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"I Vrvche, für -<n ÜÜny«, Zvhvtt Evg«, W«r»er, b«td« i» Dr«-»«. „bü;f^^-...MFll-hsh^ Redaktion und En>e-iH Anspruch aus Lieferung bzw-Nachliefermig der I ^sVrviNon - Sir. -1 verantwort, ve». der Richtigkeit nicht übernehm . Jahrgang —. Montag, oen 11. Oktober Nr. 237 1926 . ^gespaltene Petit-Zelle mit 2V Goldpfennigen berechnet, Reklamen die 4 gespaltene Zeile .Mennigen. Anzeigen u. Reklamen mit plahvorickn-iften und schwierigen Satzarten werden mit 30H - Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorm. 11 Uhr. Für da» Srscheinm f der Anzeigen an bestimmten Tagen oder Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wird . I keine Gewähr geleistet. Iniertionsbeträg, sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. - I Sei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenprett in Anre nung gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät.Zahlung, Mage ob. Konkurs b. Auftraggeber«. Sächsischs DMWMsWVWM Döschwitzer Anzeiger »—«'»» «—»«»'«»««. ».«« - alb«-"««- r-g-H-ikms D do« --Mich- vresdm Md "»ne Dowch. ». »I ->— Diese- »latt «nthiilt ^«Zungen de« »«.„ ,« Dresden stlr di. StadttE. Vlasewltz, Lofchwitz, Weitzer Weihig und und M. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach, witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pmmy, we.^g uns Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. ald,-»-»>ch»n,««r-> >m» s«,.««»-«» o-rmom s-v-r : . 1, e«,n« «.,! vr.«.. M »«, «n^> Zn^n „»,,, » vn««. ^ernspr. aufgeqeb werden, kSnn. wir eine Verantwort, dez. der Richtigkeit nicht ubernenm General Keye Ches der Heeresleitung Deutsch-englische Lndustriellenbesprechungen in London zur Herbeiführung eines wirtschaftlichen Locarno — Nie Nsutschnationalen sehen in Stresemanns Rede auf dem Kölner Parteitage eine Kampfansage gegen rechts — Der Mordprozeß Böhme: Die Tochter des Sanitätsrat glaubt nicht an die Schuld des Vaters - Mussolinis ueuester Kriegsplan: «in Angriff auf die Türkei KM WWMck Hk! WWM Or. Marx appelliert an die Gozialdemokratie, wieder in die Reichsregierung einzutreten Am Sonntag Murdc die von der ReichS- zentrale für Heimatbienst in Essen veran staltete staatspolitische Vortragsreihe mit einem Vortrag des Reichskanzlers über Wege zur Volksgemeinschaft eröffnet. Einleitend sprach Dr Marx von der Poli tisierung der Massen als einem der wichtig sten Kennzeichen der modernen Zeit über haupt und als Folge der Demokratisierung des öffentlichen und politischen Lebens. Sie habe unbedingt ihr Grohes und Edles, aber sic berge auch Gefahren in sich zumal bet der Vielheit und der mannigfachen Gliederung unseres Staatswesens. Darum bedürfe un ser Staat und unser Volk mehr als irgend ein anderes einer Führung die das Aus- cinanderstrebende zu einen sucht Mit beson derer Freude habe er die von hohem Verant wortungsbewußtsein zeugenden Worte Dr. Silverbergs vernommen. Wenn Silverberg auch nicht jene allgemeine Zustimmung sand, wie er, der Reichskanzler, sie im Interesse von Staat, Volk und Wirtschaft gewünscht hätte, cS habe sich doch gezeigt, daß in immer weiteren Kreisen der Arbeitgeber Gedanken, wie Silverberg sie äußerte, freudigen Anklang gefunden haben. Der Rcgierrmg ist die Mitarbeit jeder Partei willkommen, die die mühsam ans- aebaute staatliche Ordnung anerkennt und sich schützend vor sie stellt. Dir brauchen alle Kräfte, die gewillt sind zur Positiven Mitarbeit. Nur so werden wir die schwierigen Aufgaben lösen können, vor die wir im kommenden Winter gestellt sind Der Reichskanzler befaßte sich dann mit der finanziellen Lage Ueberblicke man das Bild im ganzen, so werde man sich dem Urteil des Reichüfinanzministers anschließen müssen, daß trotz verbesserter Steuereinnahmen das Reich froh sein kann, wenn es in die sem Fahre hart am Defizit vorbcikommt Vor allem dürfe man nicht verkennen, daß wir in Las Rechnungsjahr 1927 ohne Reserven aus Ueberschüssen der Vorjahre hineingehen, und daß daher jede Mehrausgabe die Balan cierung des Etats gefährden kann und den Anleihebedarf steigert. Wenn Lie gegenwärtige Reichsregierung an dem Streben nach weiteren Steuererleich terungen festhält, so darf in diesem Zusam menhang aber auch nicht verkannt werden, daß ein Weiterbauen auf Grund Les Steuer systems, das im Fahre 1923 festgelegt worden ist, nur möglich sein kann bei einer befrie digenden Lösung des Finanzausgleichs. Der Kanzler erinnerte hierbei an die Reich, Länder und Gemeinden gemeinsam interessie- renben Einkommen- und Körperschafts- Keuern, die Realstenern die HanszinSsteuern Daß mit der richtigen Gestaltung des Finanz ausgleichs auch die Ansgabenverteilung zwischen Reich nnd Ländern z«sam«ev- dingt. nnd daß es sich hier nm das finanz politische Zentralproblem für das Reich »ud die Länder überhaupt handelt, be tonte er mit besonderem Nachdruck. Daraus ergebe sich die Forderung, daß der gesetzgeberischen Neuregelung des Problems eingehende Erwägungen vorangehen müssen, die bis zum 1- April 1927 bestimmt nicht er ledigt werden können. Es ist aus inneren Gründen gut, wenn wir die Dinge nicht überstürzen Gerade die Einkommensverhältnisse, die der Einkommensteuer 1925 zugrunde liegen, geben kein richtiges Bild von der Leistungsfähig keit der Bevölkerungsschichten, aus der sich Zuschläge zur Einkommensteuer in richtiger Verteilung aufbauen könnten Die schlechte Lage unserer Landwirtschaft insbesondere hat es mit sich gebracht, daß hier viele Steuer pflichtige ausgefallen sind und daß infolge dessen große Mengen von Gemeinden, besonders von Landgemeinden, über eine eigene hin reichende Steuerkraft nicht verfügen. Danach erscheint zurzeit ein System, bei dem die Länder durch eine zweckmäßige Weiter gabe Ler Ueberweisungeu an Lie Gemeinden für Lie Lebensfähigkeit solcher Gemeinden sorgen können, zweckmäßiger, als der Versuch, schon jetzt alle Gemeinden auf ihre eigene ört liche Steuerkraft zu stellen. Die Reichsregie rung geht damit in keiner Weise von ihrem Versprechen ab, durch Einführung der Zu schläge den Gemeinden ihre Sclbstverantwor- tung wicderzugeben- Es handelt sich nur darum den richtigen Zeitpunkt zu wählen- Der Reichskanzler behandelte dann das Problem der Arbeitslosigkeit und Einzelheiten des Arbeitsbeschaffungs- Programms indem er bemerkte: Die zur Verfügung stehenden Mittel müssen so eingesetzt werden, daß eine Belebung möglichst weiter Teile der Wirtschaft erreicht wird, um den Schlüsselqe- werben Arbeit zu verschaffen und mittelbar auch andere Teile der Wirtschaft anzukurbcln. Daneben muß nor allem die Förderung des Exports angestrcbt werden. Seit Anfang Juli bat die Zahl der Erwerbs losen eine Verminderung um eine Vicrtel- milliou erfahren. Es darf erwartet werden, daß ein an sich ungünstiger Einfluß der Jah reszeit auf den Arbeitsmarkt überwunden werde. Am Schlüsse seiner Rede erörterte der Reichskanzler die letzten internationalen Er eignisse. wobei er zunächst zum Abschluß -es Stahlpaltes dessen wirtschaftliche und politische Bedeutung man nicht unterschätzen solle, aussührte: Der Abschluß des Stahlabkommens wird durch Beendigung des Lchlenderverkaufes aus den Auslandsmärkten die Rentabilität der deutschen eisenschaffenden Industrie er höben und ihren Arbeitern Beschästigungs Möglichkeit sichern und den Wert der deutschen Ausfuhr in diesen Erzeugnissen steigern, waS für die günstige Gestaltung unserer Handels bilanz von größter Bedeutung ist. Auch die eisenverarbeitende Industrie mit ihrer Ar beiterschaft wird Nutzen aus dem Abkommen ziehen, dadurch, daß bei der zu erstreben den Angleichung der Auslandspreise an die Inlandspreise die fremden Industrien nicht mehr billiger mit Rohstoffen beliefert werden als z. B. die deutsche Maschinenindustrie. Das Stahlabkommen hat aber eine über das rein Oekonomische hrnansgehenbe Be deutung. Es scheint mir nicht möglich, daß man innerhalb mächtiger führender Industrien wirtschaftliche Friedcnspakte abschließen und sich daneben politisch wie bisher be fehden kann Im Anschluß an. Deutschlands Hintritt in den Völkerbund ist viel Kritisches über die „sogenannte" ErfülluugSpolitil gesprochen worden. Bei einem Vergleich zwi schen dem Jahr 1921. das die Einleitung der vielumstrittenen Ersüllungspolitik brachte, und heute, kann man nicht verkenne», daß uns diese Politik der Verständigung ein gutes Stück weiter gebracht hat Wir werden im Völkerbund ehrlich und loyal Mitarbeiten im Geiste der Ideale, die dem Bunde gesetzt sind, und hoffen, auf diese Weise auch unsere In teressen am besten zu wahren, die Interessen Deutschlands und der deutschen Minderheiten, die von uns mit gutem Recht Schutz und Hilse erwarten dürfen. Besprechungen, wie die von Thoiry. sind eigentlich etwas Selbstverständliches zwi schen Nationen, die einem Bunde angehören, dem die friedliche Beilegung etwa auftauchcn- der Streitfragen als höchstes Ziel gesetzt ist. SreSts Nachfolger Oie amtliche Ernennung Der Reichspräsident hat Generalleut nant Wilhelm Heye, bisher Kommandeur der ersten Division in Königsberg, zum Nachfolger des Generals von Sceckt er nannt. * Heyes militärische Laufbahn Generalleutnant Heye wurde 1869 in Fulda als Sohn eines Offiziers geboren. Kein Stammland ist Oldenburg. Er wurde 1888 ans dem Äadettentorps c>nf-Regiment 70 als Leutnant tiber wiesen Nach Besuch der Kriegsakademie wurde er als Sa»rptmann in den General- stab der Armee versetzt, trat 1906 als Ge ¬ neralstabsoffizier zur Lchutztruppe für Lüdwestafrika über, aus der er 1908 wieder ausschied. 1913 wurde er als Bataillonskomman deur in das Infanterie-Regiment 74 ver setzt. Bei der Mobilmachung wurde er zum Ches des Generalstabes des Landwehrkorps ernannt, aus dem sich dann die Armee-Ab teilung und später die Heeresgruppe Woyrsch entwickelte, bei der er bis zum September 1917 als Chef des General- stabcs tätig war. Seiue Verdienste in dieser Stellung, insbesondere bei dem Weichselübergang nördlich Iwangorod im Juli 1915, der dar an anschließenden Offensive bis au die Tschara und den weiteren andauernden Abwehrkäurpfen, wurden 1916 durch Ver leihung des Ordens Pour le merite an erkannt. Im gleichen Monat wurde er zum Oberst befördert. Im September 1917 wurde er zum Chef des Genralstabes der Heeresgruppe Her zog Albrecht ernannt, der bei Vorberei tung der Frühjahrsoffensivc 1018 die Auf gabe zufiel, durch Scheinunternehmunaen den Gegner über die tatsächliche Angriffs front im unklaren zu halten. Für die er» folgreiche Durchführung dieser Aufgabe erhielt der damalige Oberst Heye das Eichenlaub zum Orden Pour le meride. Anfang 1919 wurde er zum Chef des Generalstabes des Oberkommandos Grenzschutz Nord, am 1. 10. 1919 zum Chef des Stabes des Truppenamts im Reichs wehrministerium, 1920 zum Generalmajor befördert und mit Wirkung vom 1. 4. 1922 unter Beförderung zum Generalleutnant zum Chef des Heeres-Personal-AmteS ernannt. * Mit dem 1. 11. 1923 wurde er -um Kommandeur der 1. Division und Befehls» Haber im Wehrkreis 1 ernannt.