Volltext Seite (XML)
Sächsische n DMMW »> WMUkssc Mnsps. aufgegeb werden, könn. Montag, den IO. September 192S Nr. 212 U sWMl NW W IMW 15. sri BVB. VV c. VB: -V.. »» Mil W Im in Nie zUMlinenne ermann Wirtschaft. Dem Versuch der Beschaffung lang B.: .>ßü Gr. 2: Unter igner. Juni befinden sich 67 000 Mann im Rhein- lande, von denen 10 Prozent, nämlich 6760 Mann Engländer, 8 Prozent, nämlich 5553 Belgier und der Rest Franzosen sind. Allein in -er zweiten Zone stehen rund 15 000 Mann, davon etwa 10 000 Franzo sen. Belgier befinden sich ausschließlich in der zweiten Zone, Engländer nahezu aus schließlich in der dritten. B.: 'M nglük'n llv Nmk-Kont». Stadt»«,» Dresden, Sirokaffe Vlafewih Ur. SS« Postscheckkonto: Nr. S17 Dresden u. 5 fHr VN U5V. ULV. lerstude zu verhandeln, dann auf eine Reicksregierung schaftlichen Kreise ein. Er 1 -46. VB: 61 Vrun6« tsrU chhlr -nrsrt eile tkonren an :n Lie >uc. mit Loschwiher Anzeiger Tageszeitung für das östliche Dresden und feine Vororte. 1. 15. 22 »a» 1S Ale Ml oer RennbOn Gestern vormittag ereignete sich auf der «ntorennbahn von Monza, wo das Ren nen um den sechsten großen Preis von Europa stattfand, ein schreckliches Unglück. Ter Rennfahrer Maserati fuhr ans einer «urve heraus und direkt in die Ehren tribüne. 19 Personen fanden dabei den Tod, unter ihnen Maserati selbst. Weitere süns Personen wurden schwer verletzt, 36 Personen leichter. Gerade vor der Tribüne eingebogeu. Maserati fuhr mit einer Geschwindigkeit von 180 Kilometern. Bei dem Versuch, Foresti zu überholen, geriet sein Wagen ins Schleudern und flog über ein drei Meter hohes Rasenband und einen Drahtzaun in die Zuschauer menge hinein, die in mehreren Reihen dicht gedrängt standen. Trotz des schweren Unglücks wurde das Rennen nicht unter brochen. 7. Der Wirtschaftsminister ging Reihe von Bemühungen der auf dem Gebiete der wirt. Hebung der verschiedenen erwähnte besonders die Land- DOM Nbkil m iWlWN Sims — Die Parole -er Ratholiken Der Magdeburger Katholikentag ist gestern geschlossen worden. Das Ergebnis der Tagung sind Beschlüsse, die der Arbeit der Verbände Richtung weisen sollen. In den grundsätzlichen religiösen Fragen, wie Ehescheidung und Feuer bestattung, hat der Katholikentag sich natürlich unnachgiebig gezeigt. Große Sorge macht ihm aber die Kirchen-Austrittsbewegung, und er sucht sie durch gesteigerte tätige Anteilnahme an der schweren wirtschaftlichen und sozialen Not der Masten zu bremsen. Am schlimmsten ist die Wohnungsnot. Der Katholikentag rich tet einen dringenden Appell an alle Katholiken, aber auch an Reick und Staat, hier mehr zu tun, als bisher geschehen ist. Er wendet sich weiter energisch gegen die wirtschaftlichen Grvßmachtbildungen — die Kartells und Trusts sind damit gemeint —, und sagt: wenn man die nach neuer sozialer Ord nung drängenden Masten für die christliche Kultur retten wolle, müsse man in ihnen das Bewußtsein lebendig erhalten, daß dieser Staat auch ihr Staat ist. Er ruft daher die Katholiken zu hingehender Mitarbeit am Heu- tigen Staat auf. rs, n m el sr. N Mei »er MNW Frankreich plant den Bau umfangreicher Befestigungen in Elsaß-Lothringen. Sie sollen den ersten Abschnitt einer Kestungs- kette bilden, die sich von Metz bis zum Mit telmeer hinziehen soll. Wie sich das Unglück zutrug Zu dem furchtbaren Unglück werden nunmehr folgende Einzelheiten bekannt: Schon kurz nach dem Start der 22 Renn wagen setzte das Rennen mit einem sehr schnellen Tempo ein. Der bekannte ita lienische Rennfahrer Maserati mWte be reits in der zweiten Runde einen Rad wechsel vornehmen. Er konnte dann wie der aufholen und war bis zur 17. Runde, in der sich das Unglück ereignete, fünfter. In dieser Runde kamen vier Rennwagen unmittelbar hintereinander in die lange sristiger Kredite für die mittlere und kleine Industrie wünsche die Regierung vollen Erfolg. Auf der Tagung des 11. Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Hamburg habe sich das wachsende Verständnis der Gewerkschaften für die Unternehmerschaft bemerkbar gemacht. Gegenseitige Durchdringung und Ber- ftändiguug der großen sozialen Klaffen sei das Gebot der Stunde Reichsbankpräsident Schacht betonte, daß auf den Bankiertagungen stets tiefgründige und fruchtbringende Arbeit für die ganze deutsche Wirtschaft geleistet worden sei. Die Ueber- legung des Jahres 1922, daß für das sichere Funktionieren unserer Währung ein starker Goldbestand bei der Reichsbank wesentlicher sei als ein starker Goldumlauf, treffe heute in ver stärktem Umfange zu, zumal wir a« eine Wiedereinführung des Goldmün- zennmlauss infolge unserer allgemeinen Verarmung ans lange Zeit hinaus nicht »erden denken können. Auch das Problem der Kastenliqnidität der Banken sei heute wieder recht aktuell. In der Förderung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs seien erhebliche Fortschritte erzielt worden. Die gesamte Trägerin des Ueberweisungsver- kehrs sei die Rcichsbank. Sie habe unlängst den telegraphischen Giroverkehr eingesührt, der die einzelnen Geldmärkte Deutschlands zu einem einheitlichen großen Geldmarkt znsam- menzuschweißen auf dem Wege sei. ei» MreNer Mm Graf Brockdorff-Rantzau hat bekanntlich führenden Anteil an den Friedensver handlungen gehabt. Er hatte an Clemen ceau auf die erste Einladung znr Frie denskonferenz jene berühmte Note gerich tet, in der er als Mitglied einer deutschen Telegation zur bedingungslosen Ueb".-- Dieses Blatt enthalt die amtlichen Bekanntmachungen des Rates zu Dresden für die Stadtteile ^wik Loschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Rochwitz und Laukegast (ll. und Ul. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach, witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weißig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. «wgau-BuchSruckere, und Deriag-anstalt Hermann Leyer K <5o„ Vresden-Nasewitz. - Verantwortlich für Lokale- Carl Drache, für den übrigen Inhalt Sugen Werner beide m Dresden. 777 .. tzalich mit den Seilaqen: Am«. Fremden, und Kurliste, Leben im Lild, Agrar-Darte, Radio-Zeitung, > Anzeigen werden die 8 gespaltene petit.Zeile mit rs Soldpfennigen berechnet, Reklamen die 4 gespaltene Zeile W-aunden Aus alter und neuer Zeit, Moden-Zeitung, Schnittmusterbogen. Der Bezugspreis beträgt frei ins Haus f mit 100 Soidpfennigen. Anzeigen u. Reklamen mit plahvorschristen und ichwierigen Satzarten werden mit 50^ m2 M.2W, durch diepost ohne Zustellgebühr monatl M.2.20. Für Fälle höh.Sewalt, Redaktion Und (krveditwN , Aufschlag berechnet Schluß der Anzeigenannahme vorm. 11 Uhr Für bas Erscheinen 2 Streiks usw. hat der Selber keinen Anspruch auf Lieferung dzw.Rachlieferung der I UND VIN VN—I An,,.gen an bestimmten Tagen oder Plätzen, iowie für telephonische Aufträge wird Äwnq od Rückzahb b. Lesegeldes. Druck : Jemens Landgraf Rächst., Dresden-Freitag I TolfpsNjÜpf 61s. 4 '«ine Gewähr geleistet. Insertionsbeträqe sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. unoerl eingcsandt. Manuskripten ist Rückporto deizufua. Ar Anzeigen, welche durch > " Sei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anren nunq r" aufgegeb werden, könn. wir eine Verantwort, bez. der Richtigkeit nicht übernehm ———— vv. Zayrgang gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Klage od. Konkurs d. Auftraggebers Ullrich Graf v. Brockdorff-Rantzau wur de 1869 in Schleswig geboren. Bis 1904 war er aktiver Offizier und trat dann in üe» diplomatischen Dienst über. Bon 1909 bis 1912 war er Generalkonsul in Buda pest, von 1912 bis 1918 Gesandter in Ko penhagen. 1918 wurde er Staatssekretär im Auswärtigen Amt, dann bis 1919 Aeichsminister. Als solcher war er 1919 Vester der bentschen Friedensdelegation in Versailles. l922 übernahm er dann den ichwierigen Botschafterposten in Moskau, den er bis zum heutige» Tage inne hatte. Vrockdorff-Rantzau galt als einer der hervorragendsten Diplomaten, der wohl wie kein zweiter der Situation in Moskau gewachsen war. Er war das Bindeglied zwischen Deutschland und der -omjetregierung und gerade in Kreisen der Lowjetregierung schätzte man ihn als Tiplomaten ganz besonders. Sein Leben war beherrscht von einer großen Arbeits- ircude. M IMll 8< 800! Nach den letzten Erhebungen vom ^asp»ch.Anschtvß «ml Dresden Rr. A1SK7 «^Adr.: Slbgaupresse Nasewitz Wf UMM-MW t Der deutsche Botschafter in Moskau, Graf v. Vrockdorff-Rantzan, ist am Sonn abend abend in Berlin in der Wohnung seines Bruders Graf Ernst v. Brockdorsf- Aanhau plötzlich einem Schlaganfall er legen. Der Botschafter stand im 60. Le bensjahr. Die Nachricht von dem unerwarteten Ab lebens des deutschen Botschafters in Mos kau hat in diplomatischen und 'politischen kreisen lebhafte Teilnahme erweckt, beson ders anch in den Kreisen der deutschen De legation in Genf. In einem Telegramm au den Bruder des Verstorbenen drückt -lefem Reichspräsident v. Hindenburg sein aufrichtigstes Beileid ans. Auch Rcichs- «irfrenminister Dr. Stresemann hat dem Kruder des Verstorbenen sein tiefes Vei- icid übermitteln lassen. 2Z.ocmie. iy.ZO Nk «5.90 slic. emMenSt Mülle »er MeuMka gegeii WMW Auf dem VerbandStag der Alldeutschen in Plauen erklärte der Verbandsvorsit- zenbe Iustizrat Elaß, daß der Kampf, den der Verband gegen den heutigen Staat und seine Leiter führe, gegen den Willen der Alldeutschen und zu ihrem Bedauern sich auch gegen das Reichsobcrhuupt richten müsse. Der Reichspräsident habe die Anf- gäbe nicht erfüllt, die ihm als nichtmarri- stischem Staatsoberhaupt gestellt gewesen sei, die Aufgabe, TeutschlaudS Rettung mit allen verfassungsmäßigen Mitteln zn betreiben. Er Habe die ganze unselige Außenpolitik des Herrn Stresemann hin genommen und zuletzt das heutige Kabi nett des Reichskanzlers Hermann Müller berufen, obwohl ihm die Verfassung das Recht gebe, einen Mann seines Vertrauens mit der Regierungsbildung zu beauf tragen. Das Wachsen -er Reparation^ -ahlunsen die pro Kopf Ser deutschen Bevölkerung geleistet werden müssen, von 1924/26 bis zum Normaljahr 1928/29, mit dem die Zahlungen ihre volle Höhe erreicht haben Will« »II» SAM »»! »kl« MillM Auf dem siebenten allgemeinen Demschen Bankiertag in Köln nahm u. a. Reichswirt schaftsminister Curtius das Wort und betonte, die Reichsregierung habe, gestützt auf Recht und politische Vernunft, durch den Reichskanz ler die volle alsbaldige Räumung der besetzten Gebiete gefordert. Die Verhandlungen dar über seien im Gange. Die Gegenseite habe je doch Verhandlungen über Reparationssragen angeregt. Die Reichsregierung erkenne die Ab hängigkeit des Räumungsverlangens von einer Neuordnung der finanziellen Ver pflichtungen Dentschlands nicht an. Er möchte jedoch ausdrücklich betonen, daß die Reichsregierung jederzeit bereit gewesen sei und sich bereit erkläre, über Reparationssragen nähme des Friedensdiktats einen Lega- tionssekretär, einen mittleren Beamten und zwei Kanzleidiener benannte. Erst durch diese, an Deutlichkeit restlos offene Note wurde Clemenceau veranlaßt, im Ton gegenüber den Deutschen höflicher zu werden. Brockdorff hat in Versailles mit Clemenceau, Lloyd George und Wilson monatelang gerungen. Auf die unver schämte Rede Clemenceaus im Hotel Tri anon in Versailles, wo Clemenceau den Deutschen das Friedensdiktat ankündigte, antwortete Brockdorff mit einer Rede, in der er n. a. erklärte: „Es wird von uns verlangt, daß wir uns als die allein Schuldigen am Kriege bekennen. Ein solches Bekenntnis wäre in meinem Munde eine Lüge." Als die ser Satz von dem deutschen Dolmetscher ins Französische übersetzt wurde, sprang Clemenceau erregt auf, brüllte den Ueber- fetzer an und forderte, solche Sätze nicht zu übersehen. Als Brockdorff mit dem letzten Entwurf des Diktats von Versail les nach Weimar zur Nationalversamm lung kam, forderte er die Ablehnung. Das Kabinett entschied sich jedoch gegen ihn, worauf Brockdorff zurücktrat. Zer M Seine großen diplomatischen Fähigkei ten stellte Brockdorff dann, wie schon oben erwähnt, 1922 in den Dienst des Versuchs der deutsch-russischen Annäherung. Der Weg nach Osten war nicht leicht. Es gab in Moskau uud in Berlin zahlreiche große und kleine Hindernisse zu überwinden. Wenn anch im großen ganzen die Kurve der deutsch-russischen Beziehungen auf wärts gerichtete Tendenz behielt, so fehlte es nicht an schroffen Einschnitten. Von Berlin aus sah man die Dinge manchmal ganz anders, als sie sich in Moskau darstellten. Es blieb bei den An- ariffen gegen Rantzau nicht nur bei dem Spottnamen „der rote Graf". Er hatte aber das Glück, in den Grundsätzen seiner Ostpolitik im allgemeinen den Minister des "cußern und die Rcichstagsparteien auf seiner Seite zu finden. Weil sein Weg historisch richtig war, konnte er sich immer durchsetzen. Auch iu Moskau hat man ihn und das durch ihn vertretene Deutsch land verstehen gelernt. Soweit der Faktor Außenpolitik im Rätestaat über haupt Autorität besitzt, kaun sich der deutsche Botschafter rühmen, eine Stel lung einzunehmcn, die ihresgleichen nicht hat.