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Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.10.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189210020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18921002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18921002
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-10
- Tag 1892-10-02
-
Monat
1892-10
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.10.1892
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halte». Die Tagesordnung für dieselbe ist kn der Hausflur de- dortigeu Negi'miiigSgebäudeS angeschlagen. — Straßenvenennttttg. Durch Rathsbcschlnß ist der neu- angelegten, vom Lntherplatz »ach der Giitenbergstraße führenden, Straße der Name „Blüch erst raste" und der von der Thal- bcz. Canalstraße nach der Matthcsstrastc führenden kurzen VerbindnngS- straße der Name» „Pleißbach st raste" beigelcgt worden. — Die seit einig,» Jahren begonnene Nmnnmmtrlr «ttg der Straßen nnserer Stadt soll in der Weise fortgesetzt werde», dast dieselbe dom 1. Januar 1893 an i» folgenden Straßen staltfindcl: Ahornstraße, Vachgasfe, Beyer- und Blumcnsiraste, Bür »ichS- »nd Brctgafse, Chemnitzer Straste, Denbnec's Weg, Eck- und ScrichtSstraße, Getreidemarkt, Jacobikirchplatz, Jnsclstraste, innere Johannisstraße, Kastanienstraste, Kirchgäßchen »nd im Winkel, Kloster quergasse, innere Kloster- und Kronenstraße, Marktgüßchen, Mittel flraße, Mühlgüßchen, Müller-, Neefe-, Nicolai-, Richard-, Salz- und Sandstraste, Schntzcngäßcheii, Thal- »nd Waldstraste, Wallgraben, Webergaffe, Znckcrgästchen und Zwiugergassc. — Zahlttttgö-Cinsteltimg. Unter de», 29. September d. I., Nachmittags 5 Uhr, ist über das Vermögen des Kaufmanns Paul in Firma Paul Gnttler — in Chemnitz Im Werthe von 5 Mark. I» der darauffolgenden Nacht stieg die Kl»ge durch ein offenstehcndeS Partcrresenstcr in die Geschäftsräume de« Material- woarenhäiidler» B. ein und entnahm dort 4 Mark baare« Geld »nd >1'-, Psund Zucker. In der Nacht vom 1. »um 3. Juli verschaffte sie sich mittels Eindrücke»« einer Fensterscheibe de» Zugang zu der Gaststube des WirtheS O. in Leitenhain bei Wechsclbnrg, wo.ihr zwei M-Markstncke und 2 Mark Nickclgcld in die Hände sielen. Die übrigens nicht mehr unbescholtene Kl» g e erhielt wegen schweren und cittiache» Diebstahls 1 Jahr 3 Monate Ge fängnis; nnd 3 Jahre Ehreurechtsverlnst zndiclirt, ttugctrencr Geineindediener. Der im Jahre 1839 geborene Georg Krest ans Schönbcrg bei Waldheim war daselbst als Geineindediener an- gestcllt. In dieser Eigenschaft wurden ihm von einem dortigen Einwohner zu verschiedenen Male» kleinere Beträge sür Gemeindcabgaben zur Weiter beförderung an den Kassircr übergeben, welche er aber nicht ablicscrle. Zur Bcrdeckuug seiner Unredlichkeit nnd um seinen Auftraggeber zu tänschcn, säls.l te er auch das StenergnittungSbuch durch eigenmächtige Einträge. Wegen Unterschlagung in Vcrbindnng mit Urkilndciisälschnng wurde der bisher völlig unbescholtene Krest zu 1 Monat Gesüugnist vcrurtheilt, Sittlichkeits-Vergehen. (Gcheiin-Sitzmig.) Ans Grund der Beweis aufnahme wurde der im Jahr 1816 geborene, bereits vorbestrafte Strnmpf- ivirker Oswald Friedrich Müller aus Mittclsrohna bei Limbach zu 3 Monaten Gefängnist und 2 Jahren Ehreure chtSv erln st nnd dessen im Jahre 1837 geborene, ebenfalls nickt mehr unbescholtene Stief-' tochter, die Strnmpsnäherin Jda Minna Wmikler, zu 2 Monate'» Ge säugt, ist Wege» eines Vergehens gegen die Sittlichkeit ter im 8 173,2 des R.-Str.-G.-B. gedachten Art vcrnrtheilt. aber hier wohnhafte Wcinhändler Charles Henri de Moiiligny wegen Entivcndnng eigener Sachen, au welchen sein damaliger Hauswirlh einer Micthzinssorderung wegen das Retentionsrecht gellend gemacht hatte, zu einer Geldstrafe von 20 Mark, ev. 4 Tagen Hast vcrnrtheilt. Cholerabericht. Die Choleraabnahme in Hamburg geht jetzt im Geschwiud- schritt vorwärts. Vom Donnerstag Mittag bis Freitag Mittag find »nr noch gemeldct 33 Chvleraerkranknugen nnd 24 Todesfälle. Aus Altona liegen nenn Erkrankungen und nenn Todesfälle vor. I» Hambnrg-Allona sind bis jetzt seit Milte August gestorben an der Cholera nnd chvlcraähnlichen Krankheiten, wie Cholcriue, Durch fall und Brechdurchfall, rund 10000 Personen. Im Hamburger Hafen, wo die Epidemie erloschen war, sind mehrere neue Fälle vor gekommen. In Berlin ist am Freilag wieder ein Cholerakranker ein» geliefert worden, ei» ans Hamburg gekommener Kutscher. Außerdem sind mehrere verdächtige Fälle zu verzeichne». Grund zu Besorguiß ist nicht verstanden, die Seuche tritt erheblich leichter, als seither, auf, »nd täglich werden Genesene entlassen. Im Ganzen sind »och 59 Personen im Choleraspital. Ter aus Hamburg abgereiste brilsche Ncklamejournalist Stanhope hat Berlin passiert, wo er, da ihm in, Hotel keine Auf nahme gewährt wurde, bei einem Bekannten übernachtete. Von dort ist er nach Paris gereist. Was die Frage der Fortdauer der Cholera m Winter betrifft, so äußern sich bekannte Autoritäten dahin, dast die Scitche bei niedriger Temperatur in der Regel erlischt. Eine Anzahl von Winter-Epidemicen ist allerdings beobachtet worden, doch waren dieselben nur geringfügig. In Stettin ist ein neuer Todcs- all konstatiert worden. Bernhard Güttlcr das Concursverfahren eröffnet worden. Zum Concnrsverwalter Hinterziehnng des Retentionsrechtes. Ans Grund des Z 289 des Wurde Herr Rechtsanwalt Löser ernannt. 1832 in Birke n f e^d geborene, zuletzt — In der St. Jacobiklrche findet morgen Sonntag Abend eine geistliche Mnsikausführung des Kirchenchorcs von St. Jacob! unter Leitung von Herrn Theodor Schneider statt. Zur Mitwirkung ist die Altistin Frl. Lisbelh Schmiedel aus Leipzig (eine geborene Chcinnitzerin, die älteste Tochter des ver storbene» Herrn Archidiaconns Schmiedel) »nd der berühmte Violinist Prof. Ich. Laute rbach ans Dresden gewonnen worden. Es ist somit ein ganz außergewöhnlicher Kunstgenuß zu erwarten. —t. Königliche Gewerbzeichenschnle. Anmeldungen zur hiesigen Königlichen Gewerbzeichenschnle sind Montag, den 3., nnd Dienstag, den 4. Octvber, Vormittags 8—12 Uhr und Nach mittag» 3—7»/, Uhr im Zimmer Nr. 93 der Technische» Staats lehranstalten zu bewirken. Der Andrang junger Leute zu». Besuche der Gewerbzeichenschnle ist in der Regel sehr stark; es dürfte daher .die Einhaltung der für die Anmeldung bestimmten Zeit sehr zu empfehlen sein. Im klebrigen verweise» wir ans die im Anzeigenlheil der vorliegende» Nummer befindliche Bekanntmachung. —3. Gemeinsame Ortskrankenkasse. Mit dem 1. Oktober d. I. hat die hiesige gemeinsame Orlskrankcnkasse die bisher iiine- gehabte» Geschäftsräume verlasse» und ist in das 1. Stockwerk der früheren 1. BezirkSschuke, Theaterstraste 9, übergesiedelt. Die insbesondere durch die Ucbcrnahnie der Geschäfte für die Ju- VakiditätS- und Altersversicherung hcrbeigeführie Erweiterung des Geschäftsbetriebes der Kaffe erforderte größere Geschäftsräume, so dast durch die bereitwillige Ueberlassung eines Thciles der frühere» 1. Tezirksschnle seitens der Stadtbehörden dem fühlbar gewordene» Raumniangel in bester Weise begegnet werden konnte. — Diese Ver änderung hat für die Kassenmitglieder neben anderen Bequemlich keiten die überaus vvrtheilhafte Einrichtung möglich gemacht, daß Während der Sprechstunden für die Klinik der Kasse von II bis 1 Uhr Mittags an Wochentage» von jetzt ab beide mit der Ver waltung derselben betrauten Herren Aerzte zugleich anwesend sind. — Die angebrachten Tafeln zur Nachwcisnng der einzelnen Geschäfts stellen erleichtern dem Publikum den Verkehr ganz wesentlich. —v. Tür KttttstfrettUde. In der jüngsten Dresdener Agnarcll- auSslcllung haben n. A. einige vorzügliche Porträts von Paul Heydcl bie besondere Aufmerksamkeit des kunstverständigen Publikums erregt, nnd dies um so mehr, als der junge, treffliche Künstler schon längst durch eine ganze Reihe von aiisgezcichiictc» Genrebilder» und Phaiitasiekvpfcii, die vielfach auch durch die Photographie Ver breitnng fände», einen bekannten, klangvolle» Namen gemacht hat. In Berlin, wo Hcydel fein Domizil hat, sind zahlreiche hervorragende Porträts von seiner Hand zu finde», nnd seine Anerkennung gerade auf diesem Gebiete künstlerischen Schaffens ist von Tag zu Tage im Wachsen. Es gereicht uns dar»,» zu besonderem Vergnüge», darauf Hinweisen zu könne», dast der zu misern Landsleuten zählende Künstler — seine Heimalh ist Dresden — gegenwärtig für kurze Zeit in unserer Stadt weilt, um hier einige Aufträge auf Porträts zu er ledige», und dast dem knnstsinnigcn Theile unserer Bevölkerung Gelege»heit"geboleii werden dürste, eine »der die andere diesbezügliche Schöpfung Paul Hchdcl's in der Kiiiisthülte ausgestellt z» sehen. —k. Der Kaufmännische Verein eröffnet nächsten Donners tag, den 6. Octvber, den Neigen seiner Wintcrvorirägc, deren das Verzeichnis; eine beträchtliche Zahl answcist. Es finden nicht weniger als 20 Vorträge statt, darunter 9, bei welchen auch die Franc» des Vereins Zutritt haben. Ein solcher Fran cn abei;d ist bereits für kommende» Donnerstag anberanint; den Vortrag hält der Geh Hofrath Professor Di-, Wilhelm Onckcn von der Universität Gießen, der berühmte Geschichtsforscher, bekanntlich auch als Redner ganz vorzüglich. Dcr Vvrtragsstvff isi: „Der Vorabend des Krieges von 1870". Ter Besuch des Elysiums wird an diesem Abend jedenfalls ein außerordentlicher sein! — I, Natnrheilberein. Dcr erste dcr neu eingcrichletc» Lehr abende des „Vereins für volksverstandliche Gesundheitspflege und Naturhcilknndc" findet nächsten Mittwoch Abend Uhr in „Schloß Miramar" statt. I» demselben wird Herr Th. H icke über „Anatomie (Ban des menschlichen Körpers)" Vortrag halte». —a—. Nebco den Mord am Zcisigwalde schwebt iininer noch ein gchcimnißvollcs Tnnkcl, ja bei unserer raschlebige» Zeit droht der räthsclhafle Vorgang bald in Vergessenheit zu gcrathen. Dies gilt selbstverständlich nur für die Allgemeinheit, da man sicher sein darf, daß a» zuständiger Stelle die ganze Angelegenheit »»ver rückt im Auge behalte» und jede, ci»ch die leiseste Spur aiismeiksain ver folgt wird. Immerhin »inst es bcsrcindlich erscheinen, daß trotz der sorgsamste» Uiilersuchnngc» das über der That schwebende Dunkel bis jetzt noch nicht gelichtet worden ist, wenigstens ist von einem sicheren Ergebnisse noch nichts an die Oesfcntlichkeit gedrungen. Die Blnlthat scheint mit so großer, Planvoller Naffiimtheit cmsgcführt worden zu sein, daß es dem oder de» Urheber» bis jetzt möglich ge west» ist, sich allen Nachforschungen zu entziehe». Um so mehr aber ist es Pflicht jedes Einzelnen, alle scheinbar auch noch so gering fügigen Wahrnehmungen, welche geeignet sind, irgend einen Finger zeig zu geben, zur Keiintnist der zuständigen Behörden zu bringen. Müßiggang — Aller Laster Anfang. So wahr wie obiges Sprichwort ist, so ist e» auch zutreffend, daß eine träge Leber der Anfang und die Ursache »»zähliger Uebel nnd Krankheiten ist, wie Gelbsucht, belegte Zunge, schlechte Verdauung, saurer Magen, bitterer oder öliger Geschmack, fettiger Ueberzug der Augapfel, häufige Kopfschmerzen über den Augen, Schmerz in der rechte» Seite und unter den Schulterblättern, Hartleibigkeit und Ver stopfung, große Niedergeschlagenheit nnd Mattigkeit, gelbe Gesichts farbe mit braunen Flecken, Brenne» in den Handflächen nnd Fuß sohle». Herzklopfen, schläfriges Gefühl, besonder- nach den Mahlzeiten^ brennende Ohre», starke Reizbarkeit dcr Haut mit Pusteln nnd sonstigein Ausschlag, Schlaflosigkeit mit fürchterlichen Träumen gequält, Appetit losigkeit, kitzelnder Gefühl i» der Kehle, Hustenreiz »nd Schleim-Ab sonderung rc. ES ist allgemein anerkannt, daß Warner'- Safe Cure ein Special-Mittel gegen alle Störungen und Krankheiten der Leber ist und dasselbe allen Leidenden ans'- Eindringlichste zu empfchken ist. Eine kurze Behandlung mit diesem Mittel wird die Leidende» sofort von der Heilkraft desselben überzeugen. Z» beziehen von Schloß-Apotheke, Adler-Apotheke »nt Kronen Apotheke inChcmnitz; Schloß-Apotheke in Schelle«» berg-Angnstnsburg; Apotheker F. Kriebel in Flöha? Mohren-Apothekein Dresden und Engel-Apotheke >» Leipzig. Müdigkeit der Glieder, Unlust, mangelnder Appetit, ver bunden mit Blntaudrang nach Kopf nnd Brust, lassen t» viele» Fällen auf eine gestörte Verdauung schließe», die sich dann, wie die Erfolge beweise», am beste», billigsten nnd zuträglichste» durch den Gebrauch der ächten in de» Apotheken L Schachtel Mk. I.— erhältlichen Apotheker Richard Brandt's Schwcizerpilleii beseitigen läßt. Wer graue» Haare» sofort ihre ursprüngliche Farbe (blond, braun oder schwarz) wieder geben will, der benütze nur die amtlich untersuchte und sür unschädlich befundene »»nur ILuI,» ««!»« von Franz Kuh», Pars., .Nürnberg, Schulgasse »eben dcr Hanplwache. Bester nnd billiger als alle andercn Färbemittel. Dieselbe ist auch in Chemnitz bei Herr» 4»uI1«i8 Königstraße 12, zu habe». Die Abendnähschule eröffnet ihren 8. Wnieroursus Dienstag, de,» 4. Oetober er., Abends V28 Uhr in den neu dazu hergestelllen Räumen Poststraße IS, Hint. I. Die Zutriltskarten (240) für Monat Octvber sind bereits voll ständig vergeben. Anmeldungen sür später sind lediglich bei Trait Vr. Hnggenbcrg, Fricdrichsplatz 7, I, Abends zwischen 6—8 Uhr, zu bewirken. Lehrerinnen: Ans Rah nnd Fern. — Eine Kleinigkeit! Zn den mancherlei Dinge», welche deutsche Cokoiiiste» »ach Rußland verpflanzt haben, gehört auch das Kegclspicl, das in Petersburg ganz heimisch geworden ist und sich namentlich der Gunst der Osstciere erfreut. Aber der Russe versteht cs nicht, ich an dem kräftigen und gesunden Spiel selbst allein zu ersrenen. ES hat sür ihn erst dann den rechten Reiz, wenn es sich gleichzeitig um einen hohen Einsatz dabei handelt. Ungewöhnlich hoch wurde zu Zeilen des Kaisers Nikolaus in dcr Petersburger Garde gespielt, trotz dcr strengen Strafen, »lit denen der Zar die Glücksspieler zu bedenken pflegte. Die grösste Summe aber, die wohl überhaupt beim Kegeln verloren ist, hat der Sohn jenes allen Jakoblew, der i» dcr Gunst des Kaiser» sehr hoch stand, zngesctzt. Leiilenant Jakoblcw, dcr i»> Gegensatz zu seinem Vater — Väter und Söhne! — ei» wüster Lebemann war, verspielte im Jahre 1640 auf der Kegelbahn an einem einzigen Nachmittag rund eine Million Rubel! Es war »nmoglich, dem Zaren das zu verheimliche». Nikolaus war außer sich vor Entrüstung und ließ den junge» Verschwender sofort ans der Liste dcr Armee streichen. Aber dcr Alte that im leid und er sandte deshalb zu diesem eine» Adjutanten, dcr ihm die Strafe so schonend als möglich »ntthcilen nnd den Allen zugleich der dauernden Gnade des Zaren versichern sollte. Dcr Adjutant fand Jakoblew a» seinem Arbeitstische sii.end. Er übermittelte ihm den Gruß des Kaisers »nd rückte daun mit seiner Unglücksbotschaft heraus, daß der junge Jaloblew seine Entlassung bekommen habe. Wie vom Schlage ge rührt, sank der Alte in den Lehnstuhl zurück. Endlich raffte er sich ans und zitternd und de» kalten Schweiß ans der Stirne, fragte er: „Um Gottcswille», was bat er verbrachen?" Der Osficier erzählte den Vorfall von dcr verlorenen Million. Da schöpfte der Alte lief Athem, trocknete den Schweiß nnd sich erhebend, sagte er: „Gottlob, daß es »nr das ist! Ich glaubte Wunder, was er verbrochen habe! Aber meinen Sohn so hart zu strafen um solcher Kleinigkeit willen!" — Ter Alle wurde damals ans 80 Millionen Rubel geschätzt! Zar Nikolaus ließ die Bah» abbrcchcn; beim Abschied des jnngcn Jakvblew verblieb es. — Das Wort „Cholera". Schon im Alten Testamente wird das Wort Chnlera erwähnt. So lese» wir im Buche Jesus Sirach, Capitcl 31, Vers 23: „Schlaflosigkeit, Cholera und Grimmen sind für den Unmäßigen" (vi-;ili-a, eliolorn ab bnrbmn viro insinnita), und Capitcl 37, Vers 33: „Denn ans de» Genuß vieler Speisen folgt Krankheit, nnd die Freßlnst führt zur Cholera (in mu1ti8 euim eseis erib iiillrinitas, eb nvrckibas np^ropiucjunstib usqua all olioleram). Das deuterokanonische Buch Jesus Sirach, ursprünglich hebräisch geschrieben von Jesus Sirach dem Aelleren, einem fromme» gelehrten Inden, wahrscheinlich aus Jerusalem, wurde versaßt um's Jahr 280 vor Christi Geburt und von seinem Enkel, Jesus Sirach dem Jüngeren, in's Griechische übersetzt. Wie der hebräische Text, den Hieronymus um's Jahr 400 »ach Christi noch kannte, der aber jetzt verloren gegangen ist, die fragliche Krankheit benannte, ist un bekannt, aber in der griechische» Ucbcrsetznng (dcr l-XX.) und ebenso in der lateinischen Vnlgatc wird sie Cholera genannt, und die beiden oben zitirtcn Verse ans Jesus Sirach bezeichnen sie als Folge von Uiuncißigkeit, auch ans dem Hebräische» „Chvie rah* -- böse Krank heit — wird eine Erklärung versucht, wenngleich keine wahrscheinliche Fräul. Bertha Lppell, „ Helene Johnson, „ Martha Johnson, „ Rosa Kellcrvaner, „ Vrida Drechsler, „ Helene Leonhard, „ Minna Inst, Frau Weißnähen und Zuschneiden. Anna Bauer, Häkeln, Sticken, Flicken. Fräul. Marie Höpp, „ Clara Günther, ... .. . Frau Jda Weise, Schnerderek. „ Drechsler, Fräul. Sophie Höpp, Weißstickerek. „ Johanna Beckcrt, l Frau Emilie Hitschmann, r N ähm a schin e»- N äh en. „ Hnlda Jeohrs, j Vorstand: Frau Anna Enzman»». Frau I)r. Httggcnberg« Frau Jnstizrath Hammer. Frau Stadirath Neitz. Stiafkammei-Veitzandlmrgeu — Chemnitz. 28.9. Zwei Gleichgesinnte. Am 20. Juli d. I. stahlen der im Jahre 1832 geborene Gcichirrsülircr F r ied rich Al bin K aiser ans U »ter- schcibc nnd dcr im Jabre 1854 geborene Handarbeiter Al b in Wünsch aus Zwickau gemeinschasttich von einer Lvnm; ans dem hiesigen Prodnctcn- bahnhofe weg einen Sack Mais im Werthe von 15 Mark. Da es sich bei Beiden in» ein im Rückfälle begangenes ElgeiNhumSvergche» handelte, so wurden »»ter Anrechnung von je 1 Monat limcriuchuiigshast Kaiser zu 9 Monaten und Wünsch zu 6 Monaten Gefängnist vernrlhcilt, auch wurden Beiden die Ehrenrechte aus je 3 Jahre aberkannt. Diebische Dienstmagd» Die im Jahre 1870 geborene, also kaum 22 Jahre alte Dienstmagd Clara Minna Kluge ans Gttckelsberg, zuletzt tu Falkena» lei Flöha aushältlich, entwendete am Abende des 28. Juni d. I. «I» Paar In der Küche eines Gutsbesitzers in BerthclSdors stehende Schuh ^ Berliner Produkten-Börse vom 30. September. Welze»; loco 145-165 Mk., pr. Scplbr.-Oct. 155,—Mk., pr. Oct.-Nov. 155,— Mk., pr. Nov.-Dcc. 156,— Mk., — Roggen: loco 147,— Mk., pr. Sept -Oct. 147,50 M-, pr. Oct.-Nov. 147,— Mk., pr. Nov.-Tec. 116,25 Mk., Kundig»»«: 5. Tendenz: Besser. — Spiritus: 70er loco 35,80 Mk. pr. Seplbr.-Oct, 34,20 Mk., pr. Oct.-Nov. 33,— Mk., pr. Novenib.-Dccciiib. 33,80 Mk., pr- April-Mai 34,— Mk. Kündigung: 4. 50er loco —. Tendenz: Matter. — Rüböl: loco 19,10 Mk-, pr. Scpt.-Octvber 49,— Mk.. pr. April-Mai 49,50 Mk. Tendenz: Still. — Hafer: pr. Scpt -Octbr- 146,75 Mk., pr. Oct.-Nov. 143 Mk. U v-r,,,,q-,. o-rtitq-« ,,»i> g-»mn°nq»,chri J»ii», grau, »Sht; gtr teu cibria-n rh«» dir «krl-„,r; Nmmll!« >1 «li-xui«. iültr «uldi,oa,r„n, und Mstendmig nicht «detnm Vtinulcrip« wird „I», aidltcLlN sonore Kegen klulapmutß u. 8Ieieß8ueks empfehle das berühmte, seit 40 Jahren cingeführte LisvllPuIvor von 11r. nivcl. ll). H«I»t von Basel. Cs heilt schon nach den« Gebrauch weniner Schachteln selbst die ver altetsten Tälle obinen Leidens, so wohl bei Erwachsene«» beiderlei Ge- dmiL. schlechts, «ns auch bei Kindern. Die in nnserer Zeit so gewalttn grassirendei« Schwächeznstände und ttnterlciböbeschwerdtn (großer Blutverlust, weißer Fluß) der Frauen werden, «vie täglich einlanfende Tanlschrciben beweisen, durch obiges Medikament un bedingt beseitigt. — Lirn^n»««! I» Folge langjähriger Blutariiinth fühlte ich mich so entkräflct, daß permanente Erschlaffung mich zu jeder Arbeit »nianglich machte. Ein Fccnnd rielh mir zur Anwendung des I)r. I. U. Hohl'schen Eisenpulvcrs, dessen Gebrauch »iei» Leiden binnen Kurzem gründlich und dauernd beseitigte. Möge kein Leidender unterlassen, in ähnlichem Falle sich dieses vorzüglichen Medikamentes zu bediene». Basel, l9. April 1892. Friede. Hoktiger, Nichcnflr. ' Ptris per Schachtel N»i. 1.25. Obiges Eisciipnlver ist nur ächt, wen» die Schachtel das als Schutzmarke gewählte Bildttiß 61. trägt. Zu haben: Adler-Apotheke, Apotheken von «k I»»-. in Chemnitz, L .Iti lvlivl in Flöha, ILnx!U«ze»' in Kohreil und in alle«» übrigen Apotheken. * KeweillLLwe OrtskrLnkeiiksLLe. Die Geschäftsränme der gemeinsamen Ortskrankenkasse befinden sich von heute an Atcklslrch 8,1 Lr. (Wm I. BezirWitlt). Gleichzeitig bringen wir zur Keniiliiiß, daß die für unser« Kasscnmitgliedcr errichtete »Iliilk täglich von 1t—t Uhr (Sonn tags ausgeschlossen) geöffnet ist »nd von jetzt ab während dieser Sprechstunden beide Herren Aerzte anwesend sein werden. Chemnitz» am 29. September 1892. vor Langhammer, Versitzend«».
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