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Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188808175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880817
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880817
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-08
- Tag 1888-08-17
-
Monat
1888-08
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.08.1888
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Schutz gegen Regenwettcr umhäiigen kann, ohne beim Gebrauch der Schußwaffe behindert zu sein. — Der Haudwerkeria, in Münzen bat sich, wie alljährlich, s» auch jetzt für die Ein'ütiriing von oblizakor.'chen Jnnnnacn u .) des Besähigniigsnachweift» aii»gc'procbe:i. Es ift nicht daran zu denke», daß die verbündete» Regierungen feil dem Tode Kaiftr Wilhelms I- ihre dicseu Forderungc» cutgegcnüeXnde Ansi.br ge ändert haben. Italien. Nachträglich wird noch bekannt. daß im vorigen Jahre England Italien aufgefordert hat, mii der Türkci urer Maiiauar eine Cvnvcntion adzuschtietzen. Tie italienn'che Regierung dal die'e. Vorschlag indeffeu abgelelmt.— T-rOoercomma.ida : von Maft.i irr meldet, daß von den bei dem lehren Ge echt »>ii den Abeftyniern betheiliglen 700 Bafchibozuks 4SI zuruckgckedrt sind, darr».er 7 Verwundete. Ter Rest und alle befehligenden inlien'wen O ii r. scheinen von den Abeffnnieni alw erkblogen zu sein. — Ter ".anz. fische Geschäftsträger in Rom hat die Antwort derPariftr :l>eg. rnn.a auf die Vorschläge Italiens zum Handelsverträge uocreeoen. Tie Anttvort erklärt die itaüeni'chen Vorschläge f r ungenuge d. Trankrciö». Ministerpräsident Floanct lal ei.c Äroeiler- deputation, welche eine Rudienz bei ihm cibei.n baue ermadni, ftir Ruhe unter den Streikenden zu sorgen. Ge.ol'cn bai da-:- aber nichts, denn die Prügeleien haben in den Straßen von Pari-:- 'Won wieder begonnen. Tic Polizei ward aber der Lärmenden dal H.rr — Frau Juliette Adam, i» deren „Nonvclle Revue" die ge'älichie Kanzlerdenkichrist über da» Batteubclgüche Hciraihsrroject eiiioalie» war, kaun sich mit den von Berlin au:- ihr enheilicu Sloictt.guugc.i noch nicht zufrieden geben. In der neuesten Nummer ib es- Jour nals erklärt sie mit komischem Pathos, das Dociimcnl sei anilienliflli. ganz wie ihre früheren „Enthüllungen" über den geheimen Vertrag zwischen Belgien und Denischland, sowie auch die famosen bulgarische» Schriftstücke. Madame Adam droht sodann mit neue» „Entrüll nigen" über die deutsche Politik. — Eine der »nsinnigstcn von allen bis herigen Leistungen ist es, wenn einzelne Pariser Blatter schreiben, Moltke habe sich unbedingt für den Friede» erklärt und sei dcsoalb von der kriegslustigen „Militärpartei" verdrängt, bereit Haupt Waldcrsee fei. Etrglanl». Der Londoner „Standard" bestätigt, Micke,;ie's Erwiderung auf den Kcaukheitsbericht eer deutschen Aerzie erscheine demnächst, nachdem die Pnblikations-Erlaubmß crtheilt, sowohl deutsch als englisch. Die Schrift wird auch zahlreiche persönliche Erinnerungen an Kaiser Friedrich enthalten. — Der Anfstand im Znlnlanv flackert nur noch leicht empor; die englischen Kolonnen werden sehr leicht mit ihren Gegnern fertig. Dagegen stehen ans dem Kriegsich invlatze vo» Thibet in Ccntral-Afien den Engländern noch ernste Kämvfe ' bevor. Die Thibctancr sind an 15,000 Mann stark nuo äußerst streitlustig. Rittzland ist noch immer pikirt ans Italien wegen dessen Thcilnahme für Bulgarien und hat keine Lust, der römischen Regie m»g i» Sachen des- Massanah-Strcites Frankreich gegenüber nnbc dingt Recht zu geben. Das „Petersburger Journal" schreibt nämlich, es sei eine gewagte Behauptung, wenn verbreitet werde, Rußland habe der Abschaffung der Kapitulationen von Massauah zugestimmt. Das Journal glaubt, Rußland würde gegen eine solche Abschaffung von dem Moment, wo dieselbe ein Resultat der Verständigung unter den Mächten sei, nichts ciuzuwcndeu haben. Das Prinzip aber, nach welchem die Abschaffung von selbst daraus hcrvvrgche, baß ein La >d. wo die Kapitulationen beständen, von einer civilisirten Negierung besetzt werde, sei eine Neuerung. Ein solches Prinzip sei aber von Rußland bis zur Stunde nicht angeuommcn. Tsmerftka. Pariser Blätter melden ans Haiti: Die Rcvcnutio», die Port an Princc mit Blut und Brand erfüllt hat, ist zuletzt doch siegreich geblieben. Der Präsident Salomo» ist vor den Drohungen der Aufständischen geflohen. Eine provisorische Regierung ist einge setzt worden. Asien. Die chinesische Negierung hat ein Dekret erlassen, welches anküudigt, daß die Kaiserin Wittive im kommenden Marz die Zügel der Regierung nicderlegcn werde, worauf der junge Kaiser die alleinige Verantwortung für die Leitung der Staatsgeschäfte über nehmen werde. Der junge Kaiser ist erst 16 Jahre alt. Die Regent schaft seiner Mutter wir) also, wenn auch nicht dem Namen, so doch der Thal nach au ch in Zukunft noch ruhig sorlbestehen. Sächsisches. — Eine bcmcrkenswerthc Streitfrage ist mehrfach in den letzten Tagen aus Anlaß der Einziehung von Reservisten zu den Manövern aufgeworfen worden. Die Reservisten weigern sich näm lieh, während der scchswöchcntlichcu Ucbuugszcit Beiträge an die Orts krau ken lassen zu zahlen, weil sie ja als aktive Soldaie» dasganzc große freie Terrain in einem Kugelregen und hüllte den wein» Umkreis wie in einen Bftimantcl ein. Solch dichtes Anieinanderplanen von Kugeln, solche Ueüerstrcunng eines großen Felde» mit Geich ffsen ohne irgendwelche Panse, ohne nachzulassen, war noch nicht dage- ivescu. Nicht selten traf einen Verwundeten noch im Niederfturzcn eine zweite und dritte Kugel. Es fielen hier vom Regiment 107 unter Anderen sein Kommandeur Oberstleutnant von Schweinitz a» der Spitze des 1. Bataillons tödtlich getroffen und die Majore Thierbach und von Cocrini di Monte Varchi verwundet. Ohne einen Schuß zu thnn, setzte sich da» Regiment in den Besitz der nächsten Feldmancr, wo c» sich festictztc. Wohl schwankic» Ansangs die stark gelichteten Reiben der Braven einen Augenblick in dem Hüllcnseucr, da erschallt die Stimme des Kommandeurs vom 1. Bataillon, des Majors Thierbach, der verwundet zu Boden gestreckt war und sich hoch anfrichtcnd ruft: „Vorwärts, vorwärts, Kinder!" Auch die unverwundeten Offiziere feuern die Soldaten durch Zurufe an, bis die Tapferen mit Ungestüm zum Bajonneiangriff übergingen und dem bis zuletzt wacker Stand haltenden Feind die gedachte Acld- uiaucr entrissen. Auch die Grenadier-Regimenter gewannen in energischem unr stellenweife durch kurzes Schnellfeuer llnterbrochenem Anläufe deckende Mauerabschniue, jedoch nicht ohne gleichfalls heftige Verluste zu erleiden. Oberst voll Kochfftzkn wurde durch einen Sturz mit dem Pferde schwer beschädigt, Oberstleutnant Schumann und Major von Brandensteiu wurden verwundet. Die Mehrzahl der Kompagniesührcr und andere Offiziere waren gefallen oder außer Gefecht gesetzt. Im NorSoften von St. Privat, am Walde von Jaumdur, mnßien inzwischen 5 Kompagnie» des Leib-Grenadier- Regiments — die ädrigen 7 waren uuicr Oberst Garieu bei vor erwähntem Angriff betheiligt — unter Oberstleutnant von Schimpft im Verein mit dem 3. und 4. Bataillon des 1. preußischen Garde- Regiments mehrere heftige Vorstöße des überlegenen Feindes durch Schvcllicucr zurückweisen. Nun begann die Artillerie ihre Arbeit. Tie Ge'chützc der 1. Tivision fuhren von Roncourl rasch gegen St. Privat ab, hinter ihr die Kvrpsartillerie. Beide pflanzten sich nördlich von Sk. Privat auf und warfen alsbald einen Hagel von Granaten ins Torf. Ter erste sächsische Kanonendonner löste den Alp von der Brust der braven preußischen Garden, die lange bange Viertelstunden dem feindlichen Feuer prci-gcgcben waren. Jetzt endlich nahte die Entscheidung mit den sächsischen Kameraden. Tie Garde-Artillerie beffboß inzwischen schon längere Zeit mit 85 Geschütze» das Torf St. Privat, wo an mehreren Stellen die Flammen emporschlugen und die feindlichen Triippenniaffen sich deutlich erkennbar unter dem Gcanatenhagel immer fester zusammendräiigteii. Als die 14 sächsischen Batterien bei Krankbcien im Lazaretb ärztlich behandelt und verpflegt werden, io daß die Krankcnkafte kein Risiko hat. Die BersicherungSpflicht der Rcftrvincn hört eigentlich mit dem Tage der Einzichnng ans, dem, die be:re'flnden Personen verlassen ja die Beschäftigung, welche dieselbe begründet. Allein man m int, die cingezogencn Arbeiter 'ollien die Be iräge weiter zable«, um sich ihre Mitgliedschaft zu er lalte»: denn bei zweimaliger Nich:zaolung dcr Wochcnbeilrage erl icht die Mitgli.dschaft, die nur durch Enluchtimg eines Eintrittc-geldes w.eder ecwo.b.n werden kann. Dabei ist aocr eine Bestimmung des Kranke kiftc gcftncs zu beach'e», wonach ein Eintrittsgeld von solchen P.rflmcn ui n er: oben werden dar', die bereit» einer gesetzlich zn- geliftenen Kawe a -gebärt, bez. >nr die Gcmeindekrankeilv.wnchcrnng B.nrag- g zttitt bade >, wenn feil der letzten Beitrag-szah nng drei zehn Wogen noch n ch: verflossen sind. Akio die Reservisten wurde» uaai ttuer ''ech-ewome. il'.chea ll.bnng ohne Eintrittsgeld in ibrc Orls- kr gifte,nalle. wicd.r euttc.'len können. Insofern bat die Lucke, die ange»sche lich im Geien entbal'.en ist. für diesen Fall nichts zu be deuten. Aoer wenn Sie Einziennng länger dauert, wen» vcr Reftr- iü wäarend der Ue.ungszeil -rkranft nnv seine Heilung so lange ft.eil er''ord>.r!, daß niebr alS dreizehn Wochen seit seiner letzten Bei tragsza, lnng versl sie» sind, endlich wenn es sich um eine Einzieh ung au» Anlaß de. Mobilmachung hand-lt, soll der Arbeiter lediglich dec-balo. iv.il er ieiiicn mi ttäriflcki.u Verpflichtungen nachgclommen st, zur Stufte nochmals ein Eintrittsgeld zahlen, wenn er wieder in versiMrnng-spilicl'.tige Arbeit und damit in eine Krankenkasse tritt? Ten Fall - ine» Kriege» wollen wir dabei nicht einmal ins An e saften. Bei der b.vorsiebenlen Acndcrnllg des Kranlcnkassengejetzes wird auch di ser Punk! in's Auge gciaß werden. — Tie Mannschaften der Ersatz-Reserve 1. Classe, welche an-:- einem Landwehr Compagiue-Bezirkc in einen anderen ver ziehen, liaocn sich unier allen Umständen binnen 14 Tagen nach erfolgt r Avmelda g bei dein Bezirks clswebel, welcher für den bei der Abmeldung bez flhncn'ii »cne» Anse.thaltsort zuständig ist, anzn- uielden, nud zwar auch bann wenn sie sich nur kurze Zeit an diesem Ölte anfg.halle» und denseloen vor Ablauf der cvenbczeichneie» i -iägigg» Frist wieder verlassen haben, da nur auf diese Weift der zu entsprechender Hand mbnug der m.litär-schen Controle nvthwend.ge Zusammenhang zwischen den v richiedcncn, von de» Lanbw.'lir-B-zirks- Eommandv» und den Landwehr-Evmpagnien gefübrlen Linen erhalten und c-Z ermöglicht wird, ans diesen soften den jeweiligen Anfenthalls- vrt de» Reservisten so vrt z» ersehe». — Tie gesetzliche Vorschrift, nach welcher im amilichcn Ver kehr zwischen öffentlichen Behörden, Beamten, Kassenstcllen ». s. w. für Brief., Packet- und Wert.hftndnngen der abscndendc T eil da- Porto z>, tragen hat. hat nach einer »cnecbings publizirlen Ver ordnung der Ministerien der onswärtigen Angelegenheiten, des Inner», d s Enlln», der Justiz und der Finanzen auch den Organen (Vorständen, Sektivnsvorstnnden, Verlraucnsmünncrn und Beanf- tragtcni) der ans Grund der Unfallversichernn,,sgcsetze gebildeten Be- rnisgenvßcnschafien, svivie de» Vorständen der Orts-, Betriebs-, Ban-, Innung» und Knappschaft» Kcank.niasseii und den wil der Verwaltung der Ge.ucftidekrankenversicherung betrauten Organen gegenüber Anwendung zu erleiden. — Dresden, 16. August. Die Rückkehr unseres Königs- paa.cs vvn der am 5. Juli nn,crno>»i»cne» Reise »ach Dänemark und Schivcdcn erfolgte gestern früh kurz nach 1 Uhr auf dein Leipziger Bahnhöfe bei bestem Wohlsein der Majestäten. — Prinz Georg hat für die durch Brandnnglück Heiingesuchtc» in Oersdorf bei Berggiesyübcl 100 Mk. gespendet. — Herr Commerzicnrath A Bol klack. Mitinhaber der bekannten Firma Bollsack und Comp., beging vorgepern mit jcmcr Gatlnr inmitte» zahlreicher Verivaiidlen. ivelcyc sich auf der Besitzung eines Enkels bei Meißen znsummeugc- fiinden batten, die Feier des diamanl.nen Euejubiläuius in voller geistiger und körperlicher Frische. — In der Nacht zum 15. d. M. entstund i» der Holzuicdcrlagc von E. Hohne, Görlitzer Straße, ein Brand, welcher bald eine große Ansdeqnnng gewann. Tie hoch anf- gestapclien Bretter, thcils geborgcii unter Dach und Fach, tbeils aber auch ans dcr Ecde im Freien befindlich und voll der sommcclichen Hitze dis zum letzten Wasserbcstandthcil ansgctrocknet, gaben ei» a»S- gcftich;es Brcniinialcrial ab und begünstigten nngcmein die schnelle Verbreitung bes entfesselte», wüthenden Elements. Sv war cs allein zu erklären, wie innerhalb weniger Viertelstunden ein so mächtiger Herd der unbezähmbaren Gewalt zum Opscr falle» konnte. Da- Flawmenmeer bemächtigte sich eines Holzstoßes nach dem ander», legte Wagen- und Schuppcnrcniisc in Asche und vcrnichtclc ganz be deutende Mengen Bccticr, man sagt 200 Schock, die erst vom Besitzer vor Kurzem versichert wurden sind. Die Thaiigkeit der Löjchmannichcistcn mnßlc sich zunächst ans die angreuzcndcn in Ge fahr schwebenden Häuser, die beiden Schnlpavillvns der 5. und 15. Bezirksschnlc, von denen bereits ein Lchnlzimmcr geräumt war, dann ibr Feuer mit dem der Garoc-Anillerie vereinigten, Mauern und Geb inde in bei» mit Trnpoen übcrsnllien Orte zniammenstürzien und fast das ganze Dorf l chterloh brannte, da fühlte ans deniiehcr Seile Alles i»stink:iv: „Jetzt gilt-s!" Tie in längerem Nahkauipfe aufs höchste geipannte Gececht-slagc ivar nnii zur Enlscheibung reif und die dentfthen Corpsfnhrer er ließen den Befehl znm Sturm, welchen aber die in der vorderen Ge- scchlslinic anivesenden Generäle etwa um 7(„ Uhr bereit» selbständig beschlossen hatten. Ans das ihnen gegebene Zeichen warfen sich bei eben uniergeheiider Sonne die sächsisch.» und preußischen Bataillone ans das so lange und zäh versihcidigle Bollwerk des Feindes. Ucbcrall riefen Trommeln und Hörner zum Laufschritt, die vorancilellden Oisiziere, die flatternden Fahnen, uo» denen einige ihre Träger schon fünf und mehr Mal geivechftkt halten, zeigten dcr Mannschaft den Weg. Schulter an Schütter stürmten Garde und Sachsen hinein in den Eisenregc», welcher ihnen an» dem Torfe ciiigegenorasseltc. Dem Pfeifen und Sausen der deutschen Granate», welche liincinivelicrlen in das gleich einem Vulkan in Brandivvlkcn und Pnlverdampf ei»- gchiillie Torf folgte da» weithin schallende Hnrrah! dcr Sachsen und Garde. Beide erreichten zugleich das drcnnendc Dorf: die Sachsen drangen >u> Norden und Nvrdivcstcn, die Garde von Westen und Süden in dasselbe ein. Tie Franzosen hielten auch jetzt noch Stand und entwickelten namentlich am nördlichen und nordwestlichen Dorfrand einen zähe» Widerstand. Tie ciudringcndcn Sachsen ballen datier dort noch ein schweres verlustreiches Gefecht zu bestehen und mußten jedes Gebäude einzeln erstürmen. Hier wars, wo der Generalmajor von Cransbaar den Heldentod starb. Er war eben die Linien seiner Trappen ent lang geritten und hatte sie zum letzten Anläufe gegen das Torf er muntert, als ihn in den Reihen des 2. Grenadierrcgimeitts Nr. 101 nahe am Wege von Roncourl die tödtriche Kugel traf: a» dcr Stelle, wo :r siel, sieht das am 3l. Juli 1873 feierlich enthüllte Sachscn- denkmal. Unmittelbar nach Craushaars- Tod gingen die sächsischen Grenadiere zn'ammen mir den zunächst stehenden Gardebatailloncn zmn Angriff über, bei welchem die Fahne des vorgenannte» sächsische» Regiments durch Hauvtinann von Rouvroy in das brennende Tors getragen wurde. Es kam noch zu einer Reihe erbitterter Einzelkämpsc: namentlich um den Besitz dcr zusammcngcichcsseucil Torfkirche und des Fricdhofts flohen noch Slrcmc vvn Blut. Hier focht in erster Linie das sächsische Leibgrcnadi'errcgiment und das Regiment Nr. 107 und c» kam in jenen Slraßeitkampseu mehrfach zur Anwendung vvn Kclben und Bajonnct. Um 8 Uhr befand sich der Sieger im unbestrittenen Besitze des mit hartnäckiger Ausdauer vertheidigleu Torfes, i» welchem der Feind richten. Die nahe gelegene Martin Lntherkirche bot enien prächtigen Anblick, erschien sie doch wie eine mächtige elektrische Fciiersänlc, vom Sockel bis znr Spitzcnblume magisches Licht auSstrahlcnd. — Irrsinnig geworden ist der Hofchanspieler Grüner in Drc-dcn. Er mußte deshalb seiner Stellung enthoben und in sicheren Gewahr sam genommen werden. — In Kleinzschachwitz ertrank bei», Bade» in der Elbe dcr in Lenden verheicaihe-e Goldschläger Kanlfnß, indem er von den Wellen eines Raddampfers mit in die Strömung gerissen wurde. Seit wenige» Wochen der zweite Ertrinkungsfall an derselben Stelle. — I» Pole» ist nichts zu holen. Diese Erfahrung mußte jetzt auch dcrRiltergutSpachtcr Gläschc i» Forchheim machen. Er hatte mit ziemlichem Kostcnnufivande und in Erma»gcl»ng ein heimischer Eriilcarbeiter eine Anzahl sich aiibictendcr polnischer Ar ve tcr gedungen, lkln mit seinen Erntcarbciten rasch vorwärts zu kommen. Leider täu'chtcn diese Männer aber die Vertrauensseligkeit ibrcs Arbeitgebers und machten sich nach kurzer Zeit bei Nacht und Nebel auf und davon. Herr Gläschc ließ aber sofort den Telegraph pielcn und benachrichtigte die Bahnhokspolizei zu Dresden von dcr Arbeitcrflncht, welcher es auch gelang, die Arbeiter wieder zurück- znschicke», um die coittractlich versprochene Arbeit zn Ende zu führen. — Leipzig, 15. Ang. Tas Leipziger Stadllhcatcr vcranstallct anläßlich dcr Enthüllungsfcier des Siegesdcnkmale» in Leipzig, welche bekannt! ch Sonnabend den lü. d. M. stattfindct, eine Festvorstellnng. D s Programm de» außerordentlich interessanten Theaterabends lautet wie folgt: Jubclonverlurc vo» C. M. v. Weber, am Schluß derselben Sachsen!,ymne (erster Vers), gesungen von allen Anwesende». Secniichcr Prolog von Rudolf v Gottschall mit lebende» Bildcro. Nach dem Schluß wird die „Wacht am Rhein" (erster Vers) von allen Anweftnden gciunge». Lvh.ngri» (erster Act). Zmn Schluß „Wa-enstcins Lager". Die lebenden Bilder haben Episoden aus dem letzten Feldzuge znm Gegenstand; die Rollen in „Wallensiein's La,zcr" sind mit den erste» Kräften des Schauspiels und der Oper besetzt. — Es gewinnt neuerdings de» Anschein, daß das gegen die Sanitätsabthei l nng des Krankcnkassenvcrbandes für Leipsig und Umgegend anhängige Concursverfahren doch nicht zur Einflellnng gelange» wird. Ein ziemlich bedeutender Theil der Mit glieder ist nämlich gesonnen, die ferneren Lasten nicht mehr miltragcu z» wollen, und hat bereits seine» Austritt aus der Saniläts- abttici-nng erllärt. Unter solche» Umstände» scheint das sonst so gc- pricfl nc „Soüdarftütsgcsühl" allerdings stark in die Brüche gegangen zu 'ein, renn an den Acrzten und Apothekern, die vo» vornherein ein weitgehendes Entgegenkommen zeigten, »in die Einstellung dcs Concursveriahrcn» zu ermöglichen, wird cs sicherlich nicht licgcn, nenn die Sanitälsabthcilnng vollständig und gerade »ichl auf ebren- volle Wcffc zn bestehen anfhört. Bereits sicht sich der Eoncurs- vcrwafter gezwungen, die Mitglieder znr Zahlung ihrer rückständigen Beiträge anfznfvrdcr». Ob übrigens die Mitglieder bei Fortsetzung dcs Concnrs-Bcrsahrens eine bessere Stellung gewinnen, als wenn sie den Ausgleich mil den Gläubigern und die Einstellung dcs Ver fahrens zn erreiche» suchten, ist noch sebr fraglich. Ans de» Aus gang der Angelegenheit ist man daher vielfach mil Recht gespannt. — Ge rings waldc, 14. August. Gestern Vormittag in der 12. Stunde vernnglückie hier der bei», Zimmermcister Goldammer in Arbeit stehende 40 Jahre alle Zimmermann Wilhelm Fichtner aus Erlbach dadurch, daß er infolge Zerbrechcns einer morschen, hölzernen Leiter stürzte und hierbei de» linken Schlüsselbcinknochcn brach, während ein paar Rippen »nr angebrochen sind, auch trug er eine leichte Verletzung dcs linken Auges davon. — Pcnig, 15. Angust. Am hcntigcn Tage beehrte Herr Krcishanplmann von Ehrcnstein nnftrc Stadt mit seinem Besuche. Vvn Herrn Bürgermeister Mncklich an, Bahnhof empfangen, dcinchic dcr Herr Krcishauvtmann zunächst das Nalhhans und die orlsbehörd- lichen Exocbftionsräume und besichtigte dann die Schreiber'sche Tampf- ziegclei, die Maschinenfabrik von Ad. Ocser Nachfolger und die Emaillirwcrke von Vicwcg u. Mcinhardt. Im Lauft des Nachmittags fand die Besichtigung unserer Siadlkirche, der Patentpavicrsabrik, svivie der Drnckfabrikeu von Glaser Nachfolger und Herrn. Che valier statt. — Ans Johanngeorgenstadt wird ein Unglück mitgclhcilt, welches in dortiger Grenzgcgcnd allgemeines Bebaue n und viel Auf sehen erregt Hai In nächtlicher Weile schoß ein i» Ausübung ftines Dienstes begriffener Forslbcamlcr ans einen patrvuillircnde» östcr- reichiichcn Genbarmcn in der Meinung, einen Wilderer vor sich zn zn haken. Dcr vcrhängnißvvlle Schuß traf den Unglücklichen in den Kopf, svdaß 13 Schrolkürner in dcnsclbc» drangen nnv seine Wieder- gcncsniig fraglich mache». — An»ab erg. Nach einer Bekanntmachung der hiesigen Kgl. Aiiitshauvttnannichast sollen nnninehi.' die Vorarbeiten für die zu er bauende Bahnlinie Wolkenstcin Jöhstadl in Angriff genommen wer- iibcr 2000 unverwniOctc Gefangene in den Händen der Tenischen ließ. Mil der Einnahme vvn St. Privat war die 'Niederlage des französischen rechten Flügels cntschi.de». I» Anilöfling cilic» die geschlagenen Truppen dem Mosclkhale zu. Noch einmal brauste der Donner der Schlacht gewaltig ans. Es entspann sich »ach Wegnahme von Sk. Privat ei» bi» in die Dunkelheit hinein fortdauernder Ge schützkampf zwischen dcr Reservearlilleric dcr sranzösiichcn Kaiscrgardc und 23 deutsche» Batterien, welchen sich einige Batterien dcs X. Corps anschlosscn; auch halten einige Compagnien dcr Infanterie diese» Corps sich noch an dcr Wegnahme von St. Privat dethciligcn können. Ta» war die Schlacht bei St. Privat, an welcher die Sachsen in so hervorragender Weise betheiligt waren und in erster Linie das 8. Infanterie Regiment Nr. 107 sich unvergängliche» Ruhm er warb. Es verlor aber auch über die Hälfte seiner Offiziere »ud den sechsten Tneil seiner Mannschaft: vom 1. Bataillon, das am meisten gelitten, blieben nur nvch zwei Offiziere dienstfähig. Mit der Fahns dieses Bataillons in der Hand sielen beim Sturm: Fannentrnger Tnümmel, schwer verwundet, Feldwebel Schumann, tödtlich getroffen, Secondel utnaitt Hahn, schwer verwundet, Hanvlmann Wichman», köd'lich getroffen, Adjutant von Götz, tödtlich getroffen, und Soldat Mancp, schwer verwundet; in» Tors trug sie Gefreiter Hosmaun. Tic Namen dieser Fahncnhelden nennt noch heutigen Tages ei» 1373 vom König Johann verliehener goldener Fahncnring, der den Fahnenstock ziert. Die Fahne dcs 2. Bataillons, deren Stock beim Sturm aus Si. Privat zerschossen wurde, besitzt die gleiche Auszeich nung, und laut dcr Jnichrist fielen mit diesem Feldzeichen in der Hand: Hauvtmann von Pape und ein unermittclt geblicdcuer Soldat, verwundet aber wurden: Fahnenträger Sergeant Donner, 6. Com pagnie, und Feldwebel Tliaßler, 5. Compagnie. Der Tag von St. Privat ivar dcr erste große blutige Sieg, den die Sachsen unter Führung dcr Hcldcnsöhnc de» Königs Johann erfechten und entscheiden halfen. Wie dort, so wehten ihre grün- wcißen Feldzeichen auch bei Nonart, Bcanmont, Sedan, Paris und Sl. Oncutiii „cden denen dcr Preußen, Bayern und Schwaben im Sicgessturin. An» dem vollen Eichenkranz, den die vereinigte» dcnt- scheil Mannen damals dcr Mutter Germania in die blonden Locken flochten, gebührt de» Sachsen und ihren fürstlichen Führern ein üppiger Zwerg, und sein erstes güldenes Blatt nennt den in dcr Kriegsgeschichte aller Völker und Zeiten ewig unvergeßlichen Tag: 18. August 1870. oen» UM de läge unterb noch nicht < Hoffnung a Jnaiigriffnci daß man » von der Bi jeklcs vorai berg mit d, - Z einlaufende auf dem Bc wurde, ivä wurde, so ! Niemand. - I stein zu eil - I verhaftet, brannten L Verdacht d - I iiosseiisck gehaltenen zeichneten von 800 l bleibt; für in Raten 24,000 M den Einza neben der zusetzcn s» in den G Prozeulsaj Verkauf I Fettgehalt Aufschlag Hiervon st 1 Pf- hi wandt w Böhlen er Betrieb s Herr Am scheu Best X 2 „Gcmcinn Nachmittcil unter den dem ca. 1 Stunden Abends r Schntzcnh, X - Kirchenvoi gewählt. hier der „Mitteler^ daran die Thum, I Ehrcnfriel nannte» k Hause zu Einzel- u Stichel. 2 ein Säng Vereine i frcnftil d> zu hören, liche Leist waren m Viele der auf dem Kehle wi bahn St> Betriebe Papicrsal ungcn bc Dividcnd 1886 ii» 10 bez. mit je 1 beiter 4 worden, darunter worden. Hans gc> Stunde dcr dort Wagen Herr U. Persvnei schädigt. 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