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» »"« mit Loschwiher Anzeiger T-g-«^k>ng für da« -stllch- Dr-«d-a I ,-<« DoreN. --- ---- Dies«« Blatt «nthölt di« amtlichen Bekanntmachungen de« Bat«, ,u Bresde» für di« Stadtteil« «lalewik. Loschwitz, S«ib«r «Irsch, »«»la«, Rachwltz and Laub«gaft (ll. und w. v«rmaitung,l»«,irk) d«r Gemeinden Wach, wi», Mederpoyrttz, ««sterwitz, PMnitz, W«is>i, und SchSnseid, sowie d«r «mtshauptmannschasten Dresden-«, und Dresden-«. IL-It» Mi« der Seil«« ^rlarar-Daft«' UN» «mtl. Kur. «ri Iremdenllfi«. ver H,»ug < » rels Bird ieem M.chVolchluß ».kaanlae«.»-«, »«i »en poslanflallen »wo mal Schill,sehahi. LeZäLtz«^ «sw. ha« Sqlch- kln«, «aspmch au^^^»^ '».ser^a »« ^eiMnL «»er auf Riicftahluna »<s Lesegel»«». Druck: Elemea« Land-ras Rachft., Dresden. s^^ m^Na^« Ä^MHuffnpten ifl Aack^rlo beizufügen. Sür -rlnzeigen, welch, durch Ker»Ipr!ch«r «f-eg^ea werdea. «ano ein« Verantwortung »e». brr Richtigkeit nicht übrmommen werden. «n,eigen wer»«, »l« »«spalt. 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Die Thesaurierung aber wird eine Kompltkationsreihe im Gefolge ha ben, die neue Unzuträglichkeitcn auf dem Geldmärkte Hervorrufen. Daran ändert der Umstand wenig, dass nunmehr der Inflation ein Ende bereitet wird, die Papiermark also ebenfalls in festere Kursbahnen gelenkt wird. Dass sie nicht ganz sich befestigen wird oder kann, daran ist wieder das Nebeneinander der zwei Währungen (eigentlich sind es deren sogar drei, weil die Dollarschatz- scheine noch hinzutreteiM als gesetzliche Zahlungsmittel schuld, «veil es zur Folge haben muh, das, der gegenseitige Kurs sich wechselnd gestaltet, wöchentliche oder sogar tägliche Notierungen erssrdcrllch macht und so -le Stetigkeit verÄu-ert, die mir not^ndig haben müssen, um die Wirtschaft reibungslos im Gange zu hak- t-n. Die Rentenmark schafft ein zins loses Anlagevapier mehr, welches in verzinsliche Goldanleihescheine nur dann umgewechselt wird, wenn deren Kurs eine genügende Verzinsung gewährleistet, — das Ist schließlich die Quintessenz -er ganzen „Währungsreform* — wir aber brauchen ein beständiges Umlaufs mittel! Und deSbalb ist der Beschluß des Kabinetts halbe Arbeit, die ent ¬ schiedene Kritik heransfordert, die aus das Verlangen nach rechtzeitiger Revision hinausläuft. Die sächsische Negierung gegen das Ver bot der proletarischen Hundertschaften Rr. 242 Nur halbe Arbeit in der Währungsreform. - Neben der Renten- und der Papier- mark auch noch Dollaranweisungen. - Keine Diskontierung von Reichsschatzwechsein. Der Briefwechsel zwischen Stinnes und Stresemann. In Anbetracht des ««ßerordeMltchen In- tasSe», da» das Schreiben deS Herr» Sttane» an de« Reichskanzler vom 7. Oktober »S. IS. in der Ordentlichkeit erreat hat, werden 1« nachsolaenden dieses Schreiben sowie die vom Reichskanzler Herrn StinneS übermittelte Antwort ter RetchSreaiernna i«n Wort'aut «iederaeaeben. H. St/Sch. 7. Oktober. Herrn Reichskanzler Dr. Streieman«. Berlin-W. Reichskanzlei. Sehr qeehrter Herr Reichskanzler! Ich nehme Bezug auf die Besprechung mit Ihnen «n» Herrn Maltzabn über die im Westen zu ergreifenden Maßnahmen. — Dte Vertreter der rheinisch-westfälischen Sohlen- induftrie bitten, am Dienstag nachmittag -ie grundsätzliche Entscheidung der dentschen Re- gierung darüber zu erhalten, ob die Regierung bet den mit Frankreich zu führenden Ver bandlungen selbst etwa durch sofortige Auf nahme ter Verhandlungen mit ter Repara- tionSkommtffton dte notwendigen Vereinba rungen für die westlichen Gebiete mit Ira«k- reich treffen will, oder ob fie eS den Vertreter» der westlichen Gebiete, insbesondere denen der rheinisch-westfälischen Sohlenindnstrie überlas- serr will, einen Modus vivendi mit den Be- fatzungsmächten zu treffen, nm die Ernährung der BevSlkerung und den Bestand der Werke nach Möglichkeit zu sichern. — Dieses vorauS- geschickt, ist dte Beantwortung folgender Ira- gen für «ns notwendig: 1s Ist tt« Regierung bereit, die beschlag- «ahmten Sohlen und andere Materialien ein- schließlich ter Aufladekosten zu bezahlen und die Zechen und Werke zu ermächtigen, darüber möglichst günstige Abkommen mst den Besät- zungsbebörden zu treffen? — Nach den er haltenen Erklärungen werden in diesem Ialle, mit Ausnahme der wenigen in Regie genom menen Zechen, die Zechen von der Besatzung kretgegeben werden. — 2s Ist die Regier»«« bereit, den Zechen die von den Iranzosen ver langten a conto Zahlungen für Kohlensteuer» znrückzuvergüten und den Zechen die Ermäch tigung zu geben, über Restzahlungen auf Koh- lenfteuer bestmöglichste Abmachungen zu tref fen? — 8s Ist die Regierung bereit, mit rück wirkender Kraft oder mindestens mit sofortiger Wirksamkeit allgemein und im besonderen in, besetzten Gebiete die Kohl.nstener auiz lbebe«, um den verhandelnden Zechen- und Werks vertretern eine Grundlage für die Verhand lungen mit den Besatznngsbehörden zu gebe», die nicht von vornherein ein Wiederauklebe» der Kohlen- und sonstigen Wirtschaft im be setzten und unbesetzten Deutschland unmöglich macht? — 4) Ist die Regierung bereit, die RcparationSkoblcn an d'e Zecb?n »u vergüte» in dem Umfange, wie die Zechen Lieferungen mit der Neparationskommillion vereinbare» müllen? — ds Ist die Negierung mit der bevorzugten Belieferung des besetzten Gebietes nach den Verfügungen der BetatzungSbebörde» einverstanden? — 6s Ist die Regierung mit der Aushebung deS ReichSkohlenkommillariatS und deS Koblenw'.risckaftSaesctzeS im Ganze» und für das besetzte Gebiet einverstanden, f» ball die Zechenvertreter mit den Besatzung», behörden unabhängig nom Soblenkundikat und Neichökobleukommillariat Vereinbarungen tref fe» könne«? — 7s Ist die «eg«er»»a damit Wichtige Ereignisse. Am 18. Oktober tritt eine Vcrfünfi. fachung der gegenwärtig geltende» Etscnbahnfahrpreise ein. Die kächsifche Negierung übergibt der Prelle folgend- aeaen das verbot der proletarischen Httndertfchaften gerichteten Ausführungen vom Montag dem 15. Oktober: „vor rund 14 Tagen, als der erste gemein same AktionSauSschnki der sozialdemokratischen «nd der kommunistischen Partei in Zwickau gebildet worden mar. wurde vom Wehrkreis kommando IV der sächsischen Negierung ein Schreibe« gesendet, worin gesagt wurde, ball sich solche Aktionsausschüsse erfahrungsgemäß Erekutivaewalt anzumaßen pflegten und an- gekragt, ob dte sächsische Negiening etwas gegen den Aktionsausschuß zu veranlassen gedenke. Das Wehrkreiskommando habe eventuell die Absicht, ihn zu verbieten. Tie sächsische Regie- runa bat in ihrer Antwort vom S Vtkober erklärt, daß nach den bisherigen Erfahrungen Aktionsausschüsse, die sich aus Organisationen der Arbeiterschaft stützen, eine Garantie geaen öffentliche Unruhen bedeuten. Sie zu verbie- ten. würde die sächsische Negierung für außer ordentlich unk'«« halten. Bei anderer Gelegenheit ist dem Wehrkreis kommando IV ebenso erklärt worden, daß die sächsische Negierung ein Verbot der proleta rischen Hundertschaften für eine durchaus unzweckmäßige und große Kreise der Bevöl- kerung beunruhigende Maßregel halten müßte. Trotz dieser ihm bekannten Stimmung der sächsischen Negierung bat da» WehrkreiSkom- mando IV nun kurz vor der Ernennung deS ZivilkommillarS für Sachsen -aS Verbot der proletarischen Hundertschaften und der Aktion». auSschülle ausgesprochen. Zunächst war strittig, ob diese Verordnung überhaupt RechtSaülrtgkelt habe. Die sächsische Regierung vertrat die Ausfällung, daß der Zivilkommllar schon am Sonnabend er- nannt worben sei, denn auS dem Büro be» Reichsministers de» Innern ist im Auftrage de» Minister» Sollmann am Sonnabend nach mittag >»st Ubr »er sächsischen Regierung mit- geteilt «or»en, daß der ReichStag»abaeor»«etc Meier (Zwickaus zum Zlvtlkommtllar für Der Beschluß des Relchskablnetts. Berlin, 15. Oktober. Auf Grund -cs Ermächtigungsgesetzes hat -ic ReichS- regierung die Errichtung einer deutschen Rentenbank beschlossen. Die Papiermark -leib« »aS gesetzliche Zahluugsmittel. Neben der Papiermark ist in der von der iDeutlchen Rentenbank auszugebenden Rentenmark ein wertbeständiges Um- loufSmfttel geschaffen, da» von allen öffentlichen Kasten in Zahlung genom- Wen werden wird. Die Rentenmark ist ceflchert dnrch a»f Gok-mark lauteu-e erftstellige - ß erstrangige Gol-obli-ationen -er In- < iftrie, -es Handel- «n- -er Banken. Sic ist jederzeit einlösbar gegen verzinsliche Goldrentenbriefe. ES darf mit Zuversicht erwartet werben, -ast -teieS nene Zahlung-mittel, da» nach feiner Eigenart das Höchstmaß an Sicher heit bietet, im Verkehr mit uneinge- fchränktem Vertrauen ausgenommen wird. Die Deutsche Rentenbank wird von Ver tretern der Landwirtschaft, -er Industrie, -e- Gewerbes, de» Handels nnd der Ban ken errichtet werden. Die Mitglieder -eS VerwaltnngSrate» sind - ans fstbrenden Kreisen der gesamte« deutschen Wirtschaft -ereil- gewählt. Der Auftrag zur An fertigung -er Rentenbankscheine, -le -ick Anterschristen dieser Persönlichkeiten tra gen werden, ist erteilt worden. Die Deutsche Rentenbank wir» -em Reiche ZohlnngSmittel im Betrage von 1.4 Mil liarden Rentenmark zur Verfügung stelle». Gleichzeitig' »1t »er An-aa-e »er - Rentenmark wir» »t« ReichSbauk die Dl-kontierung »an Echaßauuseisune gen -es Reiche» ei»stellen. Dadurch wird die InslationSanelle der Papiermark geschlossen und sstr -le Reichs- Hank die Bahn zur Wiedergewinnung ihrer Eigenschaft al- einer wahren Gold- Notenbank sreiaemacht. Die Rentenmark wir- in einigen Wochen im Verkehr er scheinen. Nm baldmöglichst viel wertbe ständige Zahlung-mittel in Verkehr zu Lrinaen, hat dte Rrich-regierung außer- »em die Ausgabe von kleino» Stöcke« »er G»k-auiei-e. 1, 4 «u» ö Dollar, bis z«m Betrage na« AG «illioncu «olbmark beschsgsten. Damit nicht aus die Dauer zuviel verschiedenartige Zahlungsmittel Im Verkehr bleiben, ist da- Mesch bereit, tm Laufe des Januar des nächsten Iah- re- die kleinen Gvlbanleihescheine a»s ! Wunsch i« Rente»«ark umzutauschen. Wer dte Gol-onleibe al-Anlaaepapier be- Halten will, wird hieran selbstverständlich Nicht gehindert werden. > Diese von der ReichSreakrung H-Vte be- schloffencn Maßnahmen sin- eiue stmtschensttche -nr endgültigen Lösung -er Währung-- frage, die nur in der Die sächsische Regierung erhebt grund sätzliche Bedenken gegen Las vom Wehr kreiskommando ausgesprochene Verbot der proletarischen Hundertschaften. Ein " " - - ' > al» mächttgungSgesetz und LaS Arbeitszeit gesetz den Grund legen. » Die Maßnahme, welche die NeichSregie- rung in der Währungsreform getroffen hat, ist wieder einmal halbe Arbeit geworden. Man weiß nicht, welche Pa- pierrnark-Interessenten in den Vorbera tungen sich dafür einacfeyt haben, -ast die Paptermark auch weiter gesetzliches Zahlungsmittel bleiben' soll, wäh rend der Hilserdingsche Entwurf, -en NeichSftnanzminister Dr. Luther dem Ka binett vorlegte, der Papiermark lediglich -ie Stellung als Scheidemünze zuzu weisen, h. eines Geldes, das nnr zum Wechseln der »Neumark* — oder wie fie fetzt genannt wird -er -Rentenmark* — zu diene», allo nur zu ihr tu einem bestimmten Verhältnisse stehen, keinen eigenen Kurs haben sollte. Die An nahme pflicht -er Papiermark als Zah lungsmittel wäre damit in Fortfall ge kommen. Jetzt haben wir zi«ci Währun gen nebeneinander bekommen: ein Papier, zu dem das Volk alles Vertrauen verloren hat — die Paviermark — und ein Papier, das aus feste Garantien sich stützt, demzufolge auch alles Vertrauen beanspruchen darf: die Rentenmark! Das führt unzweifelhaft znr Thesanriernng -er Rentenmark nnd die Volkswirtschaft »üt nicht viel Nutzen von -er beständigen Sachsen ernannt wir». Die Verordn»«« wäre, wenn der Ztvilkommtffar schon ernannt war, nur dann rechtsgültig gewesen, wenn »er Ztvtlkommlllar gefragt worden wäre «n» zn- gestimmt hätte. Tatsache ist. »aß Abgeordneter Meier bente in verltn die ErvennnnaSnrkun»« über seine Berufung »um Zivilkommtllar anSgesertigt bekommt. Damit märe als» formell »er Ei«n»a«». -aß die Verordnung vom Zivilkommtffar gekennzeichnet werde« müßte. «m rechts gültig z» sei». R «fällig. Aber e» ist sehr bedauerlich, »aß eine solche Verordnung von solcher Bedeutung noch kurz vor der Ernennung »eS ZivilkommillarS her- auSgegeben wurde, obgleich der Reichswehr- kommaudeur auch davon unterrichtet war, daß dte Ernennung be» ZivilkommillarS für Sach- sen unmittelbar bevorstand. Die Negierung hat grundsätzliche Bedenke« gegen das verbot der proletarischen Hundertschaften nnd Aktions ausschüsse. deren Verfassungstreue «nd Ent schlossenheit, die Republik gegen alle Angriffe zu verteidigen, nicht bestritten werden kann. Diese Bedenken wird die Regierung auch in Berlin ernstlich zum Ausdruck bringen. Dazu kommt noch, daß, wie die Erfahrungen der letzten Tage zeigen, Anhänger der rechtsge richteten Organisationen in großer Anzahl zur Auffüllung der Reichswehr in Sachsen heran- gezogen worden sind. Dte sächsische Regien,ng bat sich über diese Einziebunaen beim Wehr- kreiSkommando befragt und die Antwort er- halten, daß eS sich nur nm die Besetzung der Fehlstellen der Reichswehr handle. Ungesetz lichkeiten fänden in keiner Weise statt. Trotz dieser Erklärung des Wehrkreiskommandos sind die Oesfentlichkeit und namentlich die breiten republikanischen Kreise sehr beunruhigt über die Ausfüllung der Reichswehr gerade durch solche Personen, die man kaum «l» An- Hänger »er Republik betrachte« kau«. ,, gültigen Reaelnng Ist neben -er Klärung -er anstenpolftlfchen Lage -le Herstellung -er ftnanzlellen un- wirtschaftlichen Ord- «m» tm Innern. Dafür fol da» Er-