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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 13.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192604139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19260413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19260413
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-13
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Monat
1926-04
-
Jahr
1926
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Dresden Oer Hungerkünstler Harry in Ore-den nachts.abgerückt" Der fett 31 Tagen im Restaurant »Bie dermeier" in Dresden, Schössergasse, austre tende Hungerkünstler Harry war heute früh aus seinem Glashause, obwohl er darin stän dig bewacht wurde, verschwunden. Er hat also vor dem Hunger vorzeitig kapituliert mch hält sich verborgen, nachdem er sein Bankguthaben abgehoben hat. Ob er, wie sein Leipziger Kollege, trotz aller Aufsicht mit unlauteren Manipulationen „gearbeitet" und nunmehr nach verschärfter Kontrolle diese einstellen muhte, oder ob er tatsächlich vor Erschöpfung zusammengebrochen ist, werden di« polizeilichen Erörterungen ergeben. Das Spiel ist jedenfalls aus. Rasch verbreitete sich di« »Sensation" in der Stadt und das Publikum strömte in Scharen nach der Stätte seiner Wirksamkeit, so dah sich die Polizei m Msperrmähn ahmen zum Schaden der Ge schäftsinhaber in den dortigen Straßen ver anlaßt sah. * - U»f«I. Am Montan nachmittag stürzte in der Wiener Straße die in der Lu-wta-Rich- ter-Strahe 1b wohnhafte Garnterertn Hedwig Schulz« mit ihrem Rade und zoa sich einen linksseitigen Knöchelbruch zu. Man überführte sie nach dem Krankenhaus« Frtedrtchsta-t. h. De« «ine» Anto überfahre« wurde am Montag vormittag vor dem Grundstück Gro ßenhainer Straß« 93 der in d«r Holbein straße 53 wohnhafte Lelegraphensekretär Emil Mayer. Er trug einen Bruch des linken Unterschenkels davon und wurde mit Unfallwagen fortgebracht. h. Narnnng. Ein früherer Gutsbesitzer, jetziger Ztgarrenrcisender Bruno Junker, am 11. 7. 6S geboren, betrügt Geschäftsleute damit, daß er sie zur Bornahme von Arbeiten, wie Ttnbauen von Heizungen usw. auf ein angeb lich ihm gehöriges Gut mit Herrenhaus be- stellt. Bei der Aufgabe de- Auftrage- bringt er beiläufig vor, daß ihm da- Geld zur Heim reise auSgegangen sei und erschwindelt Barbe träge, die ihm ohne Argwohn auSgehändigt zu werden pflegen. Junker, der erst vor kurzem nach Verbüßung einer Gefängni-ftrafe wegen gleicher Betrügereien entlassen ist, tritt meist unter seinem richtigen Namen auf ES wird ge beten, ihn dem nächsten Polizeibeamten zu übergeben. * . „Sie sind uns Ihre längst h. I« die Glb« fpremg am Montag nach mittag halb 5 Uhr vom Königsufer aus das in der Tottbuser Straße 33 wohnhafte Hausmädchen Herta Fischer, dos von hin- Kueilenden Schissern aber wieder ans Ufer gebracht und mit Sanitätswagen der Heil- mvd Pflegeanstalt zugeführt wurde. h. Ankunft der Wiener Lehrer-Sän ger in Dresden. Am Montag abend kurz vor 7 Uhr kamen die Wiener Sänger — etwa 60 an der Zahl — mit dem D-Zug -auf dem Dresdner Hauptbahnhose an und wurden von den Führern des Iulius-Otto-Bundes, de« Elbgau- fängerdundes und des Dresdner Sängerbundes herzlich empfangen. Zm Schmucke ih.es Vereins zeichens: weiß-schwarz-goldene Mützen, bewegten sich die Wiener Gäste in geordnetem Zuge nach Lem Wiener Platz (zwischen Osthalle und Kaiser- CafS), wo schon lange zuvor die Fahncnabordnun- gen wohl sämtlicher Dresdner Männergesangvcr- «in« ein auch polizeilich abgesperrtc» Viereck ge bildet hatten, in dessen Mitle nunmehr die san gesfrohen Wiener — auch von der nach Hunder ten zäblenden Menge von Schaulustigen freudig mit Heilrufen begrüßt — ihren Einzug hielten. Da« letzt« verglimmende Tageslicht wurde schnell noch zu einer photographischen Aufnahme ausgenutzt; dann trat der 1. Vorsitzende des „Dresdner Or- fröhiich zu sein. Es gilt aber auch, in diesen Dresdner Tagen die stammesbrüderlichc Zusam mengehörigkeit zu offenbaren, die zwar nicht aus schließlich, aber doch in ganz besonderem Maße im deutschen Liede lebendig wird." Der Redner erinnerte des weiteren an die goldenen Tage, die der „Dresdner Orpheus" im vorigen Jahre mit den Wiener Lehrersängern hat verleben dür fen und gab der Vorfreude aus Vas in zwei Jah ren stattfindende große Deutsche Sängcrfest Aus druck, das Zehntausend.! von reichsdeütschen San gesbrüdern in der Donaustadt zusammenfiihren werde. Nach den Schlußworten des Redners er scholl aus vielen hundert Kehlen ein freudiges „Grüß Gotti" als S^ngergruß. Theo Schöndaüer, ter Leiter des Wiener Chores dankte mit innigen Worten. Mit Ehrfurcht und Jubel im Herzen seien die Wiener nach Deutschland gekommen. Wie dem verlorenen Sohne sei es ihnen zumute, der sich ins deutsche Vaterhaus zuriickfinde. „Wir ergreifen die Bruderhand mit herzlicher Freude und bekennen uns vor aller Welt zum gemein samen Bunde" schloß der Redner. Darauf folgte «ine kräftiges Heil auf Deutschland und auf Dres den. Ein weiteres Bekenntnis zum Deutschtum war der Sangcsgruß der Wiener Gäste, der in schönen Akkorden aus der Menge erklang: Deutscher Sinn unsre Lehr' Deutscher Geist unsre Wehr, Deutsches Lied unsre Ehr'! phcus", Max Katzschke, vor die österreichischen Sänger und "hieß sie im Namen der gesamten Dresdner Sängerschaft Insonderheit der beiden als Gastgeber fungierenden Männerchorvercine „Dresd ner Lehrergesangverein" und „Orpheus"' in einer warmherzigen Ansprache willkommen. gekommen'^, so fi hrte er aus, „uns -u.-üv berühmte Sangeskunst zu bieten und mit uns Danach bezogen die Gäste ihre Quartiere. Deute findet im Gewerbehaus ein Konzert des Wiener Chores mit anschließendem Sängerkommers statt. h. Ermittelte Bodenkammcrdiebe. Bier Burschen im Alter von 19 und 20 Jahren, die in zehn Fällen Bodenkammern erbrochen und allerlei Sachen von erheblichem Werte gestoh len hatten, wurden im Laufe der letzten Woche von der Dresdner Kriminalpolizei ermittelt und festgenommen. Die Bande war in dreiste ster Weise vorgegangen und hatte zu ihren Diebereien sogar einen Wagen benutzt. Das Diebesgut konnte zum größten Teil wieder herbetgeschafft werben. h. Festge«p«me»er Betrüger. Wegen zahl reicher Betrügereien wurde der 24jährige Elek trotechniker Hellmuth Schäfer in Dresden festgenommen. Er gab sich als Beamter des städtischen Betriebsamtes aus und erklärte, «ine Verbilligung des Strompreises herbei- führen zu können. Von den WvhnungSinhabern ließ er einen Antrag ausfüllen, für den er „Gebühren* in verschiedener Höhe verlangte und auch erhielt. Da die meisten Geschädigten den Betrug erst bet der Zustellung der nächsten Lichtrechnung merken werden, ist anzunehmen, daß in vielen Fällen noch gar keine Anzeige erstattet worden ist» Geschädigte, bet denen Schäfer in gleicher Weise aufgetreten ist und die btS jetzt eine Anzeige noch nicht erstattet haben, wollen dies umgehend bei der Kriminal- abteilung tun. h. 1S0 Mark Belohnung. Gestohlen wurde von einem noch nicht ermittelten jungen Mäd chen aus der Probterkabine eines Dresdner ModcgeschäfteS eine dort abgelegte goldene Blusennadel, k—7 cm lang, besetzt mit 3 echten Perlen. 4 großen und verschiedenen kleinen Brillanten Wert 1000 Mark. Für die Wteder- herbcischassling zahlt die Verlustträgertn lOO Mark Belohnung. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei. Dresden-West Dresden-Pünoen-Löbt«». Jubiläum. Der in der Hohe Straße 71 in Dr.-Plauen wohnende Fabrikdirektor Richard Stürmer blickt« am 15. April auf ein« fünfzigjährige Tätigkeit bei der Firma Aktiengesellschaft für Glas- industri« Vorm. Friedrich Siemens in Dres den-Löbtau zurück. Seine berufliche Lauf bahn begann der in den Kreisen der Be amten und Arbeiter hochgeschätzte, noch über aus rüstige Jubilar am 15. April 1876 beim Döhlener Werk«. Am 1. Februar 1888 über nahm er eine leitende Stellung beim Stamm haus in Dresden-Löbtau, das ihn im Fahr« 1893 zum Prokuristen befördert«. Rastlose Arbeit und das innige Berwachs«nsein mit seinem Wirkungskreise führten im Jahre 1923 zur Ernennung Stürmers zum Direktor. Friedrichstadt. 2m Wege der ZwangSdell- stveckung soll am 26. Mai vorm., das im Grundbuchs für Friedrichstadt auf den Ra men Moritz Richard Wagner eingetragene Grundstück an Derichtsstell« versteigert wer den. Das Grundstück ist nach dem Desitz- standSbuche 23,7 Ar groß und auf 115 000 Mark geschätzt. lBrandversicherunassumme: 151300 Mark.) Das Grundstuck ist bebaut mit einem Wohngebäude, einem Fabrikge bäude und mehreren Niederlags- und Schup pengebäuden und liegt in DreSden-A., Löb- tauer Straße 44. DreSden-Löbta«. Au« d«m kirchliche« Le^ ben der IriedesSgemeiad« im Jahre 1925. Geboren wurden 310 Kinder, getauft 309. Konfirmiert wurden 423 Kinder. Di« Ehe schlossen 246 Brautpaare, davon ließen sich 176 Paare trauen. Am Abendmahl haben 4710 Personen, 1662 Männer und 3048 Frauen, teilgenommen. Gestorben sind inner halb der Gemeinde 245 Personen, bei 280 fand kirchliche Bestattungsfeier statt. 38 Ein äscherungen fanden statt. Aus der Kirche ausgetreten sind 380 Personen. Die Kirch gemei ndevertretung erledigte ihre Arbeiten in 42 Sitzungen. Cossebaude. Emen Dartenpavillo« errich tete für di« kommende Gartenbauausstellung im Großen Garten Viktor Teschendorf. Die weltberühmte Firma wird in großem Mah- stabe ihre Erzeugnisse zur Schau stellen. Cossebaude. Der Cossebaude« Sportklub hatte am Sonntag einen besonders guten Tag. 8 Mannschaften schickten ihre Gegner geschlagen nach Hause, eine Mannschaft spielte unent schieden. Die 2. Mannschaft hatte wenig Mühe, die 8. Mannschaft vom Postsportverein 8:0 zu schlagen. Die 1. Elf holte gegen Sport freunde 09 2. trotz Feldüberlegenheit nur ein 8:8 heraus. Die Jugend fertigte die 1. Jugend von 03 Eintracht überlegen mit 4:1 ab. Die Junioren endlich mußten sich ganz gehörig an strengen. um die sehr flott spielenden Junioren von CoSwig mit 4:8 zu besiegen. Cossebaude. Die Gefolgschaft Cofie, baude des Jungdeutschen Ordens hielt am 8. April in der Bahnhofswirtschaft einen sehr gutbesuchten Familien- und Bis marckabend ab. Die würdig verlaufene Feier stand unter dem Wahlspruch: „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts auf der Welt/' Gefolgschastsmeister Seidel feierte in seiner begeisterten Ansprache unseren Bis marck als den Größten im Dreigestirn der deutschen Nationalhelden neben Friedrich dem Großen und Freiherrn von Stein, welche deutschen Willen, Mut und deutsche Kraft verkörpern. Diese deutschen Eigenschaften haben das deutsche Volk noch immer von seinen Niederlagen wieder hochgebracht. So wird Deutschland sich auch von dem letzten Schlage wieder erholen, denn wir wollen Frieden in Freiheit und nicht Tod in Skla venketten. Noch schwebt die große Frage der Zukunft: Geldherrschaft oder Dolkrstaat? Nur Kampf kann zur Lösung führen. Alle großen deutschen Männer, welche für ihre Ideen kämpften, standen zunächst allein: Friedrich der Große, Luther, Bismarck. Und doch haben sie sich schließlich durchgesetzt. Der Jungdeutsche Orden will sich diese Män- ner, vor allem Bismarck, zum Borbild setzen, dessen Wahlspruch, es war: Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts auf der Welt. Der Bedeutung der Feier entsvrachen auch die übrigen Darbietungen des Abends: Schneidige Märsche, gespielt von Bruder Faust, vaterländische Lieder, gemeinsam ge sungen und markige Gedichtsvorträge. Ein deutsches Lied, schlicht und zu Herzen gehend Urkunde: der BuudeSbezirk PlaueusHer Gru«d ein Geldgeschenk. — Sodann überreichte Ka». Grützner im Namen de» Bunde» dem Vor steher Schröter mit ehrenden Worten für Skjäh- rtae treue Dienste im Gesamtvorstande da» Silberne Bundesehrenzetchen nebst Ehrentafel ferner den drei noch lebenden, schon genann- ten Mitbegründern, unter präsentiertem Ge wehr, da» Ehrenzeichen für KOjährtge Mit gliedschaft. de» wetteren wurden für 40jährtg« BeretnStreue vom Bunde ausgezeichnet die Ka meraden Wenzel. Gommlich, Ouaa». Obenan», Böhmer, Rumberg, Däberitz, Heimann, Erdf«, Poeschel, Baumann, Stenke und Gottschalich und schließlich noch 84 Jubilar«, di« dem Ver ein bereit» 2S Jahre die Treue gehalten ha- Die überaus große Zahl der Jubilare ist ge wiß bas beste Zeichen für treue, wahre Kam«, radschaftltchkett im Verein. Nach herzliche« Dankesworten des Vorstehers für all di« gu ten Wünsche. Geschenke. Ehrungen »nd Aus zeichnungen. nahm das Fest durch den Vortrag schöner, alter BaterlanbSmustk seinen «eiter« Verlauf, bis die Fiedel zum Tanz rief. — E» war dies ein Fest, an dem wohl ganz Blase» wttz und die engere Umgebung, ihre AnteU- nähme bekundet hat. eine rechte Lokalfeter und so hatte der Vorsitzende der Blasewitzer Lie- dertafel, Walter Stenke, bei Ueberbrtngung seine» Sollektiv-Glückwunschek wohl tm Sinne aller Blasewttzer gesprochen, als er sei nen Wunsch mit den Worten schloß: Sat auch die Großstadt uns geschluckt. Wir haben nnS doch nicht geduckt. Nir bleiben Brüder. — Ei Potz Blitz! Parole heißt: Heil Blasewitz! OresdewOst SOjähriges Lv-USum des Sächsischen Militär-Vereins Blasewitz Im Ausstellungspalast fand am Sonntag nachmittag die Jubelfeier des Vereins ihre Fortsetzung. Der große, lichte Saal, fahnen- und blumengeschmückt, war dicht besetzt. Bon der Bühne herab spielte wieder die Kapelle des Reiter-Regiment» Nr. 12 unter Musik meister Gröbes Leitung, da» Programm der Bedeutung des TageS entsprechend. Zwei Ge- länge der Gesangsabteilung de» Jubelvereins, von Kantor Grunewald dirigiert, erfreuten durch ihren stimmlich reinen, rhythmisch gefäl ligen Vortrag. Dann sprach mit tiefempsun- denem Ausdruck Gertrud Brendler-Blasewitz einen von Frieda Dockhorn-Loschwitz verfaßten Festvorspruch, -er an die GründungSzett, an die guten und schlimmen Tage -er verflösse- nen 'M Jahre erinnerte, deS langjährigen Bor- stehers C. Schröter, deS Vaters de» jetzigen, gedachte, der 42 Jahre hindurch den Verein durch frohe und trübe Jahre führt«: in hoff- nungösroher Zuversicht klang der poetische Pro- log aus. Beretnsvorsteher Kam. A. Schröter konnte in seiner Begrüßungsansprach« noch drei Mit gründer bewillkommnen, die mit weiteren 6K Kameraden, meist Mitkämpfern von 1870/71, im März 1876 den Blasewttzer Militärverein gründeten, und zwar di« Herren Adolf Fleck, Otto und Emil Schild«. Heute zählt der Ber. ein 860 Kameraden. In Wehmut gedachte der Vorsteher dann der herrlichen patriotischen Feste, die der Verein vor dem Kriege feiern konnte. Die Revolution verlangte, daß mit dieser alten Tradition gebrochen werde, dock, so beteuerte der Redner, die Gesinnung wohl aller Kameraden ist die alte geblieben. Von den Ehrengästen begrüßt« der Redner mit be sonderer Freude den Vertreter upd Glück wunschüberbringer Gr. M. König Friedrich August, Excellenz General Baron O Byrn, ferner General der Infanterie Edler v. d. Planitz, Excellenz Generalleutnant v. d. Decken, dann die Ehrenmitglieder, an deren Spitze Sxcellenz Generalleutnant v. Kötzsch, den Ber- treter de- Sächsischen MilitärvereinSbun-e» Kam. Grützner, die beiden Vorsteher der Bun desbezirke Loschwitz und Blasewitz. Sam. Rich ter und Zeißig, den Sirchenvorstand von Blase witz, vertreten durch Gparkafsendtrektor Fischer und Pfarrer Michel, weiter die Vertreter de» Stahlhelm- und deS Jungdeutschen OrdenS: aus dem alten Blasewitz: Baurat Scherz und Geheimrat Illgen und viele andere. Mit einem dreifachen Hoch auf Deutschland schloß der Vor steher seine kernige Begrüßungsansprache: die Versammlung stimmte in da- von der Musik gespielte „O Deutschland hoch in Ehren" ein, und mächtig durchklang das „Haltet au- tm Sturmgebrau»" den großen Saal. Nach dem stolzen Flaggenlied« überbrachte Ezcellenz Baron O'Byrn die allerherzlichften Glück- und Segen-Wünsche König Friedrich August-, besten freudiger Anteilnahme an sei nem Jubeltage der Verein versichert sein dürfe, zumal der König ja -er Schirmherr de- Gäch- fischen Mtlitärveretn-bunde- sei. Nach wetteren Musikstücken hielt Kam. Pfarrer Michel -ie Festrede. Auf da- Helmuth v. Mücke-Wort: heutzutage solle man nicht so sehr „Feste feiern" als vielmehr „feste arbeiten", hinweisend, baute er seine Rede auf. Alte Werte erhalten, neue Werte schaffen, weiter- und mithelfen am Wiederaufbau -e- Daterlande-, da» sei da» Ziel jedes Deutschen und insbesondere Aufgabe -er Milttärvereine. Die Liebe zu Vaterland. Volk und Staat wecken und erhalten, da» ist nationaler Dienst, gute Arbeit für unser ge- demütigte» Vaterland. Im allgemeinen Gesang de- Deutschlandliede» klang die von glühendem Patriotismus durchwehte Festansprache be» geistlichen Kameraden au». Einen feierlich überwältigenden Eindruck machte sodann der Einmarsch der Fahnenab- teilunaen: Boran die Jubelveretn»fahne. bann folgend die Gewehrsektton, der Gesamtvorstand deS Verein», die Jubilare, die Kameraden, an. schließend die Abordnungen der befreundeten Verein« mit ihren Fahnen. Bald bedeckte den ganzen Gaal ein wahrer Fahnenwald: gegen KO Vereine waren mit Fahnen vertreten. Dann nahmen Vorsteher, Gratulanten und Jubilar« auf der Bühne um die Bereinsfahne Aufstel- lung. davor flankiert die Gewehrsektion und ber große Reigen der Gratulationen b«gamu Die Frauen des Verein» überreichten dem Vorsteher zum ehrenden Gedächtnis der elf gefallenen Vercin-kameraden ein kostbares, schwarze» Fahnenband und beim Klappen der Gewehre und dem lautlosen Senken aller Fah- nen, spielte irgendwo versteckt -le Kapelle -aS Lieb vom guten Kameraden und während die- scr stillen Minuten gedachte man der Toren. Dann vermittelte Kam. Grützner die Glück- wünsche deS Präsidiums de» Sächsischen Milt. tär-BeretnS-Bunde- und den Dank sür »reue» Wirken und überreichte dem Vorsteher einen Fahncnring. Die in ben BnndeSbezirken Losch- witz und Blasewitz zusammenqeschlostenen Bru- -ervereine übersandten außer guten Wünschen ein Geldgeschenk, der Brudervcrein Pillnitz einen Fahnennagel. Brndervereine auS dem Bundesbeztrk Dresden batten 1K0 Mark zu- sämmengesteuert: 14 OrtSvereine von Blase witz sandten einen goldenen Etcheukranz, in dem die Gratulanten eingraviert waren, dazu eine von Schwester Drohm vorgetragen, fand dankbare Aufnahme. Einen besonders schö nen Genuß bereitete Oberlehrer a. D. Schaarschmidt den Anwesenden durch eine Reihe Bismarck-Anekdoten. In wundervoll anschaulicher Wekse berichtete der Vortra gende Bismarck» Leben. Er schilderte hn als Mensch (Kind, Jüngling, Manns, n seiner Stellung zu seinem König und Kai er und im öffentlichen Leben. Redner wußte >urch seine lebendigen, formvollendeten Aus- ührungen seine Hörer bis zum Schlüsse zu esseln. Der Vertrieb von Bausteinen für das Ferienheim des Iungdeutschen Orden« war zufriedenstellend und ermöglicht« die Uebersendung einer ansehnlichen Betrages an den Heimfonds. Im Deutschlandlied klang die Bismarckehrung stimmungsvoll aus. Blasewitz. Festgeuommeu wurde hier ein junger Kaufmann B., der sich in Blasewitz, Loschwitz und an anderen Stel len Dresdens durch falsche Angaben über Neugründuna einer Zeitschrift gegen tau send Mark Jnseratengelder erschwindelt hatte. Loschwitz. Dicustjubiläum. Der hie» sige Lehrer Walter Kießling kann heute aus eine 25jährige Tätigkeit an der Losch- witzer Volksschule zurückblicken. Loschwitz. Stenographenoerein Gabelsberger, Loschwitz. Der Zeit punkt der restlosen Einführung der Einheit», kurzschrift an Schulen und Behörden ist nun gekommen. Im Stenographenoerein „Ga- belsbergett' zu Loschwitz herrscht seit Lin- führung dieses neuen Systems reges Leden. Bereits im Jahre 1925 konnte er sieben An fänger- bzw. Umlernfurse zu Ende führen und dabei 104 Mitgliedern die Einheit»- kurzschrift lehren. Auch das laufende Iahr 1926 hat bereits erfreuliche Ergebnisse ge zeitigt. Der erste Anfängertursus in der Blasewitzer Volksschule, sowie ein Kursus für Fortgeschrittene in der Lofchwitzer Volks- schule konnten erfolgreich beendet werden. Seit Ende Januar d. I. besteht ein An sängerkursus für Beamte in der Loschwitzer Schule, der regelmäßig von 35 Teilnehmern besucht wird. Auf die heutige Bekannt machung hinweisend, eröffnet der Verein nach den Osterferien wiederum drei Kurse m Einheilskurzschrift, davon einen in der Blasewitzer Schule. Die Kurse werden sämt lich von staatlich geprüften Kurzschriftlehrern geleitet. — Beim 2. Preisschreiben des Deutschen Stenographenbundes erhielten 5 Mitglieder Bücherpreise für preiswürdige Arbeiten in Verkehrsschnft und 1 Mitglied einen wertvollen Bücherpreis für eine Ar beit in Redeschrift. Anläßlich des 1. Vereins- preisschreibens wurden mit Erfolg bi« 120 Silben kn der Minute in Einheitskurzschrift geschrieben. — Vor dem Stenographischen Landesamt Dresden legten am 29. und 30. v. M. zwei Mitglieder (Oberstadtsekretär A. Erfurth und Stadtsekretär W. Zeißlers die KurzschMleßrer - Prüfung mit gutem Erfolge ab. — Ansporn zu neuer Arbeit, vor allem für die dem Verein noch Fern- stehenden, ist gegeben und daher soll sich ein jeder, der die Kurzschrift in seinem Be rufe nicht entbehren kann, entschließen, diese edle Kunst zu erlernen. Loschwitz. El« größerer Wasserrshr« -rrrch verursachte gestern die Ueberschwem- mung deS Kellergeschosses eines Grund stücks auf der Dammstrahe. Die Ausbes» serungsarbeitcn machten eS nötig, daß die Dammstrahe seit gestern für den Fährver kehr gesperrt werden muhte. Loschwitz. Zusammenstoß. Am Ein gang der Gihillerttraße geriet gestern abend gegen '47 Uor ein junger Losch- witzer Radfahrer mit einem, den Körner- Platz überquerenden Auto so heftig zu sammen, dah sein Rad völlig zertrümmert wurde. Der Radler kam mit leichten Hantverletzungen davon. Weißig bet Dresden. Oeffextlich« Ge- meindeverordnetenfitzung am 1. D>rtl 1926. Vorsitzender: Bürgermeister Mül ler. Zunächst wird der aufgestellte Nach trag zum Ortsgesetz für da» öffentlich« Anschlagwesen dem BerwaltungSaussHuß zur Prüfung überwiesen. Weiter werd«« Vorschläge für die Mitglieder und deren Stellvertreter zu den SteuerauSschüfien gemacht. Infolge Erhöhung der Pausch beträge für die Freibank machte sich die Aufstellung eines entsprechenden Nach trags zum Ortsgesetz, Errichtung einer Freibank betr., notwendig. Derselbe wirb ohne Debatte angenommen. Der Arbetter-Samariter-Kolonne Gönnsdorf und Umgegend werden 15 Mark Beitrag bewilligt. Das Baugcsuch Kunath, Ptlt- nitzer Str. 25, — Errichtung eine» Wohn hauses betr., wird dem BauauSschuß zwecks Bornabme einer Ortsbesichtigung überwiesen. Wetter erhält das Kollegium Kenntnis: Dah das Gesuch um Neber-
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