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Sächsischer Landes-Anzeiger : 29.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188809291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880929
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-09
- Tag 1888-09-29
-
Monat
1888-09
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 29.09.1888
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wettere, daß er in voller Consequenz dieser seiner prompten patrio tischen Einschließung nicht nur der Herstellung des Kaiscrthumes -«gestimmt, sondern die Forderung desselben in einem eigenhändigen Schreiben a» den König Wilhelm gestellt hat. — Ebenso unvergessen Wird auch die deutsche Gesinnung des bayerischen Stammes bleiben. Sie hol in der heldcnmüthigen Tapferkeit der bayerischen Truppen im ganzen Verlaufe des Krieges ihre Bestätigung gefunden. Italien. Die Meldungen über den Empfang Kaiser Wilhelms im Vatikan waren sammt und sonders verfrüht. Ter päpstliche »Moniteur de Rome" meldet, daß bezüglich des Ccrcmoniclls für den Empfang des deutschen Kaisers endgiltige Bestimmungen über haupt noch nicht getrosten worden sind, die bezüglichen Beschlüsse demnächst erst gefaßt werden dürften. Frankreich. Präsident Carnot schmiedet das Eisen, so lange eS warm ist. Die Rundreise durch die Normandie war ein unbe strittener Erfolg, der großen Eindruck in ganz Frankreich gemacht hat. Nächste Woche reist der Präsident nach Lyon, das durch seine unruhige Arbeiterbevölkernng bekannt ist. Man glaubt aber, auch die letztere werde dem Präsidenten einen sympathischen Empfang be reiten. — Die Anwesendest des deutschen Kaisers in Rom wird von der französischen Regierung zu einer kleinen Demonstration benutzt Der französische Botschafter Graf Moy in Rom ist ans Urlaub und Wird erst Ende Octvber nach der ewigen Stadt zurückkehren, bei dem Empfang Kaiser Wilhelms also nicht anwesend sein. — Tie Unter suchung wegen des Attentates in der deutschen Botschaft zu Paris soll zu Ende sein. Garnier ist, wie sich vorausschcn ließ, für geistes gestört erklärt. In Etienne dauert der Arbeiterstrcik fort. Zwischen Streikenden und ihren thätigen Genossen ist cs z» einer großen Schlägerei gekommen, wobei zahlreiche Arbeiter Messerstiche davon- trugen. Schließlich wurden die Kämpfenden durch Gcndarme mit Gewalt aus einander gebracht. — Botschafter Hcrbelte stattete de», deutschen Botschafter Grafen Münster vo.r der Abreise nach Berlin einen längere» Besuch ab. Rußland. Das ministerielle „Petersburger Journal" konstatirt Wieder einmal, daß tu der bulgarischen Frage überhaupt keine Verhandlungen stattfinden. Wie werdet, die Russe» auch nachgcben! Orient. Die „Nat.-Ztg." ist in die Lage versetzt, die Nach richten von einer bevorstehenden Abdankung des Königs von Griechen land als vollständig unbegründet zu bezeichnen. Tie Absicht, abzu danken, besteht ebensowenig bei König Georg, als die ihm im Zusammenhang damit zugeschriebene Absicht, einen Landbesitz bei Kopenhagen zu erwerben. — In Belgrad droht nun doch eine Minister- krisis. König Milan hat mehrere Politiker zu sich berufen. — Köniz Karl von Rumänien hat wahrend des ganzen letzten Jahres in ste er Lebensgefahr geschwebt. Bei den Vcrbören des Preda Fantanoro, Welcher vor 3 Monaten in die Fenster des königlichen Palais ,'choß. —hst-sich herausgcstellt, daß dieser, einer der Gedeimpolizisien, welche das Palais zu überwachen hatten, ein ganzes Jahr lang mit einem Dolch und einem Revolver in der Tasche umhcrgcgange» ist, mit dem Vorhaben, den König zu ermorden. Im entscheidenden Moment Verlor er aber stets den Muth. Preda ist für wahnsinnig erklärt. Seine fixe Idee bestand in einem wüthenden Haste gegen alle Deutschen. Afrika. Aus's Neue kommen Mittheilnngen aus Afrika, Welche behaupten, Emin Pascha stehe mit einer großen Streitmacht von Schwarzen im Delta von Bahr-cl-Ghazal. Mehrere geg n ihn aus Khartum abgesandte Kolonnen seien erfolglos umgekehrt. — Aus Suakim wird berichtet, daß die Sudanesen einen Sturm aus die Forts versuchten, aber durch das überlegene Geschützfcuer vertriebe» wurden. Die Besatzungen der Forts sind aber bedeutend verstärkt. — Für die beabsichtigte deutsche Emin-Paicha-Expedition ist cs von großer Bedeutung, wie der Herrscher von Uganda, de»? mächtigsten afrikanischen Reiche auf ihren, Wege, sich zu ihrem Unternehmen .stellen wird. Sehr gelegen kommt deshalb ein Bericht aus fünfter Zeit über den Eindruck, welchen die Persönlichkeit des jungen Herrschers Muanga aus einen dort cingetrosfencn cngliichcn Missionar machte. Das Reich Uganda erstreckt sich am nordwestlichen User de- großen Sees Victoria Nyanza und mag etwa die Ausdehnung des Königreiches Sachsen haben. Der Vater des gegenwärtigen Königs, Mtesa, war ein dem europäischen Einfluß geneigter Manu, der für die Vorihcile der Civili alion Verstäudniß hatte. Nach Mtcsa's vor einigen Jahren erfolgtem Tode übernahm dessen Sohn Muanga die Regierung und machte sich den am Nyanza Sec wirkenden englische» Missionaren bald durch Verfolgungen unangenehm bemerkbar. Aach die Nachbarländer überzog er mit Krieg und war stets siegreich i» Folge der besseren Bewaffnung seiner Truppen. Neuerdings zeigt er sich den auf seinem Gebiet ansässigen Missionaren etwas freundlicher, doch müssen dieselben stets auf der Hut vor einer Vcrrätaerci sein Der Missionar Walk r, welcher in diesem Jahre in der Hauptstadt Buganda eiutraf, entwirft von Muanga die folgende Schilderung: „König Muanga sieht etwa 23 Jahre alt aus. Er hat eine,, weichliche» Mund und sein Lachen macht einen albernen Eindruck. Seine Augenbrauen zieht er sehr hoch empor und zuckt mit ihnen, um seine Ueberraschnng auszudrückcu, oder ein Zeichen der Zu stimmung zu gebe». Er macht den Eindruck eines jungen fr,Voten Menschen, der sehr schwachen Charakters und leicht zu leiten, dabei leidenschaftlich und, wenn er gereizt wird, heftiger Ausbrüche fähig ist.* Sächsisches. — Verleihungen und Ernennungen. Generallicutenaut von Tschirschky und Bögcndorsf erhielt das Großkreuz des Herzoglich Sachscu-Ernestiiiischcii Hansordcns, Oberst z. D. Bra ch- maun, zuletzt Kommandeur des Lauüweyrbezirkes Schnccbcrg. das Komthurkreuz 2.Äl. desAlbrcchtsvrdcns. — Bnrgerjchnldircctvr Gvttlicb Kretschmar in Dresden und Volksschnldireclor Aug. Flach in Werdau erhielten das Ritterkreuz 2. Kl. vom rstbrechlsordc». — Dem Aischermeiftcr Franz Große i» Meißen wurde für die mit eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Kindes vom Tode des Er trinkens die silberne Lcbnisrcttungsmcdaillc zum Tragen am weißen Bande verliehen. — Die Königl. KrciShauptmannschaft Leipzig hat dem Maurer Friedrich Hermann Richter in Gohlis in Anerkennung der von ihm mit lvbcuswerlhcr Entschlossenheit bewirkten Rettung eines dreijährigen Knaben ans Gefahr des Ertrinkens eine Gclbbc- lounnng bewilligt. — Zum Commissar für den Bau der Döbelu- Oschatzer Staalscisenbahn wurde, nachdem Obcrfinanzrath Albrccht Schrstner von diesen Geschäften znrückgcireten, Jinanzasscssor Or.jur. Arthur Kür steu in Dresden ernannt. — Reichsgerichts-Entscheidung. Nach einem jüngst erlassenen Urtheil sind Cantineu in Fabriken, Ziegeleien re., bei welchen die sofortige Verzehrung der verkauften Getränke nicht in der im Fabrikgebäude bcsiudlichen Verkaussstälte (Ausschank), sonder» in den räumlich mit derselben in Verbindung stehenden Arbeitsstellen erfolgt, Schankwirthschasten im Sinne der Reichsgcwcrbcordiinug, zu deren Errichtung die obrigkeitliche Erlaubniß erforderlich ist, gicich- zuachten. Cantineuwirthc, welche» der Fabrikherr einen Raum in der Fabrik zum Betriebe ihrer Schaukwirthschast cinucränmt hat. und die demnach ans Anweisung des Fabrikherrn au die Arbeiter Speise» und Getränke verabfolgen, dürfen den Arbeitern eben jo wenig, wie der Fabrikherr selbst, Speisen und Getränke zu einem die Anjchaff- ungskosteii übersteigenden Preise creditircn. — Militärisches. Das bisherige „Honneur" der Schild wachen vor Offizieren wird nach Einführung des neuen Regle ments nicht mehr erwiesen werden, da der Griff „Anfasscn" völlig in Wegfall kommt. Die Posten stehen fortan vor Offizieren vom Hauptmann abwärts mit „Gewehr über* still, während sie vorm Stabsoffizier auswärts nach wie vor präsentiren. Auf der Wache selbst wird ebenfalls mit „Gewehr über" rangirt und dies Honneur auch geschloffenen, unter Führung von Offizieren vorbeimarschirenden Abtheilungen erwiesen werden. Im Uebrigen bleiben die militärischen Ehrenbezeigungen unverändert. — Geldverkehr. Im Publikum entstehen häufig bei Zahl ungen Differenzen darüber, wie weit man Silber annehmen muß und Gold verlangen kann. Nach den einschlägigen Bestimmungen braucht bei Zahlungen der Privatmann Reichssilbermünzen nur bis zum Betrag von 20 M. anzunehme»; bei höheren Beträgen kann er Goldmünzen verlangen. Dagegen ist Jeder verpflichtet, Einthalerstücke dentschcu Gepräges zu jedem beliebigen Betrage anzunehmen. Denn diese Thaler treten bis zu ihrer Anßercurssetzung im deutschen Reiche an Stelle aller RcichSmünzeu, also auch der Goldmünzen. Diese Vorschriften lassen keinen Zweifel darüber, ob Silbermünzen ge nommen bezw. Geld verlangt werden kan». — Dresden, 28. September. Vom 30. September bis 2. Octobcr wird in Dresden der 24. Baugcwerkcntag des All gemeinen sächsischen Baugcwcrkenvercins abgehalten. Sonntag Abend findet die Begrüßung der Mitglieder im Siegcl'scheu Etablissement bei Concert und sonstige» Unterhaltungen statt. Der Montag Vor mittag wird durch die Bereinsvcrsammlung auSgefüllt, in welcher u. A. Herr Baumeister Karl Böhme zur Geschichte des Bauwesens in Dresden und Herr Ingenieur Elb über die Entwickelung der Bau technik der neueren Zeit sprechen werden. Nachmittags finden Ex- cursionen, Abends ein Festmahl mit Damen in Siegcl's Etablissement statt; DicnStag Vormittag werden die gewerblichen Schulen Dres dens rc. besucht. Für Nachmittag ist eine Fahrt ans der Elbe pro jectirt. — Zu eine,» rasfinirtcu Gaunerstreich wurde vorgestern gegen Abend das Beamlenhaus des hiesigen Gefängnisses aus der Mathildenstraße benutzt. Den Verwandten e,ues vor Kurzem z» mehreren Monaten Gesängniß Bcrurtheilten hatte ein bisher noch unbekannter Gauner vorgeschivindelt, er solle ihnen im Aufträge eines Gefäinn,ßbea,»ten mittheileu, daß der Jnhastirtc gegen Zahlung von 300 Mark frcigelassen werden würde. Das Geld wurde aufgebracht und ein Verwandter des Sträflings begleitete den Gauner nach dein Gefängniß. Hier läutete der kecke Schwindler mit seinem Begleiter und erklärte, er wolle 300 Mark zahle», damit der betr. Sträfling entlasten würde. Als ihm bedeutet wurde, daß dies nicht anginge, schwatzte er seinem Begleiter vor, er wolle das Geld dem ihm be kannten Gefängnißbeamten persönlich übergeben, und begab sich in das angrenzende Beamtenhaus, seinen Begleiter vor demselben warten lastend. Hier benutzte der Gauner einen zweiten AuSgang durch den Geiängnißvorbof, um unbemerkt mit dem Gelde zu entkommen. Bis her fehlt jede Spur von ihm. — Riesa. Die einen Kostenaufwand von ca. 160,000 Mark vernriachende Beschleußung unserer Straßen soll möglichst im nächsten Jahre zu Ende geführt werden. Die behnsS gleichzeitiger Erbauung einer Wasserleitung im Gange befindliche» Bohrungen habe» ergebe», daß oberhalb der Stadt in geringer Tiefe eine starke wasserhaltige KieSichicht liegt (nach den geologischen Karten mündete in vorsiul- sluihlich.r Zeit die jetzige Freiberger Mulde hier in die Elbe) und wird die Wasserbcschaffung auf keine Schwierigkeiten stoßen. Bei der durch obige Arbeiten, sowie durch Trottvirlegnug bedingten Aufwühl- ung bez. Umpslasterung der Straßen soll nunmehr auch ein Pserde- bahngeleis auf der zwei Kilometer laugen Strecke Bahuhof-Albcrts- platz gelegt werden und hat sich bereits ein Cousvrtium gebildet, welches, nach Ausgabe von Actien, den Bau und Betrieb über nehmen will. — In der Aktienbierbraucrei zu Löbau verunglückte der 23 Jahre alte Böttchergesclle Zschirner aus Schlesien dadurch, daß der selbe zwischen einen herabrutscheuden und einen anderen Bottich ein gedrückt wurde; hierbei erlitt der BedauernSwerthe starke Quetschungen des Kopics und verstarb nach wenigen Stunden. — Leipzig, 27. September. Am Mittwoch verließ der bis herige Laudgerichlspräsidcut H. R Sch urig Leipzig, um sich nach Dresden, wo er in's Justizministerium berufen ist, zu begeben. Am Montag überreichte ihm Namens der Jnristenfacultüt Leipzig eine Deputation das Ehreu-Twctordiplom, mit welchem er zum Or. zur. iionorm ourmrr ernannt wird. Das Diplom rühmt seine vieljährigen Verdienste als Richter, als juristischer Schriftsteller und als Regierungs commissar bei den juristischen Prüsungeu. — Nachdem in Leipzig bereits seit dem Jahre 1881 jede Rechnungslegung über das städtische Ar men wesen unterblieben war, ist »»nmchr eine solche erfolgt, aber in so unzulänglicher Weise, daß die Stadtverordneten die Genehmigung der Rechnungen einstimmig ablchuten. — Nach der Rechnung über das Grassi'sche Vcrmächtniß für die Stadt Leipzig a»f das Jahr 1887 verblieb nach "Kürzung der Ausgaben ein Kasseubcstand von 6389,5 M. und der Vcrmögcnsbestaud belief sich am Schlüsse des Rechnuogsjahrcs auf 1,669,864,97 M. — Dem Vernehme» nach wird die Grundsteinlegung zum Ban des Rcichs- gerich sgebändes gegen Ende Octvber stat'findcn. Die Fnudamentiruugs- art eiten sind bereits vollständig fertig,,cstellt; das Manerwcrk über der Erde kann jedoch nicht eher begonnen werden, als bis die feierliche Grundsteinlegung vorüber ist, da sonst der Platz für den Verkehr bei der Feierlichkeit ungünstig beengt werden würde. Wenn es aber dns Wetter gestattet, solle» sogleich nach der Grnudsteinlcgung die Bau- arbcitcn im ganzen Umfange wieder ausgenommen werden. — Wie wenig empfehleuswerlh es ist, jungen Lenteu große Geld summen auzuvertrauen, liefert folgendes Beispiel: Ein 18jähriger Schreiber aus Naumburg, welcher auf einer hiesigen Rcchtsauwalts- Expeditivn arbeitet, erhielt gestern von seinem Prinzipal unter Ein händigung eines auf 3000 M. lautenden SpareinlagebncheS de» Auf trag, die Summe von 1000 M. darauf zu erheben und das Geld auf der Expedition ihm abznlicfern. Der Schreiber unterzog sich dieses Austrages, kam aber nicht zurück und ließ den ganzen Tag über sich nicht sehe». Da forschte man ihm nach in der Besorgnis?, daß er mit dem Gelde Unfug könne getrieben haben. Und so war es auch. Der leichtsinnige Bursche wurde spät Abends im Brühl in Gesellschaft ciner großen Anzahl junger Leute angetrvffcn, die er in Restaurationen freigehaltcn, splendid tractirt und deren sich immer mehr ihm angc- schlvssen hatten. Die 100o M,, welche er richtig erhoben, waren bis auf 8 M in der unverantwortlichsten und lnderlichsten Weise von ihm vergeudet worben, auch fehlte das Spareiulagcbuch ganz, das irgendwo verloren gegangen war. Er wurde aus dem Naschmarkt in Hast genommen. — Am 30. d. M. feiert die Oschatzer Bürgcrfcucrwehr das Fest ihres 25jährigeu Bestebens. Der Feuerwchrhauptman» , Herr Müller, und noch zwei andere Mitglieder der verdienstvollen Corpo ration sind an diesem Tage gleichfalls 25 Jabre Bürgcrfcuccw.hrlcute. — In Auuabcrg beging der dortige Mäunergcsangverei» „Sängerbund" sein 25. Stifluugsscst. — I» Jöhstadt hat die Hoffnung auf baldige Herstellung der für die Geschäftslreibeuden so driugeud bcnötyigleu Eiseuba in- vcrbinduug Wolkenstein Jöhstadt eine weitere willkommene Stütze dadurch erhalte», daß die mit Ausführung der Vorarbeiten für diese Eisenbabu staatlich betraute» Herren Ingenieure cingctrojfen sind und einige Wochen von dort aus thülig sein werde». — Plauen i. V. Feldmarschall Prinz Georg hatte bekanntlich dem hiesigen Stadlrathe mit einem Dankichreibeu für die ihm zum Manöver zu Theil govordcnc glänzende Ausnahme in Plauen eine Spende von 300 Mark übersandt. Der Stadtraih hat nun die Ver fügung getroffen, daß das Geld an die bcdürstigsteu Schüler der Bezirksschulen in Form von gesperrten Sparkassenbüchern vertheilt werde. — Der hiesige Tischlermeister Herr Schmutzler, welcher am 8. August gegen 11 Uhr Nachts auf der Heimkehr zu Fuß nach Plauen infolge der herrschenden Dunkelheit von der Fahrbahn abge kommen war und daher auf dem Bahnkörper entlang zu gehen gedachte, am Anfang der Eiseubahnbrücke vor dem Flußbett in Greiz aber in einer Höhe von 4—5 Meter seitlich herabfiel, auf einen vorspringenden Brückenpfeiler aufschlug und daselbst beim Grauen des Tages mit zerschmettertem Oberschenkel besinnungslos aufgefunden wurde, ist gestern im dortigen Krankenhause gestorben. Sch. hinter läßt eine trauernde Gattin und 5 unerzogene Kinder. — Zwickau. Zu der von der Stadtgemcinde Zwickau beab sichtigten Zl/zprozentigen Anleihe von 1,800,000 Mk. — in Schuld scheinen ä. 1000 Mk. und 500 Mk. — haben die Kgl. Ministerien des Innern und der Finanzen ihre Genehmigung ertheilt. — Von den seiten der hiesigen Königl. Prüfungskomniission für einjährig Freiwillige zu der am 21., 22. 24. und 25. dieses Monats hier stattgefundeneu Prüfung zugclastenen 14 Aspiranten haben 7 das vorschriftsmäßige Examen bestanden. Dagegen wurde 1 Aspirant schon wegen gänzlicher tlngeuügenheit der von ihm gefertigten schrift lichen Arbeiten, und nach beendigtem mündlichen Examen wegen hier bei an den Tag gelegter großer Mangelhaftigkeit der Kenntnisse noch weitere 5 zurückgewiesen. —ist Werdau, 27. September. Kürzlich ist das hiesige Restaurant „Ccntralhalle", das einen Ball- und Tlieatcrsaal, sowie mehrere größere Gesellschaftszimmer enthält und infolge seiner günstigen Lage, im Mittelpunkt unserer Stadt, ein immer gut besuchtes und weithin bekanntes Etablissement ist, um 83,000 Mark käuflich in den Besitz der Geidcl'schen Brauerei hier übcrgcgangen. Von letzterer ist daS Restaurant wieder um jährlich 4000 Mk. an Herrn Tautchcr, früher in Plauen und Auerbach i. B-, verpachtet worden. Die Be- wirthschaflung hat Herr T. bereits seit vergangener Woche über nommen. — Obgleich erst vor Kurzem die hiesige Bäckerinnung die Brotprcise steigerte, hat sie jetzt wieder eine Erhöhung derselben ein- trcten lassen. Bor ungefähr einem Vierteljahre ist von einem großen Theil unserer Bäcker 8 Pfund gutes Roggenbrot mit 65 Pfennig zum Verkauf augebvten worden, während heute 8 Pfund Roggenbrot 1. Sorte 90 Pfg., 2. Sorte 85 Pfg. kosten. Da auch über vie. Kartoffelernte hier und in der Umgegend Klagen laut werde», so dürfte für unsere Bevölkerung ein recht theurer Winter bevorstehen — Das Technikum Mitt weida wurde im Schuljahre 1887—k>8 von 777 Schülern besucht, im Jahre vorher von 699. Von diesen 777 Schülern sind 610 deutscher Nationalität, stammen aus Oesterreich-Ungarn, 5 sind Düncn, 2 Engländer, 6 Holländer, 1 Luxemburger, 2 Italiener, 5 Rumänen, 46 Rüsten, 1 Schotte, 7 Schweizer, 1 Spanier, 4 sind aus Java, 1 aus Ost indien und 1 aus Sumatra. Amerika sandte auf's Technikum Mitiweida 5 aus den Vereinigten Staaten, je 1 aus Mexiko, Brasilien, Westindicn, 2 aus Ekuador. AuS Afrika sind vorhanden 1 aus Kapland, 1 von der Golbküste. Aus Australien ist 1 Schüler vorhanden. An Lehrkräften wirken an der Anstalt außer dem Direktor und dessen Stellvertreter 18 ständige Lehrer. Die Anstalt besteht seit 1867. — Frankenberg, 27. September. Nach einer hierher ge langten kurzen telegraphischen Meldung haben am Mittwoch Nach mittag die beiden Angehörigen des Herrn Or. Schieck cs erreicht, daß die Leiche dieses unglücklichen jungen Arztes in Scnt am nörd lichen Ausgange des Uinathales (ans schweizerischer Seile) zur Ucber- führuug nach der Heimathstadt Frankenberg an die Verkehrsstraße gebracht worden ist. Nach einer längeren Landstraßenfahrt wird die Leiche der Bahn übergeben werden und dürste selbe am Freitag Abend hier eintrcffen. Liegt bisher noch keine Gewißheit über die Todesart Or. Schiecks vor, so wird es doch der tiefgebeugten Familie bei aller Schwere deS Unglücks ein großer Trost sein, die irdischen Ucbcrreste in ihrer Nähe zu wissen und das Grab des jäh aus dem Leben gerissenen theuren Familieugliedcs in Liebe Pflegen zu können. — Lim buch, 27. September. Unter den industriellen Etablissements, welche sich in hiesiger Stadt ausschließlich mit der Fertigung von mechanischen Kettcnstühlen beschäftigen, ist in erster Linie die Maschinenfabrik von Saupe zu nennen. Dieselbe hat sich seit der im Jahre 1863 erfolgten Gründung ein Ansehen im J„- und Auslande erworben, wie wenige ihres Gleichen auf dem europäischen Fcstlanve, da ihre Erzeugnisse nach allen Theilen der Welt versandt werden. Als weiterer Beweis hierfür dürfte die Thalsache gelten, daß neben tausendfachen Uniänderungeu von Hand- stühle» iür mechanischen Betrieb unlängst der 1380. Kettenstuhl jertiggestellt wurde, wovon einer einen Werth von 1500 bis 25>i«i M. repräjentirt. Zn diesen Erfolgen ist in neuerer Zeit ein neuer ge treten, sofern es Herrn Saupe sau. nach langjährigem Studium gelungen ist, einen sogenannten D iag on al-K e ltc nstuh l zu erfinden, vermöge dessen die Um kehr reihe beseitigt wird und dadurch die daraus hergcstelltcu Stoffe eine viel größere Elastieiiät erhalten, als die bisher favricirte gut reinseidene Waare vom gc- wöbnlichcu Kcttcnstuhle. Die bisher unter den» Namen „Milanese" geführte Waare konnte nur auf dem englischen Stuhle erzeugt werden und wurde ebenfalls nur von England auf den Markt gebracht. Das ist nun vorbei, insofern die auf dem Sanpe'schen Diagrnal- Kcttenstnhl gearbeitete Waare viel sauberer, gleichmäßiger, frei von sehlechasten Mascheubildum.cn ist und darum von den Händlern viel lieber gekauft wird. Es kan» mit Sicherheit voraus gcmgt werden, daß hierdurch die diesseitigen Fabrikate mehr begehrt werde» und wiederum dadurch einen größeren Aufschwung erhalten. —ä. Wittgensdorf, 27. Scpt. Gestern bezog die hiesige Kaiser!. Post ihr neues Heim in dem eigens hierzu ausgcführten, in sehr passender Lage sich befindenden Neubau des Herrn Schmicdemeistcrs und Gcmcindcrathcs Schmutzler. Da infolge der ausgcbreilcieu Industrie sich hier ei» sehr reger Postverkehr entwickelt hat, ist das Postpersonal im Laufe der letzicn Jahre mehrfach vermehrt worden, und schon seit mehreren Jahren mangelte es an den genügenden Räumlichkeiten zur Unterbringung der Anstalt. In dem neuen Poslgebäude, dessen geschmackvolle, solide und zweckmäßige Ausführung dem Herrn Baumeister Schenke alle Ehre macht »nd dem hiesigen Orte zu großer Zierde gereicht, stehen im Erdgeschoß der Post zur Verjügung 1 Vorsteherzimmcr, 1 allgemeines Dienftzimmer, 1 Schaltecvorraum, 1 Packkammcr, 1 Bricflrägerzimmer. Das Post- personal besteht außer dem Herrn Postvcrwalter Rvgall noch aus 2 Pvstgehilscu und 7 Unterbeamlen. Im ersten Obergeschoß befindet sich die Wohnung des Postverwalters, im zweiten die des Besitzers des schönen Gebäudes. Aus Nah und Fern. — Ein moderner Robinson Crusoe. Aus London, 24. d., wird geschrieben: Ein alter Herr, Namens Mnrtagh, der in Brooklyn wohnt, erhielt am l l. d. von einer der unbewohnten Inseln der Südsee, Namens Oji, einen Brief, der von seinem Freund, Capilän Green, geschrieben war. Dieser war seit 1858 verschollen und inan glaubte, er sei mit seinem Schiffe „Cvnfcderation" damals unter gegangen. Der Brief ist aus einem beschmutzten Blatt eines Log bnchcs geschrieben, Juli 1887 dadirt und wurde von einem Walfisch- bvvl, das bei der Insel um jeue Zeit vorbcifuhr, gebracht. Der Schreiber deS Briefes sagt, daß Wohl die ganze Mannschaft des Schisses „Confederatiou" längst als verloren betrachtet worden sei. Da- Sch Wöchigen Kapitän die Kora blickt, doi Vorhände? erschien e Das We kehrten, Frauen Todesfäll wachsen > Mangel Schiffen vor 4 Ja Green is IN- gniiiid -i.; nitz sind Abgeordm togrupliio und Acre? Banya ui eine Reih? Bruno < rungen « me> rere ränkel rannkoh »ichrereh Prof. S i von Che? 8eol»p.>. eine Lerci Schwaner von Bor Brasilien an der B> Apotheker stummes Ponte i bei Agor! schliff fit darf Ka> des „Sä Von Herr Bruches i Braunste! Fritzschi fossile L eh» Z abrador Eine Rci Steinkohl Einschluss Schmettei (ffolz-por in gclrock Chemikal Großcnhe lka»> der Oberfläch Calamari Handlung Minerals und Bla abdrückc , Oelsnitzci — 2 Rcingewi 46,162 P und gleic Werde». — 5 1887 eim - S Durch d Wasser Mittel v wendig, des Nath gelbes a Rücksicht Anssühr? der Bern siir den mit der werden k trefsendei willigte ! ans den schließ»» werden § — I mau den aimimntt regcliuäß vor dem cinigicu nunmehr die nacht auch hiei den» die Falnikan Mächten Sclbstbes
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