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Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188807132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880713
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880713
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-07
- Tag 1888-07-13
-
Monat
1888-07
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.07.1888
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WWWM^ I» cenadiere M!« ' König segne " stand König , und höheren kronprinzessin " und Prim sich herzlichst, en eine Weile ron stattfand, rde zn Pferde' Vom Bahnhof »rationen und ure Menschen- Zchloß waren »mals Schüsse Hymne. Die ihm aus dar »n Gäste nach, lvsse begleitet., c schwarz ge- resden liißl er Glasfabrik ald vollendet« sein Personal nnendes Zeug- iiiselben Zweck ^ Sknlpturarbeit «gesellt. Von astssitze. Dem, ersonal ist da- lag wurde der und der Gai- hhvf in feier- ich hierzu eine ! Vertreter der nister Freiherr n Staatseisen- zcr langjährige ichnft, Graf zu : an der Ent- Für den ersten, Zelt aufgebaut, in Wetter von 4r. Gcorgi ge- ann der Rund- s, wobei Herr 1 und Erlänter- i Anlagen und Anspruch und daß mit dem roßartiges und ns der hiesigen nern sofort ein s, wie sie sich geführt wurde, scn geschlachtet, r schmackhaften Anzahl Kälber ge Erweiterung > enlfallcn auf e Erweiterung? lcr Erweiterung >821 Pu. Die übcrhängcndeii Stück Großvieh der Viehmarlt welchen unge- Die Großvieh- ,n einer Tages- eschlachthalle für «soviel Kleinvieh. :ilich noch nicht eßlich des zur 4414,130 Mk.. 1,446,576 Mk., l Ack. auf den ues erwachsenen iciienznchter- u, Lcipnih und mlnng Sonntag, >ause" in Colditz hre Betheiligung ;cn war es ihm, ich feinein Lager, i sie nach seinem r. Eine männ- Schritte wurden j leicrncn Schlafe,, e Anstrengungen wachte, kam ihm I er. Der frischt natieten Lebens' inderschön. Das »genden MeereS- l ein Kranz von mm von zarten, ic pfeilgeschwind len hin, und die iigurcn geformt, sie den Zurück- den. Er schloß z in und und ort der Alten,' Abschied nahm. ber Zerstreuung n, während die ohne einen ver« ,nn den Vorträgen zugesagt haben, so wird sich das Programm für diese Versammlung zu einem außerordentlich interessanten und reich haltigen gestalten. Zu den Vorträgen und Verhandlungen hat jeder Bienenfreund freien Zutritt. — Von der Sächsisch-Böhmisch-B-ayrischen Grenze. In Ermangelung der in den meisten Familien seit Wochen gänzlich aufgezehrten Kartoffeln ist unsere Grenzbcvölkerung auf Mehlspeisen angewiesen. Die nach Roßbach und Asch führenden Zugänge werden daher den ganzen Tag nicht leer von denen, die das Mehl in Sechs- pfundsückchen über die Grenze bringe». Ein bayrischer Grenzauf seher zählte jüngst an einem Sonntag Nachmittag 175 Personen, welche Mehl aus Roßbach geholt hatten. — Am Dienstag brachten die Gendarmen von Bobenneukirchen und Untertriebel einen Transport fügen. Liegcnncr über die bayr. Grenze. Nur ungern folgte die Karawane, welche aus 10 Personen bestand, den Männern des Ge setzes, und hatte gewiß beabsichtigt, die Grenzdörfer noch etwas ab zustreifen. An Geld fehlte cs der Gesellschaft freilich nicht; denn das Hofor und Oclsnitzer Bier wollte ihnen durchaus nicht Zusagen. Sie verlangten Lager- oder Bockbier und wollten gern für das Glas Mk. bezahlen. — Zwickau. Dem seit über 30 Jahren in der chemischen und Steinzeugwaarcnfabrik der Firma Fr. Ehr. Fickcntscher hier beschäftigten Fabrikarbeiter Herrn Christian Friedrich Beutner ist aus Anlaß langjähriger treuer Arbeit in einem und demselben Gewerbsetablisse- ment vom Königl. Ministerium des Innern die große silberne Me daille für Treue in der Arbeit verliehen worden. — Für das am 19. August hier stattfindende große Gauturnfest ist folgende Turn ordnung festgestellt worden: Aufmarsch; 8. Freiübungen in zwölf Folgen ; 6. Abmarsch; v. Mustcrriegenturuen; 8. Sondcraufführnngeu; 1^. Turnspiele; 0. Wettturnen am Reck, Barren und Pferd; Ü. Ring kampf. Die Gaurathsmitglieder, Kampfrichter und Wettturner treffen bereits am 18. n. M. ein und erhalten Freiquartiere, deren gegen 150 benöthigt sein werden. — Oberschlcma, 11. Juli. Auf die nothwendiger Weise gestern zur Versteigerung gekommene Buntpapierfabrik zu Oberschlema (Aktiengesellschaft in Konkurs) hat Herr Fabriksbesitzcr Gnst. Toelle in Nicdcrschlema das Mcistgebot gcthan (85,000 Mark). Die Zu stimmung des Gläubigerausschusses hat vor dem Zuschläge zu erfolge». Die übrigen Gebote bewegten sich von 80,000 herab auf 50,000 M. Höhere Gebote werden im Laufe einer Woche angenommen, doch hat Herr Tocllc das Vorkaufsrecht. — Schö »eck. Am Dienstag Abend kurz nach 10 Uhr ertönte in unserer Stadt wiederum Feuerlärm. Sechs sogenannte Pöhl- schcunen, von denen erst vor Jahresfrist drei dem verheerenden Elemente zum Opfer fielen, standen an zwei verschiedenen Punkten in Flammen. Dem thatkrästigen Eingreifen unserer schnell hinzngceilten Feuerwehr gelang es, ein weiteres Umsichgreifen des Feuers zu verhüte» und die in unmittelbarer Nähe stehenden zwei neucrbauten Scheunen zu retten. Wenn man bedenkt, daß seit vorigem Sommer drei Scheunenbrände vorkamen und dadurch 15 Scheunen eingeäschert wurde», so kann man sich der Muthmaßung nicht erwehren (im jüngsten Falle war cs sichtlich), daß hier ein ruchloser Verbrecher feine Hand im Spiele hat. Hoffentlich gelingt es recht bald, dem frevlerischeu Treiben dieses gefährlichen Brandstifters für immer Einhalt zn thun. — Marie »berg, 11. Juli. Von den 23 Herren, die sich um das hiesige Schuldirectorat beworben haben, hat der Stadtrath als Collaturbehörde folgende 3 zur engeren Wahl vorgeschlcigeu: Schuldirector Rudolph in Schöncck, Schnldirector Sattler in Marien thal bei Zwickau und Schnldirector Seiler in Schalkau (Meiningen). Die genannte» Herren sind sämmtlich Candidaten des höheren Schul amts und vorzügliche Empfehlungen stehen ihnen zur Seite. I» nächster Zeit werden dieselben sich hier einer Schnlprobe unterziehen, und hierauf erfolgt die Wahl von Seiten des Schulansschusses. — Die Geistlichen der Diocese Stollberg haben es sich neuerdings zur Aufgabe gemacht, alle Grabdenkmäler von den Fried höfen fernzuhalten, welche nach ihrer Anschauung dem christlichen Charakter widersprechen. Um die Aufstellung von Urnen, abge brochenen Säulen, Engeln mit umgekehrter Fackel und zersplitterten Baumstämmen, in denen die Vertreter der Orthodoxie etwas durch aus Unchristliches erblicken, künftig zu verhindern, verlangen dieselben eine strenge Censur hinsichtlich aller Zeichnungen von Grabsteinen sowie der in Vorschlag gebrachten Inschriften. Die Kirchcnvvrstände sind deshalb seitens der Diöccsanversammlnng aufgefordcrt worden, in einer baldigst aufzustcllenden Gottesackcrordnung diesen Wünsche» Rechnung zu tragen. — Stoll berg. Unter dem Viehbestand des Gutspachtcrs Heinrich Ernst Mehlhorn in Hoheneck, Br.-Kat. Nr. 4, ist die Maul und Klauenseuche ausgebrochcn. — Mittweida. Sonnabend und Sonntag, den 14. und 15. Juli, wird das allgemein beliebte Sommerfest in den Parkanlagen des Technikums abgehaltcu werden. Die mit der Anordnung des Festes beauftragten Deputationen werden cs auch diesmal nicht fehlen lassen, das Programm so ansprechend als möglich zu gestalten. Es wird in mannigfacher Weise Neues geboten, namentlich findet aber Während er trank, schüttelte er mehrmals sinnend den Kopf. Es fiel ihm auf, daß die Alte gesagt hatte, Anna ließe den Herrn Werner, nicht den Gemahl grüßen. Der Kaffee wollte ihm nicht schmecken und unmuthig setzte er die Tasse ab, fuhr gleich darauf in die Stiefeln, zog hastig den Ueberzieher an, warf den Hut ans den Kopf und schickte sich an, die Wohn ung zu verlassen, um einen Spaziergang am Strande entlang zu machen. Beim Hinnntcrsteigen der Treppe faßte er beinahe mechanisch nach der Seitentasche seines Rockes, wie um sich zu überzeugen, ob sein Taschenbuch, welches sein gesammtcs Vermögen enthielt, noch vorhanden sei. Er hatte das Geld anfangs im Schreibsecretär anfbcwahrt, es dort aber wegen des defecteu Schlosses nicht für sicher genug gehalten und es deshalb in der letzte» Zeit bei sich getragen, nur so lange, bis die Reparatur des Schlosses beendet sei» würde; aber mit dem Ausdruck des wildesten Entsetzens in den todesblasscn Zügen blieb er plötzlich wie in die Erde gewurzelt stehen. Das Taschenbuch mit seinem werthvollen Inhalte war verschwunden. Nathlos stand er eine Weile wie in völliger Abwesenheit jedes Gedankens. Daun stürmte er die Treppe wieder hinauf, verschloß in fieberhafter Hast die Thür feiner Wohnung und begann jeden Winkel auf das Sorgfältigste zu durchsuchen. Fortsetzung folgt. für diese- Mal die Illumination der ganzen bisherigen TechnikumS- gebäudeS statt. Die Musikvorträge werden von zwei Mnsikchören, die Gesangsvorträge vom Gesangverein „Liederhain" ausgeführt, während im Restaurant Schillergarten ein drittes Musikchor concertirt und Abends Ballmusik stattfindet. P—. Oberrabenstein. Am verflossenen Sonntage hat hier das Kirschenfest wieder begonnen, leider war dasselbe infolge der ver schiedenen Festlichkeiten, welche in den »inliegenden Orten stattfanden, mir schwach besucht. — Am 22. und 23. Juli findet hier di: Fahnen weihe des Militärvereins statt. Es sind zahlreiche Einladungen an die Brudervercine ergangen und hofft man allseitig auf regen Besuch. Unser romanlischcs Oertchen, sowie die angenehmen Lokali täten des Dittrich'schen Gasthauses, in welchem das Fest abgehalten wird, sind ja ohnehin ein angenehmer Aufenthalt. Wünschen wir, daß freundlichste Witterung dem Feste zu statten komme. 8—. Harthau. Vergangenen Dienstag gerieth eine Fabrik arbeiterin durch eigenes Verschulden mit der Hand i» die Räder einer Maschine, wodurch ihr ein Finger gänzlich abgerissen und einer schwer verletzt wurde. — Endlich scheint sich in unserem Orte die Idee wegen der Erbauung einer Turnhalle verwirklichen zu wolle». Durch vielfache Abendunterhaltungen und eine Haussamm- linig ist der hiesige Turnverein in den Stand gesetzt, den Ban der Halle in kürzester Zeit in Angriff zu nehmen. Als Bauplätze waren ihm drei unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden. In der letzten Turnrathssitzung wurde der zum Wenzel'schcn Gasthofe gehörige Garten als der günstigste ausgewählt. Die Turnhalle selbst erhält eine ziemliche Größe, sie wird 22 Mtr. lang und 13 Mir. tief. Bisher bildete den Turnplatz ein crpachteter Garten, der vollständig der Ungunst der Witterung ausgesetzt war. Im Winterhalbjahr übte man sich im Saale des hiesigen Lehngerichts. Immerhin sind bei diesen einfachen Mitteln die Leistungen der Turner erfreuliche zu nennen. Hoffentlich wird es noch besser und bringt auch das Publikum der edlen Sache des Turnens mehr Interesse entgegen als bisher. Litterartsches. Der Kuckuck brütet! Eine interessante und für naturwissenschaftliche Kreise hochbcdeutsame Beobachtung veröffentliche» die rühmlichst bekaimntcn Gebrüder Müller gegenwärtig in der „Gartenlaube". Oberförster Adolf Müller in Krofdorf bat am 16. Mai d. I. im nordöstliche» Theile des könig liche» WaldorteS Hoheuschicd einen weibliche» Kuckuck beim Brutgeschäft an getroffen. Er beobachtete sein Thun und Treiben mit größter Sorgfalt und konnte seststelle», daß von den drei im Neste vorhandenen Eiern eins wirklich von dem Kuckuckweibchen ausgebrütet wurde. Dasselbe zeigte sich auch als eine recht sorgsame Mutter, welche den jungen Vogel mit grünen Nänpchen atzte. Bis jetzt wurde die Thatsache, daß der Kuckuck ausnahmsweise brütet, geleugnet. Aholf Müller, der Mitverfasser des berühmten Werkes „Die Thierc der Heimath", ist ein so ausgezeichneter Beobachter, daß seinen, Bericht »»be dingt Glauben geschenkt werde» muß und an einen Jrrthum nicht zu denke» ist. — Freunde der heimischen Vogelwelt verweisen wir auf das Heft 7 der „Gartenlaube", in welchem der ausführliche Bericht Adolf Müllers er schienen ist. Aus Nah und Fern. — Ueber dieAbzeichen der neuen deutschen Kaiser würde ist vielfach in letzter Zeit gestritten worden. Nach dem Werke des Grafen Stillfried-Alcantera sind es folgende zwölf: 1.) Der Reichsadler, 2.) die Rcichskrone, 3.) die Wappen des Kaisers (kleineres, mittleres und größeres), 4.) die Standarte des Kaisers, 5.) der Kaiserthrvn, 6.) der Kaisermantel, 7.) die Krone der Kaiserin, 8.) die Wappen der Kaiserin (kleineres und größeres), 9.) die Standarte der Kaiserin, 10.) die Krone des Kronprinzen, 11.) die Wappen des Kronprinzen (kleineres und größeres), 12.) die Standarte des Kronprinzen. Ueber ihre Annahme und Beschaffen heit hat der hochselige Kaiser Wilhelm am 15. October 1871 die betreffenden Befehle erlassen. Von diesen zwölf Abzeichen der deutschen Kaiserwürde sind bisher in Gebrauch genommen: Der Reichs adler, sowie die Wappen und Standarten des Kaisers, der Kaiserin und des Kronprinzen. Die übrigen, also Kaiserkrone, Kaiscrthron und Kaisermantel, sowie die Kronen der Kaiserin und des Kronprinzen bestehen bisher blos thcore isch. — Eisenbahnunfall. Wie aus Saga» telegraphirt wird, wurden durch den Courirzug Berlin-Breslau in der Nacht zum Mitt woch bei Hansdorf drei Postschaffner überfahren. Zwei wurden ge- lödtct, der dritte schwer verletzt. Der Packetkarreu wurde zer trümmert. — Geheilte Krebserkrankung. Professor Roßbach in Jena legte dieser Tage in seiner Klinik einen interessanten Fall vor. Vor drei Jahren hatte er an einem jungen Kaufmann aus Usscnheim in Franken, welcher am Kehlkopfkrebs erkrankt war, die Kehltopf- spaltung vorgenommen. Der junge Mann ist seit dieser Zeit völlig gesund und frisch und befindet sich im vollständigen Besitz seiner Stimme. Chemnitzer: Stadt Anzeige». Di- »reimt« imiereS Blalt-S werde» ersnLt. uns wichtige Begebenheit-,, giitigil ,„U;„tlieI!e„. Chemnitz, den 12. Juli. -Ueber verschiedene hiesige Industriezweige schreibt man dem „Leipz. Tagebl." ans Chemnitz vom 10. Juli: Die frühere Mode, an den oberen Rand der Handschuhe Gnmmibordcn anznnähcn, damit sich die Ränder fest an den Arm schmiegte», hatte einer eigenen Industrie, der Gnmmi- fabrikation, viele Bestellungen gesichert. Seitdem diese Gnmuiiränder an den Handschuhen weggesallcn sind, hat auch die erwähnte Industrie wenig mchr z» thun. — Die hier schon seit längerer Zeit betriebene Herstellung von Draht bürsten hat sich mit der Zeit bedeutend erweitert; es wird jedoch darüber ge klagt, daß die Zollverhältnisse verschiedener Länder den Absatz ungeheuer er schwere». — Die von hier ans nach allen Gegenden Deutschlands, sowie »ach England, Rußland, Oesterreich und Italien gehende» phhsikalischen und mathe matischen Instrumente erfreuten sich während des Vorjahres so reger Nach frage, daß mehr Arbeiter eingestellt werden mußte». Die Erhöhung der Metallpreise hat auch eine Erhöhung der Preise der Instrumente zur Folge gehabt; aber man hatte mit dem Verkaufe keine sonderlichen Schwierigkeiten — Beseitigung alter Deckschlenßcn. I» der Schulgaffe, zwischen der Zschopaucrstraße und Pvststraße, ist »och alte Teckschlenße vorhanden. Dieselbe ist nicht nichr in ordnungsmäßigem Zustande und liegt außerdem nicht genügend tief unter der Straßcnoberflüche, um die Keller der anliegen den Grundstücke entwässern zn können. Da ferner eine Umpflaster»,,g der Schulgassc, sowie eine Regnlirung der Fußwege dortselbst mit Rücksicht ans den stattsindegden bedeutenden Verkehr dringend nothwendig ist, so hält inan es für geboten, mit dem Einbau einer neuen Hanptschlenße in dieser Slraßen- streckc Vorzugehe». Es ist vorgesehen, eine 0,30 m weile Rohrschlenße herzu- stcllen. Die hicrsür erforderlichen Kosten sind zusammen auf 5500 Mk. ver anschlagt. Der Banverwaltnngsansschnß hat dem Rathe in Anerkennung der Nothwcndigkeit der fragliche» Beschlcnßung dieselbe zur Ausführung, sowie die Bewilligung der obigen Koste» aus de» Anlcihemittcln empsohlen. Der Ralh beschloß in seiner Sitzung vom 8. Juli, demgemäß die Vorlage zu ge nehmigen und die Stadtverordneten »m Mitentschließung zu ersuchen. —g'-,. Ein Nadwcttfahrcn, das zweite in diesem Jahre, veranstaltet der hiesige „Verein für Radwettfahrcn" nächsten Sonntag, de» 15. Juli, auf seiner Rennbahn in Furth. Es sind für dieses unter Conccrt vor sich gehende Reimen 9 Fahre» angesetzt, die wiederum mit de» verschiedenartigste» Maschinen ansgcführt werden. Da wir gegenwärtig Witterungsverhättnisse haben, die nichts weniger als sommerlich zu nennen sind, so sei darauf besonders hin- gewiescn, daß das Renne» bei jedem Wetter stattfindct, das znschaucndc Publikum also keine Enttäuschung seiner Erwartungen durch de» launischen Wettergott zu befürchten hat. Dankbar anzucrkenne» ist cs vom veranstaltenden Verein, daß er diesmal den Radfahrern als Zugang zur Rennbahn ausschließlich den Weg von der Blankenauerstraße her, über die neue Brücke, auweist und so den Coiumunicatiouswcg von der Schönhcrr'schen Besitzung her lediglich für die Fußgänger bestimmt. Es war bisher immer mindestens störend für die nach der Rennbahn wandeludcn Fußgänger, fortwährend de» hinter ihnen herkonlmende» Radgesührte» ausweichen zu müssen, abgesehen davon, daß nuter diesen Umständen Unfälle nicht ausgeschlossen waren. So waren wir z. B- Zeuge, daß beim ersten diesjährigen Rennen ein bejahrter Mann kurz vor der Fischwegbrücke von einem Dreiradfahrer derart angcsahre» wurde, daß er aus die Straße hinstürztc. Außer einigen Hautschürsungcn und mehreren Brüchen im Hute trug der Gefallene zwar keine Andenken a» die unangenehme Begegnung davon, und wir wollen auch weder dem eine» noch dem anderen Theile eine Schuld an dem Zwischenfall beimessen, aber besser ist eS auf alle Fälle, wenn der Möglichkeit solcher Vorkommnisse ausgewichcn wird, und dies geschieht den» auch diesmal durch die obeuerwähnte vom „Verein für Rad- wcttfahrcn" getroffene Maßnahme. -Zlr. Die Kasscektubc am Nicolaigrabcn des hiesigen Zweig- Vereins vom Deutschen Verein gegen Mißbrauch geistiger Getränke verkaufte im ersten Halbjahre 1888 unter der Verwaltung des Herrn C. F. Seidel: 18,647 Tassen Kaffee, 940 Tassen Chocolade, 879 Taffen Warmbier, 434 Tassen Fleischbrühe und 1837 Tassen Milch. Ferner: 3173 Flasche» Schloß- Einfach, 97 Flasche» SeltcrSwasser, 44 Glas Limonade, 1244 Stücken Brod ü. 3 Pf.. 2796 Stücke» Butter ü 5 Ps., 1342 Stücken Käse ü 4 Pf., 1195 Stück Eier, 3095 Stück Cigarre» und für 551 Mk. 5 Pf. Bäckerwal,rcn (Brödchcn, Zwiebacke, Hörnchen re.) Der Gcsammtverbrnuch war in dieser Stube also abermals größer, wie in der Kasfeestubc an der Hartmannstraße, von deren Absatz wir kürzlich eine Statistik brachte». Wie wir schon früher mehrmals betonten, erklärt sich dieses Verhältnis! der beiden Stuben zn ein ander aus der besseren Lage derjenigen an dem Nicolaigrabcn. Die Absatz- Verhältnisse der einzelnen Monate gestalteten sich, ebenso wie der ganze Ver brauch, in den beiden Kasfeestubc» verschieden von einander. War in der Stube an der Sartmannstraße der März der ertragreichste Monat, so wurde- es in der am Nicolaigraben der April, welcher sowohl den größten Lonsum Im Hauptartikel, Kaffee, mit 8S57 Taffe», aufweist, als auch die größte M»- natSeinnahme überhaupt. Der schwächste Monat in Bezug auf den Kaffee- Verkauf war am Nicolaigraben der Juni, während dieser immer noch tu der Gesammteinnahme den in dieser letzteren am weitesten zurückstehenden Januar übertrifft. Bo» Januar »ach April hin war eine beständige Steigung de» Kaffecconsitm» sowohl wie der Einnahme zn verzeichnen, während der Mai einen Abfall gegen den April und der Juni eine abermalige Abnahme gegen den Mai entstehen ließ. Offenbar macht sich auch in der Stube ani Nicolai- graben die Erscheinung geltend, daß der Besuch bis znm Ende der warmen Jahreszeit in absteigender Progression sich bewegt, dagegen von September, October an von neuem die umgekehrte Richtung einschlägt. -Thalia-Theater- Frän'ein Schneider, welche sich durch die hier gegebenen Gastspiele schnell große Beliebtheit bei den Theaterbesuchern erworben hat, wird morgen, Freitag, zum vorletztenMalc das Publikum durch ihr Auftreten erfreuen, und zwar wird sie wieder die Rolle der „Herma" in dem Lustspiel „Die berühmte Frau" spiele». Es sei aus diese Vorstellung auch an dieser Stelle besonders hingewiese». — Am Sonn abend wird zum zweiten Male in dieser Saison „DasMädel mitGeld", obcrbayerisches Volksstück mit Gesang von Direktor Karl, auf vielfach ge äußerten Wunsch gegeben werden. — Ein deutsches Fest wird, wie schon mitgetheilt, nächsten Sonntag, den 15. Juli, von Nachmittag 3 Uhr an in der „Linde" stattfinde», und zwar znm Besten des Turnhallenbausonds. Milwirkende sind die besten Kräfte des Turnvereins, des Athletenklnbs „Saxonia", der II. Chemnitzer Athletenklub uuter Leitung des Herrn Matthes, der Zauberkünstler Herr Fritz Krämer, mehrere hiesige Damen, sowie weitere bewährte Kräfte. Unter Anderem wird ein Mitglied des Athletenklnbs „Saxonia", Herr Milcker, ein lebende», ausgewachsenes Pferd mit Reiter frei vom Erdboden emporheben, eine Leistung, die in Chemnitz noch nie gezeigt wurde. Turnübungen am Reck, Grnppen- stellnnge» des ll. Chemnitzer Athletenklnbs, Darstellungen lebender Bilder durch Dame», sowie Production eines Turnvereinsmitgliedes auf gespanntem Telegraphendraht werden geboten werden. Das Programm ist überhaupt ein glänzendes zn nennen; es enthält 32 Nummern. Der musikalische Theil des Festes wird durch die bewährte Geidcl'sche Kapelle Erledigung finden. Hervorzuheben ist ferner »och, daß die Lokalitäten sämmtlich prachtvoll decorirt sein werden, daß Illumination und Feuerwerk, Aussteigen von Luftballon», ein Fackclzna, die Aufstellung verschiedener Sehenswürdigkeiten rc in Aussicht genommen ist. Den Schluß des Festes bildet von 9 Uhr ab Ball mit Ueberraschnngen im oberen und unteren Saale. > — Geburten und Todesfälle in Chemnitz. In der Woche vom 1. bis mit 7. Juli wurden 67 Knaben und 58 Mädchen, zusammen 125 Kinder, davon 7 todt, geboren, 35 männliche und 34 weibliche, zusammen 69 Personen starben. Demnach übertrifft die Zahl der Geburten die der Todesfälle um 56. Von den Gestorbenen waren 36 unter 1 Jahr, 10 1—10, 2 11—20, 3 21-30, 9 31—50, 7 51-70, 2 über 70Jahre alt. An Krämpfen und Krampskrankheiten der Kinder starben 32, an Lungenschwindsucht 8, an Krebs 4, an Croup und Diphtheritis, Apoplexie, Lungenschwindsucht je 3 re. — Im Stadtkrankenhaus befanden sich am 28. Juni 247 Kranke, davon wurde» bis zum 5. Jnli 58 entlassen, 4 starben, dagegen erfolgten 51 Neu aufnahme», sodaß der Bestand am letztgenannten Tage 236 Kranke zählte. i— Räucherkammer-Brand. Die Bewohner eines Hauses der Amalicnstraße wurden gestern Mittwoch Nachts in der zwölften Stunde durch den dicken, das ganze Haus erfüllenden Qualm und durch Feuerruse der Nach barn in Schrecken versetzt. Es zeigte sich schließlich, daß im Keller, wo die im Hause wohnende Ladeninhaberin Speck räucherte und dabei das Feuer jedenfalls zn sehr geschürt hatte, der an Bindfaden hängende Speck herab gefallen lind in Brand gerathen war. Die Thür des Raumes war bereits angekohlt, obwohl sie mit Blech beschlagen war. Gefahr war übrigens nicht vorhanden, da der Keller gut gewölbt und jener Raum-genügend abgeschlossen war. In wenige» Minuten war das Feuer gelöscht und die anfgescheuchten Bewohner konnte» wieder Ruhe finden. 1— Ein kleiner Wagehals. Dieser Tage wurden die Be- und Um wohner eines Hauses der Bergstraße durch das tollkühne Gebahrcn eine» dreijährigen Knabe» in Aufregung versetzt. Der Kleine, ohne genügende Aus sicht gelassen, war durch ein Dachfenster auf das schräge Dach hinaus geklettert und dann herabgerntscht, ohne nur zn ahne», in welcher gesährlichen Lage er sich befand. Glücklicherweise schloß sich an derselben Stelle des Daches da» ziemlich ebene Dach des Anbaues a», der die Aborte in sich schließt. Hier blieb nun der kleine Wagehals sitze», bis er durch hinzngecilte entschlossene Männer von seinem hohen, gesährlichen Posten weggeholt wurde. Gerichtshalle. Schwurgericht Chemnitz. (Vorsitzender Herr Landgerichtspräsident Brückner.) —tr. 11. 7. Unter der Anklage des Zeugenmeineids erschien heute der Tischler Johann Friedrich Wilhelm Pcuckert aus Wald heim vor den Ge schworenen. Die Sache verhält sich, wie folgt. Am 9. April 1886 wurde zn dein Vermögen der Putzwaarenhändleriii Sch. in Waldhcim der Concur» eröffnet. Bei dieser Gelegenheit machte nun der Agent Fischer daselbst einen angeblich am 18. Januar 1886 mit der Sch. abgeschlossenen und von Pcuckert als Zeugen mit unterschriebenen Waarcnkauf geltend. Nach der Angabe der Sch. ist aber dieser Kauf erst kurz vor Ausbruch ihres Concnrses, am 6. April 1886, perfect und unterzeichnet worden und da die Sch. au diesem Tage bereits insolvent war, weigerte sich die Concnrsverwaltung, .diesen Kaufver trag, welcher abgeschlossen morden war zur Deckung von Darlehncn, welche die Sch. von Pcuckert und Fischer empfangen hatte, als rechtsgiltig anzuer- kcnnen- Die Sache kam zur Klage und vor der Civilkammer des hiesigen Landgerichts wurde in diesem Prozesse der Privatexpedient Schuster, welcher sich damals in Stellung bei Fischer befand, als Zeuge eidlich vernommen. Derselbe bestätigte, daß der in Frage stehende Kauf bereits am 18. Januar 1886 vollzogen worden sei, nachdem wegen Abänderung der anfänglich nach der Ansicht der Sch. zn niedrig berechneten Kaufpreise ein zweiter Kaufanfsatz hergestellt worden war. Diese Angabe erschien nach den Aussagen der Sch., »ach den begleitenden Umständen und Angaben anderer Zeugen unglaubhaft, und Schuster wurde wegen Meineids in Untersuchung genommen und am 4. Februar d. I. von dem hiesigen Schwurgericht des ihm beigciuessene» Ver brechens für schuldig erachtet und deshalb vernrtheilt. Zugleich wurden aber in dieser Verhandlung Pcuckert und Fischer, welche zn Gunsten Schuster'» eidliche Aussagen erstattet hatten, wegen des Verdachts des Meineids ver haftet. Fischer, welcher noch das bis dahin unentdeckt gebliebene Verbrechen der Wechsclsälschung ans dem Kerbholz hatte, sah nichts Gutes voraus und er machte daher dem Prozesse dadnrch ei» schnelles Ende, daß er sich »och vor seiner Uebcrführung in die Gcfangcncnaustalt in einer Rescrvezelle des Land gerichts erhängte. Pcuckert aber hielt aus und heute gab er a», daß er am 4. Februar d. I. die Wahrheit geschworen. Er habe — was sich auch als richtig erwies — ausgesagt, daß der fragliche Kaufvertrag von ihm gegen Ende Januar 1886 mit unterschriebe» worden sei, und er habe nur diesen einen Kauf unterschrieben. Nach Schluß der Beweisausuahme beantragte der Vertreter der kgl. Staatsanwaltschaft, Herr St.-A. Böhme, die Bejahung der auf Meineid gerichteten einzigen Schnldfrage, während der Vcrtheidiger, Herr Rechtsanwalt Eulitz-Chemnitz, mit Energie für die Verneinung der selben cintrat. Die Geschworenen verneinte» mich die Schuldfrage und Pcuckert wurde demgemäß vom Gerichtshof frcigesprochcn. Obmann der Geschworenen: Herr Kaufmann Bothfeldt-Chemnitz. Marktpreise vom 11. Jnli 1839. Weizen russische Sorten 9 Mark 10 Pfg. bis 9 Mark 60 Pfg. pro 50 Kilo - poln.weiß», bunt — - — - - — - — - - - - sächs. gelb n. weiß 8 - 80 - - 9 - 25 - - - - - auienkanischer — - — - - — - — - - - Roggen Preußischer 6 - 70 - - 6 - 85 - - - - - sächsischer 6 - 30 - - 6 - 50 - B - fremder 6 - 60 - - 6 - 85 - Braugerste — - — - - — - - Fnttergerste 6 - — - - 6 - 50 - Hafer, sächsischer 6 - 80 - - 7 - - Erbsen, Koch- 8 - — - - 9 - 25 - - Erbsen, Mahl- u. Futter- 6 - 50 - - 7 - - - - - Heu 3 - — - - 4 - 20 - - - < Stroh 2 - — - - 3 - 10 - - - - Kartoffeln 2 - 50 - - 3 - — - - - - Butter 1 - 80 - - 2 - 40 - - 1 - Holzversteigerunge». Rückers Wälder Revier. Donnerstag, den 19. Juli, von 9 Uhr an in Baner's Schankwirthschaft zn Marienbcrg: Nutzholz. Freitag, den 20. Jnli, von 9 Uhr an in Fricdel's Gasthof zn Obcrschmiedcbcrg: Nutz- und Brennholz. Montag, de» 23. Jnli, von 9 Uhr an im „Sächs. Hof" zu Wollenstem: Nutz- und Brennholz. ' Obcrwaldcnburger Revier. Freitag, den 13. Juli, von früh 9 Uhr an sollen auf der Katze ca. 160 Rmtr. Schncidclrcißig vom Banm- garten, Händler und Mühlholz, sowie das anstehende Waldgras versteigert werde». .-'KZ 4 Für de» rcdactiMiellen Theil verantwortlich: Franz Götze in Chemnitz. Für nicht erbetene Zwendnngen ist die Verlags-Expedition nicht verbindlich. ES giebt kein sichereres und mehr erprobtes Heilverfahren für Lungen- und Nervenkranke, wie die Snnjiinn-Hcilmctliodc. Versandt kostenfrei durch den Sekretär der Sanjana-Company, Herrn Paul Schwerdscger zn Leipzig. Die Direktion.
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