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Sächsischer Landes-Anzeiger : 25.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188604259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860425
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-25
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 25.04.1886
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Tägliches AirLrryakkmgsSürLt -«m Sächfische» Landes-A»reiger. beanstragt, »ich z, ihm a>f sei, Schiff z, ftchre^ Sr ^Hrlrb mir, ich kS»tt ank Es« Umsicht nnd Gewiff? I^nizkrü öru«. De, p» Flucht b»sti»»wl Ta, «iah« ich rechlzrüig Skid Ihr ff«a»f vorbereitet, »ich heimlich vcu hier sortzn-chiiftn?" .Da »ah» ich »eine Schippe «nd laaglr» nutz cum« hsrd ich sie. Wollte »a ha- Unseh« ve» großer Seicht gei« Weiß ich», haß ich de, Blick an» ihre, Luzr, »icht Pehlrs- '» »ar »ft, al» HLU' ich '» llrrrchl geg« fie «ff de» Ge wiss» gehabt, und a^wortrt« ich: „.Mein Boot li^t iu de»Bftftn»Äb«: bi« dahin tragen Euch Wohl E»re kleine, Führ, »nd find »ir ß-tt erd gläcki't »it der Ebbe. so Ae la»-e,»ira»s'S«rahi«m»,alrh-ttM^',Harrira,do»T«ckgtfr>gL ' ..So schrieb »ir Lapitä» Simpson, »nd ich schwanke kein« Angrnblick, »ich Eure» Schatze anznvatrau« Ihr kennt »ei« La^e, wißt, daß ei» Fehl »chlore» de« Plarw» »ein« Tod bedeut« e Ich darf daher aichi» vor Euch verheimlich«», ll» leiueu Serdacht P» erwecke», werde ich »ich mscheioerd «cht »»Euch kn»»«,; «» et»e günstige Gelrgerheü. wie brate, findet sich »icht oft. Soll« ich drwgätde Witlhitül-ge» für Euch Hai«», so schreib« ich e» auf eiae» Zettel, rad de» lege ich auf eiae zwischeu »aS verabrede« Stelle — " .Sie verft»»»« wie »e Glocke mrch de» letzt« Schlag« »»d iah a»f «ich, alt hätte fit sich vor mir emsetzt. U»d zu» Erstaun« War'» »icht; de»» »och durchzitter« »ich hell« Ar»d«, al» r» »ir plötzlich h» Ache» ranttr, und ich zu ihr emporstarrtr, wir aufu Seegrspenst. ..Ich lest« »icht les», »icht schreibe»,''' brach« ich» »Lhs-m Hera»», »nb ich fahl«, wie da» Bütt mir au» Luge» »»d Schlaf« spring« wollte. A» lftbst« wär' ich grstorb». Li» in« Marl hi»ei» beschäm« mich «eiae U»wifs»hrit; uud welcher Siecht hatte sch, »ich vor ihr zu schäm«? Va» ki»»er« sie «», ob ich auf- >ewachs<» war, wie', j»ger Hnnb auf de» Kehricht? Aber der Sala» hatte »ich gepackt, daß ich fi« »it Sug« ansah, iu welcheu es ßlii^e, wie iu de«» de» Lärm oder de» Paruher» »userer hrimvthlich« Wälder, «e»» sie sich '»« Parin« s»chev. Bei Gott, Dicky, hätte der Lapitä» »ich a» de» Tage gefragt, ob ich wüßte, was es »it der Lieb« sei, da hält' ich ihm 'ne andere Antwort er- Hellt — »ei» — »i»«ermehr — ich hätt'S vor ihm verschwieg«, wir Diebstahl, um »icht au meiner eigen« Scham u»d Schaube P, stnch«». War mir doch »»'» Her;, al» hätte ich die Schipp« zur Seit, was« uud i»'S nahe Gebirge flieh« «üfle», um dort zu leb«, wie wilde» Gethier. Wer aber hätte dauu da» liebe Kind au» de» Zäh»« dieser Haifischlamilir gerettet? Uud sie war so ftermdlich uud vertrmmulvoll, uud ihre Stimme klang so süß — ueiu, nimmermehr hitt' ich'» über »ich gebracht, sie iu ihrer Roth zu verlafl«, davon P» »eh«, wie'» feig« Hund uud Venath zu üb« a» meinem Tapitän, der »ich behandelte, wie 'um Geutlrma» erster Elaste, uud mir ohne Furcht sei. Liebste» aus»traute. Ja, Dick, ich starrt« auf Juana, daß sie sich vor «ir entsetzte. Die Gedanke» flog« mir durch den Kopf, wie 'ne schlecht gestaute Ladung auf 'uer See, die ein drei tägiger Stur» aufwühlt«. Loch keine halb« Minute, da war Alle» wiÄer klar; '»e Sturzsee uuter'» LiSberg hervor hätte »ich »icht schnelle» abgetühlt, al» der furchtsame Blick a»» ihr« Auge» „Nein, «icht schreibe» »och lese»,"' sprach ich abermal», al pe «ich »och immer beschämt auschaute, „.«» trieb mich auf'» Meer hinaus, bevor ichffue Schule besuchte" ..Da» ist freilich böse," antwortet« sie saust, uud ich machte locht au», daß ihr Mitleid »icht- mit «ir oder meiner Unwissenheit zu schaff« hatte, dagegen mit dem Umstand, daß sie glaubte, ihr« Flucht möchte deithalb erschwert werden. Und al» ich bubachtete, wie sie sich mühte, 'um An-weg zu fiude», da schoß e» mir durch den Kopf, wie Wetterleuchte. Ich ealculir', dir Erinnerung an da» Biuseuseld hatte e» mir augrthan, daß plötzlich die Federn wir vorschwebteu, welche Ent« uud Reiher verloren hatte», »ud die auf dem gelben Wasser schwammen. Denn ich sprach »st 'uem Math, daß e» mich selber erstaunte: „Ist'» mit dem Schreibe» nicht», giebt » noch andere Mittel, »ich zu sigualifir«. Ein Papier kau» gesunde» werden, Jedermau» liest, wo» d'raus steht, uud der Vorrath ist fertig. Federn wag einer '« Dutzend find« und er achtet sie »icht, west er nicht weiß, was r» bedeutet." »Berwoudert betrachtete mich Juaua. Da rieth ich, sie möchte sich Taobeuftderu suche« auf dem Hühverhose, solche au» den Flügeln und d« Schweifen, jedoch nicht allzugroß, die eine Halste schwarz, die auder« weiß. Wenn dauu der Kapitän den Tag bestimmt habe, an welchem er mit Ladung aurlaufe, möchte sie da, wo ich arbeite, während ich abwesend, so rirle Jede« nicht recht auffällig und nicht zu dicht bei einander iu die Erde steck«, wie'» Tage bi» zur Stunde der Flucht daure. Immer eine weiße uud eine schwarze zusammen, da» bedeute ein« Tag und eine Nacht. Die letzte schwarze Feder möchte sie eknknickeu elfmal, zwölswal oder nur einmal; darsu» wollte ich berechnen, um wie viel Uhr ich mich bereit halten müsse. Auch «eint« ich, fi« fände wohl noch 've Gelegenheit, mir kund zu geben, der von diesem vierzehn Tage vor Ablauf de» Eontracte» hergest-llttu u«« Auslage von süuftvnseud Exemplaren des Bodeustedt'scheu Werke» »Eine KöuigSreise" angestrengt hatte, wurde vom Leipziger Landgerichte am Montag da» Urtheil verkündet. Da» Gericht «t schied, daß die s. Z. bei Lehmann beschlagnahmten, sowie die noch im buchhäudlenschen Verkehr befindlichen Exemplare de» Buche» ein zuziehen seien. Lehmann'» Verfahr« mache die Zeitbegrenzung de» Verlagsrechtes illusorisch, da er an sich ja seiner Auffassung nach «och am letzt« Tage seine» Vertrage» für lange Jahre hinaus Vor rath Herstellen und so noch Jahre lavg die Bortheile de- schon ab gelaufenen EvntraeteS genießen könne. Ein« solche weitgehende Be rechtigung habe dem Verleger weder der hier abgeschlossene Vertrag noch auch dar Besetz eiuräum« wollen und deshalb war, wie ge scheh«, zn erkenne«. — Al» Fuukenfeuerzeug gebrauch« di« Insulaner der Eüdsee den Funkeubaum, «ine BambnSart, welche auf den Inseln des SüdmeereS wachst Der Insulaner nimmt ein Stück dieses kost bar« BambuS in der Länge von 3 Fuß. Daun spaltet er «S in zwei Theile. In der Mitte der ein« Hälfte macht er ein« Schlitz. Di« zweite Hälfte wird zn einer breit« und da««» Klinge geschnitten. Die erste Hälfte legt er darauf horizontal auf Späne desselben Holze-, die er unter den Schlitz legt. Die zweite Hälfte wird in di« Ritze gesteckt uud von dem Insulaner rasch nach Ob« uud Unten bewegt wie eine Säge. In wenigen Augenblicke» sprühen die Funken hervor uud die Späne entzünden sich. Dieser entzündbare Bambus ist der Karimara der Philippinen. Eine andere Bamdusart der Philippinen ist der Dammara, welcher den Eingeborenen da» Material zu den Fackel« liefert. Diese Fackeln halten ungefähr vier Stunden vor, und weil da» Material im Ueberflnß vorhaude» ist, ist der Preis der Fackel fast illusorisch. Die Fackel ist cylindrisch, von einer Länge von 20 Zoll uud von der Dick« «userer Fackeln. In den Eylinder bringt mau da» dusteude Harz de- Dammara, welcher da» Licht oder die Wachskerze repräseutirt. Der Eylinder selbst, der für den Leuchter gelten kann, besteht au» einem Blatt der Sagopalme, welches in spiraler Form eng zusammengerollt ist. Da diese vegetabilische Euveloppe, die mit dem Harz de» Dammara gefüllt ist, zu Kohle wird, muß man in dem Maße» als die Substanz sich verzehrt, Sorge tragen, den verbrannt« Theil, wie bei unser« Lichte», zu beseitigen. Dies geschieht mit Hülfe zweier Stäbchen von hartem BnchSbaum, de« Nyal, welche fich wie die Klingen einer Scheere kreuzen nnd als Pntzscheere diene«. »o »ir a» sicherst« prsammrnttLsen, n» sossu den Tour» nach de» Bi»l«nu»r hftül« rn och»«. Boa der Jolle sprach ich tbeusal» z» ihr. daß^ wen» wir nnr '»» Vsiiprurg hätte», 've Kiff- i juzd »e luuge Jqgb sei. »nd ich fi« bin«, derzer Air dahin bringen; würde, wo sie »icht» »ehr z» fürchte» Hab«. Ftmschun» folgt. i Im geeignten Moment. Nr» Oster HnmvreSke von vr. Theodor Herzl. Nacht rock verboten. Ta» »ar znr Zeit, da ich Tini Schöothal, die Blonde, »ehr »l» »ei» Leb« lrrbrr. Brauche ich noch zu sag«, wir jung ich war? Leu» »»» sterblich vertsbl ist, spricht dir Bamnthnng dafür, daß ,a, da» Glück habe, uvanzig Jahre alt zu sei«. Laß ich höchst ielt» ein« Pfennig Bel» in der Tasche hatte, dabei kreuzfidel war n»d herzbrechend melancholische, großartig schlechte Gedichrr »achte, versteh» fich wohl von selbst. Ich habe alle üblich« Du»»heir« von jeher püuklLch begangen. Die» wird e» wah-scheio- lich geweie» sei», was »eine. Veiler zu seiner stehenden und »ir unvergeßlich« RedeuSart verauloßte: »Peter" — ih führe nämlich unverschuldet dies» einsältigm Name» — ,Dn bist ein Durch- kchuitt»«»sch' Er aber war keiner? Ein Teufelskerl, sage ich Euch, ein Teufelskerl! Bon de» lntzigw Streich«, die er anSgrfühn hat, könnt« ich sechs Winterabend« hindurch ununterbrochen erzähle» uud käme nicht zu End«. Jetzt noch, wen« mir einer seiner Schwänke eiufSllt, »oß ich laut vor mich hiulacheu. Biel ist freilich uicht an» meiuem talentvollen Beiter geworden, wenn er e» auch im gewiss« Sinne wett gebracht hat: er ist gegenwärtig Lelluer ans eivew Schifft, da» den Persouruverkrhr zwischeu d« Sumatra Inseln vermittelt. Aber damals, an der Universität! Bor allem lieferte er ausgezeich nete Stimmporträt» »,d verstand fich, wie kri» Zweiter, aas da» Nachahwm von Bewegungen und Mieueuspiel der Leute. Er war großartig i» Prell« der Philister, iu der Auffindung ungeahnter Pnmpqnelleu, Meister im Billardspiel, Virtuose im Umgang mit de« schöner« Geschlecht. Namentlich um die letztgenannte Eigenschaft habe ich ihn immer beneidet. Er gab wir auch die weisesten Rathschläge, wie ich mich benehm« müsse: Anfangs zart und vertkamnerweckeud, sodann »im geeignet« Mrweut" «ergi'ch die Offeufive ergreifend. Vortr«fflich! Aber den geeignet« Augenblick erkennen? Ich hielt ih, in der Regel zu früh oder — wa» noch schlimmer — zu spät für gekommen. So durste ich wich denn »icht wundern, wenn mein« Unternehmungen bei Tini Schöothal, der Blonden, monatelang z« keinem E-xebuiß führt«. Toni, rosige» reizende», spöttische- Wes«! Wie sie mich an der Nase herumzog — e» war zu bezaubernd! .Peter," rief mein Vetter eine» Tage», .ich habe Deine Lamentationen satt. Ich selbst werde Deine Sache iu die Hard nehw«. DaS Mädel muß Dein werten. Bringe mich zu ihr — wie heißt sie?" .Tini," sagte ich, ein weni'g «rrötheud. .Tini? Tini gefällt wir. Ist sie hübsch?" .Außerordentlich! Ich Hab« noch keine Schönere gesehen." .Gut, ich werte Dir helfen. Kannst Du sie für den erst« Feier tag z» einer Landpartie beweg«?" .Ich will eS versuchen. Leicht wird'- nicht sein." .Biete alle» Mögliche auf! Ich werde Luch begleiten, Deinen Fürsprecher wach« und im geeiguei« Moment dirkret verschwinden." Herrlich! So war ich endlich sicher, den geeigneten Moment rechtzeitig zu erfass«. Ich drückte meinem Beller gerührt die Hand. »Wie soll ich Dir danken?" „Gar nicht. Ich «hue es gern. Mau muß der Jugend unter die Arme greifen." (Er war um zwei Monate älter olS ich) .Noch Ein»: Du mußt mindestens zwanzig Mark auftreib«, znr Bestreitung der Auslagen. Ich bin gegenwärtig ganz entblößt von Mammon." „Zwanzig Mar ..." Die Höhe der Summe machte wich sprachlos. Er lächelte überleg«: .Nnr zehn Mark für Jeden! . . . klebrigen» werde ich Euer Reiseuiarschall sein, und ich verstehe es, mit Wenigem auSzukowmeu. Mo« mnß ihr doch elwaS zu essen geben. Auch können wir nicht b!os zuschaueu . . . Meine Er- fahrvug Hot «ich gelehrt: Die Fronen lieben eS, daß wir uns sür sie in Unkosten stürzen I Schreibe Dir da» hiuxr die Ohr«!" Ich schrieb eS mir hinter die Ohr« Rach unsäglichen Ar- strengung« gelang e» mir, Tini zu de« Ausflüge zu bereden. Wat ich aber au Scharfsinn, Ausdaner »ud Rücksichtslosigkeit ausbot, um das uothweudige Geld z»samm«zubo»g«, ist einfach märchenhaft. — Am Vorabend unserer heißersehuteu Parthie iiberbrachte ich dem — Ein gehobener Schatz. Der Capitän R. F. Stedens, der mit einig« englischen Touche« ausgeschickt worden ist, n» einen Schatz aus der Meerestiefe zu heben, ist soeben mit Lflr. 90.000 nach London zurückgekehrt. Aor etwa zwei Jahren scheilerte ein nagelneuer spanischer Dampfer, der den Namen Slphouso XII. führte, ans der Reise nach Cuba in der Nähe der kanarisch« Inseln, etwa eine Meile vom südlichen Ende der großen Insel. DaS Schiff hatte spanische Dollars im Werthe von Lstr. 100,000 an Bord uud war bei Lloyds versichert. Nach dem Schiffbruch wurde die Versicherung», summe von der Londoner Firma ausbezahlt. Da der Dampfer nur 153 Fuß tief aus einer Felsenklippe lag, beschloß man einen Versuch z» mach«, de» Schatz zu heb«, uud Capitän Steven» wurde vor einem halben Jahr mit der Aufgabe betraut. Da» Geld lag im Postraum beinahe auf dem Kiel de- Fahrzeuges. Um dorthin zu gelangen, waren die Taucher genöthigt, die Verdecke zu spreng« und die Befahr lag »ahe, daß die Gewalt der Explosion das Schiff von der Klippe iu die bodenlose Tiefe treib« würde. Glücklicherweise war da» nicht der Fall, doch brachte die Erschütterung eine Menge todter Fische an die Oberfläche. Die Taucher konnten doch nur neun Kisten ausfiud« und mußten diese von einem Boden auf den auder« schlepp«, bis da» ober« Verdeck erreicht war. — Nach Jägerlatein sieht die nachfolgende Meldung auS, der wir iu amerilauischen Blättern begegnen. Lin Herr Lewi» Casady in South Bend, Staat Indiana, so heißt eS da, hat ein unsichtbare» Eatenjagd-Bool erfunden, d. h. unsichtbar ist eS nur für die armen Enten. Dasselbe besteht a»S einem gewöhnlich« Boote, dessen Planken zum Theil ausgeschnitten uud durch einen groß« Spiegel ersetzt find; der Spiegel ist so gestellt, daß die Ent« so lange, bis da» Boot iu ihrer nächsten Nähe ist, nicht» davon sehen, — außer ihre Ebenbilder» die durch den Spiegel reflectirt werden, und die ihnen natürlich ganz unverdächtig Vorkommen. Eine Probefahrt mit .Reise»arschall' das eroberte Capital von achtzeh» Mark fünfund« fikbenzi, Pfennig«. .Wird es genügen?" fragte ich ängstlich. Er »ahm da« sauer erkämpfte Vermögen nnd tröstete «ich »ft dm liebenswürdig« Wort«: „Ein glücklicher Zufall »ill, daß ich selbst heute eine Mark mein Eigen »«ne. Die taff« ich anch in di, gemeinschaftlich« Lasse fließ«." Er wehrte meine übaschwmglich« DankeSergüffe bescheiden ab. Er empfahl «ir noch, morgen «eine» nm« Ueberzieher «itzonch»«. Di« Abende seien noch kühl «nd dergleichen. Er dachte doch an Alles, «ein gnter Letter! Nach einer hoffonug»voll schlaflo« verbracht« Rocht erschien ich als Lester an der bestimmt« Etreßenecke. Mein Leiter kam pünktlich. Er trog eine» nageln«« Hnt und frisch« H-»dsch»he. Eine finstere Ahnung dämmerte in mir ans: ,Dn hast hoffentlich uicht unsere Reifte affe zur Anschaffung dieser Toilrtte-igegenstLnde benützt ?" Er gerirlh in die heftigste Entrüstung, drohte, wich i« Stich« zu laffr», »nd griff sogar io die Ta che, wi« u» mir da» Geld zurück, zngebe». Nnr schwer glückte «» mir, ihn zu versöhnen, bi» Tini fich rinfaud. Mein Vetter war ein vollendeter Cavalier — bei der Bor« stelluvg hättet Ihr ihn nur sehen sollen, nnd wie er Tini Schönihal, die »och nie so entzückend ausgesche» hatte, galant d« Ar» bot. Ein Teuselskrrl! Ob »ir derlei wohl jemals einstel? — Dan» fuhr« wir „aus da» Land" hinan». Mein Letter hatte zwar durch aus ein« Wagen nehmen wollen, uud Tini schön nicht übel geneigt, ans d« Vorschlag eiuzugeh«, aber ich stemmt« mich »ft de» Tobet, «uth der Berzweiflnug gegen diese verschwrnberisch« Ao»gabe. „Peter, D« bist ein Durchschnittsmensch," erklärte er endlich «ntrr ihrer unver kennbar« Zustimmung. Wir snhrin im Omnibus. Mein Vetter war iu der sprühendsten Laune. Sie nnd ich, mir waren noch nie so rergnügt beisammen gewesen. Eft kichert« iu Ei-ewsort. Wa» er sür hindert Schnurr« erzählte, weiß ich »icht mehr. Luftig mar jedes Wort, da» er sprach, mein prachtvoller Vetter. Unerschöpflich war er an heitere» Sinsälle». Wir lachte», wir lacht« . . . Uno draußen auf den grünen Wies«, dir wir beschritt«: Wik der warme Hauch an» dem besonnt« Grase ausftieg! Ach Gott, und geliebt habe ich Tini Schöuthal, dir Blond«; iu diesen Augenblick« — geliebt . . . Mein Vetter trieb dft tollst« Streich«. Von den Bäumen schüttelte er da» unreife Obst und warf mir damit den Hnt vom Kopf«. Rosendftdstähft vollsührt« er in solcher Aohl, daß Tini, „für di« er olle Verbrechen beging" — wie er scherzhaft sagte — bald einem Blumenbeete glich. Dann «nßte ich einen Walzer pfeifen, und die Beide» tanzt« vor mir her über der staubige Straß«. Ich trug »ein« Utderefther und alle klein« Gepäck stück« meiner Angebetete». Der Bormittag verging wie ei» schöner Traum. In einem trefflich« Witthshauft kehrten wir rin. Rein Letter bestellte rin lncullischks Eff«, da» Feinste, da» ans der Kart« stand, »nd vorzüglich« Wein. Um mich uicht wieder ein« Durchschnitts menschen schell« z» lassen, schwieg ich. Wir tafellen bi» spät ft, de» Nachmittag hinein, iu der blühendst« Laune, von Wein, Liebe, Jugend und Lach« erhitzt. Mein Vetter hielt schließlich rin« sehr witzig« Triukspruch — kurz. Alle» ging Prächtig. Aber seine Zusage? „Wie ist'» mit de«, wa» Tu mir versprochen hast?" rftf ich, ihn schlau anblinzelud. „Du erinnerst mich im geeignet« Moment," erwiderte er ver- stävduißinnig. „Kommen Sie mit mir, Fränleio Tiuil" Und «ft flüsterte er zu: „Jetzt werde ich meine Kunst zeigen." Sie nahm gefügig ihren Hut und Schirm nnd Ueberwurf, dann gingen sie, Arm iu Arm, miteinander au» dem WftthShauSgartm hinan» aus'» freie Feld. Ich sah meinen arrSgezkichuet« Vetter und Tini Schöuthal, der Blonden, erwartungsvoll »ach, wie sie so langsam und eifrig redend miteinander üb« dft Wies« ginge». Ein parmal wandten fi« fich nach mir um. Natürlich, ich war ja der Gegenstand ihre» Gespräche». Aber wozu hatte ich mir ein« Fürsprech» genom»« ? Konnte der auch mit dem best« Willen so für mich plaidrr« wie.. Immer weiter schritten sie, immer weit« aus dem welligen grün« Boden. Jetzt standen sie ans einem steinen Hügel, ihre Gestalt« Hobe« fich vom Himmel ab, sie waren ganz Vicht beisammen . . . Dann stockte mir der Athem — der Berrälher hatte sie geküßt. Ich sah e» ganz deutlich, trotz der großen Entfernung, denn mein Blick war scharf... Ich schrie den Beiden nach, wollte hinlauf«, doch am Garteulhor hielt mich ein« mit kräftiger Faust zurück: der Birth! Sie find auch uicht wiedngrkowm«. Verzweifelnd habe ich noch etliche Stund« gewartet, dann mußte ich nach bittere« Auseinander- setzuug« mit de« gröbsten all« Wirthe meinen neue» Ueberzieher al» Zahlung-Pfand zurücklaffen. Er ist bis heute nicht eingelöst. Einsam «nd in Selbstmordgedanken habe ich den endlosen Heimweg «getreten. Vorher war ich freilich noch über die nächtlichen Wiesen bi» zu dem Hügel gerannt, auf de« ich sie zuletzt erblickt hatte. Ah, ah, wenn e» wir gelungen wäre, die Treulos« einzuhol«! ... Hm — ob ich sie wohl getödtet hätte? Off« gestand«: ich glaube e» nicht denn wein Belt« war bedeutend stärker al» ich. Interesse nehme, eine Ävzahl größer« Artikel iu Anspruch. Asien behandelt vr. A. Bergbaus iu Berlin in einem fesselnde Darstellung?« weift mit wissenschaftlicher Genauigkeit vereinigenden, umfangreiche» Artikel; die Fauna Asiens Prof. Ludwig in Gieß«, die Geologie R. Naumann in Meißen, die durch eine Karte erläuterte Ethnographie vr. Uhl« in Dresden. Die Argentinische Republik schildert ein ge nauer Kenn« des Landes, vr. Palakowsky tu Berlin, die Geographie und Geschichte Armeniens Pros. Wünsch in Jft'u, die armenische Littcratur uud Kirche ein Armenier, vr. Karamiavz iu Tübingen. Geschichtliche Artikel von Bedeutung find noch die Darstellung der Geschichte von Argo», die Prof. Busolt in Kiel gibt, und die «it einer GeschlechtStafel versehene eingehende Abhandlung üb« die As- kanicr von Oberbibliothekar vr. y. Heiuemasu. In feffeluder Welse unterrichtet Major Rohne in Berlin über die Geschichte der Artillerie. Die Aristokratie behandelt in einer dem Gange der historische» Ent wicklung folgenden Darstellung der Herausgeber der Deutsch« Euch- klopädie, v. NathusiuS-Ludom. Derselbe legt die Ausgaben und die Organisation deS ArweeweseuS dar, dessen Geschichte Landgerlcht»ra1h Dozent vr. Medem in Greifswald behandelt. Urb« «rithmethik spricht knapp und klar Prof. R. Sretschel iu Freiberg. Aus der Philologie und Lilteratrrr find auß« der vorzügliche, Abhandlung üb« Aristoteles, zu der sich Geh. Rath Curator vr. Schräder ia Halle und Pros. Heinze in Leipzig vereinigt Hab«, noch zu nennen die Art. Archäologie von Prof. Flasch iu Erlangen uud Prof. Viktor Schnitze iu Greifswald, und Artu»sag« von Prof Birch-Hlrschfeld in Gießen, der dies« intereffauteu Stoff der vergleichenden mittelalter lichen Sageugeschichte fesselnd darstellt. — Die neueste Nummer der „Allgemein«« Zeitschrift für Textilindustrie" hat folgend« Inhalt: Abhaudlnng«: Musttt-Compofition». — Mustereffecte, durch da» Schrerverfahreu erzielt. — Schlichtmaschinen. — Unrechte Farben in der Walke. — Neues Wollwaschverfahren. — Neuerungen und Verbesserungen: LitterarischeS. Nachbarspiudeln. — Spiud«l-A»ftriebvorrichtnug sür Droffelstühle und andere Spiunereimaschsu«. — Patentwesen: Anmeldung, Ertheilnug, Erlöschung von Patenten in Deutschland. — Theilweis« Ni btigkeits- erklärung eine» Patent». — Mittheilui-g«: Urb« F«ü«- n«d dem 10. und 11. Hefte eilt der erste Band der Rußfävg«. — Litteratur: Organische Farbstoff«, von vr. R. Nietzki Deutschen Suchklopädie seinem Abschlusses z». Besondere» — Berzrichuiß der kaiserlich deutsch« Tonsulat«. — Sür d« redaktionell« Theil ,»«wörtlich: Fr,«» G ötz. j» Lheumitz. - Truck mid Verlag von «lexander «ie.de tn «hemuitz
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