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Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188608227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860822
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-22
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.08.1886
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Sächsischer Landes-Anzeiger. Nr. 194. Sonntag, 22. August 1886. Chemuitzer Stadt-Anzeiger. Ehemnitz, den 21. August — Prinz Georg von Sachse« pasfirte, von den Division». Übungen bei Zwickau ko»«»d, gestern Morgen den hiesigen Bahnhof. — Das königliche «tnisterin» de» Inner« hat die vo» de» Borfitzend«« der Handels- »nd der Gewerbekammer »» Chem»itz überreichten Vorschläge betreffs der diesjährige« Ergänzungswahlen beider «btheilnngen genehmigt. Die die Wahlen leitenden Behörde» der Bezirk» — für die Stadt Lhemnitz der Stadtrath, für di« übrigen Wahlabtheilnnge« aber die betreffenden Bezirk»a«t»hanptmannschaft«n — sind vo» der kreirhanptwannschaft veranlaßt, unter Berücksichtigung der nach 8 5 Abs. 4 der Verordnung von» 16. Juli 1868 für die Hanptwahl eiuzuhalteuden Frist di« Ur- wahlen ohne Betzug anznsetzrn, iu jeder «ahlabthrilnng di« bestimmte Unzahl «ahlmänuer wähle» zu laste», sowie da» uach tz 7 fg. der vor. gedachten Verordnung sonst Röthige zu besorge». — Thalia-Theater. Am Eonntag geht da» Lustspiel »Bekenntnisse' von Banrrnfeld mit nachstehender Besetzung zum ersten Male in dirsnu Sommer hie, in Scene: Tommerzieniath Herr «an« — Herr Onandt, Baron von Zinnbnrg — Herr Kramer, Adolph v. Zinnbnrg — Herr Stollberg, Assessor Bitter — Herr Ull- »ich», Waldmann — Herr Schiffwanu, Julie — Frl. Brutto als Gast, Anna v. Linde» — Frl. Bach. Am Montag gelangt zum dritten Male .Da» lachende Berlin' znr Aufführung und zwar die» Wal zu» Benes iz für Herrn Holm. Dieser bewährte Darsteller hat unsere« Publikum, wie bereit» i« vorigen, so auch iu diesem Jahre, vielfache Proben rühmenSwerther Künstlerschast abgelegt «ud hat sich hindnrch sehr bald allseitige Beliebtheit erworben. Dieselbe wird am diesjährigen Ehrenabrnde de» Herrn Holm sicherlich zu leb- hafte« An-druck gelange». — De» kaufmännische Verein veröffentlicht in unserem hentlgen Blitt« seine Bort«ag»lipe für da» kommende Winterhalbjahr, welch« ei»e solch« Füll« bedentender Vorträge ausweist, daß wir un» veranlaßt sehe«, nächster Tage ausführlicher darauf zurückzukomweu. ES ist wohl anzunehmr«, daß durch eine so vorzügliche Darbietung vlck. die de« Berein früher ferne gestanden, sich angeregt sehen, die MitMdschaft z« erlange«. — Gleichzeitig mache« wir darauf auf- «erksaw, daß nächste« Donner-tag di« ordentlich« General-Versammlung de» Berän» stattstudet. Hi Tin jeder Tag hat seine Plage, ein jede, Tag hat seine Last — auch jede» einzelne Monat aber besitzt noch seine Extra- Arbeit für der HauSfra» sttt» sorgende Hand, die nicht nur himm lische Rosen in'S irdische Lebe» z» flechte«, sondern auch manche andr«, «inder poetische Pflicht oft zu erfüllen hat. So ist August der Monat, iu welche« da» wichtige Geschäft d«S Einhamfieru- iu vollster Blüthe steht, den«: »Wer spart, wen« er im Somme» hat, der findet, wenn er im Winter sucht!" Besonders find die Eier jetzt de» Tag,» Losung, die »au zu sammeln beginnt, zur Aufbewahrung für den Winter. — Dazu braucht man aber vor allen Dingen gute, nm gnt« Exemplare! U« diese» z» ergrüuden, thut man a« Besten, jÄe» einzeln« Ei einer ganz genane« Prüfung erst zu unterziehen, de« weisen Lehrsatz zufolge; »Prüfet Alle» «ud behaltet da» Beste.' Hält man jede» der PrüfnngS-Candidate« sorgfältig gegen ei» bren nende» Licht und «rgiebt sich alsdau« kein Sprung an der Schaale, lei» Fleck im Innern, so ist er anstellnng». oder vielmehr ansstelluug»- fähig, da» heißt also, «an kann »nn da» Ei getrost auf da» .Eier brett' stellen, eine Stellag, oder «in Tisch mit dnrchlöcherten Brettern, in die wie Rekruten die Eier nebeneinander, ohne sich zu berühren, die Spitze «ach nute«, gestellt werden. — Ein andere» Mittel für dir wintnlich« Aufspeicherung der Eier ist, dieselbe« schichtweise mit Häcksel — der aber ja nicht dumpfig sein darf, sondern hübsch trocken sein muß — in eine» Kasten zu packen, «nd st« darin an einem vor Frotz geschützte« Ort« aufzubewahre«, oder man hilft sich »och ein facher, inde« man ganz frische Eier nur mit geschmolzenem Talg bestreicht, und ihnen dann ei« kühle» Plätzchen anweist. — Da» «llerficherst, ist und bleibt freilich da» Sinkalken fd. h. bedeckt mit dünne« Kalkwaffer sie zngrdeckt in eine« Kelle» stellen) wenn die Eier vollkommen frisch find; dir llebelstand ist aber der, daß «an sie dann eigentlich «m noch für Backwerk m s. w., doch nicht gnt zum Steden in brr natürlichen Gestalt verwende« kan«. — Der Berein Rollerscher Stenographen beginnt Anfang September seine Thätigkeit für die Au»bildung im Roller- scheu System aufs neue. Nähere» geht au» einer hentigr« Anzeige hervor. — Fünf Regenerativbrenuer für den vorher dort anfge- pellt gewesene« «inen werde» gegenwärtig anf de« Mittelthellen de» Markte» ausgestellt. — De» Chemnitzer GastwirthSverein hielt gestern Abend i» BereinShau» eine Generalversammlung ab. I» derselben wurde der alt« Vorstand wiedergewählt; die übrigen Verhandlungen waren rein interner Natur. Aus Aah rr«d Fern. — Der StephauSthurm-Erstriger Pircher ist in Wien da» Tage»wu«der. Mehrere Erzherzoge, Grafen und Fürsten habe» sich ihn vorstelleu lassen, Lame« au» der hohen Aristokratie habe« ihn besucht und der Kronprinz Rndolph hat ihm hundert Gulden überweise« lassen. Di« Besitzer de» Vergnügung-lokales .Eldorado" zeigen an, daß sie mit dem Thnrmheldeu einen Kontrakt abgeschlossen haben, dem znfolge Pircher in dem genannten Restaurant von 9—1 Uhr Abend» zu sehe» sein wird. Die Fahne soll vo« dem StephanSthnrm herabgeholt und einem Mnsen» überwiesen werden. — I« Belfast find 9 Polizisten, welche während der Krawall, anf da» Volk geschossen hatten, unter der Anklage vorsätzliche« Morde» verhaftet. — Di« sozialdemokratischen RelchStagSabgeordneten Bebel und Singer haben sich dieser Tage, der erstere zwei, der letztere «inen Tag in Karlsruhe aufgehalten »nd zwar Bebel auf einer Geschäftsreise, Singer anf der Durchreis« nach der Schweiz. Die dortige Polizei hat iu dies« Feit eine geradezu fieberhafte Thätigkeit entfaltet, von früh bi» in die Nacht wandelte ein .Geheimer' vor dem Hotel, in dem die .Gemeingefährlichen' wohnten, auf «nd ab, und Bebel wmde vo« Kunde zu Knude begleitet, wie Singer ans de« Bahnhof. — Wied», ei» Alpenunfall. Graf Falkner mit seinem 15jährige« Sohn, drei Italiener mit Führer, zwei Holländer mit zwei Führ«« und zwei Engländer mit zwei Führern bestiegen am Dienstag bei schönem Wetter da» Matte,Horn. Nach 9 Uhr Morgen» begann ein gewaltiger Schnerfinr«, der den ganzen Tag »nd die ganze Nacht hindurch »«hielt, so daß di« ganze Gesellschaft im Schnee stecken blieb. Bo» Zermatt an» wurde Hilf« abgesendet. Am Mitt woch MÜtag kamen die zwei Holländer «nd Abend» Graf Falkner mit seinem Sohn und allen Führem in Zermatt an. Die beiden Engländer mit ihren Führern blieben erstarrt zurück; doch gelangt« einer derselbe» mit de« beiden Führen, am gleiche» Abend noch zur nutern Klubhütte; aber der zweite war unbeweglich und konnte nicht «ehr vorwärt», er war eine Leiche, al» die Hilse ankam. Die Führer haben während dreißig Stunden mnthlg gearbeitet; drei Führer und ein Tourist haben sich Hände und Füße dnrch Frost verletzt. — Eifersucht «ine» Sterbenden. In einem Dorfe dü» Moskauer Kreise» hatte sich der 50jährige Bauer Mawontow in — Al» Unsitte ist «» zn bezeichne», daß während de» Wochenmarkt«» auf der Thraterfiroßenp,o»euade, woselbst dann oft ein fast undurchdringliche» Gedränge herrscht, Frauen und Mädchen «Ü Kinderwagen zu fah«u versuche«. Ganz abgesehen von der er heblichen Berkehr-störung, dir dadurch verursacht wird, befinden stt> die Kinder in de« Wagen, und mehr »och die Kleine«, die häufig sich daran halten, fortwährend iu Gefahr, beschädigt z« werde». Bei dem Gedränge kan» e» kann, vermieden werde«, daß die mit Körben den Markt besuchend« Leute die Kinde» ganz ohne Abficht stoße» Recht» und link» von der Promenade könnten die Wage» viel günstiger hingestellt werden, ohne daß die Führeriuurn derselben behindert wären, ihre Einkäufe z« «ach». — Di« vereinigte» Vereine vo» Fnrth hielten am Montag i« Saale der .Scheibe" eine» Unterhaltu»g»abrnd zn« Beste« «ine» Kirchenschmncke» für di« iu Renovation befindliche Kirche zu Glösa ab. Da» Programm war ein gewählte». und hatte man sich im Hinblick auf den edlen Zweck auch eine» sehr zahlreiche« Publikums zn erste«««. Mitten in dem znr Ausführung gelangte« Theaterstücke wurde di« Fnrther Feuerwehr zu einem Brande nach HilberSdor abgerufe«, wodnrch «ine große Störung de» Uuterhaltnng jedoch nicht herbeigeführt wurde. — Et» Auflauf entstand heute anf dem Wocheumarkt« iu der Mhe de» Theater»; ein« ältliche Fra« war daselbst von heftigen Schüttelkrämpfen befalle« worden ; «an schaffte fi, in da» Theater, wo sich ihr Zustand bald besserte. —* Unfall. Gestern Nachmittag iu der dritten Stund« stürzte anf der Zwickauerstraße «in Theil eine» zum Abputzen eine» Hause» ausgestellten Gerüstes zusammen «nd kamen dabei drei darauf be schäftigte Maler zu Falle, glücklicherweise ohne sich größeren Schaden dabei zuznfügen. Der eine «faßte während de» Falle» iu der Höhe de» ersten Stocke» eine eiserne Klammer und konnte sich daran fest, halten, die anderen beide« fielen nnr »in Stockwerk hoch herab «ud erlitten kleinere Hautabschürfungen und Verstauchungen. Bernrsacht wnrde der Zusammensturz durch da» Zerbrechen eine» Netzpfahls. —o— Der heutige Wochenmarkt zeichnete sich durch außerordentlich rege» Leben an»; hiesige und auswärtige Wage», selbst vo« weit entfernten Plätzen, waren iu großer Zahl aufgefahren und entleerten ganz bedeutende Waarenvorräthe. Die Befürchtungen, die von so vielen Selten ausgesprochen worden waren, daß die zahl reichen heftigen Unwetter ansehnlichen Schaden auch der Obst- und Gemüseerute -«gefügt hätte«, bestätigen sich nur in sehr geringem Maße; ihnen steht die Thatsache gegenüber, daß die Garten- und Felderträge nicht nur quantitativ befriedigend, sonder« und vor allem qualitativ sehr gute find. So ist die Obsternte z. B. in Böhme« und den altrnburgischrn Gegenden fast ohne Ausnahme ausgezeichnet. Die Preise find erfreulicherweise im Allgemeinen etwa» gefallen, in folgedessen zeigte sich allgemein große Kauflust. — Birnen waren in großer Menge am Marke, und da der Preis fast um die Hälfte gesunken, die Qualität der Birnen aber meist befrirdigend war, so entwickelte sich ein großer Umsatz. Aepfel fanden sich heute weniger, aber trotzdem waren dieselbe« billiger, der Verkauf war mäßig, nur wirklich auSgereiste fanden Käufer. Stachelbeeren waren nur noch wenig am Markte, auch hierfür fanden sich nur bei herab gesetzten Preisen Kauflustige. Heidelbeeren und Preißelbeere«, nament lich die letzteren, waren stark vertreten, doch ließ die Beschaffenheit der Preißäbeeren noch zu wünschen übrig. ES wäre doch wahrhaftig auch hier für die Sammler sowohl, wie für die Händler besser, wenu mau die Beere» erst ordentlich reif werde« ließe, ehe man sie abreißt. Pflaumen in den verschiedenste« Sorte« boten reiche und schöne Auswahl, die eigentlichen Zwetscheu waren heute zum ersten Male vertreten, doch auch noch iu nicht völlig reifer Waare; di« Abnahme war eine reichliche. Pilze waren in großen Menge« vor Händen, namentlich Steinpilze; über die unverändert exorbitanten Preise, die ancü hente die meisten Käufer abschreckten, zeigt sich allge mach eine gewisse Entrüstung i« kaufenden Publikum; man kann ge- spannt sein, wie lange das «och dauern wird. Rothkrant, Weißkraut und Welschkohl war sehr gnt vertreten, auch die Abnahme war be friedigend; dasselbe gilt von Bohnen. Schoten, Möhren und Zwiebeln, Spinat fand sich wenig; auch der Begehr war trotz niedriger Preise gering. Salat war zum Theil in recht schöner Waare am Markte «nd wurde auch viel verlangt. Blumenkohl, an dem kein Mangel war, zeichnete sich dnrch gestiegenen Preis au»; er fand aber dennoch viele Abnehmer. Kohlrabi, Sellerie, Radieschen und Rettige waren in sehr schöner Waare am Mark und wurden viel gekauft. Borree war heute zum erste« Male hiereingebracht; er wurde mehr gehandelt als gekauft. Kartoffeln fanden sich reichlich, sie wurden viel gekauft. In riesigen Mengen hatte mau Gurken angefnhrcn; der Preis war für besser« Waare etwas gestiegen; zum ersten Male fanden sich Senfgurken iu ansehnlicher Menge; der Umsatz war bedeutend. Butter war mäßig am Markte, doch genügten die hereingebrachte« Borräthe. Käs« und Quark fanden gute Abnahme; Eier dergleichen. Was den Geflügelhaudrl betrifft, so machte sich nach lebendem größere zweite» Ehe mit einem jungen Mädchen verheirathet und quälte seine Frau mit grundloser Eifersucht, ja mißhandelt« sie sogar häufig ohne Veranlassung. Endlich erkrankte er heftig, und nachdem man ihm die Sterbesakramente gereicht hatte, wünscht« er vo« seiner Frau Abschied zu nehmen. MS diese sich über ihn beugte, um ihn zn küsse«, biß er sich so heftig in ihre Unterlippe «in, daß man seine krampfhaft zusammengepreßten Zähne mittelst eine» Messer» — auSrinanderdrecheu mnßte. Wie der Sterbende dann mit letzter Kraft erklärte, hatte er di« Absicht gehabt, seiner Frau die Unterlippe abznbrißen nnd sie dadurch zu verunstalten, damit sie nach seinem Tode kein Anderer hrirathe. — Vom russischen Nachbar. „Gegen da» unverschämte Treiben der Russen scheinen wir vollkommen machtlos zu sei« I" Nagt der „Oberschl. Anz.' iu eine« Artikel über Grenzbelästignngrn. Er erzählt darin, daß in der Nähe vo« Lanrahütte fortwährend grobe Ausschreitungen seiten» der russischen Grenzposten wahrgenommeu werde«. So überfiel am Montag ein russischer Grenzposten einen Arbeiter, welcher ruhig seinen Weg aus dem neutralen Grenzwege genommen hatte. Mit Hülfe der alarmirteu Postenkette wnrde der Arbeiter auf das russische Gebiet geschleppt, dort seine» Geldes be- ranbt, barbarisch geprügelt nnd dann auf Ezeladz abgeführt. Auch die rnsfischen Osficiere nehmen auf die Nähe der preußische« Grenzekeiue Rücksicht. So veranstaltet« eine Anzahl derselben bei Lanrahütte «ine Jagd anf die an» preußische« Gebiet« übergetretene» Fasanen «nd kümmerte« sich trotz aller Mahnungen nicht darum, daß fi« durch ihre Schüsse da» Leben der den Grenzweg pasfirende« Personen gefährdeten. — Kleine Tagesnotizeu. I« Greifeuhage» hat «iu Postbeamter, der sich wieder verehelichen wollte, seiner Tochter erster Ehe de« Hal» durchschnitten. Er wurde sofort verhaftet. — Ein vo» Pasteur behandelte» Kind ist in Bordeaux gestorben. — I« Malta wurden letzte« Sonntag drei ziemlich heftige Erdstöße ver- verspürt. — Beim Besteige» de» Rothen Berge» hinter Bakopane stürzte ein vr. Biefiadrrki au» Lemberg in den Abgrund «nd blieb mit zerschmetterte« Kopf« todt liege«. — Der Defraudant Gray an» Boston hat seine Unterschlagungen eingestanden, ist dann mit schnelle» Pferde« nach den zwölf Melle» entfernten Blue Hill» ge fahren und hat sich dort entleibt. Kauflust bemerkbar, al» nach todtem. Der Fischwarkt war reg,; - - - . . _ _ mVe auch der Krammarkt erfreut« sich etwa» regere« Verkehr» al» sonst. — Preis«: Sin Liter Birnen 20—35 Pf., Pflanme« 20, 2V, 30 bi» 50 Pf. je nach den Sorten, Stachelbeeren 25—30 Pf., Preißel- beeren 17-20 Pf. Heidelbeeren 18-20 Pf.. Aepfel 30-40 Pf., Gelbschwämmchen 25—30 Pf, Steinpilz« 60 Pf., andr« Pilz« 40 bi, 50 Pf., Echote« 10-20 Pf., 5 Liter Kartoffeln 22—25 Pf., grün, Bohnen 35 — 45 Pf., Wach-bohne« 35 — 60 Pf., Spwat 20 Pf., Möhre« 45 - 50 Pf., Zwiebeln 50-55 Pf., Petersilie 20-25 Pf.. 1 Stand, Salat 3-5 Pf.. 1 Kopf Rothkrant 5-18 Pf-, Weißkraut 7—15 Pf. Welschkohl 7-15 Pf.. Blumenkohl 40 bi, 60 Pf, Kohlrabi 3-7 Pf.. Sellerie 4-12 Pf., 1 Bündchen Möhren 3—7 Pf., Zwiebeln 2—5 Pf., Radieschen 3 Pf, Borre« 10-15 Pf, Petersilie IV, Pf. Rettige u 3-10 Pf. die größte« bi» 15 Pf, Salatgurkeu L 3 — 12 Pf, Senfgurken L 5—7 Pf, Butter ä Stückchen 55-75 Pf. Eier 5—5V, Pf, Taube« ä Paar 60-80 Pf, Hühner Mark 1.40—2.L0, junge Hühner Mark 0.80 —1.80, Gänse Mark 4 00-6 00, Enten Mark 1.50—2.50. — Ein Pferd war heut« ftüh einem Lohnfnhrman« iu der Näh« de» Frirdrlch»platze» durchgrgaugeu. Dasselbe wurde au der Sck« der Friedrichstraße und Nengaff, vo« mehreren Männern auf- gehalten nnd de« nachkommeude« Besitzer übergeben. — Bon der Schutzmannschaft find i« Monat Juli 230 Personen festgenommen «ud außerdem 769 Personen zur Anzeige ge bracht worben. Von den festgeuommenen Personen find 75 an andere Behörden abgeliesert, die übrigen vo« Polizeiamt in Hast behalt«, bezw. bestraft oder entlassen worden. Festgenommen bezw. angezeigt wurde« u. A. wegen fahrlässiger Braudstisiuug 3, vergehe» wider die Sittlichkeit 7, Körperverletzung 13, Widerstand» 6. Diebstahl» 88, Betrug» 19, Unterschlagung 14, Hehlerei 4, Betteln» 33, Uwher- treiben» und Kampkren» 64, Einschleicheu» 20, Obdachlosigkeit 19, verbotswidriger Rückkehr 5, Trunkenheil 31, Sachbeschädigung 6, Er regung ruhestörende« Lärm» und Verübung groben Unfug» 204, Concubinat» 34, Zuwiderhandlung gegen di« Fahrordnuvg 67, gegen die Meldeordnung 18, gegen die Markt- «nd Gewerbeordnung 22, wegen Lanfenlaffrn» der Hunde ohne Maulkorb anf den Straße« 37, Straßenvernnreinignng 10, Fahren» ohne oder mit unleserlichem Na mensschild 25, Fahren» ohne Licht nach Einbruch der Duukäheit 27, verbotswidrigen Haufiren» resp. Anhaltnng hierzu 8, allgemeiner Ver- krhrspörnng 19, unterlafftuer Anbringung von Schutzvorrichtungen 15, auf Grnud steckbrieflicher Verfolgung nnd öffentlicher Borladnng 12, wegen Thierqnälerei 6, Glücksspiel» 3, Zuwiderhandlung gegen da» Dienstmannregulativ 8, gegen da» Droschkenregulativ 7, gegen da» Schlachthofregnlativ 2 und wegen allgemeiner Angelegenheiten 79 Personen. Strafverfügungen wyrde« vom Polizriamt 797 erlasse«. Selbstmorde kamen 1 vor «nd zwar dnrch Erhängen; Unglücksfäll« mit tödtlichem AuSgang ereigneten sich 2, keiner« Unglücksfäll« und leichte Verletzungen von Personen aus Baute» und Fabriken «nd der gleichen gelangten 28 zur Anzeige. In da» städtische Arresthau» wurden im Ganzen 258 Personen ringeliefert, darnnter 44 weib lichen Geschlecht». —* Gelegenheitsdiebstahl. Vorgestern Abend stahl ei» Arbeiter auf der Log-nflraß« ein« Schaufel. Der Diebstahl war edoch nicht unbemerkt geblieben. Der Dieb wnrde festgenommen «nd der Polizei zugeführt. — Im Meldeamt de» hiesige» Polizeiamte» fiud während de» verflossenen Monat» 107 Familien mtt zusammen 381 Köpfen (176 männlichen, 205 weiblichen Geschlecht») nnd 1804 mristeutheil» rlbstSndige einzÄue Personen (1175 männlich«, 629 weibliche) al» hier »»gezogen zur Anmeldung und 78 Familien mit znsammen 255 Köpfen (112 männlichen, 143 weibliche« Geschlecht») und 1728 wiederum meistrnthell» selbständige einzelne Personen (1154 männliche, 574 weibliche) als vo« hier fortgezoge« znr Abmeldung gekommen. Demnach übersteigt die A«z«g»zahl diejenige de» Abzug» nm 29 Familien mit 126 Köpfe« nnd 76 einzelne Personen. Unter den vorerwähnte» augezogrne» einzelnen Personen befinden sich übrigen» al» nicht von hier gebürtig 93 Sanflente, Techniker, Musiker u. s. w., 847 GewerbSgehilfru und Fabrikarbeiter, 180 Arbeiterinnen und 258 Dienstboten, unter den fortgezoge««» Personen dagegen 89 Kauf leute, Techniker. Musiker u. s. w., 789 SewerbSgehülfen und Fabrik arbeiter, 177 Arbeiterinnen und 270 Dienstboten. Außerdem betrug die Zahl der an» hiesigen Gasthäusern al» hier übernachtet »«ge meldete» Fremden 10,982. Weiter find im vergangenen Monat 474 Geburt»- und 345 Sterbefälle ««gezeigt worden, demnach 129 mehr geboren al» gestorben. —* In Chemnitz sind gestohlen: an» einer Wohnung an der Opstraße 2 bis 3 Pfd. Feder« au» einem Deckbette; am 14. dsS. Mt», au» einer Hausflur au der Stollbergerstraße «in schwarz nnd weiß gestreifte» kattnne» Kopftuch, in welchem 20 Pf. eingebunden waren; au» einer Wohnung am Körnerplatz eine silberne Spindeluhr und «in LeihhauSsch»!« anf «iu Jaquet lautend; am 15. ds». Mt», an» einem Tanzlokal an der untere« Hainstraß« ei« schwarzer Filzhut mit breiter Krempe und blauem Futter; einem an brr Zwickauerstraße wohnhafte« Maurer au» verschlossenem Schränkchen 50 Mark; einer Zrau auf dem Markte an» einem Kinderwagen ein fast neuer schwarz- eidner Regenschirm. —* Ein unredliche» LogiSgenosse. Einem au der nneren Rochlitzerstraße wohnhafte« Volontär war vor einigen Tagen an» einem Koffer ein Oberhemde und einem ebendort wohnhafte« Schmied ein Rafirmeffer gestohlen worden. Da» Hemds hat sich nach kurzer Zeit wiedergefnnde«, während da» Rafirmeffer ein mit im selben Hanse wohnender Spinner gestohlen hatte. —* Taschendiebstahl. Gestern brachte ei« Tischler zur Anzeige, «S sei ihm am Abend vorher in der Nähe einer Ziegelei an der Uferstraße von einer Frauensperson, die sich ihm anfgedräugt >lab«, ein« silberne Tylindernhr gestohlen worden. Heute früh nn« wnrde bei einem hiesigen Trödler eine Frauensperson angetroffen, al» fi, dies« Uhr verkaufen wollte. Der Bestohlene erkannte in der- elben di« Diebin, worauf diese auch der That geständig war. Gleich- «itig gestand da» Frauenzimmer z«, vor mehrere» Woche« einem j kelluer au» seiner Schlaflamm«« ein Portemonnaie mtt 18 Mark gestohlen zu haben. —* Feuer. Gestern Abend 6 Uhr bemerkt« «an in den »iederlagSräumlichkeiteu eine» Gla»waar««geschäft» an der Langrstraße tarkrn Gasgeruch. Man untersucht, nn» di« ueugelrgtr Leitung mit brennender Lampe und gelaugt« au ein offeuflehenbe» Rohr, au» welchem da» Ga» entströmte, da» sich bei Annäherung der Lampe »fort entzündete. Da» Feuer wnrde jedoch bald wieder gelöscht. — Sorgestern Abend entstand ln einer Wohnung au dem Jacobikirchplatz !>urch Herabfallen einer Tischlampe rin Keiner Dielenbrand» de» durch Aufgieße« von Wasser ebenfalls schnell wieder gelöscht wurde. —* Marktdiebin. Gestern Nachmittag iu der 6. Stund« wmde auf dem Marke ein« Frau dabei ertappt, al» sie von einem ! Verkaufs stand weg ein hölzerne», beschlagene» '/»-Litermaaß gestohlen >,att« und sich damit entfernen wollte.LDieDiebin wnrdeHfestgehalten «nd der Polizei zngesührt. Tha«a»heat-r. USo ist denn nn« die lustige Brockeusuppe „Da» lachend« Berlin', Heitere» au» der Berliner Theatergeschichte von Jakobson nnd Willen, auch auf unsrer Sommerbühu« elngezogen. Di« erst« Aufführnng geschah bekanntlich zum Benefiz für Fräulein Emma Brentano. Nun, mit dem Erfolg« darf die geschätzte Benefizlanlin
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