Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188611174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18861117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18861117
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-17
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.11.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2S8. — 8. Jahrgang. Der jeden Wochentag Abend (mit Datum des folgenden Tages) zur Versendung gelangende „Sächsische Landes-Anzeiger' mit täglich einem besonderen Unternal- tungSblatte kostet monatlich 60 Psg. (mit Exirabeiblatt Lustiges Bilderbuch 70 Psg.) bei den Ausgabestellen in Chemnitz und de» Vororten, sowie bei den Postanstalten. Sächsischer Mittwoch, 17. November 1888. Für Abonnenten erscheint im 3. und 4. OuartalEisenbahn-zahrplanheskfürSachsen, sowie im 4. Quartal dieWeihnachtsbcigabe JllustrineS ZahreSduch des Landes-Anzeigers und zu Neujahr Zllustr. Landboten-Aalender. Mi>es-AiskiM mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Bei Wiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle man JnsertionSbetrag (in Briefmarken) beifügen (je 8 Silben CorpuSschrist bilden ca. 1 Zeile). Annoncenannahme nur bis Vormittag. Verlag: Alexander Wiede, - Vuchdruckeret, Chemnitz. Theaterstraße ö (Fernsprechstelle Nr. ISS). Telegr.-Adr.: Landes-Anzeiger, Chemnitz. Mit täglich einem besonderen Unterhaltungsblatt: i. Sonntagsblatt - 2. Jlluftrirtes Unterhaltungsblatt — 3. Kleine Botschaft 4. Sächsischer Erzähler - b. Sächsische Gerichts-Zeituna - 6 Sächsisches Allerlei. - Ertra-Beiblatt Luftiges Bilderbuch. Amtliche Bekanntmachungen. LS wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß am 6. d. M. Herr Bemeindevorstand NobtS in OelSnitz im Erzgebirge als Standesbeamter für den dortigen zusammengesetzten StaudeSamtSbezirk in Pflicht genommen worden ist. Ehrmnitz, den 10. November 1886. Die Königliche AmtShaupttnaonschaft. Im Handelsregister für den Lavdbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute ans Foltum 388 verlautbart, daß Herr Turt Schneider au- der Handelsgesellschaft unter der Firma Schneider « Kresse in Altchemnitz aus- geschieden ist, sowie, daß der seitherige Mitinhaber, der Müller Herr Bern- hard Kreffe daselbst, das Handelsgeschäft der aufgelösten Gesellschaft unter der Firma B- Kresse sortsllhrt. Chemnitz, den 12. November 1886. Königliche- Amtsgericht. Im Handelsregister für den Landbezirk der Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute ans Folium 319 verlautbart, daß die Eisengießereibesitzer Herr Carl August Richter und Herr Friedrich Hermann Richter, sowie der Kauf mann Herr Robert Julius Richter, sämnulich in Altchemnitz, die Firma C. A. Richter in Altchemnitz von de« bisherigen Inhaber derselben zur Fort führung überlaffen erhalten haben. Chemnitz, den 12. November 1886. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgericht« wurde heute aus Foltum 2472 verlautbart, daß die Firma C. G. Richter in Chemnitz, welche den Character einer Zweigniederlassung verloren hat, lünftig Max Streblo« lautet. Chemnitz, den 12. November 1885. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk deS unterzeichnet«» Amtsgerichts wnrde heute aus Folium 2313 verlautbart, daß aus der Kommanditgesellschaft unter der Firma Franz Meusel L Co. in Chemnitz ein Kommanditist auS- geschieden und ein solcher in die erwähnte Gesellschaft eingetreten ist. Chemnitz, den 12. November 1886. Königliches Amtsgericht- Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsge richts wurde heute aus Folium 2954 die Firma Pauline Beyer in Chemnitz (innere JohanniSstraße Nr. 12) und als deren Inhaberin Frau Ernestine Pauline verw. Beyer daselbst, Besitzerin eine» Putz- und Modewaarenge- schästS, eingetragen. Chemnitz, am 12. November 1886. Königliches Amtsgericht. In dem KonkurSversahren über das Vermögen des Kaufmanns Max Emil Rätzer, Inhabers der Firma Max Rätzer in Chemnitz, ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Bertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertybaren Ber- mögenSflückr der Schlußtermin ans den 11. December 1886, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Chemnitz, den 13. November 1886. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der SpeditionSgeschSsts- inhaberin Amalie verw. Lämmel io Chemnitz ist zur Abnahme der Schluß rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Bertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und znr Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Ber- mögenSflücke der Schlußtermin auf den 10. Dezember 1886, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. C-Hemnitz, den 12. November 1885. Königliches Amtsgericht. In dem KonkurSversahren über das Vermögen des Baumeisters Paul Robert Lembke in Chemnitz ist in Folge einer von dem Seweinschuldner gemachten Vorschlags zu einem ZwangSvergletche Bergleichstermin aus den 30. November 1886, Vormittags 9 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbß auberaumt. Chemnitz, den 10. November 1886. Königliches Amtsgericht. CrbtheilungShalber soll das den Erben der Wilhelmine Auguste verw. Kämpfe, geb. MoroffSky, und den Geschwistern Kämpfe, bez. deren Erben gehörige Hausgrundstück Nr. 1 der Hospitalgaffe in Chemnitz, Parz. 1356 des Flurbuchs, Nr. 633 H. Abth. d«S BrandcatakerS, Fol. 1053 des Grund- und Hypothekenbuchs für Chemnitz, 3,87 a Fläche mit 91,48 Steuereinheiten, mit 2793,75 M. zur Brandkaffe eingeschätzt, auf 15300 M. seitens des ge- richtlichen Sachverständigen taxirt, den 1. December d. I. Vormittags 10 Uhr durch das Unterzeichnete Bericht an hiesiger Amtsstelle, 2. Etage, Zimmer Rr 52, im Wege der freiwilligen Versteigerung verkauft werden. Beschreibung der Grundstücks und die BersteigerungSbedingungen sind aus dem Anschläge am GerichtSbrele zu ersehen- Chemnitz, den 9. November 1886. Königliche- Amtsgericht. Dir zum Armenrecht zugelassenen Ehefrauen: 1. Anna Theresia Vogel, geb. Posern, in Chemnitz, 2. Emilie Emma Kreußel, geb. Lindner, in Franken berg, beide vertreten durch Rechtsanwalt Th. Müller zu Chemnitz klagen gegen ihre Ehemänner: zu 1. den Handarbeiter Gustav Adolph Vogel aus Callnberg, zuletzt in Chemnitz, jetzt unbekannten Aufenthalts, zu 2. de» Schneider Karl Moritz Kreußel an- Kleinolbersdorf, bisher in Frankeuberg, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen zu 1. lebensgefährlicher Mißhandlung, zu 2. böswilliger Verlaffung, mit dem Anträge auf zu 1. Ehescheidung, zu 2. Verurteilung zur Herstellung des ehelichen Lebens, eventuell Ehescheidung, und laden di» Beklagten zur mündlichen Verhandlung de- Rechtsstreits vor die dritte Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Chemnitz aus den 8. Februar 1887 Vormittag- 9 Uhr mit der Aufforderung, «inen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der vom Bericht bewilligte» öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klagen bekannt gemacht. Königliches Landgericht, Civilkammer III «ekegeaphische Nachrichten. Bo« 15. November. Hall«. Der gestern Abend 9 Uhr 40 Mi«, von hie» adg«. gangen, Personenzng ist 1 Uhr früh bei Apolda entgleist. Maschine, Pack- «nd Biehwage« »nrden beschädigt. Dar Geleise mnßte gesperrt werde», di« Passagiere ««steigen. Dir an» Thüringen kommende« Züge hatten eine Stnude Berspät«»g. Pest. Di« Opposition ist nnznfrkedt« mit Kalnokys Be«»th«il- nng von Kaalbar». Sie siudet dieselbe zurückhaltend und hätte eine ebeuso energisch« Verurtheilung wie die Salisbury» gewünscht. Rom. Durch einen Selbstmord rudete heute der Marchese Napoleon Roccagiovani, ein Sohn der Prinzessin Julia Bonaparte. Derselbe hatte den Tonking - Feldzug mitgemacht und war seither irrfinnig. Brüssel. Die hiesige Regierung erhielt davon Kenntniß, daß Holland mit dem „Norddeutschen Lloyd" Berhandlnngen betreff» der Wahl von Messingen als AnlanfShafen der deutschen subvrntionirten Postdampfer an Stelle Antwerpen» anknüpfte. — Der König von Belgien begnadigte 650 wegen der Unruhen von Charleroi verur- theilte Arbeiter, mit A«»nahme der Arbeiterführer Schmidt und Fallen». Die -rplomatifche Niederlage Rußlands. H) Chemnitz, den 16. November. Di, russische Regiernng hat in de» bulgarische» Angelrgenheit eine kräftige Niederlage «litten; die Rede, welche der österreichische Ministe» de» Auswärtigen am Sonnabend in Pest gehalten, hat die Schlappt, welche Rußland erhalten, offen dargelegt. Rußland wollt« seinen Einfluß über Bulgarien in volle« Umfange wieder Herstellen, und di« Mächte haben geschwiegen, al» e» seine Arbeit mit dem Stnrze de» Fürsten Alexander begann. Kein Finger rührt« sich für den Battrnberger, denn da» Jnte'iff« der Mächte ka« nicht direct in» Spiel. Der panslavistische Bä» war aber nicht zufrieden, er dachte, ganz Bulgarien al« fett« Beute zu verschlucken «nd de» Mann, welcher e» dahin bringen sollte, war General Kanlbar». Aber allzu scharf macht schartig; Kanlbar« «uerhörte» Treiben, für welches rr da» Lob de» amtlichen russischen RegiernngSanzeiger» fand, wnrde in ganz Europa genannt, wie e» verdient«, und die Offenkundigkeit sein«, Bemühungen, Bnlgarien russisch z« mache«, hat die Gleichgiltigkeit b« Mächte beseitigt. Rußland dacht«, «it Bulgarien «ach seinem Belieben schalten «nd walten z« können; jetzt hört e» den ruhigen, aber im bestimmte« Ton« gehaltenen Zuruf: «Bi» hierher und nicht weftrr l Bulgarien ist auf Grnnd de» Berliner Vertrag» ei» selbst ständige» Fürstenthnm und bleibt da» auch in Zukunft. Daran wird nichts geändert l" Dieser Ruf ist, «ach den Wo««n de» Grafen Kalnoky, von Oesterreich-Ungarn, England und Italien erhoben und Deutschland billigt ihn. Di« Berständlgung Europa» gegen Rußland ist also geschaffen; Rußland kann nicht mehr, wie e» will, r» müßt« denn die Entscheidung der Waffen aurnfe«. Czar Nikolo«» begann den Krimkrieg, der Rußland an den Rand de» Abgrundes brachte, weil rr nicht an die feste Allianz zwischen Frankreich und England glaubte; Alexander HI. wird an» der Regiernng seine» Großvater» sein« Lehren ziehe», und nicht an den Krieg appellirr», nachdem ihm da» Linverständuiß Europa» entgegengehalteu ist. England und Italien werde« nicht nur auf dem Papier di« österreichischen Forderungen unterstützen, «nd auf Frankreich» Beistand kan« der Czar Deutschland» wegen nicht rechne». Die diplomatische Partie hat Rußland im Moment verloren; «S wird klug genug sein, einen sehr zweifelhafte« Krieg z« vermelde«. Di« Panslavisten in Petersburg glaubte« in der bulgarischen Frage außerordentlich früh aufzusteheu; jetzt werde« sie erkennen, daß fi« die Erste« doch nicht waren. Ihr Ziel, die Zertrümmerung de» Berliner Vertrage», ist vereitelt worden «nd zwar für geranme Zeit. Alle,ding» ist General Kanlbar» noch in Bulgarien, und e» mag ihm ja gelinge», noch manch« Wirre« heraufznbeschwören; allein alle inneren Unruhen bleibe« so lange ungefährlich, al» keine russische Occupatio» Bulgariens stattfindet. Die bulgarische Regentschaft ge winnt Angesicht» de» FriedenSbunde» neue Kraft, all« Empörungen z« unterdrücken. Gelänge e» ade» auch General Kanlbar», eine« solchen Ausstand heransznbeschwüren, daß «in Sturz der Regentschaft erfolgte, so wird sich doch immer Europa vie definitive Neuordnung de« Dinge Vorbehalten, Rußland allein kann nicht». In Petersburg ist die Stimmung begreiflicherweise eine sehr gereizte. Die Blätter schreiben sehr erbittert gegen Oesterreich und England. Jetzt.find eben keine Verdrehungen und Verstellungen mehr möglich, Graf Kalnoky hat zu klar gesprochen und den schöne« Traum der Panslavisten zu grausam zerstört. In Rußland ist zweifellos eine gar nicht so unbedeutende Partei, welche große Lust hat, da» Schwert in die Wagschaale zu werfen, aber auch dies« Herren werden sich allmählich eine» Besseren besinnen. Ein großer Krieg wäre für Rußland und den Tzarenthron ei« Hazardspirl. Einige Mißerfolge — «nd die Revolution wäre fertig. Rußland ist ei« Coloß, aber ein Coloß mit thönernen Füße«, da» hat sich erst iw letzten Türken- kriege sehr deutlich gezeigt Für de» europäische« Frieden war e» de-halb »in Segen, daß Gras Kalnoky so offen gesprochen, wie ge schehen. Wenn «an da» Aenßerste vermeide« will, muß «an de« Mnth haben, e» au»zuspr«ch«n. Da» hat Graf Kalnoky getha«, und die Wirkung davon wird nicht auSblriben. Folgt sie nicht sofort, folgt sie doch später. Politische Rundschau. Chemnitz, den 16. November. Deutsche- Reich. Fürst Bi»marck ist Montag Nachmittag mit dem fahrplanmäßigen Courierzug nach Fried,ich»rnhe gereist. Der Reichskanzler klagt« bei seinem Aufenthalt in Berlin ab nnd zn über rheumatische Schmerzen, befand sich aber im Uebrlgen wohl, so daß er di« zahlreiche« Geschäfte, welch« ihn erwarteten, »ngehiudert erledigen konnte. Den Diplomaten gegenüber, welche ihn besuchten, soll der Kanzle» zuverlässigem Vernehme» nach seine lleberzeugung dahin ««»gesprochen habe«, daß er an der Erhaltung de» Friedens nicht zweifle. Dir politischen Berhältniffe «üfle» sich also wohl in den letzte« Tagen znm Besseren gewandt haben «nd an» de« Grnnd« mag auch Fürst Biitmarck seine Abreise brschlennigt haben. — Der Oberpräsident in Pisen hat gegen die ihm augezeigte Ernennung de» Geistliche« «nd bekannten Abgeordneten von Jazd- zewrki znm Propst von Betsche «nd gegen die de» Geistlichen vr. Wartenberg znm Propst von Goflyn Clnsprnch erhoben. — C» ist ba» de« erst« derartige Fall. — Der neue Militärrtat enthält für da» preußisch« Kontingent der Reich-arme« an fortdauernden Ausgaben die Snmme von 267,5 Millionen (42 Millionen mehr), nnd 27.8 Millionen (12.5 Millionen «ehr) an einmalige« Ausgaben. Der außerordentliche Etat fordert n. A. 5,8 Millionen für dir Fortsührnng der Küstenbefesti,nagen an der Ostsee, de» unter«« Weser nnd der nntere« Elbe. Für Garnlson- bantrn im Elsaß find 3'/, Millionen gefordert, für Errichtung einer Unterosfizierschnle in Neubreisach 289,000 Mk. Für F«st«»g»banten werden 7 Millionen verlangt. De« Etat sind Denkschrlste« betr. die Crhvhnug der Haferrationrn nnd betr. di« Erhöhung der Kommando- znlageu beigegeben. Dir Frage der Berlrgung de» Kulmer Kadetten- Hause» ist z* Gunsten von Köslin entschieden, wie sich an» einer Forderung für dir Verlegung im ordentlichen Etat ergibt. — Von chinefischer Seit« wird der Nat.-Ztg. berichtet, daß di« chinesische« Regi«u«g»frachten, Personen- und Postbeförderunge«, sowohl im Verkehr zwischen Europa «vd China, wie im Verkehr zwischen de« südlichen und nördlichen Häfen, für de« Norddeutsch« Lloyd zum guten Theil in sicher« «u»ficht genommen find. — lieber di« Maffenverhastung in Frankfurt a. M. wird be richtet, daß die Versammlung sich nicht, wie Reich»tag»abgrordueter Gabor vermnthete, mit den bevorstehenden Stadtverordneten versammlungswahlen, sonder« mit den demuächst zu grwärtigeude« Wahl« für die gewerblich« Schiedsgerichte beschäftigt«, als die Polizeibehörde «inschritt. Am Tag« nach der Festnahme wnrde in aller Frühe mit der Bernehmnng der Arrestant« begonnen und während diese stattfand, wurde «och ein« Reihe weiterer Social- demokrateu verhaftet. Im Ganzen saßen bi» zu« Abend« de» 12. November nennunddreißlg, von denen Tag« -darauf bereit» wieder sechs entlassen find. Die Haft der Leute wird voranSskchtlich nicht länger als bi» znr Beendignug der Vernehmungen währ«, welch« von der Polizei beschleunigt wird. — Die Handettkammern von Mannheim nnd Lahr habe» sich mit Entschiedenheit gegen etwaig« vom Reich« beabsichtigte besonder« Ausnahmebestimmung« in der Regelung de» Betriebe» der Tabak- Fabrikation ausgesprochen. Die Tabak - Industrie brauche nicht» al» Ruh«. Frankreich. I« Paris fand Sonntag die Jahresversamm lung der französische« Turnvereine statt. Krieg-minister Bonlangrr hielt darin eine Rede, in welcher er sich dahin au»sprach, die mili tärische Erziehung de» Jngend habe keinen kriegerischen Character. Jede» Land, da» existiren wolle, müsse stark sein. Lr selbst betreibe unablässig KriegSvorbereitnngen, den« da» sei die beste Garantie eine» dauerhaften Frieden». Dan» können «» aber die Franzos« and«« Staaten nicht verargen, wenn auch diese Krieg-Vorbereitung« treffe«. Im Uebrig« hat die Red« in Pari» gerade kein« schlechte« Eindruck gemacht. — Bo« der Rede de» Grafen Kalnoky uimmt «an in Pa ri» an, daß sie wesentlich zur Erhaltung de» Frieden» beitragen werde, well daran» erhelle, daß Oesterreich, Deutschland, England «nd Italien fest entschlossen sei«, «ine Berletzuug der bestehend« Berträg« nicht zu dulde«. — Z» Bonlange»» Red« wird noch ge meldet, daß dieselbe gegen frühere Reden de» Minister» sehr vortheil- hast absticht. Er hat znm Mindesten die Besonnenheit gewann«, d!« rin Minister besitze« muß. — Ronvler hat den Posten al» Ge- ueralgonvernenr von Tonki« «ad «nam angenommen. Die monar chischen Blätter behaupte«, er gehe n«, seiner viele« Schnlden halber dorthin. — In der Kammer ist diese» Nachmittag ein« Kommission von 22 Mitgliedern für die verschiedenen Anträge ans Abschaffung de» Konkordat» gewählt worden. Bon den Gewählten, nnt« welch« sich der Bischof Freppel befindet, erklärt« 13, die Trennung d« Kirche vom Staate verlangen zu voll«. Errglimd. Drummond Wolf, der englisch« Bevollmächtigte in Kairo, ist nach London bernf«, n« persönlich üb« sein« Tätigkeit zn berichte» und weitere BerhaltnngSmaßregel» einznhole». Er kehrt dann nach Aegypten zurück. — Wie schon kurz gemeldet, hat d« Generalrath der sozialdemokratische» Brreinignug beschloss«, „in Anbetracht der verächtlichen Weis«, in welcher di« gegenwärtig« Regiernng die Ansprüche der Arbeitslosen behrndelt habe," am Sonntag den 21. d. W., Nachmittag», anf dem Trafalgar-Sqnar« «in« neue große Kundgebung beschäftigter und unbeschäftigter Arb,iter abzuhalte», um gegen dl« fortgesetzt« Vernachlässigung der Interessen der Arbeit»- toseu zn protestlre». Ferner wurde beschlossen, eine Deputation der Arbeitslose» z« Lord Sali»b»ry zu entsend«, «m ihn zn fragen, ob « die Noth und da- Elend» wofür er in so hohem Grad« ver antwortlich sei, ferner unbeachtet lassen wolle. Orient. General Kanlbar» «bettet redlich weit«, die Dinge in Bulgarien anf di« Spitz« zu treib«. Sr hat verlangt, daß der Präfekt und der Militärkommandant von Philippopel abgesetzt werden, weil sie eine« betrunken« «sfischen Kawaffe» verhaften ließen, «nd fern«, daß die Garnison der russischen Fahne die militärischen Ehr« «weis«. Di« Antwort auf dies« Forderungen verlangt er bl» znm 17. d. M. — Der wegen Theilnahm« an dem Komplott von Bnrga» angeklagte russische Offizier Nabokow ist von dem Krieg-gerlcht schuldig erklärt «nd dann dem russische« Konsul in Bnrga- au»grltefut. An eine« Strafvollzug ist natürlich nicht zn denk«. — Die serbisch« Sknpschtina in Nisch ist Sonntag mit «in« Thronrrd« geschloff«, in welcher der König den Abgeordneten für di« Erledigung der Arbeiten seinen Dank au-spricht. — I» Sophia haben in de» letzten Tag« zahlreiche Verhaftungen staitgefnuden. — Di« Geschäftslage in Bul garien wird in einem Bericht au di« „Franks. Ztg." al» sehr tranrig geschildert. E» fehlt an Geld, nnd groß« Strecken Lande» find in Folg« de« Unruhen nnbebaut geblieben. Daher ist namentlich di« Lag« de» Bauernstandes schlimm. — «l» Thronkaudidat für Bulgarien wird jetzt auch der Oheim de» Fürste« von Montenegro, Bsz» Petrovie, genannt. Asien. Zwischen China nnd Japan find «nst« Differenzen anSgebrocheu. Man befürchtet sogar offene Feindseligkeit«. VächftfcheS. — Die dnrch viel« Zeitungen gegangene Mittheilung, daß zn- folge einer nenrrding» erlassenen Kabinett-Ordre denjenigen ehemalig« Einjährig-Freiwilligen, welch« dnrch aktive» Fortdieneu sich den Civilversorgnng-schei» erwerben wollen, da» al» einjährig ge diente Jahr für drei Jahr« gezählt würde, erweist sich als fälsch, da jene KabinetS-Ordr« überhanpt nicht exlstirt «nd e» mithin bei d« bezüglichen Verfügung vom 2. Dezember 1868 verbleibt, wonach Einjährig Freiwilligen bei «in« Kapitulation ihr Dieustjahr al» «in Jahr zn rechnen ist. (Uu- erschien die« von vornherein nicht recht glaubwürdig.) ^ — Die Befürchtungen, daß die sächsische Arbeiter-Kolonie Schneckengrü» z« weit abseit» liege, u« die erwünschte Brnntznug zn find«, «weisen sich ak» irrige. Trotzdem mau noch nicht in den Winter ringetret« ist, ist die Aufnahmefähigkeit (120 Kolonisten) bereit» so ziemlich ersüllt, denn 113 befinden fich bereit- dort. Da die Zahl der Ausnahme Begehrenden mit jedem Tag« steigt, so müssen solche ««»«ehr znrückgewiesru «erden. Dem Zadrang gegen über wachsen natürlich auch die Kosten der Unternehmnng. Unter stützung an» all« Theile« de» Lande» ist deshalb ,» wünschen. Alle Gemeinde« sollten, wir die» di« groß« Städte thuu» einen regel mäßig« Jahre»beitrag spende»; der geringste — »nr etwa 3 —4 M — würde in der Menge dem gnieu Zwecke sehr dienlich sein und k«ine
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite