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^Avr^aid»«wreis« B-iemtz mit Loschwiher Anzeiger - T-ge-,eitung «ür d«» Ssilicht Dresden und leine DorottL Sächsische NWW M ElbWM i— iredaktioa und Skveditioa —, I Vlafewi-, Tolkevitzer Slr. 41 - 90. Jahrgang >. I Sonnadenv/<Koontag, den 4/S Februar 1V2S 7lr. SV «.,» Sauaaen Amt,. .fremden-und Kurllste, Leden im Süd, Agrar-Darle, Radio«Zeitung, Anzeigen werden die 8ae>vaU«a« Pettt-Zeit« mit LS Sotdps.nn.qen derechnet, Rettain«, di« 4 a.ipaltene Zeile Aul a Modrn.Zeüung.Schniitmu,lerbogen, ver S.p>g-prei« beträgt frei la« Hau- j m.t 1V0 Goldpsennigen Anzeigen u. 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Daß cs nach Thoiry ^till wurde, lst, nach Len Worten Briands im französischen Senat, selbstverständlich gewesen, da Briand dort Dr. Stresemann auf besser Ersuchen, einer baldigen, vorzeitigen Näumung des RheinlandeS näherzutre ten, zwei Fordernnge« vorlegte, die erst erfüllt werden müßten bevor man an Räumung denken könne Die erste Forderung hatte gelautet: Be friedigendes Schlußprotokoll der Botschaf terkonferenz über die deutsche Abrüstung DK zweite Forderung hieß: Vorzeitige Schluvreaelung der deutschen Repara tionszahlungen. Gesamtergebnis: Vor zeitige Räumung der Rheinlande. Briand hat Dr. Stresemann damals an- hcimgestellt, bezüglich des -weiten Punk tes Vorschläge z« «nterbreite«, nm durch finanztechnische Maßnahmen Frank reich vorzeitig in de» Besitz der ihm zustehende» Reparationsfumme z» setze». Dieser Gedanke ist inzwischen mehrfach in -er Oeffentlichkeit und vor allem in der Finanzwelt diesseits und jenseits des Lzeans diskutiert worden, zuletzt anläß lich des Schlußberichts über das Repara- tionsjahr 1927. Di« geläufigste Auffas- sung geht dahin, daß Deutschland,, dem man eine bestimmte Schuldenziffer ge nannt hat. eine Anleihe in der Höhe dieser Ziffer aufnimmt, deren Stücke nach dem Verteilungsschlüssel des DaweS-Vertra- -es an die einzelnen Gläubigerstaaten verteilt werden. Deutfchland üverntmmt tie Tilgung und Verzinsung dieser An leihe in einem Zeitraum, der etwa der bisher errechneten Dauer der vertrags mäßigen Reparationszahlungen ent spräche. Ma» weiß. d«tz f»r ei»e solche Lös»g »verläßlich tlt. daß die endgültig? ReparationSfchnkden- Ziffer fixiert Briand hat in feiner Antwort an Strcse- »auu vergesse», -u sagen, ob er auch tu Thoiry schon bereit gewesen ist, für eine solche abschließende Fixierung sich ein- zusctzen. Man kann also nicht Stresemann die Schuld geben, daß Thoiry scheiterte, da die Reichsregierung in dem anderen Punkte, der vollständigen Abrüstung die ihr an- getragenen Verpflichtungen restlos erfüllt hat. Briand hat für Frankreich Verhand lungsbereitschaft zugesagt, hat sich jedoch aus die Existenz der anderen Rheinmächte berufen. Man weiß, daß England und Belgien grundsätzlich schon lange ver handlungsbereit sind. Man wird also demnächst wieder verhandeln und die Linie Versailles —London —Locarno— Thoiry um ein« weitere Etappe vermeh ren. Die Grundfrage bleibt bestehen: Was soll Deytfchland endgültig zahle«? Was Briand verschwiegen hat Die »Deutsche Allgemeine Zeitung" er klärt die Darstellung, die Briand von dem Verlauf der Unterhaltung von Thoiry ge geben hat, für falsch. Die von Stresemann versprochenen positiven Vorschläge seien nämlich Briand deswegen nicht zugegan gen, weil in -er darauffolgenden Dezem bertagung des VölkerbunbsrateS auf französischer Seite klar zum Ausdruck ge bracht wurde, daß aus innerfranzösischen Gründen (Stabilisierung des Frank usw.) die Diskussion hierüber vorläufig ruhen müsse. . O .. Das sagt Hie Aegierungspreste zur BriauS-Nede Die ,Kreu»zettuna" spricht von einer Ab sage Briands an Streiemann und von einem Locarno-Begrä L »is und betont, baß «S für Deusichland aanz au», geschlossen sei. für ein begrenztes Pfand, wie «S die Ahetnlandbesetzung ist, dauernde Bin- düngen und Verpflichtungen, womöglich noch auf internationaler Grundlage, etnzutausche«. Die »Deutsche DageSzettung" erklärt, für teden Deutschen der die Briand-Rede vom na. ttonalen. nicht vom parteipolitischen Gesichts- punkt aus betrachte, bedeut« sie eine Mahnung s«r «rSßten Aufmerksamkeit »ud . - vprficht. Das sei vor allem auch der Wtlhelmstraße zu empfehlen, deren Optimismus trotz aller Rak- teuschläg« »och immer »n-ebroche, schein«. Di« »Tägliche Rundschau", das Orga» Stresemanns, entnimmt der Briand-Red« die Feststellung, ^daß Frankreich fein« Sicherheit durch ZurllDtehung Ler Besatzung für nicht gcfährdet HM. und nur »ach dem Preis fragt, de» «S für vorzeitige Zurückziehung der Drap« pc» beanspruchen zu können glaubt. In der »Germania", dem Orga« »es Zentrums, wird au-gesührt: Wir freue» »»», daß Briand ein« Entspannung der Geister auch t« Frankreich feststellt und erklärt, baß auch ihm und feinen Freunden die Nheinlandbesetzung keine Freude mehr macht. Wohlan, suche er diesen Anlaß der Verstimmung aus der Welt zu schaffen! Kaufen wir das Rheinland frei? In »nterrichtete» politische« Kreisen verlautet, daß für die kommende« ver- händlnngen mit Frankreich «an Dentsch- land ein sehr detailliertes Projekt einer deutschen finanzielle« Gegenleistnng kür die vorzeitige Räumung des Rheinlandes ausgearbeitet werde« wird. Dabei wird aller Voraussicht «ach a«f die deka«»te« Thoiry-Projekte z«rückgegriffe» »erd««. Daß eine große Finanztransaktion «icht ohne Revision des Da«espla«eS «Aglich ist, versteht sich oo« selbst «nd ist a«ch »o» Briand in seiner gestrige« Rede an- gedeutet worden. Uebriaens findet Briands Rede in den französischen Kreisen ein« w«it schärfer« Ablehnung als Stresemann bei der deut schen Rechten. Falls also die Neuwahlen in Frankreich nicht ein« wesentlich neue Situation schaffen, dürfte di« von Briand geäußerte Verhandlungsbereitschaft Frankreichs nur einen recht proble matischen Wert für Deutschland haben Es scheint somit, als ob di« Zukunft der Rheinland-Politik viel mehr von den französischen als von den deutschen Wah len abhängt. Die Bemerkung BriandS, eine Stär kung der republikanischen Parteien in Deutschland würde ihn von einer große« Sorge befreie«, hätte mit weit größerem Recht der de»tsche Anßen- «inister hinsichtlich der französische« Sammerwahle« mache» könne«. Nm Donlag Adresse von Berlin ReichSaußenminister Dr. Str^maun wird, nachdem die große AuSetnandersetzuno mit Briand abgeschlossen ist. am Mon az seine» Erholungsurlaub ohne Rücksicht auf die Schul gesetzverhandlungen und die Besuch« de« ru mänischen Außenminister« Liulesc» und de« afghanischen KSnigspoa.e« antreten. Dora««- sichtlich wirb er erst nach der Tagung de« Dolkerbund-rake« im März wieder nach Ber it» zurückkehr« n. Man hat ibn! Weingart«« bei LichtenfelS, 4. Fe- br»ar. (Radio.) Der wegen verschiedener Morde gesnchte Ranbmörder Hei» wttrdo he»te »»rmittag 10 Uhr i» ei«er hiesige« Gastwirtschaft gefaßt „d sestgehalte«. Nähere Einzelheiten fehle» »och. SkMlA WM VWWUMMWMN Bon Dr. Sülz. Reichsminister a. D. Wiederholt ist in der öffentlichen Er örterung über de» Termin der für 1923 notwendig werdenden RetchStagsivable» die Behauptung ausgestellt worden, daß Stresemau» dafür «»nträte, die Wahle» im Frühjahr, etwa gleichseitig mit de« Wahlen in Arankrcich stattfinden z» lass«». Stresemann selbst hat öffentlich zu dieser Frage nicht Stellung genommen; aber sei» Ministerkolleg« und Partei freund Eurtiu» hat bekanntlich mit zwei felsfreier Deutlichkeit für R«uwahle» im Mai plädiert. Wenn di« außenpolitische Situation durch baldige Neuwahlen eine Förderung erfahren konnte, fo müßte jeder verant wortungsbewußte Politiker ernsthaft einen baldigen Wahltermin erwägen. I» Wirklichkeit spricht von der Seite der Außenpolitik her nur sehr wenig zugun sten baldiger Wahle». «s ist ei» vielfach wiederkehrender Irrt»«, a»z»»eh»en, di« französische Politik orientiere ihre Wahle» »ach der Si»ftell»»g z» de» Proble» Fra»kre»ch-De»tschla»d. Die republikanische Föderativ», also der »nationale Block", hat den Wahlfeldzug begonnen, ohne in feinem strategischen Aufmarschplan auch nur mit einer Silbe das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich zu berühren. Die Partei, die dem deutsch-sranzösischen Problem bisher stärkste Aufmerksamkeit schenkt«, die der radikalen Sozialisten, hat zwar in ihrem Wahlfeldzug außenpolitische Orientierung nicht unterlassen, aber di« Parole der Verständigung mit Deutschland hat auch hier einen starken Widerhall nicht gefunden; im Gegenteil, beachtliche Kräfte der Partei konnten sich von der Parole der »deutschen Gefahr" nicht frei machen, un spalteten sich mit Franklin Bouillon a« der Spitze als neue Partei -er »Unio- nistisch-Radikalen" ab. Bet dieser Sach- läge ist schon heut« erkennbar, daß die Aussichten anf el» LiukSkartell in Frankreich als einer -«verlässige» Stütze der Berständi, gMrgSpolitik »icht fo sicher find, daß ei»e deutsche A»ße»politik sie als ' Faktor i» di« deulsch« Nenwahl- Kalk»latio» einstelle« könnte.