weise allgemeiner, internationaler Natur. Auch in den anderen Ländern besteht die WirtschaftSnot, wenn auch nicht in so er drückendem Masi« als wie bei uns. Dort hat man ab«r frühzeitig erkannt, daß das Boll aus der Wirtschaftskrisis nur dann herauskommen kann, wenn es di« einhei mischen Srzeugniss« im eigenen Lande be vorzugt und den Kauf ausländischer Ware durch hohe Zollmauern zu unterdrücken ver sucht. Dies ist auch für uns di« einzige Möglichkeit. Während z. D. der Italiener streng dar auf sieht, daß in seinem Lande nur ita lienische Automobile benutzt werden und ei jeden gesellschaftlich boykottiert, der einen ausländischen Wagen fährt, während der Engländer schon feit Jahrhunderten die feste Meinung hat, daß nur alles das am besten ist, was englisches Erzeugnis ist, während der Franzos« eine fast krankhaft« Lleberzeugung von der Güte aller franzö sischen Waren usw. besitzt, usw. usw^ ist leider unser Volk in dieser Hinsicht archer- ordentlich gleichgültig. ES muh di« dringendste Aufgab« deut scher Wirtschafts-Politiker sein, dem Volke dar zu machen, daß deutsche Erzeugnisse in fast alben Füllen weit besser sind, als di« d«S Auslandes und in der ganzen Well als Qualitäts-Ware anerkannt sind. Welch «gehenve Summ« gehen jähr lich a» da- Ausland für fremd« Er zeugnisse, die Mm grShte« Teil gena st) gut und preiswert in Deutschland her- gestellt werden oder z. T. Lderhmrpt ««wehrt werb« könrreu. Alle Not im Volke hätte ein End«, fast alle Arbeitslosen könnten wieder arbeiten! und Geld verdienen, wenn unser Volk, jeder einzelne von uns, über dieses Problem ein mal ernsthaft nachdenkt — und entsprechend handelt. Aber nicht nur die deutsche Industrie liegt verzweifelt darnieder, sondern auch die Land wirtschaft befindet sich in einer üuherst schwierigen Lage. Die sprunghaft in die Höhe gehende Zahl der wirtschaftlichen Zusammenbrüche und die Zahlungseinstellungen kleinster und gröhter Industrie- und landwirtschaftlicher Unter nehmungen sprechen doch ein« deutlich« Sprache und sollten uns allen eine Warnung sein: Bzs hierher und nicht weiter! Zu allem Unglück kommt dann noch die erschreckende Kapttalnot hinzu». Unsere Wirt schaft kann aus diesem Grunde auch ihre Betrieb« nicht modernisieren und rationali sieren, um so die Konkurrenzfähigkeit sowohl aus dem Innen- als auch auf dem Welt markt zu erhalten. Wir sind auf Jahrzehnte lang dem Aus land jährlich über 2 Milliarden Mark tribut pflichtig. Wie traurig ist es nun aber, wenn man feststellen muh, daß das deutsche Volk neben diesen Milliarden-Zahlungen, zu denen es verpflichtet ist, noch freiwillig viele MUliarb« Mark für gänzlich überflüssig« und «tbehrlich« «-ländisch« Erzeugnisse jährlich über di« Gremze schickt. Unser Voll legt sich auf diese Weis« bei all seiner Not unnötig noch einen Tribut auf, d«r noch viel höher und drückender ist, als der uns durch den Versailler Vertrag au fge zwun gene. Wie wird es der deutschen V^kswirtschaft möglich sein, di« jährlichen Kapitalverluste an das Ausland zu vermeiden? Das ist auf zweierlei Art möglich: Durch Erhöhung der Einnahmen und durch Verminderung der Ausgaben. Die Erhöhung der Einnahmen kann nur durch Ausdehnung des Exportes möglich sein. Dieser Weg aber ist nur zum Teil zu er reichen, weil nach, fachmännischer Berech nung der Export um meindestenS 40 bis 50 Milliarden gesteigert werden mühte. Dies ist aber gänzlich unmöglich, weil wir hierin gerade bei unseren Gläubiger-Staaten auf di« größten Hindernisse stoßen, denn noch nie zuvor haben sie sich mit solch hohen Zollmauern umgeben wie jetzt, um ihre eigene Industrie zu schützen. ES ist daher unbedingt erforderlich, mir allen Mitteln die Einfuhr ausländischer ent behrlicher Waren zu verringern, um dadurch einige Milliarden Mark zu ersparen. Di« folgende Tabelle der wichtigsten deut schen Einfuhr-Artikel gibt ein erschreckendes Bild von der Gröhe der Einfuhr unnötiger ausländischer Waren: Lebensmittel: Einfuhr (in Millionen NM.) Warengattungen noch nicht festgestellt, sie bewegen sich aber ebenfalls meisten- in aufsteigender Linie. t-rs Wetz« 471^ 1N8 6(11,4 1SN 446L Ksichengewächse (Gemüse) 186,4 Obst (nicht Südfrüchte) 178L 188,9 WI 140H 220H Südfrüchte 17S,1 S62F 270H Butter S72L 4«H 467,7 Käse 154L 102,7 106,3 Eier 276H 2S4L 280,2 Fertigwaren > 1»» 1928 Kuwstsetbe 88H 118H Garn aus Wolle S61F 226ä do. ans Baumwolle 878L 2S6H Gewebe ans Seide, Kunstseide 46,1 68^ bo. aus Wolle 87,0 94,8 do. aus Baumwolle 219,8 149,7 Schuhwaren, Lcberwar« S4,4 6Ssi Kautschukwaren 18,4 88,2 Papier, Papierwar« 11,7 28,0 Farben, Lack« 20H 41si sonstige chemische Fabrikate 91H 108^ Don- und Porzellanwar« 0L 18,4 GlaS und GlaSmar« 1Lch 82H Musikinstrumente 7§ Die Zahlen in Fertigwaren für 1929 find Die hier angegebenen Zahlen enthalten zum allergrößten Teil entbehrliche und er setzbare Au slondseinfuhr. Allein der volks wirtschaftliche Schaden, der aus der Ein fuhr dieser ausländischen Waren erwächst ist ein doppelter: Nicht nur, dah er Milli arden Summen verschlingt, die als Kauf preis ins Ausland wandern, «r verdrängt auch die heimisch« Erzeug nisse, di« im eigenen Land« daraufhin kein« Absatz mehr find« und entweder verderb« oder doch zu Zweck« verwandt w«rd«, di« volkswirtschaftlich einer Ver geudung gleichkommm. Das ist z. D. mit dem deutschen Nogg« vielfach der Fall, den man weithin als Vieh» futter verwenden muhte, weil di« überaus große Nachfrage nach dem aus dem Aus land« bezogenen Wetzenbrot s«inen Absatz erheblich einschränkte. Aehnlich verhält es sich mit den Erzeug nissen des deutschen Gartenbaues, die folg« der übermäßigen Einfuhr von Süd früchten und ausländischem Obst zum gute» Teil ohne Absatz zu finden, verkamen. Auch unsere Industrie hat heut« unt« den bestehenden Verhältnissen schwer zu kämpfen. Infolge der unnötig« Nachfrage nach ausländischen Erzeugniss« wird ihr der Absatz eigener War« erhÄlich erschwert, teils ist sie daher zu Arbeiter-Entlassungen gezwungen, teils müssen, die Betrieb« M- gelegt werden und so stellt sich schließlich di« Arbeitslosigkeit als verderbliche Folge der verschwenderischen Einfuhr ausländisch« Erzeugnisse dar. CS ist nicht zu d«rg«ss«, dah tn der Au-laud»- ware natürlich auch d«r Lohn für dm ausländischen Arbeiter steckt, der unsere« deutschen Arbeiter entzogen wird. And so kommt es, dah Millionen deutscher Arbeiter und Arbeiterinnen auf der Straß» liegen, keine Arbeit find« können und des halb mit sich selbst und den WirtschastSver- beitSlosen ganz außerordentlich Herabgemiw hältnissen unzufrieden sind. Andererseits könnt« dies« Zahl der L- d«rt werd«, wenn jeder einzeln« von uni b«strebt wäre, unseren eigen« Erzeugniss«» den Vorzug zu geb«. And welch ein Glück und welch eine Freud« könnten wir dies« Arbeitslos« bereit«», wenn wir ihn« zur Arbeit verhelfen! Wie viel Sonne würde auf unser Volk mehr herabschoin«, wenn es uns gelänge, de» Teufel der Arbeitslosigkeit zu bann«. Wie leicht mühte es z. B. sein: französische Parfüms, Schweizer Schokolade, amerikanisch« Automobil«, holländisches Gemüse, italienische Blumen usw. zu vermeid« rmd darauf M sehen, für dies« Auslandsprodukte unsere deutschen Erzeugnisse zu kauf«. Deutsche Hausfrau«! GS ist nachgewiesen, daß 80 «V» aller Ein käufe durch die Hände der Frauen gehe» Der größte Teil von Euch ist sich bei dem Einkauf gar nicht bewußt, welche ungehear« Verantwortung Ihr übernehmt, wenn Ihr für Such und Euren Haushalt einkauft And wenn es z. B. nur «in Stück Seif« ist, dal Ihr etnkauft dann denkt daran: SS mutz deutsche Ware fetz»! Achtet darauf, dah Euch keine ausländisch« Ware tn die Hand gedrückt wird. Vergeßt nicht, daß täglich Million« Frau« einkaufen und daß all« diese zu sammen dadurch über da- Schicksal unseres Volke- entscheiden. SS liegt tn Eurer Macht, daß Eure Kind« und KmdeSkinder nicht dies« schlimm« Zei ten durchmachen, wie wir sie jetzt «riebe» Denkt über den Inhalt dieser Mitteilung« gründlich nach handelt entsprechend — nicht nur heute oder morgen, sondern dauernd! Deutsche Wirtschaftshilfe, Berlin-Steglitz, Albrechtstr. 48. Deutscher WirtschaftsIchutze.V, NeichSarbettSgemetnschaft zur Förderung des Absatzes deut ¬ scher Ware. 10 Tamara Abramowa batte «in« Kommission aus Ihn aufmerksam gemacht und vorgeschlagen, ih« in di« Tscheka zu wählen. „Frauen sind verflucht schlau« Biester!- hatte ein Kommissar gegrinst. Tamara batte Budaschow alles später erzählt. Warum sie e« getan hatte? — In Tamara lebte eine unendliche Siebe und drohte sie zu verschlingen. Eie Neste Fedor Budaschow und bekannte diese Lieb« offen. Sie sagte es ihm, so rubia und sachlich, wie man eben eine un abänderliche Tatsache feststem. „Ich will nicht, Fedfa, daß Sie mich nun au« Dank barkeit und Mitleid wiederlieben sollen. Ich will da« nicht, bvren Sie wobl!" batte sie ihm aber iedeSmal gesagt, wenn sie seine Bestürzung sab, die ihrem Bekenntnis folgte. Sie wußte, er liebte sie nicht. Er liebte eine andere, die weit draußen in der Welt war. Irgendwo. Wo. konnte er selbst nicht sagen. Einmal batte er davon gesprochen. Budaschow arbeitete in eigenster Mission an einem «ebeimen Plan. Keiner wußte e«, außer — Tamara. Tamara tat, wa» er wünschte. Eie verschaffte ihm Zeich- nungen der Gefängnisse und Listen der Verhafteten. Heute waren sie neu, diese Listen der politischen Verbrecher, — morgen schon wieder alt. Neue kamen hinzu, die alten waren auSgelvscht. — Immerhin, sie verschaffte ihm olle- unter Gefahr ihre» eigenen Leben», weil er e» wünschte. Sie hielt ihn aus dem Laufenden. Er batte Material in d«r Hqnd, da« Aufschluß gab über so manche« Schicksal, von dem man sonst nie erfahren hätte. Das war Gras Fedor Gudqrchow» wahre« Gesicht. Ein mal kam schon der Tag, an dem er nicht mehr tn der schwarzen Lederiovve in sich zuiammenkricch« mußte. Guda'chow sab auf die ttbr ES war Zeit aus die Inseln zu geben Man mußte vorsichtig sein. Vielleicht wurde man wieder beobachtet. Leine Bedanken irrten ab »um Fürst« Kurakin. Jetzt war «« zu spät, ihn aufzusuch«. Er mußt« schon bi« »um Abend warten. „Tamara, sag«« St« Ihrem Vater, daß Genosse Kom missar Kulakow heut« ab«d nicht Mnr Spiel kommt. Er hat zu viel zu Inn!" Tamara nickt« nur. Si« wußte, jetzt ging er wieder. Jetzt war st« wied«r allein und könnt« sich sorgen um ihn. „Komm«n Sie heute aL«nd, Fedsa?" fragt« sie leis«. Er zuckt« die Achsel«. „Ich weiß nicht, Tamara! — vielleicht, wenn ich Z«tt habe, werd« ich kommen. —- „Sie werden heute abend wieder nicht kommen, FediaN sagt« sie einfach. „Ich fühle da«. Ich fühl« mehr, Fedjal Sie spielen ein gewagte« Spiel. Si« machen sich und mich und alle unglücklich, die Si« mit htnetnziehen!" Er sah sie erschreckt an. Eie nickt« nur. „Ich fühle da« ganz klar, Fevlal Irgend etwas wird geschehen!" Sie wandte sich ab und trat an« Fenster. E« wurde frühzeitig dunkel. Der Post« draußen vor d«m hoh«n Bitter tramp«lt« auf und ab. „Auf Wiedersehen, Tamara!" Schweigen war die Antwoort. Dann klappt« die Tür. Schritte hallten auf dem kahlen Korridor. Da« Portal quietschte. „Fedjal" murmelte Tamara Abramow. Und noch einmal ganz leise: „Fedfa!" Und «S klang wie ein unterdrückte« Schluchz«. Wie der Aufschrei eine« todwunden Tiere« tn Nacht und Not. - VI. Fürstin Ekaterina Kurakin « Mnt! Donnernd und stampfend fuhr der Zug in die Bahnhofs halle von Reval ein. Langsam schob sich die Lokomotive bis zum Prellbock vor, stieß zischend und pfeifend den weißen Dampf au» dem kurzen, dicken Hal«, und stand still. Oel tropfte von den großen Lagern und Kuppelungen herunter. Führer und Heizer, schwarzberußt und schmierig, tauchten an den kleinen Fenstern auf und lugten auf den Bahnsteig. Quietschend und knallend wurden Wagentüren aus geschlagen. Lärmend und rufend ergoß sich der Strom der Reisenden aus den Bahnsteig. Revaler Bürger, Frauen und Männer, stand« winkend und grüßend an der Sverre. Lastträger schleppten Koffer und Kisten über d« Perron. Knatternd rollt« der Postwagen heran. Au» «ine» Abteil erster Klasse entstieg Fürst Dwfatepoll- Mirsktz im schwarz« Winterpaletot, einen silbergrau«» Schal nachlässig um den Hals geschlungen. Er half der Fürstin, die nach ihm den Wagen verließ. Si« batte den Hut tief tn» Gesicht gedrückt und ein dichter Schleier lieb nur Unklar da» fein« Profil «rkennen, al» sie sich zurückwandt« und eine» klein«» braun«« Handkoffer in Empfang nahm, den ei« anderer Reisender ihr höflich berabreichte. Ei« haftbarer Biberpelz «mbüllte ihre schlanke Gestalt. Schweigend schritt« sie durch da» Gewühl. Al» sie di« Sperr« verlassen batten, standen sie einen Augenblick zögernd und ratlos. „Lass« Sie «n« im Wartesaal Platz nehmen!" sagt» der Fürst lelse. Ekaterina nickte nur und folgte ihm. Sie traten in de« mit Dünsten und Gerüchen aller Art verhangenen Warte saal, durchquerten ihn und nahmen an einem abkeit» stehenden Tisch am Fenster Platz. D«r Kellner kam und der Fürst bestellte T«e und Gebäck E« war noch am frühen Nachmittag. Fürstin Ekaterina lehnte mit geschlossenen Augen tn ihrem Stuhl. Au» der Bahnhofshalle drangen tn kurzen Intervalle» dumpf die Geräusch« der rangierenden Züge. — Endlich brach Fürst Swjatepolk-Mirsky da» Schwelgen. „Jetzt wären wir bereit» in Reval, Fürstin!" Ekaterina nickte nur und rührte sich sonst nicht. Di« lang« Fahrt von Berlin bi» hierher, die sie ohne Unter brechung »urückgelegt batten, war doch etwa» zu anstrengend für si« gewesen. Sie sühlte eine bleierne Müdigkeit in allen Gliedern und hätte jetzt in dieser Stund« doch nicht schlafen können. Der Kellner brachte den Tee und da» Bebäck und entfernte sich wieder. Am Nebentisch sprach ein dicker Großbauer au« dem Estländiichen mit schmalziger Stimme aufgeregt auf eine Lame ein, die in übertriebener Aufmachung neben ihm iaß und ihm mit einem süffisanten Lächeln zubörte. s (Fortsetzung folgte ern prech Vlasei Ler ÜNchemi i siüiMen mnatl. Äl striez, Str Zeitung ot -ei unver Istrnwr. a Lni Wie losigketi sprüngl Wern Bonner liegen j daß die Person, Der Deutsch, ß!-cu ! K»öen „D ltretsi Notve 38. Erach leiten ten Schu^ aus, j ruhen übun, Poliz Reick» sters Mit i Land« Inha MMgl Zusta würd Kin s Frag in B, irre veror tisch« an d uns Press Be Der Staat gische Bekän sucht, ordim sichtlic der T ML) et gan; Re Di Dum, Oppo sofort 2elte gelch lange di« ' Aow drrfa mit I