Volltext Seite (XML)
Viertes Blatt 1921 Eonnabenv/Gonniag, den 10 /11. September Ur. 212 in der Biedermeier AM 1840 in iz) eine uni- tt.l HW auf große Bedeutung übrigens das ständischer Grundlage aufgebaute sicherungswesen der Angestellten auf berufS- Krankenver- schon heute dig." und Ten Er aus zkeit, eder. mur- Subt. -achte Larll »diläu« eS Mit. der de» -wie des verutv l stür-te ibel mit irunnen errosen. Ach und , in das lisvoller tlgt ge. au de» n Gang ,ekurbett a Bewc. e Leiter, bejchäi- !>aS Ein. Zu« :n Fahrt » eS der n letzte» Dagegen worden. eid kam Mutter lt. fuh. >ten nach lind er. ort schon Die Pamerfchneidekunft auf -er Papieravsstelluno -er gahresfchau DreS-eu rsr? war id.'rS i der Dieb- h e» wi» -urde um- Die Spinne. Noma» von Sven Elvestad. öerechfigt» Uederfetzung au» dem Norwegisch« vo» 2 »lta Koppel. Lopyright b, Geeti er S Tomp„ Berti» M Nd. (Nachdruck v«dote») bat, zeigen die Leistungen der Deutschnationa len Krankenkasse in Hamburg. Diese über 190 000 Kaufmannsgehilsen umfassende B«- russkrankenkasse gab in den Jahren 1924 bis 1926 in runden Summen aus: für ärztliche Behandlung 20,7 Mill. RM., für Arznei und Heilmittel 6,8 Mill. RM., für Krankengeld 8,5 Mill. NM., für Krankenhauskuren 4 Mill. RM., Sterbegeld 460 000 RM., für Wochenhilfe 2.2 Mill. RM., für Kinderfürsorge 435 000 RM. Die stattliche Gesamtsumme von 43 Millionen Reichsmark ist ein gutes Zeugnis für die Lei- stnngsfähigkett der Berufskassen. Ganz zwei fellos ist damit zugleich sehr Erhebliches zur Erhaltung der Volksgesundheit und Hebung der Volkskraft getan worden. gs. Zoologischer Garte» i» Dresde». Etwa- abseits von den sogenannten Zugstücken, aber darum nicht minder lehrreich und unterhal tend, liegt das Jnsektarium, das außer den Insekten auch Weichtiere und eine Reihe von kleineren Amphibien und Reptilien enthält. Gleich rechts und links vor dem Eingang grü ßen zwei große Glaskästen. Der erste, eine typische Tümpelregion mit anschließendem Trockenufer darstellend, beherbergt unsere wichtigsten Frosch- und Schwanzlurchen: Teich-, Moor-, GraSfrösch«, die zierlichen Laubfrösche, Erdkröten, Feuerunken, ferner Feuersalamander, Molche, dann Blindschlei chen und Zauneidechsen. Der zweite bringt die verschiedensten Nattern, darunter unsere harmlose Ringelnatter, die auch in der Mo- rttzburger Gegend zn Haus« ist. Im Gegen satz zu all diesen nützlichen und ungefährlichen Geschöpfen ist in einem Sonderkastcn die ein zige Giftschlange Deutschlands, die Kreuzotter, zu sehen. In den 17 mittleren Gelaffen sind eine grobe Zahl munter fressender Raupen örte, rcin- Sühouettierschul« gab. Emma Eggel zeigt tzre Kunst in drei hübschen Märchenschnitten. Daß auch der grohe Menzel den Scheren- l-bmtt nicht gering achtete, beweisen drei interessante, im negativen Sinn geschnittene XSpfe und zwei lustige Genrebildchen. Paul Ronewka ist mit zwei von ihm zeichneten und von Fröhlich geschnittenen Faustszenen vertreten. Konewka schnitt be- die im Jahres ziehen sind es Scharen Schwal- rdrähten Zeit sei Deutsch- ; ob der ers den zt häth. nur sein ein Dach it da dr ohen ge ll zuwei- yptiscben eite Hei nen und icht das ien Gie rommer kehrt er > verfilm ist. Der paß und t an dat ter de» Ine Tür ken ihre len." davon, u seinem Gottes- riten, in hen sind Scharen ihm ab- Zorbildcr iren Die 1ensch?m e Heimat Vermischtes Erbschaft. Der überlebend« Ehegatte erbt A, die Kinder zusammen des Nachlasses der Mutter und zwar kann daS Erbteil sofort, nicht erst nach dem Tode des Vaters beansprucht wer den. Ter Vater kann schon fetzt zugunsten seiner zukünftigen Frau ein Testament errichten. Und wenn er die Kinder vom Erbe an seinem Nach- laß ausschließt, behalten diese trotzdem ihr Recht auf den Pflichtteil, das ist die Hälfte deS Wertes des gesetzlichen Erbteils. Di« Dichte der Erde in ihrer Gesamtmasse kann nicht gemessen werden, ist aber durch die Einwirkung von bekannten Massen auf die Schwingungen deS Pendels bestimmt worden. Mit grober Sicherheit ist anzunehmen, dab die mittlere Dichte der Erde 5Hmal größer ist als die des Wassers. Da nun da» mittlere spezifische Gewicht der festen Erdkruste nur etwa halb s» groß ist, so ergibt sich daraus, daß daS Erdinnere schwerer sein muß. Die Masse der Erde be- trägt etwa — der Gounenmaffe. Die Erde legt in einem Jahre auf dem Flug um die Sonne 950 Millionen Kilometer zurück. Täglich fliegen wir also 2 544 000 Kilometer, in der Stunde 106000, in der Minute 1766, in der Sekunde 29 Kilometer — und wir merken nichts davon. Die Bevölkern»«, Ruhlands beträgt nach der neuesten Zählung 146 500 000 Mensche». Der Aetna auf Ostsizikten ist wohl „»ter allen Vulkanen der einzige, der außer den si» beständig verändernden Gtpfelkratern rnnd 250 Seitenkrater aufzuwetsev hat. ausgestellt, die ohne Unterlab bi» zur Ver puppung an ihren Futterpflanzen knabber». Aus der ständig wechselnden Besetzung seien besonders die schönen Raupen des Schwalben schwanzes erwähnt, ferner die, wie mit weißem Puder überstreuten AilanthuSraupen, die leb» hoftgrünen Eichensetdenwickler, die schwarzen ragpfauenaugenraupen usw. Auch auf den größten Schmetterling der Erde, den javani- schen Atlasspinner, der wahrscheinlich Sonntag sein Eierlegen beschließen wirb, sei nochmals hingewiesen. Neben den nicht gerade leicht zu entdeckenden Rtesenstabheuschrecken, Gespenst schrecken und wandelnden Blätter«, die in Form und Farbe sich verblüffend ihren Unter lagen anpassen, vergesse man auch nicht, sich Lie Wasserinsekten anzusehen. Im Aguarium locken die neuen Zwergtaucher, die in dem großen Kopfbecken wie silberne Torpedos unter der Wasseroberfläche herschieben, seit Tagen zahlreiche Besucher an. reits als Kind hervorragend allerlei Getier und Menschlein, übt« aber später die Schwarz- weitzkunst nur noch als Zeichner aus. Ein Gebiet für sich ist die Porträtsilhouette, von der bereits aus der Zeit um 1700 ein Beispiel vorhanden ist, ein« Baslerin mit einer Haube, di« die für Schweizer Arbeiten typische Durchlöcherung mit feinsten Nadel stichen aufweist. Die Blütezeit der Porträt- silhouetten war bekanntlich die Zeit unserer Klassiker; ihr verdanken wir manches lebens getreue Schattenbild unserer Großen. Neben geschnittenen Köpfen sieht man ganze Per sonen, ja sogar Gruppenbilder, wie z. B. die reizenden Kaffeetischszenen. Bald begnügte man sich nicht mehr mit den, einfachen schö nen Schroarzweißporträt, so nn gab den Hintergrund farbig, überzeichnete und be malte einzeln« Stellen, klebt« Stoffstückchen auf für Kopfbedeckungen und Uniformstücke, so haben zahlreiche ausgestellte Porträts dies« Merkmale der Verfallzeit, die mit dem Aufkommen der Lithographie und vor allem der Pkwtographie ihr Ende erreichte. Nur den Studentenschattenritz mit farbigen Zip feln, Bändern und Mützen war ein längeres Dasein, etwa bis zur Mitte des 19. Jahr hunderts, vergönnt. war inzwischen Morgen geworden und da» Lebe» be gann sich auf den Straßen -u rühren. Der Konsul ent- deckte, baß er »och tm Krack war. Er nahm ein Bad und kleidete sich um. «I» er wieder herauskam, vom Bad erfrischt und im Alltagsanzug, war er vollständig ruhig geworden. Der Doktor kam und sagte ihm einige verbindlich«, teilnehmende Worte. ,Hch kann Ihnen jedenfalls den Trost geben, daß der Tod bet Ihrem Herrn Bruder sofort ein getreten ist. Der Schuß war tödlich." Der Arzt hielt den Revolver t» der Hand. „Was soll ich damit machen?" fragte er. „Geben Sie ihn mir", antwortete der Konsul. ES war der beste Revolver seine» Bruder», auf dem Silberbeschlag de» Kolben- standen die Buchstaben A. F. Ter Konsul untersuchte die Magazine. „ES ist noch ein Schuß drin", sagte er. Er wollte die Patrone herausnehmen, besann sich aber eine» Besseren. „Sie kann drin Neiden," dachte er, „vielleicht be komme ich Verwendung dafür." Er steckte den Revolver zu sich. Um halb 11 Uhr kam der Geschäftsfreund, Herr Stiegel. Er war sehr ernst und drückte seinem Freunde warm die Hand. „Ich höre, daß Ihr Bruder tot ist", sagte er. „Es ist also bereits bekannt! WaS sagen die Leute?" „Mau sagt, er sei eine- sehr plötzlichen Lode- ge storben." „Der arme junge Mann. Ich dachte mir, daß e- so enden würde. Aus dem Wege der „Spinne" liegen viele solche Menschenschicksale." „Mein Bruder ist einem Herzschlag erlegen", sagte der Konsul. Herr Stiegel blickte hastig auf. „Natürlich, natürlich", bemerkte er. fassen Sie un- von unseren Geschäften reden." „Ich habe heute vormittag einige Verfügungen ge troffen, die es mir unmöglich machen, die Summe von 25 000 Kronen bar auszuzahlen", erklärte Falkenberg. „Ich muß Sie darum bitten, sich die Mühe zu machen, diese Bankanweisung zu beheben." Sächsisches und Allgemeines gs. Eine Hindenburg-Postkarte. Die Hindenburgspende hat nach dem bekann ten Bildplakat eine eigene Bildpostkarte Her stellen lassen, die das Porträt des Reichs präsidenten und darunter seinen bekannten Sinnspruch zur Hindenburgspende zeigt. Diese in Kupferdruck hergestellte Karte erscheint nicht im Handel. Sie wird lediglich von den Geschäftsstellen der Hindenburgspende zu Empfangsbestätigungen verwendet. Um ihren Wert für Sammler zu erhöhen, hat die Hin denburgspende 60 000 dieser Postkarten mit eingedruckter Drei- und Acht-Rpf.-Marke versehen lassen. Die Entwertung der Karten erfolgt in Berlin durch einen besonderen Poststempel. Bis auf weiteres werden etwa vom 10. Sevtember ab die bei den Post scheckkonten der Hindenburgspende Berlin 73 800, Dresden 37 000, München 9000, Stuttgart 23 OM eingehenden Beträge über zehn RM. mit einer dieser Postkarte bestätigt. Da die Postkarte, wie erwähnt, nicht im Handel und nur in beschränkter Auflage er scheint, dürste sie voraussichtlich bald grö beren Sammelwert gewinnen. gS. Neuordnung der Krankeuverfichervng der Angestellten. Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, wird sich der Reichstag wäh rend s«in«r Herbsttagung mit einer neuen Re gelung der Krankenversicherung der Angestell ten befassen. Ihr Gegenstand soll neben einer nochmaligen Aenderung der VersicherungS- gr«nze vornehmlich di« Zulassung weiterer Er satzkassen sein. Damit würde das berussstän- disch« Versicherung-Prinzip in der Sozialgesetz gebung erheblich Boden gewinnen. Welch« Wer entzücken das Auge die weit kost bareren Arbeiten dieser Art im Silhouetten- MM. Aus diesen Nonnenschnitten sind die eigentlichen Papierschnitte hervorgegangen, deren Entwicklung man an zahlreichen Erem- -laren verfolgen kann. Bewundernd stehen «r vor den nach alter Art aus weitzem Pa pier geschnittenen, köstlichen, humorvollen Merkchen des Altmeisters R. W. Hus, des sen geschicktes Messer mit dem Alphabet von IK53, oeren Bauernhochzeit, der Geburt Kristi und der Dogelpredigt des hl. Franz, nn nur einige aus den von der berühmten -ü-ersammlung überlassenen Schnitten zu erwähnen, wunderhübsche Blätter geschaffen hat. Aus dem 18. Jahrhundert reihen sich Dappenschnitte, mythologische und Paradies- lMen und ländliche Motive cm, deren Schöp fer WM Teil Christoph Michael Kellner und Agucitz Weeber sind. Im 19. Jahrhundert sind dann der allmähliche Uebergang vom weihen zum schwarzen Material und einige Versuche in farbigem Papier zu beobachten, bemerkenswert die grüne Jagd von Auguste Lehret, ein sehr lebensvoller weitzer Blumen kranz und eine „versteckte Silhouette", Na poleons Geist an seinem Grabe auf Helena, ba der die Gestalt Napoleons in einem Vovmstanrm weiß ausgespart ist. Ein freu diges Schaffen verraten die sonnigen, lieb lichen Arbeiten Meister Fröhlichs (1821 bis 1898), der bei einigen Arbeiten, ähnlich wi« der Düsseldorfer Schuhmacher Wilh. Müller sM4-1865), von der rein zweidimensivna- Im Silhouette abgewichen ist und m die Tiefe geschnitten hat, eine Technik, die meh rere Nachfolger fand. Die Silhouettierkunst »ar inzwischen Mode geworden, sie war dre Welcher Besucher der Historischen Abtei- hmg verweilte nicht gern ein Stündchen in de» dieser reizvollen Kunst gewidmeten Räu- »m, dre mit ihren Silhouette« und den ihnen oer» »«»dtea Schatte», «»- Schereubtlder« ms zarte Klänge aus vergangener, gemüt- wller Zeit vermitteln. .Zunächst eine Vi trine im Tapetenraum, dre uns einen Blick n stille Klosterzellen tun lätzt, in denen em sige Nonnen Hände mit Messer oder später ml Schere oder Nadeln das Papier in duf tige Filigranmuster oder feine Spitzen ver- vandeln, die wie luftiges Rankemoerk g«- «lte ovale Darstellungen von Gottheiten, 5. Fortsetzung. „Ich hörte eine» Schuß," stammelte der Alte, „und ich sah Herr» Konsul die Treppe hinauflaufe«." „Mein Bruder ist tot", sagte der Konsul. Der alte Diener verbarg sä« Geftc^ t» den Händen. Johanne- war fo bewegt, daß es eine Geile dauert», bevor er sprechen kounte. „Sei ruhig," jagte Fallenberg, „hier kau« «icht» mehr geändert werde». Hilf mir, hier drinnen etwas Ord» «ung zu schaffen." Sie gingen zusammen in- Atelier, und von neuem schien die Bewegung sie übermannen zu wollen. Tan« wuschen sie Karl- Gesicht und legte« die Leiche auf de« Diwan. Falkenberg trug dem Alten auf, eine« Arzt zu hole«. Er selbst ging in sein Arbeitszimmer hinunter und setzte sich grübelnd an feinen großen Schreibtisch. Seine Gedanken kehrten wieder und wieder zu der Szene tm Hotel zurück, al- Valentine feinem Bruder zu- geslüstert hatte: „Rettest du mich, Karl?'' — Er wurde mehr und mehr davon überzeugt, daß zwischen dieser Aeußerung und dem tragischen Ereignis der Nacht ein Zusammenhang bestehen müsse. Wieder untersuchte er die Stahlkassette und stellte fest, daß sie vollkommen in Ordnung fei. Richt einmal eine Schramme war daran zu sehen. DaS Buchstaben» schloß mußte von jemand geöffnet worden sein, der das Won kannte. Da- Wort aber kannte er allein. Und es schien unmöglich, daß jemand es erraten tonnte. DaS Ganz« erschien ibm jo über alle Maßen sonderbar, fo unmöglich. Er stano einem Rätsel gegenüber, dessen Lösung er nicht auf die Spur zu kommen vermochte. Falkenberg dachte nicht mehr a» de» Schlaf. EG Der Eisenbahnverkehr im llnweltergehiet gs. Die Wiederberstell««gsarbeite» i« Hochwafsergebiete des östliche» Erzgebir ges find soweit vorgeschritten, daß heste souuadeud, de» 1v. September, ««f der Linie Pirna—Gottleuba die Reststreckc zwischen Berggießhübel «nd Gottleuba, nnd Montag, de» 12. September, ans der Linie Heiden««-Altenberg (Erzgebirges die Teilstrecke zwischen Weesenstein «nd Bnrkhardtswalde-Ma^e« wieder in Be trieb genommen wird. Die Züge oerkeh, re«, wie im Anshangfahrplane vorgesehen. Mit der Wiederaufnahme des Betrie bes bis Gottleuba entfällt der eisenbahn seitige Sraftrvagenoerkehr zwischen Gott leuba «nd Berggießhübel. Der folgende Raum stellt «in im Zett geschmack ausgestattetes B tedermeierzimmer dar, dessen stilvoll« Möb«l im Zusammen klang mit den Porträtsilhouetten an d«r Wand und der leise tickenden altertümlichen Uhr uns die gute alte Zett unserer Groß mütter wieder lebendig machen, in der Schere und Papier eine bedeutungsvolle Rolle spiel ten, so daß ein besonders kühner Künstler sogar die Bastei mit der Aussicht in Schnitt- und Klebearbeit ausgeführt hat. Vorn hän gen an beiden Wänden einige Beispiele nichtgeschnittener Bildnissilhouetten, mehrere gemalte und gestochene Arbeiten aus dem 18. und einig« lithographiert« Schattenrisse aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Zu letzt seien noch als Kuriosa die handgerupf ten weitzen figürlichen Darstellungen des damaligen spanischen Gesandten in Dresden, Grafen Olizard, erwähnt. Die wertvollsten aller ausgestellten Schnrtt- arbeiten gehören mit wenigen Ausnahmen der einzigartigen Sammlung Prof. Buchners in Zürich an. Leider droht ihr ein« Auf teilung oder gar Abwanderung ins Ausland, wenn sich nicht kunstfreudige Museumsdirek- oren oder private Liebhaber finden, die sie ur Deutschland retten können. Die Direk- ion der Jahresschau ist bereit, nähere Mit teilungen über die Sammlung zu machen und auch die wegen Raummangels nicht ausgestellt« Hälfte davon oorzulegen. „Schadet nichts. Ich muß sowieso zur Bank." „Reisen Sie heute?" „Ja, mit oem Schnellzug «ach Berlin." „Also glückliche Reise und aus Wiedersehe»." „Auf Wiedersehen! Lebe» Sie wohl!" Herr Stiegel ging. Im Laufe des TageS käme» »och mehrere Herren au» Konsul Fallenbergs Bekanntenkreis, um ihr Beileid auSzuorücken. Er aber fertigte sie eben so kurz ab «ne Herr« Stiegel. Za alle« sagte er: „Mein Brube* ist an einem Herzschlag gestorben." Er war jetzt wieder der kalte, nüchterne Geschäftsmann. Auf diese Weise glückte eS ihm teilweise, den Go» rückte« von de« Selbstmord seines Bruders Einhalt z« tun, aber auch »»r teilweise, der Klatsch macht« sich drert, «an flüsterte uns tuschelte. Falkenberg hatte mehrere Stunde» lang vollauf z» tun, um verschiedene Angelegenheiten, die dem Todes fall betrafen, zu ordne«. Darum blieb er zu Hause und leitete die Angelegenheiten durchs Telephon. Erst am Nachmittag gegen sechs Uhr ging er au». Der alte Diener fragte, ob vorgesahren werden sollte^ der Konsul aber antwortete: „Rein, ich danke." Er ging zu Fuß, in der Absicht, dadurch weniger Aufsehen zu erwecken. AIS er in die Stadt kam, gmg er ganz langsam. Er war etwa» blas,er al» gewöhnlich, aber niemand konnte, hm anmerken, daß er von dem Ereignis sonderlich er- chüttert war. Wer ihn nicht näher kannte, sagte: Er st eine kühle Natur. Seht, wie ruhig er dort geht und eine Zigarre raucht, als ob nichts geschehen seil Wer hn aber besser kannte, sagte: Er ist ein Meister der Selbstbeherrschung; er hat seinen Bruder innig geliebt. Einar Falkenberg fühlte sich etwa- ermüdet, weil er> keinen Schlaf genossen hatte. Darum ging er in- Theater- cafL und trank einen Absinth. Wenn er sich sonst in einem Caf6 zeigte, pflegte dieser oder jener auf ihn zu zukommen. Jetzt aber lieh man ihn in Frieden. Er verlangte die Abendzeitung, hauptsächlich, um jein Go- sicht dahinter zu verbergen. Als er aber auf die An zeige von feine- Bruders Tod stieß, bezahlte er hastig und ging. » Ä-rtjetztMg folgt.)