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Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188807148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880714
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880714
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-07
- Tag 1888-07-14
-
Monat
1888-07
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.07.1888
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»om Rittergute geschaffenen Spritze, welche auch in Thätigkeit kam! Eie erhielt demgemäß die Prämie. Die »och erschienene Crim- mitschauer Landspritze, die Wahleuer Feuerwehr und die Svritze von Glöjau kamen nicht in Thätigkeit. —li. Bären mal de, 10. Juli. Gestern Abend 8 Uhr 50 Mi», brach i» dem Herr» Mühlenbesitzer Dittes hier zugehörigen Wohn- hause mit Mahlmühle Feuer aus und wurde dasselbe nebst dem daranstoßenden Schneidemühlengebäude eingeäschert, während ei» Heines Stallgebäude, um dem Weiterumsichgreifen des Feuers auf benachbarte Häuser Einhalt zu thun, durch die Löschmannschaften einge rissen wurde. Ueber die Eutstehungsursache ist noch nichts bekannt. Man vermuthet böswillige Brandstiftung. Die Mobilien der Be wohner des Hauses waren nicht versichert. Von auswärtigen Lösch mannschaften waren mit ihren Spritzen zur Brandstelle gekommen: die dienstpflichtigen Feuerwehren der Gemeinden Lichtenau und Hart mannsdorf, sowie die freiwilligen Feuerwehren aus Rothenkirchen, Oberceinitz und Saupcrsdorf. — Am 10. d. M. ist in Lichtenstein ein Einwohner ver haftet worden, gegen welchen der Verdacht vorliegt, daß er seine Ehe frau habe vergiften wollen. — Limb ach, 12. Juli. Vergangene Nacht wurden aus einem auf hiesigem Schützenplatz befindlichen Nestaurationszelt einige Hundert Mark Geld gestohlen. Der muthmaßliche Dieb, ein daselbst in Diensten gestandener junger Mensch, hat das Weite gesucht. X Borna b. Chemnitz, 12. Juli. Am Sonntag, 8. Juli, feierte der hiesige Turnverein „Blankenburg" sein zehn jähriges Stiftungsfest und verband gleichzeitig damit auf dem Turnplatz im Garten des Restaurants „Blankenburg" unter großer Theilnahme der Bewohnerschaft unseres Ortes und unter den munteren Klängen eines Musikchors ein in jeder Weise gelungenes Schau turnen. Von auswärts hatten sich 10 Vereine mit 7 Bereins- fahnen eingefunden. Jeder ankommendc Gastverciu wurde mit Musik empfangen und durch den Vorsteher, sowie eine ausgestellte Ehrenriege begrüßt. Das Turnen des Turnvereins „Blankenburg" wurde mit Freiübungen eröffnet, welche, sicher und gewandt ansge führt, den Turnende» das größte Lob einbrachten. Hierauf folgte Riegenturnen mit einmaligem Gcräthcwechsel und erntete dieses nicht minder Anerkennung. Nachdem nun auch einzelne Mitglieder aus wärtiger Turnvereine durch verschiedene Hebungen Zeugniß ihrer Tüchtigkeit im Turnen abgelegt hatten, traten die Vorturner des Vereins „Blankenburg" zusammen, um ihre Kräfte zu messen, und bewiesen, daß das Turnen in hiesigem Orte von bcivährter Hand geleitet wird, was dem mit der Ausbildung und Ucberwachung be trauten Turuwart Schill zu Dank auzurechncn ist. Alsdann ordnete sich der Turnverein „Blankenburg" und die Fahnenpclotons der andern Vereine zur Abholung der Fcstjuugfraucn aus Künzel's Restaurant, während die übrigen Gäste sich um die reichbekräuztc, vor der „Blankenburg" errichtete Festtribünc aufstcllten. Nach der Ankunft des Zuges nahmen die Festjungfrauen und der Männer gesangverein zu Borna auf der Tribüne Aufstellung und wurde der Festactus durch einen in sicherer Weise von letztgenanntem Verein vorgetragenen Bcgrüßungsgesang eingeleitct, worauf Vorsteher Fischer vom hiesigen Turnverein in gebundener, längerer Rede auf die Be deutung des Tages hinwies, einen kurzen Bericht über den Lebens lauf des Vereins während der verflossenen zehn Jahre folgen ließ, auch derer gedachte, welche sich für das Bestehen desselben aufopferten, und alsdann mit einem „Gut Heil" auf die ganze deutsche Turnerei seine Ansprache schloß. Hierauf überreichte Frl. Görner aus der Mitte der Festjnngfraucn im Name» derselben ein ansehnliches Geld geschenk zum Turuhallenbaufoud, sowie eine prachtvolle Schleife und schmückte auch die Fahne mit einem großen Lorbeerkranz. Dank des Vorstehers und Schlußgesang beendeten die schöne Feier. Der hierauf folgende große Festzug durch den Ort, welcher reichen Kranz- und Guirlaudenschmuck angelegt hatte, nach dem Gasthof „Bornaer Schmiede", woselbst die Vereine noch einige Stunde» in fröhlichster Weise verbrachten, bildete den Schluß des reichhaltige» Programmes, und gingen die Turner mit dem Bewußtsein, ihre diesjährige Prüfung ebenfalls gut bestanden zu haben, aus einander. Man sieht, daß der hiesige Turnverein bestrebt ist, de» edlen Zielen Ver deutschen Turnerei nachzustrebcn, um ein würdiges Glied der deutsche» Turnerschaft zu sein. Möge derselbe auf der von ihm betretenen Bahn weiterschreitcn! — Die Stadt Eiseu berg im Altcnburgischen hält große Stücke auf den Ruf der Wurstigkeit und wie früher die Eiseubcrger Schuhmacher, so sind jetzt die Eisenberger Wurstmacher sehr berühmt. Im vorigen Jahre erreichte die Ausfuhr von Würsten aller Art aus Eisenberg die Höhe von ziemlich einer halben Million Kilogramm. An dieser gewaltigen Production haben sechs Wurstsabrikcn Thcil, welche jährlich ungefähr 5000 Schweine schlachten und viele aus wärtige Delikatessen- oder ähnliche Handlungen mit der beliebten thüringischen Wurst versorgen. Den dortigen Einwohnern scheint eben Alles „Wurst" zu sein. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die greimde imleics DIalles iverdeil ergM, uns wichtige Begebe,ch-ii-,1 glUigg mNiuttikl!-»- Chemnitz, den 13. Juli. —tr. Das Stadtverordneten-Collegiiim trat mit Schluß seiner gestrigen Sitzung in die diesjährige» Ferien ein, welche sechs Wochen dauern. Während dieser Ferien finden Sitzungen des Collegiums nicht statt. — Für die Dauer der Beurlaubung des Herrn Superintendent Pros. Michael, welche von, 11. Juli bis 22. August währt, haben dessen Vertretung in de» Ephoralgeschäften die Herren Archidiaconus Weicker und k. Trautzsch, in den Pfarramtsgeschäften Herr Hilssgeistlicher Michael übernommen. — Schenkung. Ein hiesiger Bürger hat aus Anlaß seines vor Kurzem gefeierte» fünfzigjährigen Bürgerjubilännis zum Fond für Erweiterung des Georghofpitales 600 Mk. geschenkt mit dem Wunsche, daß sein Name nicht genannt werde. Der Rath beschloß in einer seiner letzten Sitzungen die An nahme des Geschenkes unter Ausdruck des Dankes für dasselbe. — Die Anwes cnheit der amerikanischen Käufer, so schreibt man dem „L. T." aus Chemnitz, aus welche die hiesige Strumpf- und Handschuhfabrikation so große Hoffnungen gesetzt hatte, war diesmal nicht von so großem Einflüsse aus das Geschäft, wie man erwartet hatte; denn die von denselben gegebenen Ansträge sind diesmal nicht so bedeutend, als zu anderen Jahren. Maßgebend für den weiteren Verlauf der Winter- jaifon ist dies jedoch nicht, weil doch immer Nachbestellungen kommen und weil auch noch andere Käufer hier eintrcffen- Daß sich die Tricotfabrikatio» immer neue Gebiete »nterthänig macht, läßt sich daraus erkenne», daß, wie die „Leipziger Monatsschrift für Textil-Jndustrie" mittheilt, eine Berliner Firma de» Tricotstoff auch zur Anfertigung von Hausjäckchen für Herren verwendet und damit auch ein glänzendes Geschäft macht, da der Preis eines solchen Jaqnets nur ö—7 Mk. beträgt. —In. Ausflug der Sparvereine zu Chemnitz. Alle diejenigen Personen, welche sich an dem, Sonntag, den 22. Juli stattfindcnde» ge meinschaftlichen Ausflug der hiesigen Sparvereine in das Vogtland bethciligen wollen, werden im Interesse der genauen Uebcrsicht, der Bestellung der Fahrbillets zum Extrazug re. gebeten, die Thciluchmcrkarte» bis Sonn tag, den 15. dss. Mts., Abends zu lösen. Den Verkauf derselbe» habe» die Herren Restaurateure Brüx, Brückenstr., Sehfert (Harmonie), Wiesenstr., Vogt (Hoffnung), untere Georgstr., wie auch die Herren H. Zimmermann, Kaiserstr. 5, Pt., R. Händel, Kappel, alte Friedrichstr., und Buchbinder O. Ehrhardt, Gablenz, Hauptstr., gütigst mit übernommen. Das Programm des Ausflugs ist Folgendes: Sonntag früh '/-6 Uhr fährt der Sonderzug, der auch auf der Nicolaistation hält, vom Hauptbahnhofe ab, und 7 Uhr 26 Min. kommt er in Reichenbach an. Daselbst wird im Conccrtgartcn der Turnhalle ein Frühschoppen getrunken. Dan», um 9 Uhr, wird eine Fnßparthie durch Mylau nach der Göltzschthalbrücke angetreteu, bei welch' letzterer man um 10 Uhr anzulangen gedenkt. Die Parthie wird durch das romantische Göltzsch- thal fortgesetzt bis zum Restaurant „Zum Göltzschthal." Von da weg Ab marsch mit Musikbegleitung nach dem „Tivoli" in Greiz, wo Mittagsesse» unter Tafelmusik und Tafellied genommen wird. Für Nachmittag '/,3 Uhr ist ein Spaziergang über die „Schanze" durch den fürstlichen Park nach dem Restaurant „Hirschstein" geplant, für '/,6 Uhr des ferneren ein Tänzchen im ..Tivoli", und die Rückfahrt Derjenigen, welche an, Sonntag wieder nach Hanse sich begeben wollen, geschieht Abend S Uhr K Min. NtittekS Sonder- zuges, der um 11 Uhr 33 Min. in Chemnitz anlangt. Man beachte übrigens das auf die Extrasahrt bezügliche Inserat in heutiger Nummer. —Ir.. Bon HundstagShitze zu reden, scheint uns dies Jahr sehr wenig vergönnt werden zu sollen: eher könnten wir, in Ansehung der jetzigen Witterungsverhältnisse, den Spieß nmdrehen und von „Hundstagskälte" spreche». Durch den unaufhörliche» Regen, der nun seit dem Siebenschläfer Tag für Tag vom Himmel strömt, mit nur kurzen Unterbrechungen, ist die Temperatur allgemein so tief herabgedrückt, daß man recht gut den Ueberzieher vertragen kan». Nicht nur in unserer Gegend ist es dermaßen bestellt, und auch das Schlimmste haben wir »och nicht auf dem Halse. Aus vielen deut schen Bädern, Sommerfrischen und Erholungsorte» kommen endlose Klagen über das kühle Wetter und die andauernden Regengüsse. Aus der Schneekoppe waren in der Nacht zum Donnerstag stürmische Schncesälle bei 2 Grad Kälte. Die Fenster auf der Windseite zeigten eine Eisschicht von 1 Millimeter Stärke. In den Thälern waren nur 2 Grad Wärine. In England herrscht ebenfalls außergewöhnliche Kälte. In viele» Theilen Großbritanniens hat es geschneit. Im Seenbezirk und in den schottische» Hochlanden haben die Berge weiße Spitzen. Auch im höheren Erzgebirge fiel bereits Schnee, und wir in Chem nitz haben gleichfalls die beste Aussicht, Winter mitten iin Sommer zu be kommen, wenn es so fortgeht. — Im Bahnhof befindet sich folgender Anschlag: „Bon Freitag, den 13. Juli, an bis spätestens Freitag, den 20. Juli d. I., fahren sämmt- liche Personenzüge der Riesaer Linie, sowie die Leipziger Courierzüge Nr. 777 und 776 und der Limbacher Personenzug Nr. 471 an dem unteren Hauptperron, bez. an der Annaberger Kopfstation aus und ein". Diese An ordnung hat ihre Veranlassung in dem Tunnelbau, dessen Gewölbe jetzt unter der Riesaer Kopsstatiou fertiggestellt werde» soll, nachdem das seitliche Maucrwerk schon seit mehreren Tagen fertig geworden ist. Es sind in. Ganzen jetzt drei Geleise gesperrt: Haupt- und Rangirgeleis der Riesaer und das Rangirgeleis der Frankenbcrger Kopfstation. Die Erdarbeitcn sind inzwischen auf der westlichen Seite bis dicht an das Annaberger Kopfgcleis vorgeschritten. *— Verbrannt. Vergangene Nacht gegen 2 Uhr begab sich eine am Plan bei ihrem Vater wohnhafte Ehefrau, mit einem brennenden Talglicht versehen, nach dem Abort. Bald darauf hörten einige Bewohner des Hauses auf dem Trcppcnflur ein lautes Wimmer». Gleich darnach fand man die obengedachte Frau, welche die Treppe hinabgefallc» sein mutzte, aus dem Rücken liegend und über und über brennend. Man übcrgoß die Unglückliche sofort mit Wasser und befreite sie von den »och brennenden Kleidungsstücken. Hierauf trug man die bewußtlose und am ganze» Körper mit schweren Brand wunden bedeckte Frau nach ihrer Wohnung, von wo sie auf ärztliche Anord nung mittelst Krankenwagens nach dem Stadtkrankenhanse transportirt wurde. —* Diebstähle. In einem Hause an der Kronenstraße waren ans verschiedenen Kellern vor einigen Tagen ans einem irdenen Gefäß für 1 M. Preißelbeeren und ein größeres Stück Schweizerkäse gestohlen worden. Der Verdacht lenkte sich auf einen in den, Hanse beschäftigten Laufbursche». Der Angcschuldigte war aus Vorhalt auch geständig, die Diebereien ansgeführt und die gestohlenen Eßwaareu verzehrt zu haben. — Einem Ziegelarbeiter war vor einigen Tagen ans einer Ziegelei ans dem Sonnenberge eine silberne Cylindernbr mit Messingkctte gestohlen worden. Der Dieb wurde in einem 9jährigen Schnlknabe» ermittelt. Derselbe hatte die Uhr auch »och im Besitz, die Kette dagegen gtgen einen Federhalter verlanscht. Stadtverordneteu-Ditzuug vom 12. Juli 1838, Abends 6 Uhr. Der Vorsitzende, Herr Viccvorstehcr Oscar Ancke, eröffnote die Sitzung mit einer dem Gedächtniß des so plötzlich verstorbenen Herrn Commcrzienrath Stadtrath Illing gewidmeten Ansprache, welche das Collegium stehend anhörte. Der Redner gedachte der viele» Verdienste, welche der Verstorbene sich um das Wohl unseres Gemeindewescns erworben hat, und schloß mit den Worten: „So lange Bürgers!»» und Bürgcrtugendcn in den Mauern unserer Stadt walten, wird das Andenken des Verstorbenen in Ehren gehalten werden." Weiter thcilte der Vorsitzende einen Beschluß des Raths mit, nach welchem betreffs des Befahrens der Fußwege mit Kinderwagen die Straßcnpolizei- ordnung als hinreichend erachtet worden ist. Von der Polizcidirektio» sei die Schutzmannschafl angewiesen worden, die Handhabung der daraus bezüglichen Bestimmungen in milder Weise zu üben, weiter sei aber aus der Mitte des Nathscollegiunis der Wunsch ausgesprochen worden, daß an den Promenaden Tafeln angebracht werden möchten, aus denen verboten wird, mit Kinderwagen neben einander zu fahre». Das Collegium nahm davon Kenntniß. Gleiches geschah auch mit den anderen Eingängen. Schließlich wurden in die für die Scdanfeicr einzusctzcnde Deputation seitens des diesseitigen Collegiums die Herren St.-B -V. Jnstizrath Or. Enzmann, Ancke undDollsus gewählt. Berichte des Berfassungsausschusses über; a. den Rathsbeschluß, das Schlasjtellenwcsen betreffend. (Res. Herr St.-V. Gnst. Oehme.) Das Collegium erklärte sich mit dem Rathsbeschlusse ein verstanden. b de» Rathsbeschlnß, die Aufkündigung des mit Herrn Kern am 28. Oktober 1880 abgeschlossenen Miethvcrlrags und die Abschließung des mit Frau vcrw. Mehner hierselbst entworfenen Micthvertrags, sowie die Ver- willigung des hierdurch erforderliche» Mehraufwandes betreffend. (Nef. Herr St.-V. Carl Beyer.) Die Räume der Polizeibezirkswache (Chemnitz-Schloß) reichen zu diesem Zwecke nicht mehr aus, weshalb diese Veränderung geboten ist. Das Collegium beschloß, dem Beschlüsse des Stadtralhes aus Kündigung des mit Herrn Kor» am 28. Oktober 1880 abgeschlossene» Miethvcrlrags und Abschließung des entworfenen Micthvertrags mit Frau verw. Mehner unter Verwilligung des erforderliche» Mehiauswandes beizutretc», und die Mitvoll- ziehnng der hiernach anSzufertigendcn Vcrtragsnrkuude geschehe» lassen. o. den Rathsbcschluß, die nachträgliche Aufnahme von 3 Beamte» der Johannisparochic in die Pensionskasse für Beamte der Stadt Chemnitz bctr. (Res. Herr St.-V. V. Littmann.) Das Collegium beschloß, dem Naths- bcschluß, die nachträgliche Aufnahme von 3 Beamten der Johannisparochic in die Pensionskasse der Stadt Chemnitz betreffend, beizntrete». ci. die Rathsvorlagc, das Statut über die Schlachtvieh- und Fleischbeschau in Chemnitz betreffend. (Ref. Herr Sl.-V. Liebe.) Das Collegium beschloß, dem Rathsbeschlusse bcizntretcn und 8 4 des fraglichen Statuts in der vor- geschlagenen neuen Fassung zu genehmigen. Berichte des Kontrollausschusscs über: ». das Gesuch des Tischlerwerkmeistcrs Franz Ludwig Herkommcr aus Sebastiansbcrg in Böhmen »m Ausnahme in den sächsischen Staats- unterthancn-Verband. (Nef. Herr St.-V. Emmerich.) Das Collegium er klärte, daß die nach 8 8 sub 2, 3 und 4 des Reichsgesetzes vom 1. Juni 1870 erforderlichen Bedingungen bei dem Gesuchsteller vorhanden sind. b. die Rechnung der Dienstbotenkrankenkasse auf das Jahr 1887. (Ref. Herr St.-V. Emmerich.) и. die Rechnung der Verwaltung des Grundbesitzes innerhalb des Stadtweichbildcs auf das Jahr 1887. (Ref. Herr St.-B. Schubert.) ä. die Rechnung der Straßenbeleuchtung aus das Jahr 1887. (Res. Herr St.-V. Hncndel.) o. die Rechnung der Feuerlöschkasse auf das Jahr 1887. (Ref. Herr St.-V. Scheidhaucr.) t, die Rechnung der Sparkasse ans das Jahr 1887. (Ref. Herr St.-V. S ch äffer.) g. die Rechnung der bei der Sparkasse erzielten Uebcrschüsse auf das Jahr 1887. (Res. Herr St.-B. Sch äffer.) I>. die Rechnung der verschiedenen Einnahmen und Ausgaben auf das Jahr 1887. (Nef. Herr St.-V. Roihe.) Diese Rechnungen wurden genehmigt. 4. Berichte des Finanzausschusses über: ->. den in letzter Sitzung abgesctzten Gegenstand, den Rathsbcschluß, ver schiedene Verwilligungen für das städtische Krankenhaus betreffend. (Ref. Herr St.-B- Dollsus.) Das Collegium genehmigte die beabsichtigten Nen- und Erweiternngsbante», darunter eine massive Baracke für 40 Bette», und verwilligte die hierzu erforderlichen Summe» von zusammen 35,800 Mk. b. de» Rathsbcschluß, der Verkauf einer Baustelle an der Müller- und Elisenstraßc an Herrn Maurermeister Theodor Bnrkhardt hierselbst. (Ref. Herr St.-V. Carl Witzsch.s Das Collegium beschloß, unter Beitritt zum Rathsbcschluß, die an der Ecke der Elisen- und Müllcistraßc gelegene Bau stelle an Herrn Maurermeister Theodor Bnrkhardt um de» Kaufpreis von 20 Mk. für den <i>» zu überlassen und die Mitvollziehung des Kaufvertrages durch den Herrn Vorsteher des Collegiums s- Z. geschehen, zu lassen. e. den Rathsbeschlnß, das Postulat von 5500 Mk. zur Äeschleußuna der Schulgasse betreuend. (Ref.' Herr St.-B. 1>>-. »>oä. Zimmcrma»».) Hierzu bemerkte Herr Protze, daß es bei der schmalen Beschaffenheit dcr Schulgassc jedenfalls gut sei, dafür zu sorge», daß vor Inangriffnahme des SchlcußcnbancS diejenige» Bauten beseitigt werden, welche s. Z. auf Wider ruf genehmigt worden sind. Dieser Ausspruch wurde zu Protokoll genommen und hieraus beschloß das Collegium, 1. die Herstellung einer neue» Hanpt- schleuße in der Schulgasse nach dem vorliegende» Plane vom 5. Juli 1888 geschehe» zu lassen; 2. die erforderlichen Kosten von 5500 Mk. ans Anlcihe- mitteln zu bewilligen. ä. den Rathsbeschluß, die Kauf- und Tauschverträge mit den Herren Ernst Bernhard Müller, Carl Wilhelm Haas«, Friedrich Julius Wcrrmann, Carl Wilhelm Neubert genannt Nüßncr, Johann Gottlob Kern, Com mcrzienrath Eduard Leopold Beyer und Heinrich Theodor Liebäu, aller seits hier, betreffend. (Nef. Herr St.-V. Carl Uhligl Das Collegium be schloß, 1. die Abkommen mit den Herren Joh. Gottl. Kern, Cominerzienrath Ed. Leop. Beyer und Heinrich Theodor Liebau zu genehmige»; 2. die Kaus und Tauschverträge niit säuimtlichcn obengenannten Grundstücksbesitzern, Müller, Haase, Wcrrmann, Neubert, Kern, Beyer und Liebau, mitzuvollziche». o. den Rathsbeschlnß, die Mitvollzichung des Tausch- und Kaufvertrags der Stadtgemeinde mit den Herren Gebrüder Schwalbe betreffend. (Res. Herr St.-V. Heinrich Lindner.) Das Collegium sprach die Genehmigung zur Mitvollziehung des Tausch- und Kaufvertrags der Stadtgemeinde mit den Herren Gebrüder Schwalbe aus. к. die Rathsvorlage, de» Verkauf einer Baustelle an der Bernsdorferstraße betreffend. (Ref. Herr Gt.-B. Beruh. Wagner.) DaS Collegium beschloß, dem Rathsbeschlusse beizutreten und den Verkauf der an der BernSdorfecstraße gelegenen, im Situationsplane Blatt 1b der Acten mit II bezeichneten Bau stelle an Herrn Ludwig Robert Trip ler, hier, zum Preise von 14 Mark für den gm zu genehmigen, sowie die Mitvollziehung deS Kaufvertrages s. Z. durch den Herrn Vorsitzende» geschehe» zu lasse». a. den Nathsbeschluß, die Feststellung der Baulinie an der Carolinenstrahr betreffend. (Ref. Herr St.-V- Rechtsanw. Müller.) Das Collegium be schloß, unter Beitrnt znm Rathsbeschluffejvom 2. Juli 1888 sich damit einver standen zu erkläre», daß aus der südlichen Seite der Carolinenstraße die jetzige Hausbaulinie als Baulinie bis zum Neustädter Markt fortgesetzt und auch die Durchführung von Vorgärten von 8,50 m Breite bis dahin vorgesehen werde. Schluß der öffentlichen Sitzung '/.,8 Uhr- Hieraus geheime Sitzung. —tu. Gerichtshalle. Schwurgericht Chemnitz. (Bors.: Herr Landgerichtspräsident Brückner.) —tu. 12./7. Der schon mehrfach vorbestrafte Handarbeiter Johann Bintner aus Schön wald i. Böhmen war des Meineids angeklagt, wäh rend der 30 Jahre alte, noch unbestrafte Zimmermann Friedrich Wilhelm Friede! aus Wittgensdorf, zuletzt in Chemnitz (Schloß) aufhältlich, und dessen 29 Jahre alte, bisher noch unbestrafte Ehefrau Ernestine Pauline Friebel aus Kleinolbersdorf der Anstiftung znm Meineid beschuldigt waren. Friebel ist am 16. Februar d. I. vom hiesigen Schöffengericht für schuldig erachtet worden, in der Nacht zum 19. Dezember 1887 den Eisen dreher August Conrad mit einem Instrument (jedenfalls einem Feuerwehr beil) aus den Kopf geschlagen und nicht unerheblich verwundet zu haben, und deshalb ist er zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Er wendete hiergegen Berufung ein und benannte nun mit einem Male seine Frau und Bintner als Entlastungszeugen dafür, daß er Conrad nur eine Ohrfeige ge geben und dieser infolgedessen hingefallen sei. Dabei sollte sich Conrad, die schwere.Kopfverletzung zugezogen haben. In der vor der vierten Straf kammer am 23. März d.J. abgehaltcnen Berufungsverhandlung bezeugten die Genannten dies auch, aber nur Bintner wurde vereidet, die verehel. Friebel nicht. Bintner kam nun wegen Meineids in Untersuchung. Er leugnete seine Schuld. Schließlich hat er aber doch sein Gewissen beschwert gefühlt und ein freiwilliges Geständnis) abgelegt, daß er eidlich grundfalsche Angaben gemacht hat. Er sei aber hierzu von dem Friebelschen Ehepaar verleitet worden. Auch heute hielt er seine Angaben ausrecht und hiernach muß namentlich Friebel ein ganz gottloser, jeden edlere» Gefühles barer Mensch sein. Die verehel. Friebel war außerdem noch beschuldigt, versucht zu haben, ein Mädchen, welches bei ihr s. Z. wohnte, in derselben Sache zu falschen An gaben vor Gericht zu verleiten, obgleich dasselbe ebensogut wie Bintner von dem ganzen Vorgang auch nicht das Geringste gesehen hatte. Friebel's stellten jede Schuld in Abrede; durch die Beweisaufnahme wurden sie aber schwer belastet. Die Geschworenen überzeugte» sich durch die Beweisaus- aufnnhme von der Schuld sämmtlicher Angeklagten, bejahten daher sämmtliche Schuldfragen und demgemäß verurtheilte der Gerichtshof: Bintner zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus, 5 Jahre» Ehrverlust, Friebel zu 2 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und die verehl. Friebel zu 2 Jahren 6 Monaten Zucht haus, 5 Jahre» Ehrverlust, sämmtliche Angeklage auch zur dauernden Eides- Unfähigkeit. Vertreter der kgl. Staatsanwaltschaft: Herr Oberstaatsanwalt Schwabe. Vertheidiger: die Herren Rechtsanwälte Hösel und >><-- Lin dner-Chemnitz. Obmann der Geschworenen: Herr Kaufmann Bothfeldt-Chemnitz. Standesamtsnachrichten. Glösa. ^ Angemeldet wu^en in der Zeit vom 30. Juni bis 6. Juli: Geboren: Ein Sohn: E. R. Höppner, Strumpfw. in Borna. F. A. Renner, Fabrikarb. in Glösa. A- Schanerhof, Handarb. in Glösa. Eine Tochter: C. H. Friebel, Eisenbohrer in Furth. R- H. Auerbach, Müller in Draisdorf. F. M. Riedel, Bäckermstr. in Borna- G. M- Köhler, Handarb. in Draisdorf. CH. F. Steinbach, Fabrikarb. in Glösa. Eheschließungen: O. B. Georgi, Zimmermann in Glösa, mit A. M. Grünzig, Weberin in Heinersdorf. Gestorben: Ein Sohn: I. H. Seifert, Handarb. in Furth, 2 M- I- T. Richter, Handarb. in Borna, 1 M. C- F. Treipmann, Polizcidiener in Borna, 9 M. C. F. Richter, Fabrikarb. in Furth, todtgeb. Eine Tochter: C H. Friebel, Eisenbohrer in Furth, 3 T. Kirchennachrichten. Auerbach b. Thum. Am 7. Sonntag nach Trinitatis, den 15. Juli: Vorm. 8 Uhr Predigt gottesdienst mit Beichte nach der Predigt. Am 8. Sonntag »ach Trinitatis, den 22. Juli: Nachmittags 1 Uhr Gottesdienst. ,> Getauft: Max Emil, S. des ans. Str. Karl Alwin Drummer. Oswin Theodor, S- des Strumpfw. Friedrich Gustav Flohrer. Begraben: Olga Magdalcne, T. des Str. Christian Friedrich Weis- bach, 1 M. 12 T- Ein todtgeb. S. des Maurers Friedrich Max Kuniß. Robert Paul, S. der „»verehel. Anna Marie Drechscl, 4 M. 5 T. Johanne Christiane Schrciter, 77 I. 4 M. 20 T. Max Emil, S. des ans. Str. Karl Alwin Drummer, 7 T. Schlacht- und Viehhof zu Chemnitz. I Vom 12. Juli. Austrieb: 44 Rinder, 359 Landschweine, 387 Kälber, 122 Hammel. In Rindern, Kälber» und Hammeln war das Geschäft langsam, i» Schweinen mittelmäßig. I» Kälbern wurde der langsame Geschäftsgang wesentlich durch den allzu große» Auftrieb verursacht. Das sehr langsame Kälbergeschäft hatte auch bedeutend billigere Preise zur Folge. Preise: Rinder: I. Qnal. 54-56 Mk. und H. Qual. 45—48 Mk. für 100 Pfd. Fleischgewicht. Landschweine: 100 Pfund Lebendgewicht bei 40 Pfd- Tara per Stück 42—45 Mk. Kälber: 100 Pfund Fleischgewich! 50—53 Ml. Hammel: 100 Pfund Lebendgewicht 28—30 Mk. Telegraphische Nachrichten. (Nach Schluß der Redaktion eingetroffen.) Wiesbaden, 13. Juli, Mittags. Der Kronprinz von Serbien wurde heute Vormittag kurz nach 10 Uhr dem hiesigen Polizei-Präsidenten übergeben. Für den redactioncllen Theil verantwortlich: Franz Götze in Chemnitz, Für nicht erbetene Zusendungen ist die Verlags-Expedition nicht verbindlich. Nachdem der Unterzeichnete Gemcinderath beschlossen, im hiesigen, Gemeindebezirke die Untersuchung des Schweinefleisches auf Trichinen obligatorisch einzuführen und das hierüber aufgestellte Regulativ die Genehmigung der hohen Behörde gefunden hat, wird hierdurch be-'> kannt gemacht, daß dasselbe mit 1. d. M. in Kraft getreten ist. Als Trichinenschauer ist der Strumpswirker Friedrich August Haustein hier in Pflicht genommen worden, und ist derselbe recht-' zeitig vor dem Schlachten der Schweine in Kenntniß zu setzen. Gornsdorf, den 12. Juli 1888. ' Der Gemeinderath daselbst. ' Lümmel, Gei».,Vorst. Die gn0886 äotnvimm-tialls ' ALLiinvi- iiml ILiiuikvi» Ist xoötkiet »i» HViielevntuxvi» von tk» ül» <1— 8 U)I»r Ht»«u«l8, 8«iiutu8„ ,, „ « LS „ SLIttUK«, clie Ideinv Lokwimm-llalle Liiir ii»<l LL»«L«I»ei» »ii ^Vovlivulaxsvi» v«» Lon» 1« LS TU»» SLttt., «i»«L 2— « „ Das PVKsser kür äis Laaoins zvirä aus äsr stäät. IVasssr-, loitunZ entnommen unä unk 20 Oruä U. erzvürmt. 16 Färberstratze 16. Neue Sounen- und Regen schirme wert», verkauft zu äußerst bill. Preise». Nur eignes Fabri kat. Reparaturen, sowie alle Arten Bezüge schnell und billigst. ^nrr«8t 8oi»n»i«it, 16 Färberstrcche 16. SLU8IK! Clavier und Geige empfiehlt Ll. L,«»»vr, Bernsbachstr. 27. Volltienings, sehr schöne große Fische, em pfiehlt mit 5 Pfg. pro Stück , > V»i-I Lr»ii«v, Bachgasse 6.
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