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«Lchflfche» Laude-.«»»-»»-*«. Nr. 10». Donnerstag,«. Mas ISS8. — Hartenstein. .Ein ist der TSlle'schen Fabrik bei Mhr- brück« beschäftigter schlesischer Arbeiter feuerte am Sonntag in der Näh« des Rittergutes Stein auf den Waldarbeiter K. aus Stein zwei Schüffe ab, zum Glück ohne zu treffen. Durch herbeigeeilte Personen wurde erwähnter Arbeiter nach kurzer Gegenwehr festgenommen und ihm das Gewehr, ein Revolver, in welchem sich noch drei Schüsse befanden, abgenommen. Der Thäter wurde dem Gerichte überliefert. — Glauchau. Am vergangenen Sonntag feierte Herr Ober kirchner Rögner hier sein öOjähriges Amtsjubiläum in tiefster Stille im Kreise seiner zahlreichen Familie. Während er früher als Lehrer hier segensreich wirkte, bekleidet er das Amt eines Oberkirchners nun bald 26 Jahre. — In Hohenstein find die Arbeiten für den Kirchen-Erneuer- ungSbau zur Ausschreibung gelaugt. Dieselben umfassen zunächst die Abbruchs-, Erd-, Maurer-, Steinmetz-, Zimmer-, Tischler- und Schlosser arbeit. Die Pläne, Arbei'lsrisse und Detailzeichnungen liegen für die Interessenten bis mit Montag den 7. Mai im Rathssessionszimmer des Rathhauses unter Aussicht und Anweisung des damit beauftragten Herrn Bauführer Mchs aus Dresden aus. Durch denselben sind auch gegen 50 Pf. für den Bogen die Blanquetts für die zu liefernden Arbeiten zu entnehmen. Die Offerten für zu liefernde Arbeiten sind bis spätestens Dienstag den 8. Mai Mittags 12 Uhr an den Vor sitzenden des Kirchcnvorstandes zu Hohenstein, Herrn Pastor Zimmer mann, einzureichen. —W. Gablenz. Bei der hiesigen Gemeindeverwaltung sind im Monat April 803 Personen zur Anmeldung gekommen. > Dieselben verthcilen sich auf 30 Familien, bestehend aus 104 Köpfen und 699 Logisgängcrn, darunter 528 Ausländer. Abgemeldet haben sich 211 Personen und vertheilcn sich auf 18 Familien, bestehend aus 64 Köpfen und 147 Logisgänger, darunter 55 Ausländer. Umgezogen find 265 Personen, bestehend ans 50 Familien mit 199 Köpfen, so wie 66 Lvgisgängern, darunter 19 Ausländer. Ferner sind standes amtlich 45 Gebnrtsanmeldungen erfolgt, 40 Sterbefälle zur Anzeige gebracht, 5 Ehen geschlossen und 12 Aufgebote erlassen worden. Die Polizcisportelkasse hatte eine Einnahine von 287 M. 30 Pf. für Ausstellung von 80 Wohiiungskarteu, 751 Logiskarten, 16 Verhalt scheinen, 30 Anfcnthaltsbescheinignngen, 9 Zeugnissen, 10 Gewerbe- anmeldescheinen, 17 Dienstbüchern, 3 Arbeitsbücher-Duplikaten und 17 standesamtlichen Urkunden zu verzeichnen. — Gera, 29. April. Auf die beiden Flugblätter, welche die streikenden Maurer in vergangener Woche der Bürgerschaft über mittelten, habe» die vereinigten Baugeschäftsinhabcr von Gera und Umgegend ebenfalls in einem Flugblatte geantwortet. Dieselben haben in einer Versammlung vor Ausbruch des Streikes die Bauver- hältnissc und die gezahlten Löhne gegenüber anderen Städten in Be tracht gezogen und sich dahin geeinigt, trotzdem bereits im Vorjahre Lohncrböhnng eingctretcn war, den Lohn bis auf 29 Pf. pro Stunde zu erhöhen, was einen Wochenlohn bis 18,85 M. ausmacht. Es waren dabei Städte ausschlaggebend, deren industrielle Entwickelung mit der hiesigen auf gleicher Höhe steht, ja dieselbe sogar überflügelt, und in denen der Lebensnnterh lt mindestens ebenso theuer ist. Da sind Chemnitz. Zwickau, Glaucha», Crimmitschau, Meerane, Jena mit 29 Pf., Planen mit nur 28 Pf., Greiz, Werdau, Kirchberg, Zeitz, Rudolstadt und Weißenfels mit 25—27 Pf. Die Maurer verlange» lOstündige Arbeitszeit und 35 Pf. Stundenloh». Nach der gegen wärtigen Lage der Sache ist noch nicht abzusehen, wann und auf Welche Weise der Streik sein Ende erreichen wird. Aus Nah und Fein. — Kegelsport. Der im Juni 1885 zu Dresden gegründete Centralverband deutscher Kegelclnbs hat eine solche Ausdehnung an genommen, daß ihm jetzt bereits 2800 Mitglieder angehören. Ter Zweck desselben ist hauptsächlich die Hebung und Förderung des körperstarkcnden Kcgclspiels. Nach den gr. Verbaudsprciskegclfcstcn zu Berlin und Leipzig wird vom 2.—5. Juni d. I. ein dcrgl. zu Hamburg stattfindcn. welches vorläufig folgendes reichhaltige Pro gramm answcist: Sonnabend-, den 2. Juni Festcommcrs im Theater der Centralhalle. Sonntag, de» 3. Juni Generalversammlung im Etablissement Mnhlenkamp. Später Ucbergabe der Ehrenpreise und Preis, Welt- und Jndnstrie Kegeln auf 14 Bahnen. Besuch des llhtcnhorstcr Fährhaus (Concert und Illumination). Montag, den 4. Juni Fortsetzung des Kegelns und Preisvertheilung, Festessen im Etablissement Sagebiel und Ball. Dienstag, den 5. Juni Bei- wuhnung der Taufe und des Stapellanfes eines gr. Brasil-Dampfers, Fahrt durch den Hafen, die Quais, das Freihafengcbiet, die neuen Häic» und die neue» Eindrücke». Abühiedscvmmcrs im Zoologischen Garten. Event. Mittwocb, den 6. Juni Extrafahrt nach Helgoland. — Ei» höchst sonderbarer Prozeß dürfte sich demnächst — wenn nicht noch vorher E nignng erzielt wird — in der Nähe von Salzungen abspielcn, Ein Hochzeitsgast schenkte nämlich einem junge» Paare eine» Regulator als Hochzcitsgeschenk. Später entstand Entzweiung und der Gcschenkgeber forderte sein Geschenk zurück. Dies ist ihm auch wieder cingehändigt worden. Dagegen wird aber von dem Beschenkten jetzt Anspruch auf Ersatz für die Anslagen der Bewirlhnng während der Hochzeit erhoben, ein Betrag, welcher de» Werth der inzwischen defekt gewordenen Uhr bedeutend übersteigt. — Die Kam er» »spräche. Für die Schnle in Kamerun hat der dortige Lehrer Christaller eine Fibel in deutscher und Dnalla- Sprache zusammengesiellt, die bereits gedruckt ist. De» Leser wird es interessircn, eine tlcine Probe ans der Dnallasprache zu erhalten. Ans dem Buche entnehmen wir eine kleine Geschichte: „Die Maus". „Die Maus ist klein. Sie hat einen langen Schwanz und scharfe Zähne. Die Maus nagt gern und verdirbt mehr, als sie fressen kann. Sie lebt in Häusern und im Felde. Sie ist sehr flink. Wie fängst Du sie?" I» die Kamcrnnsprache übersetzt lauten die Worte: „Uno v salo. 1ü >>Lu irroncio incr iirvalm, nn, innssoiiAa, um lomvoli. krrs s toiicli Icolcutols, nn n^ anms ßsitcr 6 lorrkir nenm 6 nm-cicr. D rrmja o incrneinlro nn o tzopfiäi. L nrnicxn iniln drvnmdi. Psnnr neno nn o cinnran rno 6?" — Mysteriös. Beim Abladcn von Baumwolle von einem kn Triest aus Indien ankommcnden Llvyddampfer wurde in eine», Ballen der Leichnam einer jungen Negerin gefunden. Derselbe war so gut in Baumwolle cingehüllt, daß trotz der mchrmonatlichen Seereise keine Spuren von Verwesung a» ihm vorgcfnndc» wurde. Ebenso konnte bisher keine Spur einer Verwundung konstatirt werden, so daß man bis zur Stunde über den eigenthümlichen Fund der Leiche völlig im Unklaren ist. bljcinniher Stadt-Anzeiger'. D,e k«>l»r-»»I->kkrn-Mei w->re» c>.!,M. uns wichtige Bcgce-iN'-Nen glNig» nilt,uth-l!c». Chemnitz, de» 2. Mai — Heute Mittwoch Abend Uhr findet im Stadttheater die erste Wiederholung von Devrient s Luther-Schauspiel statt. Die nächste» Wiederholungen sind sür Sonnabend Abend 7°/, Uhr, Sonntag Nachmittag 3 Uhr und Dienstag Abend 7'/- Uhr festgesetzt. — Stadtveror dneten-Sitzung. Mit Rücksicht daraus, daß in der nächsten Woche wegen des Himnielfahrtsfestcs eine Sitzung nicht abgehoben werden kann, verschiedene Vorlagen aber einer baldigen Erledigung bedürfen, soll die 9. öffentliche Sitzung der Stadtverordnete» morgen Donnerstag de» 3. Mai Abends 6 Uhr statisinden. Tagesordnung: 1. Eeschästlichc Mitlhci- lnngcn. 2. Bericht des Verfassnngs-Ansschnsses über die Rathsvorlage, das Düngcrabfuhrstatut bctr. 3. Berichte des Finanz-Ausschnsscs über: den Nathsbeschluß, einen geprüften Geometer anznstclle»; b. den Rathsbcschlnh, den »erkauf zweier an der «rndtstraße gelegenen Baustellen vom ehemals Schüffner'schen Grundstück an den Architekt Perm Friedrich August Gräser hier betr.; «. den RathSbeschluß, die Feststellung der Baulinie am Kaufmann Knnze'schen Grundstücke, innere Klofterstraße, sowie Abkommen mit Herrn Kunze betr.; ä. den RathSbeschluß, Ärealerwerbungen an derZwickauerstraße betr.; ->. den RathSbeschluß, den Tauschvertrag mit Herrn Commerzienrath Beyer betr-: st den RathSbeschluß, die zur Herstellung der Schloßteichdamm- straße und der Verbindnngsstraße zwischen derselben und der Salzstraße ent stehenden Kosten von 43,000 Mark nicht aus der Anleihe, solidem aus den laufenden Mitteln zu entnehmen. — Neue BezirlSschule. Nachdem sich der Rath auf Vorschlag des SchulausschuffeS bereits im Princip damit einverstanden erklärt hatte, einen weiteren Platz für die Erbauung einer Schule im 4. Schulbezirk zu erwerben, wurde vom BauverwaltnugsauSschuß der Ankauf eines Theiles (4600 Quad ratmeter) des von Herrn Gutsbesitzer Wilhelm Tetzner angebotcnen, an der Philipp- und Reinhardstraße gelegenen Grundstücks empfohlen. Die übrigen zur Erlangung eines 6000 Quadraimeler großen Baugrundsiücks nöthigen 1200 Quadratmeter sollen von dem angrenzenden, der Stadt gehörige» Fcld- grundstück abgetrennt werden. Herr Tetzner fordert für den Quadratnieter reinen Bauareals 6 Mark. Der Rath beschloß am 26. April, das fragliche Grundstück zu erwerbe», vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordneten. — Neue Haupischleuhen. In der Blankenauerstraße zwischen der Eck- und Mathildenstraße ist noch keine Hanpischleuße vorhanden. Gegen wärtig dienen zur Abführung der Tage- und Äbfallwässer an der einen Seite der Straße der Straßengraben, an der andere» Seite eine in dem früher vor handenen Straßengraben befindliche alte Dcckschleuße, deren Abdeckung mit der Zeit mangelhaft geworden ist. Außerdem hat die gedachte Schlcuße eine geringe Tieslagc, sodaß die anliegenden Grundstücke nicht genügend entwässert werden können. Es ist daher die Herstellung einer Hanpischleuße in jener Siraßenstrecke nvthwendig geworden. Die hierfür erforderlichen Kosten sind auf 8600 M. veranschlagt, der Bauvcrwaltungsausschuß hatte dem Rathe die Ausführung und die Bewilligung der veranschlagten Koste» aus den Anleihe- mittel» empfohlen. Ferner sind die Straße längs der östlichen Seite des Neustädter Marktes und des Schillerplatzes, zwischen der Königstraße und den technischen Staatslehranstaltcn, und die Carolüienstraße bis jetzt »och nicht mit Normalschleußen versehen. Gegenwärtig dienen dort sür die Entwässer ung alte Deckjchleuße». Es erscheint mit Rücksicht auf die infolge des beden lenden Verkehrs mit fchweren Lastfuhrwerken von »nd nach dem erweiterten Güterbahnhos noihwcndige Pflasterung der bczcichneten Straßen geboten, vor her mit dem Bau von Normalschleußen daselbst vorzugehen. Zur Wahrung der hierbei hcrvortretendcn mehrfache» Interessen ist angenommen worden, zwei Schleichen, eine längs der Häuserreihe am Neustädte« Markt, bezw. Schillerplatz und eine längs der Platzseitcn in der Straßensahrbahn, einzu bauen. Zur Zeit ist indes, nur die Ausführung des letzteren, in die Fahrbahn zu liegen kommenden Schleußcnstrangcs einschließlich der Anschlüsse in Aus sicht genommen, da die beste,Mdenden Deckschleichen für die Entwässerung der anliegenden Grundstücke in deren jetziger Gestalt »och genügen. Die Kosten sür den Bau dieser Schleußcnstrecke» sind auf zusammen 13,000 Mk veranschlagt worden. Der Bauvcrwaltungsausschuß hat dem Rath die Aus führung, sowie die Bewilligung der veranschlagten Kosten aus den Anleihe- mitieln empfohlen. Der Rath faßte hinsichtlich beider Vorlagen in seiner Sitzung vom 26. April demgemäße Entschließung, wozu es noch der Zustim mung des Stadtverordneien-Collcginms bedarf. — Die fortschreitende Bauthätigkeit in den äußeren Thcilcn unserer Stadt bedingt naturgemäß eine entsprechende Erweiterung des städti schen Straßennetzes, und infolgedessen werden auch in diesem Jahre zahireiche neue Siraßenbauten durch die städtische Bauverwallung ausgesührt. Nament lich auf den, Sonncubcrg herrscht u. a. in dieser Hinsicht eine sehr lebhafte Thätigkeit. Zwei Parallclstraßen zur Hainstraße sind in Arbeit, die Ver längerung der Uhlandstraße, sowie eine neue Straße, welche eine Fortsetzung der Martinstraße in nördlicher Richtung darstellt. Ferner werden die Gießer straße, Alexanderstraße, Fürsten-, Sonnen- und Jacobstraße nach Oste» zu, die beide» letzteren bis an die Stadtgrenze ansgebaut und sind zum Theil schon fertiggestellt. Auch an dem Südaichange des Kaßberges kann man der artige Arbeiten beobachten, sowie nicht minder in der Schloßvorstadt, in der Umgebung des Schloßteichs rc. Dank der Umsicht unserer städtischen Ver waltungsbehörde» werden alle diese neuen Straßen sogleich bei ihrer Her stellung mit Schlcußen, den nöthigen Rohrleitungen rc. versehen, sodaß bei denselben die ebenso lästigen wie kostspielige» Ausgrabungen, die außerdem stets auf längere Zeit selbst beim sorgfältigsten Zuschütte» der Ocfstnmgen das Aussehen der Fahrdämme sehr verschlechtern, vo» vornherein vermiede» werden. Sämnttliche neuen Straßen bieten infolge ihrer entsprechenden Breite, ihrer accuraten Anlage und der Gleichmäßigkeit ihrer Stcignngsverhältnisse ein weit besseres Bild, als die zahlreichen älteren, noch aus frühere» Jahr hunderten stau,inenden Anlagen. —8>?. Eine Unsitte. Ans Leipzig kommen herbe Klagen über eine Unsitte, die dort ganz besonders in Blüthe stehen soll, nämlich die Unsitte: aus Straße» und Plätzen und in denProinenadcnanlagcuPapier- setzen und Speisereste hernmzuwerfen. Es wird dabei gefragt, ob es in anderen Städten damit ebenso schlimm sei, wie im „Klein Paris." Will man diese Frage sür Chemnitz beantwortcn, so muß man leider gestehen, daß unsere Stadt in gewisser Beziehung mit der genannten Unart nicht viel hinter Leipzig zurückblcibt. Zwar würde inan zuviel behaupte», wollte man sage», daß unsere Straßen und Plätze auf die erwähnte Art und Weise auf fallend verunreinigt würden; hier macht sich glücklicherweise der Ordnungssinn der Chemnitzer Bewohnerschaft noch recht erfreulich geltend, und wie in Leipzig, wo es „vor sogenannte» Delicatesscnlade», vor Fleischer-, Bncker- u»d Cigarrenläden stets am ichlimmstcn anssiehi", ist es hierorts nicht. Auch die Promenaden des Schillerplatzes, des Schloßtcichcs sehen immer recht rein lich aus, werden von den Spaziergängern rücksichtsvoll behandelt, und das muß jeden Freund unserer städtischen Schönheiten nur mit Befriedig,»,g er- süllcn. Aber man gehe einmal im vorgeschrittene» Frühjahr oder im Sommer hinaus in den Küchwald und betrachte sich die Umgebung der dajelbst von dem hiesigen Verschvnerungsverein errichteten Ruhebänke; da wird man ge wahren, daß die Spaziergänger Spuren ihres Dorlseius hinterlassen habe», welche de», Luinpensaminler, wäre sür lhn henizutage »och etwas zn ver diene», eine Quelle beständigen Erwerbes gewähren würde». Es wiederholt sich diese Erscheinung Jahr sür Jahr, ,,»v alle öffentliche» Mahnungen an das Publikum haben sie bis jetzt nicht abzustellen vermocht. Daß es nur immer ein bestimmter Theil der Spaziergänger ist, welcher in der geschilderten Weise den Sinn süc Ordnung und Schicklichkeit verlenguei, das soll ja anerkannt sei»; cs gicbt auch viele Ausflügler, welche i» besagter Hin sicht kein Borwnrs treffen kann- Leider nur ändert das an der Thaisache nichts, daß noch so viele Rücksichtslose hcriinilaiifcn, welche nicht genug Anständigkeitsgefühl besitzen, um einzusehcn, daß die Nnhcpunkte unserer Wälder nicht sür sie allein vorhanden sind, daß cs andere» Leute» in de» Papier- und Absall-Nicdcrlngen, in denen sie sich wohl fühlen mögen, graulich werden könne! Freilich hat der gerügte Uevclstand nicht »ur j»b- icctive, d. h. in den einzelnen Persönlichkeiten begründete Ursache», sondern auch objektive, in den Zeitverhültnisseu liegende. Das Papier ist immer wcrthloser geworden, und seitdem kann man sich's biete», mit ihm zu „urscheln." Dagegen läßt sich nichts thn»; wir können das Papier nicht wieder seltener und theurer mache». In dem Kampfe gegen das Snbjcct aber können wenigstens die anständigen Spaziergänger etwas ansrichte,i, wcim's auch nur wenig sein lvird. Ein Erwachsener, der da sicht, wie ein halbwüchsiges Bürschchen sein Bcmincnpcipier oder gar die Abfälle seines Imbisses ans die Promenade wirst, sollte ihn sofort zwingen, dieselben wieder aufznhebcn, »nd ihn »öihigensalls bei den Ohren nehmen. Eine gleiche Aussicht sollten die Erwachsene» über die Kinder üben, und diese werden ja meistens auch ge horchen, wenn die Anweisung mit etwas Nachdruck gegeben wird. Die Erwachsenen aber müssen Kritik an diese selbst üben, und wenn wir ein mal soweit sind, daß dies jedes derselben in genügendem Maße >h»i, dann werden wir anch nicht mehr über verunreinigte Promenaden zn klage» habe». —* Einbruchsdiebstahl. In vorvergangener Nacht wurde in einem an der Ecke der König- und Waiscnstraße gelegene» Weißwaaren- nnd Schnilt- geschäst ein Einbruch ausgesührt. Es wurden hierbei gestohlen: 4 Slck. bunt- gedruckter Kattun, und zwar ein Stück blau mit rothen und gelben Würfel», ein Stück blan, roth und weiß gestreift, ein Stück blau »nd gelb gestreift, zackig gemustert, und ein Stück rothbrann mit gelben Ringeln, zwei Stücke Köpcrschürzenstoff mit blauen, Grund und zackig gemnsiert, ein Stück und en Nest englische Tüllgardine», zwei Stücke Bettzeug, roih und weis; kloincarr rt, je 20 in lang, und eine Tischdecke von Zwirn, gelb »nd roihgc mustert Der bis jetzt noch unbekannte Dieb hat eine Scheibe eines obere» Fens.crflüzcls eingedrückt und darauf den untere» geöffnet. —* Selbstmorde. Heute früh gegen 5 Uhr ist i», Schloßtcich ein männlicher Leichnam aufgefnndcn und polizeilich aufgehoben worden. Der unbekannte Verstorbene ist etwa 20 Jahre alt, »nttlcr Statur, hat blondes Haar, kleine spitze Nase, blondes dünnes Schnnrrbäctchcn, ist bekleidet mit dunkler braungeitreiftcr Hose, dunkler Weste, Stehkragen mit blauem Shlips, Stiefelette», grauem Tcicvlhcind. In seine» Klcidtnschc» fand man einen Mieihvcrtrag vom März 1887 über eine bei O. Robold in Dresden gegen Abzahlung eittnommenc Rcmonioirnhr. — Heute Vormittag wurde ei» an der inneren Klosterstraßo wohnhaft gewesener Trödler i» de», Waschhanse er hängt aufgefnnden und polizeilich anfgehoben. Der Grund zun, Selbstmord ist unbekannt. — Verpachtung. Es wird vom Rathe beabsichtigt, die beiden Teiche zu verpachte», welche sich ans dem, der Stadtgemeinde Chemnitz gehörige», in Siclzcndorf gelegenen sogenannten Jagdschänkengrundstücke befinden. Die jenigen, welche diese Pachtung vornehmen wollen, werde» ersucht, vis zu», >2. Mai d. I. ihre Gebote bei de», Herrn Siadtschreiber Witzschcl (neues Naibhaus, Postsiraße, Zimmer Nr. 60 im zweiten Stockwerke), woselbst auch die Verpachnnigsbedingungen eingesehcn werden können, obzngcbc». — Bei der städtischen Leihanstalt sind im Monat April 5663 Posten init 44,038 Mk. ausgclichcn und 4589 Posten mit 38,123 Mk. zurück gezahlt worden. d StarrdeSamtsnachrtchterr. Chemnitz. Übersicht auf die Woche vom 2L bis mit 88- April 1888c «»gemeldete Gevurtsfälle 118. al»r 58 Knaben und 60 M v. Angrmeldct« Sterbefälle 83, al»: 42 männliche und 41 Personen. o. Eheschließungen 86, als: Sisenbobler Hermann Albrecht Dürrledettz untere Aciienstr. 10, evang., mit lkaroline Wilhclmine verw. Herman gebe Neubert das., evang. — Tischler Georg Franz Mieth, Friedlichst». S, rvm--- kath., mit Lina Hedwig Hößler, Frauenstr. 9, evang. — Kaufmann Friedrichs Wilhelm Wagener zu Reudnitz, evang., mit Lina Muda Sternkops, Sörnerstr-, 2, evang. — Kaufmann Karl Otto GierS zu London, evang., mit «nn» Marie Kliemann, Reichsstr. 52, evang. — Former Heinrich Richard Bayle»,» Herberistr- 9, evang., mit Jda Emilie Freund, Reefestr. 60, evang- — Exp«- ditionSkülfsarbeiter bei der Staatsbahn Johannes Krutzsch, an der Georg« brücke 1, evang., mit Martha Elsbeth Katharina Brückner das-, evang. — Tapezirer Clemens Alfred Werner, Hainstr. 86, evang., mit Alma Gis« Eckardt, Hauboldstr. 30, evang. — Eisengießer Carl Gustav Beyer, Augustus- burgerstr. 29, evang., mit Marie Jda Kunze zu LanacnstriegiS, evang- — Webtechniker Johann Stephan Girdapsky, Annenstr. 26, gricchisch-kath., mit Anna Helene Schönherr das-, evang. — Kaufmann Friedrich Hermann Lange, Leipzigerstr. 13, evang-, mit Jda Helene Berger, am Plan 10, evang. — Weber Carl August Linke, Jacobstr. 35, evang-, mit Amalie Wilhelmine Lina verw. Jäger geb. Schwabe das., evang. — Maurer Wenzl Eisen zu Gablenz, röm.-kath., mit Theresa Benda das., röm.-kath. — Bäcker Clemens Albin Haase, AugustuSburgerstr- 3, evang., mit Amalle Pauline Kretzschmar, Markt 5, evang. — Weber Adolph Louis Müller, Zlmmer- straße 8, evang., mit Hedwig Cäcilie Job, Hainstr. 94, evang. — Kauf mann Heinrich Richard Gey, Annabergerstr. 12, evang., mit Helene Martha Schmidt, Wiesenstr. 53, evang. — Zimmerpolier Friedrich LouiS Kurth, Bergstr. 33, evang., mit Leontine Johanne Charlotte Adelheid Müller, Reichsstraße 63, evang. — Schneider Johann Ferdinand MattheS, Zwickauerstr. 19, evang-, mit Anna Auguste Hedwig Hengst daselbst, evang. — Schuhmacher Friedrich Benjamin Auringer, Bernsbachstr. 5, evang., mit Aniaiha Fcrdinandine Weber das., evang. — Spinner und Weber Peter Becker, Blankcnauerstr. 18, evang., mit Auguste Anna Brieger, Bismarckstr. 4, evang. — Geschirrsührer Johann Heinrich Hiller zu Mendorf, evang-, mit Emilie Wllhelmine verw. Hörenz geb. Fischer, Limbacherstr. 30, evang. — Geschirr führer Moritz Hermann Hühnerstein, Bergstr. 25, evang., mit Lina Johanna Ziegenbein bas., evang. — Bäcker Carl LouiS Friedrich, Rießnersir. 12, evang., mit Anna Auguste Berger das., evang. — Handarbeiter Friedrich Oswald Gräfner, Brühl 30, evang-, mit Jda Marie Nollau das., evang. — Kaufmann Carl Friedrich Alfred Anger, Schützenstr. 11, evang-, mit Louise Hermine Schalter das., evang. — Kutscher Franz Robert Grafe, Bergstr. 33, evang., mit Anna Marie gcsch. Flade geb. Franz, Martinstr. 3, evang. — Maurerpolier Friedrich Adolph Münder, Reübahnstr. 48, evang., mit Lina Helene Flechsig, Herrenstr. 20, evang. — Bäcker Franz August Dähnert, Mühlenstr. 42, evang., mit Marie Bertha Hanke, Neust. Markt 6, evang. — Kaufmann Louis Gustav Wölfel, Reitbahnstr. 60, evang., mit Milda Helene Lohr das., evang. — Kasernenwärter Johann Wilhelm Mosich, neue Kaserne, evang., mit Johanne Ernestine Bürger das., evang. — Schlaffer Wilhelm Adolph Berger, Logenstr. 3, evang., mit Minna Louise Schulze das, evang. Kesselschmied Carl Bernhard Otto, Reichsstr. 63, evang., mit Wilhelmine Ernestine gesch. Reichel geb. Päßler das., evang. — Schneider Josef Bret- schneider, innere Johannisstr. 10, röm.-kath., mit Johanna Gabriele Große, Lohgasse 7, evang- — Tischler Linus Theodor Herold, Reichsstr. 51, evang.» mit Martha Bernhardine Lein das., evang. — Modelltischler Johannes Bräker, Wilhclmplatz 3, cvang.-reform, mit Martha Olga Lippman» das., evang -luth. — Tischler Carl Emil Vieweg, Körnerstr. 10, evang., mit Emilie Amalie Kirschen das., evang. — Bahnarbeiter Mart!» Oswald Sieudtner, untere Georgstr. 8, evang., mit Anna Jda Hermsdors das, evang. v. Eheanfgebote 29, als: Tischler Hermann Paul Uhlig, Reitbahn- straße 44, ,„it Anna Marie Oehnie das. — Fabrikarbeiter Ernst Robert Deutscher, Blankenauerstr. 38, mit Eva Johanne Christiane Lisette Hof» städier daselbst. — Maurer Josef Kühnl, Louisenplatz 3, mit Anna Petzet das. — Schneidermeister Traugott Wilhelm Theodor Greiling, äußere Jo hannisstr. 19, mit Bertha Hnlda Däberitz, Markt 5. — Elsenhobler Friedrich August Fvcke, Zwickauerstr. 119, mit Jda Amalie Kober das. — Kaufmann Gustav Ernst Schneider, Brückcnstr. 3, mit Thekla Marie Fischer, Lohgaffe 14. — Schlosser Emil Otto Kölzig, Bergstr. 63, mit Clara Franzisca Krauß zu Zschopau. — Hnttnacher Maximilian Ziegler, Neugasse 7, mit Marie Marth» Rosenkranz, Brühl 21. — Eisenbahn-Assistent Carl Franz Priemer, neue Dresdnerstr. 13, mit Liddy Johanne Hempel das. — Tischler Carl Heinrich Adolf Hannes, Limbacherstr. 31, mit Barbara verw. Ludwig geb. Stciuert das. — Weber Ernst Julius Zimmcrmann, Elisenstr. 22, mit Amalie Bertha geich. Breischneider geb. Köhler, Linienstr. 9. — Zimmermann Ernst Wilhelm Hartig, Leipzigerstr. 36, mit Amalie Marie verw. Wagner geb. Wohlrabe das. — Fleischcrmeistcr Ernst Hermann Reichest, Leipzigerstr. 22, mit Auguste Sclma Hänßler das. — Bäcker Friedrich Franz Bcrthold, Hospitalgasse 12, mit Wil- helminc Anna Ncinhold das. — Klempner Friedrich Herma»» Meim'g zu Wechsclburg mit Wilhelmine Martha Mcinig, Oststr. 45-i. — Zuschneider Carl Otto Lcbercchi Mätzold, Mühlenstr. 29, mit Anna Marie Thiele, Kronen straße 1. — Werkmeister Gustav Albertus Thörner, Karlsstr. 11, mit Auguste Marie Ncupcrt das. — Kaufmann Heinrich Emil Hermann Mönch, Schützen straße 20, mit Marie Helene Hoffinann, Webergasse 19-— Schntzman» Gustav Emil von Minkwitz, Leipzigerstr. 62, mit Emilie Minna Reuter, Rießiicrstr. >9. — Sticker Julius Hermann Martin, Reichsstr. 51, mit Clara Hedwig verw. Riedel geb. Barthel das. — Kaufmann Paul Richard Rhein, Moritz- straßc 6, mit Lina Therese Beyer, änß. Johannisstr. 23. — Schneidermeister Ernst Trangoit Richard Lantenbach, Peterstr. 31, mit Christiane Wilhelmine verw. Hering geb. Tittmann, Peterstr. 3. — Expeditionshilfsarbcitcr bei der Siaatsbahn Ernst Richard Wcndler, Alexanderstr. 3, mit Anna Lina Ufer, Peterstr. 12. — Handarbeiter Carl August Wappler, Richicrstr. 14, mit Rosa Martha Gläser, Leipzigerstr. 12. — Hausdiencr Carl Eduard Schuchardt, Martinstr. 16, mit Emma Emilie Oeriel, Sonncnstr. 55. — Eisenbahn-Assistent August Georg Ellscld zu Reitzenhain mit Emilie Rosalie Schöffler, Lessing« stratze 4. — Tischler Carl Ernst Curt Scholdt, Sidonienstr. 1, mit Johanne Helene Winkler zu Flöha. — Maurer Carl Franz Fischer, Reitbahnstr. 3, mit Hedwig Auguste Teigky, Ufcrstr. 19. — Schmied August Zipfer, Elisenstr. 9, mit Auguste Hedwig Böhme das. Telegraphische Nachrichten. (Nach Schluß der Redaction eingetroffen.) Berlin, 2. Mai, 12 Uhr 15 Min. Nach dem Heu t Vormittag 9 Uhr ausgegcbenen Bulletin hat der Kaiser die letzte Nacht gut verbracht «nd fühlt sich wohler. Daö Fieber ist gering. Für den redactionellen Theil verantwortlich: Franz Götze in Chemnitz. Für nicht erbetene Zuseiidnnge» ist die Verlags-Expedition nicht verbindlich. Quittung. Für die durch dieUeberschweurutnngenin Dentschl a nd in Noth Gerathenen ginge» nachträglich noch «in durch die Herren r Gustav Arnold, Annabergerstr. . . E. I. Clantz Justizraih Ur. Enzmann .... Phil. Hugo Fischer, Schlohstr. . . Max Gölitz: als Beitrag der Mitglieder des Vereins Ehemals-Emiährig-Freiwilliger . Maler,H. König, Annabergerstr. . . . W. Röhner, Sonncnstr Ferd. Schnabel, Königs« A. Schnbardt, Moritzstr., vom „Reitertisch Schaller's Restaurant" .... F. Tchwannnerkrng, Holzmarkt . "Mi 654,75 mit Entschluß der früher cingcgaugcncn „ 14,672, >9 lt.Bel.Nr.1—144 Gesammt-Ncstiltat der Sammlung: M. 15,327,24. Chemnitz, den 2. Mai 1886. Für den Ausschuß: litt« Vlanaa. M. 13,40 st. Bel. Nr. 145- 18,00 „ „ „ 14g. „ 79,00,, „ 147- .. 10,00., „ 140. " ^ „ 0,c>0 „ ,, „ 150. „ 3,00 „ „ „ 151. „ 30,00,, „ „ 152. " ,, ,, ,, 151. „ 10,7» ,, „ „ 154. Zwei kleinere Halbetagen, bestehend aus Stube, Schlafstube, Küche mit verschlossenem Vorsaal Per 1. Juni od. Juli zu vermicthcii. Näheres in der Expcd. d. Bl. I!i» , hauptsächlich passend für Sattler (da keiner am Platz), Barbier oder jedes andere Geschäft, ist sof. od. später zu vcrm. Näheres z» erfahren Bergstr. S7,1. Stube, Alkoven und Küche in gesunder Lage, Nähe der Schloß brauerei, pr. l.Mai od.später z.bczieh. Näh. Reichsstr. 51,1. L. Förster. Sonnig gelegene 1. Halb-Etage, Preis 450 Mk., per I. Juli mieth- frel Bernsbachstr. 10, II. 4. IlalUvtNK« Apollostrafte 5 sofort mi'ethfrci. Näheres 5-. Eine Stnbe sof. bcz. Miethe 66 Mk. Haupistr. 103, Gablenz. Zum Mitbcwvhnen ein aast. Herr gesucht. Reitbahnstr. 8, II. 1H.k.Lcrh.unt.Georgstr.12,II.,St.9. 2 Herren^ erh. L. Lindenstii 13,ll küküM UW-!« SS, III. I.