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1930 Dienstag, den 16. Dezember Ar. 292 ^e.m Malich mii den Beilagen; Ämtl. fremden, und ! «Len Lacken. Aus alter u. neuer Zeü Moden-Zeitung, SchnXttnusterby. . ^onail M.2.10, durch biepost odne ZusteNgebühr monatt Lst. 220. Für,^SNe dök.Sewalt, ^Streiks uiw. yai der r^ezieker keinen Ampruch aus Lieferung bzw.Nachlieferung der ?2a°d^ackahid L-'eaeldes. Druck: Clemens Landaraf Rächst., Ore-den-FreXa^ Ä unv!r> einae'andt Manuikripten ist Rückporto beizufüg. Für Anzeiaen. welche durch ^wpr aufqegeb werben. kSnn. wir eine Verantwort, de», der Richtigkeit nicht übernehm M Stadtdmck vwsd«^ «irokUfi« Maf-wih Ar. «» v»««,«»r mit Loschwther Anzeiger «r Tag-szettung für das Mch- DreSd-n und »A ^or» Stadtteile Dieses Blatt «nthSN »^ amtlichen Bekanntmachung.nde- Rat-s ,» r,»» ' ^er Gemeinden Wach. «,asewltz. Lolchwitz, Weitzer Hirsch, Bühlau, Rochwttz und Laub.gast <w und li^ »^/''U^nnschaft Dresden. witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig und öchönfeld, so Jud«« äugen Werner beide m vre,-«. r^o °°° ---an. e ... - ------ ° ^,^1. Mi. Kurliste, Agrar.Darte, Radio-Zeitung, Rur «in Viertel. I Anzeigen werden die «qe patten-v- «Z..-.- vlanvorichriften und schwierigen Satzarten werden mit »X ?chniltmusterbogen. Der Sezugspreie beträgt frei ins Saus I mit 100 Soldpfennigen. Schluß der Anzeigen annahme vorm. >1 Uhr M das Erscheine» NL-»?N b.ftimm.-n I«« °°" PM". 77--»» t.in. Semäbr aeleistet Inseicklonsdettäae sind ivfort bei Sr.cheinen der Anzetge säMg. SeNväte7er^ wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre nung ^^ächt RaÄanipruch erlischt: b. verspä«. Zahlung, Klage od. Konkurs d. Au'tragqeb«r<. Ein Tag. wert, würdig begangen zu werden Wie verlautet, besteht in Kreisen der steichsvegicrung die Absicht, die 60. Wieder- lehr des Rcichsgründungstages in besonders feierlicher und eindrucksvoller Weis« zu be- gelxn. Eine entsprechende Vorlage dürfte km Reichskabinett in Kürze rugehen. Was ein Sozialdemokrat ausplauderte Im Preußischen Landtag hat die deutsch, nationale Fraktion eine Frage eingebracht, in der unter Bezug auf Zeitungsberichte dar-, gtkgl wird, daß in einer sozialdemokratischen Lemmmlung in Darvehmcn in Ostpreußen «m sozialdemokratischer Abgeordneter aus- geführt hat, daß die Sozialdemokratie ge schlossen und gerüstet in den Kampf eintreten würde. Es ständen ihr für die Hauptschlacht 70000 Schupobeamde, I Million bewaffnete Rcichsbannerleute und 5 Millionen freige-. vcrlschaftlich organisierte Arbeiter zur V«r-> figung. Die schwarzrotgoldenen Fahnen würden durch die roten Fahnen und das jetzig« kapitalistische System durch ein rein sozialistisches ersetzt werden usw. In der Anfrage wird nun an die preußische btaalsregierung die Frage gerichtet, ob ihr dies« Umsturzpläne der sozialdemokratischen Partei bekannt seien und wenn ja. was sie dagegen zu unternehmen gedenke. Reparationszahlungen und Außenhandelsbilanz Die soeben veröffentlichte» Zahlen über die vilauz deö deutschen Außenhandels im Novcm- ter lassen erkennen, datz daS Kalenderjahr 1S3V «ach weiterhin durch einen Aussuhrllberschuß zektnnzeichnet bleibt. Der November erbrachte eine» Ausfuhrüberschuß von 136 Millionen, mit Reparationssachlieferungen einen Ueberschuß »an 197 Millionen RM. Für die ersten elf Monate des Jahres 193« ergibt sich unter A«S- Ichluß der Reparatioussachlieferungcn ein Utderschuß von 787 Mill., unter Einbeziehung der Ncparationssachlieserungen von 1121 Mill. Reichsmark. Wenn der Dezember, wie üblich, »agesähr dasselbe Ergebnis wie der November iriugt, dürste sich samt den Reparationsliefc, rangen der Aktivsaldo der Außenhandelsbilanz siir 193» auf rund 182« Mill. RM. stellen. Dies ist ungefähr der gleiche Betrag wie der, mit dem das Kalenderjahr 1S3V fnicht das Rech nungsjahrs mit Reparationszahlungen belastet isl. das heißt, diese Zahlungen werden ungefähr dnrch den Ausfuhrüberschuß der deutschen Wirt schaft ausgeglichen. Allerdings bleibt dann noch die Deckung für die privaten Schuldzahlungen an das Ausland adrig, die nochmals eine Milliarde beanspru chen dürste. Diese Zahlungen können nnr in ansichtbaren Aktivposten der Zahlungsbilanz and in ausländischer Kapitalzufuhr ihren Ans- »leich finden. Tin nicht begehrter Ehren posten Ebenso w> Reichspräsident von Hindenburg hat nach einer Meldung des Lokaianzeigers auch der österreichische Bundespräsident Dr. MiNas abge!ehn1, in das Ehrenpräsidium des ersten Luftfahrt-Sicherheitskongresses ein iutreten. Auch der König von England imt aus den Eintritt in das Ehrenpräsidium des Kongresses verzichtet. Slime VMM Ser SeimM» Sei Mws- AMm Eine Regelung, die befriedigen kann ReichSfinanzminisver Dietrich veröffentlicht im „B. T." längere Ausführungen über das Schuldenwesen der Gemeinden, insbesondere über di« Neuregelung der Richtlinien für di« Kreditüberwachung. Einleitend stellt er fest, daß die Verhandlungen mit den Länder regierungen über das Schuldenwesen der Gemeinden abgeschlossen sind. Die kommu nalen Verbände Hütten sich gleichfalls an den Arbeiten zur Neuregelung beteiligt. Nach den neuen Richtlinien, die überein stimmend für Inlands- und Ausländsan leihen Anwendung finden sollen, Bei Ausländsanleihen und Auslands krediten bleibt die bisherige Beratungsstelle bestehen. Sie soll jedoch in Zukunft von der Prüfung des Verwendungszweckes dann ab sehen, wenn die Landesregierung erklärt, daß der Verwendungszweck den Richtlinien über di« Aufnahme von Auslandskrediten ent spricht. Ferner sollen für di« Gemeinden zwei Finanzsachverständige der Beratungs stelle hinzutreten. Bei den Inlandsanleihen liegt die Prüfung der Bedingungen in erster Linie den Gemeinden selbst ob, bi« sich z» diesem Zweck bei ihren Reichsspitzenverbün den in sogenannten zentralen Kredi^auSschüs- se» zusammengeschlossen haben. Bei dieser Regelung ist dem a» sich be rechtigten Verlangen der Gemeind», «D ihrer Selbstverantwortung ^« überlassen, in ihre» eigenen Reihen di« Ordnung M hatte«, Rechnung getragen. Wit Hilfe des in di« Hand des Vertreter« d«s Reichsfinanzministers gelegten Wider» spruchrechtS besteht für di« Rcichssbellen dte Möglichkeit, jedem bedenklichen Anleihrvvr» haben entgegenzutrelen und ihre Bedenken der Landesregierung zur Kenntnis zu bringe». Mm, U Wit D UM MS!« dürfe« Darlehen und Anleihen vom Ge. meiuleu nur zur Deckung anstevordent- lichen Bedarfs «ud im allgem«hm>r für werbende Zwecke anfganomme« werden. Ihre Rückzahlung bei Fälligkeit muh ge sichert sein. Di« Gemeinden werden in Zu kunft der vorherigen Genehmigung der Landesregierung nicht nur zur Aufnahme von Anleihen bedürfen, sondern auch zur rechtS- wirksamen Aebernahme von Bürgschaften und anderen Sicherheiten. Das Genehmi gungsrecht der Länder ist dabei unangetastet geblieben, so dah die Prüfung grundsätzlich Sache der Länderregierungen bleibt. Luther redet uns Mut zu Eine bekannt« englische Wochenschrift hat sich veranlaßt gesehen, den gegenwär tigen Reichsbankpräsidenten Dr. Luther und seinen Vorgänger, Dr. Schacht, über das Thema „Deutschlands Stellung gegen- über der Weltwirtschaftskrise" in ihren Spalten zu Worte kommen zu lassen. Luther unterstrich zunächst die Bestän digkeit der deutschen Währung, dann aber unternimmt er einen Vorstoß gegen die Leute, die sich für das Drucken neuen Geldes in irgendeiner Form einsetzen. Es ist anzunehmen, daß ihm dabei die na tionalsozialistischen Gedankengänge vor schweben, wonach man größere werbende Bor Ein neues Luther-Denkmal in Berlin dem Gemeindehaus in Berlin.Zehlenäorl fand ein Luther-Denkmal Funke Aufstellung, das den Reformator al» Kindcrsreund zeigt Auf dem ttwt» da» Denkmal, -echt» den Btwhauer. ^ld« ßeht mau Anlaaen mit Hilfe eines sogenannte« Jnvestitionsgeldes schaffen könnte, deren Erträgnisse eS dann gestatten würden, das Investitionsgeld nach und nach r je der aufzusangen, den investierten Betrag also im Laufe der Zeit zu amortisieren. Mit Recht weist Dr. Luther darauf hin» daß jede währuugötcchnische Maß. nähme, die auch nnr von ferne a« inflatorische Erscheinungen erinnert, das deutsche Wirtschaftsleben aufS schwerste schädigen müßte. Dem deutschen Volke sind die Inflation und ihre Begleiterscheinungen noch zu frisch im Gedächtnis, als daß nicht sofort eine JnslationSpsychose ansbrechen müßte mit allen ihren unerfreulichen und zwangsläufigen Nachwirkungen. Der artige Experimente lehnt Lnther auf das entschiedenste ab; er wirkt damit beruhi gend sowohl der deutschen Oeffentlichkejt gegenüber, wie auch nach dem Ausland« bin. Der NeichSbankpräsident ging dann auf den Noungplan über, wobei er in seine« Ausführungen unsere Vertragspartner daran erinnert, daß die im Haager Abkommen niedergelegte« Pflichte« doppelseitig sind. Der deutschen Lei- stungspflicht steht die Pflicht der ehe malige« Alliierten gegenüber, Deutschland die Aufbringung der Reparationsbeträge zu erleichtern. DaS ist nnr möglich, wenn dem deutschen Erportbandel nicht überall Schwierig keiten bereitet werden nnd wenn man weiter dem deutschen Kapitalbedarf durch lanafristige Anleihen mit niedriger Ver zinsung entgegenkommt Hier wendet sich Luther besonders an die französische Finanzwirtschait, die bekanntlich Kavita! in großen Mengen anhäuft ohne daß da- von eine Befrnchtnng der produktiven Wirtschaft w-'dcr Frankreichs selber noch au>^ des Auslandes ausgehe. Lutster hat auch wenn auch in vorüch. tiger Form, die Nevisionsfrage berührt. Er hat sich aber darauf beschränkt, zu ver- sichern, daß Deutschland feinen privat«'« Ver- pflichtnngen unter allen Umstände« und immer Nachkommen werde. Er hat damit die Grenzen der Revisions- Möglichkeiten, wie sie auch von DenEch. land anerkannt werden, deutlich umrissen, w baß Zweifel nnd Beunruhigung in der internationalen Finav;welt, soweit sie für die deutschen Renaration^ngysere Interesse begt, nicht anftreten können, wenn einmal Deutschland die Mora-